[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen gehärteter Bauteile mit Bereichen
unterschiedlicher Härte und/oder Duktilität mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0002] Es ist bekannt, dass insbesondere in Automobilen sogenannte pressgehärtete Bauteile
aus Stahlblech eingesetzt werden. Diese pressgehärteten Bauteile aus Stahlblech sind
hochfeste Bauteile, die insbesondere als Sicherheitsbauteile des Karosseriebereichs
verwendet werden. Hierbei ist es durch die Verwendung dieser hochfesten Stahlbauteile
möglich, die Materialdicke gegenüber einem normalfesten Stahl zu reduzieren und somit
geringe Karosseriegewichte zu erzielen.
[0003] Beim Presshärten gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Möglichkeiten zur Herstellung
derartiger Bauteile. Unterschieden wird in das sogenannte direkte und indirekte Verfahren.
[0004] Beim direkten Verfahren wird eine Stahlblechplatine über die sogenannten Austenitisierungstemperatur
aufgeheizt und gegebenenfalls so lange auf dieser Temperatur gehalten, bis ein gewünschter
Austenitisierungsgrad erreicht ist. Anschließend wird diese erhitzte Platine in ein
Formwerkzeug überführt und in diesem Formwerkzeug in einem einstufigen Umformschritt
zum fertigen Bauteil umgeformt und hierbei durch das gekühlte Formwerkzeug gleichzeitig
mit einer Geschwindigkeit, die über der kritischen Härtegeschwindigkeit liegt, abgekühlt.
Somit wird das gehärtete Bauteil erzeugt.
[0005] Beim indirekten Verfahren wird zunächst, gegebenenfalls in einem mehrstufigen Umformprozess,
das Bauteil fast vollständig fertig umgeformt. Dieses umgeformte Bauteil wird anschließend
ebenfalls auf eine Temperatur über die Austenitisierungstemperatur erhitzt und gegebenenfalls
für eine gewünschte erforderliche Zeit auf dieser Temperatur gehalten.
[0006] Anschließend wird dieses erhitzte Bauteil in ein Formwerkzeug überführt und eingelegt,
welches schon die Abmessungen des Bauteils bzw. die Endabmessungen des Bauteils gegebenenfalls
unter Berücksichtigung der Wärmedehnung des vorgeformten Bauteils besitzt. Nach dem
Schließen des insbesondere gekühlten Werkzeuges wird somit das vorgeformte Bauteil
lediglich in diesem Werkzeug mit einer Geschwindigkeit über der kritischen Härtegeschwindigkeit
abgekühlt und dadurch gehärtet.
[0007] Das direkte Verfahren ist hierbei etwas einfacher zu realisieren, ermöglicht jedoch
nur Formen, die tatsächlich mit einem einzigen Umformschritt zu realisieren sind,
d.h. relativ einfache Profilformen.
[0008] Das indirekte Verfahren ist etwas aufwendiger, dafür aber in der Lage auch komplexere
Formen zu realisieren.
[0009] Zusätzlich zum Bedarf an pressgehärteten Bauteilen entstand der Bedarf, derartige
Bauteile nicht aus unbeschichtetem Stahlblech zu erzeugen, sondern derartige Bauteile
mit einer Korrosionsschutzschicht zu versehen.
[0010] Als Korrosionsschutzschicht kommen im Automobilbau lediglich das eher in geringem
Maße verwendete Aluminium oder Aluminiumlegierungen in Frage oder aber die erheblich
häufiger verlangten Beschichtungen auf der Basis von Zink. Zink hat hierbei den Vorteil,
dass Zink nicht nur eine Barriereschutzschicht wie Aluminium leistet, sondern einen
kathodischen Korrosionsschutz. Zudem passen sich zinkbeschichtete pressgehärtete Bauteile
besser in das Gesamtkorrosionsschutzkonzept der Fahrzeugkarosserien ein, da diese
in heute gängiger Bauweise voll verzinkt sind. Insofern kann Kontaktkorrosion vermindert
oder ausgeschlossen werden.
[0011] Bei beiden Verfahren konnten jedoch Nachteile aufgefunden werden, die auch im Stand
der Technik diskutiert werden. Bei dem direkten Verfahren, d.h. der Warmumformung
von presshärtenden Stählen mit Zinkbeschichtung kommt es zu Mikro- (10 µm bis 100
µm) oder sogar Makrorissen im Material, wobei die Mikrorisse in der Beschichtung erscheinen
und die Makrorisse sogar durch den vollständigen Blechquerschnitt reichen. Derartige
Bauteile mit Makrorissen sind für die weitere Verwendung ungeeignet.
[0012] Beim indirekten Prozess, d.h. der Kaltumformung mit einer anschließenden Härtung
und Restformung kann es ebenfalls zu Mikrorissen in der Beschichtung kommen, welche
ebenfalls unerwünscht sind, aber bei weitem nicht so ausgeprägt.
[0013] Zinkbeschichtete Stähle werden bislang - bis auf ein Bauteil im asiatischen Raum
- im direkten Verfahren, d.h. der Warmumformung, nicht eingesetzt. Hier werden vielmehr
Stähle mit einer Aluminium-Silizium-Beschichtung eingesetzt.
[0014] Einen Überblick erhält man in der Veröffentlichung "Corrosion resistance of different
metallic coatings on press hardened steels for automotive", Arcelor Mittal Maiziere
Automotive Product Research Center F-57283 Maiziere-Les-Mez. In dieser Veröffentlichung
wird ausgeführt, dass es für den Warmumformprozess einen aluminierten Bor-Mangan-Stahl
ergibt, der unter dem Namen Usibor 1500P kommerziell vertrieben wird. Zudem werden
zum Zwecke des kathodischen Korrosionsschutzes zinkvorbeschichtete Stähle für das
Warmumformverfahren vertrieben, nämlich der verzinkte Usibor GI mit einer Zinkbeschichtung,
die geringe Anteile von Aluminium enthält und ein sogenannter galvanealed beschichteter
Usibor GA, der eine Zinkschicht mit 10 % Eisen enthält.
