(19) |
![](https://data.epo.org/publication-server/img/EPO_BL_WORD.jpg) |
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(11) |
EP 3 546 548 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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02.12.2020 Patentblatt 2020/49 |
(22) |
Anmeldetag: 20.02.2019 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(54) |
VERFAHREN ZUM BETREIBEN EINES FESTBETTVERGASERS
METHOD FOR OPERATING A FIXED-BED GASIFIER
PROCÉDÉ DE FONCTIONNEMENT D'UN RÉACTEUR DE GAZÉIFICATION À LIT SOLIDE
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
26.03.2018 AT 502542018
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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02.10.2019 Patentblatt 2019/40 |
(73) |
Patentinhaber: Hargassner Ges mbH |
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4952 Weng/Innkreis (AT) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Buchberger, Reinhard
4371 Dimbach (AT)
- Schuster, Thomas
9500 Villach (AT)
- Hargassner, Markus
4952 Weng im Innkreis (AT)
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(74) |
Vertreter: Hübscher & Partner Patentanwälte GmbH |
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Spittelwiese 4 4020 Linz 4020 Linz (AT) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A1- 0 839 893 DE-A1-102005 028 377
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EP-A1- 2 876 148
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben eines Festbettvergasers
im Gleichstrom zum Erzeugen eines Produktgases aus einer stückeligen Biomasse, wobei
dem zu vergasenden, in Abhängigkeit von einer Sollhöhe mit stückeliger Biomasse beschickbaren
Gutstock in einem Reaktor die für eine Oxidationszone benötigte Verbrennungsluft von
oben zugeführt wird, sowie auf einen Festbettvergaser zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Festbettvergaser zum Erzeugen eines Produktgases aus einer stückeligen Biomasse im
Gleichstromverfahren umfassen üblicherweise einen Reaktor, der einen den Gutstock
aus der zu vergasenden, stückeligen Biomasse aufnehmenden Rost, eine obere Beschickungsöffnung
für die einzutragende Biomasse, und eine Einschnürung zur Ausbildung einer Oxidationszone
zwischen der Beschickungsöffnung und dem Rost aufweist. die Verbrennungsluft wird
der Oxidationszone im Bereich der Einschnürung durch über den Umfang verteilte Düsen
eingebracht, sodass die Oxidationszone durch die im Bereich der Einschnürung eingeblasene
Verbrennungsluft festgelegt wird. Durch einen Füllstandsensor wird die Sollhöhe des
Gutstocks festgelegt und ein in der oberen Beschickungsöffnung mündender Beschickungsförderer
gesteuert. Nachteilig ist allerdings, dass Gase aus der Oxidationszone und der sich
darüber ausbildenden Pyrolysezone aufsteigen und daher der Reaktor nach oben gasdicht
abgeschlossen werden muss. Außerdem besteht die Gefahr einer örtlichen Überhitzung
des Gutstocks im Bereich der Verbrennungsdüsen und damit einer Schlackenbildung.
[0003] Um diese Nachteile zu vermeiden, wurde bereits ein Festbettvergaser mit einem Reaktor
vorgeschlagen (
DE 20 2016 101 023 U1), der einen in das zylindrische Reaktorgehäuse mündenden, zylindrischen Eintragungsschacht
aufweist, der mit der stückelige Biomasse von oben entsprechend einem vorgegebenen
Sollwert für den Füllstand beschickt wird und dem die Verbrennungsluft für die sich
im Anschluss an den Eintragungsschacht ausbildende Oxidationszone oberhalb des durch
die eingefüllte Biomasse ergebenden Gutstocks zugeführt wird. Durch die den Eintragungsschacht
von oben nach unten durchströmende Verbrennungsluft wird ein gegensinniges Aufsteigen
von Prozessgasen verhindert. Außerdem bedingt das Durchströmen des Gutstocks im Eintragungsschacht
eine weitgehend gleichmäßige Verteilung der Verbrennungsluft über den Querschnitt
des Eintragungsschachts, sodass die Gefahr einer örtlichen Überhitzung des Gutstocks
im Bereich der Oxidationszone weitgehend vermieden wird, die sich im Bereich der sprunghaften
Erweiterung vom Eintragungsschacht auf das Reaktorgehäuse ausbildet. Nachteilig ist
allerdings, dass die Lage der Oxidationszone im Anschluss an den Eintragungsschacht
nur dann sichergestellt werden kann, wenn mit einer einheitlichen Beschaffenheit der
zu vergasenden Biomasse insbesondere in Bezug auf die Körnung und die Feuchtigkeit
gerechnet werden kann.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben eines
Festbettvergasers im Gleichstrom zum Erzeugen eines Produktgases aus einer stückeligen
Biomasse so auszugestalten, dass einerseits eine örtliche Überhitzung des Gutstocks
im Bereich der Oxidationszone vermieden und anderseits eine Anpassung an eine unterschiedliche
Beschaffenheit der zu vergasenden Biomasse gewährleistet werden kann.
