GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Handwerkzeugmaschine mit einem pneumatischen
Schlagwerk, wie aus
DE 11 33 680 B bekannt und in dem Oberbegriff von Anspruch 1 beschrieben.
[0002] EP 2 857 149 A1 beschreibt eine Handwerkzeugmaschine mit einem pneumatischen Schlagwerk und einen
Erregerkolben für das pneumatische Schlagwerk. Der Erregerkolben hat eine umlaufende
Rille in seiner Mantelfläche, in welche ein Dichtring eingesetzt ist. Der elastische
Dichtring wird bei der Montage soweit aufgedehnt, dass er über die Mantelfläche bis
zu der Rille vorgeschoben werden kann. Der elastische Dichtring zieht sich in der
Rille wieder zusammen. Der elastische Dichtring muss in Hinblick auf die Montage ausgewählt
werden.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0003] Die erfindungsgemäße Handwerkzeugmaschine hat einen Werkzeughalter zum Aufnehmen
und Verriegeln eines Werkzeugs, ein pneumatisches Schlagwerk und einen Motor. Das
pneumatische Schlagwerk hat auf einer Arbeitsachse einen Erregerkolben, einen Schläger
und eine zwischen dem Erregerkolben und dem Schläger abgeschlossene pneumatische Kammer.
Der Motor treibt den Erregerkolben an. Der Erregerkolben hat einen topfförmigen Grundkörper,
einen Dichtring und einen rohrförmigen Mantelkörper. Der topfförmige Grundkörper weist
eine die Arbeitsachse umschließende Seitenwand und einen in radialer Richtung gegenüber
der Seitenwand vorstehenden Kragen auf. Der hohlzylindrische Mantelkörper ist auf
dem Grundkörper die Seitenwand umgebend und durch eine Rille längs der Arbeitsachse
von dem Kragen beabstandet angeordnet. Der Dichtring ist in der Rille angeordnet.
[0004] Bei der erfindungsgemäßen Handwerkzeugmaschine ist die Rille vor der Montage des
Mantelkörpers seitlich offen. Der Dichtring kann über die Seitenwand aufgeschoben
werden, ohne dass dabei ein Aufdehnen notwendig ist. Der Mantelkörper wird nach dem
Dichtring auf die Seitenwand aufgeschoben und verschließt die Rille für den Dichtring.
[0005] Die Rille ist vorzugsweise ringförmig um die Seitenwand umlaufend. Die Rille ist
längs der Arbeitsachse in Richtung zu dem Schläger durch den Kragen des Grundkörpers,
in radialer Richtung zu der Arbeitsachse durch die Seitenwand des Grundkörpers und
längs der Arbeitsachse dem Kragen gegenüberliegend durch eine Stirnfläche des Mantelkörpers
abgeschlossen. Die Rille wird durch zwei separate Körper, nämlich den Grundkörper
und den Mantelkörper gebildet.
[0006] Der Dichtring kann in einer Ausgestaltung unmittelbar an dem Kragen und an der Stirnfläche
anliegen, nur durch einen Luftspalt von dem Kragen beabstandet oder nur durch einen
Luftspalt von der Stirnfläche beabstandet sein.
[0007] Der Dichtring ist in einer bevorzugten Ausgestaltung aus einem einem Kunststoff mit
einer Härte von wenigstens 85 Shore gebildet. Ein Dichtring mit einer Härte ab 85
Shore, insbesondere in dem Bereich zwischen 85 Shore und 90 Shore, weist geringere
Reibwerte in dem metallischen Führungsrohr des Schlagwerks auf. Alternativ kann der
Dichtring aus einer Messinglegierung bestehen.
