(19) |
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(11) |
EP 3 611 310 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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16.12.2020 Patentblatt 2020/51 |
(22) |
Anmeldetag: 12.08.2019 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(54) |
BRÜSTUNGSANKER
SUPPORT CORBEL
ANCRE DE GARDE-CORPS
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
15.08.2018 DE 202018104681 U
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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19.02.2020 Patentblatt 2020/08 |
(73) |
Patentinhaber: H-Bau Technik GmbH |
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79771 Klettgau (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Der Erfinder hat auf sein Recht verzichtet, als solcher bekannt gemacht zu werden.
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(74) |
Vertreter: Patentanwälte Dr. Keller, Schwertfeger
Partnerschaft mbB |
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Westring 17 76829 Landau 76829 Landau (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A2- 0 933 483 DE-A1- 19 908 388
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EP-A2- 2 610 410
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Brüstungsanker zur Befestigung von Brüstungs-
oder Betonelementen. Die Erfindung betrifft ferner ein Bauwerk mit Brüstung.
[0002] Brüstungsanker dienen der Befestigung von Stahlbetondecken, Balkonen oder breiten
Trägern an Betonfertigteil-, Brüstungs- oder Attikaplatten. Üblicherweise werden die
Brüstungsanker in die Betonfertigteilbrüstungen einbetoniert, um als Fertigbauteil
zur Baustelle transportiert werden zu können. Alternativ lassen sich aber auch einige
Brüstungsanker vor Ort, beispielsweise an einer Fassade montieren. Um eine gleichmäßige
Lastenverteilung zu gewährleisten, werden für gewöhnlich zwei Anker pro Fertigbauteil
verwendet.
[0003] Bekannte Brüstungsanker weisen häufig eine Profilschiene auf, die mit einem Tragelement
verbunden ist, welches in das Fertigbauteil eingegossen oder an diesem montiert ist.
Dabei ist es wichtig, dass die Profilschiene, das Tragelement und die Verbindung zwischen
Profilschiene und Tragelement besonders stabil ausgebildet ist, um auch unter einer
hohen Traglast nicht zu verbiegen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Traglast
auf den Brüstungsanker eine Zugkraft und eine Druckkraft ausübt, deren Verteilung,
beispielsweise durch eine unkalkulierbare zusätzliche Windlast, variieren kann.
[0004] Die
DE 298 12 886 U1 beschreibt einen Balkon- und Brüstungsanker zur Montage einer Balkonplatte an eine
Stahlbetondecke, bestehend aus zwei V4A-Stahl-Platten, die mit vier Sechskantschrauben
und Sechskantmuttern miteinander verbunden werden. Durch Gegenmuttern kann der Abstand
der V4A-Stahl-Platten genau festgelegt werden. Zug- und Druckkräfte werden mit den
Verankerungsplatten, die an den V4A-Stahl-Platten montiert werden, in die Balkonplatte
und die Stahlbetonplatte eingeleitet. Demnach wird die gesamte Lastkraft ohne Differenzierung
zwischen Zug- und Druckkräften in das tragende Bauelement übertragen. Dementsprechend
müssen alle Elemente des Balkon- und Brüstungsankers so ausgebildet sein, dass sie
die gesamte Last, zusammengesetzt aus Zug- und Druckkraft, tragen können. Dies schränkt
die konstruktive Optimierbarkeit stark ein.
[0005] Die
DE 39 10 286 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Verankern von Bauelementen an einem tragenden Verankerungsgrund,
mit einem am bzw. im Verankerungsgrund befestigbaren Verankerungselement und mit einem
von diesem nach der in der Einbaulage vom Verankerungsgrund abgewandten Seite vorstehenden
Anschlussteil. Dabei ist das Anschlussteil mit dem zu verankernden Bauelement verbindbar
bzw. in letzteres einbettbar. Zwischen dem am oder im Verankerungsgrund befestigbaren
Verankerungselement und dem von diesem vorstehenden Anschlussteil ist ein in einer
Richtung quer zur Traglast Verschiebebewegungen zwischen dem Verankerungselement und
dem Anschlussteil zulassendes, in Lastrichtung hingegen starres Lager angeordnet.
Die Vorrichtung dient insbesondere dazu, die unter Temperatureinwirkung auftretende
Dilatationsbewegungen des Brüstungselementes über ein speziell konstruiertes Lager
auszugleichen. Ein solches Lager ist allerdings recht kompliziert im Aufbau, muss
kostenintensiv hergestellt und gewartet werden und ist nicht darauf ausgelegt, zwischen
Zug- und Druckkraft zu differenzieren. Die
DE 199 08 388 A1 offenbart ein Bauelement zur Wärmedämmung zwischen einem Gebäude und einem vorkragenden
Außenteil, insbesondere Stahlbauteil, bestehend aus einem dazwischen zu verlegenden
Isolierkörper mit integrierten Bewehrungsstäben in Form von Zug- und Druckstäben und
zumindest einem Querkraftstab, wobei zumindest einige der Bewehrungsstäbe an der dem
Gebäude abgewandten Seite des Isolierkörpers eine Befestigungsvorrichtung zur Montage
des vorkragenden Außenteils tragen und wobei ein Anschlußelement zum Anschluß des
vorkragenden Außenteils an die Befestigungsvorrichtung vorgesehen ist.
[0006] Demnach berücksichtigen die bisher bekannten Vorrichtungen nicht im ausreichenden
Maße die bei Brüstungsankern auftretenden Zug- und Druckkräfte im Fassadenbau. Hier
besteht Verbesserungsbedarf.
