[0001] Die Erfindung betrifft einen Stuhl mit einem Stuhlsitz, wobei der Stuhlsitz aus einem
Sitzträger und einer damit verbundenen, eine oberseitige Sitzfläche aufweisenden,
relativ zum Sitzträger begrenzt beweglichen Sitzplatte besteht, wobei die Sitzplatte
mittels wenigstens eines Tragelements um eine entlang oder parallel zu einer Längsmittellinie
des Stuhlsitzes unterhalb der Sitzfläche und oberhalb des Sitzträgers oder in der
Höhe von Sitzträger und Sitzplatte verlaufende Kippachse relativ zu dem Sitzträger
begrenzt lateral kippbeweglich mit dem Sitzträger verbunden ist.
[0002] Das Dokument
US 4 826 247 A zeigt einen Kampfflugzeug-Pilotensitz mit einer aktiv per Druckmediumkissen und Druckmediumsteuerventilen
seitwärts verdrehbaren Rückenlehne des Sitzes, um dem Piloten auch bei hoher Beschleunigungsbelastung
einen Blick nach hinten durch von außen ausgeübtes Verdrehen seines Torsos zu ermöglichen,
damit er in einem Luft-Nahkampf überprüfen kann, ob sich ein feindliches Flugzeug
hinter seinem Flugzeug befindet. Dazu sind an dem Pilotensitz im Rücken des Piloten
wenigstens zwei variabel aufblasbare und evakuierbare, seitlich voneinander beabstandete
Kissen angeordnet, die unter Kontrolle einer Ventileinheit den Torso des Piloten bei
Bedarf aktiv durch entsprechendes Be- und Entlüften entweder nach rechts oder nach
links um eine Torsolängsachse drehen. Als nachteilig wird hier die Notwendigkeit einer
pneumatischen Steuereinheit angesehen.
[0003] Das Dokument
DE 20 2006 018 861 U1 zeigt eine dynamische Sitzvorrichtung , die dosierbare Kippbewegungen sowie vertikale
Bewegungen, integriert in gepolsterten Sitzflächen, ermöglicht, wobei ein Maximum
an horizontaler und vertikaler Beweglichkeit erzielt werden soll. Dazu ist ein Hohlkörper
als kardanische Lagerung zwischen zwei Auflageflächen angeordnet. Durch ein gezieltes
Zufügen und Ablassen von Luft oder Gas bei einem oder mehreren Hohlkörpern lässt sich
die Rückstellkraft der kardanischen Beweglichkeit zwischen den beiden Auflagen regulieren.
Aus dem Dokument
DE 696 10 476 T2 ist ein Stuhl bekannt, der einen zumindest teilweise elastischen Sitzteil umfasst,
der mit auf beiden Seiten der gedachten longitudinalen und vertikalen Mittelebene
des Sitzteils liegenden Stützelementen versehen ist, die so eingepasst sind, dass
sie eine Kraft und eine Bewegung ausbilden, die den Sitzteil veränderlich und alternierend
anheben. Wesentlich ist dabei, dass die Stützelemente im Sitzteil Seite an Seite im
Wesentlichen ausschließlich in dem Bereich eingepasst sind, der für die ischialen
Tuberositates des Gesäßes der sitzenden Person bestimmt ist, und dass die Stützelemente
so verbunden sind, dass, wenn eine im Wesentlichen vertikale Belastung auf ein Stützelement
aufgebracht wird, die Belastung eine sich langsam erhöhende Stützkraft in einer der
Belastung entgegengesetzten Richtung im anderen Stützelement erzeugt. Beim Sitzen
einer Person auf dem Stuhl erfolgt eine langsame, kontrollierte, alternierende, von
einer Seite zur anderen gerichtete Seitenbewegung, wodurch ein sehr langsames Gehen
simuliert wird. Diese Bewegung zielt darauf ab, ziemlich beträchtliche Biegebewegungen
im Rückgrat zu erzeugen, um eine durch ausgedehntes Sitzen auftauchenden Taubheit,
unzuträglichen Empfindungen oder schmerzhafte Zustände in der Lendenregion des Rückgrats
der sitzenden Person zu vermeiden.
