[0001] Die Erfindung geht aus von einem Pressmantel, insbesondere für eine Pressvorrichtung
zur Behandlung einer Faserstoffbahn, z.B. zu deren Glättung oder Entwässerung, sowie
von einem entsprechenden Verfahren zur Herstellung eines solchen Pressmantels, im
Einzelnen gemäß den unabhängigen Ansprüchen.
[0002] Pressenvorrichtungen, wie Schuhpressen, sind seit langem Bestandteil moderner Papiermaschinen.
Sie umfassen im Wesentlichen einen stationär angeordneten Schuh (auch Pressschuh genannt),
welcher sich in einer Maschinenquerrichtung erstreckt und einen um den stationären
Schuh umlaufenden Pressmantel. Letzter ist verformbar und nimmt im Betrieb im Wesentlichen
eine rohrförmige Form an. Der Schuh ist so geformt, dass er mit einer Gegenwalze einen
Pressnip (Pressspalt) bildet. Der Pressnip ist durch die Anlagefläche der Gegenwalze
im Schuh definiert. Der Schuh ist beweglich ausgeführt und kann an die Gegenwalze
bewegt werden.
[0003] An den Pressmantel werden enorme Anforderungen in Bezug auf seine Stabilität gestellt,
nämlich hinsichtlich Oberflächenhärte, Beständigkeit gegen Druck, Temperatur und Hydrolyse.
Der Pressmantel ist zudem während des Betriebs starken Biegewechselbelastungen ausgesetzt.
Beim Einlaufen am Schuhrand - in Drehrichtung des Pressmantels gesehen vor dem Pressnip
- erfolgt zunächst eine Biegung unter einem verhältnismäßig kleinen Radius. Diese
geht sofort in eine gegenläufige Biegung beim Durchlaufen des Pressnips über. Beim
Auslaufen am anderen Schuhrand, also - in Drehrichtung des Pressmantels gesehen nach
dem Pressnip - erfolgt wieder eine gegenläufige Biegung. Diese Verformung des Pressmantels
beim Ein- und Auslaufen wird auch als Wechselnip bezeichnet. Es ist leicht ersichtlich,
dass die Neigung des Pressmantels, besonders an dieser Stelle zu brechen, durch die
hohe mechanische Beanspruchung sehr groß ist. Entsprechend sind aus dem Stand der
Technik viele Maßnahmen bekannt, die die Stabilität des Pressmantels erhöhen sollen.
[0004] Im Bereich der Materialien werden für Pressmäntel in zunehmendem Maße moderne Polymere,
wie beispielsweise Polyurethane verwendet. Diese erlauben durch eine geeignete Zusammensetzung
die Herstellung von Pressmänteln mit hoher Flexibilität und dabei großer Stabilität.
[0005] Bisherige aus dem Stand der Technik bekannte Polyurethane sind jedoch bis heute nicht
im Stande in jedem Einsatzfall eine für den Kunden zufriedenstellende Stabilität und
Lebensdauer zu erzielen. Auch bei der Herstellung der Pressmäntel haben diese Werkstoffe
Nachteile. Einerseits war die Einstellung der Viskosität des Reaktionsgemisches aus
Präpolymers und Vernetzer problematisch. Wurden bisher dickere Einzelschichten pro
Beschichtungsdurchgang der Polymerschicht gewünscht, so war dies nicht möglich. Vielmehr
musste ein zweiter Beschichtungsdurchgang erfolgen. Andererseits ergaben sich oft
Einschlüsse in Form von Luftblasen, sobald die Verstärkungsstruktur z.B. in Form von
Fäden, mit dem Werkstoff umgossen wurde. Auch in Schichten ohne Verstärkungsstruktur
können solche Luftblasen entstehen. Problematisch an Luftblasen ist, dass diese oftmals
zum vorzeitigen Ausfall des Pressmantels im Betrieb führen.
[0007] Die Druckschrift
WO 2015/086555 A1 offenbart einen Pressmantel in Form eines endlosen Bandes bzw. Schlauches für eine
Schuhpresswalze, umfassend wenigstens eine Polymerschicht, wobei die Polymerschicht
eine Polyurethan enthält oder aus diesem hergestellt ist, wobei das Polyurethan aus
einem Präpolymer und einem Vernetzer gebildet ist, und das Präpolymer ein Reaktionsprodukt
aus 1,4-Phenylendiisocyanat (PPDI) und wenigstens einem Polyol ist, und wobei der
Vernetzer wenigstens zwei Komponenten umfasst, nämlich eine erste Komponente umfassend
Diamin und eine zweite Komponente.
[0008] Die vorliegende Erfindung betrifft derartige eingangs genannte, gattungsgemäße Gegenstände.
[0009] Es ist entsprechend Aufgabe der Erfindung, einen Pressmantel und ein Verfahren zu
dessen Herstellung anzugeben, welcher/welches die Nachteile des Standes der Technik
vermeidet. Insbesondere liegt die Aufgabe darin, einen Pressmantel anzugeben, der
eine gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Pressmähteln erhöhte Stabilität
und Lebensdauer aufweist.
[0010] Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Besonders
bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
wiedergegeben.
[0011] Die Erfinderin hat erkannt, dass sich die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
durch die Verwendung eines Vernetzers umfassend ein Diamin und einen Kohlensäureester,
wie Propylencarbonat oder Ethylencarbonat lösen lässt. Die Zugabe eines Kohlensäureesters
zum Vernetzer bei der Herstellung eines Polyurethan enthaltenden Pressmantels, besonders
nach dem Verfahren, das in der Figur 3 beschrieben ist, ist äußerst unüblich. Denn
für gewöhnlich wird dieser als Lösungsmittel in der Kunststoffindustrie für Zwecke
eingesetzt, die außerhalb der Polyurethanherstellung liegen. Es zeigte sich überraschenderweise,
dass das Präpolymer-Vernetzer-Gemisch eine geringere Viskosität mit zugleich optimaler
Topfzeit aufwies. Damit kann das sich ergebende, zunächst niedrigviskose Polymer die
Verstärkungsstruktur (z.B. aus Fäden) besonders gut durchtränken, bevor es sich infolge
der Aushärtung verfestigt. Auch können besonders raue Untergründe benetzt werden.
In beiden Fällen können Luftblasen in der Zeit sehr gut entweichen. Gemäß der Erfindung
können daher nahezu blasenfreie Pressmäntel mittels Rotationsguss hergestellt werden,
die bis zu 40 mm dicke Polymerschichten - die in einem Beschichtungsdurchgang, also
monolithisch herstellbar sind - ermöglichen.
[0012] Besonders im Zusammenspiel mit PPDI als Isocyanat ergeben sich zudem sehr vorteilhafte
mechanische, wie dynamische Eigenschaften des Pressmantels, eine geringe Quellung
sowie eine hervorragende Beständigkeit gegen Hydrolyse.