[0007] Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen hinsichtlich
der Lastenverteilung optimierten Brüstungsanker sowie ein damit ausgerüstetes Bauwerk
mit Brüstung bereitzustellen.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Brüstungsanker gemäß Anspruch 1 und ein Bauwerk
mit Brüstung gemäß Anspruch 13. Bevorzugte Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen
wieder.
[0009] Der erfindungsgemäße Brüstungsanker ermöglicht einen optimierten Lastabtrag durch
eine effiziente Ableitung von bei Brüstungen auftretenden Vertikal- und Horizontalkräften.
Ein erfindungsgemäßer Brüstungsanker umfasst hierzu einen vertikal ausgerichteten
ersten Verankerungsbolzen und einen zum ersten Verankerungsbolzen beabstandeten, horizontal
ausgerichteten zweiten Verankerungsbolzen. Die Verankerungsbolzen werden in der später
zu errichtenden Fassade (d.h. Betonplatte) oder einem anderen Brüstungsbauteil einbetoniert.
[0010] Eine Besonderheit des erfindungsgemäßen Brüstungsankers besteht darin, dass eine
Last differenziert nach Zugkraft und Druckkraft auf beide Verankerungsbolzen verteilt
in eine Deckenplatte ableitbar ist. Aufgrund der Ausrichtung der Verankerungsbolzen
innerhalb der Brüstungsplatte, differenziert sich das Kräftepaar dahingehend, dass
eine von oben nach unten wirkende Vertikalkraft als Druckraft in den horizontal ausgerichteten
zweiten Verankerungsbolzen eingeleitet wird, während die dabei entstehende Zugkraft
in den vertikal ausgerichteten ersten Verankerungsbolzen eingeleitet wird. Erreicht
wird dies durch entsprechende Zug-, Druck- und Querkraftstreben, welche die Vertikalkraft
in eine bauseitige Deckenplatte (z.B. Stahlbetonplatte) einleiten.
[0011] Um den erfindungsgemäßen Lastabtrag zu erreichen, umfasst der Brüstungsanker wenigstens
eine mit dem ersten Verankerungsbolzen kraftschlüssig verbundene und quer zu diesem
verlaufende Zugkraftstrebe und wenigstens eine mit dem zweiten Verankerungsbolzen
kraftschlüssig verbundene und quer zu diesem verlaufende Druckkraftstrebe.
Die Zugkraftstrebe dient der Weiterleitung und Übertragung der auf den ersten Verankerungsbolzen
eingeleiteten Zugkraft und die Druckkraftstrebe dient der Weiterleitung und Übertragung
der auf den zweiten Verankerungsbolzen eingeleiteten Druckkraft. Es versteht sich,
dass unter gewissen Umständen auch eine invertierte Krafteinleitung und Weiterleitung
möglich ist, also dass der erste Verankerungsbolzen Druckkräfte aufnimmt und entsprechend
über die Zugkraftstrebe die Druckkraft weiterleitetet und der zweite Verankerungsbolzen
Zugkräfte aufnimmt und diese über die Druckkraftstrebe weiterleitet.
[0012] Außerdem umfasst der erfindungsgemäße Brüstungsanker wenigstens eine Querkraftstrebe
mit einem ersten Abschnitt, welcher in der Ebene der Zugkraftstrebe angeordnet ist
und einem zweiten Abschnitt, welcher zum zweiten Verankerungsbolzen abgewinkelt und
mit diesem kraftschlüssig verbunden ist. Die Querkraftstrebe verbindet die Ebene,
die zur Weiterleitung der Druckkräfte dient, mit der Ebene, die zur Weiterleitung
der Zugkräfte dient. Die Querkraftstrebe wird erfindungsgemäß auf Zug beansprucht.
Die Druckkraftstreben, die Zugkraftstreben und die Querkraftstreben werden beispielsweise
in einer Betondecke einbetoniert und sollen den klassischen Stahlträger ersetzen.
Die beiden Verankerungsbolzen sorgen für einen optimierten Lastabtrag, auch in eine
sehr dünne Betonplatte.
[0013] Durch den erfindungsgemäßen Brüstungsanker kann ferner auch eine Momentenbeanspruchung
effizient abgetragen werden. Wird beispielsweise eine Brüstungsfläche durch horizontale
Lasten, z.B. eine Windbeanspruchung, momentenbeansprucht, so wird diese Momentenbeanspruchung
über ein Kräftepaar, bestehend aus einer Zugkraft und einer Druckkraft, abgetragen.
Hierbei wird die Druckraft aus der Brüstung in den unteren Verankerungsbolzen eingeleitet
und die Zugkraft in den oberen Verankerungsbolzen eingeleitet. Die Druckkraft in den
unteren Verankerungsbolzen wird dann durch die Druckkraftsrebe als Druckkraft in eine
bauseitige Deckenplatte eingeleitet. Die Zugkraft in dem oberen Verankerungsbolzen
wird dann durch die Zugkraftstrebe als Zugkraft in die bauseitige Deckenplatte eingeleitet.
Die Momentenbeanspruchung kann auch unplanmäßig in die andere Richtung wirken, wobei
in diesem Fall dann die Zug- zur Druckkraft oder umgekehrt wie oben beschrieben konvertieren
würde.
