[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Überwachung eines Parkraums sowie ein Verfahren
zur Parkraumüberwachung nach dem Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche.
[0002] Es ist bekannt, dass Sensoren eingesetzt werden, um die Belegung von Parkflächen
in Parkräumen zu überwachen. Beispielsweise wird die Überwachung eingesetzt, um intelligente
Leitsysteme mit Daten zu versorgen und somit unübersichtliche Parkräume, wie Großparkplätze
oder Parkhäuser, effizienter nutzen zu können. Gattungsgemäße Anlagen zur Parkraumüberwachung
weisen zentrale Netze aus Versorgungsleitungen auf, um die daran angeschlossenen Sensoren,
welche nahe der zu überwachenden Parkflächen angeordnet sind, mit Energie zu versorgen.
Hierzu können entweder sich linienförmig erstreckende Rohre am Boden, Decken oder
Wänden angebracht oder netzartige Induktionsschleifen unterhalb der Parkflächen eingebracht
werden. Aufgrund des hohen Aufwands zur Bereitstellung und zum Einbau von Versorgungsleitungen
sind diese gattungsgemäßen Lösungen sehr kostenintensiv und die Leitungsnetze aufwendig
zu warten. Insbesondere die Nachrüstung solcher kabelgebundener Anlagen in einem bestehenden
Parkraum verursacht hohe Kosten.
[0003] Eine weitere bekannte Möglichkeit zur Überwachung von Parkräumen bietet der Einsatz
von Schrankenanlagen oder Parkscheinautomaten, welche zusätzlich an einen Zentralrechner
gekoppelt sind, welcher die vom Parkscheinautomat oder der Schrankenanlage übermittelten
Daten verarbeitet. Nachteilig an der gattungsgemäßen Parkraumüberwachung mit Schranken
oder Parkautomaten ist jedoch, dass die Belegung einzelner Parkflächen nicht bestimmbar
ist und/oder eine Freimeldung der Parkfläche nur nach Ablauf der Parkzeit ausgelöst
wird. Somit können diese gattungsgemäßen Lösungen lediglich einen Überblick über die
Belegung der Gesamtheit der Parkflächen bieten, eine genaue Ortung freier Parkflächen,
welche insbesondere in komplexen Parkräumen vorteilhaft ist, ist jedoch nicht möglich.
[0004] Weiterhin besteht die Möglichkeit zur Überwachung eines Parkraums durch die Auswertung
des von Foto- oder Videokameras aufgezeichneten Bildmaterials. Dieses Bildmaterial
wird gattungsgemäß in einem zentralen Computer oder einem zentralen Server einer Bilderkennung
unterzogen, so dass freie von besetzten Parkflächen unterschieden werden können. Die
Kamerasysteme benötigen jedoch eine kabelgebundene Stromversorgung, wodurch der Aufwand
zur Installation dieser gattungsgemäßen Anlagen zur Parkraumüberwachung mittels Kamerasystemen
sehr hoch ist.
[0005] Ein aus dem Stand der Technik bekanntes Verfahren zur Bestimmung der Belegungszustände
von Parkplätzen unter Reduzierung des elektrischen Energieverbrauchs und ein entsprechendes
System ist in der
WO 2016/131621 A1 beschrieben, welches eine Sensorvorrichtung mit einem Magnetfeldsensor und einem
Radargerät oder einem Ultraschallsensor, sowie eine Steuerungseinrichtung zum Steuern
der Sensoren und einen Prozessor umfasst. Die Umgebung des Sensors wird mittels des
Magnetfelds überwacht, wobei das Radargerät oder der Ultraschallsensor der Sensorvorrichtung
nur dann aktiviert wird, wenn die Messung des Magnetfeldsensors nicht ausreicht, um
mit einer vorbestimmten Wahrscheinlichkeit sagen zu können, ob sich in dem Umfeld
der Sensorvorrichtung ein Objekt befindet oder nicht. Dadurch dass das Radargerät
oder der Ultraschallsensor nicht ständig, also dauerhaft, aktiviert ist, um das Umfeld
der Sensorvorrichtung zu erfassen, kann der elektrische Energieverbrauch der Sensorvorrichtung
reduziert werden. Die ermittelten Ergebnisse hinsichtlich des Belegungszustands einer
Parkfläche, insbesondere bei Änderung des Belegungszustands, werden über ein Kommunikationsnetzwerk
weitergeleitet. Nachteilig bei diesem Verfahren bzw. System zur Bestimmung der Belegungszustände
von Parkplätzen ist es jedoch, dass dieses nicht für Parkhäuser, Tiefgaragen oder
ähnliche Parkräume mit mehreren Stockwerken geeignet ist, da mittels diesem Verfahren
bzw. System nur absolute Messungen zur Bestimmung des Belegungszustands durchgeführt
werden, welche jedoch durch bauliche Gegebenheiten oder in anderen Stockwerken bewegte
Fahrzeuge stark beeinflusst werden können, wodurch die Messungen fehleranfällig sind
und die Bestimmung der Belegungszustände der einzelnen Parkflächen nur unzuverlässig
erfolgen kann. Zudem ist eine regelmäßige Kalibrierung der eingesetzten Sensoren und
ein häufiges, hochfrequentes Abtasten durch das Radargerät oder den Ultraschallsensor
zur Erkennung des Zustandswechsels erforderlich. Denn falls ein schneller Fahrzeugwechsel
aufgrund einer zu geringen, d.h. niederfrequenten, Abtastrate verpasst wird, kann
ein Fahrzeugwechsel mit diesem gattungsgemäßen Verfahren bzw. System rückwirkend nicht
mehr erkannt werden. Insbesondere Distanzsensoren, wie sie in gattungsgemäßen Anlagen
meist vorgesehen sind, können ähnliche Fahrzeuge nicht zuverlässig unterscheiden,
wenn sich die Höhen der Fahrzeuge um einen geringeren Wert als der Distanzsensor unter
Berücksichtigung der Umgebungseffekte in der Lage ist aufzulösen unterscheiden. Der
Distanzsensor muss also bei einem schnellen Wechsel genau in dem Moment messen, in
dem die Parkfläche frei ist, um keine Belegungsänderung zu verpassen, was nur unter
Vorsehung einer häufigen, hochfrequenten Abtastrate erreicht werden kann, da ein Fahrzeugwechsel
mit einer zu geringen, niederfrequenten Abtastrate nicht erkannt werden würde. Eine
hochfrequente Abtastrate resultiert jedoch in einem hohen Energieverbrauch.
[0006] Es besteht daher ein großer Bedarf an einer Anlage zur Überwachung eines Parkraums,
die zuverlässig, hinreichend genau, energieeffizient und einfach betreibbar ist und
aufwandsarm installiert werden kann. Zudem sollte die Anlage einen Fahrzeugwechsel
und die Belegung, wie den Belegungszustand, einer Parkfläche zuverlässig erkennen
und in Echtzeit verarbeiten. Gleichzeitig sollte die Anlage kostengünstig fertigbar,
montierbar, wartungsarm, langlebig und unabhängig von der zu überwachenden Parkraumart
einsetzbar sein.
[0007] Diese Aufgabe wird auf überraschend einfache aber wirkungsvolle Weise durch eine
Anlage und ein Verfahren zur Überwachung eines Parkraums nach der Lehre der unabhängigen
Hauptansprüche gelöst.
[0008] Erfindungsgemäß ist eine Anlage zur Überwachung eines Parkraums mit zumindest einer
Parkfläche vorgeschlagen, wobei die Anlage zumindest eine Sensoreinrichtung und zumindest
eine Datenauswerteeinrichtung aufweist. Dabei ist zumindest eine Sensoreinrichtung
einer Parkfläche des Parkraums zugeordnet, wobei die Sensoreinrichtung zumindest zwei
den Belegungszustand der Parkfläche überwachende Sensoren aufweist. Die Sensoreinrichtung
überträgt Daten an die Datenauswerteeinrichtung und/oder weist ein Sendemodul zur
kabellosen, insbesondere drahtlosen, Übertragung von Daten an die Datenauswerteeinrichtung
auf.
[0009] Die erfindungsgemäße Anlage umfasst zumindest eine Sensoreinrichtung und zumindest
eine Datenauswerteeinrichtung und beruht auf dem Grundgedanken, dass der Einsatz zweier
Sensoren in der Sensoreinrichtung ausreichend ist, um eine störungsunanfällige, hinreichend
genaue und zuverlässige Erkennung der Belegung, wie des Belegungszustands, von Parkflächen
zu ermöglichen.
[0010] Der Begriff "Parkraum" betrifft im Rahmen der Erfindung jegliche Fläche, die es einem
Fahrzeugführer ermöglicht sein Fahrzeug abzustellen. Dies sind beispielsweise, jedoch
keineswegs ausschließlich, Parkhäuser, Parkplätze, Parkgaragen oder Parkbuchten sowie
Ladezonen.