[0015] Es wird darauf hingewiesen, dass das Zink-Eisen-Phasendiagramm zeigt, dass oberhalb
von 782°C ein großer Bereich entsteht, in dem flüssige Zink-Eisen-Phasen auftreten,
so lang der Eisengehalt gering, insbesondere geringer als 60 % ist. Dies ist jedoch
auch der Temperaturbereich, in dem der austenitisierte Stahl warm umgeformt wird.
Es wird aber auch darauf hingewiesen, dass, wenn die Umformung oberhalb von 782°C
stattfindet, ein großes Risiko der Spannungskorrosion durch flüssiges Zink besteht,
welches vermutlich in die Korngrenzen des Basisstahls eindringt, welche zu Makrorissen
im Basisstahl führt. Darüber hinaus ist bei Eisengehalten geringer als 30 % in der
Beschichtung die Maximaltemperatur zum Umformen eines sicheren Produkts ohne Makrorisse
niedriger als 782°C. Dies ist der Grund, warum hiermit kein direktes Umformverfahren
betrieben wird, sondern dass indirekte Umformverfahren. Hiermit soll das geschilderte
Problem umgangen werden.
[0016] Eine weitere Möglichkeit dieses Problem zu umgehen, soll darin liegen, galvannealed
beschichteten Stahl zu verwenden, was daran liegt, dass der zu Beginn schon bestehende
Eisengehalt von 10 % und die Abwesenheit einer Fe
2Al
5-Sperrschicht zu einer homogeneren Ausbildung des Beschichtung von überwiegend eisenreichen
Phasen führt. Dies resultiert in einer Verringerung oder Vermeidung von zinkreichen,
flüssigen Phasen.
[0018] Aus der
EP 1 439 240 B1 ist ein Verfahren zum Warmumformen eines beschichteten Stahlproduktes bekannt, wobei
das Stahlmaterial eine Zink- oder Zinklegierungsbeschichtung aufweist, die auf der
Oberfläche des Stahlmaterials ausgebildet ist und das Stahlbasismaterial mit der Beschichtung
auf einen Temperatur von 700°C bis 1000°C erwärmt und warm umgeformt wird, wobei die
Beschichtung eine Oxidschicht besitzt, die hauptsächlich aus Zinkoxid besteht, bevor
das Stahlbasismaterial mit der Zink- oder Zinklegierungsschicht erwärmt wird, um dann
ein Verdampfen des Zinks beim Erwärmen zu verhindern. Hierfür wird ein spezieller
Verfahrensablauf vorgesehen.
[0019] Aus der
EP 1 642 991 B1 ist ein Verfahren zum Warmumformen eines Stahles bekannt, bei dem ein Bauteil aus
einem gegebenen Bor-Mangan-Stahl auf eine Temperatur am Ac
3-Punkt oder höher erhitzt wird, bei dieser Temperatur gehalten wird und dann das erhitzte
Stahlblech zum fertigen Bauteil umgeformt wird, wobei das geformte Bauteil durch Kühlung
von der Formgebungstemperatur während des Formens oder nach dem Formen in einer solchen
Weise abgeschreckt wird, dass die Abkühlrate zum MS-Punkt zumindest der kritischen
Abkühlrate entspricht und dass die durchschnittliche Abkühlrate des geformten Bauteils
vom MS-Punkt zu 200°C sich im Bereich von 25°C/s bis 150°C/s befindet.
[0020] Aus der
EP 1 651 789 B1 der Anmelderin ist ein Verfahren zum Herstellen von gehärteten Bauteilen aus Stahlblech
bekannt, wobei hierbei Formteile aus einem mit einem kathodischen Korrosionsschutz
versehenen Stahlblech kalt umgeformt werden und eine Wärmebehandlung zum Zwecke der
Austenitisierung folgt, wobei vor, beim oder nach dem Kaltumformen des Formteils ein
Endbeschnitt des Formteils und erforderliche Ausstanzungen oder die Erzeugung eines
Lochbildes vorgenommen werden und die Kaltumformung sowie der Beschnitt und die Ausstanzung
und Anordnung des Lochbildes auf dem Bauteil 0,5 % bis 2 % kleiner ausgeführt werden
als die Dimensionen, die das endgehärtete Bauteil haben soll, wobei das zur Wärmebehandlung
kalt umgeformte Formteil anschließend zumindest teilbereichsweise unter Zutritt von
Luftsauerstoff auf eine Temperatur erhitzt wird, welche eine Austenitisierung des
Stahlwerkstoffes ermöglicht und das erhitzte Bauteil anschließend in ein Werkzeug
überführt wird und in diesem Werkzeug eine sogenannte Formhärtung durchgeführt wird,
bei der durch das Anlegen und Pressen (Halten) des Bauteils durch die Formhärtewerkzeuge
das Bauteil gekühlt und dadurch gehärtet wird und die kathodische Korrosionsschutzbeschichtung
aus einer Mischung aus im Wesentlichen Zink besteht und zudem ein oder mehrere sauerstoffaffine
Elemente. Hierdurch wird an der Oberfläche der Korrosionsschutzbeschichtung eine Oxidhaut
aus den sauerstoffaffinen Elementen während des Aufheizens gebildet, welche die kathodische
Korrosionsschutzschicht, insbesondere die Zinkschicht, schützt. Zudem wird bei dem
Verfahren durch die maßstäbliche Verkleinerung des Bauteils in Bezug auf seine Endgeometrie
die Wärmedehnung des Bauteils berücksichtigt, so dass beim Formhärten weder eine Kalibrierung
noch eine Umformung notwendig sind.
