Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Kantenfräsaggregat für eine Holzbearbeitungseinrichtung
zum Bearbeiten von plattenförmigen Werkstücken, eine Holzbearbeitungseinrichtung mit
einem Kantenfräsaggregat sowie ein Verfahren zum Bearbeiten von plattenförmigen Werkstücken
mit einem Kantenfräsaggregat.
Stand der Technik
[0002] Im Bereich der Möbel- und Bauelementefertigung werden Werkstücke aus optischen sowie
funktionalen Gründen häufig mit einem Beschichtungsmaterial versehen, wobei plattenförmige
Werkstücke zumeist auch an deren Schmalflächen mit einem solchen Schmalflächenbeschichtungs-
bzw. Kantenmaterial beschichtet werden. Nach dem Anbringen des Schmalflächenbeschichtungsmaterials
an die Schmalfläche kann dieses gegenüber der begrenzenden Werkstückkante überstehen,
sodass eine nachfolgende Bearbeitung der Werkstückkante bzw. des überstehenden Schmalflächenbeschichtungsmaterials
erforderlich ist, um einen bündigen Übergang von der beschichteten Schmalfläche zu
den angrenzenden Plattenseiten auszubilden.
[0003] Aus der
EP 1 882 549 B1 ist eine als Durchlaufmaschine ausgebildete Holzbearbeitungseinrichtung zum Bearbeiten
von Schmalflächen plattenförmiger Werkstücke bekannt. Bei dieser werden die zu bearbeitenden
Werkstücke in einer Durchlaufrichtung relativ zu einem Kantenfräsaggregat bewegt,
wobei an einer dem Kantenfräsaggregat zugewandten Schmalfläche ein Schmalflächenbeschichtungsmaterial
angebracht ist, welches gegenüber der die Schmalfläche begrenzenden Werkstückkante
übersteht. Zur Bearbeitung des Schmalflächenbeschichtungsmaterials wird das Kantenfräsaggregat
vollumfänglich entlang der Werkstückkanten bewegt, wobei zur Führung des Kantenfräsaggregats
eine Tastrolle vorgesehen ist, die während des Bearbeitungsvorgangs auf einer zur
Schmalfläche benachbarten Werkstückoberfläche abrollt. Mit dieser Holzbearbeitungseinrichtung
können insbesondere rechteckförmige Werkstücke mit geraden Werkstückkonturen bearbeitet
werden, wohingegen Werkstückkanten mit einer Profilierung, insbesondere eine Profilierung
mit geringen Kurvenradien, nicht bearbeitet werden können.
Darstellung der Erfindung
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein Kantenfräsaggregat sowie eine Holzbearbeitungseinrichtung
vorzuschlagen, durch welche eine Bearbeitung verschiedenartiger Werkstücke ermöglicht
ist. Zudem ist es Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken
vorzuschlagen, durch welches eine zeit- und kostensparende Bearbeitung ermöglicht
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Kantenfräsaggregat für eine Holzbearbeitungseinrichtung
zum Bearbeiten von plattenförmigen Werkstücken, die in einer Durchlaufrichtung relativ
zu einem Bearbeitungswerkzeug bewegbar sind und die wenigstens an einer dem Bearbeitungswerkzeug
zugewandten Schmalfläche ein Schmalflächenbeschichtungsmaterial aufweisen, das zumindest
bereichsweise gegenüber einer die Schmalfläche begrenzenden Werkstückkante übersteht,
wobei das Bearbeitungswerkzeug relativ zu dem in Durchlaufrichtung bewegbaren Werkstück
verfahrbar vorgesehen ist, um zumindest das gegenüber der Werkstücckante überstehende
Schmalflächenbeschichtungsmaterial spannehmend zu bearbeiten, sowie mit einer Tasteinrichtung,
durch die eine an die Schmalfläche angrenzende Werkstückkontur zumindest abschnittsweise
abtastbar ist, wobei die Verfahrbewegung des Bearbeitungswerkzeugs zum Bearbeiten
des Werkstücks in Abhängigkeit von der abgetasteten Werkstückkontur vorgesehen ist,
gelöst, wobei die Tasteinrichtung zumindest zwei Tastelemente zum Abtasten von wenigstens
zwei Abschnitten der Werkstückkontur aufweist, wobei die zumindest zwei Tastelemente
während der Durchlaufbewegung des Werkstücks wechselseitig aus einer Warteposition
in eine Tastposition überführbar sind. Mit einem solchen verfahrbaren Kantenfräsaggregat
kann während der Durchlaufbewegung des Werkstücks ein Überstand des Schmalflächenbeschichtungsmaterials
gegenüber der Werkstückkante in wenigstens zwei Abschnitten der Werkstückkante spannehmend
bearbeitet werden. Dabei erfolgt die Bearbeitung des Schmalflächenbeschichtungsmaterials
in Abschnitten der Werkstückkante die benachbart bzw. angrenzend zu den wenigstens
zwei abzutastenden Werkstückkonturabschnitten angeordnet sind. Indem die Tastelemente
wechselseitig aus einer Warteposition in eine Tastposition überführbar sind, kann
die Bearbeitung des Schmalflächenbeschichtungsmaterials in den Abschnitten der Werkstückkante
nacheinander erfolgen. Dabei erfolgt zunächst ein Abtasten und Bearbeiten entlang
eines ersten Werkstückkantenabschnitts und darauffolgend ein Abtasten und Bearbeiten
entlang eines zweiten Werkstückkantenabschnitts.
[0006] In einer bevorzugten Weiterbildung des Kantenfräsaggregats kann vorgesehen sein,
dass die zumindest zwei Tastelemente aus der jeweiligen Warteposition wechselseitig
in unterschiedliche Tastpositionen überführbar sind, sodass durch die Tastelemente
während der Durchlaufbewegung des Werkstücks verschiedene Abschnitte der Werkstückkontur
abtastbar sind. Indem die Tastelemente wechselseitig in verschiedene Tastpositionen
überführbar sind, können durch die Tasteinrichtung beabstandet zueinander und/oder
unterschiedlich orientierte Werkstückkonturabschnitte am Werkstück abtastbar sein.
[0007] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung des Kantenfräsaggregats kann vorsehen, dass
die zumindest zwei Tastelemente in der jeweiligen Tastposition in der Weise angeordnet
sind, dass durch die Tastelemente die Werkstückkonturen der sich gegenüberliegenden
und an die Schmalfläche angrenzenden Längsseiten des Werkstücks abtastbar sind. Durch
eine solche Ausrichtung der Tastelemente können in gegensätzliche Richtungen weisende
Werkstückkonturen abgetastet werden. Dabei können die Werkstückkonturen profiliert
ausgebildet sein, insbesondere als Vertiefung oder Nut. Werkstücke mit einer solchen
profilierten Längsseite werden beispielsweise bei einem Möbel eingesetzt, wobei die
profilierte Längsseite als ein Griffleistenprofil dient. Dabei ist die spannehmende
Bearbeitung des über die Werkstückkante überstehenden Schmalflächenbeschichtungsmaterials
erforderlich, um einen bündigen Übergang zwischen der Schmalfläche und den beiden
angrenzenden Längsseiten und/oder zur Ober- und Unterseite des Werkstücks zu schaffen.
