[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umwickeln einer aufgerollten Warenbahn,
insbesondere einer aufgerollten Warenbahn eines elastischen Materials auf einer Umwickelvorrichtung.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine Umwickelvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Moderne Hochleistungsanlagen für die Produktion von Warenbahnen produzieren heute
mit solch hohen Ausstoßleistungen und den damit verbundenen hohen Produktionsgeschwindigkeiten,
dass man nicht mehr sinnvoll Inline-Wickelmaschinen einsetzen kann. Bei den Warenbahnen
handelt es sich insbesondere um Kunststofffolien, die im Gießverfahren oder im Blasverfahren
hergestellt werden. Auch Vliesbahnen aus Spinnvlies- oder Meltblownanlagen sind unter
diesen Warenbahnen zu verstehen. Dabei werden diese Bahnen auf Rollen aufgewickelt,
um später zum Endprodukt weiterverarbeitet zu werden. Bei der Weiterverarbeitung werden
die Rollen wieder abgewickelt, gegebenenfalls mithilfe einer Reckeinrichtung bestehend
aus mehreren Walzen gereckt, mithilfe einer Schneidstation auf Breitenmaß (Nutzen)
geschnitten, und abgelängte Warenbahnteile werden zu diskreten Produkten verarbeitet.
Durch die heutigen hohen Produktionsgeschwindigkeiten fallen Rollenwechsel sehr stark
ins Gewicht. Rollenwechsel können Produktionsunterbrechungen bedeuten, wobei das Anhalten
und Wiederanfahren der Produktionsanlagen einen sehr hohen Aufwand bedeuten. Daher
werden zunehmend Großrollen mit Wickeldurchmessern bis zu vier Metern hergestellt,
die anschließend in einer Offline-Anlage, eine Umwickelvorrichtung oder Umrollmaschine,
auf Rollen mit kleineren Rollendurchmessern umgewickelt werden. Ein Nadelöhr in diesem
Prozess ist mittlerweile diese Umwickelvorrichtung, die zeitlich an ihre Grenzen stößt.
Darum werden hier oft mehrere Umwickelvorrichtungen parallel betrieben. Solche Umwickelvorrichtungen
weisen einen Abroller auf, in dem die Großrollen aufgenommen werden. Die Warenbahn
wird von der Großrolle abgewickelt, Nutzen geschnitten und anschließend in kleineren
Rollen auf dem Aufroller wieder aufgewickelt. Die Großrollen haben oft eine Masse
von bis zu zehn Tonnen und müssen entsprechend sanft beschleunigt und verzögert, also
gebremst, werden, damit die Warenbahn keine Schäden erleidet. An bekannten Umwickelvorrichtungen
sind daher konstante Beschleunigungsrampen fest eingestellt. Im Folgenden wird von
"Beschleunigung" gesprochen, wobei immer sowohl positive wie auch negative Beschleunigung,
d.h. Verzögerung, gemeint ist.
[0003] Daneben existiert das Problem, dass es sich bei Warenbahnen aus Kunststoff oder Vlies
um Warenbahnen mit einer hohen Elastizität handelt. Die Elastizität dieser Materialien
ist um Größenordnungen höher als viele anderer Werkstoffe, insbesondere wie Metalle
oder Papier. Weiterhin kommt erschwerend hinzu, dass Warenbahnen aus Kunststoff oder
Vlies noch bis zu 48h, in Extremfällen sogar bis zu einer Woche, nach der Produktion
noch Nachschwinden. Der Grund hierfür ist, dass die meisten, für Folien oder Vliese
verwendete Kunststoffe Kristallin beziehungsweise. teilkristallin sind. Die Kristallisation
ist zeit- und temperaturabhängig, so dass Nachkristallisationsvorgänge auch noch mehrere
Tage nach der Produktion nicht abgeschlossen sein müssen. Die Nachschwindung kann
bis zu ca. 10% und mehr betragen. Wird eine Warenbahn aus einem solchen nachschwindenden
Werkstoff unmittelbar nach der Produktion, d.h. während die Nachkristallisation und
damit die Nachschwindung noch nicht abgeschlossen ist, aufgerollt, so muss die Nachschwindung
berücksichtigt werden. Dazu darf eine geschlossene Warenbahn (z.B. eine CPP-Folie)
nicht mit einer zu großen Kraft aufgewickelt werden, sondern es müssen je nach verarbeitetem
Werkstoff und dessen Schwindungsverhalten Luftschichten als Puffer zwischen den einzelnen
Lagen der Warenbahn auf der Rolle berücksichtigt werden. Im Folgenden wird der Einfachheit
halber unter einem elastischen Werkstoff ein Werkstoff verstanden, der eine sehr viel
höhere Elastizität als Metalle oder Papier aufweist und dessen Schwindung nicht unmittelbar
nach der Produktion der Folien- und Vliesbahn abgeschlossen ist und dessen Schwindungsverhalten
beim Aufrollen und Umwickeln berücksichtigt werden muss.
