[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schienensystem mit einer Schiene und einer
Trägereinrichtung für die Schiene, die eine Längsachse aufweist und parallel zur Längsachse
in ein erstes Trägerteil und ein zweites Trägerteil geteilt ist, und mit einer Klemmeinrichtung
zum festen Einklemmen der Schiene in der Trägereinrichtung, wobei die Klemmeinrichtung
ein erstes Klemmprofil und ein zweites Klemmprofil aufweist.
[0002] Ein solches Schienensystem ist beispielsweise aus
EP 2 890 625 B1 bekannt. Das in diesem Stand der Technik beschriebene Schienensystem umfasst eine
Schiene, die auf einem Boden eines Trägerprofils in einem Schienenbett gelagert ist
und in einer Montagesituation (siehe Fig. 2 und Absatz 0041 in
EP 2 890 625 B1) nicht eingeklemmt ist. Zwischen der Schiene und einer Seitenwand des Trägerprofils
befindet sich eine Lücke, so dass sich die Schiene während der Montagesituation leicht
aus ihrer optimalen Lage im Schienenbett lösen und in die Lücke verrutschen kann.
Das geschieht insbesondere dann, wenn die Schiene auch noch eine erhebliche Länge
aufweist, und/oder auch dann, wenn sich auf beiden Seiten der Schiene eine solche
Lücke befindet.
[0003] In beiden Fällen (Lücke auf einer oder auf beiden Seiten der Schiene) hat die Schiene
in der Montagesituation also keinen ausreichenden seitlichen Halt, um die präzise
Lage der Schiene im Schienenbett auch während der Montage über die gesamte Länge eines
zu verlegenden Schienenabschnitts zu gewährleisten. Die Schiene droht also während
der Montage immer wieder in die eine oder ggf. auch in die andere Lücke zu rutschen
und muss dann streckenweise wieder neu im Schienenbett positioniert werden. Das ist
mühsam und zeitaufwändig.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, ein Schienensystem der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden, dass dieses weniger Bauteile umfasst und eine
Schiene in einer Trägereinrichtung bereits in einer Montagesituation präzise positioniert
werden kann.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das erste Klemmprofil mit dem
ersten Trägerteil einstückig ausgebildet ist und in einer Montagesituation an einem
ersten Umfangsabschnitt der Schiene anliegt und das zweite Klemmteil mit dem zweiten
Trägerteil einstückig ausgebildet ist und in der Montagesituation an einem zweiten
Umfangsabschnitt der Schiene fest anliegt, wobei eine Befestigungseinrichtung das
erste Klemmteil und das zweite Klemmteil in einer Betriebssituation fest miteinander
verbindet und die Schiene zwischen dem ersten Umfangsabschnitt und dem zweiten Umfangsabschnitt
einklemmt.
[0006] Das erfindungsgemäße Schienensystem erleichtert die Endmontage gegenüber dem Stand
der Technik. Die Trägereinrichtung gemäß vorliegender Erfindung sorgt in der Montagesituation
selbst für eine zwischenzeitliche Abstützung der in der Trägereinrichtung verlegten
Schiene. Mit Montagesituation ist in der vorliegenden Anmeldung eine Situation gemeint,
in welcher die Bauteile des erfindungsgemäßen Schienensystems locker zusammengefügt
sind. Die Montagesituation erstreckt sich demnach bis zu einem Zeitpunkt, in welchem
die Bauteile des erfindungsgemäßen Schienensystems fest miteinander verbunden sind,
so dass diese für einen sicheren Betrieb zur Verfügung stehen. Mit Betriebssituation
ist in der vorliegenden Anmeldung eine Situation gemeint, in welcher die Bauteile
des erfindungsgemäßen Schienensystems fest zusammengefügt sind und eine Schiene fest
in der Trägereinrichtung eingeklemmt ist. Die Betriebssituation schließt sich bei
der Montage an die Montagesituation an. Bei der Demontage schließt sich die Montagesituation
an die Betriebssituation an. Die Montagesituation wird dann quasi zur Demontagesituation.
[0007] Das erfindungsgemäße Schienensystem umfasst also im Wesentlichen (ohne ggf. Befestigungsmittel
oder Montagevorrichtungen) nur drei Bauteile, die in der Montagesituation und der
Betriebssituation zusammenwirken.