[0004] Ein weiterer Stuhl mit einem Stuhlsitz der eingangs genannten Art ist aus dem Dokument
DE 195 07 458 A1 bekannt. Bei diesem Stuhlsitz ist es wesentlich, dass er ein kombiniertes Torsionsdreh-
und Kipplager als federndes Mittel aufweist. Zudem ist hier der Stuhlsitz für ein
spezielles Sitzmöbel mit einem Schaukelstuhlgestell vorgesehen. Weiterhin ist bei
dem bekannten Stuhlsitz entweder obligatorisch oder zumindest vorzugsweise eine Anordnung
aus zwei gegenüberliegenden Rädern oder Bockrollen zwischen der Grundplatte und der
Sitzplatte vorgesehen, um die hier in jedem Fall vorgesehene Torsion oder Verdrehung
der Sitzplatte relativ zu der Grundplatte zu ermöglichen.
[0005] Das Dokument
DE 195 32 445 A1 zeigt ein Wipp- und Drehsitzmöbel mit einer Sitzplatte, die elastisch mit einem Torsionsdreh-
und Kipplager, das ein materialfreies Dreh- und Kippzentrum in der Lagermitte besitzt,
auf einer auf einem Schaukelstuhlgestell befestigten Grundplatte gelagert ist. Dabei
ist auch hier die Sitzplatte zusätzlich dem Gestell gegenüber durch zwei Bockrollen
abgestützt. Mit Hilfe einer Schraube, die oberhalb des Dreh- und Kippzentrums des
Torsionsdreh- und Kipplagers mit der Sitzplatte fest verbunden ist, und einem Langloch
in der Grundplatte, durch die die Schraube eng gepasst hindurchführt, lässt sich eine
einfache Abreißsicherung des Torsionsdreh- und Kipplagers verwirklichen, die dazu
noch Schubbewegungen der Sitzplatte über der Grundplatte in Schaukelrichtung unterbindet.
[0006] Aus dem Dokument
WO 98/42237 A1 ist ein weiterer Stuhl mit einem Stuhlsitz der eingangs genannten Art bekannt. Bei
dem Stuhlsitz dieses bekannten Stuhls ist ein Zwischenstück aus einem konzentrisch
um einen mittleren Drehpunktbereich herum angeordneten elastischen Material, insbesondere
in Form einer Scheibe oder eines Rings, zwischen dem Sitzträger und der Sitzplatte
angeordnet. Insbesondere ist die Scheibe oder der Ring zylindrisch ausgebildet, womit
dann eine in allen Richtungen gleiche Kippeigenschaft der Sitzplatte relativ zum Sitzträger
vorliegt. Weiter offenbart dieses Dokument, dass auch eine von der Zylinderform abgewandelte
Form der Scheibe oder des Rings möglich ist, um in einzelnen Kipprichtungen unterschiedliche
Federgegenkräfte zu erzeugen.
[0007] Als nachteilig wird bei den aus den drei letztgenannten Dokumenten bekannten Stühlen
angesehen, dass seine Benutzer die mehrdimensionale Beweglichkeit der Sitzplatte häufig
als eher unangenehm empfinden, weil nach praktischen Erfahrungen Unsicherheits- und
Schwindelgefühle bei Benutzern von Sitzmöbeln mit den bekannten, zuvor erläuterten
Stuhlsitzen auftreten. Außerdem sind die bekannten Stuhlsitze teils technisch aufwändig
in der Herstellung, insbesondere bei Ausstattung mit Rädern oder Bockrollen zwischen
Sitzträger und Sitzplatte.
[0008] Für die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, einen Stuhl der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei dem Unsicherheits- und Schwindelgefühle bei Benutzern
sicher vermieden werden und dessen Herstellung mit einem geringen Fertigungs-, Material-
und Montageaufwand möglich ist.
[0009] Die Lösung der Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit einem Stuhl der eingangs genannten
Art, der dadurch gekennzeichnet ist, dass mit dem Sitzträger oberseitig wenigstens
ein entlang der Längsmittellinie des Stuhlsitzes zwischen dem Sitzträger und der darüber
angeordneten Sitzplatte verlaufender, das Tragelement bildender Druckschlauch verbunden
ist, auf welchem die Sitzplatte relativ zum Sitzträger begrenzt lateral kippbeweglich
gelagert ist.