[0008] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass der Grundkörper und der Mantelkörper aus unterschiedlichen
Werkstoffen bestehen. Insbesondere können die beiden Körper aus unterschiedlichen
Kunststoffen, insbesondere Thermoplasten, gebildet sein. Der Grundkörper kann in Hinblick
auf Temperaturbeständigkeit und der Mantelkörper in Hinblick auf einen günstigen Reibwert
mit dem Führungsrohr ausgewählt werden. Der Grundkörper wird insbesondere aus einem
Kunststoff gebildet, welcher eine hohe Steifigkeit bei erhöhten Temperaturen im Bereich
zwischen 100 °C (Celsius) und 150 °C aufweist.
[0009] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Grundkörper eine Bodenplatte aufweist, welche
schlägerseitig von der Seitenwand angeordnet ist, und die Bodenplatte und der Kragen
in einer Ebene liegen. Der Dichtring kann somit möglich nahe an der pneumatischen
Kammer angeordnet werden, um Totvolumina zu vermeiden.
[0010] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass eine Innenfläche des Mantelkörpers bündig an einer
Außenfläche der Seitenwand anliegt. Ein Dichtelement kann in radialer Richtung zwischen
der Innenfläche des Mantelkörpers und der Außenfläche der Seitenwand angeordnet sein.
Die Rille ist zu der Arbeitsachse hin luftdicht ausgebildet.
[0011] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass der Mantelkörper mittels eines mechanischen Verschlusses
an der Seitenwand verriegelt ist. Die Verriegelung kann weiderholt lösbar oder nur
durch Zerstörung der Verriegelung lösbar sein. Die Verrieglung kann durch Gewinde,
verrastende Elemente oder dergleichen erfolgen.
[0012] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass der Mantelkörper mit der Seitenwand verklebt oder
verschweißt ist.
[0013] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass die Seitenwand einen zylindrischen Hohlraum umschließt,
in welchem ein Lager für ein Pleuel angeordnet ist.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0014] Die nachfolgende Beschreibung erläutert die Erfindung anhand von exemplarischen Ausführungsformen
und Figuren. In den Figuren zeigen:
- Fig. 1
- einen Bohrhammer
- Fig. 2
- einen Erregerkolben im Längsschnitt,
- Fig. 3
- den Erregerkolben im Schnitt in der Ebene III-III
- Fig. 4
- einen Errregerkolben im Längsschnitt
- Fig. 5
- einen Detailauschnitt von Fig. 4
[0015] Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden durch gleiche Bezugszeichen in den
Figuren indiziert, soweit nicht anders angegeben.
AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
[0016] Fig. 1 zeigt als Beispiel einer handgeführten meißelnden Werkzeugmaschine schematisch
einen Elektrohammer
1. Der Elektrohammer
1 hat einen Werkzeughalter
2, in welchen ein Meißel
3 oder anderes Werkzeug längs einer Arbeitsachse
4 eingesetzt und verriegelt werden kann. Der Elektrohammer
1 hat einen Handgriff
5, der typischerweise an einem dem Werkzeughalter
2 abgewandten Ende eines Maschinengehäuses
6 des Elektrohammers
1 befestigt ist. Ein zusätzlicher Handgriff kann beispielsweise nahe dem Werkzeughalter
2 befestigt werden. Der Anwender kann den Elektrohammer
1 mit den Handgriffen
5 während des Meißelns führen und halten. Eine Energieversorgung kann über eine Batterie
oder eine Netzleitung
7 erfolgen.
[0017] Der Elektrohammer
1 hat ein pneumatisches Schlagwerk
8 mit einem Schläger
9, welcher im Betrieb periodisch Schläge in Schlagrichtung
10 auf den Meißel
3 ausübt. Der Schläger
9 ist auf der Arbeitsachse
4 beweglich geführt. Der Schläger
9 kann in einer Ausführung unmittelbar auf den Meißel
3 schlagen. In der dargestellten Ausführung schlägt der Schläger
9 auf einen Döpper
11, welcher den Schlag auf den im Werkzeughalter
2 gelagerten Meißel
3 überträgt. Der Döpper
11 ist in Schlagrichtung
10 von dem Schläger
9 zwischen dem Schläger
9 und dem Werkzeughalter
2 angeordnet.