[0008] In einer Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass die zumindest zwei Tastelemente
in der jeweiligen Tastposition zum Bearbeitungswerkzeug an gegenüberliegenden Seiten
angeordnet sind. Durch diese Anordnung der Tastelemente, kann ein präzises Abtasten
der Konturen an den sich am Werkstück gegenüberliegenden Längsseiten erreicht sein.
[0009] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Kantenfräsaggregats kann vorgesehen
sein, dass zumindest ein Endabschnitt der Tastelemente fingerförmig ausgebildet ist
und am Endabschnitt ein Tastbereich, vorzugsweise eine Tastrolle, vorgesehen ist,
der in der Tastposition benachbart zum Bearbeitungswerkzeug angeordnet ist. Die fingerförmige
Ausgestaltung der Tastelemente kann ermöglichen, dass durch diese auch eine profilierte
Werkstückkontur abtastbar ist. Dabei können durch die fingerförmigen Tastelemente
auch als Vertiefungen oder Nuten ausgebildete Werkstückkonturen bis zu einem Grund
abgetastet werden.
[0010] Ein Querschnitt des Tastbereichs, vorzugsweise ein Durchmesser der Tastrolle, kann
bevorzugt gleich groß oder kleiner ausgebildet sein als ein Bearbeitungsdurchmesser
des Bearbeitungswerkzeugs. Dadurch kann erreicht sein, dass auch konkav ausgebildete
Werkstückkonturen abgetastet werden können. Dabei können durch die Tastelemente Radien
der Werkstückkontur abtastbar sein, die gleich groß oder kleiner als die durch das
Bearbeitungswerkzeug bearbeitbaren Radien der Werkstückkante ausgebildet sind.
[0011] Eine Ausgestaltung des Kantenfräsaggregats kann vorsehen, dass die zumindest zwei
Tastelemente in der jeweiligen Warteposition einander gegenüberliegend angeordnet
sind und vorzugsweise zumindest die Tastbereiche im Wesentlichen zueinander weisend
ausgerichtet sind. Auf diese Weise entspricht die Ausrichtung der Tastelemente in
der Warteposition im Wesentlichen der zum Abtasten erforderlichen Ausrichtung in der
jeweiligen Tastposition, sodass ein schnelles Überführen der Tastelemente aus der
Warteposition in die Tastposition ermöglicht ist.
[0012] In einer bevorzugten Weiterbildung des Kantenfräsaggregats kann zudem vorgesehen
sein, dass den zumindest zwei Tastelementen jeweils eine Stelleinrichtung zugeordnet
ist und eine Stellbewegung der Tastelemente zwischen der Warteposition und der Tastposition
einzeln ansteuerbar ist. Indem jeweils eine Stelleinrichtung ein Tastelement ansteuert,
kann eine konstruktiv einfache Ausgestaltung einer Stellmöglichkeit der Tastelemente
erreicht sein, bei welcher die Tastelemente unabhängig voneinander angesteuert werden
können.
[0013] Die Stelleinrichtung des Kantenfräsaggregats kann vorteilhafterweise einen Stellantrieb
zum Ansteuern der Stellbewegung aufweisen, vorzugsweise einen als Spindelantrieb,
Pneumatikantrieb, Hydraulikantrieb oder elektromechanischen Linearantrieb ausgebildeten
Stellantrieb. Durch einen solchen Stellantrieb kann eine schnelle und präzise Ansteuerung
der Tastelemente zum Ausführen der Stellbewegung erreicht sein. Dies wird insbesondere
durch einen Stellantrieb erreicht, der eine lineare Stellbewegung zwischen der Warteposition
und der Tastposition ansteuert. Solche Stellantriebe können zudem eine hohe Funktionssicherheit
aufweisen.
[0014] Eine weitere Ausgestaltung des Kantenfräsaggregats kann vorsehen, dass den Tastelementen
jeweils eine Justiereinrichtung zugeordnet ist, durch welche die Tastelemente zur
abzutastenden Werkstückkontur und/oder zum Bearbeitungswerkzeug manuell oder automatisiert
justierbar sind. Durch eine solche Justiereinrichtung kann eine Verstellmöglichkeit
der Tastelemente, insbesondere der Tastbereiche, vorgesehen sein. Durch die Justiereinrichtung
kann eine exakte Anpassung der Tasteinrichtung an die zu bearbeitenden Werkstücke
erfolgen, wobei durch die Justierung sowohl Werkstücktoleranzen ausgeglichen werden
können als auch eine Anpassung der Tasteinrichtung an unterschiedliche Werkstückgeometrien
ermöglicht sein kann.
[0015] Die Justiereinrichtung kann in einer vorteilhaften Weiterbildung des Kantenfräsaggregats
zwei Linearantriebe aufweisen, vorzugsweise als Spindelantrieb ausgebildete Linearantriebe,
wobei zumindest ein Linearantrieb an dem Tastelement angreift und/oder zumindest ein
Linearantrieb in dem Tastelement integriert ist. Indem die Justierung der Tastelemente
durch zwei Linearantriebe vorgesehen ist, kann eine Justierung der Tastelemente in
zwei Justierrichtungen ermöglicht sein, beispielsweise in einer X-Richtung und einer
Z-Richtung. Das Ausbilden der Justiereinrichtung durch Linearantriebe kann zudem eine
präzise Justierung der Tastelemente ermöglichen.
[0016] Eine bevorzugte Ausgestaltung des Kantenfräsaggregats kann zudem vorsehen, dass die
Tastelemente in einer Ebene justierbar sind, die sich im Wesentlichen parallel zu
der dem Bearbeitungswerkzeug zugewandten Schmalfläche des Werkstücks erstreckt. Durch
eine Justiermöglichkeit der Tastelemente innerhalb der Ebene kann eine präzise und
zugleich flexible Justierung der Stellelemente ermöglicht sein, bei welcher die Tastelemente
durch die beiden Linearantriebe stufenlose in einer beliebigen Position innerhalb
der Ebene justiert werden können.
[0017] Eine vorteilhafte Weiterbildung des Kantenfräsaggregats kann eine Sensoreinrichtung
vorsehen, durch welche eine Position der Tastelemente zur abzutastenden Werkstückkontur
und/oder zum Bearbeitungswerkzeug erfassbar ist, und vorzugsweise in Abhängigkeit
von der erfassten Position eine automatisierte Justierung der Tastelemente zur abzutastenden
Werkstückkontur und/oder zum Bearbeitungswerkzeug vorgesehen ist. Durch eine solche
Sensoreinrichtung kann zur Verbesserung der Prozesssicherheit eine Überwachung des
Bearbeitungsvorgangs erreicht sein. Ebenso kann durch die Sensoreinrichtung eine Erhöhung
des Automatisierungsgrades des Bearbeitungsvorgangs umgesetzt werden.
[0018] In einer weiteren Ausgestaltung des Kantenfräsaggregats kann die Tasteinrichtung
modular ausgebildet sein und über eine Schnittstelle auswechselbar an dem Bearbeitungswerkzeug
und/oder Kantenfräsaggregat anordenbar ist. Durch eine solche modulare Ausgestaltung
kann das Anbringen und/oder Auswechseln der Tasteinrichtung an verschiedenen bzw.
an bestehenden Kantenfräsaggregaten ermöglicht sein, sodass eine kostengünstige Umrüstung
von Kantenfräsaggregaten ermöglicht sein kann. Indem die Tasteinrichtung über eine
Schnittstelle an dem Kantenfräsaggregat anbringbar ist, kann zudem ein einfacher und
schneller Umrüstvorgang erreicht sein.
