[0001] Die Erfindung betrifft einen Hülsenpuffer für bewegliche oder feste Tragstrukturen,
insbesondere von Schienenfahrzeugen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind derartige Hülsenpuffer beispielsweise durch die
EP 1 740 435 B1 bekannt. Sie umfassen in der Regel ein erstes und ein zweites Führungsteil in Form
eines Stößels und einer Hülse, wobei der Stößel teilweise in die Hülse, die einen
größeren Durchmesser als der Stößel aufweist, aufgenommen ist. Der Hülsenpuffer erlaubt
es, im Bereich seines normalen Pufferhubs elastisch zusammengedrückt zu werden. Ein
derartiger Stoß auf den Hülsenpuffer kommt etwa zustande, wenn zwei Schienenfahrzeug-Wagen
zusammengekoppelt werden. Die Kraft wird in der Regel von einer Feder aufgenommen,
deren Elastizität bewirkt, dass bei Aufhebung der Krafteinwirkung der Stößel gegenüber
der Hülse wieder in seine ursprüngliche Position zurückkehrt. Der Stößel taucht also
bei Auftreten einer solchen Stoßes zum Teil in die Hülse ein und wird bei Aufhebung
der Kraftwirkung sich wieder aus der Hülse entsprechend heraus bewegen. Treten bei
Unfallsituationen zum Beispiel Stöße mit größerer Wucht auf, so ermöglicht ein solcher
Hülsenpuffer, dass zumindest ein Teil der Energie von der Pufferstruktur selbst aufgenommen
wird, in dem einzelne Strukturen plastisch verformt werden oder brechen. Dieser irreversible
Vorgang bedeutet einen Energieverzehr. Um festzustellen, ob ein Hülsenpuffer einen
solchen Stoß, der mit einer plastischen Deformation oder einem Bruch ausgesetzt war,
werden zum Beispiel Farbmarkierungen außen am Hülsenpuffer angebracht.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Hülsenpuffer bereitstellen zu können, der ein
höheres Maß an Sicherheit bietet und eine verbesserte Sicherheitskontrolle bei Routine-Checks
erlaubt.
[0004] Die Aufgabe wird, ausgehend von einem Hülsenpuffer der eingangs genannten Art, durch
die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Durch die in den abhängigen Ansprüchen genannten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausführungen
und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
[0006] Der erfindungsgemäße Hülsenpuffer kann grundsätzlich für bewegliche oder feste Tragstrukturen
eingesetzt werden. Bei beweglichen Tragstrukturen handelt es sich insbesondere um
Schienenfahrzeuge, beispielsweise Lokomotiven, Güterwagen oder Reisezugwaggons, an
deren Seiten die Hülsenpuffer als sogenannte Seitenpuffer eingesetzt werden können,
um Stöße aufzunehmen, die vor allem in bzw. entgegen der Fahrtrichtung auftreten können
und meist durch den Kontakt mit anderen Schienenfahrzeugen oder festen Tragstrukturen
verursacht werden. Typischerweise stoßen entsprechende Schienenfahrzeuge beim Koppeln
der Wagen aneinander. Auch beim Rangieren können entsprechende Stöße auftreten.
[0007] Sogenannte Prellböcke, die in der Regel einen Gleisabschluss bilden und verhindern,
dass ein Schienenfahrzeug bzw. ein Wagen über das Ende der Schiene hinaus rollt und
somit entgleist, sind typische feste Tragstrukturen. Dementsprechend können auch sie
mit erfindungsgemäßen Hülsenpuffern versehen sein.
[0008] Im ungünstigsten Fall können derartige Stöße aber auch bei ungewollten Kollisionen
auftreten, wenn also Züge bzw. Wagen ungeplant und gegebenenfalls auch ohne hinreichende
Drosselung der Geschwindigkeit aufeinanderprallen. In der Regel verfügt der Hülsenpuffer
gemäß der Erfindung zwar über ein Kraftübertragungselement, über das er elastisch
in einem bestimmten Bereich reversibel zusammengedrückt und sich auch wieder entspannen
kann. Innerhalb dieses normalen Punktes wird der Hülsenpuffer somit im Regelfall nicht
beschädigt. Sind die Stoßkräfte jedoch zu hoch, etwa bei einem Unfall, so verfügt
der erfindungsgemäße Hülsenpuffer darüber hinaus über die Möglichkeit, einen Teil
der kinetischen Energie, die beim Aufprall übertragen wird, aufzunehmen, etwa durch
eine (plastische) Deformation hinsichtlich seiner Struktur, sodass ein Teil des Stoßes
zumindest durch den Puffer aufgenommen wird. Einerseits wird dadurch zwar der Hülsenpuffer
beschädigt bzw. zerstört, dafür wird aber kein oder ein geringerer Schaden an der
Tragstruktur bzw. am Schienenfahrzeug verursacht.