[0018] Das pneumatische Schlagwerk
8 wird durch einen Elektromotor
12 angetrieben. Der Elektromotor
12 bewegt einen Erregerkolben
13 periodisch auf der Arbeitsachse
4 vor- und zurück. Der Schläger
9 ist über eine Luftfeder an den Erregerkolben
13 angekoppelt.
[0019] Das Schlagwerk
8 hat ein Führungsrohr
14, in dem der Erregerkolben
13 längs der Arbeitsachse
4 geführt ist. Das Führungsrohr
14 hat eine, vorzugsweise zylindrische, Innenfläche, die parallel zu der Arbeitsachse
4 verläuft. Der Erregerkolben
13 liegt bündig an der Innenfläche
15 an. Das Querschnittsprofil des Erregerkolbens
13 entspricht dem Hohlprofil des Führungsrohrs
14. Der Erregerkolben
13 verschließt das Führungsrohr
14 luftdicht entgegen der Schlagrichtung
10.
[0020] Der Erregerkolben
13 ist wenigstens aus den folgenden drei separaten Elementen zusammengesetzt: einem
topfförmigen Grundkörper
16, einem rohrförmigen Mantelkörper
17 und einem Dichtring
18. Der topfförmige Grundkörper
16 ist in den rohrförmigen Mantelkörper
17 eingesetzt. Der Grundkörper
16 hat einen radial überstehenden Kragen
19. Der Dichtring
18 umspannt den Grundkörper
16 und ist längs der Arbeitsachse
4 zwischen dem Kragen
19 und dem Mantelkörper
17 angeordnet.
[0021] Der topfförmige Grundkörper
16 hat einen einseitig geöffneten Hohlraum, welcher auf der Arbeitsachse
4 liegt. Der Hohlraum ist längs der Arbeitsachse
4, in der Schlagrichtung
10 durch eine Bodenplatte
20 und in radialer Richtung um die Arbeitsachse
4 durch eine Seitenwand
21 abgeschlossen. Der Hohlraum ist entgegen der Schlagrichtung
10 offen. Die Bodenplatte
20 bildet die Stirnfläche
22 des Erregerkolbens
13, welche eine pneumatische Kammer
23 des Schlagwerks
8 abschließt.
[0022] Die Bodenplatte
20 und deren Stirnfläche
22 entsprechen im Wesentlichen dem hohlen Querschnitt des Führungsrohrs
14. Bei dem gezeigten und bevorzugten Beispiel ist die Bodenplatte
20 kreisförmig. Der Durchmesser
24 der Bodenplatte
20 entspricht dem Innendurchmesser des Führungsrohrs
14. Die Stirnfläche
22 ist vorzugsweise eben.
[0023] Die Seitenwand
21 ist auf der von dem Schläger
9 abgewandten Seite der Bodenplatte
20 angeordnet. Die Seitenwand
21 ist vorzugsweise umfänglich um die Arbeitsachse
4 geschlossen. Die Seitenwand
21 verläuft längs oder parallel zu der Arbeitsachse
4. Die beispielhafte Seitenwand
21 ist im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet.
[0024] Die radiale Außenabmessung, z.B. der Außendurchmesser
25, der Seitenwand
21 ist geringer als die radiale Außenabmessung, z.B. der Außendurchmesser
24, der Bodenplatte
20. Die Bodenplatte
20 steht dadurch gegenüber der Seitenwand
21 radial über. Der radial überstehende Ring wird hier als Kragen
19 bezeichnet. Der Kragen
19 ist vorzugsweise längs der Arbeitsachse
4 auf der gleichen Höhe wie die Bodenplatte
20, d.h. in radialer Richtung in unmittelbarer Verlängerung der Bodenplatte
20. Die Bodenplatte
20 kann gleiche oder unterschiedliche axiale Abmessungen im Bereich des Kragens
19 oder auf der Höhe des Arbeitsachse
4 haben.