[0004] Es existiert der Wunsch, die Umwickelzeiten zu reduzieren.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Umwickeln einer aufgerollten
Warenbahn eines elastischen Werkstoffs auf einer Umwickelvorrichtung anzugeben, mit
dem die Umwickelzeiten gegenüber dem Stand der Technik reduzierbar sind. Eine weitere
Aufgabe der Erfindung besteht in der Angabe einer Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
[0006] Die erste Aufgabe der Erfindung wird mit einem Verfahren gemäß dem unabhängigen Anspruch
1 gelöst. Vorteilhafte Weiterentwicklungen des Verfahrens ergeben sich aus den Ansprüchen
2 bis 14. Die zweite Aufgabe der Erfindung wird mit einer Vorrichtung gemäß dem nebengeordneten
Anspruch 15 gelöst.
[0007] Das erfinderische Verfahren zum Umwickeln einer aufgerollten Warenbahn eines elastischen
Werkstoffs auf einer Umwickelvorrichtung mit einem Abroller und einem Aufroller, wobei
die Warenbahn von einer auf dem Abroller aufgerollten Großrolle mit einem Durchmesser
D auf eine auf dem Aufroller aufzuwickelnden Nutzenrolle umgewickelt wird und wobei
der Abroller und/oder der Aufroller einen Aktuator aufweist, ist dadurch gekennzeichnet,
dass während des Umwickelvorgangs kontinuierlich der Durchmesser D der Großrolle auf
dem Abroller und/oder der Durchmesser d der Nutzenrolle auf dem Aufroller ermittelt
wird und mittels diesem ermittelten Parameter die Leistung eines Aktuators kontinuierlich
angepasst wird. Unter dem Begriff "kontinuierlich ermitteln" bzw. "kontinuierlich
anpassen" ist hier nicht nur eine tatsächliche kontinuierliche, d.h. ständige Ermittlung
oder Anpassung zu verstehen, sondern auch eine solche in diskreten Zeitabständen,
wobei über den Umwickelvorgang die Ermittlung mehrfach erfolgt.
[0008] Beim Umwickeln einer Warenbahn von einer Großrolle auf eine zweite Rolle verkleinert
sich der Außendurchmesser und damit die Masse der Großrolle permanent. Dabei ist die
Großrolle auf einem Abroller und die zweite Rolle auf einem Aufroller eingespannt.
Zumindest eine Vorrichtung von Abroller und Aufroller weist einen Aktuator, beispielsweise
in Form eines Motors oder eines Riemen- oder Kettentriebs zum Antrieb, auf. Ebenfalls
kann ein Aktuator in Form eines Bandantriebes in beliebiger Position an einer Rolle
angebracht sein. In einer weiteren Ausführung kann ein Aktuator mit selbstangetriebenen
Tragwalzen darstellen welche sowohl eine Rolle stützen, entweder alleine oder im Verbund
mit weiteren Rollen, als auch mithilfe von Motorkraft das Aufrollen betreiben. Eine
weitere Form eines Aktuators kann eine Auflegewalze darstellen. Auflegewalzen werden
für gewöhnlich auf eine Rolle aufgelegt und dienen zum Beispiel als zusätzlicher selbstangetriebener
Aktuator. Sie können alleine auf die Rolle wirken oder auch im Verbund mit mehreren
weiteren Walzen, zum Beispiel Tragwalzen. Der Aktuator kann auch ein Bremsmoment auf
den Abroller oder den Aufroller aufbringen, beispielsweise um die Spannung der Warenbahn
während des Umwickelvorgangs zu steuern, insbesondere bei Start und Beendigung eines
Umwickelvorgangs. Durch eine kontinuierliche Ermittlung des Durchmessers zumindest
einer Rolle wird gemäß dem erfinderischen Verfahren die Leistung eines Aktuators kontinuierlich
angepasst.