[0010] Mit der Erfindung wird auf technisch einfache Art und Weise erreicht, dass die Sitzplatte
in verschiedenen Richtungen unterschiedliche Beweglichkeitseigenschaften relativ zum
Sitzträger aufweist. Konkret und ergonomisch günstig wird hier eine begrenzte laterale
Kippbarkeit der Sitzplatte um die entlang der Längsmittellinie des Sitzes verlaufende
Kippachse erzielt, die einem Benutzer des Stuhls ein angenehmes und sicheres Sitzgefühl
in Verbindung mit einem dynamischen, also gewisse Körperbewegungen ermöglichenden,
Sitzen vermittelt, was beispielsweise unerwünschte Muskelverspannungen des Benutzers
vermeidet. Wesentlich ist, dass die Kippachse möglichst nahe an der Sitzplatte und
somit nahe an den Sitzbeinhöckern einer den Stuhl benutzenden Person verläuft, um
als unangenehm empfundene Wank- und Schwankbewegungen des Körpers zu vermeiden, die
bei einer weiter nach unten von der Sitzplatte entfernten Kippachse auftreten würden.
Da bei dem erfindungsgemäßen Stuhl die Kippachse unmittelbar unter den Sitzbeinhöckern
des Stuhlbenutzers liegt, sind kleine seitliche Bewegungen spontan möglich. Diese
Bewegungen veranlassen das Becken des Stuhlbenutzers nach rechts und links leicht
abzukippen, ohne dass dabei auch der Oberkörper und der Kopf wanken oder schwanken,
und fördern somit die Durchblutung der Bandscheiben und der äußeren Schichten der
Faszien. Überlagerte Kippbewegungen in anderen Richtungen und/oder Drehbewegungen
der Sitzplatte um eine etwa vertikale Achse relativ zum Sitzträger werden dagegen
vermieden, da erfahrungsgemäß derartige Bewegungen die Ursache für unerwünschte Unsicherheits-
und sogar Schwindelgefühle der Stuhlbenutzer sind. Aufwändige Bauteile, wie besondere
Räder oder Bockrollen, werden bei dem erfindungsgemäßen Stuhl nicht benötigt, was
dessen Fertigung kostengünstig macht. Vorteilhaft bietet der Druckschlauch neben der
Funktion als den Sitzträger und die Sitzplatte kippbeweglich verbindendes Element
zusätzlich noch eine Federungsfunktion. Dabei kann der Druckschlauch mit einem kompressiblen
Druckmedium gefüllt sein und/oder der Druckschlauch kann selbst elastisch dehnbar
und rückstellbar sein.
[0011] Damit die Federungswirkung des Druckschlauchs gezielt beeinflusst und eingestellt
werden kann, weist zweckmäßig der Druckschlauch ein Ventil auf, über welches ein Druckmedium,
vorzugsweise Luft, in den Druckschlauch einfüllbar oder aus dem Druckschlauch ablassbar
ist.
[0012] Dabei kann weiterhin der Druckschlauch einen Anschluss für eine Druckmediumpumpe
aufweisen oder mit einer am Stuhlsitz angeordneten Druckmediumpumpe verbunden sein,
mittels welcher Druckmedium in den Druckschlauch einfüllbar ist.
[0013] Anstelle eines einzelnen längeren durchgehenden Druckschlauchs können auch zwei oder
mehr längere durchgehende Druckschläuche parallel zueinander vorgesehen sein oder
es können mehrere kürzere Druckschläuche in Reihe und/oder parallel zueinander vorgesehen
sein.
[0014] Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die Sitzplatte mit einer diese in Richtung
zu einer parallel zum Sitzträger ausgerichteten, unverkippten Grundstellung vorbelastenden
Kraft beaufschlagt ist. Die Sitzplatte nimmt so ihre unverkippte Grundstellung ein,
solange nicht von einem Stuhlbenutzer Kippkräfte auf die Sitzplatte ausgeübt werden.
Werden vom Stuhlbenutzer Kippkräfte auf die Sitzplatte ausgeübt, dann erzeugt die
Vorbelastungskraft diesen Kippkräften entgegenwirkende Gegenkräfte, was zu einem ergonomisch
guten Sitzen beiträgt.