[0013] Wenn gemäß der vorliegenden Erfindung die Rede von einem Isocyanat ist, dann ist
damit ein Polyisocyanat, wie Diisocyanat gemeint.
[0014] Im Sinne der Erfindung ist mit einer Pressvorrichtung eine Schuhpresse z.B. zur Entwässerung
oder Behandlung, wie Glättung einer Faserstoffbahn gemeint. Die Schuhpresse umfasst
eine Schuhpresswalze und eine Gegenwalze, die zusammen einen Pressnip ausbilden oder
begrenzen. Die Schuhpresswalze umfasst ferner einen umlaufenden Pressmantel und ein
stehendes Presselement, den sogenannten Pressschuh. Letzterer stützt sich auf einem
tragenden, ebenfalls stehenden Joch ab - beispielsweise über hydraulische Presselemente
- und wird an den umlaufenden Pressmantel angedrückt. Der Pressmantel umläuft relativ
zu dem feststehenden Pressschuh und Joch und wird dadurch im Pressnip an die Gegenwalze
gepresst. Pressschuh und Joch sind radial innerhalb des Pressmantels angeordnet. Unter
dem Begriff stehend wird verstanden, dass das Presselement nicht relativ zu der Schuhpresswalze
oder der Gegenwalze umläuft, sich jedoch translatorisch - auf die Gegenwalze zu und
von ihr weg, bevorzugt in Radialrichtung dieser - und damit relativ zu der Gegenwalze
bewegen kann. Zusätzlich zur Faserstoffbahn und dem Pressmantel können ein oder mehrere
in Umfangsrichtung endlos umlaufende Pressfilze und/oder weitere endlos umlaufende
Pressbänder durch den Pressnip der Schuhpresse geführt werden. Eine solche Schuhpresse
kann selbstverständlich mehr als einen Pressnip umfassen.
[0015] Unter einer Faserstoffbahn im Sinne der Erfindung ist ein Gelege bzw. Gewirre von
Fasern, wie Holzfasern, Kunststofffasern, Glasfasern, Kohlenstofffasern, Zusatzstoffen,
Additiven oder dergleichen zu verstehen. So kann die Faserstoffbahn beispielsweise
als Papier-, Karton- oder Tissuebahn ausgebildet sein. Sie kann im Wesentlichen Holzfasern
umfassen, wobei geringe Mengen anderer Fasern oder auch Zusatzstoffe und Additive
vorhanden sein können. Dies bleibt je nach Einsatzfall dem Fachmann überlassen.
[0016] Unter einem Pressmantel im Sinne der Erfindung ist ein Band, Schlauch oder ein Mantel
zu verstehen, das/der wie dargestellt, zusammen mit einer Faserstoffbahn durch den
Pressnip einer Schuhpresse geführt wird. Zur Entwässerung der Faserstoffbahn kann
im bestimmungsgemäßen Betrieb die radial äußerste Oberfläche (Polymerschicht) des
Pressmantels mit einem Pressfilz in Kontakt kommen, von dem die zu entwässernde Faserstoffbahn
direkt getragen wird. Je nach Ausführungsform der Presseinrichtung kann z.B. zur Glättung
dieser der Pressmantel im bestimmungsgemäßen Betrieb auch direkt mit der Faserstoffbahn
in Kontakt kommen. Der Pressmantel ist dabei als ein in Umfangsrichtung um dessen
Längsachse endloser, geschlossener Mantel (Schlauch) ausgeführt. An seinen axialen
Enden ist er - in Breitenrichtung gesehen (entlang der Längsachse) - offen. Damit
kann der Pressmantel an diesen axialen Enden von zwei seitlichen Spannscheiben gehalten
werden, um die Schuhpresswalze zu bilden. Anstatt der Führung durch die beiden seitlichen
Spannscheiben kann der Pressmantel, wie es bei offenen Schuhpressen der Fall ist,
über den Pressschuh und mehrere Leitwalzen geführt werden. Unabhängig davon, ob der
Pressmantel von den Spannscheiben oder den Leitwalzen geführt ist, gelangt der Pressschuh
(bzw. die Leitwalzen) mit einem Teil der radial innersten Oberfläche des Pressmantels
(zeitweise) in Kontakt. Die radial äußerste Oberfläche eines solchen Pressmantels,
also z.B. die radial äußerste Polymerschicht desselben kann mit Rillen und/oder Blindbohrungen
versehen sein.
[0017] Der Pressmantel kann teilweise oder vollständig aus einem Polymer hergestellt sein.
Als Polymer kann dabei ein gießbares, aushärtbares, bevorzugt elastomeres Polymer
wie Polyurethan eingesetzt werden. Das Polymer kann folglich als Gießelastomer eingestellt
sein.
[0018] Mit Polymerschicht ist eine Schicht gemeint, die ein solches gießbares, aushärtbares,
bevorzugt elastomeres Polymer umfasst oder vollständig daraus hergestellt ist. Bevorzugt
kann die Polymerschicht eine einteilig durch Urformen hergestellte, ausgehärtete Schicht
sein. Anders ausgedrückt ist diese monolithisch urgeformt, also durch z.B. Gießen
hergestellt. Der Begriff einteilig schließt auch Fälle ein, in denen die eine Schicht
wiederum beim Gießen des Polymers aus mehreren Lagen gleichen Materials hergestellt
wurde. Dies jedoch nur insoweit wie diese Lagen nach dem Aushärten im Wesentlichen
nicht mehr sichtbar sind, sondern sich eine einzige, bevorzugt einheitliche Schicht
ergibt. Selbiges gilt entsprechend für den fertigen Pressmantel.
[0019] Bei Vorsehen mehrerer Polymerschichten können diese in Radialrichtung gesehen - zumindest
abschnittsweise über die Breite des Pressmantels - übereinander angeordnet sein. Zumindest
abschnittsweise über der Breite des Pressmantels bedeutet, dass der Pressmantel z.B.
an dessen axialen Enden nur einschichtig ist, wohingegen er zwischen den axialen Enden
zwei- oder mehrschichtig ausgebildet ist. Die Polymerschichten können sich jedoch
auch über die gesamte Breite des Pressmantels erstrecken. Auch kann die Dicke des
Pressmantels - und somit die Dicke der einzelnen Polymerschichten - in einem Schnitt
durch dessen Längsachse abschnittsweise entlang der Längsachse variieren. So kann
z.B. die radial äußerste Polymerschicht im Bereich der Breitenränder des Pressmantels
geringer sein als in der Mitte des Pressmantels. Anders ausgedrückt kann im Bereich
der Breitenränder die radial äußerste Polymerschicht weniger dick sein als eine radial
innere oder radial innerste Polymerschicht. Bevorzugt ist/sind genau eine, zwei oder
drei Polymerschichten vorgesehen. Diese können hinsichtlich ihres Polymers identisch
ausgeführt sein oder hinsichtlich ihrer Härte oder Stöchiometrie des Präpolymers variieren.