[0011] Parkräume sind durch Parkflächenbegrenzungen in einzelne Stellplätze unterteilt,
welche auch als Parkstand oder Parklücke bekannt sind und im Rahmen der Erfindung
mit dem Begriff "Parkfläche" bezeichnet sind. Überdies ist dem Fachmann bekannt, dass
Parkflächen für Kraftwagen, Krafträder, Zugmaschinen, Lastkraftwägen, Busse, Roller
oder Fahrräder und ähnliche Fahrzeuge ausgelegt sein können. Jede Parkfläche weist
zu jeder Zeit einen konkreten Belegungszustand auf, welcher frei oder belegt ist.
Dabei ist es verständlich, dass sich der Belegungszustand beispielsweise von belegt
zu frei oder umgekehrt ändern kann.
[0012] Der Begriff "Überwachung" eines Parkraums betrifft die Ermittlung des Belegungszustandes
mindestens einer Parkfläche eines Parkraums basierend auf dem Einsatz zweier Sensoren.
Die Überwachung erfolgt bevorzugt semiquantitativ, quantitativ, direkt und/oder indirekt.
Es ist einem Fachmann verständlich, dass eine Ermittlung und/oder eine Überwachung
in der Regel nicht zu 100 Prozent korrekt sein kann. Der Begriff betrifft daher eine
statistisch signifikante Wahrscheinlichkeit, was die Genauigkeit der Ermittlung des
Belegungszustandes bzw. der Verfolgung und/oder Vorhersage des Belegungszustandes
betrifft. Ob eine derartige Ermittlung und/oder Überwachung statistisch signifikant
ist, kann ohne erfinderisch tätig zu werden von einem Fachmann mittels in der Fachwelt
bekannter Verfahren bestimmt werden. Beispielsweise sind statistische Evaluierungstools
zu nennen, wie beispielsweise die Bestimmung des Konfidenzintervalls, des p-Wertes,
des Student's-t-Tests, der Mann-Whitney-Bestimmung usw.. Bevorzugt ist die Ermittlung
des Belegungszustandes einer Parkfläche und/oder die Überwachung des Parkraums im
Rahmen der vorliegenden Erfindung mindestens 60 %, mindestens 70 %, mindestens 80
%, mindestens 90 % oder mindestens 95 % oder mindestens 99 % korrekt.
[0013] Es ist als erfindungswesentlich erkannt worden, dass zumindest eine Sensoreinrichtung
einer Parkfläche des Parkraums zugeordnet ist. Zudem ist es erkannt worden, dass der
Belegungszustand dieser Parkfläche von zumindest zwei Sensoren der Sensoreinrichtung
überwacht wird. Die Sensoren sind insbesondere, aber nicht abschließend, aus einer
Gruppe von Infrarotsensoren, Time-of-flight-Sensoren, Ultraschallsensoren, Magnetfeldsensoren,
Drucksensoren, optischen Sensoren, Radarsensoren und/oder induktiven Sensoren auswählbar.
Mittels des Einsatzes von zwei Sensoren kann zum einen ein redundantes System ausgebildet
werden, wodurch die Ausfall-, Funktions- und Betriebssicherheit erhöht wird, und zum
anderen kann durch die Kombination unterschiedlicher Sensoren der Energiebedarf bei
gleichzeitig hoher Genauigkeit bei der Erkennung des Belegungszustands gesenkt werden.
Bevorzugt weist die Sensoreinrichtung zumindest zwei den Belegungszustand einer Parkfläche
überwachende Sensoren auf, wobei zumindest ein Sensor über eine hohe Genauigkeit und
Reichweite und zumindest ein weiterer Sensor über eine einfache und energieverbrauchsarme
Registrierung von Änderungen in der Umgebung der Sensoreinrichtung verfügt. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn ein erster Sensor als passiver Sensor und ein zweiter Sensor
als aktiver Sensor ausgebildet ist. Wie dem Fachmann bekannt, nutzen passive Sensoren
die Energie in der Umgebung wohingegen aktive Sensoren Energie aussenden und die Reaktion
der Umgebung messen. Im Rahmen der Erfindung kann beispielsweise ein passiver Magnetfeldsensor
das die Parkfläche umgebende Magnetfeld messen und selbständig, sowie unabhängig vom
zweiten, aktiven Sensor erkennen, wenn ein Fahrzeugwechsel auf der Parkfläche stattgefunden
hat. Wenn der erste Sensor eine Änderung detektiert, ist es erfindungsgemäß vorgesehen,
dass eine Messung mittels des zweiten Sensors ausgelöst werden kann, um den Belegungszustand
der Parkfläche korrekt zu bestimmen. Im Rahmen der Erfindung ist es dabei von untergeordneter
Bedeutung, wann die Messung mittels des zweiten Sensors erfolgt. So ist es denkbar,
dass die Messung des zweiten Sensors erst nach Aktivierung durch den ersten Sensor
und/oder zeitgesteuert und damit beispielsweise zeitlich nachgelagert erfolgt. Durch
diese Kombination ist eine energieeffiziente und genaue Parkraumüberwachung hinsichtlich
des Belegungszustands einer Parkfläche gewährleistet.
[0014] Weiterhin ist es als erfindungswesentlich erkannt worden, dass die Sensoreinrichtung
und die Datenauswerteeinrichtung verkabelt sind, so dass die Daten kabelgebunden an
die Datenauswertevorrichtung übertragen werden. Zudem ist es als erfindungswesentlich
erkannt worden, dass die Sensoreinrichtung ein Sendemodul aufweist, von dem Daten
kabellos, beispielsweise drahtlos und/oder über Repeater und/oder Gateways, übertragen
werden, beispielsweise an eine Datenauswerteeinrichtung, bzw., optional, im Anschluss
an die Übertragung kabelgebunden und/oder kabellos an die Datenauswerteeinrichtung
weitergeleitet werden. Einem Fachmann sind Verfahren und Vorrichtungen zur kabelgebundenen,
kabellosen und/oder drahtlosen Übertragung von Daten bekannt.
[0015] Die Datenauswerteeinrichtung kann im Rahmen der Erfindung von der Sensoreinrichtung
umfasst sein oder ein zentraler, übergeordneter Computer oder Server sein, welcher
je nach Art des Parkraums über die von der Sensoreinrichtung übermittelten Daten hinsichtlich
der Belegung, wie beispielsweise des Belegungszustandes, einer Parkfläche die Parkzeiten,
wie beispielsweise Beginn und Ende des Parkvorgangs, Erkennung eines Fahrzeugwechsels
und/oder die Erfassung der Parkdauer, die Auslastung des Parkraums und/oder das fällige
Nutzungsentgelt ermitteln kann. Zusätzlich kann die Datenauswerteeinrichtung eine
Verbindung zu einer über das Internet verfügbaren IT-Infrastruktur, welche dem Fachmann
auch als Cloud bekannt ist, aufweisen, um einen Fernzugriff zur Bedienung und/oder
Wartung der Anlage zur Überwachung eines Parkraums zu ermöglichen. Bevorzugt erfolgt
die Übermittlung der Rohdaten bzw. Messwerte des ersten und zweiten Sensors bei einer
Änderung auf einer Parkfläche zunächst an die Datenauswerteeinrichtung zur Auswertung
der Daten in der mit der Datenauswerteeinrichtung gekoppelten Cloud. Mittels der IT-Infrastruktur
der Cloud werden dann diese neuen Rohdaten auch mit den Messwerten der angrenzenden
Sensoren, die an angrenzenden Parkflächen und/oder an den darüber und/oder darunter
angeordneten Parkflächen vorgesehen sind, verglichen. Dadurch kann verhindert werden,
dass möglichweise ein auf einer angrenzenden Parkfläche abgestelltes Fahrzeug eine
starke Magnetfeldänderung auslöst und dadurch nicht nur den dieser Parkfläche zugewiesenen
Sensor beeinflusst, sondern auch zu einer Überschreitung der Messschwelle der Magnetfeldsensoren
angrenzenden Parkflächen führt. Dies könnte zu einem Zurücksetzen der Parkzeit, also
zu einer fehlerhaften Belegungsänderungserkennung, führen. Um dieser Problemstellung
zuverlässig zu begegnen kann ein in der Cloud ausgeführter Algorithmus, beispielsweise
mit Hilfe von Mustererkennung erkennen, dass es sich um eine Beeinflussung eines Fahrzeugs
einer angrenzenden Parkfläche handelt und setzt nur bei der Parkfläche die Parkzeit
zurück, auf der tatsächlich ein Zustandswechsel stattgefunden hat. Zudem kann der
gesamte Parkraum cloudbasiert bewirtschaftet werden und eine Auswertung des Belegungszustands
dem Betreiber und/oder dem Nutzer in einem Web-Portal und/oder per Webanwendung und/oder
per Applikation auf einem mobilen Endgerät ausgegeben werden.