[0009] Bei den in der Praxis auftretenden Stößen kann nicht immer davon ausgegangen werden,
dass diese exakt parallel zur Fahrtrichtung auftreten. Denkbar ist insbesondere, dass
Querkräfte auf den Hülsenpuffer einwirken, sei es bei Stößen in bzw. während Kurvenfahrten
oder beim Zusammenprall unterschiedlich gearteter Puffer oder dergleichen. Der Hülsenpuffer
umfasst daher wenigstens ein erstes und ein zweites Führungsteil, die in Form einer
Hülse und eines Stößels vorliegen, wobei der Stößel relativ zur Hülse in Fahrzeuglängsrichtung
verschiebbar ist. Das Führungsteil, sich relativ zu dem anderen bewegt, wird durch
die Lagerung der beiden Führungsteile ineinander geführt. Je nach Ausführungsform
umgibt beispielsweise die Hülse den Stößel, besitzt also einen größeren Durchmesser,
sodass bei der genannten Relativbewegung der Stößel zumindest teilweise in die Hülse
eintauchen kann.
[0010] Bereits im unbelasteten Zustand, ohne Auftreten einer Stoßkraft, überlappen Hülse
und Stößel zumindest teilweise, sodass, sobald ein Stoß auf den Stößel auftritt, dieser
unmittelbar von der Hülse geführt werden kann und die Bewegung des Stößels zumindest
teilweise vorgegeben ist. Durch diesen Überlappungsbereich können zudem aber auch
die zuvor genannten Querkräfte zumindest teilweise abgestützt werden. D.h., Kraftkomponenten
eines Stoßes senkrecht zur Fahrtrichtung werden durch diese überlappende Anordnung
von Stößel und Hülse ebenfalls zumindest teilweise aufgenommen. Die relative Position
zwischen Stößel und Hülse, wie sie im Zustand eines neuen, noch nicht verwendeten
Hülsenpuffers vorliegt, kann z.B. über eine Markierung festgehalten werden.
[0011] War nun ein Hülsenpuffer einem Stoß ausgesetzt, der zu einer Deformation oder sogar
einem Bruch von Strukturen des Hülsenpuffer geführt hat, so befindet sich eine Markierung
nicht mehr an der Stelle, an der sie bei einem neuen Hülsenpuffer bzw. einem Hülsenpuffer,
der noch keinen derartigen Stoß ausgesetzt war und bei dem die Auslösekraft noch nicht
überschritten wurde, liegt. Bei der Überprüfung eines Zuges soll gerade der Zustand
der Puffer überprüft werden.
[0012] Um nun diese Routineüberprüfungen vereinfachen und die Sicherheit bei Schienenfahrzeugen
oder sonstigen Tragstrukturen verbessern zu können, ist erfindungsgemäß die Markierung
als Vertiefung bzw. Ausnehmung ausgebildet. Demzufolge handelt es sich bei der Markierung
um eine dauerhafte Struktur, die auch nicht durch mechanische Einflüsse oder dergleichen
beeinträchtigt oder entfernt werden kann. Wird stattdessen eine herkömmliche Markierung,
die als Farbmarkierung aufgebracht ist, verwendet, so kann diese durch Witterungseinflüsse
beschädigt oder entfernt werden. Mit einer raschen Abnutzung ist im normalen Betrieb
aber auch durch andere Einflüsse zu rechnen: Eine derartige Markierung ist beispielsweise
am Rande des Überlappbereichs von Stößel und Hülse angebracht. Bei Stößen im Rahmen
des Pufferhubs, die im Normalbetrieb zum beim Rangieren bzw. Koppeln von Wagen auftreten,
reiben die Mantelfläche des Stößels und die Innenflächen der Hülse aneinander. Eine
Farbmarkierung wird somit leicht weggerieben.