[0015] Eine weitere gezielte Beeinflussung der Charakteristik der Kippbeweglichkeit der
Sitzplatte relativ zum Sitzträger wird ermöglicht, indem zwischen dem Sitzträger und
der Sitzplatte zumindest in deren Randbereichen umlaufend eine widerstandsarme oder
eine eine Federwirkung ausübende Schaumfüllung angeordnet ist. Diese Schaumfüllung
dient zudem zur Vermeidung eines Eingreifens eines Stuhlbenutzers mit den Fingern
in den Zwischenraum zwischen Sitzträger und der Sitzplatte, wo es unter ungünstigen
Umständen ansonsten zu einem Einklemmen der Finger kommen könnte. Zum anderen dämpft
die Schaumfüllung die Kippbewegung der Sitzplatte relativ zum Sitzträger bei größeren
Kippwinkeln und vermeidet somit störende Anschlaggeräusche, die bei einem Aufschlagen
der Sitzplatte auf den Sitzträger entstehen könnten.
[0016] Vorteilhaft können zwischen dem Sitzträger und der Sitzplatte feste oder verstellbare
Anschläge angeordnet sind, welche ein Maß der lateralen Kippbewegung der Sitzplatte
relativ zum Sitzträger begrenzen. Die Anschläge können dabei z. B. elastische Anschlagkörper,
wie Gummipuffer, sein. Die verstellbaren Anschläge können beispielsweise mittels Gewinde
in ihrer Höhe einstellbar sein.
[0017] Aus optischen Gründen und auch zur Vermeidung eines Einklemmens von Fingern des Stuhlbenutzers
zwischen Sitzplatte und Sitzträger ist vorgesehen, dass eine auf der Sitzplatte angeordnete
Sitzschaumschicht und/oder Sitzbespannung in einem umlaufenden Randbereich bis zum
Sitzträger geführt ist. Der Zwischenraum zwischen Sitzplatte und Sitzträger wird so
nach außen abgedeckt und optisch kaschiert, ohne die Kippbeweglichkeit der Sitzplatte
einzuschränken.
[0018] Der Stuhl kann dabei in seinen neben dem Stuhlsitz vorhandenen Teilen praktisch beliebig
ausgeführt sein, z. B. als Drehstuhl mit Zentralsäule oder als vierbeiniger Stuhl
oder als Freischwinger, mit oder ohne Armlehnen, oder als niedriger oder hoher Hocker.
[0019] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert.
Die Figuren der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- einen Stuhlsitz eines Stuhls in einer "durchsichtigen" Draufsicht,
- Figur 2
- den Stuhlsitz aus Figur 1 im Querschnitt in einem ersten Funktionszustand,
- Figur 3
- den Stuhlsitz aus Figur 1 im Querschnitt in einem zweiten Funktionszustand, und
- Figur 4
- den Stuhlsitz aus Figur 1 im Längsschnitt.
[0020] In der folgenden Figurenbeschreibung sind gleiche Teile in den verschiedenen Zeichnungsfiguren
stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen, sodass nicht zu jeder Zeichnungsfigur
alle Bezugszeichen erneut erläutert werden müssen.
[0021] Figur 1 zeigt einen Stuhlsitz 1 eines Stuhls in einer "durchsichtigen" Draufsicht.
Der Stuhlsitz 1 besteht aus einem unten liegenden, hier weitestgehend verdeckten Sitzträger
2 und einer darüber angeordneten, relativ zum Sitzträger 2 begrenzt beweglichen Sitzplatte
3. Dabei ist die Sitzplatte 3 um eine entlang der Längsmittellinie 11 des Stuhlsitzes
1 verlaufende Kippachse 21 relativ zu dem Sitzträger 2 begrenzt lateral kippbeweglich
mit dem Sitzträger 2 verbunden.
[0022] Mit dem Sitzträger 2 ist oberseitig ein entlang oder parallel zu der Längsmittellinie
11 des Stuhlsitzes 1 verlaufender Druckschlauch 7 aus einem flexiblen Material, insbesondere
Kunststoff oder Gummi, verbunden. Der Druckschlauch 7 ist mit einem Druckmedium, vorzugsweise
Luft, unter einem vorgebbaren Druck gefüllt. Dazu weist der Druckschlauch 7 einen
Anschlussschlauch 73 mit einem Ventil 71 auf, über welches Druckmedium in den Druckschlauch
7 einfüllbar oder aus dem Druckschlauch 7 ablassbar ist. Zum Füllen des Druckschlauchs
7 mit Druckmedium kann z. B. eine hier schematisch dargestellte, ständig angeschlossene
oder nur bei Bedarf anschließbare Handpumpe 72 dienen.