[0025] Der topfförmige Grundkörper
16 ist vorzugsweise ein monolithischer Körper. Die Bodenplatte
20 und die Seitenwand
21 sind ohne Fügezonen miteinander verbunden, insbesondere nicht miteinander verschweißt,
verklebt, verschraubt, verrastet. Der Grundkörper
16 besteht vorzugsweise aus Kunststoff, beispielsweise aus einem Thermoplast. Der Kunststoff
ist vorzugsweise auch bei Temperaturen zwischen 100 °C und 150 °C steif, damit die
Bodenplatte
20 bei der Kompression der pneumatischen Kammer
23 nicht nachgibt. Polyphthalamide (PPA) oder strahlenvernetzte Polyamide sind besonders
geeignete Beispiele Der Thermoplast kann durch Zusätze verstärkt sein. Duroplaste
scheinen weniger geeignet. Der Grundkörper
16 kann als Spritzgusskörper hergestellt sein.
[0026] Der Mantelkörper
17 ist im Wesentlichen ein Rohr, z.B. ein hohler Zylinder. Der Mantelkörper
17 ist auf die Seitenwand
21 des Grundkörpers
16 aufgesetzt. Die Seitenwand
21 zentriert den Mantelkörper
17. Der Mantelkörper
17 liegt vorzugsweise in radialer Richtung formschlüssig an der Seitenwand
21 an. Eine Wandstärke des Mantelkörpers
17 entspricht im Wesentlichen der radialen Abmessung des Kragens
19. Der Mantelkörper
17 hat im Wesentlichen die Form eines Extrusionskörpers des Kragens
19 längs der Arbeitsachse
4. Die radiale Innenabmessung des Mantelkörpers
17 ist entsprechend gleich zu der radialen Außenabmessung
25 der Seitenwand
21. Die Abmessungen sind beispielsweise unter Berücksichtigung der typischen Fertigungstoleranzen
identisch. Die Außenfläche
26 des Mantelkörpers
17 bildet die Führungsfläche des Erregerkolbens
13. Die Außenfläche
26 liegt an der Innenfläche
15 des Führungsrohrs
14 an. Der Außendurchmesser
24 des Mantelkörpers
17 ist entsprechend gleich dem Innendurchmesser des Führungsrohrs
14. Die Außenfläche
26 ist vorzugsweise zylindrisch.
[0027] Der Mantelkörper
17 ist entlang der Arbeitsachse
4 von der Bodenplatte
20, d.h. dem Kragen
19, beabstandet. Der Kragen
19 und der Mantelkörper
17 schließen zwischen sich eine ringförmig umlaufende Rille
27 ab. Die Flächen der Rille
27 werden in Schlagrichtung
10 durch den Kragen
19, in radialer Richtung durch die Seitenwand
21 und entgegen der Schlagrichtung
10 durch eine Stirnfläche des Mantelkörpers
17 gebildet. Die Rille
27 ist auf ihrem gesamten Umfang längs der Arbeitsachse
4 und in radialer Richtung zu der Arbeitsachse
4 hin geschlossen. Luft kann in die Rille
27 nur von radial außen eintreten bzw. austreten. Ein Abstand des Mantelkörpers
17 von der Bodenplatte
20, d.h. die Breite der Rille, entspricht etwa der axialen Abmessung, z.B. dem Schnurdurchmesser,
des Dichtrings
18. Der Dichtring
18 kann an dem Kragen
19 und der Stirnfläche
28 des Mantelkörpers
17 anliegen, oder ist nur durch einen Luftspalt von dem Kragen
19 oder der Stirnfläche
28 separiert.