[0008] Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass die Trägereinrichtung ein
Schienenbett aufweist, an das sich im Montagezustand das erste Klemmprofil und das
zweite Klemmprofil jeweils an entgegengesetzten Seiten zur Längsachse anschließen.
Mit dieser Konstruktion ist eine im Schienenbett gelagerte Schiene in der Montagesituation
bereits durch das erste Klemmprofil und das zweite Klemmprofil abgestützt und somit
sicher zu positionieren.
[0009] Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass die Schiene im Betriebszustand
kraft- und formschlüssig zwischen dem ersten Klemmprofil und dem zweiten Klemmprofil
eingeklemmt ist. Dadurch ist die Schiene in ihrem Schienenbett zwischen dem ersten
und zweiten Klemmprofil gefangen und kann auch bei einem fehlenden Kraftschluss nicht
ohne Weiteres aus der Trägereinrichtung herausrutschen.
[0010] Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass der erste Umfangsabschnitt
der Schiene konkav ist und das erste Klemmprofil einen an den konkaven ersten Umfangsabschnitt
angepassten erste konvexe Klemmfläche aufweist. Es ist günstig, die Kraftwirkung an
kreisbogenförmigen, komplementären Umfangsabschnitten der Schiene und des ersten Klemmprofils
auszuüben. Dadurch werden die entsprechenden Bauteile bei gegebener Kraft am geringsten
belastet.
[0011] Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass auch der zweite Umfangsabschnitt
der Schiene konkav ist und das zweite Klemmprofil einen an den konkaven zweiten Umfangsabschnitt
angepassten zweite konvexe Klemmfläche aufweist. Dadurch ergeben sich die vorstehend
genannten Vorteile für beide Seiten des Schienensystems.
[0012] Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass die Befestigungseinrichtung
einen Steckteil und ein Aufnahmeteil zur Aufnahme des Steckteils umfasst, wobei das
Aufnahmeteil in dem ersten Trägerteil ausgebildet ist und das Steckteil in dem zweiten
Trägerteil ausgebildet ist. Eine Steckverbindung zwischen männlichem Steckteil einerseits
und weiblichem Aufnahmeteil andererseits unterstützt die sichere Positionierung der
Schiene im Schienenbett in der Montagesituation.
[0013] Alternativ ergibt sich der vorstehende Vorteil auch dadurch, dass das Steckteil in
dem ersten Trägerteil ausgebildet ist und das Aufnahmeteil in dem zweiten Trägerteil
ausgebildet ist.
[0014] Es ist auch von Vorteil, dass das Steckteil keilförmig ausgebildet ist. Die keilförmige
Ausbildung des Steckteils vereinfacht die Zusammenführung des ersten Trägerteils und
des zweiten Trägerteils bei der Montage. Das spitze freie Ende des keilförmigen Steckteils
erlaubt eine gewisse Toleranz in der Ausrichtung des ersten Trägerteils und des zweiten
Trägerteils zueinander. Beim weiteren Eindringen des Steckteils in das Aufnahmeteil
ziehen sich dann die beiden Trägerteile von selbst in die richtige Ausrichtung zueinander.
[0015] Es ist ein Vorteil, dass das Steckteil als Spreizfeder ausgebildet ist, die in der
Betriebssituation vorgespannt ist. Dadurch wird in der Montagesituation bereits für
die Steckverbindung eine günstige Kraftwirkung erzielt.
[0016] Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass das Steckteil einen Schlitz
aufweist. Die Ausbildung des Schlitzes führt dazu, dass das Steckteil eine günstige
Spreizung und somit Kraftwirkung ausüben kann.
[0017] Weitere Vorteile ergeben sich aus den weiteren Merkmalen der Unteransprüche.
[0018] Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen
näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Montagesystems
in einer ersten Ausführungsform, vor oder am Beginn einer Montagesituation;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Querschnitts durch das Schienensystem aus
Fig. 1 in einer Betriebssituation;
Fig. 3 eine schematische Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Montagesystems
in einer zweiten Ausführungsform, vor oder am Beginn einer Montagesituation; und
Fig. 4 eine schematische Darstellung im Querschnitt durch das Schienensystem aus Fig.
3 in einer Betriebssituation.