[0016] In der Datenauswerteeinrichtung werden alle Daten der zumindest einen Sensoreinrichtung,
welche in einem Parkraum positioniert ist, gesammelt, verarbeitet und/oder gespeichert.
Zur Verbesserung der Genauigkeit der Parkraumüberwachung sind in der Datenauswerteeinrichtung
exakte Lagepläne der Parkflächen innerhalb des zu überwachenden Parkraums hinterlegt
und/oder die Datenauswerteeinrichtung hat Zugriff auf die exakten Lagepläne. Durch
einen Abgleich, beispielsweise eine Mustererkennung, der hinterlegten Lagepläne mit
den Daten von zumindest zwei Sensoren von zumindest einer Sensoreinrichtung und/oder
durch einen Abgleich der hinterlegten Lagepläne mit den kombinierten Daten mehrerer
Sensoreinrichtungen, welche aneinander grenzende oder übereinander liegende Parkflächen
überwachen, kann eine hohe Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Detektion von Fahrzeugwechsel
und der Erfassung von Belegungszuständen erreicht werden.
[0017] Der Ort der Anbringung der Sensoreinrichtung ist im Rahmen der Erfindung von untergeordneter
Bedeutung und kann an den baulich vorhandenen Strukturen, wie beispielsweise Wänden,
Decken, Böden Säulen, Pfosten des Parkraums, erfolgen.
[0018] Auf diese Weise ist es mit der erfindungsgemäßen Anlage zur Überwachung eines Parkraums
möglich, einen Fahrzeugwechsel und/oder die Belegung, wie den Belegungszustand, einer
Parkfläche zuverlässig zu erkennen und in Echtzeit zu verarbeiten. Aufgrund ihres
Aufbaus und der Möglichkeit zur aufwandsarmen Implementierung in neue oder bestehende
Parkräume ist die Anlage kostengünstig fertigbar, montierbar, wartungsarm, langlebig
und unabhängig von der zu überwachenden Parkraumart einsetzbar. Durch die Kombination
von zumindest zwei Sensoren in einer Sensoreinrichtung ist diese zuverlässig, hinreichend
genau, energieeffizient, energiesparsam und zugleich einfach betreibbar. Zudem wird
eine Anlage bereitgestellt, um eine zuverlässige Parkzeitbestimmung mit äußerst niedrigem
Energieverbrauch durchführen zu können.
[0019] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung, welche einzeln oder in Kombination realisierbar
sind, sind in den Unteransprüchen dargestellt.
[0020] Im Rahmen der Erfindung ist es als vorteilhaft erkannt worden, wenn ein erster Sensor
der Sensoreinrichtung als Magnetfeldsensor und ein zweiter Sensor der Sensoreinrichtung
als Ultraschallsensor, als Infrarot-Sensor, als Time-of-flight-Sensor, als Radarsensor
und/oder einer Kombination daraus ausgebildet ist. Somit kann die Genauigkeit und
Reichweite des zweiten Sensors mit der energieeffizienten Messung von Änderungen des
die Sensoreinrichtung umgebenden Magnetfelds durch den Magnetfeldsensor kombiniert
werden. Dabei ist es einem Fachmann bekannt, dass ein Magnetfeldsensor in drei Achsen
misst (Dreiachsmagnetometer) und somit Fahrzeuge aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung
der drei Achsen unterscheiden kann, da jedes Fahrzeug und auch die jeweilige Positionsänderung
eines Fahrzeugs eine diskrete Änderung der Magnetfeldwerte in allen drei Achsen hervorruft.
Diese Änderung wird durch die unterschiedlichen magnetischen Eigenschaften eines jeden
Fahrzeugs hervorgerufen und ist nicht zwangsläufig abhängig von einer gemessenen Distanz
zu einem Objekt. Daher kann ein zweiter Sensor, der beispielsweise zur Distanzmessung
geeignet ist, mit hoher Zuverlässigkeit erkennen, ob ein Parkplatz besetzt ist, der
Magnetfeldsensor hingegen kann einen Belegungswechsel aufgrund einer relativen Änderung
in den Magnetfelddaten sehr zuverlässig erkennen, auch wenn mittels des Magnetfeldsensors
allein der Belegungszustand nicht zuverlässig bestimmbar ist. Aufgrund der relativen
Änderung ist keine Messung während des Belegungswechsels erforderlich; ein Messwert
vor und nach dem Belegungswechsel ist ausreichend.
[0021] Bevorzugt ist ein erster Sensor als passiver Magnetfeldsensor und ein zweiter Sensor
als aktiver Ultraschallsensor, als Infrarot-Sensor, als Time-of-flight-Sensor, als
Radarsensor und/oder einer Kombination daraus ausgebildet. Im Rahmen der Erfindung
kann der passive Magnetfeldsensor das die Parkfläche umgebende Magnetfeld messen und
selbständig sowie unabhängig vom zweiten, aktiven Sensor erkennen, wenn Änderungen,
wie ein Fahrzeugwechsel, auf der Parkfläche stattfinden. Denn die Magnetfeldwerte
verändern sich bei nahezu jedem Fahrzeugwechsel, wohingegen ein stehendes Fahrzeug
eine nahezu konstante, charakteristische Magnetfeldablenkung hervorruft. Sobald das
Fahrzeug wieder bewegt wird, verändern sich wieder die Magnetfeldwerte. Wenn der Magnetfeldsensor
eine Änderung detektiert, kann eine Messung mittels des zweiten Sensors, beispielsweise
des Ultraschallsensors, direkt und/oder zeitgesteuert und damit beispielsweise zeitlich
nachgelagert ausgelöst werden, um den Belegungszustand der Parkfläche korrekt zu bestimmen
und die Erkennung des Magnetfeldsensors zu verifizieren. Der Belegungszustand der
Parkfläche wird somit erst dadurch bestimmt, dass der zweite Sensor energiesparend
und niederfrequent, in großen Intervallen, beispielsweise einmal alle 30 oder mehr
Sekunden oder einmal alle eine, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun,
10, 15, 20, 25, 30 oder mehr Minuten, den Belegungszustand, also ob eine Parkfläche
frei oder belegt ist, ermittelt. Der Magnetfeldsensor dient somit der Erkennung des
Zustandswechsels auf der Parkfläche, nicht der Erfassung des Belegungszustands, und
erst der zweite Sensor dient der Bestimmung des Belegungszustands. Durch den Einsatz
einer Dualsensorik aus Magnetfeldsensor und zweitem Sensor wird der Energieverbrauch
der Sensoreinrichtung gesenkt und eine hohe Genauigkeit der Überwachung des Parkraums
ist gewährleistet. Zudem kann auf eine Kalibrierung des Magnetfeldsensors verzichtet
werden, da der Magnetfeldsensor nicht zur Erkennung des Belegungszustands eingesetzt
wird, sondern nur zur Detektion relativer Veränderungen des Magnetfelds bzw. Zustandswechseln
auf der Parkfläche. Dies wäre zum Beispiel auch in einem Parkhaus nur unzureichend
möglich, weil darüber und darunter fahrende Fahrzeuge den Sensor beeinflussen können
und ferromagnetische Materialien im Bauwerk (z.B. Stahlträger) keine verlässliche
Kalibrierung zulassen.
