[0001] Die Erfindung betrifft eine Etikettiermaschine für Behälter gemäß Oberbegriff des
Anspruchs 1 und wie bekannt aus
DE 42 38 189 A1 und einen Maschinenblock mit der erfindungsgemäßen Etikettiermaschine.
[0002] Bekanntermaßen lassen sich Behälter, wie beispielsweise Getränkeflaschen, etikettieren,
indem Etiketten aus einem stationären Etikettenmagazin mittels nach außen gekrümmter
Paletten entnommen werden, die auf einem Karussell umlaufend und bezüglich der Krümmung
der Paletten exzentrisch schwenkbar an dem Karussell gelagert sind. Die Etiketten
werden beim Umlaufen am Karussell gegen eine Leimwalze zum Beleimen der Etiketten
geführt und an einen Transferzylinder zur Übergabe der Etiketten an die Behälter übergeben.
Die Paletten müssen daher an den jeweiligen Stationen zur Etikettenentnahme, zum Beleimen
und zur Übergabe in der Regel geeignete Schwenkbewegungen ausführen.
[0003] Zur verbesserten Steuerung derartiger Schwenkbewegungen schlagen die
DE 19 851 631 A1 und die
DE 29 716 464 U1 vor, die Paletten individuell mittels Servomotoren anzutreiben. Es hat sich jedoch
herausgestellt, dass ein derartiger individueller Antrieb der Paletten aufgrund der
unterschiedlichen Schwenkbewegungen an den einzelnen Stationen zur Entnahme der Etiketten,
zum Beleimen der Etiketten und zur Weitergabe der Etiketten sowie aufgrund der vergleichsweise
hohen mechanischen Widerstände beim Beleimen der Etiketten an Leimwalzen vergleichsweise
drehmomentstarke und langsam arbeitende Antriebsmotoren nötig sind. Die geforderten
Schwenkbewegungen lassen sich dann nicht mit der nötigen Geschwindigkeit für die in
Getränkeabfüllanlagen benötigten Maschinenleistungen durchführen.
[0004] Problematisch ist zudem, dass herkömmliche Paletten bei der Entnahme von Etiketten
aus Magazinen nicht ideal an diesen abrollen, sondern beim Abrollen in die Magazine
eintauchen. Dies verursacht unerwünschte Oszillationsbewegungen des im Magazin bereitgehaltenen
Etikettenstapels. Zudem sind die Abmessungen und Schwenkbereiche der Paletten auf
üblichen Karussellen aufgrund der Massenträgheit auch bei Verwendung individueller
Antriebsmotoren bislang auf unerwünschte Weise eingeschränkt. Es wäre jedoch wünschenswert,
auch größere Etiketten bei unveränderter Maschinenteilung verarbeiten zu können.
[0005] Es besteht daher Bedarf für verbesserte Etikettiermaschinen, mit denen sich wenigstens
eines der voranstehend genannten Probleme beseitigen oder zumindest abmildern lässt.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird mit einer Etikettiermaschine nach Anspruch 1 gelöst. Demnach
dient diese zur Etikettierung von Behältern, wie beispielsweise Flaschen, Dosen oder
Bechern für Getränke oder anderweitige, insbesondere flüssige Produkte.
[0007] Die Etikettiermaschine umfasst ein Transportmittel für die Behälter, wenigstens ein
Magazin für Etiketten und ein insbesondere direkt angetriebenes Karussell mit daran
umlaufenden Paletten zur Entnahme der Etiketten aus dem Magazin und zur Übergabe derselben
an die Behälter. Dabei ist jeder Palette ein individueller elektromotorischer Antrieb
zum separaten Schwenken der Palette zugeordnet. Ferner ist eine programmierbare Steuerung
für die individuellen Antriebe vorhanden, wobei die Steuerung zum Erzeugen unterschiedlicher
Schwenkbewegungen der Paletten am Magazin und an den Behältern ausgebildet ist.
[0008] Eine direkte Übergabe der Etiketten von den Paletten an den Behältern erleichtert
die Anpassung der Schwenkbewegung bei der Übergabe der Behälter im Vergleich zu einer
Übergabe an sich kontinuierlich drehende Transferzylinder oder dergleichen. Beispielsweise
können sich die Transportbewegung der Behälter und die Schwenkbewegung der Paletten
ergänzen. Zudem kann die Transportbewegung der Behälter zu diesem durch Drehung der
Behälter um sich selbst überlagert werden.
[0009] Die unterschiedlichen Schwenkbewegungen der Palette können zur Optimierung der jeweiligen
Relativbewegung am Magazin und an den Behältern auch für unterschiedliche Etikettentypen
und Etikettengrößen mittels zugeordneter Steuerprogramme separat angepasst werden.
[0010] Vorzugsweise sind die individuellen Antriebe als Direktantriebe für die Paletten
ausgebildet. Dies ermöglicht ein besonders spielarmes und damit präzises Schwenken
der Paletten. Zudem entfallen unerwünschte Trägheitsmomente durch zwischengeschaltete
Getriebe oder dergleichen. Daher sind vergleichsweise schnelle Schwenkbewegungen möglich.
[0011] Die individuellen Antriebe haben insbesondere integrierte Drehwertgeber, die vorzugsweise
als Hall-Effekt-Sensoren ausgebildet sind. Dies ermöglicht eine präzise und verschleißfreie
Servo-Steuerung der Antriebsmotoren.
[0012] Vorzugsweise umfasst das Karussell eine obere und eine untere Lagerplatte zum Befestigen
und Lagern der individuellen Antriebe. Außerdem sind die Antriebe dann zwischen den
Lagerplatten angeordnet und dort mit den Paletten verbunden. Dadurch lässt sich ein
besonders flaches und leichtes Karussell bereitstellen. Die Paletten können dann beispielsweise
mittels eines mittigen Verbindungsarms oder direkt mit den zugeordneten individuellen
Antrieben verbunden werden. Folglich können zusätzliche Trägheitsmomente aufgrund
von Verbindungselementen zwischen den Paletten und den zugeordneten Antrieben minimiert
werden.
[0013] Vorzugsweise umfassen die individuellen Antriebe jeweils einen oberen und einen unteren
Motor, deren Rotoren innenliegend ausgebildet und sowohl miteinander als auch mit
der zugeordneten Palette drehfest verbunden sind. Die Statoren der Motoren können
dann insbesondere in der oberen und unteren Lagerplatte platzsparend und auf konstruktiv
einfache Weise befestigt werden. Die Verbindung der Paletten mit den Rotoren erfolgt
dann vorzugsweise zwischen den Statoren des oberen und unteren Motors auf besonders
platzsparende Weise und mit vergleichsweise geringem Trägheitsmoment.
[0014] Bei einer weiteren günstigen Ausführungsform umfassen die individuellen Antriebe
jeweils einen Motor mit außenliegendem Rotor, der mit der zugeordneten Palette drehfest
verbunden ist. Dies vereinfacht die Befestigung des Motors in einem zentralen axialen
Bereich des Motors und ermöglicht eine einfache Durchführung von elektrischen und/oder
pneumatischen Leitungen durch den zentralen Bereich.
