[0001] Die Erfindung betrifft zum einen ein Leitungselement nach den Merkmalen im Oberbegriff
des Anspruchs 1, welches dazu dient, ein Temperiermedium in einer Temperiereinrichtung
zu führen, und zum anderen eine Temperiereinrichtung nach Anspruch 15, die dazu dient,
die Temperatur von Bereichen einer Maschine bzw. von Maschinenbauteilen regulieren
zu können, also diese zu kühlen oder aufzuwärmen.
[0002] Insbesondere reibungsbedingt können sich bewegte Teile einer Maschine bzw. die diese
umgebenden Bauteile, beispielsweise das Lager einer in Drehung versetzten Welle, während
des Betriebs der Maschine vergleichsweise stark erhitzen. Zur Kühlung von Maschinenbauteilen
ist aus der Praxis beispielsweise ein Leitungselement bekannt, das ein Kühlfluid durch
einen ersten, als Zulauf bezeichneten Kanal, zu einem zu kühlenden, einen so genannten
Wirkungsbereich, beispielsweise ein Bauteil oder eine Baugruppe einer Maschine, zuführt
und anschließend das erwärmte Kühlfluid durch einen zweiten, als Rücklauf bezeichneten
Kanal zurückführt. Dazu werden in das Bauteil bzw. in die Baugruppe Hohlräume eingebracht,
beispielsweise als Bohrung oder Fräsung, deren Wand bzw. Wandungen funktional einen
Kanal bilden, durch den das Kühlfluid innerhalb eines Bauteils bzw. innerhalb einer
Bauteilgruppe einer Maschine strömt.
[0003] Da Maschinenbauteile überwiegend aus Stahl oder dergleichen gefertigt werden und
diese Materialien eine hohe Energieübertragungsrate aufweisen, können sich bei einem
bekannten Leitungselemente bzw. bei einer bekannten Temperiereinrichtung mehrere nachteilige
Effekte einstellen.
[0004] Erstens kann es dazu kommen, dass ein Kühlfluid als Temperiermedium bereits im Zulauf
erwärmt wird, bevor es den Wirkungsbereich innerhalb der Maschine erreicht. Durch
die dementsprechend höhere Temperatur, mit welcher das Kühlfluid in den Wirkungsbereich
einströmt, kann die Wirksamkeit der Kühlung mitunter deutlich herabgesetzt werden.
In ähnlicher Weise kann ein aufgeheiztes Kühlfluid im Rücklauf Wärme an ein umgebendes
Bauteil bzw. Baugruppe abgeben. Je nach der Querschnitts-Dimensionierung des Bauteils
sind der Zulauf und der Rücklauf möglicherweise so geringfügig voneinander beabstandet,
dass eine Wärmeübertragung stattfinden kann. Da diese Wärmeübertragung nach dem Prinzip
des Gegenstroms, und dementsprechend mit sehr hoher Effizienz, erfolgt, wird das Kühlfluid
im Zulauf unerwünscht stark erwärmt, bevor es den Wirkungsbereich des Bauteils erreichen
kann.
[0005] Zweitens können die unterschiedlichen Temperaturbereiche des Zulaufs und des Rücklaufs
zu unerwünschten Verformungen eines Bauteils führen, beispielsweise zu dessen Verbiegung.
Dies kann beispielsweise Lager belasten oder zu erhöhten Reibungskräften durch Kontakt
mit benachbarten Bauteilen führen.
[0006] Drittens kann eine eingeschränkte Kühlleistung zu einem unerwünscht hohen Temperaturniveau
im Wirkungsbereich bzw. im gesamten übrigen Bauteil führen, was die Belastung bestimmter
Bauteile oder Baugruppen erhöhen kann und durch einen größeren konstruktiven Aufwand
bzw. teurere Werkstoffe kompensiert werden muss, oder die Standfestigkeit bzw. Lebensdauer
der Maschine beeinträchtigen kann. Ferner kann die eingeschränkte Kühlleistung dazu
führen, dass ein besonders hoher Strom eines Temperiermediums erforderlich ist, um
die eingeschränkte Kühlleistung kompensieren zu können. Ein hoher Fluidstrom erfordert
eine hohe Pumpenleistung, sodass insgesamt die Effizienz der betreffenden Maschine
herabgesetzt wird.
[0007] Wie zuvor beschrieben können sich ähnliche Nachteile ergeben, wenn ein Wirkungsbereich
nicht gekühlt, sondern beispielsweise erwärmt werden soll.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Temperiermedium energetisch stabil
leiten zu können bzw. Bauteile oder Baugruppen einer Maschine effizient, unter Meidung
der zuvor beschriebenen Nachteile temperieren zu können, also entweder zu erwärmen
oder zu kühlen.
[0009] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Leitungselement nach den Merkmalen des Anspruchs
1 und durch eine Temperiereinrichtung nach den Merkmalen des Anspruchs 15. Vorteilhafte
Ausgestaltungen werden in den Unteransprüchen beschrieben.