[0022] Besonders vorteilhaft ist der Einsatz eines Dreiachsmagnetometers. Im Gegensatz zu
einem zweiten, aktiven Sensor kann der passive Magnetfeldsensor die Fahrzeuge aufgrund
der unterschiedlichen Zusammensetzung der drei Achsen unterscheiden, da jedes Fahrzeug
und auch die jeweilige Position eine diskrete Änderung der Magnetfeldwerte in allen
drei Achsen hervorrufen. Diese Änderung wird durch die im Allgemeinen unterschiedlichen
magnetischen Eigenschaften (ferromagnetisches, permanentes oder zeitlich veränderliches
Magnetfeld) eines jeden Fahrzeugs hervorgerufen und ist nicht zwangsläufig abhängig
von einer gemessenen Distanz zu einem Objekt. Ein zweiter, aktiver Sensor, beispielsweise
ein Ultraschallsensor als Distanzsensor, kann somit mit hoher Zuverlässigkeit erkennen,
ob ein Parkplatz besetzt ist, der passive Magnetfeldsensor hingegen kann einen Belegungswechsel
durch eine relative Änderung in den Magnetfelddaten sehr zuverlässig erkennen, auch
wenn er selbst den reinen Belegungszustand nicht zuverlässig erkennen kann.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die Sensoreinrichtung ein Empfangsmodul
zum Empfang von Daten von der Datenauswerteeinrichtung auf, so dass die Sensoreinrichtung
einerseits Daten an die Datenauswerteeinrichtung übermitteln und andererseits auch
Daten von der Datenauswerteeinrichtung empfangen kann. Somit ist die Sensoreinrichtung
mit der Datenauswerteeinrichtung kommunizierend ausgebildet. Die Datenübertragung
kann verschlüsselt und/oder unverschlüsselt erfolgen. Im Rahmen der Erfindung ist
ein Empfangsmodul ein Modul zum Empfang von Signalen, bevorzugt elektromagnetischer
Signale. Die Signale werden bevorzugt von einer Antenne empfangen und in der Sensoreinrichtung
weiterverarbeitet. Weiterhin ist es denkbar, dass, falls die Anlage zur Überwachung
eines Parkraums mehrere Sensoreinrichtungen aufweist, die Sensoreinrichtungen untereinander
kommunizierend ausgebildet sind. Durch die Integration eines Empfangsmoduls in die
Sensoreinrichtung zum Empfang von Daten, kann die Funktionalität der Sensoreinrichtung
in vorteilhafter Weise erweitert werden, so dass die Sensoreinrichtung als Sender
und/oder Empfänger fungieren kann und, optional, Rückmeldungen, beispielsweise Korrekturen
der Belegung, wie des Belegungszustandes, und/oder Befehle von der Datenauswerteeinrichtung
empfangen kann.
[0024] Im Hinblick auf eine einfache und kostengünstige Installation und/oder Nachrüstung
der Anlage zur Überwachung eines Parkraums ist es besonders vorteilhaft, wenn die
Daten zwischen Sensoreinrichtung und Datenauswerteeinrichtung und/oder zwischen mehreren
Sensoreinrichtungen drahtlos übertragen werden. Hierbei ist es grundsätzlich beliebig
in welcher Weise die Daten drahtlos übertragen werden. Bevorzugt ist eine Datenübertragung
per Funktechnik, wobei, wie dem Fachmann bekannt ist, Signale aller Art mit Hilfe
modulierter elektromagnetischer Wellen im Radiofrequenzbereich drahtlos übertragen
werden. Dabei kann auf bekannte kabellose Datenübertragungsverfahren, wie beispielsweise,
jedoch keineswegs ausschließlich, Bluetooth, WLAN (englisch: Wireless Local Area Network),
ZigBee, NFC (englisch: Near Field Communication), Wibree, WiMAX (englisch: Worldwide
Interoperability for Microwave Access), IrDA (englisch: Infrared Data Association),
LoRaWAN (englisch: Long Range Wide Area Network), LoRa (englisch: Long Range Network),
Sigfox, NB-lot, LTE (englisch: Long Term Evolution) und/oder optischen Richtfunk zurückgegriffen
werden.
[0025] Es ist weiterhin denkbar, dass die Sensoreinrichtung vorteilhafterweise mit einem
Akkumulator, einer Batterie und/oder einem Photovoltaikmodul betrieben wird. Weiterhin
ist es denkbar, dass die Sensoreinrichtung induktiv ladend ausgestaltet ist. Somit
kann die Sensoreinrichtung unabhängig von einer externen Stromversorgung, wie einem
kabelgebundenen Stromnetz, installiert werden. Dadurch können sowohl Fertigungs-,
Installations- und Wartungsaufwände reduziert werden.
[0026] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen,
dass die Sensoreinrichtung ein Zeitgebermodul zur Auslösung einer Messwerterfassung
eines Magnetfeldsensors aufweist. In Zusammenhang mit der Erfindung ist es dem Fachmann
bekannt, dass es sich bei einem Zeitgeber um eine Steuereinheit handelt, die zur Realisierung
zeitbezogener Funktionen und zur Auslösung eines Ereignisses in Abhängigkeit der zeitbezogenen
Funktion eingesetzt wird. Im Rahmen der Erfindung wird das Zeitgebermodul eingesetzt,
um die Erfassung eines Messwerts mit dem Magnetfeldsensor auszulösen. Als vorteilhaft
hat es sich erwiesen, die Messungen mit dem Magnetfeldsensor in regelmäßigen Intervallen
auszulösen. Bevorzugt erfolgt eine Auslösung einer Messwerterfassung des Magnetfeldsensors
durch das Zeitgebermodul in Intervallen von mindestens einer Sekunde, d.h. ein hochfrequentes
Abtasten, weiter bevorzugt mindestens zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht,
neun, zehn, 11, 12, 13, 14, 15 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28,
29, 30 oder mehr Sekunden. Besonders bevorzugt sind regelmäßige Intervalle von mindestens
sechs Sekunden zur Auslösung der Messwerterfassungen des Magnetfeldsensors. Somit
kann vorteilhafterweise eine regelmäßige Überwachung einer Parkfläche in relativ kurzen
zeitlichen Abständen mit dem Magnetfeldsensor erfolgen, ohne dass aufgrund der hohen
Messrate hohe Energieverbräuche anfallen. Zudem wird durch die regelmäßigen Messungen
in kurzen Zeitabständen die Zuverlässigkeit der Parkraumüberwachung erhöht, indem
Ausfälle und Fehler frühzeitig erkannt werden.
[0027] In einer Weiterbildung der Erfindung ist es denkbar, dass der zweite Sensor infolge
der durch den ersten als Magnetfeldsensor ausgebildeten Sensor erfassten Änderungen
in dem die Sensoreinrichtung umgebenden Magnetfeld und/oder zeitgesteuert aktivierbar
ist. Das heißt, dass der zweite Sensor solange inaktiv ist, bis der Magnetfeldsensor
in dem die Sensoreinrichtung umgebenden Magnetfeld eine Änderung detektiert. Weiterhin
heißt das, dass der zweite Sensor nach entsprechender, einem Fachmann bekannter und/oder
ermittelter Zeitsteuerung aktivierbar ist, so dass die Aktivierung des Sensors unabhängig
von einer Magnetfeldänderung erfolgt. Sobald eine Änderung im Magnetfeld detektiert
wurde und/oder nach entsprechender Zeitsteuerung, wird der zweite Sensor aktiviert
und misst mit hoher Genauigkeit, ob sich tatsächlich ein Fahrzeug auf der zu überwachenden
Parkfläche befindet. Der zweite Sensor, dessen Genauigkeit und Reichweite sehr hoch
ist, der jedoch zugleich einen hohen Energiebedarf aufweist, wird somit nur aufgrund
der durch den Magnetfeldsensor erfassten Änderungen und/oder zeitgesteuert eventgesteuert
aktiviert. Diese Systematik kann genutzt werden, um mit niederfrequenten Abtastraten
sehr energiesparend die Parkzeit von Fahrzeugen zu bestimmen und Fahrzeugwechsel zu
erkennen. Insbesondere ein Ultraschallsensor oder ein Radarsensor als zweiter Sensor,
insbesondere als Distanzsensor, kann nur die Entfernung bis zu einem Fahrzeug messen
und dadurch bei einem Fahrzeugwechsel nicht zwischen den Fahrzeugen (vorher/nachher)
unterscheiden. Bevorzugt kann durch die Kombination der regelmäßigen Messungen mit
einem energieeffizienten Magnetfeldsensor und die genauen Messungen eines zweiten
Sensors, der jedoch nur nach Bedarf und/oder zeitgesteuert aktiviert wird, die Energieeffizienz
der Sensoreinrichtung, und somit der gesamten Anlage zur Überwachung eines Parkraums
gesteigert und die Sensoreinrichtung ohne externe Stromversorgung betrieben werden,
wobei gleichzeitig eine eindeutige Detektion von Fahrzeugen im Parkraum mit hoher
Genauigkeit ermöglicht wird.
[0028] Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Sensoreinrichtung lösbar
oder unlösbar an Decke, Wand und/oder Boden des Parkraums anbringbar ist. So kann
auf einfache Art und Weise eine Sensoreinrichtung einer Parkfläche des Parkraums zugeordnet
und diese Parkfläche durch den zumindest einen Sensor der Sensoreinrichtung überwacht
werden. Bevorzugt ist eine Anbringung mittels Kleben und/oder Schrauben der Sensoreinrichtung
an Decke, Wand und/oder Boden des Parkraums. Weiter bevorzugt ist eine Anbringung
der Sensoreinrichtung an der Decke und/oder Wand des Parkraums, wodurch der Sensor
nicht überfahrbar ausgebildet werden muss, und Fertigungs- sowie Montagekosten eingespart
werden können.
[0029] Erfindungsgemäß hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass die Sensoreinrichtung
ein Datenverarbeitungsmodul zur Vorauswahl von Daten zumindest eines Sensors aufweist.