[0019] In Fig. 1 ist schematisch eine erste Ausführungsform eines Schienensystem 1 gemäß
vorliegender Erfindung in einer Explosionsdarstellung vor bzw. am Anfang einer Montagesituation
zu sehen. In Fig. 3 ist schematisch eine zweite Ausführungsform des Schienensystems
1 gemäß vorliegender Erfindung in einer Explosionsdarstellung vor bzw. am Anfang einer
Montagesituation zu sehen. Das Schienensystem 1 umfasst in beiden Ausführungsformen
im Wesentlichen eine Trägereinrichtung 10, eine Schiene 20 und eine Klemmeinrichtung
40.
[0020] Das erfindungsgemäße Schienensystem 1 unterscheidet sich gegenüber einer Vorrichtung
durch das systemische Zusammenwirken der vorgenannten Bauteile in unterschiedlichen
Situationen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird zwischen einer Montagesituation
(Fig. 1; Fig. 3) und einer Betriebssituation (Fig. 2, Fig. 4) unterschieden. Eine
Montagesituation im Sinne der vorliegenden Erfindung ist die Situation während der
Montage des Schienensystems, in der die eigentliche Schiene 20 sicher in das System
integriert bzw. in diesem positioniert werden muss. Eine Betriebssituation im Sinne
der Erfindung ist die Situation, in der die Schiene 20 in dem Schienensystem betriebssicher
eingeklemmt ist, d.h. ein Zustand, in dem die Klemmeinrichtung 40 ihre volle Wirkung
entfaltet.
[0021] Für das systemische Zusammenwirken der vorgenannten Bauteile kommt es im Sinne der
vorliegenden Erfindung nicht auf konkrete Formen, Materialien und Herstellungsverfahren
an. So kann die Schiene 20 nicht nur einen runden Querschnitt aufweisen, wie in den
dargestellten bevorzugten Ausführungsformen, sondern in anderen Ausführungsformen
auch unrunde Querschnitte haben. Ebenso kann die Trägereinrichtung 10 ein im Querschnitt
nach oben offenes Profil oder wenigstens teilweise geschlossenes Profil aufweisen.
Auch die Klemmeinrichtung 40 kann in anderen Ausführungsformen beliebig gestaltet
sein, sofern mit dieser Gestaltung eine Klemmwirkung erzielt werden kann. In der bevorzugten
Ausführungsform ist die Trägereinrichtung 10 in einem Strangpressverfahren aus Aluminium
hergestellt. In anderen Ausführungsformen kann die Trägereinrichtung 10 auch aus anderen
Materialien und mit anderen Herstellungsverfahren hergestellt sein. In der bevorzugten
Ausführungsform ist die Schiene 20 aus einem gehärteten und geschliffenen Stahl Cf53
hergestellt. In anderen Ausführungsformen können andere Materialien zur Herstellung
der Schiene 20 verwendet werden. Die Klemmeinrichtung 40 ist in der vorliegenden Ausführungsform
ebenfalls aus Aluminium in einem Strangpressverfahren hergestellt. Auch für die Klemmeinrichtung
40 gilt, dass diese in anderen Ausführungsformen aus anderen Materialien und anderen
Herstellungsverfahren hergestellt sein kann. Zudem können in anderen Ausführungsformen
die Trägereinrichtung 10 und die Klemmeinrichtung 40 aus unterschiedlichen Materialien
mit unterschiedlichen Herstellungsverfahren hergestellt sein.
[0022] Die Abmessungen des erfindungsgemäßen Schienensystems 1 können beliebig an den Bedarf
und die jeweiligen Anforderungen angepasst werden. In der bevorzugten Ausführungsform,
in welcher die Schiene 20 als Welle ausgebildet ist, ist das Schienensystem 1 vorzugsweise
in Anlehnung an den Wellendurchmesser kategorisiert. Üblich sind Durchmesser für eine
Schiene 20 in der bevorzugten Ausführungsform von 25 mm, 30 mm, 40 mm, 50 mm oder
60 mm. Auch andere handelsübliche Wellendurchmesser sind möglich.
[0023] In Anbetracht der vorstehenden Ausführungen ist in Fig. 1 und in Fig. 3 das erfindungsgemäße
Schienensystem 1 jeweils in einer Explosionsdarstellung quasi am Beginn einer Montage,
also in der Montagesituation, dargestellt, in welcher die Klemmeinrichtung 40 noch
keine Klemmwirkung erzielt und die Schiene 20 noch nicht eingeklemmt ist. In Fig.