[0023] Auf dem Druckschlauch 7 ist die Sitzplatte 3 relativ zum Sitzträger 2 begrenzt lateral
kippbeweglich und zugleich gefedert gelagert.
[0024] Die Figur 2 zeigt den Stuhlsitz 1 aus Figur 1 in einem Querschnitt entlang seiner
Quermittellinie in einem ersten Funktionszustand. Unten in Figur 2 ist der Sitzträger
2 und darüber die Sitzplatte 3 erkennbar. Auf der Sitzplatte 3 liegt eine Sitzschaumschicht
30, deren Oberfläche eine Sitzfläche 33 bildet. Zentral zwischen dem Sitzträger 2
und der Sitzplatte 3 in einem Zwischenraum 20 zwischen diesen verläuft, hier senkrecht
zur Zeichnungsebene, der geschnitten sichtbare Druckschlauch 7. Dieser Druckschlauch
7 verbindet die Sitzplatte 3 mit dem Sitzträger 2 und bildet zugleich die Kippachse
21 sowie eine Feder für die Kippbewegung der Sitzplatte 3 relativ zum Sitzträger 2.
[0025] In Figur 2 ist der Stuhlsitz 1 ohne Belastung dargestellt, wobei der Druckschlauch
7 eine im Wesentlichen kreisrunde Querschnittsform hat.
[0026] In Figur 3 ist der Stuhlsitz 1 aus Figur 2 in gleicher Darstellungsweise wie in Figur
2 in einem zweiten Funktionszustand, nämlich unter Belastung, z. B. durch eine auf
der Sitzplatte 3 sitzende Person, gezeigt. Aufgrund der Belastung hat nun der Druckschlauch
7 eine flachgedrückte, ovale Querschnittsform sowie einen erhöhten Druckmediumdruck
in seinem Inneren, der einem weiteren Flachdrücken entgegenwirkt.
[0027] In jedem dieser Funktionszustände ist dabei die gewünschte begrenzte laterale Kippbeweglichkeit
der Sitzplatte 3 relativ zum Sitzträger 2 gegeben.
[0028] Zur Begrenzung der Kippbewegung der Sitzplatte 3 relativ zum Sitzträger 2 und zur
Vermeidung von störenden Anschlaggeräuschen können, wie hier in Figur 2 und 3 nur
beispielhaft dargestellt ist, auf dem Sitzträger 2 links und rechts seitliche, randnahe
Anschläge 23, beispielsweise in Form von kleinen Gummipuffern, angebracht sein. Die
Anschläge 23 können, je nach Bedarf, in ihrer Höhe wahlweise fest oder verstellbar
sein.
[0029] Figur 4 zeigt den Stuhlsitz 1 aus Figur 1 im Längsschnitt entlang der Längsmittellinie
11 des Stuhlsitzes 1. Hier liegt links der Sitzträger 2, zu dem im Abstand und parallel
rechts die Sitzplatte 3 verläuft. Auf der Sitzplatte 3 liegt die Sitzschaumschicht
30, deren Oberfläche die Sitzfläche 33 bildet und die seitlich einen umlaufenden,
von der Sitzplatte 3 bis zum Sitzträger 2 heruntergezogenen Randbereich 31 aufweist.
[0030] Im Zwischenraum 20 zwischen dem Sitzträger 2 und der Sitzplatte 3 ist der Druckschlauch
7 sichtbar. Der Druckschlauch 7 kann beispielsweise einerseits mit dem Sitzträger
2 und andererseits mit der Sitzplatte 3 verklebt sein, um die begrenzt bewegliche
Verbindung zwischen dem Sitzträger 2 und der Sitzplatte 3 zu bilden. Der Anschlussschlauch
und die Pumpe aus Figur 1 sind hier weggelassen.