[0014] Die beiden Verankerungsbolzen sind vorzugsweise orthogonal zueinander ausgerichtet.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass der zweite Verankerungsbolzen
in einer Ebene unterhalb des ersten Verankerungsbolzens angeordnet ist. In einer weiter
bevorzugten Variante sind der erste Verankerungsbolzen und/oder der zweite Verankerungsbolzen
als Rundbolzen ausgebildet.
[0015] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Zugkraftstrebe aus
zwei in etwa parallel verlaufenden Bewehrungsstäben besteht, welche an einem Ende
in ein U-Profil zur Aufnahme des ersten Verankerungsbolzens zusammengeführt und mit
diesem kraftschlüssig verbunden sind. Das U-Profil ist hierbei an den Umfang des Verankerungsbolzens
angepasst. Es hat sich gezeigt, dass diese Verbindung zwischen erstem Verankerungsbolzen
und den parallel verlaufenden Bewehrungsstäben der Zugkraftstrebe zu einer gleichmäßigen
Verteilung der auf den Verankerungsbolzen wirkenden Kraft auf die parallel verlaufenden
Bewehrungsstäben führt. Dadurch kann die Tragleistung des Brüstungsankers insgesamt
gesteigert werden.
[0016] Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Druckkraftstrebe
aus zwei in etwa parallel verlaufenden Bewehrungsstäben besteht, welche an einem Ende
mit dem zweiten Verankerungsbolzen kraftschlüssig verbunden sind. Hierdurch teilt
sich die Druckkraft auf zwei Bewehrungsstäbe auf, was die Effizienz des Lastabtrags
steigert und die Belastung des einzelnen Bewehrungsstabs vermindert.
[0017] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Bewehrungsstäbe des
ersten Abschnitts der Querkraftstrebe zwischen den beiden Bewehrungsstäben der ersten
Zugkraftstrebe angeordnet sind.
[0018] Entsprechend den bereits oben dargelegten Vorteilen ist bei einer bevorzugten Ausführungsform
vorgesehen, dass die Querkraftstrebe aus zwei in etwa parallel verlaufenden Bewehrungsstäben
besteht, welche in ihrem zweiten Abschnitt in einem der Geometrie des Verankerungsbolzen
angepassten Profil, vorzugsweise einem U-Profil, zur Aufnahme des zweiten Verankerungsbolzens
zusammengeführt und mit diesem kraftschlüssig verbunden sind.
[0019] In einer alternativen Ausführungsform verlaufen die Querkraftstreben in ihrem quer
geführten abgewinkelten Abschnitt nicht parallel zueinander, sondern werden zum oberen
Abschnitt zusammengeführt, was den Übergang in den horizontalen Abschnitt der Querkraftstreben
in Richtung Deckenplatte verlagert.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Querkraftstrebe den unteren zweiten
Verankerungsbolzen in einem Schenkelbereich des zweiten Abschnitts, ist vertikal nach
oben zum ersten Verankerungsbolzen abgewinkelt und endet mit einem freien Ende. Vorzugsweise
sind hierbei der erste und der zweite Verankerungsbolzen in der horizontalen Ebene
versetzt zueinander angeordnet.
[0021] Die Querkraftstrebe des erfindungsgemäßen Brüstungsankers wird bei Verwendung des
Brüstungsankers mit Zugkraft beansprucht. Die Einleitung und Weiterleitung der Zugkräfte
in die Querkraftstrebe ist besonders effektiv, wenn sie in ihrem zweiten Abschnitt
mit einem Winkel α von bevorzugt 20° bis 60°, vorzugsweise zwischen 30° und 50°, je
nach Variante bevorzugt etwa 30° oder 45°, zur Ebene des zweiten Verankerungsbolzens
abgewinkelt ist.
[0022] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Zugkraft-, Druckkraft-
und/oder Querkraftstreben mit einem Verbindungselement versehen sind, um den Transport
zu erleichtern. Vorzugsweise ist das Verbindungselement im horizontalen Bereich der
Streben angeordnet, so dass die Streben bei Montage bedarfsgerecht verlängert werden
können. Bei dem Verbindungselement kann es sich beispielsweise um ein Gewinde oder
Kupplungsstück handeln, welches mit dem jeweiligen Gegenstück kooperiert.
[0023] Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Brüstungsankers ist darin zu sehen, dass die im
Fassadenbau auftretenden Zug- und Druckkräfte in optimierter Weise abgefangen und
übertragen werden. Dabei können die auftretenden Momente unabhängig voneinander über
die Druckkraftstreben und Zugkraftstreben abgeleitet werden. Das Anschlusselement
wird daher nicht auf Biegung beansprucht. Dies wirkt sich vorteilhaft bei einem Lastabtrag
übergroße Dämmfugen hinweg aus. Ein weiterer Vorteil ist bei der erfindungsgemäßen
Konstruktion ferner zu sehen, dass der Querschnitt der einzelnen Streben geringer
ausfallen kann, wodurch ein im Vergleich zu bestehenden Lösungen geringerer Wärmeübertrag
erfolgt, da eine größere Wärmebrücke vermieden wird. Dadurch kann beispielsweise auch
eine Dämmung in geringeren Dimensionen ausgeführt werden als es bislang üblich war.
[0024] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Bauwerk mit Brüstung umfassend
einen erfindungsgemäßen Brüstungsanker, wobei der erste Verankerungsbolzen und der
zweite Verankerungsbolzen in einer Betonfertigteilplatte, Brüstungsplatte oder Attikaplatte
einbetoniert sind. Dabei ist vorzugsweise die Zugkraftstrebe, die Druckkraftstrebe
und die Querkraftstrebe in einer Deckenplatte (z.B. Stahlbetonplatte) einbetoniert.