2 und Fig. 4 ist das erfindungsgemäße Schienensystem 1 jeweils in einer Betriebssituation
dargestellt, in welcher die Klemmeinrichtung 40 ihre volle Klemmwirkung erzielt und
die Schiene fest eingeklemmt ist.
[0024] Die Trägereinrichtung 10 ist in der bevorzugten Ausführungsform als ein in der Montagesituation
und in der Betriebssituation im Querschnitt oben offenes Trägerprofil ausgebildet.
Die Trägereinrichtung 10 ist parallel zu einer Längsachse L geteilt und somit zweiteilig
ausgebildet. Die Teilung kann im Querschnitt mittig erfolgen, in den beiden dargestellten,
bevorzugten Ausführungsformen erfolgt die Teilung der Trägereinrichtung 10 im Querschnitt
nicht mittig. Die Trägereinrichtung 10 umfasst also in der den beiden Ausführungsformen
ein größeres erstes Trägerteil 10.1 und ein kleineres zweites Trägerteil 10.2, die
in der Montagesituation zueinander ausgerichtet und miteinander verbunden werden sollen
und in der Betriebssituation miteinander fest verbunden sind und die Schiene 20 zwischen
sich fest einklemmen.
[0025] In den beiden in Fig. 1, Fig. 2 bzw. Fig. 3 und Fig. 4 dargestellten Ausführungsformen
sind das erste Trägerteil 10.1 und das zweite Trägerteil 10.2 in Bezug zur Längsachse
L also nicht symmetrisch ausgebildet. Das größere (breitere) erste Trägerteil 10.1
umfasst einen Boden 11 und eine erste Seitenwand 12. Das kleinere zweite Trägerteil
10.2 umfasst eine zweite Seitenwand 13. Am Boden 11 des ersten Trägerteils 10.1 ist
ein Schienenbett 15 ausgebildet, das an die Umfangsform wenigstens eines Umfangsabschnitts
der Schiene 20 angepasst ist. In der bevorzugten Ausführungsform ist das Schienenbett
15 im Boden 11 des ersten Trägerteils 10.1 konkav ausgebildet. In den in den Figuren
dargestellten, bevorzugten Ausführungsformen erstreckt sich das Schienenbett 15 kontinuierlich,
also übergangslos) in einen ersten konkaven Seitenwandabschnitt 12.1 der ersten Seitenwand
12 hinein. Der erste konkave Seitenwandabschnitt 12.1 der ersten Seitenwand 12 ist
also in der vorliegenden Ausführungsform ebenfalls konkav ausgebildet, so dass dieser
an wenigstens einen Umfangsabschnitt der Schiene 20 angepasst ist. Die erste Seitenwand
12 des ersten Trägerteils 10.1 ist also so ausgebildet, dass sich diese seitlich unmittelbar
an den Boden 11 anschließt und der erste konkave Seitenwandabschnitt 12.1 das Schienenbett
15 übergangslos ergänzt.
[0026] In der Montagesituation halten das konkave Schienenbett 15 und der erste konkave
Seitenwandabschnitt 12.1 des noch nicht oder noch nicht fest mit dem zweiten Trägerteil
10.2 verbundenen ersten Trägerteils 10.1 die Schiene 20 in ihrer Position, bis das
zweite Trägerteil 10.2 an das erste Trägerteil 10.1 angefügt und fest mit diesem verbunden
ist. Dann ist die Betriebssituation hergestellt.
[0027] Das Zusammenfügen des ersten Trägerteils 10.1 und des zweiten Trägerteils 10.2 kann
beliebig erfolgen. Es kann aber günstig sein, das erste Trägerteil 10.1 in der ersten
Ausführungsform des Schienensystems 1 beim Zusammenfügen in der Montagesituation (Fig.
2) zunächst um 90° zu drehen, dann die Schiene 20 in das erste Trägerteil 10.1 einzulegen
und schließlich das zweite Trägerteil 10.2 von oben aufzusetzen, um die Schiene 20
zwischen dem ersten Trägerteil 10.1 und dem zweiten Trägerteil 10.2 einzuklemmen.