[0015] Vorzugsweise sind die individuellen Antriebe als gehäuselose Motoren und die Lagerplatten
als wenigstens stirnseitige Gehäuse für die gehäuselosen Motoren ausgebildet. Dadurch
kann Material und Platz eingespart werden.
[0016] Gehäuselose Motoren haben beispielsweise einen Stator mit einer gekapselten Wicklung
und einen zugeordneten Rotor mit Permanentmagneten. Der gehäuselose Motor hat dann
kein eigenständiges Gehäuse, das den Stator und den Rotor umschließt und/oder ein
Lager für eine Abtriebswelle oder dergleichen umfasst. Insbesondere sind die Rotoren
und Statoren voneinander lösbare Bauteile. Die Statoren sind vorzugsweise direkt in
den Lagerplatten befestigt und von den Lagerplatten zumindest abschnittsweise umschlossen.
Die Rotoren sind an den Lagerplatten mittels zusätzlicher Wälzlager oder dergleichen
gelagert. Die gehäuselosen Motoren können auch als nichtselbsttragende Antriebe verstanden
werden.
[0017] Vorzugsweise verlaufen durch die individuellen Antriebe zentrale und insbesondere
bezüglich des Karussells stationäre Ansaugkanäle zum Verbinden der Paletten mit einem
pneumatischen Drehverteiler. Die Ansaugkanäle können daher auch als Kanäle zum Führen
kühlender Luftströme verwendet werden. Dadurch können die individuellen Antriebe von
innen her luftgekühlt werden. Geeignete Luftströmungen lassen sich sowohl durch Unterdruck
als auch durch Überdruck erzeugen. Alternativ oder ergänzend könnten die individuellen
Antriebe auch mittels Wasser gekühlt werden.
[0018] Vorzugsweise sind die Paletten als Vakuumpaletten mit elastisch nachgiebigen und/oder
austauschbaren und/oder von Saugnäpfen eingefassten Ansaugkissen für die Etiketten
ausgebildet. Die Ansaugkissen sind dann derart porös oder mit Kanälen ausgebildet,
dass sich durch sie ein zum Halten der Etiketten geeignetes Vakuum an den Etiketten
anlegen lässt.
[0019] Unter einem nachgiebigen Ansaugkissen ist zu verstehen, dass dieses bei der Entnahme
der Etiketten am Magazin und/oder bei der Übergabe der Etiketten an die Behälter nachgibt,
um radiale Kräfte an der Palette beim Abrollen der Paletten am Magazin und/oder an
den Behältern zu reduzieren und/oder ein Eintauchen der Palette in das Magazin zumindest
teilweise zu kompensieren.
[0020] Unter austauschbaren Ansaugkissen ist zu verstehen, dass diese ohne Demontage der
Palette beispielsweise gegen ein Ansaugkissen mit anderer Nachgiebigkeit und/oder
anderen Abmessungen ausgetauscht werden kann, insbesondere werkzeuglos.
[0021] Unter einem Einfassen der Ansaugkissen mit Saugnäpfen ist zu verstehen, dass die
Ansaugkissen zumindest auf zwei einander gegenüberliegenden Seiten von Saugnäpfen
umgeben sind. Dadurch lassen sich die Etiketten besonders zuverlässig aus den Magazinen
entnehmen.
[0022] Die Vakuumversorgung der einzelnen Paletten wird bei der Übergabe der Etiketten an
die Behälter vorzugsweise unterbrochen und/oder durch eine Druckluftversorgung ersetzt.
Zu diesem Zweck werden die zugehörigen Vakuumleitungen kurzzeitig mit Druckluft oder
dergleichen Druckgasen beaufschlagt.
[0023] Die Auflagekissen bestehen beispielsweise aus einem Schwamm, einem gesinterten Material
oder einem im Rapid-Prototype-Druckverfahren hergestellten Werkstoff. Alternativ wäre
es auch denkbar, die Paletten insgesamt schnell auswechselbar und aus einem für Vakuum
durchlässigen Material herzustellen. Beispielsweise könnten die Paletten insgesamt
aus einem gesinterten Material mit Vakuumkanälen und/oder aus einem im Rapid-Prototype-Druckverfahren
hergestellten Werkstoff bestehen.
[0024] Vorzugsweise umfassen die Paletten konvexe, also im Arbeitsbetrieb nach außen hin
gekrümmte Auflageflächen, deren Krümmungsradius wenigstens 100 mm beträgt und die
bei radialer Ausrichtung tangential entlang eines Teilkreises mit einem Radius von
wenigstens 300 mm angeordnet sind. Ferner umfassen die Paletten dann Schwenkachsen,
die bezüglich der Krümmungsmittelpunkte der Auflageflächen eine radiale Exzentrizität
von wenigstens 35 mm nach außen hin aufweisen. Mit diesen Abmessungen lassen sich
auch Etiketten mit einer Länge von mehr als 150 mm verarbeiten. Insbesondere können
dann auch Etiketten mit einer Länge von wenigstens 250 mm verarbeitet werden. Die
voranstehend genannten Abmessungen werden durch die platzsparende Bauweise der Etikettiermaschine
gemäß wenigstens einer der voranstehend beschriebenen Ausführungsformen ermöglicht.
[0025] Vorzugsweise ist das Transportmittel ein kontinuierlich drehbarer Behältertisch.
Dieser eignet sich in besonderem Maße für die in Abfüllanlagen benötigten Maschinenleistungen.
Insbesondere sind an dem drehbaren Behältertisch dann umfänglich gleichmäßig verteilt
Drehteller oder dergleichen drehbare Halterungen für die Behälter zur Drehung der
Behälter um sich selbst ausgebildet. Dadurch lässt sich die Übergabe der Etiketten
von den Paletten an die Behälter zusätzlich optimieren. Beispielsweise können die
Behälter in geeigneter Weise während des kontinuierlichen Transports um sich selbst
gedreht werden, um eine geeignete Relativbewegung bezüglich der Paletten zu erzeugen.
Prinzipiell denkbar wäre aber auch ein geradliniges Transportmittel.
[0026] Vorzugsweise umfasst die Etikettiermaschine wenigstens ein weiteres Magazin für Etiketten
sowie Füllzustandssensoren für die Magazine, wobei die Steuereinheit insbesondere
für einen automatischen Wechsel der Entnahme zwischen den Magazinen ausgebildet ist.
Dadurch können vergleichsweise kleine Magazine verwendet werden und/oder ein kontinuierlicher
Arbeitsbetrieb auch bei einer Störung eines Magazins aufrechterhalten werden, indem
automatisch auf ein funktionstüchtiges Magazin gewechselt wird.
[0027] Vorzugsweise umfasst die Etikettiermaschine ferner einen Leimdrucker zum berührungslosen
Aufspritzen von Leim auf die am Karussell umlaufenden Etiketten. Dadurch lassen sich
insbesondere die von herkömmlichen Leimwalzen und Leimschiebern verursachten Gegenkräfte
vermeiden. Folglich können die individuellen Antriebe für geringere Drehmomente ausgelegt
werden, als dies bei einem Beleimen mittels Leimwalze möglich wäre. Entsprechend können
Trägheitsmomente reduziert werden und Schwenkbewegungen schneller ausgeführt werden.