[0021] Aus der
WO 2010/109012 A1 der Anmelderin ist ein Verfahren zum Herstellen partiell gehärteter Stahlbauteile
bekannt, wobei eine Platine aus einem härtbaren Stahlblech einer Temperaturerhöhung
unterworfen wird, welche für eine Abschreckhärtung ausreicht und die Platine nach
Erreichen einer gewünschten Temperatur und gegebenenfalls einer gewünschten Haltezeit
in ein Umformwerkzeug überführt wird, indem die Platine zu einem Bauteil umgeformt
und gleichzeitig abgeschreckt gehärtet wird, oder die Platine kalt umgeformt wird
und das durch die kalte Umformung erhaltene Bauteil anschließend einer Temperaturerhöhung
unterzogen wird, wobei die Temperaturerhöhung so durchgeführt wird, dass eine Temperatur
des Bauteils erreicht wird, die für eine Abschreckhärtung notwendig ist und das Bauteil
anschließend in ein Werkzeug überführt wird, in dem das erhitzte Bauteil abgekühlt
und dadurch abgeschreckt gehärtet wird, wobei während des Erhitzens der Platine oder
des Bauteils zum Zwecke der Temperaturerhöhung auf eine zum Härten notwendige Temperatur
in den Bereichen, die eine geringere Härte und/oder eine höhere Duktilität besitzen
sollen, Absorptionsmassen anliegen oder mit einem geringen Spalt beabstandet sind,
wobei die Absorptionsmasse bezüglich ihrer Ausdehnung und Dicke, ihrer Wärmeleitfähigkeit
und ihrer Wärmekapazität und/oder hinsichtlich ihres Emissionsgrades gerade so dimensioniert
sind, dass die in dem duktil verbleibendem Bereich auf das Bauteil einwirkende Wärmeenergie
durch das Bauteil hin durch in die Absorptionsmasse fließt, so dass diese Bereiche
kühler bleiben und insbesondere die zum Härten notwendige Temperatur gerade nicht
oder nur teilweise erreichen, so dass diese Bereiche nicht oder nur teilweise gehärtet
werden können.
[0022] Aus der
DE 10 2005 003 551 A1 ist ein Verfahren zur Warmumformung und Härtung eines Stahlblechs bekannt, bei dem
ein Stahlblech auf eine Temperatur über den Ac
3-Punkt erwärmt wird, danach eine Abkühlung auf eine Temperatur im Bereich von 400°C
bis 600°C erfährt und erst nach Erreichen dieses Temperaturbereichs umgeformt wird.
Diese Schrift geht allerdings nicht auf die Rissproblematik bzw. eine Beschichtung
ein, noch wird eine Martensitbildung beschrieben. Ziel der Erfindung ist die Bildung
von Zwischengefüge, sogenanntem Bainit.
[0023] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstellen von insbesondere mit einer
Korrosionsschutzschicht versehenen Stahlblechbauteilen mit Bereichen unterschiedlicher
Härte bzw. Duktilität zu schaffen, wobei lokale Spannungen im Bauteil sowie Verzug
als auch Risse, wie sie sonst durch "liquid metal assisted cracking" verursacht werden
können, vermieden werden.
[0024] Die Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0025] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0026] Das erfindungsgemäße Verfahren ist sowohl beim sogenannten indirekten Prozess als
auch beim direkten Prozess bezüglich der mechanischen Eigenschaften mit Erfolg durchführbar.
Um Bereiche mit unterschiedlichen Festigkeiten beim Abschreckhärten zu erzielen werden
beim indirekten Verfahren die Platinen vor dem Erhitzen zum fertigen Bauteil umgeformt,
gegebenenfalls in alle drei Raumachsen vermindert um eine erwartete Wärmeausdehung.
Anschließend wird das so erzielte Bauteil in einem Ofen erhitzt, wobei, um Bereiche
unterschiedlicher Temperatur zu erreichen, Absorptionsmassen oder Isolierbauteile
oder Ähnliches in den Bereichen des Bauteils vorgesehen werden, die nicht oder weniger
gehärtet werden sollen. Hierdurch wird in diesen Bereichen eine Temperatur erreicht,
welche unter Ac
3 oder gegebenenfalls sogar Ac
1 liegt und insofern eine Abschreckhärtung durch Umwandlung des Austenits in Martensit
einschränkt oder verhindert. In den übrigen Bereichen wird eine vollständige Austenitisierung
angestrebt, welche beim Abschrecken zu einer martensitischen Härte führt.
[0027] Beim direkten Verfahren wird die Platine aufgeheizt ohne umgeformt zu sein und es
werden die Bereiche der Platine, die nicht oder weniger gehärtet werden sollen, ebenfalls
mit Absorptionsmassen in Kontakt gebracht, welche durch ihre Wärmeleitfähigkeit und
Wärmekapazität eine Erwärmung des Blechs verringern oder ebenfalls entsprechend Isolationsbauteile
angeordnet. Anschließend wird diese Platine umgeformt.
[0028] Erfindungsgemäß wird jedoch die Platine in beiden Fällen vor der Härtung (indirektes
Verfahren) oder dem Härten und Umformen (direktes Verfahren) bezüglich der Temperatur
vergleichmäßigt. Dies bedeutet, dass die aufgeheizte Platine mit den Bereichen unterschiedlicher
Temperatur vor dem Einlegen in das Umformwerkzeug einem Zwischenkühlschritt unterworfen
wird, bei dem die heißeren Bereiche aktiv auf die Temperatur bzw. den Temperaturbereich
der kälteren Bereiche abgekühlt wird. Wie dies geschieht, wird später erläutert.