[0009] Zusätzlich oder alternativ kann der Antrieb der Warenbahn auch über eine Walze, die
zwischen Abroller und Aufroller angeordnet ist, erfolgen. Dabei wird die Warenbahn
über diese Walze geführt, wobei die Walze einen Aktuator, der ein Moment auf die Walze
aufbringen kann, aufweisen kann. Die Warenbahn umschlingt dabei die Walze zu einem
Teil. Die Walze kann auch Teil einer Walzenanordnung mit mehreren Walzen, beispielsweise
eines Walzenpaars, sein.
[0010] Ausdrücklich sei darauf hingewiesen, dass im Rahmen der hier vorliegenden Patentanmeldung
unbestimmte Artikel und Zahlenangaben wie "ein", "zwei" usw. im Regelfall als "mindestens"-Angaben
zu verstehen sein sollen, also als "mindestens ein...", "mindestens zwei..." usw.,
sofern sich nicht aus dem jeweiligen Kontext ausdrücklich ergibt oder es für den Fachmann
offensichtlich oder technisch zwingend ist, dass dort nur "genau ein...", "genau zwei..."
usw. gemeint sein können.
[0011] Durch die Anpassung der Umwickelparameter, insbesondere von Wickelgeschwindigkeiten
und der Beschleunigungsrampen an die sich während des Umwickelvorgangs permanent ändernden
Situation in der Umwickelvorrichtung spart man in Summe viel Zeit. In manchen Situationen
kann hierdurch sogar auf eine zweite, parallele Umwickelvorrichtung verzichtet werden.
Die wichtigen Wickelparameter, wie zum Beispiel Beschleunigungskräfte, können über
den gesamten Prozess konstant oder nahezu konstant gehalten werden. Eine Veränderung
der Wickelqualität an dem Aufroller ist somit nicht zu erwarten.
[0012] In einer Ausführungsform wird der Durchmesser D der auf dem Abroller aufgerollten
Großrolle und/oder der Durchmesser d der auf dem Aufroller aufzurollenden Nutzenrolle
mittels eines optischen Sensors kontinuierlich gemessen. Ein solcher optischer Sensor
kann beispielsweise eine Kamera mit entsprechender Bildauswertevorrichtung sein. Auch
sind beispielsweise bewegbare Lichtschranken als optischer Sensor vorstellbar. Optische
Sensoren arbeiten schnell und zuverlässig.
[0013] Alternativ oder zusätzlich wird in einer weiteren Ausführungsform der Durchmesser
D der auf dem Abroller aufgerollten Großrolle und/oder der Durchmesser d der auf dem
Aufroller aufzurollenden Nutzenrolle mittels eines elektromechanischen Sensors kontinuierlich
gemessen. Ein solcher elektromechanischer Sensor kann beispielsweise als Taster ausgeführt
sein. Elektromechanische Sensoren sind üblicherweise kostengünstiger als optische
Sensoren.
[0014] Alternativ oder zusätzlich wird in einer weiteren Ausführungsform der Durchmesser
D der auf dem Abroller aufgerollten Großrolle und/oder der Durchmesser d der auf dem
Aufroller aufzurollenden Nutzenrolle mittels eines elektronischen Sensors kontinuierlich
gemessen.
[0015] In einer vorteilhaften Ausführungsform wird der Durchmesser D der auf dem Abroller
aufgerollten Großrolle und/oder der Durchmesser d der auf dem Aufroller aufzurollenden
Nutzenrolle mittels Berechnung kontinuierlich ermittelt. Über die Abzugsgeschwindigkeit
lässt sich mit dem Wissen um die Dicke der Warenbahn sowie des Luftpolsters zwischen
den einzelnen Lagen der beziehungsweise die Durchmesser leicht berechnen. Wenn für
die Berechnung Eingangsparameter verwendet werden, die in dem Prozess bereits vorliegen,
müssen keine weiteren Sensoren für die Steuerung der Leistung eines Aktuators verwendet
werden.