Aber auch eine Montage mit aufliegendem Boden 11 mittels einem Betriebsmittel oder
einer Vorrichtung zum Ausüben von horizontalem Druck auf die beiden Klemmprofile,
um die Klemmeinrichtung 40 zusammenzufügen, kann günstig sein, z.B. im Falle der zweiten
Ausführungsform. Die zweite Seitenwand 13 des zweiten Trägerteils 10.2 rückt beim
Zusammenfügen der noch nicht abgestützten freien Seite der Schiene 20 näher, solange
bis die zweite Seitenwand 13 mit einem ersten Seitenwandabschnitt 13.1 an der Schiene
20 anliegt.
[0028] Die Schiene 20 weist einen ersten konvexen Umfangsabschnitt 21, einen zweiten konvexen
Umfangsabschnitt 22 und einen dritten konvexen Umfangsabschnitt 23 auf. In der vorliegenden,
bevorzugten Ausführungsform ist die Schiene 20 eine Welle mit einem runden Querschnitt,
so dass der erste konvexe Umfangsabschnitt 21, der zweite konvexe Umfangsabschnitt
22 und der dritte konvexe Umfangsabschnitt 23 jeweils einen Teil des runden Wellenumfangs
bilden, wobei sich alle Teile wiederum wenigstens zu einem Teil des Wellenumfangs
ergänzen. Der erste konvexe Umfangsabschnitt 21 ist an den ersten konkaven Seitenwandabschnitt
12.1 der ersten Seitenwand 12 angepasst. Der zweite konvexe Umfangsabschnitt 22 ist
an den zweiten ersten konkave Seitenwandabschnitt 13.1 der zweiten Seitenwand 13 angepasst.
Der dritte konvexe Umfangsabschnitt 23 der Schiene 20 ist an das konkave Schienenbett
15 angepasst. Mit "angepasst" ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung gemeint, dass
die Radien der jeweils einander zugeordneten konvexen Umfangs- und konkaven Seitenwandabschnitte
unter Berücksichtigung von Toleranzen im Wesentlichen identisch sind.
[0029] Die Klemmeinrichtung 40 umfasst ein erstes Klemmprofil 40.1 und ein zweites Klemmprofil
40.2. Das erste Klemmprofil 40.1 wiederum umfasst die erste Seitenwand 12 mit dem
ersten konkaven Seitenwandabschnitt 12.1. Das zweite Klemmprofil 40.2 umfasst die
zweite Seitenwand 13 mit dem zweiten konkaven Seitenwandabschnitt 13.1. Die Klemmeinrichtung
40 umfasst auch ein Befestigungssystem 41. Eine erste Ausführungsform des Befestigungssystems
41 ist beispielhaft in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellt. Eine zweite Ausführungsform
des Befestigungssystems 41 ist beispielhaft in Fig. 3 und Fig. 4 dargestellt.
[0030] In der in Fig. 1 und Fig. 3 dargestellten Montagesituation und in der in Fig. 2 und
Fig. 4 dargestellten Betriebssituation erstreckt sich ein Wandbereich 13.2 der zweiten
Seitenwand 13 unterhalb des zweiten konkaven Seitenwandabschnitts 13.1 und liegt einer
Bodenwand 11.1 des Bodens 11 des ersten Trägerteil 10.1 gegenüber. Die Bodenwand 11.1
des ersten Trägerteils 10.1 und der Wandbereich 13.2 der zweiten Seitenwand 13 verlaufen
im Wesentlichen parallel zur Längsachse L und in den dargestellten Situationen auch
parallel zueinander. Zwischen der Bodenwand 11.1 und dem Wandbereich 13.2 ist das
Befestigungssystem 41 ausgebildet.
[0031] In der ersten Ausführungsform in Fig. 1 und Fig. 2 umfasst das Befestigungssystem
41 ein Steckteil 42, das am Wandbereich 13.2 ausgebildet ist und wie eine Spreizfeder
gestaltet ist. Das Steckteil 42 weist einen zentralen Längsschlitz 42.1 auf, der zumindest
in der Betriebssituation parallel zur Längsachse L verläuft. Der Längsschlitz 42.1
teilt das Steckteil 42 in eine obere Schlitzwand 42.2 und eine untere Schlitzwand
42.3 und verleiht dem Steckteil 42 eine federnde Eigenschaft mit einer spreizenden
Federwirkung, wenn die obere Schlitzwand 42.2 und die untere Schlitzwand 42.3 zusammengedrückt
werden. Diese obere und untere Schlitzwand 42.2, 42.3 weisen jeweils an ihrer Außenseite
eine Rasterung, mit mehreren parallel zur Längsachse L ausgerichteten Rasten 42.4
auf. Im Querschnitt weisen die Rasten 42.4 eine zum Wandbereich 13.2 hin steilere
Flanke und eine zur entgegengesetzten freien Seite weniger steile Flanke auf.