[0029] Um bei der Abkühlung keine unkontrollierte Härtung zu erzielen, werden erfindungsgemäß
sogenannte umwandlungsverzögerte Stähle verwendet. Dies bedeutet, dass die Umwandlung
in Martensit später stattfindet, so dass die Bauteile nach der Vergleichmäßigung der
Temperatur und der Einlegung in das Härtewerkzeug oder das Härte-/Umformwerkzeug trotz
gleichmäßiger Temperatur Bereiche besitzen, die durch die anschließende rasche Kühlung
mit einer Abkühlgeschwindigkeit über der kritischen Härtegeschwindigkeit gehärtet
sind, während die anderen Bereiche, welche nicht auf die Austenitisierungstemperatur
gebracht wurden, weicher sind.
[0030] Hierbei ist von Vorteil, dass es durch die Vergleichmäßigung der Temperatur auch
zu einer gleichmäßigen Umformbarkeit kommt, so dass lokale Spannungen durch unterschiedliche
Temperaturen oder unterschiedliche thermomechanische Eigenschaften vermieden werden
und insbesondere Ausdünnungen in den Grenzbereichen zwischen kalten und heißen Bereichen
vermieden werden.
[0031] Ein weiterer Vorteil, der beim direkten Verfahren erzielt wird, ist, dass das sogenannte
"liquid metal embrittlement" vermieden wird.
[0032] Der vorbeschriebene Effekt der Rissbildung durch flüssiges Zink, welches den Stahl
im Bereich der Korngrenzen penetriert, ist auch als sogenanntes "liquid metal embrittlement"
oder "liquid metal assisted cracking" bekannt.
[0033] Wie erfindungsgemäß erkannt wurde, darf möglichst keine Zinkschmelze mit Austenit
während der Umformphase, also dem Eintrag von Spannung, in Berührung kommen. Erfindungsgemäß
wird daher vorgesehen, die Umformung unter der peritektischen Temperatur des Systems
Eisen-Zink (Schmelze, Ferrit, Gamma-Phase) durchzuführen. Um hierbei eine Abschreckhärtung
noch gewährleisten zu können wird die Zusammensetzung der Stahllegierung im Rahmen
der üblichen Zusammensetzung eines Mangan-Borstahles (22MnB5) so eingestellt, dass
eine Abschreckhärtung durch eine verzögerte Umwandlung des Austenits in Martensit
und damit das Vorhandensein von Austenit auch bei der tieferen Temperatur unterhalb
von 780°C oder tiefer durchgeführt wird, so dass in dem Moment in dem mechanische
Spannung auf den Stahl eingebracht wird, welche in Verbindung mit einer Zinkschmelze
und Austenit zum "liquid metal embrittlement" führen würde, eben keine oder nur noch
sehr wenige flüssige Zinkphasen vorhanden sind. Somit gelingt es mittels eines entsprechend
der Legierungselemente eingestellten Bor-Manganstahls eine ausreichende Abschreckhärtung
zu erzielen ohne eine übermäßige oder schädigende Rissbildung zu provozieren.
[0034] Zudem hat sich herausgestellt, dass neben der Einstellung der Stahlanalyse die aktive
Zwischenkühlung vor dem Umformen für eine rissfreie Umformung notwendig ist. Die Zwischenkühlung
kann beispielsweise ein- oder mehrstufig erfolgen.
[0035] Während der Transferzeiten zwischen dem Ofen und der Presse können zusätzlich Zeiträume
eingeplant sein um die Bleche, die unterschiedlich aufgeheizte Bereiche besitzen,
um beispielsweise in kälteren Bereichen gar keine Härtung herbeizuführen, von der
Temperatur her zu vergleichmäßigen, wobei insbesondere abgewartet wird, bis die über
die Austenitisierungstemperatur erhitzten Bereiche eine Temperatur haben, die sich
an die Temperatur der weniger erhitzten Bereiche angeglichen hat. Diese Angleichung
des Temperaturprofils kann dabei insbesondere auch durch eine aktive Kühlung der heißeren
Bereiche erfolgen, insbesondere durch Anblasen dieser Bereiche oder Ähnliches wobei
ggf. während des Abkühlens der erhitzten Bereiche die kalten bzw. kälteren Bereiche
abgedeckt, abgeschirmt oder isoliert werden.
[0036] Insbesondere kann eine Steuerung von Luftdüsen zum Anblasen im speziellen Fall von
Blechen unterschiedlicher Temperatur über Pyrometer erfolgen, die beispielsweise außerhalb
der Presse und des Ofens in einer gesonderten Anlage ebenso wie die entsprechenden
Düsen vorhanden sind.
[0037] Die Kühlmöglichkeiten sind hierbei nicht auf Luftdüsen beschränkt, es können auch
gekühlte Tische verwendet werden auf denen die Platinen entsprechend positioniert
werden und welche gekühlte und nicht gekühlte Bereiche umfassen, so dass die abzukühlenden
Bereiche der Platine auf abgekühlten Bereichen des Tisches zu liegen kommen und beispielsweise
durch Aufdrücken oder Ansaugen in wärmeleitenden Kontakt gebracht werden.