Bezugszeichenliste:
[0031]
Zeichen |
Bezeichnung |
1 |
Stuhlsitz |
11 |
Längsmittellinie |
|
|
2 |
Sitzträger |
20 |
Zwischenraum zwischen 2 und 3 |
21 |
Kippachse |
23 |
Anschläge |
|
|
3 |
Sitzplatte |
30 |
Sitzschaumschicht |
31 |
umlaufender Randbereich von 30 |
33 |
Sitzfläche |
|
|
7 |
Druckschlauch |
71 |
Ventil |
72 |
Pumpe |
73 |
Anschlussschlauch |
1. Stuhl mit einem Stuhlsitz (1), wobei der Stuhlsitz (1) aus einem Sitzträger (2) und
einer damit verbundenen, eine oberseitige Sitzfläche (33) aufweisenden, relativ zum
Sitzträger (2) begrenzt beweglichen Sitzplatte (3) besteht, wobei die Sitzplatte (3)
mittels wenigstens eines Tragelements um eine entlang oder parallel zu einer Längsmittellinie
(11) des Stuhlsitzes (1) unterhalb der Sitzfläche (33) und oberhalb des Sitzträgers
(2) oder in der Höhe von Sitzträger (2) und Sitzplatte (3) verlaufende Kippachse (21)
relativ zu dem Sitzträger (2) begrenzt lateral kippbeweglich mit dem Sitzträger (2)
verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit dem Sitzträger (2) oberseitig wenigstens ein entlang der Längsmittellinie (11)
des Stuhlsitzes (1) zwischen dem Sitzträger (2) und der darüber angeordneten Sitzplatte
(3) verlaufender, das Tragelement bildender Druckschlauch (7) verbunden ist, auf welchem
die Sitzplatte (3) relativ zum Sitzträger (2) begrenzt lateral kippbeweglich gelagert
ist.
2. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckschlauch (7) ein Ventil (71) aufweist, über welches ein Druckmedium, vorzugsweise
Luft, in den Druckschlauch (7) einfüllbar oder aus dem Druckschlauch (7) ablassbar
ist.
3. Stuhl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckschlauch (7) einen Anschluss für eine Druckmediumpumpe (72) aufweist oder
mit einer am Stuhlsitz (1) angeordneten Druckmediumpumpe (72) verbunden ist, mittels
welcher Druckmedium in den Druckschlauch (7) einfüllbar ist.
4. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehr längere durchgehende Druckschläuche (7) parallel zueinander oder mehrere
kürzere Druckschläuche (7) in Reihe und/oder parallel zueinander vorgesehen sind.
5. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzplatte (3) mit einer diese in Richtung zu einer parallel zum Sitzträger (2)
ausgerichteten, unverkippten Grundstellung vorbelastenden Kraft beaufschlagt ist.
6. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Sitzträger (2) und der darüber angeordneten Sitzplatte (3) zumindest
in deren Randbereichen umlaufend eine widerstandsarme oder eine eine Federwirkung
ausübende Schaumfüllung angeordnet ist.
7. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Sitzträger (2) und der darüber angeordneten Sitzplatte (3) feste oder
verstellbare Anschläge (23) angeordnet sind, welche ein Maß der lateralen Kippbewegung
der Sitzplatte (3) relativ zum Sitzträger (2) begrenzen.
8. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine auf der Sitzplatte (3) angeordnete Sitzschaumschicht (30) und/oder Sitzbespannung
in einem umlaufenden Randbereich (31) bis zum Sitzträger (2) geführt ist.
1. Chair with a seat (1), wherein the seat (1) is comprised of a seat support (2) and
a seat plate (3) connected thereto, the seat plate (3) having a seat surface (33)
on its upper side and limited movability relative to the seat support (2); wherein
the seat plate (3) is connected by at least one load-bearing element to the seat support
(2) underneath the seat surface (33) and above the seat support (2) or on a level
with the seat support (2) and the seat plate (3) so as to be laterally tiltable to
a limited extent relative to the seat support (2) about a tilting axis (21) extending
along or parallel to a longitudinal middle line (11) of the seat (1),
characterized in that
at least one pressure hose (7) is connected to the upper side of the seat support
(2) and extends along the longitudinal middle line (11) of the seat (1), between the
seat support (2) and the superimposed seat plate (3), thereby forming the load-bearing
element, with the seat plate (3) being mounted on the pressure hose for limited lateral
tilting movement relative to the seat support (2).
2. The chair according to claim 1, characterized in that the pressure hose (7) has a valve (71) through which a pressure medium, preferably
air, can be injected into or released from the pressure hose (7).
3. The chair according to claim 1 or 2, characterized in that the pressure hose (7) has a connection for a pressure medium pump (72) or is connected
to a pressure medium pump (72) arranged on the seat (1), and pressure medium can be
injected into the pressure hose (7) by means of the pump.