[0028] Der Mantelkörper
17 kann mit dem Grundkörper
16 verrasten, um den Mantelkörper
17 axial auf dem Grundkörper
16 zu sichern. Der beispielhafte Mantelkörper
17 hat eine Klinke
29, welche in radialer Richtung von der Arbeitsachse
4 weg auslenkbar ist. Der Mantelkörper
17 ist beispielsweise angrenzend an die Klinke
29 geschlitzt. Die Schlitze bilden einen Arm
30 aus, an dessen Ende die Klinke
29 ist. Der Arm bildet ein elastisch auslenkbares Festkörpergelenk. Die Seitenwand
21 des Grundkörpers
16 ist mit einer Vertiefung
31 versehen, in welche die Klinke
29 eingreift. Die Klinke
29 hat vorzugsweise ein geringes axiales Spiel in der Vertiefung und sichert den Mantelkörper
17 an dem Grundkörper
16. Eine Abmessung der Vertiefung
31 längs der Arbeitsachse
4 kann hierfür gleich der Abmessung der Klinke
29 längs der Arbeitsachse
4 sein. Die Vertiefung
31 kann durch einen umlaufend Schlitz, eine umlaufende Nut, ein Loch oder eine kalottenförmige
Ausnehmung gebildet sein.
[0029] Die Klinke
29 kann durch radiales Auslenken außer Eingriff mit der Vertiefung
31 gebracht werden. Die Klinke
29 steht bei der Auslenkung über die Außenfläche
26 hinaus. Der Außendurchmesser des Mantelkörpers
17 ist bei ausgelenkter Klinke
29 größer als der Innendurchmesser des Führungsrohrs
14. Entsprechend ist die Klinke
29 gegen ein Auslenken und Lösen gesichert, wenn der Erregerkolben
13 in dem Führungsrohr
14 angeordnet ist.
[0030] Der Mantelkörper
17 kann in alternativen Ausführungsformen mit dem Grundkörper
16 verschraubt sein. Beispielsweise sind die Innenfläche des Mantelkörpers
17 und die Außenfläche der Seitenwand
21 mit entsprechenden Gewinden versehen. Das Gewinde kann auch in Ergänzung zu der Klinke
29 verwendet werden. In einer weiteren Ausgestaltung können der Mantelkörper
17 und der Grundkörper
16 verklebt oder verschweißt werden.
[0031] Der Mantelkörper
17 ist vorzugsweise ein monolithischer Körper. Der Mantelkörper
17 ist nicht aus über Fügezonen verbundene Elemente zusammengesetzt, insbesondere nicht
aus miteinander verschweißten, verklebten, verschraubten oder anderweitig miteinander
mechanisch verbundenen Elementen. Der Mantelkörper
17 besteht vorzugsweise aus einem Kunststoff, beispielsweise aus einem einzigen Thermoplast.
Der Kunststoff des Mantelkörpers
17 kann verschieden von dem Kunststoff des Grundkörpers
16 sein. Für den Mantelkörper
17 eignen sich Polyamide aufgrund ihrer hohen Abriebfestigkeit und relative einfachen
Verarbeitbarkeit. Das Polyamid kann mit Teflon (Polytetrafluorethylen, PTFE), Graphit
oder Molybdändisulfid (MoS2) versetzt sein, um den Reibwert weiter zu verbessern.
Der Mantelkörper
17 kann als Spritzgusskörper hergestellt werden.