[0005] Ausgehend von einem Verfahren der eingangs geschilderten Art löst die Erfindung die
gestellte Aufgabe dadurch, dass die Sollhöhe des Gutstocks in Abhängigkeit von der
Temperatur im Bereich einer Einschnürung der Oxidationszone gesteuert wird.
[0006] Da die Verbrennungsluft von oben durch den Gutstock der Oxidationszone zugeführt
wird und die Oxidationszone im Bereich einer Einschnürung des Reaktors liegt, wird
die Verbrennungsluft einer Bündelung unterworfen, die eine zusätzliche Verbesserung
der gleichmäßigen Verteilung über den Gutstockquerschnitt im Bereich der Oxidationszone
mit sich bringt. Die trichterartige Einschnürung bedingt außerdem eine gegen die Einschnürung
zunehmende Durchsatzgeschwindigkeit der zu vergasenden Biomasse, was sich vorteilhaft
auf die Trocknung der Biomasse auswirkt, weil die Verweilzeit der der Strahlungswärme
der Oxidationszone und der sich darüber ergebenden Pyrolysezone ausgesetzten Biomasse
im Einlaufbereich der trichterartigen Einschnürung größer ist. Wegen der Verbrennungsluftzufuhr
von oben kann sich allerdings die Oxidationszone und davon abhängig auch die Pyrolysezone
verlagern, wenn sich die Beschaffenheit der zu vergasenden Biomasse insbesondere hinsichtlich
der Korngröße und der Feuchtigkeit ändert, was einen nachteiligen Einfluss auf die
Vergasung hat. Um diesem Einfluss entgegenzuwirken, wird der Sollwert der Gutstockhöhe
an die geänderten Bedingungen angepasst. Verlagert sich die Oxidationszone aufgrund
der geänderten, sich auf die Lage der Oxidationszone auswirkenden Eigenschaften der
Biomasse nach oben, beispielsweise aufgrund eines höheren Trocknungsgrads der zu vergasenden
Biomasse, so kann durch ein Absenken der Sollhöhe des Gutstocks die Oxidationszone
wieder in den optimalen Bereich der Einschnürung verlagert werden. Bei feuchteren
Biomassen ist hingegen eine Anhebung des Sollwerts der Gutstockhöhe erforderlich.
Das Auswandern der Oxidationszone aus dem Bereich der Einschnürung macht sich durch
eine Temperaturänderung im Bereich der Einschnürung bemerkbar, sodass die Änderung
der Sollhöhe des Gutstocks in Abhängigkeit von der Temperatur im Bereich der Einschnürung
gesteuert werden kann.
[0007] Bei sprunghaften Änderungen der Einfluss auf die Lage der Oxidationszone nehmenden
Eigenschaften der zu vergasenden Biomasse reicht eine Anpassung der Soll-Gutstockhöhe
nicht für eine stabile Führung der Vergasung aus. Um stabile Prozessverhältnisse zu
sichern, kann in Abhängigkeit von der Temperatur im Bereich der Einschnürung des Reaktors
einerseits der Verbrennungsluft Abgas von einem mit dem Produktgas betriebenen Gasmotor
zugemischt und anderseits der Gutstock im Bereich der Oxidationszone mit erwärmter
Zündluft zusätzlich erwärmt werden. Mit dem Zumischen von Abgas aus einem angeschlossenen
Gasmotor in die dem Gutstock zugeführte Verbrennungsluft kann die Oxidationsreaktion
verlangsamt und damit bei einer für die zu vergasende Biomasse zu großen Sollhöhe
des Gutstocks eine Stabilisierung der Vergasungsreaktionen während der erforderlichen
Übergangszeit zur Anpassung der Sollhöhe des Gutstocks erreicht werden. Bedingt die
sprunghaft geänderte Beschaffenheit der zu vergasenden Biomasse hingegen eine Erhöhung
der Sollhöhe des Gutstocks, so kann der Gutstock in einer Übergangszeit zusätzlich
mit warmer Zündluft beaufschlagt werden, um stabile Übergangsbedingungen zu erhalten,
ohne wesentliche Beeinträchtigungen in der Qualität des Produktgases in Kauf nehmen
zu müssen.