Mit dem Leimdrucker lässt sich insbesondere Kaltleim vorteilhaft auf den Etiketten
aufbringen. Nichtsdestoweniger ist prinzipiell ein Heißleimauftrag mittels Leimwalze
oder mittels Nordson-Spritze denkbar, ebenso eine Kombination von Heißleimauftrag
und Kaltleimauftrag.
[0028] Vorzugsweise sind das Karussell, das Magazin und der Leimdrucker gemeinsam um eine
horizontale Achse kippbar gelagert und in gekipptem Zustand arretierbar ausgebildet.
Dadurch lässt sich die Etikettierung an geneigten Behälterkonturen, wie beispielsweise
einer Flaschenschulter, ohne Aggregatwechsel durchführen. In diesem Fall wären Karussell,
Magazin und Leimdrucker entsprechend der Neigung der Behälterkontur auf einem gemeinsamen
Gestell oder dergleichen zu neigen und zu arretieren.
[0029] Vorzugsweise ist die Steuerung derart ausgebildet, dass einzelne Paletten beim Auftreten
zugeordneter Positionslücken zwischen den Behältern automatisch vom Magazin weggeschwenkt
werden. Dadurch lässt sich vermeiden, dass eine Palette mit einem beleimten Etikett
nach einer nicht vonstattengegangenen Etikettenübergabe an einen Behälter mit einem
weiteren Etikett bestückt wird. Somit lässt sich eine Fehletikettierung zuverlässig
vermeiden.
[0030] Die gestellte Aufgabe wird ebenso mit einem Maschinenblock gelöst, der die Etikettiermaschine
gemäß wenigstens einer der voranstehend beschriebenen Ausführungsformen umfasst sowie
eine Streckblasmaschine, eine Füllmaschine und eine Verschließmaschine für die Behälter.
Die erfindungsgemäße Steuerung der Paletten eignet sich besonders für einen positionserhaltenden
Transport der Behälter durch einen Maschinenblock.
[0031] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt. Es
zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Draufsicht auf die Etikettiermaschine;
- Figur 2
- einen schematischen Längsschnitt durch eine Palette mit zugeordnetem Antrieb;
- Figur 3
- eine schematische Draufsicht auf die Palette und den Antrieb der Figur 2;
- Figur 4
- einen schematischen Längsschnitt durch eine Palette mit Antrieb gemäß einer zweiten
bevorzugten Ausführungsform;
- Figur 5
- eine schematische Draufsicht auf die Anordnung der Figur 4;
- Figur 6
- eine schematische Darstellung der Krümmung, Exzentrizität und Lage einer Palette bezüglich
eines Teilkreises am Karussell;
- Figur 7
- eine schematische Darstellung eines kippbaren Palettenkarussells; und
- Figur 8
- eine schematische Darstellung eines Maschinenblocks mit der erfindungsgemäßen Etikettiermaschine.
[0032] Wie die Fig. 1 erkennen lässt, umfasst die Etikettiermaschine 1 für Behälter 2 in
einer bevorzugten Ausführungsform ein Transportmittel 3 für die Behälter 2 und ein
insbesondere direkt angetriebenes Karussell 4 mit daran umlaufenden Paletten 5 zur
Entnahme von Etiketten 6 aus einem Magazin 7 sowie zur Übergabe der Etiketten 6 an
die Behälter 2. Das Transportmittel 3 ist vorzugsweise ein kontinuierlich drehbarer
Behältertisch, der in Form eines Teilkreises 3a schematisch angedeutet ist. Denkbar
wären aber auch lineare Transortmittel 3.
[0033] Jeder Palette 5 ist ein individueller elektromotorischer Antrieb 8 zum separaten
Schwenken der Palette 5 zugeordnet. Schematisch angedeutet ist ferner eine programmierbare
Steuerung 9 für die individuellen Antriebe 8. Die Steuerung 9 ist derart programmierbar,
dass die Paletten 5 im Bereich des Magazins 7 eine erste Schwenkbewegung 10 zum Aufnehmen
der Etiketten 6 ausführen und im Bereich des Transportmittels 3 eine zweite Schwenkbewegung
11 zum Übergeben der Etiketten 6 an die Behälter 2.
[0034] Im Bereich des Karussells 4 ist ferner ein Leimdrucker 13 ausgebildet zum Beleimen
der Etiketten 6 mit Leim 14, insbesondere Kaltleim, der beispielsweise in einem Vorratsbehältnis
13a des Leimdruckers 13 bereitgestellt wird.
[0035] An den Paletten 5 ist eine in der Draufsicht konvex gekrümmte Auflagefläche 15 ausgebildet,
die die Etiketten 6 auf ihrer bedruckten Vorderseite durch Ansaugen am Magazin 7 aufnimmt
und bis zur Übergabe an die Behälter 2 festhält.
[0036] In der Fig. 1 ist ferner ein weiteres optionales Magazin 7.1 schematisch angedeutet,
das einen insbesondere automatischen Wechsel der Entnahme der Etiketten 6 zwischen
dem Magazin 7 und dem Magazin 7.1 ermöglicht. Die Etiketten 6 werden bei beiden Magazinen
beispielsweise mit einem schematisch angedeuteten pneumatischen Zylinder 7a in geeigneter
Weise an eine vordere Position 7b zur Entnahme vorgeschoben.
[0037] Schematisch angedeutet ist ferner ein Füllzustandssensor 7c, der ein Signal an die
Steuerung 9 sendet, sobald eines der Magazine 7, 7.1 leer ist. Die Steuerung 9 veranlasst
dann einen automatischen Wechsel zum jeweils anderen, vollen Magazin 7, 7.1. Dazu
wird die Schwenkbewegung 10 bei geänderter Drehlage des Karussells 4 ausgeführt. Somit
lässt sich ein kontinuierlicher Arbeitsbetrieb aufrechterhalten, sowohl bei einem
Leerfahren eines der Magazine 7, 7.1 als auch bei einer Störung an einem der Magazine
7, 7.1. Zudem können die Magazine 7, 7.1 vergleichsweise kompakt ausgebildet werden.
[0038] Der Vollständigkeit halber sind in der Fig. 1 ferner an sich bekannte Einheiten zum
Vorbereiten und Nachbereiten der Etikettierung im Bereich des Transportmittels 3 angedeutet.
Demnach kann beispielsweise eine Vorbehandlungseinheit 16 vorhanden sein zum Befeuchten,
Abblasen, Erwärmen und/oder Bestrahlen der zu etikettierenden Behälter 2. Ebenso können
Sensoren 17 vorhanden sein, mit denen sich beispielsweise die zu etikettierenden Oberflächen
an den Behältern 2 untersuchen lassen oder Umgebungsbedingungen, wie beispielsweise
Feuchte oder Temperatur, gemessen werden können. Zur Nachbereitung der Etikettierung
können beispielsweise eine Anrolleinheit 18 und/oder eine Anbürsteinheit 19 für die
Etiketten 6 vorhanden sein.