In dem Datenverarbeitungsmodul der Sensoreinrichtung werden die vom Sensor an das
Datenverarbeitungsmodul übermittelten Daten verarbeitet, gespeichert, gelöscht und/oder
an die Datenauswerteeinrichtung übermittelt. Vorteilhafterweise erfolgt in dem Datenverarbeitungsmodul
auf Basis entsprechender Algorithmen eine Vorauswahl der Sensordaten, so dass nicht
alle Daten, die der Sensor erzeugt, sondern lediglich die vorausgewählten Daten an
die zentrale Datenauswerteeinrichtung übermittelt werden müssen. Dadurch werden wiederum
der Energiebedarf der Sensoreinrichtung und die Belastung der Datenübertragungswege,
beispielsweise des Funknetzes, reduziert und die Leistungsstärke der Datenauswerteeinrichtung
kann minimiert werden.
[0030] Um eine möglichst eigenständige Funktionsweise der Sensoreinrichtung zu ermöglichen,
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass die Sensoreinrichtung in einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung selbstkalibrierend ausgebildet ist. Es ist vorgesehen,
dass die Sensoreinrichtung regelmäßig eine Selbstkalibrierung vornimmt, um eine hohe
Genauigkeit der Parkraumüberwachung zu gewährleisten. Weiter ist es vorgesehen, dass
die Selbstkalibrierung bei Neuinstallation der Sensoreinrichtung, bei Änderungen der
Anzahl und/oder Position der Sensoren und/oder der Sensoreinrichtung, nach einem Systemneustart
und/oder nach Messungenauigkeiten mindestens eines der Sensoren der Sensoreinrichtung
erfolgt. Geeignete Verfahren und Mittel zur Selbstkalibrierung sind einem Fachmann
bekannt. Beispielsweise kann eine Selbstkalibrierung eines Magnetfeldsensors erfolgen,
indem das Magnetfeldsensorsignal auf einen gespeicherten Signalwert bei unbelegter
Parkfläche normiert wird. Weiterhin beispielsweise kann eine Selbstkalibrierung eines
zweiten Sensors erfolgen, indem dieser aus häufig auftretenden Messwerten ein eigenes
Muster zwischen den Belegungszuständen frei und belegt der Parkfläche erkennt.
[0031] Um den Zustand der Belegung einer Parkfläche direkt an der Parkfläche anzuzeigen,
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass zumindest ein Anzeigemodul im Parkraum
vorgesehen ist zur Signalisierung des Belegungszustands zumindest einer Parkfläche
und/oder die Sensoreinrichtung ein Anzeigemodul zur Signalisierung des Belegungszustands
der zugeordneten Parkfläche umfasst. Das Anzeigemodul kann dabei auch von der Sensoreinrichtung
beabstandet im Parkraum angeordnet sein. Somit erhält der Nutzer des Parkraums in
einfacher Art und Weise einen Hinweis auf den Belegungszustand der Parkflächen, welche
bevorzugt entfernt oder in dessen näheren Umgebung sind. Auf diese Weise wird es erreicht,
dass ein Nutzer nicht jede potentielle Parkfläche auf der Suche nach einer Abstellmöglichkeit
für dessen Fahrzeug anfahren muss, sondern im Vorfeld einen Hinweis auf den Belegungszustand
der Parkfläche erhält. Dies ist insbesondere wichtig, wenn die Parkfläche beispielsweise
nur unzureichend durch ein relativ kleines Fahrzeug oder Kraftrad belegt ist. Zudem
kann der Betreiber des Parkraums die Anzeigemodule der Sensoreinrichtung in ein Parkleitsystem
einbinden, um den Nutzer auf einfache Art und Weise zu einer freien Parkfläche zu
führen. Bevorzugt dient das Anzeigemodul zur optischen Signalisierung des Belegungszustands
von Parkflächen und kann beispielsweise, jedoch keineswegs ausschließlich, als Beleuchtungselement,
Leuchtmittel, Bildschirm, LED-Anzeige und/oder Projektor ausgebildet sein. Eine Anzeige
des Belegungszustands auf Navigationsgeräten und/oder mobilen Endgeräten der Nutzer
ist ebenfalls denkbar.
[0032] Erfindungsgemäß hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass die Sensoreinrichtung
in ein mindestens zweiteiliges Gehäuse integriert ist, dessen Gehäuseteile lösbar,
beispielsweise mittels einer Clipverbindung, verbunden sind. Dem Gehäuse kommt eine
Schutzfunktion der Sensoreinrichtung zu, weshalb das Gehäuse je nach Anbringung im
Parkraum befahrbar und/oder mediendicht ausgebildet ist. Bevorzugt weist es eine elektrische
und/oder thermische Isolierschicht auf, um die Sensoreinrichtung vor äußeren Einflüssen
zu schützen und einen sicheren sowie zuverlässigen Betrieb der Sensoreinrichtung zu
gewährleisten. Besonders bevorzugt ist das Gehäuse flammhemmend ausgebildet, so dass
es den gesetzlichen Anforderungen in öffentlichen und/oder privaten Gebäuden entspricht
und somit universell einsetzbar ist. Dadurch, dass die zwei Gehäuseteile lösbar, beispielsweise
mittels einer Clipverbindung, verbunden sind, kann die Öffnung des Gehäuses, beispielsweise
zum Austausch von Batterien oder zu kleineren Reparaturen, auf einfache Weise werkzeuglos
erfolgen.
[0033] Es wird davon ausgegangen, dass die Definitionen und Ausführungen der oben genannten
Begriffe für alle in dieser Beschreibung im Folgenden beschrieben Aspekte gelten,
sofern nichts anderes angegeben ist.
[0034] Erfindungsgemäß ist weiterhin ein Verfahren zur Parkraumüberwachung mit zumindest
einer Anlage zur Überwachung eines Parkraums vorgeschlagen, welches die folgenden
Schritte umfasst:
- a) Erfassen von Messwerten mit zumindest einem die Parkfläche überwachenden Sensor;
- b) Übertragen von Daten von der Sensoreinrichtung an die Datenauswerteeinrichtung;
- c) Durchführen einer Mustererkennung der Daten von der einen Sensoreinrichtung und/oder
Kombinieren der Daten mehrerer Sensoreinrichtungen in der Datenauswerteeinrichtung;
- d) Abgleichen der Daten mit Lageplänen des Parkraums zur Detektion des Belegungszustands
einer Parkfläche in der Datenauswerteeinrichtung; und
- e) Speichern des Belegungszustands der Parkfläche.
[0035] Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf dem Grundgedanken, dass es zur Parkraumüberwachung,
also der Erfassung und Verwaltung der Belegung einer oder mehrerer Parkflächen, wesentlich
ist, dass die einer Parkfläche zugeordnete Sensoreinrichtung Daten an eine integrierte
und/oder zentrale, übergeordnete Datenauswerteeinrichtung sendet, in der die Daten
weiterverarbeitet, abgeglichen und gespeichert werden. Als erfindungswesentlich wurde
es zudem erkannt, dass die empfangenen Daten von der Sensoreinrichtung in der Datenauswerteeinrichtung
einer Mustererkennung unterzogen und/oder mit den Daten mehrerer Sensoreinrichtungen
kombiniert verarbeitet werden, um hinreichend genau den Belegungszustand der Parkfläche
zu detektieren.
[0036] Im Rahmen der Erfindung bezeichnet der Begriff "Mustererkennung" die Fähigkeit in
einer Menge von Daten Regelmäßigkeiten, Wiederholungen, Ähnlichkeiten oder Gesetzmäßigkeiten
mit Hilfe von Digitalrechnern und/oder informationstechnischer Programme zu erkennen.
Anhand der Mustererkennung bei der Verarbeitung der Daten einzelner Sensoreinrichtungen
und/oder mehrerer aneinander grenzender und/oder übereinander liegender Sensoreinrichtungen
kann eine hohe Genauigkeit bei der Erfassung des Belegungszustands erzielt werden.
Insbesondere Fahrzeugwechsel können schnell und zuverlässig detektiert werden. Zur
weiteren Steigerung der Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Parkraumüberwachung erfolgt
zusätzlich ein Abgleich der Daten mit den in der Datenauswerteeinrichtung hinterlegten
Lageplänen des Parkraums. Es hat sich als vorteilhaft für die Überwachung der Belegung,
wie des Belegungszustands, einer Parkfläche erwiesen, wenn die Daten einer Sensoreinrichtung
mit den in der Datenauswerteeinrichtung hinterlegten Informationen erfolgt, wobei
aus dem Vergleich die endgültige Bestimmung des Belegungszustands der Parkfläche erfolgt.