Eine Gesamtdicke des fertigen Pressmantels in einem Schnitt durch die Längsachse desselben
in Radialrichtung gemessen kann 5 bis 10 mm, bevorzugt 5 bis 7, besonders bevorzugt
5 bis 6 mm betragen. Gemäß der Erfindung kann bei Vorsehen einer einzigen Schicht
der Pressmantel aus nur einem Guss, d.h. monolithisch hergestellt sein, sodass die
einzige Schicht die eben genannte Dicke aufweist.
[0020] Ein fertiger Pressmantel im Sinne der Erfindung ist ein solcher, dessen wenigstens
eine Polymerschicht ausgehärtet und abschließend bearbeitet, also für den eingangs
genannten Zweck in z.B. einer Schuhpresse einsatzbereit ist. Analog ist mit fertiger
Polymerschicht eine Schicht gemeint, die ausgehärtet ist.
[0021] Grundsätzlich ist es denkbar, dass der Pressmantel eine Verstärkungsstruktur aufweist.
Mit dem Begriff Verstärkungsstruktur im Sinne der Erfindung ist eine Verstärkung der
wenigstens einen, das Polymer enthaltenden oder aus diesem bestehenden Schicht - also
der Polymerschicht - gemeint. Dabei kann die Verstärkungsstruktur vollständig in die
Polymerschicht eingebettet sein, sodass die Verstärkungsstruktur nicht über die Begrenzung
der Polymerschicht hinausgeht. Anders ausgedrückt übernimmt die Polymerschicht die
Rolle einer Matrix, welche die Verstärkungsstruktur umgibt und infolge von Adhäsions-
oder Kohäsionskräften an die Matrix bindet. Eine solche Verstärkungsstruktur kann
Verstärkungsstrukturen, wie textile Liniengebilde - z. B. Garne oder Zwirne - und/oder
textile Flächengebilde - wie z. B. Gewebe, Gewirke, Gestricke, Geflechte oder Gelege
- umfassen und aus einem entsprechenden Ausgangsmaterial, z.B. durch Wickeln herstellbar
sein. Unter Ausgangsmaterial wird jenes Material oder Halbzeug verstanden, mittels
dem die Verstärkungsstruktur des erfindungsgemäßen fertigen Pressmantels hergestellt
wird. Eine solche Verstärkungsstruktur kann gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
im oder nach dem Schritt e) in die Polymerschicht eingebettet werden. Das Ausgangsmaterial
bildet damit nach Einbettung in die entsprechende Polymerschicht die Verstärkungsstruktur
des erfindungsgemäßen fertigen Pressmantels aus.
[0022] Wenn im Sinne der Erfindung davon die Rede ist, dass der Vernetzer zumindest zwei
Komponenten umfasst, so sind darunter Ausführungsbeispiele zu verstehen, die genau
zwei, genau drei, genau vier oder genau fünf oder mehr als fünf Komponenten umfassen.
Gemäß der Erfindung soll der Vernetzer aus zumindest zwei Komponenten hergestellt
sein. Selbstverständlich können die Prozentanteile der zwei, drei, vier, fünf oder
mehr Komponenten so gewählt sein, dass genau zwei, drei, vier, fünf oder mehr Komponenten
vorliegen. Die Prozentanteile jeder der zumindest zwei Komponenten des Vernetzers
können so gewählt werden, dass sie in ihrer Gesamtsumme nicht über 100 Gew.-% hinausgehen.
[0023] Grundsätzlich wäre es denkbar, dass der Vernetzer eine dritte Komponente (K3) aufweist,
welche ausgewählt ist aus wenigstens einem Polyol, bevorzugt bifunktionellem Polyol,
dessen Molekulargewicht bevorzugt 1.000 bis 4.000 g/mol beträgt, wie Polyesterpolyol,
insbesondere Polycaprolactonpolyol; Polyetherpolyole, insbesondere Polytetramethylenetherglycol
(PTMEG), Polypropylenglycol (PPG), Polyethylenglycol (PEG) Polyhexamethylenetherglycol,
Polycarbonatpolyol, Polyethercarbonatpolyol, Polybutadienepolyol, Perfluoropolyetherpolyol,
Silikonpolyol oder Mischungen daraus.
[0024] Auch wäre es alternativ denkbar, dass zusätzlich zu den drei eben genannten Komponenten
auch eine vierte Komponente (K4) hinzukommt, die einen Katalysator umfasst oder von
diesem gebildet wird, wobei die vierte Komponente (K4) ausgewählt ist aus tertiären
Aminen, wie 1,4-Diazabicyclo(2.2.2)octan (DABCO), Triethylamin, Metallverbindungen,
organometallischen Verbindungen - z.B. umfassend oder enthaltend Bismuth, wie Bismuth-Neodecanoat,
Quecksilber, Aluminium, Zirconium, Eisen, Kalzium, Natrium, Kalium, Blei, Zinn, Titan
- oder Mischungen aus den vorgenannten Stoffen. Mittels eines Katalysators kann grundsätzlich
die Reaktionsgeschwindigkeit der Vernetzung - und damit der Herstellprozess des Pressmantels
- besser gesteuert werden, wenn ein solcher dem Vernetzer zugemischt wird. Durch den
Zusatz der Wasserstoffatome tragenden aktiven Moleküle kann gemäß der Erfindung der
Anteil des Katalysators reduziert werden. Daher wäre es grundsätzlich denkbar, auf
die Komponente K4, also den Katalysator zu verzichten.
[0025] Dennoch werden besonders gute Ergebnisse, die die eingangs genannten Vorteile mehr
als zufriedenstellend erfüllen, ergeben sich dann, wenn der Vernetzer 0,01% bis 5
% mol der vierten Komponente (K4) enthält.
[0026] Das bereits zu genau zwei Komponenten Gesagte gilt auch hier analog: Die Prozentanteile
jeder der genau drei, vier oder genau fünf Komponenten können so gewählt werden, dass
sie in ihrer Gesamtsumme nicht über 100 Gew.-% hinausgehen. Anders ausgedrückt bedeutet
dies, dass eben genau drei oder genau vier oder genau fünf Komponenten im Vernetzer
vorhanden sind.
[0027] Unabhängig von den genannten Alternativen, also z.B. ob der Vernetzer aus genau zwei,
drei, genau vier oder genau fünf oder mehr Komponenten hergestellt ist oder solche
umfasst, könnte jede der genannten Komponenten ihrerseits aus weiteren Unterkomponenten
bestehen. Bevorzugt jedoch sind die erfindungsgemäßen Stoffe selbst die Komponenten.