[0016] Als Eingangsparameter können beispielsweise folgende Größen als Sollgrößen dienen:
- Breite der Warenbahn
- Dichte (Flächengewicht) der Warenbahn
- Verzugsfaktor (Reckrate) auf der Großrolle
- Außendurchmesser des Abrollers
- Maximaler Durchmesser der Großrolle
- Wickeldichte der Großrolle
- Wickelgeschwindigkeit
- Verzugsfaktor (Reckrate) auf der Nutzenrolle
- Außendurchmesser des Aufrollers
- Maximaler Durchmesser der Nutzenrolle
- Wickeldichte der Nutzenrolle
- Rollenwechselzeiten für Groß und Nutzenrolle
- Unterer Grenzwert der Beschleunigungszeit und Bremszeit für Groß- und Nutzenrolle
- Drehzahl der Großrolle
- Drehzahl der Nutzenrolle
- usw.
[0017] Für alle Sollgrößen können Fenster vorgegeben werden, wobei die Grenzwerte der berechnete
Werte oder aus der Erfahrung bekannte Werte sein können.
In einer weiteren Ausführungsform wird der Durchmesser D der auf dem Abroller aufgerollten
Großrolle und/oder der Durchmesser d der auf dem Aufroller aufzurollenden Nutzenrolle
mittels des permanent gewogenen Rollengewichts ermittelt.
[0018] In einer weiteren Ausführungsform wird der Durchmesser D der auf dem Abroller aufgerollten
Großrolle und/oder der Durchmesser d der auf dem Aufroller aufzurollenden Nutzenrolle
über die kontinuierlich gemessene Geschwindigkeit der Warenbahn an einer der Rollen
von Aufroller und Abroller, bevorzugt an allen Rollen, ermittelt.
[0019] In einer weiteren Ausführungsform wird der Durchmesser D der auf dem Abroller aufgerollten
Großrolle und/oder der Durchmesser d der auf dem Aufroller aufzurollenden Nutzenrolle
über die kontinuierlich gemessene Geschwindigkeit der Warenbahn und Drehzahlen der
Rollen von Aufroller und Abroller, berechnet.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform wird der Durchmesser D der auf dem Abroller aufgerollten
Großrolle und/oder der Durchmesser d der auf dem Aufroller aufzurollenden Nutzenrolle
mittels der kumulierten Schichtdicken der Warenbahnlagen auf einer der Rollen von
Aufroller und Abroller, bevorzugt auf allen Rollen, ermittelt. Dabei kann die Schichtdicke
einer Warenbahnlage beispielsweise mittels eines optischen Sensors gemessen werden.
[0021] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn alle ermittelten Parameter durch eine
Steuereinheit verarbeitet werden.
[0022] Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Steuereinheit einen Aktuator,
bevorzugt alle Aktuatoren, steuert.
[0023] In einer alternativen Ausführungsform wird ein Aktuator von Hand gesteuert.
[0024] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Umwickelvorrichtung eine
Walze auf, wobei die Walze bevorzugt zwischen Abroller und Aufroller angeordnet ist
und vertikal verlagerbar ist, wobei die Warenbahn über die Walze geführt wird. Der
Antrieb der Warenbahn kann zusätzlich oder alternativ über die Walze erfolge. Dabei
wird die Warenbahn über diese Walze geführt, wobei die Walze einen Aktuator, der ein
Moment auf die Walze aufbringen kann, aufweisen kann. Die Warenbahn umschlingt dabei
die Walze zu einem Teil. Die Walze kann auch Teil einer Walzenanordnung mit mehreren
Walzen, beispielsweise eines Walzenpaars, sein.
[0025] Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn ein Wechsel der Großrolle auf
dem Abroller und / oder der Nutzenrolle auf dem Aufroller ohne Unterbrechung des Umwickelverfahrens
durchgeführt wird.