[0019] Die Aufgabe wird zudem durch eine Holzbearbeitungseinrichtung mit einem Kantenfräsaggregat
zum Bearbeiten von plattenförmigen Werkstücken, die in einer Durchlaufrichtung relativ
zu einem Bearbeitungswerkzeug des Kantenfräsaggregats bewegbar sind und die wenigstens
an einer dem Bearbeitungswerkzeug zugewandten Schmalfläche ein Schmalflächenbeschichtungsmaterial
aufweisen, das zumindest bereichsweise gegenüber einer die Schmalfläche begrenzenden
Werkstückkante übersteht, wobei das Bearbeitungswerkzeug relativ zu dem in Durchlaufrichtung
bewegbaren Werkstück verfahrbar vorgesehen ist, um zumindest das gegenüber der Werkstückkante
überstehende Schmalflächenbeschichtungsmaterial spannehmend zu bearbeiten, gelöst,
wobei das Kantenfräsaggregat gemäß einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen
ausgebildet ist. Eine Holzbearbeitungseinrichtung mit einem solchen Kantenfräsaggregat
ermöglicht das Bearbeiten von Werkstücken im Durchlaufverfahren, wobei das Kantenfräsaggregat
eine spannehmende Bearbeitung zumindest von Überständen des Schmalflächenbeschichtungsmaterials
an wenigstens zwei Abschnitten der die Schmalfläche begrenzenden Werkstückkante während
der Durchlaufbewegung der Werkstücke ermöglicht. Auf diese Weise kann durch die Holzbearbeitungseinrichtung
eine effiziente Kantenbearbeitung einer großen Anzahl von Werkstücken ermöglicht sein.
[0020] Die Aufgabe wird des Weiteren durch ein Verfahren zum Bearbeiten von plattenförmigen
Werkstücken mit einem Kantenfräsaggregat, insbesondere einem Kantenfräsaggregat nach
einem der zuvor beschriebenen Ausführungsformen gelöst, wobei die Werkstücke in einer
Durchlaufrichtung relativ zu einem Bearbeitungswerkzeug des Kantenfräsaggregats bewegt
werden, wobei die Werkstücke wenigstens an einer dem Bearbeitungswerkzeug zugewandten
Schmalfläche ein Schmalflächenbeschichtungsmaterial aufweisen, das zumindest bereichsweise
gegenüber einer die Schmalfläche begrenzenden Werkstückkante übersteht, ein erstes
Tastelement einer Tasteinrichtung während der Durchlaufbewegung des Werkstücks aus
einer Warteposition in eine Tastposition überführt wird und einen ersten Abschnitt
einer zur Schmalfläche benachbarten Werkstückkontur abtastet, und das Bearbeitungswerkzeug
in Abhängigkeit von der ersten abgetasteten Werkstückkontur entlang eines Abschnitts
der zur abgetasteten Werkstückkontur benachbarten Werkstückkante verfahren wird, um
zumindest das gegenüber der Werkstückkante überstehende Schmalflächenbeschichtungsmaterial
während der Durchlaufbewegung des Werkstücks spannehmend zu bearbeiten, das erste
Tastelement nach dem Abtasten des ersten Abschnitts der Werkstückkontur in die Warteposition
überführt wird und das zweite Tastelement aus einer Warteposition in eine weitere
Tastposition überführt wird und einen zweiten Abschnitt der zur Schmalfläche benachbarten
Werkstückkontur abtastet, und das Bearbeitungswerkzeug in Abhängigkeit von der zweiten
abgetasteten Werkstückkontur entlang eines Abschnitts der zur abgetasteten Werkstückkontur
benachbarten Werkstückkante verfahren wird, um zumindest das gegenüber der Werkstückkante
überstehende Schmalflächenbeschichtungsmaterial während der Durchlaufbewegung des
Werkstücks spannehmend zu bearbeiten. Durch dieses Verfahren kann ein zeit- und kosteneffizientes
Bearbeiten von Überständen des Schmalflächenbeschichtungsmaterials an wenigstens zwei
Abschnitten der die Schmalfläche begrenzenden Werkstückkante im Durchlaufverfahren
ermöglicht sein. Indem die beiden Tastelemente wechselseitig in verschiedene Tastposition
überführt werden können, kann das Abtasten der Werkstückkontur und gleichzeitige Bearbeiten
der Werkstückkante dabei nacheinander an wenigstens zwei verschiedenen Abschnitten
des Werkstücks erfolgen.
[0021] In einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass durch
das erste Tastelement die Werkstücckontur einer an die Schmalfläche angrenzenden ersten
Längsseite des Werkstücks abgetastet wird und darauffolgend durch das zweite Tastelement
die Werkstückkontur einer zweiten Längsseite abgetastet wird, welche der ersten Längsseite
gegenüberliegt, und vorzugsweise durch die Tastelemente eine im Wesentlichen konkav
ausgebildete Werkstückkontur abgetastet wird. Auf diese Weise können die Werkstückkonturen
der in gegensätzliche Richtungen ausgerichteten Längsseiten abgetastet werden. Indem
die Tastelemente auch eine konkave Werkstückkontur, d.h. eine als Vertiefung oder
Nut ausgebildete Profilierung, abtasten können, kann durch das Verfahren eine Bearbeitung
entlang eines konkaven Profils der Werkstückkante ermöglicht sein.
[0022] Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens kann zudem vorsehen, dass das Bearbeitungswerkzeug
nach dem Abtasten des ersten Abschnitts der Werkstückkontur zum zweiten abzutastenden
Abschnitt der Werkstückkontur verfahren wird und während der Verfahrbewegung des Bearbeitungswerkzeugs
das erste Tastelement aus der Tastposition in die Warteposition und das zweite Tastelement
aus der Warteposition in die weitere Tastposition wechselseitig überführt werden.
Durch das wechselseitige Überführen der Tastelemente während der Verfahrbewegung des
Kantenfräsaggregats kann das Kantenfräsaggregat beim Erreichen des zweiten Abschnitts
der Werkstückkontur bereits in eine Bereitschaftsstellung zum Abtasten der Werkstückkontur
bzw. zum Bearbeiten der Werkstückkante überführt sein, sodass eine deutliche Verkürzung
der Bearbeitungszeiten erreicht werden kann.
[0023] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens kann vorsehen, dass das erste
Tastelement den ersten Abschnitt der Werkstückkontur entlang eines ersten Tastweges
von einer Unterseite des Werkstücks zu einer Oberseite des Werkstücks abtastet und
das zweite Tastelement den zweiten Abschnitt der Werkstückkontur entlang eines zweiten
Tastweges von einer Oberseite des Werkstücks zu einer Unterseite des Werkstücks. Durch
die Bewegung der Tastelemente entlang dieser Tastwege kann zum Bearbeiten der Werkstückkante
eine Verfahrbewegung des Kantenfräsaggregats zum Werkstück entgegen dem Uhrzeigersinn
ausgebildet sein. Zudem ist das Kantenfräsaggregat durch diese Verfahrbewegung nach
dem Bearbeiten eines ersten Werkstücks bereits in der Weise unterhalb des ersten Werkstücks
positioniert, dass die Bearbeitung eines darauffolgenden Werkstücks aus dieser Position
unmittelbar begonnen werde kann. Es ist jedoch zu beachten, dass im Rahmen der Erfindung
auch eine umgekehrte Verfahrensweise zum Einsatz kommen kann.