[0038] Auch der Einsatz einer Kühlpresse ist denkbar, bei der die Pressengeometrie durch
die ebenen Platinen denkbar einfach und günstig ist, wobei die Bereiche des Werkzeugs
in denen die Platine abgekühlt werden soll entsprechend flüssig gekühlt sind, während
die Bereiche, die nicht abgekühlt werden sollen beispielsweise gegenüber dem kalten
Metall der Presse mittels Isolierschichten, die in die Werkzeuge eingelegt sind, abgeschirmt
werden oder diese Bereiche beispielsweise mittels Induktion leicht erwärmt oder auf
Temperatur gehalten werden.
[0039] Bei Platinen mit Bereichen unterschiedlicher Temperatur wird vor dem Umformen eine
gleichmäßige Umformtemperatur erreicht was ein verbessertes Umformverhalten in der
Umformpresse sicherstellt.
[0040] Bei beiden Verfahren ist von Vorteil, dass durch die niedrigere Temperatur zum Härten
weniger Energie abgeführt werden muss und dadurch die Taktzeiten verkürzt werden.
[0041] Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung erläutert, es zeigen dabei:
- Figur 1:
- die Zeit-Temperaturkurve bei der Abkühlung zwischen Ofen und Umformung;
- Figur 2:
- stark vergrößerte Bilder zeigend die Proben mit den unterschiedlichen Temperaturen;
- Figur 3:
- Querschnittschliffdarstellungen der Proben nach Figur 2;
- Figur 4:
- das Zink-Eisen-Diagramm, mit entsprechenden Abkühlkurven für Bleche mit unterschiedlich
aufgeheizten Bereichen;
- Figur 5:
- ein ZTU-Schaubild;
- Figur 6:
- den schematischen Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens bei dem direkten Prozess;
- Figur 7:
- den schematischen Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens bei dem indirekten Prozess;
- Figur 8:
- den schematischen Ablauf mit kombinierter Zentrier- und Kühlstation zur einseitigen
Zwischenkühlung.
[0042] Erfindungsgemäß wird ein üblicher Bor-Manganstahl zur Verwendung als presshärtender
Stahlwerkstoff bezüglich der Umwandlung des Austenits in andere Phasen so eingestellt,
dass sich die Umwandlung in tiefere Bereiche verschiebt und Martensit gebildet werden
kann.
[0043] Für die Erfindung sind somit Stähle dieser Legierungszusammensetzung geeignet (alle
Angaben in Masse-%):
C |
Si |
Mn |
P |
S |
Al |
Cr |
Ti |
B |
N |
[%] |
[%] |
[%] |
[%] |
[%] |
[%] |
[%] |
[%] |
[%] |
[%] |
0,22 |
0,19 |
1,22 |
0,0066 |
0,001 |
0,053 |
0,26 |
0,031 |
0,0025 |
0,0042 |
Rest Eisen und erschmelzungsbedingte Verunreinigungen
[0044] Wobei als Umwandlungsverzögerer in derartigen Stählen insbesondere die Legierungselemente
Bor, Mangan, Kohlenstoff und optional Chrom und Molybdän verwendet werden.
[0045] Für die Erfindung sind auch Stähle der allgemeinen Legierungszusammensetzung geeignet
(alle Angaben in Masse-%):
Kohlenstoff (C) |
0,08-0,6 |
Mangan (Mn) |
0,8-3,0 |
Aluminium (Al) |
0,01-0,07 |
Silizium (Si) |
0,01-0,5 |
Chrom (Cr) |
0,02-0,6 |
Titan (Ti) |
0,01-0,08 |
Stickstoff (N) |
< 0,02 |
Bor (B) |
0,002-0,02 |
Phosphor (P) |
< 0,01 |
Schwefel (S) |
< 0,01 |
Molybdän (Mo) |
< 1 |
Rest Eisen und erschmelzungsbedingte Verunreinigungen
[0046] Insbesondere als geeignet erwiesen haben sich Stahlanordnungen wie folgt (alle Angaben
in Masse-%):
Kohlenstoff (C) |
0,08-0,30 |
Mangan (Mn) |
1,00-3,00 |
Aluminium (Al) |
0,03-0,06 |
Silizium (Si) |
0,01-0,20 |
Chrom (Cr) |
0,02-0,3 |
Titan (Ti) |
0,03-0,04 |
Stickstoff (N) |
< 0,007 |
Bor (B) |
0,002-0,006 |
Phosphor (P) |
< 0,01 |
Schwefel (S) |
< 0,01 |
Molybdän (Mo) |
< 1 |
Rest Eisen und erschmelzungsbedingte Verunreinigungen
[0047] Durch die Einstellung der als Umwandlungsverzögerer wirkenden Legierungselemente
wird eine Abschreckhärtung, d. h. eine rasche Abkühlung mit einer über der kritischen
Härtegeschwindigkeit liegenden Abkühlgeschwindigkeit auch noch unter 780°C sicher
erreicht. Dies bedeutet, dass in diesem Fall unterhalb des Peritektikums des Systems
Zink-Eisen gearbeitet wird, d. h. erst unterhalb des Peritektikums mechanische Spannung
aufgebracht wird. Dies bedeutet ferner, dass in dem Moment in dem mechanische Spannung
aufgebracht wird, keine flüssigen Zinkphasen mehr vorhanden sind welche mit dem Austenit
in Kontakt kommen können.
[0048] Zudem kann nach dem Aufheizen der Platine man erfindungsgemäß im Temperaturbereich
des Peritektikums eine Haltephase vorsehen, so dass die Erstarrung der Zinkbeschichtung
gefördert und vorangetrieben wird bevor anschließend umgeformt wird.
[0049] In Figur 1 erkennt man einen günstigen Temperaturverlauf für ein austenitisiertes
Stahlblech wobei erkennbar ist, dass nach dem Aufheizen auf eine Temperatur über der
Austenitisierungstemperatur und dem entsprechenden Verbringen in eine Kühleinrichtung
bereits eine gewisse Abkühlung stattfindet. Anschließend folgt ein rascher Zwischenkühlschritt.