Vorzugsweise sind die Zugkraftstreben, die Druckkraftstreben und die Querkraftstreben
verformbar, um die im Sommer bzw. Winter auftretenden Temperaturunterschiede bei Brüstungen
auszugleichen. Durch Temperaturunterschiede dehnen sich Brüstungsplatten aus oder
ziehen sich zusammen. Bei den bislang bekannten Brüstungsankern entstehen hierbei
hohe Zwangskräfte, da diese die Verformung in horizontaler Richtung, parallel zur
Fuge, behindern. Der erfindungsgemäße Brüstungsanker hingegen ist in dieser Richtung
sehr weich, d.h. die entstehenden Zwangskräfte sind somit deutlich geringer. Aufgrund
dieser Vorteile kann beispielsweise auf den Einsatz von Weichfaserplatten verzichtet
werden.
[0025] Außerdem kann durch die optimierte Kraftableitung beispielsweise eine Betonfertigteilplatte
als Teil einer Fassade insgesamt größer dimensioniert werden als dies bei herkömmlichen
Lösungen der Fall war. Aufgrund der erfindungsgemäßen Lasteinleitung im Bereich des
ersten und zweiten Verankerungsbolzens erfolgt eine geringere Längsverformung und
es sind auch geringere Querschnitte der Streben möglich. Dadurch kann beispielsweise
eine optimierte Lasteinleitung des Anschlusselementes in eine dünne Betonplatte einer
Brüstung (z.B. mit einer Plattenstärke ab 80 mm) erfolgen.
[0026] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnung
näher erläutert.
[0027] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Ausführungsform eines Brüstungsankers;
- Fig. 2
- eine isometrische vorderseitige Ansicht auf den Brüstungsanker gemäß Fig. 1 mit Dämmung;
- Fig. 3
- eine isometrische Ansicht auf die Rückseite des Brüstungsankers gemäß Fig. 2;
- Fig. 4
- eine Rückansicht auf den Brüstungsanker gemäß Fig. 2;
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf den Brüstungsanker gemäß Fig. 2;
- Fig. 6
- eine schematische Seitenansicht des Brüstungsankers gemäß Fig. 2.
- Fig. 7
- eine schematische Seitenansicht auf einen Abschnitt eines Bauwerks mit erfindungsgemäßem
Brüstungsanker.
- Fig. 8
- eine isometrische Ansicht einer alternativen Ausführungsform.
[0028] Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Brüstungsankers. Links sind
zunächst die beiden orthogonal übereinander angeordneten Verankerungsbolzen 1 und
2 zu erkennen, bei denen es sich in der gezeigten Variante um Rundbolzen handelt.
Der erste Verankerungsbolzen 1 ist vertikal, der zweite Verankerungsbolzen 2 horizontal
in den beiden Ebenen ausgerichtet. Quer zu dem ersten Verankerungsbolzen 1 verläuft
entlang der oberen Ebene eine Zugkraftstrebe 3. Die Zugkraftstrebe 3 besteht aus zwei
parallel verlaufenden Bewehrungsstäben. Die Bewehrungsstäbe der Zugkraftstrebe 3 enden
in ein U-Profil 6, welches den ersten Verankerungsbolzen 1 umschließt und kraftschlüssig
mit diesem verbunden ist. Vorzugsweise handelt es sich bei der Verbindung um eine
Schweißverbindung.
[0029] Quer zu dem zweiten Verankerungsbolzen 2 verlaufen entlang der unteren Ebene zwei
im Wesentlichen parallel zueinander angeordnete Bewehrungsstäbe einer Druckkraftstrebe
4. Die Bewehrungsstäbe der Druckkraftstrebe 4 sind mit einer Stirnseite des zweiten
Verankerungsbolzens 2 kraftschlüssig verbunden, vorzugsweise durch verschweißen.
[0030] Der Abstand der beiden Bewehrungsstäbe der Druckkraftstrebe 4 zueinander ist in der
gezeigten Ausführungsvariante bevorzugt größer als der Abstand der beiden Bewehrungsstäbe
der Zugkraftstrebe 3. Demzufolge verlaufen die Bewehrungsstäbe der Druckkraftstrebe
4 nicht unmittelbar unterhalb den Bewehrungsstäben der Zugkraftstrebe 3, sondern leicht
nach Außen versetzt.
[0031] Des Weiteren ist der zweite Verankerungsbolzen 2 kraftschlüssig mit einer in einem
zweiten Abschnitt 5.2 nach oben ansteigenden Querkraftstrebe 5 verbunden, die in einem
ersten Abschnitt 5.1 parallel zwischen den in der oberen Ebene verlaufenden Bewährungsstäben
der Zugkraftrebe 3 verläuft. Die Querkraftstrebe 5 besteht in der gezeigten Ausführungsvariante
aus zwei in etwa parallel verlaufenden Bewehrungsstäben, welche in ihrem zweiten Abschnitt
5.2 in ein U-Profil 7 am Verankerungsbolzen 2 zusammengeführt sind. Das U-Profil 7
umschließt hierbei einen Abschnitt des zweiten Verankerungsbolzens 2 und ist mit diesem
kraftschlüssig verbunden, beispielsweise über eine Schweißverbindung. Die Bewehrungsstäbe
der Querkraftstrebe 5 verlaufen im ersten Abschnitt 5.1 zunächst in der ersten Ebene
bis sie schließlich in Bereich einer Querbrücke 8.1 nach unten mit einem Winkel zur
Ebene des zweiten Verankerungsbolzens 2 im zweiten Abschnitt 5.2 abgewinkelt sind.