[0013] Ferner kann eine derartige Markierung auch durch Schmierfett und Ablagerungen verdrecken
und abgedeckt werden. Bei den ständig anfallenden Reinigungen wird sodann eine herkömmliche
Farbmarkierung immer mehr abgenutzt.
[0014] Ist die Markierung jedoch als Vertiefung oder Ausnehmung im Material ausgebildet,
so liegt eine dauerhafte Struktur vor, die durch Witterungseinflüsse, Ablagerungen
oder auch Reibung nicht mehr ohne Weiteres entfernt werden kann. Auch bei einer Routinekontrolle
kann somit eine derartige Markierung schnell und zuverlässig gefunden werden. Schmutzreste
können problemlos abgelöst werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass die Markierung
dadurch beschädigt wird und nicht mehr abgelesen werden kann, ob der Hülsenpuffer
durch Erreichen der Auslösekraft bereits nachhaltig geschädigt wurde.
[0015] Bei der Teleskopbewegung taucht in der Regel der Stößel in den Hülsenpuffer bzw.
Stößel und Hülsenpuffer schieben sich teleskopartig ineinander. Wurde der Hülsenpuffer
infolge einer Kollision deformiert oder eine Struktur im Hülsenpuffer gebrochen, so
ist die Relativposition des Stößels gegenüber der Hülse verändert. Daher wird an diesem
Übergangspunkt in der Regel am einfachsten erkannt, ob die Auslösekraft, die zu einer
Deformation bzw. einem Bruch geführt hat, bereits erreicht wurde. Im Bereich des normalen
Pufferhubs werden Stößel bzw. Hülse, etwa durch das elastische Verhalten einer Feder,
wieder an ihre Ursprungslage zurückversetzt.
[0016] Die Markierung kann auch Zusatzmarkierungen umfassen, z.B. eine Art Lineal, um gegebenenfalls
die Stärke einer Deformation ablesen zu können.
[0017] Bei einer Ausführungsform der Erfindung weist die Hülse bzw. das zweite Führungsteil
einen größeren Durchmesser als das erste Führungsteil bzw. der Stößel auf. Auf diese
Weise kann bei koaxialer Lagerung eine relative Teleskopbewegung der Teile zueinander
ermöglicht werden. Ferner ist in vorteilhafter Weise die Markierung sodann am ersten
Führungsteil angebracht, d.h. bei der Teleskopbewegung, bei welcher das erste Führungsteil
in das zweite Führungsteil geschoben wird, wird somit die Markierung vom zweiten Führungsteil
mehr und mehr überdeckt. Eine Überdeckung der Markierung im unbelasteten Zustand zeigt
wiederum, dass eine relative Positionsänderung zwischen erstem und zweitem Führungsteil
stattgefunden hat, d.h. es hat eine plastische Deformation oder ein Bruch stattgefunden
hat, also die Auslösekraft erreicht wurde und der Hülsenpuffer ausgetauscht werden
muss. Darüber hinaus bietet dieses Ineinandergreifen bzw. Überlappen von erstem und
zweitem Führungsteil zusätzlich den Vorteil der Abstützung von Querkräften, die gegebenenfalls
Verschlüssen auftreten können.
[0018] Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung lässt sich in vorteilhafter
Weise auch feststellen, wie weit eine zu einer Beschädigung des Hülsenpuffers geführte
Deformation (bei Überschreiten der Auslösekraft) den Hülsenpuffer und dessen Eigenschaften
beeinträchtigt hat. Hierzu kann die Markierung zum Beispiel in Fahrtrichtung bzw.
entgegen der Fahrtrichtung sich verjüngen, beispielsweise eine Spitze aufweisen bzw.