[0026] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung ist zur Durchführung des erfinderischen Verfahrens
vorgesehen.
[0027] Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
anhand der Abbildung.
[0028] Es zeigt:
- Fig. 1
- Schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Umwickelvorrichtung.
- Fig. 2
- Schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Umwickelvorrichtung
[0029] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Umwickelvorrichtung 1
in einer Seitenansicht. Eine auf einer Großrolle 210 mit Durchmesser D auf einem Abroller
200 aufgewickelte Warenbahn 100 wird von der Großrolle 210 auf eine auf einem Aufroller
300 angeordneten Nutzenrolle 301 mit Durchmesser d umgewickelt.
[0030] Der Abroller 200 und der Aufroller 300 weisen jeweils einen Aktuator 201, 301 auf.
über den die Rollen 200, 300 antreibbar und abbremsbar sind. Während des Umwickelvorgangs
wird der Durchmesser D der Großrolle 210 auf dem Abroller 200 und der Durchmesser
d der Nutzenrolle 301 auf dem Aufroller 300 kontinuierlich ermittelt wird und mittels
diesem ermittelten Parameter wird die Leistung der Aktuatoren 201, 301 kontinuierlich
angepasst.
[0031] Die hier gezeigten Ausführungsformen stellen nur Beispiele dar und dürfen daher nicht
einschränkend verstanden werden. Alternative durch den Fachmann in Erwägung gezogene
Ausführungsformen sind gleichermaßen vom Schutzbereich der vorliegenden Erfindung
umfasst.
[0032] Fig. 2 zeigt schematisch eine Darstellung einer Umwickelvorrichtung 1. Die Großrolle 210
ist auf einem Abroller 200 aufgespannt und wird von einem hier nicht genauer diskutierten
Bandantrieb als Aktuator 201 angetrieben. Über mehrere Walzen 400 wird die Warenbahn
100 zum Teil umgelenkt und/oder auch gereckt. Weiter wird die Warenbahn 100 durch
eine nicht weiter diskutierte Schneidstation geführt, welche ggfs. unterschiedliche
Trennvorgänge an der Warenbahn 100 durchführen kann. Anschließend wird die Warenbahn
100 durch eine Quertrennung geführt, welche hier nicht weiter diskutiert wird. Weiterhin
wird die Warenbahn 100 über eine weitere Walzen 400, genauer eine Tragwalze, umgelenkt
und angetrieben. An diese Walzen 400, genauer einer Tragwalze, ist eine zweite Walzen
400angebracht, genauer ebenfalls eine selbst antreibende Tragwalze. Diese beiden Walzen
400, genauer Tragwalzen, lagern und treiben die Nutzenrolle 310 auf dem Aufroller
300 so lange an, bis sie ihre gewünschte Größenordnung erreicht. Damit bilden diese
Walzen 400 in diesem Ausführungsbeispiel den Aktuator 301. Aufliegend auf die Nutzenrolle
310 ist eine weitere Walzen 400positioniert, genauer eine Auflegewalze. Diese Walzen
400, genauer Auflegewalze, kann sowohl angetrieben als auch passiv betrieben sein.
Diese Walzen 400, genauer Auflegewalzen, kann die Nutzenrolle 310 auf dem Aufroller
300 in seiner Rollgeschwindigkeit ansteuern, oder mit einem Aufroller 300 passiv mitlaufen.