[0024] Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben
werden im Folgenden anhand der in den Figuren dargestellten Beispiele näher beschrieben
und erläutert. Die der Beschreibung und den Figuren zu entnehmenden Merkmale können
einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht auf eine Holzbearbeitungseinrichtung mit einem Kantenfräsaggregat,
- Fig. 2
- eine Detailansicht des Kantenfräsaggregats gemäß Figur 1,
- Fig. 3
- ein Werkstück mit einem an einer Schmalfläche angebrachten Schmalflächenbeschichtungsmaterial,
- Fig. 4
- das Kantenfräsaggregat während der Bearbeitung eines ersten Abschnitts einer Werkstückkante
des Werkstücks,
- Fig. 5
- das Kantenfräsaggregat während der Bearbeitung eines zweiten Abschnitts der Werkstückkante
des Werkstücks,
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung eines ersten Verfahrensschritt zum Bearbeiten der Werkstückkante
des Werkstücks mit dem Kantenfräsaggregat gemäß Figur 2,
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung eines zweiten Verfahrensschritt zum Bearbeiten der Werkstückkante
des Werkstücks,
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung eines dritten Verfahrensschritt zum Bearbeiten der Werkstückkante
des Werkstücks,
- Fig. 9
- eine schematische Darstellung eines vierten Verfahrensschritt zum Bearbeiten der Werkstückkante
des Werkstücks und
- Fig. 10
- eine schematische Darstellung eines fünften Verfahrensschritt zum Bearbeiten einer
Werkstückkante eines weiteren Werkstücks.
[0025] Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Holzbearbeitungseinrichtung 10.
Diese Holzbearbeitungseinrichtung 10 umfasst ein Kantenfräsaggregat 11 zum Bearbeiten
von plattenförmigen Werkstücken 12, wobei die Werkstücke 12 in einer Durchlaufrichtung
D zum Kantenfräsaggregat 11 transportiert werden. Die Transportbewegung der Werkstücke
12 erfolgt durch eine nicht näher dargestellte Transportvorrichtung, durch welche
die Werkstücke 12 nacheinander, d.h. im Durchlaufverfahren, zum Kantenfräsaggregat
11 transportiert werden. Die Holzbearbeitungseinrichtung 10 ist somit insbesondere
als sogenannte Durchlaufmaschine ausgebildet.
[0026] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung des plattenförmigen Werkstücks 12. Während
der Transportbewegung sind die Werkstücke 12 mit einer Schmalfläche 13 zum Kantenfräsaggregat
11 weisend ausgerichtet, wobei wenigstens an der zum Kantenfräsaggregat 11 weisenden
Schmalfläche 13 ein Schmalflächenbeschichtungsmaterial 16 angebracht ist. Dieses Schmalflächenbeschichtungsmaterial
16 ist an der Schmalfläche 13, insbesondere in Seitenbereichen 17 der Schmalfläche
13, zumindest bereichsweise mit einem Überstand 18 gegenüber einer die Schmalfläche
13 begrenzenden Werkstückkante 14 angebracht. Durch die Bearbeitung des Werkstücks
12 mit dem Kantenfräsaggregat 11 wird zumindest dieser Überstand 18 des Schmalflächenbeschichtungsmaterials
16 spannehmend bearbeitet, um einen bündigen Übergang von der Schmalseite 13 zu den
angrenzenden Längsseiten 19 des Werkstücks 12 bzw. zu der angrenzenden Werkstückober-
und -unterseite 47, 48 auszubilden.
[0027] Das Werkstück 12 ist entlang der beiden sich gegenüberliegenden und an die Schmalfläche
13 angrenzenden Längsseiten 19 mit einer profilierten Werkstückkontur 21 ausgebildet.
Aufgrund dieser profilierten Werkstückkontur 21 ist die Werkstückkante 14 im Seitenbereich
17 der Schmalfläche 13 ebenfalls profiliert ausgebildet. Das Schmalflächenbeschichtungsmaterial
16 ist insbesondere gegenüber diesen profilierten Bereichen der Werkstückkante 14
in den Seitenbereichen 17 der Schmalfläche 13 mit dem Überstand 18 vorgesehen.
[0028] Die profilierte Werkstückkontur 21 erstreckt sich entlang einer Längserstreckung
der Schmalflächen 19 und ist insbesondere als Vertiefung oder Nut ausgebildet. Dabei
können die Schenkel, welche die Vertiefung begrenzen, unterschiedlich lang ausgebildet
sein. Durch das Kantenfräsaggregat 11 erfolgt insbesondere die Bearbeitung der Werkstückkante
14 in den profilierten Seitenbereichen 17. Ebenso kann jedoch auch vorgesehen sein,
dass durch das Kantenfräsaggregat 11 eine Bearbeitung der Werkstückkante 14 in den
zur Ober- und Unterseite 47, 48 angrenzenden Bereichen vorgesehen ist. Dabei ist unter
Bearbeitung der Werkstückkante 14 gleichzeitig die Bearbeitung des gegenüber der Werkstückkante
14 überstehenden Schmalflächenbeschichtungsmaterials 16 zu verstehen. Dieser Bearbeitungsvorgang
wird auch als Besäumen bezeichnet.
[0029] Solche Werkstücke 12 werden beispielsweise in der Möbelfertigung als Fronten für
Schubladen oder Türen verwendet, wobei die Profilierung als optisch verdecktes Griffleistenprofil
zum Öffnen der Schubladen oder Türen dient. Hierbei ist vorgesehen, dass das Werkstück
12 nach dem Bearbeitungsvorgang entlang der Schnittlinie 22 gemäß Figur 3 geteilt
wird, sodass aus einem Werkstück 12 zwei Bauteile entstehen. Auf diese Weise können
mit dem Kantenfräsaggregat 11 durch einen Bearbeitungsvorgang am Werkstücke 12 zwei
Bauteile ausgebildet werden, bei denen jeweils eine Längsseite 19 eine solche profilierte
Werkstückkontur 21 aufweist. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf eine solche
Verwendung der Werkstücke 12 beschränkt. Ebenso beschränkt sich die Werkstückkontur
21 nicht auf die beschriebene Ausgestaltung, beispielsweise kann an den Längsseiten
19 auch eine abgerundete oder sonstige profilierte Werkstückkontur 21 ausgebildet
sein.
[0030] Bei den plattenförmigen Werkstücken 12 handelt es sich beispielsweise um Massivholzplatten,
Spanplatten, Leichtbauplatten, Sandwichplatten oder ähnliche, die zumindest teilweise
aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff, Verbundwerkstoffen oder dergleichen ausgebildet
sind. Solche Werkstücke 12 können sowohl bei der Möbel- als auch bei der Bauelementefertigung
zum Einsatz kommen.