[0008] Zur Durchführung des Verfahrens kann von einem Festbettvergaser zum Erzeugen eines
Produktgases aus einer stückeligen Biomasse im Gleichstromverfahren mit einem Reaktor
ausgegangen werden, der einen unteren Rost zur Aufnahme eines zu vergasenden Gutstocks,
eine obere Beschickungsöffnung, eine Einschnürung zur Ausbildung einer Oxidationszone
zwischen der Beschickungsöffnung und dem Rost, eine Verbrennungsluftzuführung für
die Oxidationsstufe oberhalb des Gutstocks und einen die Beschickung steuernden Füllstandsensor
aufweist. Wird der Füllstandsensor zur Vorgabe der Sollhöhe des Gutstocks mittels
eines in Abhängigkeit von der Temperatur im Bereich der Einschnürung des Reaktors
ansteuerbaren Antriebs der Höhe nach verlagerbar ausgeführt, so kann die jeweilige
von der Beschaffenheit der zu vergasenden Biomasse abhängige Sollhöhe für den Gutstock
in einfacher Weise vorgegeben werden, ohne die Steuerung der Beschickung des Reaktors
mit zu vergasender Biomasse ändern zu müssen.
[0009] Zur Erfassung von sich auf die Lage der Oxidationszone auswirkenden Änderungen in
der Beschaffenheit der zu vergasenden Biomasse, kann der Reaktor im Bereich der Einschnürung
wenigstens einen an eine Steuereinrichtung für die Höhenverstellung des Füllstandsensors
angeschlossenen Temperaturfühler aufweisen, weil die Temperatur im Bereich der Einschnürung
von der Lage der Oxidationszone abhängt. Es ist aber auch möglich, zu diesem Zweck
den Unterdruck im Produktgasraum unterhalb des Rostes mit einem an eine Steuereinrichtung
für die Höhenverstellung des
[0010] Füllstandsensors angeschlossenen Drucksensor zu erfassen. Der Unterdruck unterhalb
des Rostes hängt ja vom Strömungswiderstand im Gutstock und damit von der Lage der
Oxidationszone innerhalb des Gutstocks ab. Es muss allerdings mit einer allfälligen
teilweisen Verstopfung des Rostes mit Vergasungsrückständen gerechnet werden, was
sich auf den Unterdruck stromabwärts des Rostes auswirkt. Aus diesem Grund empfiehlt
es sich, den Rost als Rüttelrost auszubilden und beim Überschreiten eines Schwellwerts
des Unterdrucks den Rost jeweils durch eine Rüttelbeaufschlagung zu reinigen, bevor
der vorzugsweise gemittelte Unterdruck nach mehreren Rostreinigungen für die Anpassung
der Soll-Druckstockhöhe herangezogen wird.
[0011] Anhand der Zeichnung wird das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert.
[0012] Es zeigen beispielhaft
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Festbettvergaser in einem schematischen Axialschnitt und
- Fig. 2
- diesen Festbettvergaser ausschnittsweise im Bereich des Füllstandsensors in einem
größeren Maßstab.