[0032] In der ersten Ausführungsform umfasst das Befestigungssystem 41 auch ein Aufnahmeteil
43 auf, das in der Bodenwand 11.1 ausgebildet ist und mit dem Steckteil 42 in der
Montagesituation und in der Betriebssituation funktional zusammenwirkt. Das Aufnahmeteil
43 ist ein in die Bodenwand 11.1 eingebrachtes Schlitzprofil. An einer oberen Wand
43.1 und einer unteren Wand 43.2 des Schlitzprofils sind mit den Rasten 42.4 des Steckteils
42 geometrisch entsprechende Riefen 43.3 ausgebildet. Der Abstand zwischen der oberen
Wand 43.1 und der unteren Wand 43.2 ist etwas geringer als der Abstand zwischen den
Rasten 42.4 der oberen Schlitzwand 42.2 und der unteren Schlitzwand 42.3 im entspannten
Zustand. Bei der Montage (Fig. 1) wird das zweite Trägerteil 10.2 an das erste Trägerteil
10.1 mit der darin bereits positionierten Schiene 20 bewegt, derart, dass das Steckteil
42 bis zum Anschlag in das Aufnahmeteil 43 gepresst wird. Dabei werden die oberen
Schlitzwand 42.2 und die untere Schlitzwand 42.3 aufeinander zu bewegt und in der
Betriebssituation vorgespannt. Die Verbindung zwischen dem Steckteil 42 und dem Aufnahmeteil
43 ist fest, da eine Verzahnung der Rasten 42.4 und Riefen 43.3 eintritt, die durch
die Spreizwirkung des Steckteils 42 unterstützt wird. Dadurch liegt der zweite konkave
Seitenwandabschnitt 13.1 fest am zweiten konvexen Umfangsabschnitt 22 der Schiene
20 an und drückt die Schiene 20 mit dem ersten konvexen Umfangsabschnitt 21 fest gegen
den gegenüberliegenden ersten konkaven Seitenwandabschnitt 12.1 und mit dem dritten
konvexen Umfangsabschnitt 23 fest in das Schienenbett 15.
[0033] Alternativ können das Steckteil 42 und das Aufnahmeteil 43 des Befestigungssystems
41 auch an dem jeweils anderen ersten bzw. zweiten Trägerteil 10.1, 10.2 ausgebildet
sein. Dann erfolgt der Montagevorgang umgekehrt.
[0034] Die in Fig. 3 dargestellte zweite Ausführungsform ist mit der ersten Ausführungsform
weitestgehend identisch und unterscheidet sich von dieser lediglich im Befestigungssystem
41. Während in der ersten Ausführungsform das Befestigungssystem 41 für eine Steckverbindung
ausgebildet ist, ist dieses in der zweiten Ausführungsform für eine Schraubverbindung
ausgebildet. Die zweite Ausführungsform wird nur in Bezug auf das gegenüber der ersten
Ausführungsform unterschiedliche Befestigungssystem beschrieben. Die zweite Ausführungsform
weist also mit Ausnahme des Befestigungssystems die in ihrer Variation beschriebenen
technischen Merkmale der ersten Ausführungsform auf. Es werden daher gleiche Bezugszeichen
für die zweite Ausführungsform verwendet, die aber zur Kennzeichnung der Ausführungsform
ein Sternchen * erhalten.
[0035] In der Bodenwand 11.1 * ist in der zweiten Ausführungsform ein Aufnahmeteil 43* ausgebildet.