[0028] Wenn gemäß der Erfindung von "wenigstens" einer Komponente des Vernetzer gesprochen
wird, dann ist damit einerseits genau eine oder mehr als eine solche, also mehrere
entsprechende Komponenten gemeint.
[0029] Die erfindungsgemäßen Komponenten können z.B. gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
dem Vernetzer zugegeben werden, bevor sie mit dem Präpolymer reagiert werden.
[0030] Mit dem Begriff "höchstens" bezogen auf einen bestimmten Prozentsatz einer Komponente
ist gemeint, dass der Anteil zumindest > 0 %, also z.B. 0,01 % oder mehr, jedoch maximal
den bestimmten Prozentsatz umfasst. Ist z.B. die Rede von "höchstens 15 %", so ist
damit stets das Intervall zwischen > 0 %, also z.B. größer. 0,01 % und (genau) 15
% gemeint. Somit sind in jedem Fall alle drei, vier, fünf oder mehr Komponenten gemäß
der Erfindung stets und einzeln in dem Vernetzer vertreten. Andererseits, wenn davon
die Rede ist, das "zumindest" z.B. 20% einer Komponente vorhanden sind, dann sind
also 20 und mehr, also bis zu 100% der Komponente gemeint. Die genannten Begriffe
sind um die entsprechende Mol- oder Gewichtsangabe zu ergänzen.
[0031] Wenn im Sinne der Erfindung von aliphatischen Aminen die Rede ist, dann können darunter
primäre aliphatische Amine, sekundäre aliphatische Amine oder tertiäre aliphatische
Amine gemeint sein. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die aliphatischen Amine
jedoch primäre aliphatische Amine, da sich hiermit die erfindungsgemäßen Vorteile
am besten einstellen. Dies gilt analog für aromatische Amine als auch für (aromatische)
Diamine.
[0032] Bevorzugt kann das Polyol des Präpolymers ausgewählt sein aus: Polyesterpolyol, insbesondere
Polycaprolactonpolyol, Polyetherpolyol, insbesondere Polytetramethylenetherglycol
(PTMEG), Polypropylenglycol (PPG), Polyethylenglycol (PEG) oder Polyhexamethylenetherglycol;
Polycarbonatpolyol, Polyethercarbonatpolyol, Polybutadienepolyol oder Mischungen daraus.
Hierdurch lassen sich die mechanischen und dynamischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen
Pressmantels zusätzlich zu dessen guter Herstellbarkeit verbessern.
[0033] Die Erfinderin hat festgestellt, dass ein Pressmantel umfassend wenigstens eine Polymerschicht,
wobei die Polymerschicht ein Polyurethan enthält oder aus diesem hergestellt ist,
im verblüffenden Maße die erfindungsgemäßen Vorteile zeigt, wenn er wie folgt ausgebildet
wird:
- das Polyurethan ist gebildet aus einem Präpolymer und einem Vernetzer, und das Präpolymer
ist ein Reaktionsprodukt aus 1,4-Phenylendiisocyanat (PPDI) und einem Polyol, wobei
der Vernetzer genau vier Komponenten umfasst, nämlich:
- eine erste Komponente (K1) umfassend 25 bis 95 Gew.-% MCDEA als Diamin
- eine zweite Komponente (K2) umfassend 1 bis 25 Gew.-% Propylencarbonat aus der Gruppe
der Kohlensäureester, und
- eine dritte Komponente (K3), umfassend höchstens 65 Gew.-% wenigstens eines Polyols.
[0034] Die Erfindung betrifft auch eine Schuhpresswalze für eine Schuhpresse zur Entwässerung
einer Faserstoffbahn, wobei die Presswalze wenigstens einen erfindungsgemäßen Pressmantel
aufweist. Auch betrifft die Erfindung eine Schuhpresse zur Entwässerung einer Faserstoffbahn,
bevorzugt einer Papier-, Karton-, Tissue- oder Zellstoffbahn, umfassend eine Schuhpresswalze
und eine Gegenwalze, die zusammen einen Nip ausbilden oder begrenzen, wobei die Schuhpresswalze
einen umlaufenden Pressmantel umfasst, wobei der Pressmantel gemäß der Erfindung ausgebildet
ist.
[0035] Schließlich betrifft die Erfindung die Verwendung eines erfindungsgemäßen Pressmantels
für eine Presse, wie Schuhpresse zur Entwässerung einer Faserstoffbahn, bevorzugt
einer Papier-, Karton-, Tissue- oder Zellstoffbahn.
[0036] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ohne Einschränkung
der Allgemeinheit näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine teilgeschnittene, schematische Seitenansicht einer Schuhpresse mit einem Pressmantel
gemäß eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung.
- Fig. 2
- eine schematische, teilgeschnittene und vergrößerte Darstellung eines Ausführungsbeispiels
eines Pressmantels in einen Querschnitt durch dessen Längsachse gesehen;
- Fig. 3
- eine stark schematisierte Darstellung der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
in einer Seitenansicht auf eine Vorrichtung zur Herstellung des Pressmantels.
[0037] In der Fig. 1 ist eine Schuhpresse 10 dargestellt, welche vorliegend eine erfindungsgemäße
Schuhpresswalze 12 und eine Gegenwalze 14 umfasst. Schuhpresswalze 12 und Gegenwalze
14 sind hinsichtlich ihrer Längsachsen parallel zueinander angeordnet. Sie bilden
zusammen einen Nip 22 aus oder begrenzen einen solchen.
[0038] Während die Gegenwalze 14 hier aus einer um ihre Längsachse rotierenden zylindrisch
ausgestalteten Walze besteht, ist die Schuhpresswalze 12 aus einem Schuh 16, einem
diesen tragenden stehenden Joch 18 und einem Pressmantel 20 zusammengesetzt. Schuh
16 und Joch 18 sind in Bezug auf die Gegenwalze 14 bzw. den Pressmantel 20 feststehend
angeordnet. Das bedeutet, sie rotieren nicht. Dabei wird der Schuh 16 durch das Joch
18 abgestützt und über nicht dargestellte, hydraulische Presselemente an die radial
innerste Oberfläche des relativ dazu umlaufenden Pressmantels 20 angepresst. Der Pressmantel
20, der Schuh 16 und Joch 18 in Umfangsrichtung umgibt, dreht sich dabei um seine
Längsachse im entgegengesetzten Drehsinn zu der Gegenwalze 14. Aufgrund der konkaven
Ausgestaltung des Schuhs 16 an seiner der Gegenwalze 14 zugewandten Seite ergibt sich
ein vergleichsweise langer Nip 22.