[0031] Zum Bearbeiten der Werkstückkante 14 des Werkstücks 12 ist das Kantenfräsaggregat
11 durch eine Positioniereinrichtung 23 relativ zum Werkstück 12 verfahrbar vorgesehen,
wie diese in Figur 1 dargestellt ist. Durch diese ist das Kantenfräsaggregat 11 während
der Transportbewegung des Werkstücks 12 entlang der zu bearbeitenden Werkstückkante
14 verfahrbar. Die Positioniereinrichtung 23 ermöglicht eine Positionierung des Kantenfräsaggregats
11 zum Werkstück 12 in einer X-Richtung sowie in einer Z-Richtung, wobei die X-Richtung
parallel zur Durchlaufrichtung D des Werkstücks 12 vorgesehen ist. Hierzu ist das
Kantenfräsaggregat 11 über eine erste Führungseinrichtung 24 an einem Support 26 angeordnet,
wobei durch die erste Führungseinrichtung 24 die Positionierung des Kantenfräsaggregats
11 in Z-Richtung vorgesehen ist. Der Support 26 ist verfahrbar an einer zweiten Führungseinrichtung
27 angeordnet, durch welche die Positionierung des Supports 26 und dem daran vorgesehenen
Kantenfräsaggregat 11 in X-Richtung vorgesehen ist. Durch eine weitere Zustelleinrichtung
ist das Kantenfräsaggregat 11 zudem in eine Y-Richtung positionierbar, sodass eine
Zustellbewegung des Kantenfräsaggregats 11 in Richtung des Werkstücks 12 ausführbar
ist.
[0032] Figur 2 zeigt eine Detailansicht des Kantenfräsaggregats 11. Das Kantenfräsaggregat
11 weist ein Bearbeitungswerkzeug 28 zum Bearbeiten der Werkstückkante 14 bzw. des
Schmalflächenbeschichtungsmaterials 16 auf. Dieses Bearbeitungswerkzeug 28 ist insbesondere
als Fingerfräser ausgebildet. Ein Bearbeitungsdurchmesser des als Fingerfräser ausgebildeten
Bearbeitungswerkzeugs 28 ist gleich groß oder kleiner ausgebildet als ein Profilradius
am Grund der Werkstückkontur 21. Auf diese Weise kann das Bearbeitungswerkzeug 28
entlang des Profils der Werkstückkante 14 bis zum Profilgrund der Werkstückkontur
21 geführt werden, um das Schmalflächenbeschichtungsmaterials 16 zu bearbeiten.
[0033] Der Fingerfräser kann eine konische Gestalt mit einer konkaven Außenkontur aufweisen,
sodass durch die Bearbeitung mit dem Bearbeitungswerkzeug 28 eine abgerundete Werkstückkante
14 ausbildbar ist. Dem Bearbeitungswerkzeug 28 ist eine Anlagefläche (Tastfläche)
29 zugeordnet, die durch die Zustellbewegung des Kantenfräsaggregats 11 in Y-Richtung
in Anlage zu der Schmalfläche 13 des Werkstücks 12 gebracht werden kann und als Anschlag
zur Positionierung des Kantenfräsaggregats 11 zum Werkstück 12 vorgesehen ist. Zudem
ist durch die Anlagefläche 29 ein konstanter Abstand zwischen dem Bearbeitungswerkzeug
28 und dem zu bearbeitenden Werkstück 12 während des Bearbeitungsvorgangs gebildet.
[0034] Das Kantenfräsaggregat 11 umfasst eine Tasteinrichtung 31, die zwei Tastelemente
32, 33 aufweist. Den Tastelementen 32, 33 ist jeweils eine Stelleinrichtung 34 zugeordnet,
durch welche die Tastelemente 32, 33 einzeln aus einer Warteposition 36, 37 in eine
Tastposition 38, 39 überführt werden können. Die Stelleinrichtung 34 weist einen Stellantrieb
zum Ansteuern der Stellbewegung auf, wobei der Stellantrieb insbesondere als Pneumatikantrieb
ausgebildet ist. Ebenso kann der Stellantrieb als ein Spindelantrieb, Hydraulikantrieb
oder elektromechanischer Linearantrieb ausgebildet sein. Die Tastelemente 32, 33 können
gleichzeitig in der jeweiligen Warteposition 36, 37 angeordnet sein oder zum Abtasten
der Werkstückkontur 21 wechselseitig in die jeweilige Tastposition 38, 39 überführt
werden. In Figur 2 ist das erste Tastelement 32 in dessen Tastposition 38 angeordnet
und das zweite Tastelement 33 in dessen Warteposition 37. Ebenso kann das erste Tastelement
32 in dessen Warteposition 36 angeordnet sein und das zweite Tastelement 33 in dessen
Tastposition 39.
[0035] Den Tastelementen 32, 33 ist jeweils eine Justiereinrichtung 44 zugeordnet, durch
welche die Tastelemente 32, 33 zum Bearbeitungswerkzeug 28 und/oder zu der abzutastenden
Werkstücckontur 21 des Werkstücks 12 justierbar sind. Diese Justierung ist für den
Ausgleich von Werkstücktoleranzen und/oder die Anpassung der Tasteinrichtung 31 an
unterschiedliche Geometrien oder Dimensionen von Werkstücken 12 vorgesehen. Die Justiereinrichtung
44 ist jeweils durch zwei Linearantriebe 46 gebildet, wobei die Linearantriebe 46
gemäß Figur 2 als Spindelantriebe ausgebildet sind. Ebenso können die Linearantriebe
46 auch als Pneumatikantrieb, Hydraulikantrieb oder elektrischer Linearmotor ausgebildet
sein. Dabei ist jeweils ein Linearantrieb 46 in einem Tastelement 32, 33 integriert
und ermöglicht eine Justierung zumindest des Tastbereichs 41 in einer Erstreckungsrichtung
der Tastelemente 32, 33. Der zweite Linearantrieb 46 greift an dem Tastelement 32,
33 an und ermöglicht eine Justierung des Tastelements 32, 33 orthogonal zur Erstreckungsrichtung
des Tastelements 32, 33. Die Tastelemente 32, 33 sind auf diese Weise in einer Ebene
parallel zur Schmalfläche 13 des Werkstücks 12 stufenlos justierbar. Die Justierung
der Tastelemente 32, 33 kann sowohl manuell als auch automatisiert vorgesehen sein.
[0036] Ergänzend kann eine nicht näher dargestellte Sensoreinrichtung vorgesehen sein, durch
welche eine Ausrichtung der Tastelemente 32, 33 und/oder der Tastbereiche 41 zur abzutastenden
Werkstückkontur 21 und/oder zum Bearbeitungswerkzeug 28 erfasst werden kann. Dabei
kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Justierung der Tastelemente 32, 33 in
Abhängigkeit von der durch die Sensoreinrichtung erfassten Position der Tastelemente
32, 33 durch die Justiereinrichtung 31 automatisiert erfolgt.