4. The chair according to one of claims 1 to 3, characterized in that two or more longer continuous pressure hoses (7) parallel to one another or several
shorter pressure hoses (7) connected in series and/or parallel to one another are
provided.
5. The chair according to one of claims 1 to 4, characterized in that the seat plate (3) is subjected to a pre-stressing force urging the seat plate towards
an untilted default position parallel to the seat support (2).
6. The chair according to one of claims 1 to 5, characterized in that a low-resistance or resilient foam filling is arranged between the seat support (2)
and the superimposed seat plate (3) at least along their peripheral areas.
7. The chair according to one of claims 1 to 6, characterized in that fixed or adjustable stops (23) are arranged between the seat support (2) and the
superimposed seat plate (3), delimiting a measure of lateral tilting movement of the
seat plate (3) relative to the seat support (2).
8. The chair according to one of claims 1 to 7, characterized in that a foam cushion layer (30) and/or seat upholstery arranged on the seat plate (3) are
or is guided in a continuous peripheral area (31) reaching down to the seat support
(2).
1. Chaise dotée d'une assise de chaise (1), ladite assise de chaise (1) étant composée
d'un support d'assise (2) et d'un plateau d'assise (3) y étant relié, qui présente
une surface d'assise (33) supérieure et qui est mobile de manière réduite par rapport
au support d'assise (2), ledit plateau d'assise (3) étant relié au support d'assise
(2) de manière basculable sur le côté, dans une mesure limitée, par rapport au support
d'assise (2), au moins à l'aide d'un élément porteur autour d'un axe de basculement
(21) courant le long ou à la parallèle d'une ligne médiane longitudinale (11) de l'assise
de chaise (1) au-dessous de la surface d'assise (33) et au-dessus du support d'assise
(2) ou à la hauteur des support d'assise (2) et plateau d'assise (3),
caractérisée en ce
que sur le côté supérieur au moins un tuyau à pression (7) constituant l'élément porteur
et qui court le long de la ligne médiane longitudinale (11) de l'assise de chaise
(1) entre le support d'assise (2) et le plateau d'assise (3) agencé dessus, est relié
au support d'assise (2), le plateau d'assise (3) étant monté basculable de manière
réduite sur le côté par rapport au support d'assise (2) sur ledit tuyau à pression.
2. Chaise selon la revendication 1, caractérisée en ce que le tuyau à pression (7) présente une soupape (71) par laquelle un agent de pressurisation,
de préférence de l'air, peut être insufflé dans le tuyau à pression (7) ou être expulsé
dudit tuyau à pression (7).
3. Chaise selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que le tuyau à pression (7) présente un raccordement pour une pompe d'agent de pressurisation
(72) ou est relié à une pompe d'agent de pressurisation (72) agencée au niveau de
l'assise de chaise (1) et au moyen de laquelle de l'agent de pressurisation peut être
insufflé dans le tuyau à pression (7).
4. Chaise selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que sont prévus deux tuyaux à pression (7) ou plus, continus et d'une certaine longueur,
parallèles les uns aux autres, ou plusieurs tuyaux à pression (7) de plus petites
tailles, en rangée et/ou parallèles les uns aux autres.
5. Chaise selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisée en ce qu'une force est appliquée au plateau d'assise (3) mettant celui-ci en précontrainte
en direction d'une position de base non basculée orientée à la parallèle du support
d'assise (2).
6. Chaise selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisée en ce qu'un rembourrage en mousse est agencé entre le support d'assise (2) et le plateau d'assise
(3) agencé par-dessus celui-ci, au moins dans les zones périphériques en bordure dudit
plateau d'assise, lequel rembourrage présente peu de résistance ou exerce un effet
ressort.
7. Chaise selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisée en ce que sont agencées entre le support d'assise (2) et le plateau d'assise (3) agencé par-dessus
celui-ci, des butées (23) fixes ou ajustables qui délimitent une grandeur du basculement
latéral du plateau d'assise (3) par rapport au support d'assise (2).
8. Chaise selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisée en ce qu'une couche de mousse d'assise (30) et/ou housse d'assise agencée sur le plateau d'assise
(3) est tirée dans une zone périphérique en bordure (31) jusqu'au support d'assise
(2).