[0039] Die Schuhpresse 10 eignet sich insbesondere zur Entwässerung von Faserstoffbahnen
24. Bei dem Betrieb der Schuhpresse wird eine Faserstoffbahn 24 mit einem oder zwei
Pressfilzen 26, 26' durch den Pressspalt 22 geführt. Im vorliegenden Fall sind es
genau zwei Pressfilze 26, 26', die die Faserstoffbahn 24 sandwichartig zwischen sich
aufnehmen. Beim Durchgang durch den Nip 22 wird im Nip 22 auf die Faserstoffbahn 24
durch die Pressfilze 26, 26' mittelbar ein Druck ausgeübt. Dies geschieht dadurch,
dass die radial äußerste Oberfläche der Gegenwalze 14 einerseits und die radial äußerste
Oberfläche des Pressmantels 20 unmittelbar mit den entsprechenden Pressfilzen 26,
26' in Kontakt kommen. Die aus der Faserstoffbahn 24 austretende Flüssigkeit wird
von dem bzw. den Pressfilzen 26, 26' und etwaigen in der Pressmanteloberfläche vorgesehen
Vertiefungen (nicht dargestellt) vorübergehend aufgenommen. Nach dem Verlassen des
Nips 22 wird die von den Vertiefungen des Pressmantels 20 aufgenommene Flüssigkeit
abgeschleudert, bevor der Pressmantel 20 erneut in den Presspalt 22 eintritt. Zudem
kann das von dem Pressfilz 26, 26' aufgenommene Wasser nach dem Verlassen des Pressspalts
22 mit Saugelementen entfernt werden.
[0040] Fig. 2 zeigt in einem nicht maßstäblichen, teilweise dargestellten Querschnitt entlang
der Längsachse 20' des fertigen Pressmantels 20 eine mögliche Ausführungsform der
Erfindung. Zu sehen ist die (genau) eine Polymerschicht 20.1 des Pressmantels 20.
Wie durch die gestrichelten Linien angedeutet, wäre es denkbar, dass der Pressmantel
20 aus mehreren, radial übereinander angeordneten Polymerschichten besteht. Z.B. wären
genau zwei Polymerschichten denkbar, eine radial innere (gestrichelt dargestellte)
20.2 und eine radial äußerste Polymerschicht (in ausgezogenen Linien dargestellt)
20.1. Die mehreren Polymerschichten könnten dann erfindungsgemäß hergestellt sein.
[0041] Vorliegend ist in die wenigstens einen Polymerschicht 20.1 eine Verstärkungsstruktur
20" eingebettet. Dies ist durch die schraffierten Kreise, die textile Flächen- bzw.
Liniengebilde wie Fasern sein können, angedeutet. Die Verstärkungsstruktur 20" ist
vollständig in die Polymerschicht 20.1 eingebettet. Das bedeutet, dass sich die Verstärkungsstruktur
20" nicht über die Begrenzungen der Polymerschicht 20.1, in die sie eingebettet ist,
hinauserstreckt.
[0042] Fig. 3 zeigt in einer stark schematisierten Seitenansicht eine Vorrichtung zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen Pressmantels 20. Die Vorrichtung ist derart eingerichtet,
dass sie das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des Pressmantels 20 ausübt.
Die Vorrichtung weist vorliegend genau einen zylindrischen Wickeldorn 4, wobei hier
auf dessen radial äußerste Mantelfläche z.B. ein eine Verstärkungsstruktur 20" aus
einem Ausgangsmaterial 20''' spiralig aufgebracht wird. Die Darstellung zeigt ein
Anfangsstadium des Herstellungsverfahrens. Im vorliegenden Fall ist dazu das eine
Ende des Ausgangsmaterials 20''' auf einem Polymer, das auf dem Außenumfang des Wickeldorns
4 angeordnet ist, befestigt. Abgesehen von der gezeigten schematischen Darstellung
könnte das eine Ende des Ausgangsmaterials 20''' auch direkt, also unmittelbar auf
dem Wickeldorn 4 aufliegen oder aufgebracht werden, ohne dass anfangs zwischen Ausgangsmaterial
20''' und Wickeldorn 4 ein Polymer vorgesehen ist. Das Ausgangsmaterial 20''' kann
dabei ein textiles Flächengebilde oder Liniengebilde sein.
[0043] Der Wickeldorn 4 ist um seine Längsachse 20', die der Längsachse des herzustellenden
Pressmantels entspricht, rotierbar gelagert. Längsachse 20' verläuft hier senkrecht
in die Zeichenebene hinein. Über eine Leitung 5 wird durch einen Gießdüse 6 ein Gießmaterial,
wie gießfähiges, aushärtbares elastomeres Polymer, z.B. Polyurethan, von oben auf
die radial äußerste Mantelfläche des Wickeldorns 4 bzw. auf das Ausgangsmaterial 20'''
gegeben. Ein solches Gießmaterial kann z.B. hinsichtlich seiner Topfzeit und Viskosität
derart gewählt werden, dass es beim Gießen nicht vom Wickeldorn 4 heruntertropft.
Währenddessen wird der Wickeldorn 4 in Pfeilrichtung um dessen Längsachse gedreht.
Gleichzeitig mit dieser Drehung wird die Gießdüse 6 über eine geeignete, in Fig. 3
nicht weiter dargestellte Führung parallel zur Längsachse 20' entlang dieser relativ
an dem Wickeldorn 4 entlanggeführt. Gleichzeitig mit dem Aufgießen des Gießmaterials
wird das Ausgangsmaterial 20''' abgerollt und auf den sich drehenden Wickeldorn 4
zu Wendeln gewickelt. Dabei kann das Gießmaterial durch das Ausgangsmaterial 20'''
hindurch bis auf den Wickeldorn 4 gelangen. Das Polymer bildet in diesem Beispiel
nach dem Schritt des Aushärtens eine erste, hier radial innerste und bevorzugt elastomere
Polymerschicht 20.1 des Pressmantels, wovon in Fig. 3 nur ein Teil gezeigt ist.
[0044] Das aus der Gießdüse 6 austretende Gießmaterial ist ein Gemisch aus einem Präpolymer
und einem Vernetzer. Ersteres wird aus einem nicht gezeigten Präpolymer-Behälter bereitgestellt,
in dem es gespeichert oder angerührt wird. Das Reaktionsprodukt kann ein erfindungsgemäßes
Isocyanat und ein Polyol umfassen. In dem Reaktionsprodukt-Behälter (Präpolymer-Behälter)
kann es zum Beispiel in Form eines Präpolymers aus den eben genannten Stoffen vorliegen.
[0045] Der Vernetzer kann in einem Vernetzer-Behälter bereitgestellt werden. Der Vernetzer
umfasst zumindest eine erfindungsgemäße erste Komponente K1 und eine erfindungsgemäße
zweite Komponente K2. Der Vernetzer kann aber auch eine erfindungsgemäße dritte Komponente
K3 umfassend wenigstens ein Polyol und/oder auch eine erfindungsgemäße vierte Komponente,
wie einen Katalysator umfassen. Auch eine fünfte oder weitere Komponenten wären grundsätzlich
denkbar. Der Vernetzer mit seinen entsprechenden Komponenten kann direkt im Vernetzer-Behälter
angerührt werden. Denkbar ist, jedoch auch, dass die Vorrichtung für jede der Komponenten
einen entsprechenden Einzelbehälter umfasst, der über nicht dargestellte Leitungen
strömungsleitend mit dem Vernetzer-Behälter verbunden ist, um den erfindungsgemäßen
Vernetzer im Vernetzer-Behälter herzustellen.