[0039] In der Fig. 1 ist ferner angedeutet, dass der Leimdrucker 13 prinzipiell durch eine
Leimwalze 20 ersetzt oder ergänzt werden könnte. An der Leimwalze 20 ist dann bekanntermaßen
ein Leimschieber 20a und eine Zuführleitung 20b für Leim 14 ausgebildet.
[0040] Der Leimdrucker 13 bietet jedoch aufgrund seiner berührungslosen Arbeitsweise den
Vorteil, dass beim Leimauftrag auf die Etiketten 6 keinerlei Reibungskräfte oder anderweitig
bremsend auf die Paletten 5 wirkende Kräfte entstehen. Dadurch können die individuellen
elektromotorischen Antriebe 8 für geringere Drehmomente ausgelegt werden. Dies ermöglicht
eine besonders platzsparende und leichte Bauweise mit geringen Trägheitsmomenten.
[0041] Die Fig. 2 zeigt im schematischen Längsschnitt eine erste bevorzugte Ausführungsform
21 einer individuellen Schwenkeinheit mit einer Palette 5 und dem zugehörigem individuellen
Antrieb 8. Das Karussell 4 umfasst eine obere Lagerplatte 22 und eine untere Lagerplatte
23, zwischen denen der individuelle Antrieb 8 der Palette 5 gelagert und befestigt
ist. Bei der ersten Ausführungsform 21 umfasst der individuelle Antrieb 8 einen oberen
gehäuselosen Motor 24 mit einem Stator 24a und einem Rotor 24b sowie einen unteren
gehäuselosen Motor 25 mit einem Stator 25a und einem Rotor 25b. Die Statoren 24a,
25a sind in der oberen Lagerplatte 22 und in der unteren Lagerplatte 23 drehfest gelagert.
Hierbei bilden die Lagerplatten 22, 23 zumindest stirnseitig Gehäuse für die gehäuselosen
Motoren 24, 25 aus.
[0042] Die Rotoren 24b, 25b sind mittels Wälzlagern 26 an den Lagerplatten 22, 23 gelagert.
Zu diesem Zweck sind die inneren Lagerschalen der Wälzlager 26 mittels eines zentralen
Verbindungsrohrs 27 drehfest mit den Lagerplatten 22, 23 verbunden. Das Verbindungsrohr
27 ist beispielsweise an seinen Enden mit den Lagerplatten 22, 23 verschraubt.
[0043] Die äußeren Lagerschalen des Wälzlagers 26 sind drehfest mit einem Gehäuse 28 verbunden,
das die ringförmigen Rotoren 24b, 25b aufnimmt, und an dem die Palette 5 befestigt
ist. Das Gehäuse 28 kann integraler Bestandteil der Palette 5 sein.
[0044] Die Auflagefläche 15 der Palette 5 wird zumindest anteilig von einem zentralen Ansaugkissen
29 und von Saugnäpfen 30 gebildet, durch die sich jeweils ein Vakuum anlegen lässt,
um die die Etiketten 6 aufzunehmen und festzuhalten.
[0045] Das Ansaugkissen 29 ist insbesondere in der Fig. 3 unter Einwirkung eines anliegenden
Behälters 2 zu erkennen. Demnach ist das Ansaugkissen 29 elastisch nachgiebig ausgebildet
und passt sich beispielsweise während der Etikettenübergabe an die jeweilige Wandkontur
2a des Behälters 2 elastisch an. Das Ansaugkissen 29 besteht aus einem porösen Material
oder einem anderweitigen Material mit geeignet, insbesondere gleichmäßig verteilten
Ansaugkanälen (nicht dargestellt). Geeignete Materialien sind beispielsweise Schwämme,
Schaumstoffe, luftdurchlässig gesinterte Werkstoffe oder dergleichen.
[0046] In der Palette 5 ist beispielsweise eine Ausnehmung 31, insbesondere mit Hinterschneidung,
zum formschlüssigen Halten der Ansaugkissen 29 ausgebildet. Dies ermöglicht einen
einfachen und insbesondere werkzeuglosen Austausch der Ansaugkissen 29. Beispielsweise
können Ansaugkissen 29 mit unterschiedlicher Härte, unterschiedlicher Porosität, unterschiedlichen
Gleiteigenschaften oder dergleichen in die Palette 5 eingesetzt werden. Im Beispiel
der Fig. 3 ließe sich das Ansaugkissen 29 beispielsweise nach oben oder unten von
der Palette 5 abziehen.
[0047] Die Saugnäpfe 30 fassen das Ansaugkissen 29 vorzugsweise zumindest beidseitig ein.
Das heißt, die Saugnäpfe 30 sind oberhalb und unterhalb des Ansaugkissens 29 ausgebildet,
siehe die Fig. 2, und/oder die Saugnäpfe 30 sind in umfänglicher Richtung der Palette
5 vor und hinter dem Ansaugkissen 29 ausgebildet, siehe die Fig. 3.
[0048] Die Saugnäpfe 30 dienen in erster Linie einer zuverlässigen Entnahme der Etiketten
6 aus dem Magazin 7, 7.1 und einem exakten Transport der Etiketten 6 bis zu den Behältern
2. Die Ansaugkissen 29 dienen in erster Linie einer sanften Entnahme der Etiketten
6 aus dem Magazin 7, 7.1 und einer sanften Übergabe der Etiketten 6 an die Behälter
2.
[0049] Durch die Nachgiebigkeit der Ansaugkissen 29 lassen sich ansonsten nötige radiale
Ausweichbewegungen der Paletten 5, bereitgehaltener Etiketten 6 und/oder der Behälter
2 beim Abrollen der Paletten 5 vermeiden oder zumindest reduzieren. Beispielsweise
kann dadurch einem durch Eintauchen der Auflagefläche 15 in das Magazin 7 verursachten
Rückstoß von Etiketten im Magazin 7, 7.1 entgegengewirkt werden. Ebenso kann die Auflagefläche
15 bei der Übergabe der Etiketten 6 an die Behälter 2 kurzzeitig der Wandkontur 2a
der Behälter 2 nachgeben. Dies ermöglicht einen ruhigen Lauf der Etikettiermaschine
1 insgesamt und eine schonende Verarbeitung der Etiketten 6.
[0050] Wie die Fig. 2 ferner erkennen lässt, kann das zentrale Verbindungsrohr 27 des Antriebs
8 als Ansaugkanal 33 ausgebildet sein. Dieser ist dann eingangsseitig mit einer pneumatischen
Leitung 34 an einen zentralen pneumatischen Drehverteiler 35 angeschlossen ist. Der
pneumatische Drehverteiler 35 kann sowohl oberhalb oder unterhalb der Lagerplatten
22, 23 ausgebildet sein als auch zwischen diesen. Ausgangsseitig ist der Ansaugkanal
33 mittels einer pneumatischen Leitung 36 an die Ansaugkissen 29 und Saugnäpfe 30
der Palette 5 angeschlossen.