[0013] Ein erfindungsgemäßer Festbettvergaser zum Erzeugen eines Produktgases aus einer
stückeligen Biomasse, beispielsweise Holzhackschnitzel, weist einen Reaktor 1 mit
einem eine Einschnürung 2 bildenden Einsatz 3 oberhalb eines als Rüttelrost ausgebildeten
Rostes 4 auf. Die zu vergasende, stückelige Biomasse wird mittels eines Förderers
5 durch eine obere Beschickungsöffnung 6 in den Reaktor 1 eingebracht und durchläuft
nacheinander eine Trocknungszone 7, eine Pyrolysezone 8, eine Oxidationszone 9 und
eine Redutkionszone10, welche strichpunktiert in der Fig. 1 angedeuteten Zonen sich
im auf dem Rost 4 aufruhenden, durch die eingebrachte Biomasse gebildeten Gutstock
ausgehend von der Oxidationszone 9 ausbilden, in deren Bereich die Biomasse gezündet
wird. Zum Zünden der Biomasse dient eine Zündluftlanze 11, die an eine von einem Zuluftanschluss
12 abgezweigte Zündluftleitung 13 angeschlossen ist, die über ein aus Übersichtlichkeitsgründen
nicht dargestelltes Ventil angesteuert wird. Die Zündluftlanze 11 ist mit einer Heizpatrone
14 versehen, mit deren Hilfe die Zündluft auf die erforderliche Zündtemperatur erwärmt
wird.
[0014] Die für die Oxidationszone 9 benötigte Verbrennungsluft strömt vom Zuluftanschluss
12 über ein Ventil 15 in einen Verteilerkasten 16 auf der Unterseite des Reaktordeckels
17. Durch gleichmäßig über den Boden des Verteilerkastens 16 verteilte Durchtrittsöffnungen
strömt die Verbrennungsluft gleichmäßig über den Querschnitt des Gutstocks verteilt
im Gleichstrom mit der Biomasse zur Oxidationsstufe 9, um in der Oxidationsstufe die
erforderliche Temperatur sicherzustellen. Das gewonnene Produktgas wird unterhalb
des Rostes 4 abgesaugt und nach einer üblichen Kühlung und Reinigung einem Gasmotor
18 zugeführt, um einen Generator anzutreiben.
[0015] Die jeweilige Gutstockhöhe wird durch einen Füllstandsensor 19 erfasst, mit dessen
Hilfe der Förderer 5 für die Beschickung des Reaktors 1 gesteuert wird. Dieser Füllstandsensor
19 ist im Ausführungsbeispiel als Drehflügelsensor ausgebildet, dessen Drehflügel
20 von einem elektrischen Getriebemotor 21 angetrieben wird. Mithilfe des die Stromaufnahme
des elektrischen Getriebemotors 21 bestimmenden Drehwiderstands des Drehflügels kann
somit in einfacher Weise erfasst werden, ob die durch den Drehflügel 20 vorgegebene
Gutstockhöhe erreicht ist und die Beschickung des Reaktors 1 mit Biomasse unterbrochen
werden kann.
[0016] Um einfache Konstruktionsverhältnisse zu schaffen, dient die Zündluftlanze 11 als
Antriebswelle für den Drehflügel 20. Zu diesem Zweck steht die drehbar gelagerte Zündluftlanze
11 mit dem Getriebemotor 21 in Antriebsverbindung.
[0017] Zum Unterschied zu bekannten Reaktoren 1 dieser Art ist der Füllstandsensor 19 in
einem der Höhe nach in einer Führung 22 verschiebbar gelagerten Schlitten 23 angeordnet,
der mithilfe eines Antriebs 24 entlang der Führung 22 verfahrbar ist. Der Antrieb
24 umfasst einen Spindeltrieb 25, dessen Spindel 26 in einem auf der Unterseite des
Reaktordeckels 17 vorgesehenen Führungsgestell 27 für die Zündluftlanze 11 dreh- und
verschiebefest abgestützt ist. Die vom am Schlitten 23 abgestützten Antrieb 24 angetriebene
Spindelmutter 28 bedingt somit eine Verstellung des Schlittens 23 entlang der Führung
22.