Dieses ist auch ein sich parallel zur Längsachse L erstreckendes Schlitzprofil. Das
Schlitzprofil weist eine obere Wand 43.1* und eine untere Wand 43.2* auf, die in bestimmten
Ausführungsformen auch waagerecht angeordnete Gewindeprofile aufweisen können. In
der zweiten Ausführungsform ist das nicht der Fall. Das zweite Trägerteil 10.2* weist
im Wandbereich 13.2* eine Durchgangsbohrung 17* auf, die vorzugsweise zur Außenseite
des zweiten Trägerteils 10.2* hin einen Schraubkanal aufweisen kann. Von außen kann
dann eine Schraube 25* mit einem Schraubenkopf 25.1* in die Durchgangsbohrung 17*
eingeführt werden und in dem Aufnahmeteil 43* mit dem ersten Trägerteil 10.1* verschraubt
werden. In Fig. 3 ist ein Schraubkanal 17.1* im ersten Trägerteil 10.1* im Schnitt
dargestellt. Dadurch entsteht mit dem alternativen Befestigungssystem 41* die gleiche
Klemmwirkung wie in der ersten Ausführungsform.
[0036] In der bevorzugten ersten Ausführungsform ist die Montage des Schienensystems 1 ohne
Fremdwerkzeug möglich. Eine Demontage ist mit dem Befestigungssystem beider Ausführungsformen
möglich. Günstig ist für eine Demontierbarkeit des Schienensystems 1 ist aber die
zweite Ausführungsform.
[0037] Neben den zu den beiden vorstehend beschriebenen Ausführungsformen kann es in Bezug
auf die gewählte Verbindungstechnik für das erste Trägerteil und das zweite Trägerteil
weitere Ausführungsformen geben. So kann der Fachmann zum Beispiel auch ein Kleben
oder Fügen zur Verbindung und Befestigung der beiden Trägerteile in Betracht ziehen.
Im Grunde ist für die vorliegende Erfindung jede Verbindungstechnik einsetzbar, die
der Fachmann nach Anwendungsfall für geeignet ist.
[0038] In den beiden dargestellten Ausführungsformen erfolgt die Verbindung des ersten Trägerteils
10.1, 10.1* und des zweiten Trägerteils 10.2, 10.2* im Querschnitt versetzt zur Mitte
und parallel zu Längsachse L. Dadurch ist in den dargestellten Ausführungsformen das
Schienenbett 15, 15* einstückig nur im ersten Trägerteil 10.1, 10.1* ausgebildet.
Das ist günstig für die Aufnahme einer von oben auf die Schiene 20 ausgeübten Last.
In anderen Ausführungsformen kann das Schienenbett 15 auch vollständig im anderen
zweiten Trägerteil 10.2 aufgenommen sein. Sollte die aufzunehmende Last unkritisch
sein, kann das Schienenbett 15 auch geteilt sein und zu einem Teil im ersten Trägerteil
10.1 und zu einem anderen Teil im zweiten Trägerteil 10.2 ausgebildet sein.
[0039] Das Schienensystem 1 der vorliegenden Erfindung kann auf einem Untergrund einzeln,
paarweise mit zwei parallel verlaufenden Schienen 20 oder auch in einer Gruppe aus
mehreren (z.B. drei) parallel verlaufenden Schienen 20 verlegt sein. Auf dem Schienensystem
1 der vorliegenden Erfindung können Fahrzeuge rollend bewegt werden, indem sich diese
mit Rädern auf der jeweiligen Schiene abstützen. Weiterhin kann das Schienensystem
auch mit Weichen oder Kreuzungen jeglicher Anordnung ausgeführt werden.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Schienensystem
- 10
- Trägereinrichtung
- 10.1
- erstes Trägerteil
- 10.1*
- erstes Trägerteil
- 10.2
- zweites Trägerteil
- 10.2*
- zweites Trägerteil
- 11
- Boden
- 11.1
- Bodenwand
- 11.1*
- Bodenwand
- 12
- erste Seitenwand
- 12.1
- erster konkaver Seitenwandabschnitt
- 13
- zweite Seitenwand
- 13.1
- zweiter konkaver Seitenwandabschnitt
- 13.2
- Wandbereich
- 13.2*
- Wandbereich
- 15
- Schienenbett
- 15*
- Schienenbett
- 17*
- Durchgangsbohrung
- 17.1*
- Schraubkanal
- 20
- Schiene
- 21
- erster konvexer Umfangsabschnitt
- 22
- zweiter konvexer Umfangsabschnitt
- 23
- dritter konvexer Umfangsabschnitt
- 25*
- Schraube
- 25.1*
- Schraubenkopf
- 40
- Klemmeinrichtung
- 40.1
- erstes Klemmprofil
- 40.2
- zweites Klemmprofil
- 41
- Befestigungssystem
- 41*
- Befestigungssystem
- 42
- Steckteil
- 42.1
- zentraler Längsschlitz
- 42.2