[0032] Der Dichtring
18 sitzt auf der Seitenwand
21 des Grundkörpers
16. Der Dichtring
18 ist umfänglich geschlossen. Der Dichtring
18 wird bei der Montage über die Seitenwand
21 bis angrenzend an die Bodenplatte
20 aufgeschoben. Dem Dichtring
18 folgend wird der Mantelkörper
17 in Schlagrichtung
10 auf die Seitenwand
21 aufgeschoben. Der Innendurchmesser des Dichtrings
18 ist vorzugweise gleich oder etwas größer wie der Außendurchmesser der Seitenwand
21, jedoch geringer als der Durchmesser der Bodenplatte
20 und geringer als der Außendurchmesser des Mantelkörpers
17. Der Dichtring
18 ist längs der Arbeitsachse
4 zwischen der Bodenplatte
20 und dem Mantelkörper
17 gefangen. Der Dichtring
18 steht vorzugsweise radial etwas über die Bodenplatte
20 und den Mantelkörper
17 hinaus. Der Dichtring
18 liegt unter einer radialen Vorspannung luftdicht an der Innenfläche
15 des Führungsrohrs
14 an.
[0033] Der Dichtring
18 kann einen Innendurchmesser aufweisen, der etwas größer als der Außendurchmesser
25 der Seitenwand
21 ist. Zwischen dem Dichtring
18 und dem Grundkörper
16 ergibt sich ein Spalt in radialer Richtung, in welchen der Dichtring
18 einfedern kann. Ein zusätzliches Dichtelement
32 kann in radialer Richtung zwischen dem Mantelkörper
17 und der Seitenwand
21 angeordnet sein. Das Dichtelement
32 dichtet die radiale Innenfläche des Mantelkörpers
17 gegenüber der radialen Außenfläche der Seitenwand
21 ab. Das Dichtelement
32 unterbindet einen Luftaustausch von der Rille
27 in den inneren Hohlraum des Erregerkolbens
13. Das Dichtelement
32 kann wie dargestellt ein O-Ring sein, oder unter anderem alternativ durch einen Presssitz,
durch Lamellen an der radialen Innenfläche des Mantelkörpers
17, durch Lamellen an der radialen Außenfläche der Seitenwand
21 gebildet sein.
[0034] Der Dichtring
18 ist vorzugsweise ein monolithischer Körper. Der Dichtring
18 besteht beispielsweise aus Nitrilkautschuk, beispielsweise durchgehend aus einem
einzigen Kunststoff. Der Dichtrings
18 kann als Spritzgusskörper hergestellt werden. Der Dichtring
18 hat vorzugsweise eine Härte von mehr als 85 Shore, beispielsweise mehr als 90 Shore,
höchstens 95 Shore. Der Dichtring
18 hat eine relativ hohe Steifigkeit, welche eine dauerhafte Abdichtung an dem Führungsrohr
14 ermöglicht. Ein Dichtring
18 dieser Härte ist zwar ausreichend elastisch verformbar, um Unebenheiten des Führungsrohrs
14 auszugleichen. Jedoch wird der Dichtring
18 bereits beim Dehnung des Innendurchmessers des Dichtrings
18 auf den Außendurchmesser des Mantelkörpers
17 signifikant verformt. Die verbleibende plastische Dehnung nach der Streckung ist
größer als 0,2%. Der Dichtring
18 kann daher bei der Montage nicht über den vormontierten Mantelkörper
17 aufgeschoben werden, ohne dabei beschädigt zu werden. Für eine solche Montage ist
ein weicherer Dichtring
18 mit einer Härte zwischen 70 Shore und 80 Shore notwendig.
[0035] Ein anderes bevorzugtes Material für den Dichtring
18 ist Polyphthalamid. Alternativ kann der Dichtring
18 auch aus einer Messinglegierung hergestellt sein.
[0036] Innerhalb des Erregerkolbens
13 ist ein Lager für einen Pleuel
33 ausgebildet. Das beispielhafte Lager ist durch eine erste Lagerschale
34 und eine zweite Lagerschale
35 gebildet, die längs der Arbeitsachse
4 zwischen sich einen Bolzen
36 lagern. Der Bolzen
36 ist in den Lagerschalen
34, 35 um eine zu der Arbeitsachse
4 senkrechte Schwenkachse schwenkbar. Der Pleuel
33 ist an dem Bolzen
36 aufgehängt. Bei der dargestellten Ausführungsform ist der Bolzen
36 monolithisch mit dem Pleuel
33 ausgebildet. Die beiden Lagerschalen
34, 35 liegen innerhalb des topfförmigen Grundkörpers
16. Die Seitenwand
21 umfasst die Lagerschalen
35. Der Mantelkörper
17 sichert mittels einer Deckplatte
37 die beiden Lagerschalen
34, 35. Alternativ kann die zweite Lagerschale
35 als Teil des Mantelkörpers
17 ausgebildet sein.