[0018] Mit der Beschaffenheit der zu vergasenden Biomasse verändert sich die Lage der Oxidationszone
9 insbesondere in Abhängigkeit von der Korngröße und der Feuchtigkeit der Biomasse,
sodass die Gefahr besteht, dass die Oxidationszone 9 aus dem Bereich der Einschnürung
2 nach oben oder unten auswandert, wodurch die Vergasungsbedingungen nachteilig beeinflusst
werden. Zur Anpassung des Reaktors 1 an unterschiedliche Beschaffenheiten der zu vergasenden
Biomasse wird die Soll-Gutstockhöhe durch eine Höhenverlagerung des Füllstandsensors
19 angepasst. Verlagert sich die Oxidationszone 9 aufgrund einer sich ändernden Beschaffenheit
der zu vergasenden Biomasse nach oben, so kann dieser Verlagerung der Oxidationszone
9 durch eine Verkleinerung der Soll-Gutstockhöhe entgegengewirkt werden. Durch eine
Vergrößerung der Sollhöhe des Gutstocks wird hingegen die Lage der Oxidationszone
angehoben, sodass die jeweils günstigsten Vergasungsbedingungen eingehalten werden
können.
[0019] Zur Steuerung der Sollhöhe des Gutstocks kann die Temperatur in der Einschnürung
2 des Reaktors 1 herangezogen werden. Diese Temperatur kann durch einen Temperaturfühler
29 erfasst und damit eine Steuereinrichtung für den Antrieb 24 des Schlittens 23 beaufschlagt
werden. Zum gleichen Zweck kann aber auch der Unterdruck unterhalb des Rostes 4 durch
einen Drucksensor 30 erfasst werden. Mit dem Auswandern der Oxidationszone 9 aus der
Einschnürung 2 nach oben steigt der Strömungswiderstand durch die Reduktionszone 10
und damit der Unterdruck unterhalb des Rostes 4 an, sodass auch dieser von der Temperatur
in der Einschnürung abhängige Unterdruck als Führungsgröße für den Sollwert der Gutstockhöhe
herangezogen werden kann.
[0020] Der Unterdruck unterhalb des Rostes 4 hängt aber auch von einer allfälligen teilweisen
Verstopfung des Rostes 4 durch Vergasungsrückstände ab. Aus diesem Grund wird beim
Überschreiten eines vorgegebenen Schwellwertes für den Unterdruck zunächst ein Antrieb
für den als Rüttelrost ausgebildeten Rost 4 betätigt. Aufgrund der dadurch bedingten
Rostreinigung fällt der Unterdruck wieder ab. Ändert sich der nach der Rostreinigung
allenfalls über mehrere Reinigungsperioden gemessene Unterdruck bezüglich eines Sollwertes,
so ist die Soll-Gutstockhöhe zu ändern. Die besten Anpassungsbedingungen werden durch
eine Kombination der Unterdruckerfassung im Produktgasraum unterhalb des Rostes 4
und der Temperaturerfassung im Bereich der Einschnürung 2 erhalten.
[0021] Da die unter Ausbildung entsprechender Reaktionszonen wirksame Gutstockhöhe nur allmählich
und nicht spontan an eine sich ändernde Beschaffenheit der zu vergasenden Biomasse
angepasst werden kann, bedarf es in der Übergangszeit besonderer Maßnahmen, wenn nicht
während dieser Übergangszeiten die Qualität des Produktgases beeinträchtigende Vergasungsbedingungen
in Kauf genommen werden. Verlangt eine Veränderung der Beschaffenheit der zu vergasenden
Biomasse eine Verringerung der Soll-Gutstockhöhe, so kann in einer Übergangszeit ein
Teil des Abgases 31 von dem mit dem Produktgas betriebenen Gasmotor 18 in Abhängigkeit
von der Temperatur im Bereich der Einschnürung 2 dem Verbrennungsgas zugemischt werden,
wie dies durch die Rückgasleitung 32 angedeutet wird, sodass sich die Oxidationsreaktionen
verlangsamen und eine Stabilisierung der Vergasungsreaktionen erreicht wird. Die Temperatur
im Höhenbereich der Reaktorbeschickung mit Biomasse bzw. der Verbrennungsluftzufuhr
hängt mit der Temperatur im Bereich der Einschnürung 2 zusammen, sodass die Lage der
Oxidationszone 9 gegenüber der Einschnürung 2 auch mittels eines Temperaturfühlers
33 im Höhenbereich der Reaktorbeschickung mit Biomasse bzw. der Verbrennungsluftzufuhr
erfasst und zur Steuerung der Abgasrückführung herangezogen werden kann.