- obere Schlitzwand
- 42.3
- untere Schlitzwand
- 42.4
- Rasten
- 43
- Aufnahmeteil
- 43*
- Aufnahmeteil
- 43.1
- obere Wand
- 43.1*
- obere Wand
- 43.2
- untere Wand
- 43.2*
- untere Wand
- 43.3
- Riefen
- L
- Längsachse
1. Schienensystem (1) mit einer Schiene (20) und einer Trägereinrichtung (10) für die
Schiene (20), die eine Längsachse (L) aufweist und parallel zur Längsachse (L) in
ein erstes Trägerteil (10.1) und ein zweites Trägerteil (10.2) geteilt ist, und mit
einer Klemmeinrichtung (40) zum festen Einklemmen der Schiene (20) in der Trägereinrichtung
(10), wobei die Klemmeinrichtung (40) ein erstes Klemmprofil (40.1) und ein zweites
Klemmprofil (40.2) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Klemmprofil (40.1) mit dem ersten Trägerteil (10.1) einstückig ausgebildet
ist und in einer Montagesituation an einem ersten Umfangsabschnitt (21) der Schiene
(20) anliegt und das zweite Klemmteil (40.2) mit dem zweiten Trägerteil (10.2) einstückig
ausgebildet ist und in dem Betriebszustand an einem zweiten Umfangsabschnitt (22)
der Schiene (20) fest anliegt, wobei ein Befestigungssystem (41; 41*) das erste Klemmprofil
(40.1) und das zweite Klemmprofil (40.2) in dem Betriebszustand fest miteinander verbindet
und die Schiene (20) zwischen dem ersten Klemmprofil (40.1) und dem zweiten Klemmprofil
(40.2) einklemmt.
2. Schienensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trägereinrichtung (10) ein Schienenbett (15) aufweist, an das sich im Betriebszustand
das erste Klemmprofil (40.1) und das zweite Klemmprofil (40.2) jeweils an im Querschnitt
entgegengesetzten Seiten zur Längsachse (L) anschließen.
3. Schienensystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schiene (20) im Betriebszustand kraft- und formschlüssig zwischen dem ersten
Klemmprofil (40.1) und dem zweiten Klemmprofil (40.2) eingeklemmt ist.
4. Schienensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Umfangsabschnitt (21) der Schiene (20) konvex ist und das erste Klemmprofil
(40.1) einen an den konvexen ersten Umfangsabschnitt (21) angepassten konkaven Seitenabschnitt
(15) des ersten Trägerteil (10.1) umfasst.
5. Schienensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Umfangsabschnitt (22) der Schiene (20) konvex ist und das zweite Klemmprofil
(40.1) einen an den konvexen zweiten Umfangsabschnitt (22) angepassten konkaven Seitenabschnitt
(16) aufweist.
6. Schienensystem nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Befestigungssystem (41; 41*) ein Steckteil (42) und ein Aufnahmeteil (43; 43*)
zur Aufnahme des Steckteils (42) umfasst, wobei das Aufnahmeteil (43; 43*) in dem
ersten Trägerteil (10.1; 10.1*) ausgebildet ist und das Steckteil (42) in dem zweiten
Trägerteil (10.2; 10.2*) ausgebildet ist.
7. Schienensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Steckteil (42) in dem ersten Trägerteil (10.1; 10.1*) ausgebildet ist und das
Aufnahmeteil (43; 43*) in dem zweiten Trägerteil (10.2; 10.2*) ausgebildet ist.
8. Schienensystem nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Steckteil (42) keilförmig ausgebildet ist.
9. Schienensystem nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Steckteil (42) als Spreizfeder ausgebildet ist, die in der Betriebssituation
vorgespannt ist.
10. Schienensystem nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Steckteil (42) einen Schlitz (42.1) aufweist.
11. Schienensystem nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trägereinrichtung (10) ein in der Montagesituation und in der Betriebssituation
im Querschnitt nach oben offenes Trägerprofil ist.
12. Schienensystem nach einem der Ansprüche 2 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schienenbett (15) an einem Boden (11) der Trägereinrichtung (10) ausgebildet
ist.
13. Schienensystem nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schiene (20) eine Welle ist.