[0051] Der Ansaugkanal 33 eignet sich aufgrund seiner zentralen Anordnung besonders gut
zur Luftkühlung des individuellen Antriebs 8. Diesem Zweck kann sowohl Ansaugluft
dienen als auch ein Luftstrom, der bei unbestückter Palette 5 durch den Ansaugkanal
33 geleitet wird. Prinzipiell kann auch ein Überdruck an den Ansaugkanal 33 angelegt
werden. Bei unbestückter Palette 5 könnte beispielsweise Druckluft aus einer zugeordneten
Druckluftspur (nicht dargestellt) des pneumatischen Drehverteilers 35 durch den Ansaugkanal
33 geleitet werden.
[0052] Die Statoren 24a, 25a sind mittels elektrischer Anschlussleitungen 37 an einen elektrischen
Drehverteiler 38 angeschlossen und auf diese Weise mit elektrischer Energie versorgt.
Die elektrischen Anschlussleitungen 37 umfassen ferner Signalleitungen zum Steuern
des individuellen Antriebs 8.
[0053] Der individuelle Antrieb 8 umfasst wenigstens einen (nicht gezeigten) Drehlagensensor,
insbesondere in Form eines Hall-Effekt-Sensors, um die Drehlage der Palette 5 bezüglich
des Karussells 4 zu überwachen und den Antrieb 8 in Abhängigkeit von dieser Drehlage
zu steuern. Der individuelle Antrieb 8 hat somit die Funktionen eines Servomotors.
[0054] Der zentrale Ansaugkanal 33 ist nicht zwingend im individuellen Antrieb 8 erforderlich.
Stattdessen könnten die Paletten 5 außerhalb der Antriebe 8 durch pneumatische Leitungen
39 an den pneumatischen Drehverteiler 35 angeschlossen werden. Dies ist in der Fig.
3 durch eine gestrichelt gezeichnete Leitung schematisch angedeutet.
[0055] Auch aus der Fig. 3 wird deutlich, dass die obere Lagerplatte 22 und die untere Lagerplatte
23 vorzugsweise ein Gehäuse für den Antrieb 8 ausbilden. Der Antrieb 8 basiert dann
auf wenigstens einem gehäuselosen Motor 24, 25. Hierbei spielt es prinzipiell keine
Rolle, ob der Antrieb 8 im Sinne eines modularen Systems zwei gehäuselose Motoren
24, 25 umfasst oder lediglich einen davon. In jedem Fall werden gehäuselose Motoren
24, 25 eines bestimmten individuellen Antriebs 8 gemeinsam angesteuert, um die zugeordnete
Palette 5 zu schwenken. Mit gestrichelten Linien sind ferner die Auflageflächen 15
und Konturen benachbarter Paletten 5 in einer nach innen eingeschwenkten Stellung
angedeutet.
[0056] Die Fig. 4 zeigt eine zweite bevorzugte Ausführungsform 41 einer Schwenkeinheit mit
einer Palette 5 und einem Antrieb 8. Bei der zweiten Ausführungsform 41 umfasst der
individuelle Antrieb 8 für die Palette 5 einen als Außenläufer ausgebildeten und insbesondere
ebenso gehäuselosen Motor 42, dessen Stator 42a somit innenliegend und dessen Rotor
42b außenliegend angeordnet sind.
[0057] Die Palette 5 ist dann beispielsweise mit einem Verbindungselement 43 drehfest am
außenliegenden Rotor 42b befestigt.
[0058] In der Fig. 4 ist ferner beispielhaft eine pneumatische Ansaugleitung 44 zum Verbinden
der Palette 5 mit einem pneumatischen Drehverteiler 45 angedeutet. Der Stator 42a
des Motors 42 ist ferner mit einer elektrischen Verbindungsleitung 46 an einen elektrischen
Drehverteiler 47, der beispielsweise als Schleifring ausgebildet ist, angeschlossen.
Schematisch angedeutet ist ferner eine Drehmomentstütze 48, deren Funktion an sich
bekannt und daher nicht näher erläutert ist.
[0059] Die Fig. 4 und 5 zeigen ferner einen vorzugsweise als Direktantrieb ausgebildeten
Antriebsmotor 49 für das Karussell 4. Ein derartiger Antriebsmotor 49 ist vorzugsweise
auch bei den anderen beschriebenen Ausführungsformen vorhanden.
[0060] Die zweite Ausführungsform 41 ist mit einem gegenüber der ersten Ausführungsform
21 vergrößerten Abstand zwischen der oberen Lagerplatte 22 und der unteren Lagerplatte
23 ausgebildet, um vorzugsweise höhere Etiketten 6 verarbeiten zu können. Dies ist
jedoch nicht zwingend notwendig. Auch die zweite Ausführungsform 41 der Schwenkeinheiten
könnte im Wesentlichen mit den bei der ersten Ausführungsform 21 gezeigten Abmessungen
ausgebildet werden.
[0061] Die Fig. 6 verdeutlicht im Vergleich den Krümmungsradius 15a der Auflagefläche 15
und eine radiale Exzentrizität 15b im Sinne eines Abstands, um den die Schwenkachse
5a der Palette 5 vom Krümmungsmittelpunkt 15c der Auflagefläche 15 nach außen hin
exzentrisch versetzt angeordnet ist. Dies ist in der Fig. 6 übertrieben dargestellt.
Schematisch angedeutet ist ferner ein Teilkreis 4a, an dem die Paletten 5 bei radialer
Ausrichtung am Karussell 4 entlanglaufen.
[0062] Es hat sich hierbei als besonders vorteilhaft herausgestellt, dass der Krümmungsradius
15a wenigstens 100 mm beträgt. Vorteilhaft ist außerdem eine radiale Exzentrizität
15b von wenigstens 35 mm vom Krümmungsmittelpunkt 15c nach außen hin. Der Teilkreis
5b weist vorzugsweise einen Radius von wenigstens 300 mm auf. Dadurch lassen sich
Etiketten von wenigstens 150 mm Länge, insbesondere von wenigstens 200 mm Länge, verarbeiten.
Folglich lässt sich die Etikettiermaschine 1 für eine Vielzahl handelsüblicher Getränkeflaschen
einsetzen.
[0063] Die Fig. 7 zeigt in einer schematischen Ansicht eine bevorzugte Ausführungsform der
Etikettiermaschine 1, bei der das Karussell 4, das Magazin 7, 7.1 und der Leimdrucker
13 gemeinsam bezüglich des Transportmittels 3 um eine horizontale Achse 50 schwenkbar
angeordnet sind. Zu diesem Zweck sind das Karussell 4, das Magazin 7, 7.1 und der
Leimdrucker 13 beispielsweise auf einer gemeinsamen Montageplatte 50a befestigt. Diese
lässt sich vorzugsweise in einer vorgegebenen Winkelstellung mittels einer Arretierung
50b feststellen, um die Auflagefläche 15 der Paletten 5 bezüglich einer schrägen Behälterkontur
2b oder dergleichen für die Etikettierung im Bereich der Behälterkontur 2b auszurichten.