[0022] Bedingt die sprunghaft geänderte Beschaffenheit der zu vergasenden Biomasse hingegen
eine Gutstockerhöhung, so kann in einer Übergangszeit zur Anpassung der Sollhöhe des
Gutstocks der Gutstock zusätzlich mit warmer Zündluft beaufschlagt werden, um stabile
Übergangsbedingungen zu erhalten, ohne wesentliche Beeinträchtigungen in der Qualität
des Produktgases in Kauf nehmen zu müssen.
1. Verfahren zum Betreiben eines Festbettvergasers im Gleichstrom zum Erzeugen eines
Produktgases aus einer stückeligen Biomasse, wobei dem zu vergasenden, in Abhängigkeit
von einer Sollhöhe mit stückeliger Biomasse beschickbaren Gutstock in einem Reaktor
(1) die für eine Oxidationszone (9) benötigte Verbrennungsluft von oben zugeführt
wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollhöhe des Gutstocks in Abhängigkeit von der Temperatur im Bereich einer Einschnürung
(2) der Oxidationszone (9) gesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbrennungsluft Abgas von einem mit dem Produktgas betriebenen Gasmotor (18)
in Abhängigkeit von der Temperatur im Bereich der Einschnürung (2) des Reaktors (1)
zugemischt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Gutstock im Bereich der Oxidationszone (9) in Abhängigkeit von der Temperatur
im Bereich der der Einschnürung (2) des Reaktors (1) mit erwärmter Zündluft zusätzlich
erwärmt wird.
4. Festbettvergaser zum Erzeugen eines Produktgases aus einer stückeligen Biomasse im
Gleichstromverfahren mit einem Reaktor (1), der einen unteren Rost (4) zur Aufnahme
eines zu vergasenden Gutstocks, eine obere Beschickungsöffnung (6), eine Einschnürung
(2) zur Ausbildung einer Oxidationszone (9) zwischen der Beschickungsöffnung (6) und
dem Rost (4), eine Verbrennungsluftzuführung für die Oxidationsstufe (9) oberhalb
des Gutstocks und einen die Beschickung steuernden Füllstandsensor (19) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Füllstandsensor (19) zur Vorgabe der Sollhöhe des Gutstocks mittels eines in
Abhängigkeit von der Temperatur im Bereich der Einschnürung (2) des Reaktors (1) ansteuerbaren
Antriebs (24) der Höhe nach verlagerbar ist.
5. Festbettvergaser nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Reaktor (1) im Bereich der Einschnürung (2) wenigstens einen an eine Steuereinrichtung
für die Höhenverstellung des Füllstandsensors (19) angeschlossenen Temperaturfühler
(29) aufweist.
6. Festbettvergaser nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Reaktor (1) unterhalb des als Rüttelrost ausgebildeten Rostes (4) einen an eine
Steuereinrichtung für die Höhenverstellung des Füllstandsensors (19) angeschlossenen
Drucksensor (30) aufweist.
7. Festbettvergaser nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Reaktor (1) einen eine Steuerung für die Rückführung eines Abgases (31) eines
an den Reaktor (1) angeschlossenen Gasmotors (18) in die Verbrennungsluft beaufschlagenden
Temperaturfühler (33) im Höhenbereich der Beschickung bzw. der Verbrennungsluftzuführung
aufweist.
1. Method for operating a fixed-bed gasifier in co-current flow for producing a product
gas from a lumpy biomass, wherein the combustion air required for an oxidation zone
(9) is supplied from above to the material stock, which is to be gasified and can
be fed with lumpy biomass in dependence upon a desired height, in a reactor (1), characterised in that the desired height of the material stock is controlled in dependence upon the temperature
in the region of a constriction (2) of the oxidation zone (9).
2. Method as claimed in claim 1, characterised in that exhaust gas from a gas engine (18), which is operated with the product gas, is admixed
with the combustion air in dependence upon the temperature in the region of the constriction
(2) of the reactor (1).
3. Method as claimed in claim 1 or 2, characterised in that the material stock is additionally heated in the region of the oxidation zone (9)
with heated ignition air in dependence upon the temperature in the region of the constriction
(2) of the reactor (1).