Der Zwischenkühlschritt wird vorteilhafterweise mit Abkühlgeschwindigkeiten mit mindestens
15 K/s, vorzugsweise mindestens 30 K/s, weiter bevorzugt mindestens 50 K/s durchgeführt.
Anschließend wird die Platine in die Presse transferiert und die Umformung, im Bereich
von 450 °C bis 700 °C, und unter der peritecktischen Temperatur des Eisen-Zink-Systems,
und Härtung durchgeführt.
[0050] In Figur 4 erkennt man im Eisen-Kohlenstoff-Diagramm wie beispielsweise eine Platine
mit unterschiedlich heißen Bereichen entsprechend behandelt wird. Hierbei erkennt
man für die heißen, zu härtenden Bereiche eine hohe Starttemperatur zwischen 800°C
und 900°C während die weichen Bereiche auf eine Temperatur unter 700°C aufgeheizt
worden sind und insbesondere dann für eine Härtung nicht zur Verfügung stehen. Ein
Temperaturangleich erkennt man bei einer Temperatur von etwa 550°C oder etwas darunter,
wobei nach Einstellung der heißeren Bereiche auch diese Temperatur der weicheren Bereiche
die rasche Abkühlung mit 20 K/s erfolgt.
[0051] Für die Zwecke der Erfindung ist es dabei ausreichend, wenn die Temperaturangleichung
so durchgeführt wird, dass noch Differenzen in den Temperaturen der (vormals) heißen
Bereiche und der (vormals) kälteren Bereiche bestehen, die 75°C, insbesondere 50°C
nicht überschreiten (in beide Richtungen).
[0052] In Figur 3 erkennt man den Unterschied in der Rissbildung. Ohne Zwischenkühlung erfolgt
eine Rissbildung, die bis in das Stahlmaterial reicht, mit der Zwischenkühlung ergeben
sich lediglich oberflächliche Risse in der Beschichtung, die jedoch unkritisch sind.
[0053] Mit der Erfindung gelingt es somit, zuverlässig ein kostengünstiges Warmumformverfahren
für mit Zink oder Zinklegierungen beschichteter Stahlbleche mit Bereichen unterschiedlicher
Härte bzw. Duktilität zu erreichen bei dem einerseits eine Abschreckhärtung herbeigeführt
wird und andererseits Mikro- und Makrorissbildung, die zu Bauteilschäden führt, vermindert
oder vermieden wird.
1. Verfahren zum Herstellen eines gehärteten Stahlbauteils mit unterschiedlich duktilen
bzw. harten Bereichen, wobei eine Platine ausgestanzt wird, und entweder die ausgestanzte
Platine teilbereichsweise auf eine Temperatur ≥Ac
3 erhitzt und ggf. bei dieser Temperatur für eine vorbestimmte Zeit gehalten wird um
die Austenitbildung durchzuführen und anschließend die teilbereichsweise aufgeheizte
Platine in ein Formwerkzeug überführt wird, in dem Formwerkzeug umgeformt wird und
in dem Formwerkzeug mit einer Geschwindigkeit, die über der kritischen Härtegeschwindigkeit
liegt, abgekühlt und dadurch gehärtet wird, oder fertig kalt umgeformt wird und die
umgeformte Platine teilbereichsweise auf eine Temperatur >Ac
3 erhitzt und gegebenenfalls bei dieser Temperatur für eine vorbestimmte Zeit gehalten
wird, um die Austenitbildung durchzuführen und anschließend die teilbereichsweise
aufgeheizte und umgeformte Platine in ein Härtewerkzeug überführt wird, in dem Härtewerkzeug
gehärtet wird mit einer Geschwindigkeit, die über der kritischen Härtegeschwindigkeit
liegt, wobei der Stahlwerkstoff derart umwandlungsverzögert eingestellt ist, dass
bei einer Umformtemperatur die im Bereich von 450°C bis 700°C und unter der peritektischen
Temperatur des Eisen-Zink-Systems liegt, eine Abschreckhärtung durch Umwandlung des
Austenits in Martensit stattfindet, wobei nach dem Erhitzen und vor dem Umformen ein
aktives Kühlen stattfindet, bei dem die Platine oder Teile der Platine oder die umgeformte
Platine oder Bereiche hiervon mit einer Abkühlgeschwindigkeit >15K/s abgekühlt wird,
wobei der Stahlwerkstoff als Umwandlungsverzögerer die Elemente Bor, Mangan und Kohlenstoff
und optional Chrom und Molybdän enthält wobei Stahlwerkstoff mit folgender Analyse
verwendet wird (alle Angaben in Masse-%):
Kohlenstoff (C) |
0,08-0,6 |
Mangan (Mn) |
0,8-3,0 |
Aluminium (Al) |
0,01-0,07 |
Silizium (Si) |
0,01-0,5 |
Chrom (Cr) |
0,02-0,6 |
Titan (Ti) |
0,01-0,08 |
Stickstoff (N) |
< 0,02 |
Bor (B) |
0,002-0,02 |
Phosphor (P) |
< 0,01 |
Schwefel (S) |
< 0,01 |
Molybdän (Mo) |
< 1 |
Rest Eisen und erschmelzungsbedingte Verunreinigungen und bei Platinen welche zur
Erzielung unterschiedlicher Härtebereiche entsprechende Bereiche unterschiedlich starker
Aufheizung aufweisen die aktive Kühlung so durchgeführt wird, dass nach der aktiven
Kühlung die vormals heißeren, austenitisierten Bereiche vom Temperaturniveau her an
die weniger stark aufgeheizten Bereiche angeglichen sind (+/- 50 K), sodass die Platine
mit einer einheitlichen Temperatur, mit einer Differenz von maximal 75 °C, in das
Umformwerkzeug eingelegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Stahlwerkstoff mit folgender Analyse verwendet wird (alle Angaben in Masse-%):
Kohlenstoff (C) |
0,08-0,30 |
Mangan (Mn) |
1,00-3,00 |
Aluminium (Al) |
0,03-0,06 |
Silizium (Si) |
0,01-0,20 |
Chrom (Cr) |
0,02-0,3 |
Titan (Ti) |
0,03-0,04 |
Stickstoff (N) |
0,007 |
Bor (B) |