[0064] Dies ist in der Fig. 7 schematisch angedeutet. Eine derartige Schrägstellung wird
insbesondere durch die kompakte Bauform des Karussells 4 mit den zwischen den Lagerplatten
22, 23 angeordneten individuellen Antrieben 8 ermöglicht. Es entfallen dadurch vergleichsweise
schwere Komponenten, wie beispielsweise Leimwalzen oder Transferzylinder zur Übergabe
der Etiketten an die Behälter 2.
[0065] Die Fig. 8 zeigt schematisch einen Maschinenblock 51, der zusätzlich zur Etikettiermaschine
1 wenigstens noch eine Streckblasmaschine 52, eine Füllmaschine 53 und eine Verschließmaschine
54 für die Behälter 2 umfasst, sowie Transfersterne 55 und ggf. Linearförderer 56
zum Transport der Behälter 2 im Bereich des Maschinenblocks 51.
[0066] Insbesondere in einem Maschinenblock 51 bietet sich eine Steuerung der individuellen
Antriebe 8 derart an, dass die Paletten 5 beim Auftreten einer Positionslücke 57 im
Behälterstrom auf dem Transportmittel 3 selektiv nach innen geschwenkt werden, um
die Entnahme eines Etiketts 6 am Magazin 7, 7.1 zu verhindern. Beim Auftreten einer
Positionslücke 57 wurde in der Regel die zugeordnete Palette 5 zuvor mit einem Etikett
6 bestückt und letzteres mit Leim 14 beschichtet. Durch das Wegschwenken der zugeordneten
Palette 5 lässt sich verhindern, dass auf das darauf vorhandene beleimte Etikett 6
ein weiteres Etikett 6 aufgesetzt und dann im Zuge einer Fehletikettierung an einen
Behälter 2 übergeben wird.
[0067] Die Steuerung 9 ist beispielsweise derart ausgebildet, dass sich für einzelne Etikettentypen
speziell angepasste Steuerprogramme an der Steuerung 9 maschinell einlesen und/oder
manuell eingeben lassen. Beispielsweise kann beim Wechsel des Etikettentyps ein zugeordnetes
Steuerprogramm selektiv an der Steuerung 9 abgerufen werden. Dies wäre auch über eine
zentrale und übergeordnete Steuereinheit denkbar.
[0068] Die Schwenkbewegung 10 bei der Entnahme der Etiketten 6 aus dem Magazin 7, 7.1 ist
speziell daran angepasst, dass das Magazin 7, 7.1 und die darin enthaltenen Etiketten
6 im Wesentlichen stationär vorgehalten werden.
[0069] Demgegenüber ist die Schwenkbewegung 11 speziell an den Umstand angepasst, dass sich
die Behälter 2 bei der Etikettenübergabe auf dem Transportmittel 3 weiterbewegen und
ggf. dabei um sich selbst gedreht werden. Dadurch lassen sich optimierte Bewegungsabläufe
beim Schwenken der Paletten 5 herstellen.
[0070] Die Behälter 2 werden beispielsweise entlang des Teilkreises 3a in der Richtung 3b
transportiert und führen vorzugsweise zusätzlich eine Drehbewegung 3c um sich selbst
aus (siehe Fig. 1). Zu diesem Zweck sind die Behälter 2 beispielsweise auf Drehtellern
3d (siehe Fig. 7) stehend eingespannt oder werden im Neckhandling hängend gedreht
(nicht dargestellt). Geeignete Halterungen zum Halten und Drehen der Behälter 2 sind
an sich bekannt und daher im Detail nicht weiter beschrieben.
[0071] Entscheidend ist vielmehr, dass die Schwenkbewegungen 10, 11 speziell an die jeweiligen
Relativbewegungen des Karussells 4 bezüglich des Magazins 7, 7.1 und der Behälter
2 angepasst werden können. Hierbei ist insbesondere auch eine Anpassung an unterschiedliche
Etikettengrößen möglich.
[0072] Demnach sind die Schwenkbewegungen 10, 11 bei der Übergabe von Etiketten 6 mit einer
Länge von mehr als 150 mm, insbesondere von mehr als 250 mm, anderweitig anzupassen
als dies für kürzere Etiketten bekannt ist. Somit ergeben sich aus der individuellen
Steuerbarkeit der Antriebe 8 am Magazin 7, 7.1 und an den Behältern 2 vielfältig optimierbare
Bewegungsabläufe für das Schwenken der Paletten 5.
[0073] Die Behälter 2 werden vorzugsweise als kontinuierlich transportierter Behälterstrom
zugeführt. Bei einem als rotierender Behältertisch ausgebildeten Transportmittel 3
können die Behälter 2 auf bekannte Weise mittels eines Einlaufsterns 58 und eines
Auslaufsterns 59 zugeführt bzw. abgeführt werden, siehe auch das Beispiel in der Fig.
8.
[0074] Das Transportmittel 3 könnte aber auch als Linearförderer oder dergleichen ausgebildet
sein. Ebenso wäre prinzipiell eine taktweise Transportbewegung des Transportmittels
3 denkbar. Zugunsten einer hohen Maschinenleistung ist jedoch ein kontinuierlicher
Transport der Behälter 2 während der Etikettierung vorteilhaft.
[0075] Die individuellen Antriebe 8 der Paletten 5 sind vorzugsweise als Direktantriebe
ausgebildet, wie in den voranstehend beschriebenen Ausführungsformen 21, 41 der Schwenkeinheiten
gezeigt ist. Prinzipiell könnten die Paletten 5 jedoch auch mittels individuell zugeordneter
Servomotoren mit einem zwischengeschalteten Getriebe geschwenkt werden. Ebenso wären
individuell zugeordnete Linearantriebe denkbar, die beispielsweise radial ausgerichtet
mittels einer Zahnstange oder dergleichen einen Linearabtrieb in eine Schwenkbewegung
der Paletten 5 umwandeln. Direktantriebe haben demgegenüber jedoch den Vorteil, dass
sie einen spielfreien Antrieb und eine Gewichtsersparnis gegenüber Getriebemotoren
ermöglichen.
[0076] Zugunsten einer exakten Steuerung des Karussells 4 und einer möglichst leichten Bauweise
ist das Karussell 4 vorzugsweise ebenso mit einem als Direktantrieb ausgebildeten
Antriebsmotor 49 ausgerüstet.
[0077] Neben der bezüglich der ersten Ausführungsform 21 der Schwenkeinheiten gezeigten
Luftkühlung der Antriebe 8 wäre auch eine Wasserkühlung oder dergleichen denkbar.
Zu diesem Zweck wären geeignete Spuren in einem zentralen Medienverteiler des Karussells
4 vorzusehen (nicht dargestellt). Eine Luftkühlung bietet demgegenüber den Vorteil,
dass zum Ansaugen der Etiketten 6 benötigte Drehverteilerspuren, pneumatische Leitungen
33, 34, 36, Ventile (nicht dargestellt) oder dergleichen ebenso zur Luftkühlung der
Antriebe 8 eingesetzt werden können, gegebenenfalls auch unter Umkehr der Fließrichtung
durch die pneumatischen Leitungen 33, 34, 36 mittels Druckluft.