Der Begriff "Abgleichen" betrifft den Abgleich der Daten einer Sensoreinrichtung mit
den in der Datenauswerteeinrichtung hinterlegten Informationen, insbesondere Lageplänen
des Parkraums. Dabei versteht es sich, dass ein Abgleich, wie er hier angewendet wird,
sich auf einen Vergleich entsprechender Parameter und/oder Werte bezieht. So ist es
beispielsweise denkbar, dass ein absoluter erster Wert mit einem absoluten zweiten
Wert vergleichbar ist, wobei ein relativer Wert des ersten Wertes mit einem relativen
Wert des zweiten Wertes vergleichbar ist. Im Rahmen der Erfindung kann der Abgleich
manuell und/oder computerunterstützt durchgeführt werden. Für einen computergestützten
Abgleich sind alle einem Fachmann bekannten Mittel denkbar, wie beispielsweise ein
Computer und/oder ein Computerprogramm. Ein Computerprogramm kann zusätzlich das Ergebnis
des Vergleichs evaluieren, beispielsweise automatisch eine Beurteilung des erfassten
Belegungszustands liefern. Dabei ist mittels des in Schritt d) durchgeführten Abgleichs
eine endgültige Bestimmung des Belegungszustands einer Parkfläche möglich.
[0037] Das abschließende Speichern des Belegungszustands der Parkfläche dient zum einen
der echtzeitgenauen Information des Nutzers hinsichtlich der Auslastung des überwachten
Parkraums sowie der Anlage einer Datenbank, um Rückschlüsse auf das Nutzerverhalten
und/oder die mittel- und/oder langfristige Auslastung des Parkraums, wie beispielsweise
die Parkzeiten, zu ziehen. Zudem kann die Mustererkennung anhand der gespeicherten
Daten vom Betreiber des Parkraums und/oder von der Datenauswerteeinrichtung selbst
im Rahmen eines Algorithmus basierend auf den aufgezeichneten Daten und/oder des maschinellen
Lernens weiterentwickelt werden. Zur Umsetzung des maschinellen Lernens sind in der
Datenauswerteeinrichtung Algorithmen hinterlegt, die ein auf den gespeicherten Daten
beruhendes statistisches Modell aufstellen und die zur Verfügung stehenden Daten zur
Weiterentwicklung der Mustererkennung anschließend verallgemeinern.
[0038] Es ist weiterhin denkbar, dass die Daten an Nutzer, beispielsweise an deren Smartphones
oder Fahrzeuge, weitergeleitet werden, um diese über den Belegungszustand einer Parkfläche
zu informieren und/oder zu einer freien Parkfläche zu leiten. Ebenso ist es denkbar,
dass die Daten an den Nutzer weitergeleitet werden, um diesem, insbesondere in einem
komplexen und unübersichtlichen Parkraum, die Route zu dessen Fahrzeug zu weisen.
[0039] In einer Weiterbildung des Verfahrens ist es denkbar, dass Schritt a) die folgenden
Schritte a1), a2) und a3) umfasst
a1) Erfassen von Messwerten mit einem Magnetfeldsensor in regelmäßigen Intervallen;
a2) Aktivieren eines zweiten Sensors, insbesondere eines Ultraschallsensors, eines
Infrarot-Sensors, eines Time-of-flight-Sensors, eines Radarsensors und/oder einer
Kombination daraus, infolge der durch den Magnetfeldsensor erfassten Änderungen in
dem die Sensoreinrichtung umgebenden Magnetfeld und/oder zeitgesteuert; und
a3) Erfassen von Messwerten mit dem zweiten Sensor.
[0040] Mittels dieser Ausgestaltung kann die Genauigkeit und Reichweite des zweiten Sensors
mit der energiesparenden Erkennung von Änderungen in dem die Sensoreinrichtung umgebenden
Magnetfeld und/oder entsprechender Zeitsteuerung kombiniert werden. Die bezogen auf
den Energieverbrauch sparsame Messung mit dem Magnetfeldsensor kann in regelmäßigen
relativ kurzen Intervallen erfolgen, wobei eine Messung des zweiten Sensors, welcher
Vorteile hinsichtlich Genauigkeit und Reichweite aufweist, erst nach Aktivierung durch
den Magnetfeldsensor und/oder zeitgesteuert erfolgt. Ansonsten bleibt der zweite Sensor
inaktiv und verbraucht keine Energie, wodurch die Energieeffizienz der Sensoreinrichtung
wesentlich gesteigert und die Sensoreinrichtung ohne externe Stromversorgung betrieben
werden kann. Bevorzugt erfolgt eine Messwerterfassung in den beschriebenen Intervallen
von mindestens einer Sekunde. Besonders bevorzugt sind regelmäßige Intervalle von
sechs Sekunden zur Auslösung der Messwerterfassung mit dem Magnetfeldsensor.
[0041] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst
das erfindungsgemäße Verfahren zur Parkraumüberwachung vor Schritt b) einen zusätzlichen
Schritt b1):
b1) Auswählen relevanter Daten in der Sensoreinrichtung.
[0042] Mittels dieser Ausgestaltung ist es möglich, dass lediglich vorausgewählte Daten
an die Datenauswerteeinrichtung gesendet werden, so dass die Belastung der Netzwerke
zur Datenübertragung minimiert wird. Mittels der Implementierung des zusätzlichen
Schritts b1) zur Vorauswahl relevanter Daten in der Sensoreinrichtung erfolgt die
Erfassung der Belegung, wie des Belegungszustands, einer Parkfläche vorteilhafterweise
zweistufig mit einer Vorentscheidung in der Sensoreinrichtung und einer finalen Entscheidung
über den Belegungszustand in der Datenauswerteeinrichtung, wodurch die Fehleranfälligkeit
reduziert und die Genauigkeit und Zuverlässigkeit erhöht wird.
[0043] In einer Weiterbildung der Erfindung ist es denkbar, dass das erfindungsgemäße Verfahren
nach Schritt e) den folgenden zusätzlichen Schritt f) umfasst:
f) Weiterleiten des Belegungszustands einer Parkfläche an die der Parkfläche zugeordnete
Sensoreinrichtung und/oder Signalisierung des Belegungszustands der Parkfläche auf
einem Anzeigemodul und /oder auf einem mobilen Endgerät.
[0044] Diese Ausgestaltung des Verfahrens ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn aufgrund
der zweistufigen Detektion der Belegung, wie des Belegungszustands, einer Parkfläche
die Datenauswerteeinrichtung den Belegungszustand abweichend von der in der Sensoreinrichtung
getroffenen Vorentscheidung deklariert. Anhand der Rückmeldung über den Belegungszustand
kann die Sensoreinrichtung somit beispielsweise eine Selbstkalibrierung durchführen.
Zudem ist es denkbar, dass die Sensoreinrichtung bei Rückmeldung des tatsächlichen
Belegungszustands durch die Datenauswerteeinrichtung an die Sensoreinrichtung in einen
Standby-Betrieb schaltet, wodurch der Energiebedarf der Sensoreinrichtung minimiert
wird.
[0045] Durch die Signalisierung des Belegungszustands auf einem Anzeigemodul und/oder auf
einem mobilen Endgerät des Nutzers kann der Nutzer auf den Belegungszustand einzelner
Parkflächen direkt hingewiesen und/oder zu einer freien Parkfläche geleitet werden.
Zudem ist es denkbar, dass der Nutzer über die Signalisierung des Belegungszustands
auf seinem mobilen Endgerät eine Rückmeldung erhält, ob er die Parkfläche korrekt
und wie lange er diese belegt hat.
[0046] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den Unteransprüchen.
Hierbei können die jeweiligen Merkmale für sich alleine oder zu mehreren in Kombination
miteinander verwirklicht sein. Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele
beschränkt. Die Ausführungsbeispiele sind in den Figuren schematisch dargestellt.
Gleiche Bezugsziffern in den einzelnen Figuren bezeichnen dabei gleiche oder funktionsgleiche
bzw. hinsichtlich ihrer Funktion einander entsprechende Elemente.
[0047] Das folgende Ausführungsbeispiel dient lediglich dazu, die Erfindung zu illustrieren.
Sie sollen den Gegenstand der Patentansprüche in keiner Weise beschränken.
Beispiel 1: Erfassung der Parkzeit
[0048] Ein Beispiel für die korrekte Erfassung der Parkzeit mittels der erfindungsgemäßen
Anlage zur Überwachung eines Parkraumes und des entsprechenden Verfahrens ist nachfolgend
dargestellt. Der Magnetfeldsensor misst in regelmäßigen Intervallen und erkennt, dass
die Parkfläche besetzt ist. Der zweite Sensor hat zuletzt um 13:50 Uhr gemessen und
erkannt, dass die Parkfläche besetzt ist. Der Magnetfeldsensor hat zuletzt um 13:59
Uhr gemessen und keine Änderung festgestellt. Um 14:00:00 Uhr fährt das Fahrzeug weg
und um 14:00:30 Uhr ein neues auf die Parkfläche. Der Magnetfeldsensor erkennt dann
um 14:01 Uhr, dass sich das Magnetfeld geändert hat und sendet an den Server "Änderung
erkannt: Parkzeit-Reset", ohne dass zwischenzeitlich ein zur einem Parkzeit-Reset
führender "Freizustand" erkannt wurde.