0,002-0,006 |
Phosphor (P) |
< 0,01 |
Schwefel (S) |
< 0,01 |
Molybdän (Mo) |
< 1 |
Rest Eisen und erschmelzungsbedingte Verunreinigungen
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Platine in einem Ofen auf eine Temperatur >Ac3 aufgeheizt wird und für eine vorbestimmte Zeit gehalten wird und anschließend die
Platine auf eine Temperatur zwischen 500°C und 600°C abgekühlt wird, um eine Verfestigung
der Zinkschicht zu erzielen und anschließend in das Formwerkzeug überführt und dort
umgeformt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aktive Kühlung so durchgeführt wird, dass die Abkühlrate >30 K/s beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die aktive Kühlung so durchgeführt wird, dass die Abkühlung mit mehr als 50 K/s stattfindet.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Platinen welche zur Erzielung unterschiedlicher Härtebereiche entsprechende Bereiche
unterschiedlich starker Aufheizung aufweisen die aktive Kühlung so durchgeführt wird,
dass nach der aktiven Kühlung die vormals heißeren, austenitisierten Bereiche vom
Temperaturniveau her an die weniger stark aufgeheizten Bereiche angeglichen sind (+/-
50 K), so dass die Platine mit einer im Wesentlichen einheitlichen Temperatur in das
Umformwerkzeug eingelegt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlungsfortschritt und/oder die Einlegetemperatur in das Umformwerkzeug mittels
Sensoren, insbesondere Pyrometern überwacht und die Kühlung entsprechend gesteuert
wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Stahlwerkstoff ein mit Zink oder einer Zinklegierung beschichteter Stahlwerkstoff
verwendet wird.
1. Method for producing a hardened steel component having sections of differing ductility
or hardness, wherein a plate is blanked and either the blanked plate is heated by
partial sections to a temperature of ≥Ac
3 and kept at this temperature for a predefined time where appropriate, in order to
allow austenite formation, after which the plate which has been heated by partial
sections is moved into a forming tool, formed in said forming tool and cooled in said
forming tool at a speed that lies above the critical hardening speed, cooled and thereby
hardened or cold-finished and partial sections of the formed plate are heated to a
temperature ≥Ac
3 and kept at this temperature for a predefined time where appropriate, in order to
allow austenite formation, after which the plate which has been heated by partial
sections and formed is moved into a hardening tool, hardened in the hardening tool
at a speed which lies above the critical hardening speed,
wherein
the steel material is adjusted in a conversion-delayed manner, such that with a forming
temperature which falls within the range of 450°C to 700°C and is below the peritectic
temperature of the iron/zinc system, quench-hardening takes place through conversion
of the austenite into martensite, wherein following heating and prior to forming,
active cooling takes place during which the plate, or parts of the plate, or the formed
plate or sections thereof, are cooled at a cooling speed >15K/s wherein the steel
material contains the elements boron, manganese and carbon and, optionally, chromium
and molybdenum as conversion retarders, wherein steel material having the following
analysis is used (all figures in % by mass):
Carbon (C) |
0.08-0.6 |
Manganese (Mn) |
0.8-3.0 |
Aluminium (Al) |
0.01-0.07 |
Silicon (Si) |
0.01-0.5 |
Chromium (Cr) |
0.02-0.6 |
Titanium (Ti) |
0.01-0.08 |
Nitrogen (N) |
< 0.02 |
Boron (B) |
0.002-0.02 |
Phosphor (P) |
< 0.01 |
Sulphur (S) |
< 0.01 |
Molybdenum (Mo) |
< 1 |
Residual iron and smelting-related impurities and in the case of plates which, in
order to obtain different hardness sections, have corresponding sections of variably
intense heating, the active cooling is carried out in such a manner that following
active cooling, the previously hotter, austenitized sections are adapted to the less
intensely heated sections (+/- 50 K), so that the plate is inserted into the forming
tool at a uniform temperature with a maximum difference of 75 °C.
2. Method according to Claim 1,
characterized in that a steel material with the following analysis is used (all figures in % by mass):
Carbon (C) |
0.08-0.30 |
Manganese (Mn) |
1.00-3.00 |
Aluminium (Al) |
0.03-0.06 |
Silicon (Si) |
0.01-0.20 |
Chromium (Cr) |
0.02-0.3 |
Titanium (Ti) |
0.03-0.04 |
Nitrogen (N) |
0. 007 |
Boron (B) |
0.002-0.006 |
Phosphor (P) |
< 0.01 |
Sulphur (S) |
< 0.01 |
Molybdenum (Mo) |
< 1 |
Residual iron and smelting-related impurities.
3. Method according to one of the preceding claims, characterized in that the plate is heated in a furnace to a temperature ≥Ac3 and kept at this temperature for a predefined time, after which the plate is cooled
to a temperature between 500°C and 600°C, in order to achieve hardening of the zinc
layer, and then moved into the forming tool where it is formed.