[0078] Die voranstehend beschriebenen Ausführungsformen lassen sich in vorteilhafter Weise
miteinander kombinieren. Beispielsweise könnten bei der ersten Ausführungsform 21
der Schwenkeinheiten gehäuselose Motoren bzw. Antriebe mit jeweils nur einem Stator
und Rotor zum Einsatz kommen. Ebenso wäre es denkbar, bei der zweiten Ausführungsform
41 der Schwenkeinheiten individuelle Antriebe 8 einzusetzen, die aus mehreren gehäuselosen
Motoren zusammengesetzt sind, wie beispielsweise in der Fig. 2 gezeigt ist.
1. Etikettiermaschine (1) für Behälter (2), mit:
- einem Transportmittel (3) für die Behälter (2);
- wenigstens einem Magazin (7) für Etiketten (6);
- einem insbesondere direkt angetriebenen Karussell (4) mit daran umlaufenden Paletten
(5) zur Entnahme der Etiketten (6) aus dem Magazin (7) und zur Übergabe der Etiketten
(2) an die Behälter (2),
dadurch gekennzeichnet, dass
jeder Palette (5) ein individueller elektromotorischer Antrieb (8) zum separaten Schwenken
der Palette (5) zugeordnet ist; und
die Etikettiermaschine eine programmierbare Steuerung (9) für die individuellen Antriebe
(8) umfasst, wobei die Steuerung (9) zum Erzeugen unterschiedlicher Schwenkbewegungen
(10, 11) der Paletten (5) am Magazin (7) und an den Behältern (2) ausgebildet ist.
2. Etikettiermaschine nach Anspruch 1, wobei die individuellen Antriebe (8) als Direktantriebe
für die Paletten (5) ausgebildet sind.
3. Etikettiermaschine nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Karussell (4) eine obere und
eine untere Lagerplatte (22, 23) zum Befestigen und Lagern der individuellen Antriebe
(8) umfasst und diese zwischen den Lagerplatten (22, 23) angeordnet und dort mit den
Paletten (5) verbunden sind.
4. Etikettiermaschine nach Anspruch 3, wobei die individuellen Antriebe (8) jeweils einen
oberen und einem unteren Motor (24, 25) umfassen, deren Rotoren (24b, 25b) innenliegend
ausgebildet und sowohl miteinander als auch mit der zugeordneten Palette (5) drehfest
verbunden sind.
5. Etikettiermaschine nach Anspruch 3, wobei die individuellen Antriebe (8) jeweils einen
Motor (42) mit außenliegendem Rotor (42b) umfassen, der mit der zugeordneten Palette
(5) drehfest verbunden ist.
6. Etikettiermaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei die individuellen Antriebe
(8) als gehäuselose Motoren (24, 25) und die Lagerplatten (22, 23) als wenigstens
stirnseitige Gehäuse für die gehäuselosen Motoren (24, 25) ausgebildet sind.
7. Etikettiermaschine nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, wobei durch die individuellen
Antriebe (8) zentrale Ansaugkanäle (33) zum Verbinden der Paletten (5) mit einem pneumatischen
Drehverteiler (35) verlaufen.
8. Etikettiermaschine nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, wobei die Paletten
(5) als Vakuumpaletten mit elastisch nachgiebigen und/oder austauschbaren und/oder
von Saugnäpfen (30) eingefassten Ansaugkissen (29) für die Etiketten (6) ausgebildet
sind.
9. Etikettiermaschine nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, wobei die Paletten
(5) nach außen gekrümmte Auflageflächen (15) umfassen, deren Krümmungsradius (15a)
wenigstens 100 mm beträgt und die bei radialer Ausrichtung tangential entlang eines
Teilkreises (4a) mit einem Radius von wenigstens 300 mm angeordnet sind, sowie Schwenkachsen
(5a), die bezüglich der Krümmungsmittelpunkte (15c) der Auflageflächen (15a) eine
radiale Exzentrizität (15b) von wenigstens 35 mm nach außen hin aufweisen.
10. Etikettiermaschine nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, wobei das Transportmittel
(3) ein kontinuierlich drehbarer Behältertisch ist.
11. Etikettiermaschine nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, wobei wenigstens ein
weiteres Magazin (7.1) für Etiketten sowie Füllzustandssensoren (7c) für die Magazine
(7) vorhanden sind, und wobei die Steuereinheit (9) insbesondere für einen automatischen
Wechsel der Entnahme zwischen den Magazinen (7, 7.1) ausgebildet ist.
12. Etikettiermaschine nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, ferner mit einem Leimdrucker
(13) zum berührungslosen Aufspritzen von Leim (14) auf die am Karussell (4) umlaufenden
Etiketten (6).
13. Etikettiermaschine nach Anspruch 12, wobei das Karussell (4), das Magazin (7) und
der Leimdrucker (13) gemeinsam um eine horizontale Achse (50) kippbar gelagert und
in gekipptem Zustand arretierbar ausgebildet sind.
14. Etikettiermaschine nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, wobei die Steuerung
(9) derart ausgebildet ist, dass einzelne Paletten (5) beim Auftreten zugeordneter
Positionslücken (57) zwischen den Behältern (2) automatisch vom Magazin (7) weggeschwenkt
werden.
15. Maschinenblock (51) mit der Etikettiermaschine nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche
und ferner mit einer Streckblasmaschine (52), einer Füllmaschine (53) und einer Verschließmaschine
(54) für die Behälter (2).
1. Labelling machine (1) for containers (2), comprising:
- a transport means (3) for the containers (2);
- at least one magazine (7) for labels (6);
- a carousel (4) which is driven in particular directly and comprises pallets (5)
circulating thereon for removing the labels (6) from the magazine (7) and for transferring
the labels (2) to the containers (2),
characterised in that each pallet (5) is associated with an individual electric-motor drive (8) for pivoting
the pallet (5) separately; and
the labelling machine comprises a programmable controller (9) for the individual drives
(8), the controller (9) being designed to generate different pivoting movements (10,
11) of the pallets (5) on the magazine (7) and on the containers (2).
2. Labelling machine according to claim 1, wherein the individual drives (8) are designed
as direct drives for the pallets (5).
3. Labelling machine according to either claim 1 or claim 2, wherein the carousel (4)
comprises an upper and a lower bearing plate (22, 23) for fastening and supporting
the individual drives (8) and said drives are arranged between the bearing plates
(22, 23) and are connected to the pallets (5) in this position.
4. Labelling machine according to claim 3, wherein the individual drives (8) each comprise
an upper and a lower motor (24, 25), the rotors (24b, 25b) of which are formed on
the inside and are connected both to one another and to the associated pallet (5)
for conjoint rotation.
5. Labelling machine according to claim 3, wherein the individual drives (8) each comprise
a motor (42) having an outer rotor (42b) which is connected to the associated pallet
(5) for conjoint rotation.