[0046] Präpolymer-Behälter und Vernetzer-Behälter sind der Vorrichtung zur Herstellung eines
Pressmantels 20 zugeordnet. Sie sind über ebenfalls nicht dargestellte Leitungen strömungsleitend
mit einer der Gießdüse 6 in Strömungsrichtung vorgeschalteten Mischkammer (nicht dargestellt)
verbunden. Das Präpolymer-Vernetzer-Gemisch wird also stromauf und außerhalb der Gießdüse
6 hergestellt, also in der Mischkammer gemischt. Unabhängig von der Herstellung des
Gemisches wird dieses dann auf die Oberfläche des Wickeldorns 4 zum Bilden der zumindest
einen Polymerschicht 20.1 des Pressmantels 20 aufgebracht.
[0047] Mittels eines solchen kontinuierlichen Gießvorgangs, der auch als Rotationsguss bekannt
ist, wird also nach und nach über die Breite des Wickeldorns 4 ein endloser, um dessen
Längsachse 20' in sich geschlossener zylinderrohrförmiger Pressmantel 20 hergestellt,
dessen Innenumfang im Wesentlichen dem Außenumfang des Wickeldorns 4 entspricht.
[0048] Grundsätzlich wäre es denkbar das Ausgangsmaterial 20''' auf mehr als den einen in
Fig. 3 gezeigten Wickeldorn 4 zu wickeln. Beispielsweise könnten zwei Wickeldorne
vorgesehen sein, die parallel hinsichtlich ihrer Längsachsen mit Abstand zueinander
angeordnet sein könnten. Alternativ wäre es auch denkbar, das Polymer auch auf die
radial innere Mantelfläche des Wickeldorns 4, z.B. nach Art des Schleuderns, aufzubringen.
[0049] Unabhängig von der angesprochenen Ausführungsform wird der fertige Pressmantel 20
schließlich von dem wenigstens einen Wickeldorn 4 abgenommen.
[0050] Wie in den Figuren dargestellt, ist der Pressmantel 20 gemäß der Erfindung ausgeführt.
Das bedeutet, dass die dort gezeigte einzige Polymerschicht (teilweise oder vollständig)
aus einem Polyurethan hergestellt ist. Das Polyurethan ist dabei aus einem erfindungsgemäßen
Präpolymer - das ein Reaktionsprodukt aus wenigstens einem Polyol mit einem Isocyanat
ist - und einem Vernetzer gebildet. Der Vernetzer umfasst z.B. die eingangs genannten
Komponenten. Es kann aber auch weitere, dem Fachmann bekannte Komponenten aufweisen.
[0051] Mittels der Erfindung wird eine besonders hohe Stabilität des Pressmantels 20 hinsichtlich
der mechanischen und dynamischen Eigenschaften wie Stabilität, Oberflächenhärte, Beständigkeit
gegen Druck, Temperatur und Hydrolyse sowie einer geringen Quellung und führen im
Betrieb zu einer verlängerten Lebensdauer desselben erzielt. Gleichzeitig können mittels
des in den Fig. beschriebenen Rotationsgussverfahrens nahezu blasenfreie Pressmäntel
hergestellt werden, die bis zu 40 mm dicke Polymerschichten in einem Beschichtungsdurchgang
ermöglichen. Obwohl dies nicht in den Figuren dargestellt ist, könnte die Verstärkungsstruktur
20" der wenigstens einen Polymerschicht 20.1, 20.2 auch aus mehreren, in Radialrichtung
übereinander gelegten, je in Längsachsenrichtung und in Umfangsrichtung des Pressmantels
20 verlaufenden Ausgangsmaterialien 20''' aufgebaut sein.
1. Pressmantel (20) in Form eines endlosen Bandes bzw. endlosen Schlauches für eine Schuhpresswalze
(12), umfassend wenigstens eine Polymerschicht, wobei die Polymerschicht ein Polyurethan
enthält oder aus diesem hergestellt ist, wobei das Polyurethan gebildet ist aus einem
Präpolymer und einem Vernetzer, und das Präpolymer ein Reaktionsprodukt aus 1,4-Phenylendiisocyanat
(PPDI) und wenigstens einem Polyol ist, wobei der Vernetzer wenigstens zwei Komponenten
umfasst, nämlich eine erste Komponente umfassend ein Diamin und eine zweite Komponente,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Komponente aus der Gruppe der Kohlensäureester ausgewählt ist.
2. Pressmantel (20) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Komponente ausgewählt ist aus 4,4'-Methylenebis(3-Chloro-2,6-Diethylaniline)
(MCDEA), 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan oder Mischungen daraus.
3. Pressmantel (20) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vernetzer 25 Gew.-% bis 95 Gew.-%, bevorzugt 30 Gew.-% bis 70 Gew.-% der ersten
Komponente enthält.
4. Pressmantel (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Komponente Propylencarbonat ist oder umfasst.
5. Pressmantel (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Vernetzer 1 Gew.-% bis 25 Gew.-% der zweiten Komponente enthält.
6. Pressmantel (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Vernetzer eine dritte Komponente umfasst und die dritte Komponente ausgewählt
ist aus wenigstens einem Polyol, bevorzugt bifunktionellem Polyol, dessen Molekulargewicht
bevorzugt 1.000 bis 4.000 g/mol beträgt, wie Polyesterpolyol, insbesondere Polycaprolactonpolyol;
Polyetherpolyole, insbesondere Polytetramethylenetherglycol (PTMEG), Polypropylenglycol
(PPG), Polyethylenglycol (PEG) Polyhexamethylenetherglycol, Polycarbonatpolyol, Polyethercarbonatpolyol,
Polybutadienepolyol, Perfluoropolyetherpolyol, Silikonpolyol oder Mischungen daraus.
7. Pressmantel (20) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Vernetzer höchstens 65 Gew.-% der dritten Komponente enthält.
8. Pressmantel (20) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Vernetzer eine vierte Komponente umfassend einen Katalysator, aufweist und die
vierte Komponente ausgewählt ist aus tertiären Aminen, wie 1,4-Diazabicyclo(2.2.2)octan
(DABCO), Triethylamin, Metallverbindungen, organometallischen Verbindungen - z.B.
umfassend oder enthaltend Bismuth, wie Bismuth-Neodecanoat, Quecksilber, Aluminium,
Zirconium, Eisen, Kalzium, Natrium, Kalium, Blei, Zinn, Titan - oder Mischungen aus
den vorgenannten Stoffen.