4. Method according to one of the preceding claims, characterized in that the active cooling is carried out in such a manner that the cooling rate is >30 K/s.
5. Method according to Claim 4, characterized in that the active cooling is carried out in such a manner that cooling takes place at more
than 50 K/s.
6. Method according to one of the preceding claims, characterized in that in the case of plates which, in order to achieve different hardness sections, have
corresponding sections of variably intense heating, the active cooling is carried
out in such a manner that following active cooling the previously hotter, austenitized
sections are adapted to the less intensely heated sections in terms of temperature
(+/- 50 K), so that the plate is inserted into the forming tool at a substantially
uniform temperature.
7. Method according to one of the preceding claims, characterized in that the cooling progress and/or the insertion temperature into the forming tool is monitored
by means of sensors, in particular pyrometers, and the cooling is controlled accordingly.
8. Method according to one of the preceding claims, characterized in that a steel material coated with zinc or a zinc alloy is used as the steel material.
1. Procédé de fabrication d'un composant en acier trempé avec des zones ductiles ou trempées
différemment, une platine étant découpée, et soit la platine découpée est chauffée
par zones partielles à une température ≥Ac
3 et, le cas échéant, maintenue à cette température pendant une durée déterminée afin
de réaliser la formation d'austénite, puis la platine chauffée par zones partielles
est transportée dans une matrice, façonnée dans la matrice et refroidie et donc trempée
dans la matrice à une vitesse supérieure à la vitesse de trempe critique, soit façonnée
à froid et la platine façonnée est chauffée par zones partielles à une température
≥Ac
3 et, le cas échéant, maintenue à cette température pendant une durée déterminée afin
de réaliser la formation d'austénite, puis la platine façonnée et chauffée par zones
partielles est transportée dans un appareil de trempe, trempée dans l'appareil de
trempe à une vitesse supérieure à la vitesse de trempe critique,
le matériau en acier étant réglé pour ralentir à la transformation de telle sorte
qu'un durcissement par trempe a lieu grâce à la transformation de l'austénite en martensite
à une température de façonnage se trouvant dans la plage de 450 °C à 700 °C et en
dessous de la température péritectique du système zinc-fer, un refroidissement actif
ayant lieu après la chauffe et avant le façonnage pendant lequel la platine ou des
pièces de la platine ou la platine façonnée ou des zones de celle-ci sont refroidies
à une vitesse de refroidissement >15K/s, le matériau en acier comprenant comme retardateur
de transformation les éléments bore, manganèse et carbone et en option le chrome et
le molybdène, le matériau en acier étant utilisé avec l'analyse suivante (toutes les
données en % massique) :
Carbone (C) |
0,08-0,6 |
Manganèse (Mn) |
0,8-3,0 |
Aluminium (Al) |
0,01-0,07 |
Silicium (Si) |
0,01-0,5 |
Chrome (Cr) |
0,02-0,6 |
Titane (Ti) |
0,01-0,08 |
Azote (N) |
< 0,02 |
Bore (B) |
0,002-0,02 |
Phosphore (P) |
< 0,01 |
Soufre (S) |
< 0,01 |
Molybdène (Mo) |
< 1 |
le restant étant constitué de fer et d'impuretés issues de la fusion et pour les platines,
qui présentent des plages correspondantes pour atteindre des plages de trempe différentes
aux puissances de chauffe différentes, le refroidissement actif est effectué de telle
sorte que les zones austénitisées préalablement chauffées soient adaptées au niveau
de la température aux zones moins fortement chauffées (+/- 50 K), de manière à ce
que la platine soit déposée dans la matrice à une température uniforme avec une différence
de 75 °C maximale.
2. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce qu'un matériau en acier est utilisé avec l'analyse suivante (toutes les données sont
en % massique) :
Carbone (C) |
0,08-0,30 |
Manganèse (Mn) |
1,00-3,00 |
Aluminium (Al) |
0,03-0,06 |
Silicium (Si) |
0,01-0,20 |
Chrome (Cr) |
0,02-0,3 |
Titane (Ti) |
0,03-0,04 |
Azote (N) |
0,007 |
Bore (B) |
0,002-0,006 |
Phosphore (P) |
< 0,01 |
Soufre (S) |
< 0,01 |
Molybdène (Mo) |
< 1 |
le restant étant constitué de fer et d'impuretés issues de la fusion.
3. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la platine est chauffée dans un four à une température ≥Ac3 maintenue à cette température pendant une durée déterminée, la platine est ensuite
refroidie à une température comprise entre 500 °C et 600 °C afin d'obtenir une solidification
de la couche de zinc puis transportée dans la matrice pour y être façonnée.
4. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le refroidissement actif est effectué de telle sorte que le taux de refroidissement
soit >30 K/s.
5. Procédé selon la revendication 4, caractérisé en ce que le refroidissement actif est effectué de telle sorte que le refroidissement a lieu
avec plus de 50 K/s.
6. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que pour les platines, qui présentent des plages correspondantes pour atteindre des plages
de trempe différentes aux puissances de chauffe différentes, le refroidissement actif
est effectué de telle sorte que les zones austénitisées préalablement chauffées soient
adaptées au niveau de la température aux zones moins fortement chauffées (+/- 50 K),
de manière à ce que la platine soit déposée dans la matrice à une température essentiellement
uniforme.
7. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la progression du refroidissement et/ou la température d'enfournement dans la matrice
est/sont surveillée(s) au moyen de capteurs, notamment des pyromètres, et en ce que le refroidissement est régulé en conséquence.
8. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'un matériau en acier revêtu de zinc ou d'un alliage de zinc est utilisé comme matériau
en acier.