Über eine zur ersten Querbrücke 8.1 in Längsrichtung versetzt angeordneten zweiten
querverlaufenden Querbrücke 8.2. sind dann beide Bewehrungsstäbe der Querkraftstrebe
5 kraftschlüssig mit den Bewehrungsstäben der ersten Zugkraftstrebe 3 verbunden.
[0032] Die Figuren 2 bis 5 zeigen unterschiedliche Ansichten auf den erfindungsgemäßen Brüstungsanker.
Zusätzlich ist eine Dämmung 9 in den Figuren 2 bis 5 zu erkennen. Die Dämmung 9 dient
im Wesentlichen der Vermeidung einer Kältebrücke zwischen zwei zu verankernden Elementen,
andererseits trägt sie auch zur Dämpfung akustischer Übertragungen zwischen den beiden
Elementen bei. Wie in Fig. 2 zu sehen ist, verlaufen die Bewehrungsstäbe der Zugkraftstrebe
3 und die Bewehrungsstäbe der Querkraftstrebe 5 im ersten Abschnitt 5.1 durch eine
Durchgangsöffnung innerhalb der Dämmung 9. Weiterhin sind an der Unterseite der Dämmung
9 zwei zueinander parallel angeordnete Durchgangsbohrungen vorgesehen, durch die die
Bewehrungsstäbe der Druckkraftstrebe 4 geführt sind.
[0033] Fig. 6 zeigt eine schematische Seitenansicht des erfindungsgemäßen Brüstungsankers.
In Fig. 6 ist insbesondere der Winkel α eingezeichnet und es ist die Positionierung
der Druckkraftstrebe 4 innerhalb der Dämmung 9 zu erkennen. Der Winkel α entspricht
dem Winkel, mit dem die Querkraftstrebe 5 im zweiten Abschnitt 5.2 zur Ebene des zweiten
Verankerungsbolzens 2 abgewinkelt ist. Vorzugsweise misst der Winkel α einen Wert
zwischen 30° und 60°, vorzugsweise etwa 45°. In der gezeigten Variante (auch Fig.
7) verlaufen die Querkraftstreben 5 im unteren Abschnitt 5.2 im Bereich des unteren
Verankerungsbolzens 2 nicht parallel zueinander, sondern oben zusammen, damit die
horizontale Abwickelung in Richtung Deckenplatte 11 verschoben wird.
[0034] Fig. 7 zeigt eine schematische Seitenansicht auf einen Ausschnitt eines Bauwerks
mit erfindungsgemäßem Brüstungsanker. Der Ausschnitt des Bauwerks zeigt eine Betonfertigteilplatte,
Brüstungsplatte oder Attikaplatte 10, die mit einer Stahlbetonplatte 11 (z.B. Deckenplatte)
über die Dämmung 9 verbunden ist. Innerhalb der Betonfertigteilplatte, Brüstungsplatte
oder Attikaplatte 10 ist der erste und zweite Verankerungsbolzen 1, 2 sowie ein Abschnitt
der Zugkraftstrebe 3 und Druckkraftstrebe 4 als auch ein Abschnitt der Querkraftstrebe
5 einbetoniert. Wie bereits in Zusammenhang mit Fig. 6 erläutert, verlaufen die Bewährungsstäbe
der Querkraftstrebe 5, der Zugkraftstrebe 3 und der Druckkraftstrebe 4 durch die Dämmung
9 hindurch und sind mit der Stahlbetonplatte 11 kraftleitend verbunden. Die Querkraftstreben
5 verlaufen im unteren Abschnitt 5.2 nicht parallel, um den Übergang in die horizontale
Ebene in Richtung Deckenplatte 11 zu versetzen.
[0035] Die von oben nach unten wirkende Vertikalkraft wird von der Brüstung in den unteren
zweiten Verankerungsbolzen 2 eingeleitet. Hierdurch entstehen eine Zugkraft in den
Querkraftstreben 5 und eine Druckkraft in den Druckkraftstreben 4. Über die Druckkraftstreben
4 und die Querkraftstreben 5 wird die Vertikalkraft in die bauseitige Deckenplatte
11 eingeleitet.
[0036] Durch horizontale Lasten, welche senkrecht auf die Brüstungsfläche (d.h. Brüstungsplatte
10) wirken, z.B. Windbeanspruchung, entsteht eine Momentenbeanspruchung. Diese Momentenbeanspruchung
wird durch ein Kräftepaar, bestehend aus Zug- und Druckkraft, abgetragen. Hierbei
wird die Druckraft aus der Brüstung in den unteren zweiten Verankerungsbolzen 2 eingeleitet
und die Zugkraft in den oberen ersten Verankerungsbolzen 1 eingeleitet. Die Druckkraft
in dem unteren zweiten Verankerungsbolzen 2 wird dann durch die Druckkraftstreben
4 als Druckkraft in die bauseitige Deckenplatte 10 eingeleitet. Die Zugkraft in dem
ersten Verankerungsbolzen 1 wird dann durch die Zugkraftstreben 3 als Zugkraft in
die bauseitige Deckenplatte 10 eingeleitet. Die Momentenbeanspruchung kann auch unplanmäßig
in die andere Richtung wirken. Dann wird die Zugkraft zur Druckkraft oder umgekehrt.