9. Pressmantel (20) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Vernetzer höchstens 5 Gew.-% der vierten Komponente enthält.
10. Pressmantel (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Polymerschicht die radial äußerste Polymerschicht des Pressmantels
(20) ist.
11. Pressmantel (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in die wenigstens eine Polymerschicht eine Verstärkungsstruktur (20") eingebettet
ist.
12. Pressmantel (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass wobei das Polyol des Präpolymers ein Polyether-Polycarbonat-Polyol, ein Polycarbonatpolyol,
ein Polytetramethylenetherglycol (PTMEG) oder Mischungen daraus enthält.
13. Schuhpresswalze (12) für eine Schuhpresse (10) zur Behandlung einer Faserstoffbahn
(24), dadurch gekennzeichnet, dass die Schuhpresswalze (12) wenigstens einen Pressmantel (20) nach einem der vorstehenden
Ansprüche aufweist.
14. Schuhpresse (10) zur Behandlung einer Faserstoffbahn (24), bevorzugt einer Papier-,
Karton-, Tissue- oder Zellstoffbahn, umfassend eine Schuhpresswalze (12) und eine
Gegenwalze (14), die zusammen einen Nip (22) ausbilden oder begrenzen, wobei die Schuhpresswalze
einen umlaufenden Pressmantel umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass der Pressmantel (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 ausgebildet ist.
15. Verfahren zum Herstellen eines Pressmantels (20) in Form eines endlosen Bandes bzw.
endlosen Schlauches für eine Schuhpresswalze (12), bevorzugt gemäß einem der Ansprüche
1 bis 12, umfassend die folgenden Schritte:
a) Bereitstellen zumindest eines, rotierbar gelagerten Wickeldorns (4);
b) Bereitstellen eines Vernetzers, umfassend zumindest zwei Komponenten, nämlich eine
erste Komponente umfassend wenigstens ein Diamin und eine zweite Komponente aus der
Gruppe der Kohlensäureester;
c) Bereitstellen eines Reaktionsproduktes aus 1,4-Phenylendiisocyanat (PPDI) und wenigstens
einem Polyol, z.B. in Form eines Präpolymers;
d) Mischen des Reaktionsprodukts und des Vernetzers zum Herstellen eines Polyurethans;
e) Aufbringen des Reaktionsprodukt-Vernetzer-Gemisches auf einer Oberfläche des Wickeldorns
(4) zum Bilden zumindest einer Polymerschicht (2) des Pressmantels (20);
f) Aushärten der zumindest einen Polymerschicht (2);
g) Abnehmen des so hergestellten Pressmantels (1) vom Wickeldorn (4), wobei bevorzugt
vor oder nach dem Schritt e) eine Verstärkungsstruktur in das Reaktionsprodukt-Vernetzer-Gemisch
eingebracht wird.
16. Verwendung eines Pressmantels (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 für eine Schuhpresse
(10) zur Behandlung einer Faserstoffbahn (24), bevorzugt einer Papier-, Karton-, Tissue-
oder Zellstoffbahn.
1. Press cover (20) in the form of a continuous belt or hose for a shoe press roll (12),
comprising at least one polymer layer, wherein the polymer layer comprises or has
been produced from a polyurethane, wherein the polyurethane has been formed from a
prepolymer and a crosslinker, and the prepolymer is a reaction product of phenylene
1,4-diisocyanate (PPDI) and at least one polyol, wherein the crosslinker comprises
at least two components, namely a first component comprising at least one diamine
and a second component, characterized in that the second component is selected from the group of the carbonic esters.
2. Press cover (20) according to Claim 1, characterized in that the first component is selected from 4,4'-methylenebis(3-chloro-2,6-diethylaniline)
(MCDEA), 4,4'-diaminodicyclohexylmethane or mixtures thereof.
3. Press cover (20) according to Claim 1 or 2, characterized in that the crosslinker contains 25% by weight to 95% by weight, preferably 30% by weight
to 70% by weight, of the first component.
4. Press cover (20) according to any of Claims 1 to 3, characterized in that the second component is or comprises propylene carbonate.
5. Press cover (20) according to any of Claims 1 to 4, characterized in that the crosslinker contains 1% by weight to 25% by weight of the second component.
6. Press cover (20) according to any of Claims 1 to 5, characterized in that the crosslinker comprises a third component and the third component is selected from
at least one polyol, preferably bifunctional polyol, preferably having a molecular
weight of 1000 to 4000 g/mol, such as polyester polyol, especially polycaprolactone
polyol; polyether polyols, especially polytetramethylene ether glycol (PTMEG), polypropylene
glycol (PPG), polyethylene glycol (PEG), polyhexamethylene ether glycol, polycarbonate
polyol, polyether carbonate polyol, polybutadiene polyol, perfluoropolyether polyol,
silicone polyol or mixtures thereof.
7. Press cover (20) according to Claim 6, characterized in that the crosslinker contains not more than 65% by weight of the third component.
8. Press cover (20) according to Claim 6 or 7, characterized in that the crosslinker includes a fourth component, comprising a catalyst, and the fourth
component is selected from tertiary amines, such as 1,4-diazabicyclo(2.2.2)octane
(DABCO), triethylamine, metal compounds, organometallic compounds - for example including
or containing bismuth, such as bismuth neodecanoate, mercury, aluminum, zirconium,
iron, calcium, sodium, potassium, lead, tin, titanium - or mixtures of the aforementioned
substances.
9. Press cover (20) according to Claim 8, characterized in that the crosslinker contains not more than 5% by weight of the fourth component.
10. Press cover (20) according to any of Claims 1 to 9, characterized in that the at least one polymer layer is the radially outermost polymer layer of the press
cover (20) .
11. Press cover (20) according to any of Claims 1 to 10, characterized in that a reinforcing structure (20") has been embedded into the at least one polymer layer.
12. Press cover (20) according to any of Claims 1 to 11, characterized in that wherein the polyol in the prepolymer comprises a polyether polycarbonate polyol,
a polycarbonate polyol, a polytetramethylene ether glycol (PTMEG) or mixtures thereof.
13. Shoe press roll (12) for a shoe press (10) for treatment of a fibrous material web
(24), characterized in that the shoe press roll (12) includes at least one press cover (20) according to any
of the preceding Claims.
14. Shoe press (10) for treatment of a fibrous material web (24), preferably a paper,
cardboard, tissue or pulp web, comprising a shoe press roll (12) and an opposing roll
(14) that together form or bound a nip (22), where the shoe press roll comprises a
circumferential press cover, characterized in that the press cover (20) takes the form according to any of Claims 1 to 12.