als Dreieck ausgebildet sein. Wurde die Auslösekraft noch nicht überschritten, so
kann ohne Krafteinwirkung die entsprechende Pfeilspitze präzise am Übergang zwischen
erstem und zweitem Führungsteil anliegen. Bereits kleine Deformationen führen somit
dazu, dass die Spitze verdeckt wird und das zweite Führungsteil (dauerhaft) über der
Spitze liegt und diese verdeckt. Ist die Spitze nur knapp überdeckt, so hat eine geringe
plastische Deformation stattgefunden. Würde es sich bei der Markierung lediglich um
eine Farb-Linie, die senkrecht zur Fahrtrichtung orientiert ist, handeln, könnte bei
einer Überdeckung in der Regel diese Linie keine Auskunft mehr darüber geben, ob eine
starke oder nur eine geringe Deformation stattgefunden hat, da in beiden Fällen die
Markierung einfach verschwunden ist. Zudem wäre bei der Verwendung von Farblinien
unklar, ob überhaupt noch eine Markierung vorhanden oder ob diese bereits abgeblättert
ist. Darüber hinaus zeichnet sich eine derartige Weiterbildung in vorteilhafter Weise
dadurch aus, dass eine flächige Markierung mit definierter Form besser erfasst werden
kann und auch nicht so leicht zu übersehen ist, gerade wenn auch zusätzlich mit Verschmutzungen
zu rechnen ist. Dies gilt umso mehr, falls die Markierung zusätzlich noch eine Messskala
aufweist, um gegebenenfalls die Stärke einer Deformation genauer bestimmen zu können.
[0019] Beim Hülsenpuffer kann die Hülse bzw. das zweite Führungsteil als im Durchmesser
größtes Teil zur Tragstruktur hin angeordnet sein und insbesondere ortsfest mit dieser
befestigt werden. Damit das erste Führungsteil, insbesondere der Stößel, auch elastisch
bewegt werden kann, kann bei einer Ausführungsvariante der Erfindung ein Kraftübertragungsglied,
z.B. eine Feder, vorgesehen sein, die den Stößel und Tragstruktur mechanisch miteinander
koppelt. Hiermit ist eine Abstützung an der für dieses System größtmöglichen Masse
verbunden, sodass durch deren Trägheit auch eine Stauchung der Feder bei einem Stoß
erreicht wird. Eine Feder ermöglicht in der Regel in einem bestimmten Kraftbereich
ein im Wesentlichen elastisches Verhalten. Dennoch kann ein gewisser Teil der Energie
bei derartigen Stößen auch durch inelastische Wirkungen verloren gehen.
[0020] Um bei einem Stoß, bei dem die Auslösekraft überschritten wird, definierte Maßnahmen
zum Energieverzehr bereitzustellen, können zum Beispiel erstes bzw. zweites Führungsteil
wenigstens zwei Abschnitte aufweisen, die insbesondere hintereinander angeordnet bzw.
länglich ausgebildet sind und von denen wenigstens zwei durch eine Sollbruchverbindung
miteinander verbunden sind. Idealerweise sind diese Sollbruchverbindungen so ausgelegt,
dass bei Stößen unterhalb der Auslösekraft zunächst der Stößel relativ zur Hülse bewegt
wird, ohne dass die Sollbruchverbindung aufbricht, wobei eine elastische Komponente
wie zum Beispiel eine Feder gestaucht wird, die sich bei Aufhebung der Kraftwirkung
aber wiederum ausdehnen kann. Wird die Auslösekraft aber überschritten, so wird nicht
nur die Feder entsprechend gestaucht, sondern auch die Sollbruchverbindungen zum Reißen
gebracht. Ein Teil der Energie wird dabei durch das Aufbrechen Sollbruchverbindungen
verbraucht. Denkbar sind aber auch noch weitere Varianten, die zum Energieverzehr
bei Überschreiten der Auslösekraft eingesetzt werden könnten. Zum Beispiel ist es
denkbar, dass der Stößel elastisch vollständig in die Hülse teleskopiert werden kann
und bei Überschreiten der Auslösekraft die Hülse auf die Rückseite des Puffertellers
stößt; dabei kann sich die Hülse gegebenenfalls nach außen hin aufschälen, sodass
diese Deformation wiederum ebenfalls ein Energieverzehr mit sich bringt.