[0037] Die Zugkraftstreben 3 sind somit planmäßig auf Zug und die Druckkraftstreben 4 planmäßig
auf Druck beansprucht. Die Querkraftstreben 5 sind immer auf Zug beansprucht.
[0038] In Fig. 8 ist eine alternative Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Brüstungsankers
gezeigt. Der erste Verankerungsbolzen 1 ist hierbei oberhalb des unteren zweiten Verankerungsbolzens
2 angeordnet. Die Zugkraftstreben 3 bestehen aus zwei parallel geführten Stäben, die
an ihrem fassadenseitigen Ende den oberen ersten Verankerungsbolzen 1 in kraftschlüssiger
Weise U-förmig umfassen. Die Druckkraftstreben 4 bestehen aus zwei in etwa parallel
geführten Stäben, die mit dem unteren zweiten Verankerungsbolzen 2 kraftschlüssig
verbunden sind. Die Querkraftstreben 5 umfassen einen ersten Abschnitt 5.1 und einen
zweiten nach unten abgewinkelten Abschnitt 5.2, der in einem Schenkelbereich 7.1 dem
unteren zweiten Verankerungsbolzen 2 kraftschlüssig verbunden ist. Das Besondere sind
nun die freien Enden 5.3 der Querkraftstreben 5, welche nach oben vertikal angewinkelt
sind und dann enden. Ggf. können hierzu der erste Verankerungsbolzen 1 und der zweite
Verankerungsbolzen 2 versetzt zueinander beabstandet sein.
[0039] In einer hier nicht gezeigten Variante können die Zugkraftstreben 3, die Druckkraftstreben
4 und/oder die Querkraftstreben 5 im horizontal zur Deckenplatte 11 verlaufenden Abschnitt
mit einem Verbindungselement (z.B. Gewinde oder Anschlusselement) ausgerüstet sein.
Dies hat den Vorteil, dass der Brüstungsanker leichter transportierbar ist, da die
Stäbe und das Ankersystem voneinander getrennt transportiert werden können. Die einzelnen
Verlängerungsstreben werden an der Baustelle nach Bedarf an die entsprechenden Zugkraftstreben
3, die Druckkraftstreben 4 und/oder die Querkraftstreben 5 montiert.
[0040] Es versteht sich, dass die in den Figuren 1 bis 8 gezeigten Ausführungsformen der
Erfindung beispielhaft ist, und nicht als Einschränkung der Erfindung aufzufassen
ist. Beispielsweise können die Verankerungsbolzen 1 und 2 in ihrem Querschnitt zumindest
abschnittsweise quaderförmig sein oder andere geometrische Formen aufweisen. Bei den
gezeigten Zug- und Druckkraftstreben kann es sich beispielsweise auch um Stäbe oder
Anker handeln.
1. Brüstungsanker zur Befestigung von Brüstungs- oder Betonelementen, umfassend:
- einen vertikal ausgerichteten ersten Verankerungsbolzen (1);
- einen zum ersten Verankerungsbolzen (1) vertikal beabstandeten, horizontal ausgerichteten
zweiten Verankerungsbolzen (2);
- wenigstens eine mit dem ersten Verankerungsbolzen (1) kraftschlüssig verbundene
und quer zu diesem verlaufende Zugkraftstrebe (3),
- wenigstens eine mit dem zweiten Verankerungsbolzen (2) kraftschlüssig verbundene
und quer zu diesem verlaufende Druckkraftstrebe (4),
- wenigstens eine Querkraftstrebe (5) mit einem ersten Abschnitt (5.1), welcher in
der Ebene der ersten Zugkraftstrebe (3) angeordnet ist und einem zweiten Abschnitt
(5.2), welcher zum zweiten Verankerungsbolzen (2) abgewinkelt und mit diesem kraftschlüssig
verbunden ist, wodurch eine aus der Brüstung wirkende Druckkraft in den zweiten Verankerungsbolzen
(2) und eine Zugkraft in den ersten Verankerungsbolzen (1) eingeleitet und über die
Druckkraftstrebe (4), Zugkraftstrebe (3), Querkraftstrebe (5) in eine bauseitige Deckenplatte
weiterleitbar sind.
2. Brüstungsanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugkraftstrebe (3) aus zwei in etwa parallel verlaufenden Bewehrungsstäben besteht,
welche an einem Ende in ein U-Profil (6) zur Aufnahme des ersten Verankerungsbolzen
(1) zusammengeführt und mit diesem kraftschlüssig verbunden sind.
3. Brüstungsanker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkraftstrebe (4) aus zwei in etwa parallel verlaufenden Bewehrungsstäben
besteht, welche an einem Ende mit dem zweiten Verankerungsbolzen (2) kraftschlüssig
verbunden sind.
4. Brüstungsanker nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewehrungsstäbe des ersten Abschnitts (5.1) der Querkraftstrebe (5) zwischen
den beiden Bewehrungsstäben der ersten Zugkraftstrebe (3) angeordnet sind.
5. Brüstungsanker nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Querkraftstrebe (5) aus zwei in etwa parallel verlaufenden Bewehrungsstäben besteht,
welche in ihrem zweiten Abschnitt (5.2) an ihrem Ende in ein U-Profil (7) zur Aufnahme
des zweiten Verankerungsbolzens (2) zusammengeführt und mit diesem kraftschlüssig
verbunden sind.
6. Brüstungsanker nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Querkraftstreben (5) den zweiten Verankerungsbolzen in einem U-Profil umfassen
und ausgehend vom zweiten Abschnitt (5.2) zum ersten Abschnitt (5.1.) zusammenlaufen.