[0037] Die Tastelemente 32, 33 sind zumindest an deren jeweiligen Endabschnitten fingerförmig
ausgebildet und weisen an den Endabschnitten jeweils einen Tastbereich 41 auf. Dieser
Tastbereich 41 ist insbesondere durch eine Tastrolle gebildet, die während dem Abtasten
der Werkstückkontur 21 auf der Werkstückoberfläche abrollt. In den Tastpositionen
38, 39 sind die Tastelemente 32, 33 mit dem jeweiligen Tastbereich 41 aus gegensätzlichen
Richtungen zum Bearbeitungswerkzeug 28 weisend ausgerichtet. Dabei sind die Tastbereiche
41 in den Tastpositionen 38, 39 benachbart zum Bearbeitungswerkzeug 28 angeordnet.
Das heißt, dass die fingerförmigen Tastelemente 32, 33 in der jeweiligen Tastposition
38, 39 zum Bearbeitungswerkzeug 28 an gegenüberliegenden Seiten angeordnet sind. Auf
diese Weise können die Tastelemente 32, 33 in der jeweiligen Tastposition 38, 39 wechselseitig,
d.h. nacheinander, positioniert werden, um die Werkstückkonturen 21 der sich am Werkstück
12 gegenüberliegenden und an die Schmalfläche 13 angrenzenden Längsseiten 19 abzutasten.
[0038] Dieses wechselseitige Abtasten der sich an den Längsseiten 19 des Werkstücks 12 gegenüberliegen
Werkstückkonturen 21, ist in den Figuren 4 und 5 dargestellt, wobei Figur 4 das Kantenfräsaggregat
11 während dem Abtasten eines ersten Abschnitts der Werkstückkontur 21 und dem gleichzeitigen
Bearbeiten des Werkstücks 12 entlang eines ersten Abschnitts der Werkstückkante 14
zeigt und Figur 5 während dem Abtasten eines zweiten Abschnitts der Werkstückkontur
21 und dem gleichzeitigen Bearbeiten des Werkstücks 12 entlang eines zweiten Abschnitts
der Werkstückkante 14.
[0039] Während der Bearbeitung der Werkstückkante 14 bzw. des Schmalflächenbeschichtungsmaterials
16 liegt jeweils eines der Tastelemente 32, 33 an der Werkstückkontur 21 an und wird
orthogonal zur Längserstreckung der Längsseite 19 entlang der Werkstückkontur 21 bewegt.
Dabei liegt das jeweilige Tastelement 32, 33 mit dem Tastbereich 41 an der Werkstückkontur
21 kontinuierlich an, um diese abzutasten. Die Verfahrbewegung des Kantenfräsaggregats
11 erfolgt in Abhängigkeit von der abgetasteten Werkstückkontur 21, sodass die Verfahrbewegung
des Kantenfräsaggregats 11 während der Bearbeitung der Werkstücckante 14 bzw. des
Schmalflächenbeschichtungsmaterials 16 synchron zur abgetasteten profilierten Werkstückkontur
21 erfolgt. Auf diese Weise ist durch das an der Werkstückkontur 21 anliegende Tastelement
32, 33 eine Führung für die Verfahrbewegung des Kantenfräsaggregat 11 während der
Bearbeitung des Schmalflächenbeschichtungsmaterials 16 gebildet.
[0040] In den Figuren 6 bis 10 ist der Bearbeitungsvorgang der Werkstückkante 14 durch das
Kantenfräsaggregat 11 stark schematisiert dargestellt.
[0041] Figur 6 zeigt das Werkstück 12 sowie die Tastelemente 32, 33 und das Bearbeitungswerkzeug
28 des Kantenfräsaggregats 11 in einem ersten Verfahrensschritt zum Bearbeiten der
Werkstücckante 14 des Werkstücks 12, wobei die beiden Tastelemente 32, 33 in der jeweiligen
Warteposition 36, 37 angeordnet sind und das Bearbeitungswerkzeug 28 in einer Ausgangsposition.
Das Werkstück 12 wird in der Durchlaufrichtung D zum Kantenfräsaggregat 11 kontinuierlich
transportiert. Vor dem Bearbeitungsvorgang ist das Schmalflächenbeschichtungsmaterial
16 an beiden Seitenbereichen 17 der Schmalseite 13 mit dem Überstand 18 gegenüber
der Werkstückkante 14 angebracht.
[0042] Figur 7 zeigt einen zweiten Bearbeitungsschritt, um das gegenüber des ersten Abschnitts
der Werkstückkante 14 überstehende Schmalflächenbeschichtungsmaterial 16 spannehmend
zu bearbeiten. Dieser erste Abschnitt der Werkstückkante 14 begrenzt die Schmalseite
13 zu der in Durchlaufrichtung D vorauseilenden Längsseite 19 des Werkstücks 12. Zum
Beginn der Bearbeitung des ersten Abschnitts der Werkstückkante 14 ist das Kantenfräsaggregat
11 in der Weise zum Werkstück 12 positioniert, dass das Bearbeitungswerkzeug 28 sowie
das erste Tastelement 32 in der Tastposition 38 zu einer Unterseite 47 des Werkstücks
12 angeordnet sind. Um das gegenüber des ersten Abschnitts der Werkstückkante 14 überstehende
Schmalflächenbeschichtungsmaterial 16 spannehmend zu bearbeiten, wird das Tastelement
32 in Anlage zu dem Werkstück 12 gebracht und die Werkstückkontur 21 entlang des gestrichelt
dargestellten ersten Tastweges 49 abgetastet. Dabei erfolgt die Verfahrbewegung des
Kantenfräsaggregats 11 von der Unterseite 47 in Richtung zu einer Oberseite 48 des
Werkstücks 12. Das Bearbeitungswerkzeug 28 wird während des Abtastens synchron zum
ersten Tastweg 49 entlang der Werkstückkante 14 bewegt und das überstehende Schmalflächenbeschichtungsmaterial
16 spannehmend bearbeitet. Nach dem Bearbeiten der Werkstückkante 14 ist ein bündiger
Übergang zur Längsseite 19 bzw. zu der angrenzenden Unter- und Oberseite 47, 48 des
Werkstücks 12 ausgebildet.
[0043] Figur 8 zeigt die Verfahrbewegung des Kantenfräsaggregats 11 von dem ersten bearbeiteten
Abschnitt der Werkstückkante 14 zu dem zweiten zu bearbeitenden Abschnitt der Werkstückkante
14. Dieser zweite Abschnitt der Werkstückkante 14 ist gegenüberliegend zum ersten
Abschnitt der Werkstückkante 14 angeordnet und begrenzt die Schmalseite 13 zu der
Längsseite 19 des Werkstücks 12, die entgegengesetzt zur Durchlaufrichtung D vorgesehen
ist. Während der Verfahrbewegung des Kantenfräsaggregats 11 zum zweiten Abschnitt
der Werkstückkante 14 sind die beiden Tastelemente 32, 33 in deren Warteposition 36,
37 angeordnet. Dabei kann vorgesehen sein, dass während der Verfahrbewegung des Kantenfräsaggregats
11 zum zweiten Abschnitt der Werkstückkante 14 das erste Tastelement 32 aus dessen
Tastposition 38 in die Warteposition 36 überführt wird und darauffolgend das zweite
Tastelement 33 aus der Warteposition 37 in dessen Tastposition 39 überführt wird.