[0021] Denkbar sind grundsätzlich auch weitere Maßnahmen, die einen Energieverzehr bewirken
können, zum Beispiel, dass ein Werkzeug eingesetzt wird, das für eine Deformation
bzw. eine spanende Bearbeitung sorgt. Denkbar ist auch, dass eine Halterungsebene
innerhalb des Hülsenpuffers oder eine Verbindung zum Tragrahmen besteht, die ebenfalls
mit Sollbruchstellen versehen ist. Im vorliegenden Fall können durch die Markierung
hauptsächlich solche Veränderungen bei Überschreiten der Auslösekraft wahrgenommen
werden, die eine relative Positionsänderung zwischen erstem und zweitem Führungsteil
bewirken.
Ausführungsbeispiel
[0022] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
nachstehend unter Angabe weiterer Einzelheiten und Vorteile näher erläutert. Im Einzelnen
zeigen:
- Figur 1:
- einen Hülsenpuffer gemäß der Erfindung, sowie
- Figur 2:
- einen schematischen Schnitt durch den Hülsenpuffer gemäß Figur 1.
[0023] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Figur 1 dargestellt. Der Hülsenpuffer
1, der an einer Tragstruktur 2 befestigt ist, umfasst einen Stößel 3 und eine Hülse
4. Stößel 3 und Hülse 4 sind ineinander gelagert und relativ zueinander geführt, wobei
die Hülse 4 einen größeren Innendurchmesser aufweist als der Außendurchmesser des
Stößels 3. Beide Teile, Stößel 3 und Hülse 4, können somit als erstes und zweites
Führungsteil bezeichnet werden. Der Hülsenpuffer 1 ist wiederum über die Hülse 4 an
der Tragstruktur 2 befestigt. Der Stößel 3 mündet in einen Pufferteller 5. Werden
zum Beispiel zwei Schienenfahrzeuge oder ein Schienenfahrzeug und eine feste Tragstruktur
wie ein Pufferblock in Kontakt gebracht, so erfolgt die Berührung in der Regel zunächst
an den Puffertellern. Im Regelfall, wenn zum Beispiel zwei Wagen aneinandergekoppelt
werden, treffen die jeweiligen Puffer mit geringer Geschwindigkeit aufeinander, und
es wird ein Impuls übertragen, sobald sich die jeweiligen Pufferteller berühren. Im
Rahmen des normalen Pufferhubs kann sich der Stößel 3 in die Hülse 4 einschieben,
das heißt beide werden ineinander teleskopiert.
[0024] Im normalen Betrieb erfolgt dieser Stoß aber mit einer Kraft unterhalb der Auslösekraft,
sodass sich der Stößel 3 wieder aus der Hülse 4 heraus bewegen kann und in den ursprünglichen
Zustand übergeht. Erfindungsgemäß ist nunmehr am Stößel 3 eine Markierung 6 als Vertiefung
eingebracht. Die Markierung 6 ist dreieckig (genauer: bildet ein gleichschenkliges
Dreieck, bei dem die gleich langen Seiten zum Teil sich entlang der Fahrtrichtungsachse
FR erstrecken), wobei eine Spitze in Richtung Hülse 4 zeigt.
[0025] Die innere Struktur des Hülsenpuffers 1 ist in Figur 2 dargestellt. Der Stößel 3
ragt in die Hülse 4 und bildet dabei einen Überlappungsbereich 7. Am eigentlichen
Stößel 3 ist eine Verlängerungshülse 8 angebracht, die sich lose mit Hilfe der Auskragungen
9 an der Innenwand der Hülse 4 abstützt. Der eigentliche Stößel 3 und die Verlängerungshülse
8 sind über Sollbruchstellen 10 miteinander verbunden. Der Stößel 3 stützt sich über
die Verlängerungshülse 8 und über eine an der Verlängerungshülse 8 anliegende Feder
11 an der Tragstruktur 2 ab.
[0026] Wirkt ein Stoß auf dem Pufferteller 5, so wird der Stößel 3 in die Hülse 4 eingeschoben,
indem die Feder 11 als Druckfeder zusammengedrückt wird. Liegt die wirkende Kraft
unterhalb der Auslösekraft, wird lediglich die Feder 11 zusammengedrückt und kann
sich elastisch (oder im wesentlichen elastisch) danach wieder ausdehnen, d.h. sie
bringt den Stößel 3 in seine ursprüngliche Relativposition zur Hülse 4. Die Markierung
6 liegt mit ihrer der Hülse 4 zugewandten Spitze zunächst im unbelasteten Zustand
unmittelbar am Rand der Hülse 4 an. Bei Einwirkung einer Kraft bewegt sich der Stößel
3 in Figur 2 in der Zeichenebene nach rechts, sodass das Dreieck mehr und mehr von
der Hülse 4 verdeckt wird. Im (im Wesentlichen) elastischen Fall dehnt sich die Feder
bei Aufhebung der Krafteinwirkung wieder aus, sodass das Dreieck 6 mehr und mehr unter
der Hülse 4 zum Vorschein kommt und im Idealfall im unbelasteten Zustand die Spitze
wieder am Rand der Hülse 4 anliegt.