7. Brüstungsanker nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Querkraftstrebe (5) den zweiten Verankerungsbolzens (2) umfasst, mit einem Winkel
vertikal nach oben abgewinkelt ist und mit einem freien Ende (5.3) endet.
8. Brüstungsanker nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Verankerungsbolzen (2) in einer Ebene unterhalb des ersten Verankerungsbolzen
(1) angeordnet ist.
9. Brüstungsanker nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Verankerungsbolzen (1) und der zweite Verankerungsbolzen (2) orthogonal
übereinander angeordnet sind.
10. Brüstungsanker nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem ersten Verankerungsbolzen (1) und/oder dem zweiten Verankerungsbolzen
(2) um Rundbolzen handelt.
11. Brüstungsanker nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Zugkraftstrebe (3), Druckkraftstrebe (4) und/oder Querkraftsstrebe
(5) mit einem Verbindungselement versehen ist.
12. Brüstungsanker nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Querkraftstrebe (5) im zweiten Abschnitt (5.2) mit einem Winkel α zwischen 20°
und 60° zur Ebene des zweiten Verankerungsbolzens (2) abgewinkelt ist.
13. Bauwerk mit Brüstung, umfassend einen Brüstungsanker nach einem der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Verankerungsbolzen (1) und der zweite Verankerungsbolzen (2) in einer Betonfertigteilplatte,
Brüstungsplatte oder Attikaplatte (10) einbetoniert sind.
14. Bauwerk mit Brüstung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugkraftstrebe (3), die Druckkraftstrebe (4) und die Querkraftstrebe (5) in einer
Stahlbetonplatte (11) einbetoniert sind.
15. Bauwerk mit Brüstung nach einem der Ansprüche 13 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugkraftstrebe (3), die Druckkraftstrebe (4) und die Querkraftstrebe (5) verformbar
sind.
1. A support corbel for fastening parapet elements or concrete elements, comprising:
- a vertically aligned first anchor bolt (1);
- a horizontally aligned second anchor bolt (2) which is vertically spaced from the
first anchor bolt (1);
- at least one tensile force strut (3) which is connected in a force-fitting manner
to the first anchor bolt (1) and runs transversely to this,
- at least one compressive force strut (4), which is connected in a force-fitting
manner to the second anchor bolt (2) and runs transversely to this,
- at least one transverse force strut (5) with a first section (5.1) which is positioned
in the plane of the first tensile force strut (3) and a second section (5.2) which
is angled towards the second anchor bolt (2) and connected to it in a force-fitting
manner, whereby a compressive force acting from the parapet is introduced into the
second anchor bolt (2) and a tensile force is introduced into the first anchor bolt
(1) and can be passed on via the compressive force strut (4), tensile force strut
(3), transverse force strut (5) to a built-in ceiling slab.
2. The support corbel according to claim 1, characterized in that the tensile force strut (3) consists of two approximately parallel reinforcement
bars, which are merged at one end into a U-profile (6) for receiving the first anchor
bolt (1) and connected to said anchor bolt (1) in a force-fitting manner.
3. The support corbel according to claim 1 or 2, characterized in that the compression strut (4) consists of two approximately parallel reinforcement bars,
which are connected in a force-fitting manner at one end to the second anchor bolt
(2).
4. The support corbel according to claim 2, characterized in that the reinforcement bars of the first section (5.1) of the transverse force strut (5)
are positioned between the two reinforcement bars of the first tensile force strut
(3).
5. The support corbel according to one of claims 1 to 4, characterized in that the transverse force strut (5) consists of two approximately parallel reinforcement
bars, which in their second section (5.2) are merged at their end into a U-profile
(7) for receiving the second anchor bolt (2) and which are connected to said anchor
bolt (2) in a force-fitting manner.
6. The support corbel according to one of claims 1 to 4, characterized in that two transverse force struts (5) encompass the second anchor bolt in a U-profile and
merge from the second section (5.2) towards the first section (5.1).
7. The support corbel according to one of claims 1 to 4, characterized in that the transverse force strut (5) encompasses the second anchor bolt (2), is angled
vertically upwards at a certain angle and ends with a free end (5.3).
8. The support corbel according to one of the preceding claims, characterized in that the second anchor bolt (2) is positioned in a plane below the first anchor bolt (1).
9. The support corbel according to one of the preceding claims, characterized in that the first anchor bolt (1) and the second anchor bolt (2) are positioned orthogonally
above each other.
10. The support corbel according to one of the preceding claims, characterized in that the first anchor bolt (1) and/or the second anchor bolt (2) are round bolts.
11. The support corbel according to one of the preceding claims, characterized in that the at least one tensile force strut (3), compressive force strut (4) and/or transverse
force strut (5) is provided with a connecting element.
12. The support corbel according to one of the preceding claims, characterized in that the second section (5.2) of the transverse force strut (5) is angled at an angle
α between 20° and 60° towards the plane of the second anchor bolt (2).
13. A building with parapet, comprising a support corbel according to one of claims 1
to 12, characterized in that the first anchor bolt (1) and the second anchor bolt (2) are encased in concrete
in a precast concrete slab, parapet slab or attic slab (10).
14. The building with parapet according to claim 13, characterized in that the tensile force strut (3), the compressive force strut (4) and the transverse force
strut (5) are encased in concrete in a reinforced concrete slab (11).
15. The building with parapet according to one of claims 13 to 14, characterized in that the tensile force strut (3), the compressive force strut (4) and the transverse force
strut (5) are malleable.