[0049] Nachfolgend gibt es 2 Möglichkeiten:
- i. Der zweite Sensor wird auch um 14:01 Uhr aktiviert und erkennt somit unverzüglich,
dass die Parkfläche immer noch besetzt ist. Der Server führt somit nur einen Parkzeit-Reset
durch mit Parkende 13:59 Uhr (alter Messwert) und beginnt um 14:01 Uhr (neuer Messwert)
eine neue Parkingoperation.
- ii. Der zweite Sensor wird zeitgesteuert erst später um 14:10 Uhr aktiviert. Der Server
vermerkt also um 14:01 Uhr die Magnetfeld-Änderung, hat aber keine neuen Daten zum
Belegungszustand (die Parkfläche könnte frei geworden sein). Der Server führt somit
nur einen Parkzeit-Reset durch mit Parkende 13:59 Uhr (alter Messwert), der Belegungszustand
bleibt unverändert. Der zweite Sensor misst das nächste Mal zeitgesteuert um 14:10
Uhr und erkennt, dass der Belegungszustand noch immer belegt ist. Der Server weiß
jedoch, dass bereits um 14:01 Uhr ein Parkzeit-Reset (neuer Messwert) eingetragen
ist und datiert deshalb den Parkbeginn der neuen Parkingoperation auf 14:01 Uhr zurück.
[0050] In beiden Fällen wird die Parkzeit korrekt erfasst, jedoch erfolgt die Belegungserkennung
unter Umständen zeitverzögert.
[0051] Im Einzelnen zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Sensoreinrichtung in Explosionsdarstellung;
- Fig. 2
- eine erfindungsgemäße Sensoreinrichtung in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 3
- mehrere erfindungsgemäße Sensoreinrichtungen in montiertem Zustand in einem Parkraum
mit belegter Parkfläche;
- Fig. 4
- mehrere erfindungsgemäße Sensoreinrichtungen in montiertem Zustand in einem Parkraum
mit unbelegten Parkflächen;
- Fig. 5
- mehrere Sensoreinrichtungen in montiertem Zustand in einem Parkraum mit alternativ
belegter Parkfläche; und
- Fig. 6
- eine grafische Darstellung der Messdaten eines Magnetfeldsensors einer erfindungsgemäßen
Sensoreinrichtung.
[0052] Fig. 1 zeigt eine Sensoreinrichtung 02 in Explosionsdarstellung, so dass die Einzelteile
der Sensoreinrichtung 02 sichtbar sind. Es ist zu erkennen, dass die Batterie 07 zur
Energieversorgung der Sensoreinrichtung 02 in einer Halterung 17 aufgenommen wird.
Die Sensoren 03, 04 sind mit dem Datenverarbeitungsmodul 10 verbunden. Hierbei können
der Magnetfeldsensor 03 und der Ultraschallsensor 04 beliebig angeordnet sein, sofern
deren Anordnung eine Messung und eine Verbindung mit dem Datenverarbeitungsmodul 10
zulässt. Zum Schutz vor äußeren Einflüssen und zur einfachen Anbringung im Parkraum
umfasst die Sensoreinrichtung 02 ein zweiteiliges Gehäuse, wobei das erste Gehäuseteil
12 mit dem zweiten Gehäuseteil 13 lösbar mittels einer Schraubverbindung 14 verbunden
ist. Alternativ wäre auch die Verbindung von erstem Gehäuseteil 12 und zweiten Gehäuseteil
13 durch eine Clipverbindung oder andere Verbindungsformen herstellbar.
[0053] Der
Fig. 2 ist die erfindungsgemäße Sensoreinrichtung 02 in geschlossenem Zustand in perspektivischer
Ansicht zu entnehmen. Wiederum ist zu erkennen, dass das erste Gehäuseteil 12 mit
dem zweiten Gehäuseteil 13 lösbar durch Schraubverbindungen 14 verbunden ist. Bevorzugt
sind am runden Gehäuse der Sensoreinrichtung 02 umlaufend in gleichmäßigem Abstand
drei Schraubverbindungen 14 zur sicheren Verbindung des ersten Gehäuseteils 12 mit
dem zweiten Gehäuseteil 13 angeordnet.
[0054] Anhand der Prinzipskizzen, welche in den
Figuren 3 bis
5 dargestellt sind, kann das erfindungsgemäße Verfahren zur Parkraumüberwachung beschrieben
werden. Die Figuren 3 bis 5 zeigen jeweils drei Sensoreinrichtungen 02, welche an
der Decke 08 des Parkraums angebracht sind. Die Sensoreinrichtungen 02 weisen ein
Sendemodul 05 und ein Empfangsmodul 06 auf. Am Boden 09 des Parkraums ist eine Parkfläche
01 durch Parkflächenbegrenzungen 16 gekennzeichnet.
[0055] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Belegung, wie der Belegungszustand,
der Parkfläche 01 in regelmäßigen Intervallen anhand der mit einem innerhalb der Sensoreinrichtung
02 angeordneten Magnetfeldsensor erfassten Messwerte überwacht. Wird ein Fahrzeug
15 auf die Parkfläche 01 bewegt, erkennt der Magnetfeldsensor der zugeordneten Sensoreinrichtung
02 eine Änderung des Magnetfelds und aktiviert den Ultraschallsensor als zweiten Sensor
der zugeordneten Sensoreinrichtung 02. Der korrekte Belegungszustand wird durch den
innerhalb der Sensoreinrichtung 02 angeordneten Ultraschallsensor validiert und zeigt
die Änderung des Belegungszustands der Parkfläche 01 an. Über das Sendemodul 05 werden
die Daten der Sensoreinrichtung 02 kabellos an eine nicht dargestellte Datenauswerteeinrichtung
übermittelt. Dort werden die Daten mit den in der Datenauswerteeinrichtung hinterlegten
Informationen abgeglichen und der Belegungszustand abschließend gespeichert sowie
eine Rückmeldung an die Sensoreinrichtung 02, ob der Belegungszustand korrekt erkannt
wurde, übertragen. Die von der Datenauswerteeinrichtung an die Sensoreinrichtung 02
kabellos übertragenen Daten werden vom Empfangsmodul 06 der Sensoreinrichtung 02 empfangen.
[0056] Verlässt das Fahrzeug 15 die Parkfläche 01, ist die Parkfläche 01 wie in
Fig. 4 dargestellt nicht länger belegt. Dadurch, dass mit dem innerhalb der Sensoreinrichtung
02 angeordneten Magnetfeldsensor in regelmäßigen Intervallen Messwerte aufgenommen
werden, erkennt dieser zeitnah eine Änderung des Magnetfelds, was auf einen Wechsel
des Belegungszustands hindeutet. Die korrekte Erfassung des Belegungszustands der
Parkfläche 01 erfolgt wiederum durch den innerhalb der Sensoreinrichtung 02 als zweiten
Sensor angeordneten Ultraschallsensor. Wird die zuvor noch belegte Parkfläche 01 nun
als freie Parkfläche 01 detektiert, so ändert sich auch die Anzeige am hier nicht
dargestellten Anzeigemodul oder in der Applikation auf dem mobilen Endgerät eines
Nutzers. Diese kann beispielsweise von einem roten Signal auf ein grünes Signal wechseln.
[0057] Der
Fig. 5 ist zu entnehmen, dass sich nun ein anderes Fahrzeug 15 innerhalb der der Parkraumbegrenzungen
16 der Parkfläche 01 befindet. Der in der Sensoreinrichtung 02 befindliche Magnetfeldsensor
erkennt wiederum eine Änderung der Magnetfeldwerte, woraufhin der ebenfalls in der
Sensoreinrichtung 02 befindliche zweite Sensor, der Ultraschallsensor, aktiviert wird
und die durch den Magnetfeldsensor detektierte Belegungsänderung validiert. Durch
das Zusammenspiel von Magnetfeldsensor und Ultraschallsensor kann der Wechsel auf
der Parkfläche 01 zuverlässig und energieeffizient erkannt werden. Je nach Detektion
der Belegung, wie den Belegungszustand, der Parkfläche 01 wechselt auch die Anzeige
des hier nicht dargestellten Anzeigemoduls, welches in Fig. 5 signalisiert, dass die
Parkfläche 01 belegt ist. Zudem werden die Daten bezüglich der Belegungsänderung der
Parkfläche 01 kabellos mittels des Sendemoduls 05 an die nicht dargestellte zentrale
Datenauswerteeinrichtung geleitet. Nach Abgleich der übermittelten Daten mit den in
der vorliegend übergeordneten Datenauswerteeinrichtung hinterlegten Lageplänen und
Informationen bezüglich des Parkraums erfolgt eine Rückmeldung der Datenauswerteeinrichtung
an die der Parkfläche 01 zugeordnete Sensoreinrichtung 02, welche vom Empfangsmodul
06 empfangen und im innerhalb der Sensoreinrichtung 02 angeordneten Datenverarbeitungsmodul
verarbeitet werden. Zudem können die Daten an ein mobiles Endgerät eines Nutzers übermittelt
werden, um auf dem mobilen Endgerät den Belegungszustand der Parkfläche zu signalisieren.