[0037] Der Schläger
9 ist in dem Führungsrohr
14 angeordnet. Der Schläger
9 ist durch das Führungsrohr
14 längs der Arbeitsachse
4 geführt. Der Schläger
9 liegt in Schlagrichtung
10 nach dem Erregerkolben
13. Der Schläger
9 liegt bündig an der Innenfläche
15 des Führungsrohrs
14 an. Das Querschnittsprofil des Schlägers
9 entspricht dem Hohlprofil des Führungsrohrs
14. Der Schläger
9 verschließt das Führungsrohr
14 in der Schlagrichtung
10. Der Erregerkolben
13 und der Schläger
9 schließen längs der Arbeitsachse
4 eine pneumatische Kammer
23 ab. Die pneumatische Kammer
23 liegt zwischen dem Erregerkolben
13 und dem Schläger
9. Die pneumatische Kammer
23 bildet die Luftfeder, welche die Bewegung des Schlägers 9 an die Bewegung des Erregerkolbens
13 ankoppelt. Das Führungsrohr
14 schließt die pneumatische Kammer
23 in radialer Richtung ab.
[0038] Der Erregerkolben
13 ist über einen Antriebsstrang
38 an den Elektromotor
12 angebunden. Der Antriebsstrang
38 beinhaltet eine Umsetzer
39, welcher die Rotationsbewegung des Elektromotors
12 in eine Translationsbewegung wandelt. Der beispielhafte dargestellte Umsetzer
39 basiert auf einem von dem Elektromotor
12 angetriebenen Exzenterrad und das in dem Erregerkolben
13 verankerte Pleuel
33. Eine alternative Ausgestaltung nutzt statt einem Exzenterrad eine Taumelscheibe,
an die das Pleuel
33 angreift. Der Antriebsstrang
38 kann ferner ein untersetzendes Getriebe
40 und Schutzmechanismen, z.B. eine Rutschkupplung
41, enthalten. Die mechanische und starre Anbindung des Erregerkolbens
13 an den Elektromotor
12 gewährleistet eine synchrone Bewegung von Elektromotor
12 und Erregerkolben
13.
[0039] Der Elektromotor
12 wird durch die Energieversorgung gespeist. Der Elektromotor
12 kann ein Universalmotor, ein mechanisch kommutierender Elektromotor
12 oder ein elektrisch kommutierender Elektromotor
12 sein. Der Anwender kann den Elektromotor
12 mit einem Betriebstaster
42 ein- und ausschalten. Der Betriebstaster
42 ist an oder nahe dem Handgriff
5 angeordnet und kann vorzugsweise von der den Handgriff
5 haltenden Hand betätigt werden.
[0040] Fig. 4 zeigt einen weiteren Erregerkolben
13. Der Erregerkolben
13 hat den Grundkörper
16, den Mantelkörper
17 und den Dichtring
18. Der Mantelkörper
17 hat radial nach innen vorstehende Nasen
43, welche in eine entsprechende Öffnung des Grundkörpers
16 eingreifen können. Der Seitenwand
21 ist in dem Bereich soweit elastisch, das der Mantelkörper
17 unter Verbiegen der Seitenwand
21 aufgeschoben werden kann. Sobald die Nasen
43 auf der Höhe der Öffnung sind, kehrt die Seitenwand
21 in ihre Ursprungsform zurück und verrastet die Nasen
43.