Bezugs- und Formelzeichenzeichenliste:
[0033]
- 1
- Umwickelvorrichtung
- 100
- Warenbahn
- 200
- Abroller
- 201
- Aktuator
- 210
- Großrolle
- 300
- Aufroller
- 301
- Aktuator
- 310
- Nutzenrolle
- 400
- Walze
- D
- Durchmesser der Warenbahnrolle auf dem Abroller
- d
- Durchmesser der Warenbahnrolle auf dem Aufroller
1. Verfahren zum Umwickeln einer aufgerollten Warenbahn (100) eines elastischen Werkstoffs
auf einer Umwickelvorrichtung (1) mit einem Abroller (200) und einem Aufroller (300),
wobei die Warenbahn (100) von einer auf dem Abroller (200) aufgerollten Großrolle
(210) mit einem Durchmesser (D) auf eine auf dem Aufroller (300) aufzuwickelnden Nutzenrolle
(310) umgewickelt wird, wobei der Abroller (200) und/oder der Aufroller (300) einen
Aktuator (201, 301) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
während des Umwickelvorgangs kontinuierlich der Durchmesser D der Großrolle (210)
auf dem Abroller (200) und/oder der Durchmesser (d) der Nutzenrolle (310) auf dem
Aufroller (300) ermittelt wird und mittels diesem ermittelten Parameter die Leistung
eines Aktuators (201, 301) kontinuierlich angepasst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Durchmesser (D) der auf dem Abroller (200) aufgerollten Großrolle (210) und/oder
der Durchmesser (d) der auf dem Aufroller (300) aufzurollenden Nutzenrolle (310) mittels
eines optischen Sensors kontinuierlich gemessen wird.
3. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Durchmesser (D) der auf dem Abroller (200) aufgerollten Großrolle (210) und/oder
der Durchmesser (d) der auf dem Aufroller (300) aufzurollenden Nutzenrolle (310) mittels
eines elektromechanischen Sensors kontinuierlich gemessen wird.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Durchmesser (D) der auf dem Abroller (200) aufgerollten Großrolle (210) und/oder
der Durchmesser (d) der auf dem Aufroller (300) aufzurollenden Nutzenrolle (310) mittels
eines elektronischen Sensors kontinuierlich gemessen wird.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Durchmesser (D) der auf dem Abroller (200) aufgerollten Großrolle (210) und/oder
der Durchmesser (d) der auf dem Aufroller (300) aufzurollenden Nutzenrolle (310) mittels
Berechnung kontinuierlich ermittelt wird.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Durchmesser (D) der auf dem Abroller (200) aufgerollten Großrolle (210) und/oder
der Durchmesser (d) der auf dem Aufroller (300) aufzurollenden Nutzenrolle (310) mittels
des permanent gewogenen Rollengewichts ermittelt wird.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Durchmesser (D) der auf dem Abroller (200) aufgerollten Großrolle (210) und/oder
der Durchmesser (d) der auf dem Aufroller (300) aufzurollenden Nutzenrolle (310) über
die kontinuierlich gemessene Geschwindigkeit der Warenbahn (100) an der Großrolle
(210) oder der Nutzenrolle (310), bevorzugt an der Großrolle (210) und der Nutzenrolle
(310), ermittelt wird.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der der Durchmesser (D) der auf dem Abroller (200) aufgerollten Großrolle (210) und/oder
der Durchmesser d der auf dem Aufroller (300) aufzurollenden Nutzenrolle (310) über
die kontinuierlich gemessene Geschwindigkeit der Warenbahn (100) und Drehzahlen der
Rollen von Aufroller (200) und Abroller (300), berechnet wird.
9. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Durchmesser (D) der auf dem Abroller (200) aufgerollten Großrolle (210) und/oder
der Durchmesser (d) der auf dem Aufroller (300) aufzurollenden Nutzenrolle (310) mittels
der kumulierten Schichtdicken der Lagen der Warenbahn (100) auf einer der Rollen (210,
310), bevorzugt auf allen Rollen (210, 310), ermittelt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schichtdicke einer Lage der Warenbahn (100) mittels eines optischen Sensors gemessen
wird.
11. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
alle ermittelten Parameter durch eine Steuereinheit verarbeitet werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinheit einen Aktuator (201, 301), bevorzugt alle Aktuatoren (201, 301),
steuert.
13. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Aktuator (201, 301) von Hand gesteuert wird.
14. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Umwickelvorrichtung (1) eine Walze aufweist, wobei die Walze bevorzugt zwischen
Abroller und Aufroller angeordnet ist und vertikal verlagerbar ist, wobei die Warenbahn
(100) über die Walze geführt wird.
15. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Wechsel der Großrolle (210) auf dem Abroller (200) und / oder der Nutzenrolle
(310) auf dem Aufroller (300) ohne Unterbrechung des Umwickelverfahrens durchgeführt
wird.
16. Umwickelvorrichtung (1) zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der vorangegangenen
Ansprüche.