[0044] Figur 9 zeigt den zweiten Bearbeitungsvorgang, um das gegenüber des zweiten Abschnitts
der Werkstückkante 14 überstehende Schmalflächenbeschichtungsmaterial 16 spannehmend
zu bearbeiten. Zum Beginn der Bearbeitung des zweiten Abschnitts der Werkstückkante
14 ist das Kantenfräsaggregat 11 in der Weise zum Werkstück 12 positioniert, dass
das Bearbeitungswerkzeug 28 sowie das zweite Tastelement 33 in der Tastposition 39
zur Oberseite 48 des Werkstücks 12 angeordnet sind. Um das gegenüber des zweiten Abschnitts
der Werkstückkante 14 überstehende Schmalflächenbeschichtungsmaterial 16 spannehmend
zu bearbeiten, wird das Tastelement 33 in Anlage zu dem Werkstück 12 gebracht und
die Werkstückkontur 21 entlang des gestrichelt dargestellten zweiten Tastweges 51
abgetastet. Dabei erfolgt die Verfahrbewegung des Kantenfräsaggregats 11 von der Oberseite
48 in Richtung zur Unterseite 47 des Werkstücks 12. Das Bearbeitungswerkzeug 28 wird
während des Abtastens synchron zum zweiten Tastweg 51 entlang der Werkstückkante 14
bewegt und das überstehende Schmalflächenbeschichtungsmaterial 16 spannehmend bearbeitet.
Nach dem Bearbeiten des zweiten Abschnitts der Werkstückkante 14 bleibt das Kantenfräsaggregat
11 zur Unterseite 47 des Werkstücks 12 positioniert, um den gemäß Figur 7 beschriebenen
Bearbeitungsschritt bei einem nachfolgenden Werkstück 12 an der in Durchlaufrichtung
D vorauseilenden Längsseite 19 aus dieser Position erneut zu beginnen.
[0045] Der Wechsel der beiden Tastelemente 32, 33 zwischen zwei zu bearbeitenden Werkstücken
12 ist in Figur 10 dargestellt, wobei die Werkstücke 12 beabstandet zueinander zum
Kantenfräsaggregat 11 transportiert werden. Innerhalb des Abstandes zwischen den beiden
Werkstücken 12 erfolgt der Wechsel der beiden Tastelemente 32, 33, wobei zunächst
das zweite Tastelement 33 aus dessen Tastposition 39 in die Warteposition 37 überführt
wird und anschließend das erste Tastelement 32 aus dessen Warteposition 36 in die
Tastposition 38, um die Bearbeitung am ersten Abschnitt der Werkstückkante 14 des
folgenden Werkstücks 12 durchzuführen.
Bezugszeichenliste
10. Holzbearbeitungseinrichtung |
31. Tasteinrichtung |
11. Kantenfräsaggregat |
32. erstes Tastele-ment |
12. Werkstück |
13. Schmalfläche |
33. zweites Tas-telement |
14. Werkstückkante |
15. |
34. Stelleinrich-tung |
16. Schmalflächenbeschichtungsmaterial |
35. |
17. Seitenbereich |
36. erste Wartepo-sition |
18. Überstand |
|
19. Längsseite |
37. zweite Wartepo-sition |
20. |
21. profilierte Werkstückkontur |
38. erste Tastposition |
22. Schnittlinie |
39. zweite Tastpo-sition |
23. Positioniereinrichtung |
24. erste Führungseinrichtung |
40. |
25. |
41. Tastbereich |
26. Support |
42. |
27. zweite Führungseinrichtung |
43. |
28. Bearbeitungswerkzeug |
44. Justiereinrich-tung |
29. Anlagefläche |
30. |
45. |
|
46. Linearantrieb |
|
47. Unterseite |
|
48. Oberseite |
|
49. erster Tastweg |
|
50. |
|
51. zweiter Tastweg |
1. Kantenfräsaggregat (11) für eine Holzbearbeitungseinrichtung (10) zum Bearbeiten von
plattenförmigen Werkstücken (12), die in einer Durchlaufrichtung (D) relativ zu einem
Bearbeitungswerkzeug (28) bewegbar sind und die wenigstens an einer dem Bearbeitungswerkzeug
(28) zugewandten Schmalfläche (13) ein Schmalflächenbeschichtungsmaterial (16) aufweisen,
das zumindest bereichsweise gegenüber einer die Schmalfläche (16) begrenzenden Werkstückkante
(14) übersteht, wobei das Bearbeitungswerkzeug (28) relativ zu dem in Durchlaufrichtung
(D) bewegbaren Werkstück (12) verfahrbar vorgesehen ist, um zumindest das gegenüber
der Werkstückkante (14) überstehende Schmalflächenbeschichtungsmaterial (16) spannehmend
zu bearbeiten, sowie mit einer Tasteinrichtung (31), durch die eine an die Schmalfläche
(13) angrenzende Werkstückkontur (21) zumindest abschnittsweise abtastbar ist, wobei
die Verfahrbewegung des Bearbeitungswerkzeugs (28) zum Bearbeiten des Werkstücks (12)
in Abhängigkeit von der abgetasteten Werkstückkontur (21) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Tasteinrichtung (31) zumindest zwei Tastelemente (32, 33) zum Abtasten von wenigstens
zwei Abschnitten der Werkstückkontur (21) aufweist, wobei die zumindest zwei Tastelemente
(32, 33) während der Durchlaufbewegung des Werkstücks (12) wechselseitig aus einer
Warteposition (36, 37) in eine Tastposition (38, 39) überführbar sind.
2. Kantenfräsaggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest zwei Tastelemente (32, 33) aus der jeweiligen Warteposition (36, 37)
wechselseitig in unterschiedliche Tastpositionen (38, 39) überführbar sind, sodass
durch die Tastelemente (32, 33) während der Durchlaufbewegung des Werkstücks (12)
verschiedene Abschnitte der Werkstückkontur (21) abtastbar sind.
3. Kantenfräsaggregat nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest zwei Tastelemente (32, 33) in der jeweiligen Tastposition (38, 39) in
der Weise angeordnet sind, dass durch die Tastelemente (32, 33) die Werkstückkonturen
(21) der sich gegenüberliegenden und an die Schmalfläche (13) angrenzenden Längsseiten
(19) des Werkstücks (12) abtastbar sind.
4. Kantenfräsaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest zwei Tastelemente (32, 33) in der jeweiligen Tastposition (38, 39) zum
Bearbeitungswerkzeug (28) an gegenüberliegenden Seiten angeordnet sind.
5. Kantenfräsaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Endabschnitt der Tastelemente (32, 33) fingerförmig ausgebildet ist
und am Endabschnitt ein Tastbereich (41), vorzugsweise eine Tastrolle, vorgesehen
ist, der in der Tastposition (38, 39) benachbart zum Bearbeitungswerkzeug (28) angeordnet
ist.
6. Kantenfräsaggregat nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Querschnitt des Tastbereichs (41), vorzugsweise ein Durchmesser der Tastrolle,
gleich groß oder kleiner ausgebildet ist als ein Bearbeitungsdurchmesser des Bearbeitungswerkzeugs
(28).
7. Kantenfräsaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest zwei Tastelemente (32, 33) in der jeweiligen Warteposition (36, 37)
einander gegenüberliegend angeordnet sind und vorzugsweise zumindest die Tastbereiche
(41) im Wesentlichen zueinander weisend ausgerichtet sind.
8. Kantenfräsaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
den zumindest zwei Tastelementen (32, 33) jeweils eine Stelleinrichtung (34) zugeordnet
ist und eine Stellbewegung der Tastelemente (32, 33) zwischen der Warteposition (36,
37) und der Tastposition (38, 39) einzeln ansteuerbar ist.
9. Kantenfräsaggregat nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stelleinrichtung (34) einen Stellantrieb zum Ansteuern der Stellbewegung aufweist,
vorzugsweise einen als Spindelantrieb, Pneumatikantrieb, Hydraulikantrieb oder elektromechanischen
Linearantrieb ausgebildeten Stellantrieb.
10. Kantenfräsaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
den Tastelementen (32, 33) jeweils eine Justiereinrichtung (44) zugeordnet ist, durch
welche die Tastelemente (32, 33) zur abzutastenden Werkstückkontur (21) und/oder zum
Bearbeitungswerkzeug (28) manuell oder automatisiert justierbar sind.
11. Kantenfräsaggregat nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Justiereinrichtung (44) zwei Linearantriebe (46) aufweist, vorzugsweise als Spindelantrieb
ausgebildete Linearantriebe (46), wobei zumindest ein Linearantrieb (46) an dem Tastelement
(32, 33) angreift und/oder zumindest ein Linearantrieb (46) in dem Tastelement (32,
33) integriert ist.
12. Kantenfräsaggregat nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Tastelemente (32, 33) in einer Ebene justierbar sind, die sich im Wesentlichen
parallel zu der dem Bearbeitungswerkzeug (28) zugewandten Schmalfläche (13) des Werkstücks
(12) erstreckt.
13. Kantenfräsaggregat nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Sensoreinrichtung vorgesehen ist, durch welche eine Position der Tastelemente
(32, 33) zur abzutastenden Werkstückkontur (21) und/oder zum Bearbeitungswerkzeug
(28) erfassbar ist, und vorzugsweise in Abhängigkeit von der erfassten Position eine
automatisierte Justierung der Tastelemente (32, 33) zur abzutastenden Werkstückkontur
(21) und/oder zum Bearbeitungswerkzeug (28) vorgesehen ist.
14. Kantenfräsaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Tasteinrichtung (31) modular ausgebildet ist und über eine Schnittstelle auswechselbar
an dem Bearbeitungswerkzeug (28) und/oder Kantenfräsaggregat (11) anordenbar ist.
15. Holzbearbeitungseinrichtung (10) mit einem Kantenfräsaggregat (11) zum Bearbeiten
von plattenförmigen Werkstücken (12), die in einer Durchlaufrichtung (D) relativ zu
einem Bearbeitungswerkzeug (28) des Kantenfräsaggregats (11) bewegbar sind und die
wenigstens an einer dem Bearbeitungswerkzeug (28) zugewandten Schmalfläche (13) ein
Schmalflächenbeschichtungsmaterial (16) aufweisen, das zumindest bereichsweise gegenüber
einer die Schmalfläche (13) begrenzenden Werkstückkante (14) übersteht, wobei das
Bearbeitungswerkzeug (28) relativ zu dem in Durchlaufrichtung (D) bewegbaren Werkstück
(12) verfahrbar vorgesehen ist, um zumindest das gegenüber der Werkstücckante (14)
überstehende Schmalflächenbeschichtungsmaterial (16) spannehmend zu bearbeiten,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Kantenfräsaggregat (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 14 ausgebildet ist.
16. Verfahren zum Bearbeiten von plattenförmigen Werkstücken (12) mit einem Kantenfräsaggregat
(11), insbesondere einem Kantenfräsaggregat (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
aufweisend die Schritte, dass
- die Werkstücke (12) in einer Durchlaufrichtung (D) relativ zu einem Bearbeitungswerkzeug
(28) des Kantenfräsaggregats (11) bewegt werden, wobei die Werkstücke (12) wenigstens
an einer dem Bearbeitungswerkzeug (28) zugewandten Schmalfläche (13) ein Schmalflächenbeschichtungsmaterial
(16) aufweisen, das zumindest bereichsweise gegenüber einer die Schmalfläche (13)
begrenzenden Werkstückkante (14) übersteht,
- ein erstes Tastelement (32) einer Tasteinrichtung (31) während der Durchlaufbewegung
des Werkstücks (12) aus einer Warteposition (36) in eine Tastposition (38) überführt
wird und einen ersten Abschnitt einer zur Schmalfläche (13) benachbarten Werkstückkontur
(21) abtastet,
- und das Bearbeitungswerkzeug (28) in Abhängigkeit von der ersten abgetasteten Werkstückkontur
(21) entlang eines Abschnitts der zur abgetasteten Werkstückkontur (21) benachbarten
Werkstückkante (14) verfahren wird, um zumindest das gegenüber der Werkstückkante
(14) überstehende Schmalflächenbeschichtungsmaterial (16) spannehmend zu bearbeiten,
- das erste Tastelement (32) nach dem Abtasten des ersten Abschnitts der Werkstückkontur
(21) in die Warteposition (36) überführt wird und das zweite Tastelement (33) aus
einer Warteposition (37) in eine weitere Tastposition (39) überführt wird und einen
zweiten Abschnitt der zur Schmalfläche (13) benachbarten Werkstückkontur (21) abtastet,
- und das Bearbeitungswerkzeug (28) in Abhängigkeit von der zweiten abgetasteten Werkstückkontur
(21) entlang eines Abschnitts der zur abgetasteten Werkstückkontur (21) benachbarten
Werkstückkante (14) verfahren wird, um zumindest das gegenüber der Werkstückkante
(14) überstehende Schmalflächenbeschichtungsmaterial (16) spannehmend zu bearbeiten.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
durch das erste Tastelement (32) die Werkstückkontur (21) einer an die Schmalfläche
(13) angrenzenden ersten Längsseite (19) des Werkstücks (12) abgetastet wird und darauffolgend
durch das zweite Tastelement (33) die Werkstückkontur (21) einer zweiten Längsseite
(19) abgetastet wird, welche der ersten Längsseite (19) gegenüberliegt, und vorzugsweise
durch die Tastelemente (32, 33) eine im Wesentlichen konkav ausgebildete Werkstückkontur
(21) abgetastet wird.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Bearbeitungswerkzeug (28) nach dem Abtasten des ersten Abschnitts der Werkstückkontur
(21) zum zweiten abzutastenden Abschnitt der Werkstückkontur (21) verfahren wird und
während der Verfahrbewegung des Bearbeitungswerkzeugs (28) das erste Tastelement (32)
aus der Tastposition (38) in die Warteposition (36) und das zweite Tastelement (33)
aus der Warteposition (37) in die weitere Tastposition (39) wechselseitig überführt
werden.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Tastelement (32) den ersten Abschnitts der Werkstückkontur (21) entlang
eines ersten Tastweges (49) von einer Unterseite (47) des Werkstücks (12) zu einer
Oberseite (48) des Werkstücks (12) abtastet und das zweite Tastelement (33) den zweiten
Abschnitts der Werkstücckontur (21) entlang eines zweiten Tastweges (51) von einer
Oberseite (48) des Werkstücks (12) zu einer Unterseite (47) des Werkstücks (12) abtastet.