[0058] Fig.6 zeigt drei Graphen mit den Messwerten eines als Dreiachsmagnetometers ausgebildeten
Magnetfeldsensors bei einem Fahrzeugwechsel. Die Graphen bilden jeweils eine Messreihe
in X-Richtung, dargestellt mittels kreuzförmiger Messpunkte, in Y-Richtung, dargestellt
mittels punktförmiger Messpunkte, und in Z-Richtung, dargestellt mittels dreieckiger
Messpunkte, ab. Die in Richtung der X-Achse, der Y-Achse und der Z-Achse aufgenommenen
Messwerte sind über der Zeit aufgetragen. Im dargestellten Diagramm sind insgesamt
drei Fahrzeugwechsel zu erkennen. Zum Zeitpunkt t=9, t=20 und t=32 sind Ausschläge
der Sensordaten dokumentiert. Dadurch konnten jeweils schnelle Fahrzeugwechsel durch
den Magnetfeldsensor zu den genannten Zeitpunkten detektiert werden.
[0059] Im Gegensatz zu einem zweiten, aktiven Sensor, wie beispielsweise einem Ultraschallsensor
als Distanzsensor, können mit einem passiven Magnetfeldsensor unterschiedliche Fahrzeuge
aufgrund der Messungen in drei Achsen unterschieden werden, da jedes Fahrzeug und
auch die jeweilige Position des Fahrzeugs eine diskrete Änderung der Magnetfeldwerte
in allen drei Achsen erzeugt. Diese Änderungen werden durch die im Allgemeinen unterschiedlichen
magnetischen Eigenschaften (ferromagnetisches, permanentes oder zeitlich veränderliches
Magnetfeld) eines jeden Fahrzeugs hervorgerufen und sind nicht zwangsläufig abhängig
von einer gemessenen Distanz zu einem Fahrzeug. Jedoch kann anhand der Daten des Magnetfeldsensors,
welche einen Fahrzeugwechsel dokumentieren, nicht auf die Bestimmung des Belegungszustands
zur Unterscheidung einer freien von einer belegten Parkfläche geschlossen werden.
Zur Bestimmung des tatsächlichen Belegungszustands ist der Einsatz eines weiteren
Sensors, bevorzugt eines zweiten Sensors, wie beispielsweise einem Ultraschallsensor
als Distanzsensor, vorgesehen. Somit kann mit hoher Zuverlässigkeit erkannt werden,
ob ein Parkplatz tatsächlich besetzt ist, mit einem Magnetfeldsensor kann hingegen
ein Belegungswechsel durch eine relative Änderung der Magnetfelddaten sehr zuverlässig
erkannt werden, auch wenn der Magnetfeldsensor selbst zur zuverlässigen Erkennung
des reinen Belegungszustands nicht geeignet ist.
1. Anlage zur Überwachung eines Parkraums mit zumindest einer Parkfläche (01), wobei
die Anlage zumindest eine Sensoreinrichtung (02) und zumindest eine Datenauswerteeinrichtung
aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine Sensoreinrichtung (02) einer Parkfläche (01) des Parkraums zugeordnet
ist, wobei die Sensoreinrichtung (02) zumindest zwei den Belegungszustand der Parkfläche
(01) überwachende Sensoren (03, 04) aufweist, und wobei die Sensoreinrichtung (02)
Daten an die Datenauswerteeinrichtung überträgt und/oder ein Sendemodul (05) zur drahtlosen
Übertragung von Daten an die Datenauswerteeinrichtung aufweist.
2. Anlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein erster Sensor der Sensoreinrichtung als Magnetfeldsensor (03) und ein zweiter
Sensor der Sensoreinrichtung als Ultraschallsensor (04), als Infrarot-Sensor, als
Time-of-flight-Sensor und/oder einer Kombination daraus ausgebildet ist.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sensoreinrichtung ein Empfangsmodul (06) zum Empfang von Daten von der Datenauswerteeinrichtung
aufweist, wobei die Sensoreinrichtung (02) mit der Datenauswerteeinrichtung kommunizierend
ausgebildet ist.
4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sensoreinrichtung (02) mit einem Akkumulator, einer Batterie (07) und/oder einem
Photovoltaikmodul betreibbar ist.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sensoreinrichtung (02) ein Zeitgebermodul zur Auslösung einer Messwerterfassung
des Magnetfeldsensors (03) aufweist, wobei Messungen mit dem Magnetfeldsensor (03)
in regelmäßigen Intervallen auslösbar sind.
6. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Sensor infolge der durch den Magnetfeldsensor (03) erfassten Änderungen
in dem die Sensoreinrichtung (02) umgebenden Magnetfeld und/oder zeitgesteuert aktivierbar
ist.
7. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sensoreinrichtung (02) lösbar oder unlösbar an Decke (08), Wand und/oder Boden
(09) des Parkraums anbringbar ist.
8. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sensoreinrichtung (02) ein Datenverarbeitungsmodul (10) zur Vorauswahl von Daten
der zumindest zwei Sensoren (03) aufweist.
9. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sensoreinrichtung (02) selbstkalibrierend ausgebildet ist.
10. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Anzeigemodul im Parkraum vorgesehen ist zur Signalisierung des Belegungszustands
zumindest einer Parkfläche (01) und/oder die Sensoreinrichtung (02) ein Anzeigemodul
zur Signalisierung des Belegungszustands der zugeordneten Parkfläche (01) umfasst.
11. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sensoreinrichtung (02) in ein mindestens zweiteiliges Gehäuse integriert ist,
wobei zwei Gehäuseteile (12, 13) lösbar verbunden sind.
12. Verfahren zur Parkraumüberwachung mit zumindest einer Anlage zur Überwachung eines
Parkraums nach einem der Ansprüche 1 bis 11 umfassend die folgenden Schritte:
a) Erfassen von Messwerten mit zumindest zwei die Parkfläche (01) überwachenden Sensoren
(03);
b) Übertragen von Daten von der Sensoreinrichtung (02) an die Datenauswerteeinrichtung;
c) Durchführen einer Mustererkennung der Daten von der einen Sensoreinrichtung (02)
und/oder Kombinieren der Daten mehrerer Sensoreinrichtungen (02) in der Datenauswerteeinrichtung;
d) Abgleichen der Daten mit Lageplänen des Parkraums zur Detektion des Belegungszustands
einer Parkfläche (01) in der Datenauswerteeinrichtung; und
e) Speichern des Belegungszustands der Parkfläche (01).
13. Verfahren zur Parkraumüberwachung nach Anspruch 12, wobei Schritt a) die folgenden
Schritte a1), a2) und a3) umfasst:
a1) Erfassen von Messwerten mit einem Magnetfeldsensor (03) in regelmäßigen Intervallen;
a2) Aktivieren eines zweiten Sensors, insbesondere eines Ultraschallsensors (04),
eines Infrarot-Sensors, eines Time-of-flight-Sensors und/oder einer Kombination daraus,
infolge der durch den Magnetfeldsensor (03) erfassten Änderungen in dem die Sensoreinrichtung
umgebenden Magnetfeld und/oder zeitgesteuert; und
a3) Erfassen von Messwerten mit dem zweiten Sensor.
14. Verfahren zur Parkraumüberwachung nach Anspruch 12 oder 13, wobei vor Schritt b) ein
zusätzlicher Schritt b1) umfasst ist:
b1) Auswählen relevanter Daten in der Sensoreinrichtung (02).
15. Verfahren zur Parkraumüberwachung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei nach Schritt
e) ein zusätzlicher Schritt f) umfasst ist:
f) Weiterleiten des Belegungszustands einer Parkfläche (01) an die der Parkfläche
(01) zugeordneten Sensoreinrichtung (02) und/oder Signalisierung des Belegungszustands
der Parkfläche (01) auf einem Anzeigemodul und /oder auf einem mobilen Endgerät.