[0027] Überschreitet bei einem Stoß die Kraftwirkung jedoch die Auslösekraft, so kann es
vorkommen, dass die Feder 11 so weit zusammengedrückt wird, dass die Verlängerungshülse
(hier: mit den Auskragungen 9) gegen die Tragstruktur 2 drückt. Bei hinreichender
Krafteinwirkung kann in diesem Fall die Sollbruchstelle 10 aufbrechen. Der Stößel
3 kann sodann weiter in die Hülse 4 geschoben werden. Für das Aufbrechen der Sollbruchverbindungen
10 ist eine bestimmte Energie notwendig, die verzehrt wird und somit einen Teil der
Energie des Stoßes verbraucht.
[0028] In diesem Fall gelangt die Markierung 6 wiederum unter die Hülse 4, d.h. die Hülse
4 verdeckt die Markierung 6 zumindest teilweise. Da es sich um einen inelastischen
Prozess handelt, bei dem die Sollbruchstelle 10 aufgebrochen wurde, wird der Stößel
3 auch nicht mehr in seine Ursprungslage zurückkehren, anders als bei einem elastischen
Fall. Von außen kann also, da die Markierung 6 zumindest teilweise von der Hülse 4
verdeckt wird, abgelesen werden, dass die Auslösekraft überschritten wurde und der
Hülsenpuffer ausgetauscht oder zumindest repariert werden muss.
[0029] Gleichfalls kann ein solches Ergebnis vorliegen, wenn zum Beispiel die Feder 11 beim
Zusammenstoß plastisch verformt wird.
[0030] Da die Markierung weg gemäß der Erfindung als Vertiefung bzw. Ausnehmung im Stößelmaterial
3 ausgebildet ist, kann sie nicht, beeinflusst durch Witterung, Reibung mit der Hülse
4 oder durch Verschmutzungen, sich mit der Zeit ablösen. Auch bei ständigem Reinigen
wird die Markierung nicht beeinflusse. Durch die Markierung 6 in Form einer Vertiefung
oder Ausnehmung kann somit ein erheblich höheres Maß an Sicherheit geboten werden.
Außerdem kann schneller der Zustand des Puffers überprüft werden, da auch Dreck, der
eine Markierung überdeckt, einfach und ohne Weiteres entfernt werden kann. Somit kann
auch die Handhabung bei einer Wartung oder Routineüberprüfung vereinfacht und verbessert
werden.
[0031] Im Übrigen können darüber hinaus auch noch weitere Maßnahmen getroffen werden, um
einen Energieverzehr bei Überschreiten der Auslösekraft bereitstellen zu können. Stößel
3 und 4 können so zueinander angeordnet sein, dass die Hülse 4 schließlich im Falle
des Überschreitens der Auslösekraft mit dem Pufferteller 5 in Verbindung kommt. Durch
die sich aufweitende Struktur des Puffertellers 5 im der Hülse zugewandten Bereich
kann sich die Hülse, wenn sie gegen den Pufferteller gepresst wird, ebenso aufweiten
bzw. aufschälen, sodass diese Deformation zu einem Energieverzehr führt. Gegebenenfalls
kann sich die Hülse 4 so stark aufweiten, dass sie sich in Richtung Tragstruktur 2
einrollt und bei Kontakt mit dem Hülsenpuffer ein weiter mechanischer Widerstand sich
bildet.
[0032] Allen Ausführungsbeispielen und Weiterbildungen der Erfindung ist gemeinsam, dass
die Markierung als Vertiefung und/oder Ausnehmung ausgebildet ist, um ein höheres
Maß an Sicherheit bieten und eine verbesserte Sicherheitskontrolle bei Routine-Checks
bereitstellen zu können.