1. Ancre de garde-corps destinée à la fixation d'éléments de parapet ou en béton, comprenant
:
- un premier tenon d'ancrage (1) orienté verticalement ;
- un second tenon d'ancrage (2), orienté horizontalement et situé verticalement à
distance dudit premier tenon d'ancrage (1) ;
- au moins une entretoise (3) affectée à la force de traction, reliée par engagement
frictionnel audit premier tenon d'ancrage (1) et s'étendant transversalement par rapport
à celui-ci,
- au moins une entretoise (4) dédiée à la force de compression, reliée par engagement
frictionnel audit second tenon d'ancrage (2) et s'étendant transversalement par rapport
à ce dernier,
- au moins une entretoise (5) dévolue à la force transversale, comprenant une première
région (5.1) située dans le plan de la première entretoise (3) affectée à la force
de traction, et une seconde région (5.2) qui est coudée vers le second tenon d'ancrage
(2) auquel elle est reliée par engagement frictionnel, de sorte qu'une force de compression
agissant à partir du parapet est induite dans ledit second tenon d'ancrage (2), et
qu'une force de traction est induite dans le premier tenon d'ancrage (1), lesquelles
forces peuvent être répercutées, par l'intermédiaire de l'entretoise (4) dédiée à
la force de compression, de l'entretoise (3) affectée à la force de traction et de
l'entretoise (5) dévolue à la force transversale, dans une dalle de plafonnage façonnée
sur site.
2. Ancre de garde-corps selon la revendication 1, caractérisée par le fait que l'entretoise (3) affectée à la force de traction est constituée de deux tiges d'armature
qui s'étendent à peu près parallèlement, sont réunies à une extrémité pour former
un profil en U (6) destiné à recevoir le premier tenon d'ancrage (1), et sont reliées
à ce dernier par engagement frictionnel.
3. Ancre de garde-corps selon la revendication 1 ou 2, caractérisée par le fait que l'entretoise (4) dédiée à la force de compression est constituée de deux tiges d'armature
qui s'étendent à peu près parallèlement et sont reliées au second tenon d'ancrage
(2) par engagement frictionnel, à une extrémité.
4. Ancre de garde-corps selon la revendication 2, caractérisée par le fait que les tiges d'armature de la première région (5.1) de l'entretoise (5) dévolue à la
force transversale sont interposées entre les deux tiges d'armature de la première
entretoise (3) affectée à la force de traction.
5. Ancre de garde-corps selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisée par le fait que l'entretoise (5) dévolue à la force transversale est constituée de deux tiges d'armature
qui s'étendent à peu près parallèlement, sont réunies à leur extrémité dans leur seconde
région (5.2), pour former un profil en U (7) conçu pour recevoir le second tenon d'ancrage
(2), et sont reliées à celui-ci par engagement frictionnel.
6. Ancre de garde-corps selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisée par le fait que deux entretoises (5) dévolues à la force transversale ceinturent le second tenon
d'ancrage dans un profil en U, et convergent vers la première région (5.1) à partir
de la seconde région (5.2).
7. Ancre de garde-corps selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisée par le fait que l'entretoise (5) dévolue à la force transversale ceinture le second tenon d'ancrage
(2), est coudée verticalement vers le haut en décrivant un angle, et s'achève par
une extrémité libre (5.3).
8. Ancre de garde-corps selon l'une des revendications précédentes, caractérisée par le fait que le second tenon d'ancrage (2) est situé dans un plan au-dessous du premier tenon
d'ancrage (1).
9. Ancre de garde-corps selon l'une des revendications précédentes, caractérisée par le fait que le premier tenon d'ancrage (1) et le second tenon d'ancrage (2) sont agencés orthogonalement
en superposition.
10. Ancre de garde-corps selon l'une des revendications précédentes, caractérisée par le fait que le premier tenon d'ancrage (1) et/ou le second tenon d'ancrage (2) se présente(nt)
comme un (des) tenon(s) circulaire(s).
11. Ancre de garde-corps selon l'une des revendications précédentes, caractérisée par le fait que l'entretoise (3) affectée à la force de traction, l'entretoise (4) dédiée à la force
de compression et/ou l'entretoise (5) dévolue à la force transversale, à présence
minimale, comporte(nt) un élément de liaison.
12. Ancre de garde-corps selon l'une des revendications précédentes, caractérisée par le fait que l'entretoise (5) dévolue à la force transversale est coudée, dans la seconde région
(5.2), en décrivant un angle α compris entre 20° et 60° par rapport au plan du second
tenon d'ancrage (2).
13. Ouvrage de construction muni d'un parapet, comprenant une ancre de garde-corps conforme
à l'une des revendications 1 à 12, caractérisé par le fait que le premier tenon d'ancrage (1) et le second tenon d'ancrage (2) sont noyés dans le
béton d'une dalle en béton préfabriquée, d'une dalle de parapet ou d'un muret (10).
14. Ouvrage de construction muni d'un parapet, selon la revendication 13, caractérisé par le fait que l'entretoise (3) affectée à la force de traction, l'entretoise (4) dédiée à la force
de compression et l'entretoise (5) dévolue à la force transversale sont noyées dans
le béton d'une dalle (11) en béton armé.
15. Ouvrage de construction muni d'un parapet, selon l'une des revendications 13 à 14,
caractérisé par le fait que l'entretoise (3) affectée à la force de traction, l'entretoise (4) dédiée à la force
de compression et l'entretoise (5) dévolue à la force transversale sont déformables.
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