[0041] Der Mantelkörper
17 ist in radialer Richtung luftdicht mit der Seitenwand
21 des Grundkörpers
16 verbunden. Die beispielhafte Ausführung nutzt dazu Lamellen
44, welche an der Innenseite des Mantelkörpers
17 ausgebildet sind. Die Lamellen
44 können alternativ oder zusätzlich an der Seitenwand
21 vorgesehen sein.
1. Handwerkzeugmaschine (1) mit
einem Werkzeughalter (2) zum Aufnehmen und Verriegeln eines Werkzeugs (3),
einem pneumatischen Schlagwerk (8), das auf einer Arbeitsachse (4) einen Erregerkolben
(13), einen Schläger (9) und eine zwischen dem Erregerkolben (13) und dem Schläger
(9) abgeschlossene pneumatische Kammer (23) aufweist,
einem Motor (12) zum Antreiben des Erregerkolbens (13),
wobei der Erregerkolben (13) einen topfförmigen Grundkörper (16), einen Dichtring
(18) und einen rohrförmigen Mantelkörper (17) aufweist,
wobei der topfförmige Grundkörper (16) eine die Arbeitsachse (4) umschließende Seitenwand
(21) und einen in radialer Richtung gegenüber der Seitenwand (21) vorstehenden Kragen
(19) aufweist,
wobei der hohlzylindrische Mantelkörper (17) auf dem Grundkörper (16) die Seitenwand
(21) umgebend und durch eine Rille (27) längs der Arbeitsachse (4) von dem Kragen
(19) beabstandet angeordnet ist, und
wobei der Dichtring (18) in der Rille (27) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwand (21) einen zylindrischen Hohlraum umschließt, in welchem ein Lager
(34, 35) für ein Pleuel (33) angeordnet ist.
2. Handwerkzeugmaschine (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die ringförmig um den Seitenwand (21) umlaufende Rille (27) längs der Arbeitsachse
(4) in Richtung zu dem Schläger (9) durch den Kragen (19) des Grundkörpers (16), in
radialer Richtung zu der Arbeitsachse (4) durch die Seitenwand (21) des Grundkörpers
(16) und längs der Arbeitsachse (4) dem Kragen (19) gegenüberliegend durch eine Stirnfläche
(28) des Mantelkörpers (17) abgeschlossen ist.
3. Handwerkzeugmaschine (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtring (18) unmittelbar an dem Kragen (19) und an der Stirnfläche (28) anliegt
oder durch einen Luftspalt von dem Kragen (19) und der Stirnfläche (28) getrennt ist.
4. Handwerkzeugmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtring (18) aus einem Kunststoff mit einer Härte von wenigstens 85 Shore oder
einer Messinglegierung besteht.
5. Handwerkzeugmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (16) und der Mantelkörper (17) aus unterschiedlichen Werkstoffen
bestehen.
6. Handwerkzeugmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (16) eine Bodenplatte (20) aufweist, welche schlägerseitig von der
Seitenwand (21) angeordnet ist, und die Bodenplatte (20) und der Kragen (19) in einer
Ebene liegen.
7. Handwerkzeugmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Innenfläche (15) des Mantelkörpers (17) bündig an einer Außenfläche der Seitenwand
(21) anliegt.
8. Handwerkzeugmaschine (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Dichtelement (32) in radialer Richtung zwischen der Innenfläche (15) des Mantelkörpers
(17) und der Außenfläche der Seitenwand (21) angeordnet ist.
9. Handwerkzeugmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantelkörper (17) mittels eines mechanischen Verschlusses an der Seitenwand (21)
verriegelt ist.
10. Handwerkzeugmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantelkörper (17) mit der Seitenwand (21) verklebt oder verschweißt ist.
11. Handwerkzeugmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwand (21) einen zylindrischen Hohlraum umschließt, in welchem ein Lager
(34, 35) für ein Pleuel (33) angeordnet ist.