Bezugszeichen:
[0033]
- 1
- Hülsenpuffer
- 2
- Tragstruktur
- 3
- Stößel
- 4
- Hülse
- 5
- Pufferteller
- 6
- Markierung
- 7
- Überlappungsbereich
- 8
- Verlängerungshülse
- 9
- Auskragungen
- 10
- Sollbruchverbindungen
- 11
- Feder / Kraftübertragungsglied
- FR
- Fahrtrichtungsachse
1. Hülsenpuffer (1) für bewegliche oder feste Tragstrukturen (2), insbesondere von Schienenfahrzeugen,
mit einem ersten und zweiten Führungsteil (3, 4) jeweils in Form einer Hülse (4) und
eines Stößels (3), wobei die Hülse (4) ortsfest an der Tragstruktur (2) befestigbar
ist, und der Stößel (3) relativ zur Hülse (4) in Fahrzeuglängsrichtung (FR) verschiebbar
ist und bei seiner Verschiebebewegung von der Hülse (4) geführt wird, wobei eine Markierung
(6) zur Markierung der Position des Stößels (3) gegenüber der Hülse (4) vorgesehen
ist, um anzuzeigen, ob der Hülsenpuffer (1) einem Stoß mit Überschreitung einer bestimmten
Stoßkraft (Auslösekraft) auf den Hülsenpuffer (1), insbesondere in Form einer Deformation
und/oder eines Bruchs ausgesetzt worden ist, sodass sich die Position der Markierung
(6) dauerhaft verändert hat, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung (6) als Vertiefung und/oder Ausnehmung ausgebildet ist.
2. Hülsenpuffer (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung (6) am Übergang zwischen erstem und zweitem Führungsteil (3, 4) angeordnet
ist, insbesondere im unbelasteten Zustand des Hülsenpuffers (1) und/oder im Zustand
des Hülsenpuffers, in dem noch keine auf den Hülsenpuffer (1) wirkende Stoßkraft die
Auslösekraft überschritten hat.
3. Hülsenpuffer (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Führungsteil (3), insbesondere der Stößel, einen geringeren Durchmesser
aufweist als das zweite Führungsteil (4), insbesondere die Hülse, und wobei die Markierung
(6) am ersten Führungsteil (3) angebracht ist.
4. Hülsenpuffer (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung (6) einen Pfeil und/oder ein Dreieck aufweist und/oder als Pfeil und/oder
Dreieck ausgebildet ist, sodass die zu kennzeichnende Position durch eine Spitze des
Pfeils und/oder Dreiecks markiert wird.
5. Hülsenpuffer (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung (6) einen Rand und/oder eine Spitze aufweist, welche in Längsrichtung
(FR) des Hülsenpuffers (1) in Höhe des zweiten Führungsteils (4) angeordnet ist, um
die relative Position des ersten und des zweiten Führungsteils (3, 4) zueinander zu
markieren, sodass insbesondere die Markierung (6) gerade noch nicht vom zweiten Führungsteil
(4) überdeckt ist, wenn noch keine auf den Hülsenpuffer (1) wirkende Stoßkraft die
Auslösekraft überschritten hat.
6. Hülsenpuffer (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (4) einen Befestigungsflansch aufweist, mit dem sie ortsfest an der Tragstruktur
(2) befestigbar ist.
7. Hülsenpuffer (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kraftübertragungsglied (11) zum nachgiebigen Koppeln des Stößels (3) mit der
Tragstruktur (2) vorhanden ist.
8. Hülsenpuffer (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder zweite Führungsteil (3, 4) wenigstens zwei Abschnitte (3, 8),
die insbesondere hintereinander angeordnet und/oder länglich ausgebildet sind, umfasst,
von denen wenigstens zwei durch eine Sollbruchverbindung (10) miteinander verbunden
sind, sodass bei Überschreiten einer bestimmten Stoßkraft (der Auslösekraft) auf den
Hülsenpuffer (1) die Sollbruchverbindung (10) und/oder wenigstens eine der Sollbruchverbindungen
(10) abreißt bzw. abreißen, sodass insbesondere sich die Abschnitte (3, 8) teleskopartig
ineinander verschieben.