6. Labelling machine according to any of claims 3 to 5, wherein the individual drives
(8) are designed as motors (24, 25) without a housing, and the bearing plates (22,
23) are designed, at least at the end thereof, as housings for the motors (24, 25)
without a housing.
7. Labelling machine according to at least one of the preceding claims, wherein central
suction channels (33) for connecting the pallets (5) to a pneumatic rotary distributor
(35) extend through the individual drives (8).
8. Labelling machine according to at least one of the preceding claims, wherein the pallets
(5) are designed as vacuum pallets having suction pads (29) for the labels (6), which
pads are elastically flexible and/or exchangeable and/or enclosed by suction cups
(30).
9. Labelling machine according to at least one of the preceding claims, wherein the pallets
(5) comprise outwardly curved support surfaces (15), the radius of curvature (15a)
of which is at least 100 mm and which, when oriented radially, are arranged tangentially
along a partial circle (4a) having a radius of at least 300 mm, and comprise pivot
axes (5a) which have a radial eccentricity (15b) of at least 35 mm towards the outside
with respect to the centres of curvature (15c) of the support surfaces (15a).
10. Labelling machine according to at least one of the preceding claims, wherein the transport
means (3) is a continuously rotatable container table.
11. Labelling machine according to at least one of the preceding claims, wherein at least
one further magazine (7.1) for labels and fill level sensors (7c) for the magazines
(7) are provided, and wherein the control unit (9) is designed in particular for automatically
switching the removal process between the magazines (7, 7.1).
12. Labelling machine according to at least one of the preceding claims, further comprising
a glue printer (13) for spraying glue (14) onto the labels (6) circulating on the
carousel (4) in a non-contact manner.
13. Labelling machine according to claim 12, wherein the carousel (4), the magazine (7)
and the glue printer (13) are jointly mounted so as to be tiltable about a horizontal
axis (50) and are designed such that they can be locked in the tilted state.
14. Labelling machine according to at least one of the preceding claims, wherein the controller
(9) is designed such that individual pallets (5) are automatically pivoted away from
the magazine (7) when associated position gaps (57) occur between the containers (2).
15. Machine block (51) comprising the labelling machine according to at least one of the
preceding claims and further comprising a stretch blow moulding machine (52), a filling
machine (53) and a closing machine (54) for the containers (2).
1. Machine d'étiquetage (1) pour récipients (2), comportant :
- un moyen de transport (3) pour les récipients (2) ;
- au moins un magasin (7) pour étiquettes (6) ;
- un carrousel (4), en particulier à entraînement direct, comportant des palettes
(5) périphériques pour l'extraction des étiquettes (6) hors du magasin (7) et le transfert
des étiquettes (2) sur les récipients (2),
caractérisée
en ce qu'un entraînement à moteur électrique individuel (8) est associé à chaque palette (5)
pour le pivotement séparé de la palette (5) ; et
en ce que la machine d'étiquetage comporte une commande programmable (9) pour les entraînements
individuels (8), dans laquelle la commande (9) est constituée pour produire des mouvements
de pivotement variés (10, 11) des palettes (5) sur le magasin (7) et sur les récipients
(2).
2. Machine d'étiquetage selon la revendication 1, dans laquelle les entraînements individuels
(8) sont constitués comme des entraînements directs pour les palettes (5).
3. Machine d'étiquetage selon la revendication 1 ou 2, dans laquelle le carrousel (4)
comporte des plaques de support supérieure et inférieure (22, 23) pour fixer et supporter
les entraînements individuels (8) et ceux-ci sont agencés entre les plaques de support
(22, 23) et y sont connectés aux palettes (5).
4. Machine d'étiquetage selon la revendication 3, dans laquelle les entraînements individuels
(8) comportent chacun un moteur supérieur et un moteur inférieur (24, 25), dont les
rotors (24b, 25b) sont agencés à l'intérieur et sont connectés aussi bien entre eux
qu'à la palette associée (5) de façon solidaire en rotation.
5. Machine d'étiquetage selon la revendication 3, dans laquelle les entraînements individuels
(8) comportent chacun un moteur (42) avec un rotor externe (42b), qui est connecté
à la palette associée (5) de façon solidaire en rotation.
6. Machine d'étiquetage selon l'une des revendications 3 à 5, dans laquelle les entraînements
individuels (8) sont constitués comme des moteurs sans boîtier (24, 25) et les plaques
de support (22, 23) comme des boîtiers au moins du côté avant pour les moteurs sans
boîtier (24, 25).
7. Machine d'étiquetage selon au moins l'une des revendications précédentes, dans laquelle
des canaux de succion centraux (33) pour le couplage des palettes (5) à un distributeur
rotatif pneumatique (35) traversent les entraînements individuels (8).
8. Machine d'étiquetage selon au moins l'une des revendications précédentes, dans laquelle
les palettes (5) sont constituées comme des palettes à succion sous vide avec des
coussinets à succion (29) élastiques souples et/ou interchangeables et/ou bordés de
ventouses (30) pour les étiquettes (6).
9. Machine d'étiquetage selon au moins l'une des revendications précédentes, dans laquelle
les palettes (5) comportent des surfaces de contact (15) incurvées vers l'extérieur
dont le rayon de courbure (15a) est d'au moins 100 mm et agencées en direction radiale
tangentiellement à un cercle de base (4a) avec un rayon d'au moins 300 mm, ainsi que
des axes de pivotement (5a) qui présentent une excentricité radiale (15b) vers l'extérieur
d'au moins 35 mm par rapport aux centres de courbure (15c) des surfaces de contact
(15a).
10. Machine d'étiquetage selon au moins l'une des revendications précédentes, dans laquelle
le moyen de transport (3) est une table de récipients rotative en continu.
11. Machine d'étiquetage selon au moins l'une des revendications précédentes, dans laquelle
au moins un magasin supplémentaire (7.1) pour des étiquettes ainsi que des capteurs
de niveau de remplissage (7c) sont disponibles pour les magasins (7), et dans laquelle
l'unité de commande (9) est conçue en particulier pour une commutation automatique
de l'extraction entre les magasins (7, 7.1).
12. Machine d'étiquetage selon au moins l'une des revendications précédentes, comprenant
en outre une imprimante à colle (13) pour une aspersion sans contact de colle (14)
sur les étiquettes (6) qui circulent sur le carrousel (4).
13. Machine d'étiquetage selon la revendication 12, dans laquelle le carrousel (4), le
magasin (7) et l'imprimante à colle (13) sont montés conjointement de manière basculante
sur un axe horizontal (50) et sont verrouillables à l'état basculé.
14. Machine d'étiquetage selon au moins l'une des revendications précédentes, dans laquelle
la commande (9) est constituée de telle sorte que les palettes individuelles (5) sont
dégagées automatiquement du magasin (7) par pivotement lors d'écarts de position associés
(57) entre les récipients (2).
15. Module de machine (51) comportant la machine d'étiquetage selon au moins l'une des
revendications précédentes, et comportant en outre une machine d'injection-soufflage
(52), une machine de remplissage (53) et une machine d'obturation (54) pour les récipients
(2).