15. Process for producing a press cover (20) in the form of a continuous belt or hose
for a shoe press roll (12), preferably according to any of Claims 1 to 12, comprising
the following steps:
a) providing at least one rotatably mounted winding mandrel (4);
b) providing a crosslinker comprising at least two components, namely a first component
comprising at least one diamine and a second component from the group of the carbonic
esters;
c) providing a reaction product of phenylene 1,4-diisocyanate (PPDI) and at least
one polyol, for example in the form of a prepolymer;
d) mixing the reaction product and the crosslinker to prepare a polyurethane;
e) applying the reaction product-crosslinker mixture on a surface of the winding mandrel
(4) to form at least one polymer layer (2) of the press cover (20);
f) curing the at least one polymer layer (2);
g) removing the press cover (1) thus produced from the winding mandrel (4),
preferably with introduction of a reinforcing structure into the reaction product-crosslinker
mixture before or after step e).
16. Use of a press cover (20) according to any of Claims 1 to 12 for a shoe press (10)
for treatment of a fibrous material web (24), preferably a paper, cardboard, tissue
or pulp web.
1. Chemise de presse (20) se présentant sous la forme d'une bande sans fin ou d'un tuyau
sans fin destiné(e) à un rouleau de presse à sabot (12), et comprenant au moins une
couche de polymère, la couche de polymère contenant un polyuréthane ou étant produite
à partir de celui-ci, le polyuréthane étant formé à partir d'un prépolymère et d'un
agent de réticulation, et le prépolymère étant un produit de réaction du 1,4-phénylène-diisocyanate
(PPDI) et d'au moins un polyol, l'agent de réticulation comprenant au moins deux composants,
à savoir un premier composant comprenant une diamine et un deuxième composant, caractérisée en ce que le deuxième composant est choisi dans le groupe des esters d'acide carbonique.
2. Chemise de presse (20) selon la revendication 1, caractérisée en ce que le premier composant est choisi parmi la 4,4'-méthylènebis(3-chloro-2,6-diéthylaniline)
(MCDEA), le 4,4'-diaminodicyclohexylméthane et leurs mélanges.
3. Chemise de presse (20) selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que l'agent de réticulation contient 25 % en poids à 95 % en poids, de préférence 30
% en poids à 70 % en poids, du premier composant.
4. Chemise de presse (20) selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que le deuxième composant est ou comprend du carbonate de propylène.
5. Chemise de presse (20) selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que l'agent de réticulation contient 1 % en poids à 25 % en poids du deuxième composant.
6. Chemise de presse (20) selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisée en ce que l'agent de réticulation comprend un troisième composant et le troisième composant
est choisi parmi au moins un polyol, de préférence un polyol bifonctionnel dont le
poids moléculaire est de préférence de 1000 à 4000 g/mol, comme le polyester polyol,
en particulier le polycaprolactone polyol ; les polyéther polyols, en particulier
le polytétraméthylène éther glycol (PTMEG), le polypropylène glycol (PPG), le polyéthylène
glycol (PEG), le polyhexaméthylène éther glycol, le polycarbonate polyol, le polyéther
carbonate polyol, le polybutadiène polyol, le perfluoropolyéther polyol, le silicone
polyol ou leurs mélanges.
7. Chemise de presse (20) selon la revendication 6, caractérisée en ce que l'agent de réticulation contient au plus 65 % en poids du troisième composant.
8. Chemise de presse (20) selon la revendication 6 ou 7, caractérisée en ce que l'agent de réticulation comporte un quatrième composant comprenant un catalyseur,
et le quatrième composant est choisi parmi les amines tertiaires telles que le 1,4-diazabicyclo(2.2.2)octane
(DABCO), la triéthylamine, les composés métalliques, les composés organométalliques
comprenant ou contenant par exemple du bismuth, tel que du néodécanoate de bismuth,
du mercure, de l'aluminium, du zirconium, du fer, du calcium, du sodium, du potassium,
du plomb, de l'étain, du titane et des mélanges des substances susmentionnées.
9. Chemise de presse (20) selon la revendication 8, caractérisée en ce que l'agent de réticulation contient au plus 5 % en poids du quatrième composant.
10. Chemise de presse (20) selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisée en ce que l'au moins une couche de polymère est la couche de polymère radialement la plus externe
de la chemise de presse (20) .
11. Chemise de presse (20) selon l'une des revendications 1 à 10, caractérisée en ce qu'une structure de renforcement (20") est noyée dans l'au moins une couche de polymère.
12. Chemise de presse (20) selon l'une des revendications 1 à 11, caractérisée en ce que le polyol du prépolymère contient un polyéther-polycarbonate polyol, un polycarbonate
polyol, un polytétraméthylène éther glycol (PTMEG) ou leurs mélanges.
13. Rouleau de presse à sabot (12) destiné à une presse à sabot (10) destinée à traiter
une bande de matière fibreuse (24), caractérisé en ce que le rouleau de presse à sabot (12) comporte au moins une chemise de presse (20) selon
l'une des revendications précédentes.
14. Presse à sabot (10) destinée à traiter une bande de matière fibreuse (24), de préférence
une bande de papier, de carton, de tissu ou de cellulose, et comprenant un rouleau
de presse à sabot (12) et un rouleau antagoniste (14) qui forment ou délimitent conjointement
une emprise (22), le rouleau de presse à sabot comprenant une chemise de presse périphérique,
caractérisé en ce que la chemise de presse (20) est conçue selon l'une des revendications 1 à 12.
15. Procédé de fabrication d'une chemise de presse (20) se présentant sous la forme d'une
bande sans fin ou d'un tuyau sans fin destiné(e) à un rouleau de presse à sabot (12),
de préférence selon l'une des revendications 1 à 12, le procédé comprenant les étapes
suivantes :
a) fournir au moins un mandrin d'enroulement monté de manière rotative (4);
b) fournir un agent de réticulation comprenant au moins deux composants, à savoir
un premier composant comprenant au moins une diamine et un deuxième composant du groupe
des esters d'acide carbonique ;
c) fournir un produit de réaction du 1,4-phénylène diisocyanate (PPDI) et d'au moins
un polyol se présentant par exemple sous la forme d'un prépolymère ;
d) mélanger le produit de réaction et l'agent de réticulation pour produire un polyuréthane
;
e) appliquer le mélange produit de réaction-agent de réticulation sur une surface
du mandrin d'enroulement (4) pour former au moins une couche de polymère (2) de la
chemise de presse (20) ;
f) durcir l'au moins une couche de polymère (2) ;
g) retirer la chemise de presse (1) ainsi produite du mandrin d'enroulement (4), une
structure de renforcement étant introduite dans le mélange produit réactionnel-agent
de réticulation de préférence avant ou après l'étape e).
16. Utilisation d'une chemise de presse (20) selon l'une des revendications 1 à 12 destinée
à une presse à sabot (10) pour traiter une bande de matière fibreuse (24), de préférence
une bande de papier, de carton, de tissu ou de cellulose.