4. Fixed-bed gasifier for producing a product gas from a lumpy biomass in the co-current
flow method with a reactor (1) having a lower grate (4) for receiving a material stock
to be gasified, an upper feed opening (6), a constriction (2) for forming an oxidation
zone (9) between the feed opening (6) and the grate (4), a combustion air supply for
the oxidation stage (9) above the material stock and a filling level sensor (19) which
controls the feed, characterised in that, in order to specify the desired height of the material stock, the filling level
sensor (19) can be displaced in terms of height by means of a drive (24), which can
be activated in dependence upon the temperature in the region of the constriction
(2) of the reactor (1).
5. Fixed-bed gasifier as claimed in claim 4, characterised in that the reactor (1) has, in the region of the constriction (2), at least one temperature
sensor (29) which is connected to a control device for the height adjustment of the
filling level sensor (19).
6. Fixed-bed gasifier as claimed in claim 4 or 5, characterised in that the reactor (1) has, below the grate (4) designed as a vibrating grate, a pressure
sensor (30) which is connected to a control device for the height adjustment of the
filling level sensor (19).
7. Fixed-bed gasifier as claimed in any one of claims 4 to 6, characterised in that the reactor (1) has a temperature sensor (33) in the height region of the feed or
combustion air supply, said temperature sensor acting upon a controller for the recirculation
of an exhaust gas (31) of a gas engine (18), which is connected to the reactor (1),
into the combustion air.
1. Procédé d'exploitation d'un dispositif de gazéification à lit solide à co-courant
pour générer un produit gazeux à partir d'une biomasse en vrac, dans lequel l'air
de combustion nécessaire pour une zone d'oxydation (9) est ajouté par le haut dans
un réacteur (1) à la charge d'alimentation à injecter avec la biomasse en vrac en
fonction d'une hauteur nominale, caractérisé en ce que la hauteur nominale est contrôlée en fonction de la température dans la région de
rétrécissement (2) de la zone d'oxydation (9).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les gaz d'échappement d'un moteur à gaz (18) fonctionnant avec le produit gazeux
sont mélangés à l'air de combustion en fonction de la température dans la région du
rétrécissement (2) du réacteur (1).
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la charge d'alimentation dans la région de la zone d'oxydation (9) est soumise à
un chauffage supplémentaire avec de l'air d'allumage en fonction de la température
dans la région du rétrécissement (2) du réacteur (1).
4. Dispositif de gazéification pour générer un produit gazeux à partir d'une biomasse
en vrac dans le procédé à co-courant avec un réacteur (1), qui possède une grille
inférieure (4) pour recevoir une charge d'alimentation à gazéifier, une ouverture
de chargement supérieure (6), un rétrécissement (2) pour former une zone d'oxydation
(9) entre l'ouverture de chargement (6) et la grille (4), une alimentation en air
de combustion pour l'étape d'oxydation (9) au-dessus de la charge d'alimentation et
un capteur de niveau (19) contrôlant le chargement, caractérisé en ce que le capteur de niveau (19) est réglable en hauteur pour définir la hauteur nominale
de la charge d'alimentation au moyen d'un moteur (24) contrôlable en fonction de la
température dans la région du rétrécissement (2) du réacteur (1).
5. Dispositif de gazéification selon la revendication 4, caractérisé en ce que le réacteur (1) possède dans la région du rétrécissement (2) au moins une sonde de
température (29) reliée à un dispositif de commande pour le réglage en hauteur du
capteur de niveau (19).
6. Dispositif de gazéification selon la revendication 4 ou 5, caractérisé en ce que le réacteur (1) possède sous la grille (4) configurée comme une grille à secousses
un capteur de pression (30) relié à un dispositif de commande pour le réglage en hauteur
du capteur de niveau (19).
7. Dispositif de gazéification selon une des revendications 4 à 6, caractérisé en ce que le réacteur (1) possède une sonde de température (33) agissant sur une commande pour
renvoyer dans l'air de combustion des gaz d'échappement (31) d'un moteur à gaz (18)
raccordé au réacteur (1) dans la zone de hauteur du chargement ou de l'alimentation
en air de combustion.
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