[0010] Mit anderen Worten schlägt die Erfindung vor, ein zum Temperieren verwendetes Medium
thermisch isoliert durch einen als Zulauf bezeichneten Kanal einem Wirkungsbereich
zuführen zu können und/oder durch einen als Rücklauf bezeichneten Kanal von einem
Wirkungsbereich wegführen zu können. Der Wirkungsbereich umfasst im Wesentlichen ein
Bauteil bzw. eine Baugruppe einer Maschine, für die vornehmlich eine Temperierung
vorgesehen ist. Im Wirkungsbereich angeordnet ist ein von dem Temperiermedium durchströmbarer
Übergang zwischen Zulauf und Rücklauf.
[0011] Die Erfindung bewirkt eine effiziente, insbesondere eine energie- und raumsparende
sowie materialschonende Temperierung von Bauteilen bzw. Baugruppen einer Maschine.
[0012] Besonders vorteilhaft ist vorliegend, dass ein definiertes Temperaturniveau eines
Temperiermediums über eine lange Leitungsstrecke gehalten werden kann. Grundsätzlich
können vorschlagsgemäß sowohl Flüssigkeiten, wie beispielsweise Wasser, Hydrauliköl,
Termoöl oder dergleichen als auch Gase, wie beispielsweise Luft, Wasserdampf oder
dergleichen, als Temperiermedium zum Temperieren geführt werden. Inter alia begleitend
zur Temperierung kann ein Temperiermedium, insbesondere bei bewegten Bauteilen bzw.
Baugruppen einer Maschine, eine vorteilhafte Schmierung der Bauteile bewirken, sofern
das Temperiermedium in der Art ausgestaltet ist, dass es zur Beabstandung von Oberflächen
geeignet ist und zwar auch dann, wenn hohe mechanische Belastungen vorliegen, um eine
Reibung von Oberflächen und damit einen Verschleiß verringern zu können.
[0013] Vorschlagsgemäß ist wenigstens ein Kanal thermisch isoliert, wobei vorgesehen sein
kann, dass nur der Zulauf, nur der Rücklauf oder sowohl Zulauf als auch Rücklauf thermisch
isoliert sind.
[0014] Ein thermisch isolierter Zulauf bewirkt, dass beispielsweise ein Kühlfluid nicht
bereits im Zulauf erwärmt wird, bevor dieses den vorgesehenen Wirkungsbereich in der
Maschine erreicht, sodass die Differenz zwischen Kühlfluidtemperatur und der Temperatur
der Maschinenbauteile im Wirkungsbereich möglichst groß ist und somit eine gezielte,
effiziente Kühlung erfolgen kann. Ist dagegen vorgesehen, den Wirkungsbereich zu erwärmen,
kann ein thermisch isolierter Zulauf sicherstellen, dass die in einem Temperiermedium
gespeicherte Wärmeenergie möglichst verlustfrei bis in den Wirkungsbereich leitbar
ist und nicht bereits auf die den Zulauf umgebenden Maschinebauteile übertragen wird.
[0015] Ein thermisch isolierter Rücklauf bewirkt, dass beispielsweise die von dem Kühlfluid
im Wirkungsbereich aufgenommene Wärmeenergie nicht an die den Rücklauf umgebenden
Maschinenbauteile wieder abgegeben wird, sondern stattdessen beispielsweise aus der
Maschine abgeführt wird. Im Sinne eines zusätzlichen Effektes wird vorschlagsgemäß
dadurch eine Temperierung von Bauteilen bzw. Baugruppen auch außerhalb des Wirkungsbereichs
ermöglicht. Insbesondere aufgrund begrenzter Raumverhältnisse, können der Zulauf und
der Rücklauf in einem Maschinenbauteil sehr nahe zueinander angeordnet sein. Daher
kann der Rücklauf thermisch isoliert sein, sodass die Übertragung der Wärmeenergie
aus dem Rücklauf in den Zulauf weitestgehend unterbunden werden kann, um die Temperierungseffizienz
im Wirkungsbereich zu maximieren. Vorzugsweise kann sowohl der Zulauf als auch der
Rücklauf thermisch isoliert sein, um beispielsweise den Energieaufwand einer Temperierung
minimieren zu können.
[0016] Eine thermische Isolierung von Zulauf und/oder Rücklauf minimiert die Ausbildung
unterschiedlich temperierter Maschinenbereiche bzw. Maschinenbauteile, sodass insbesondere
temperaturinduzierte Bauteilverformungen, die die Bauteile über einen normalen Betrieb
hinausgehend belasten können, infolgedessen Standzeiten verkürzt werden, reduziert
werden können.
[0017] Das vorgeschlagene Leitungselement trägt unmittelbar dazu bei, die Standzeiten von
einer entsprechend ausgestatteten Maschine zu verlängern. Eine gezielte Temperierung
eines Wirkungsbereichs ermöglicht, dass standzeitverkürzende Belastungen reduziert
werden können. Darüber hinaus kann inter alia bei der Planung einer Maschinenkonstruktion
auf entsprechend temperaturbeständige Materialien verzichtet werden, die im Allgemeinen
sehr kostenintensiv sein können. Auch Materialeinsparungen können möglich sein, indem
grundsätzlich eine geringere Dimensionierung von Maschinenbauteilen ausreichend sein
kann, ohne dass ein unerwünschtes, temperaturinduziertes Maschinenverhalten zu besorgen
wäre.
[0018] Nicht zuletzt reduziert das vorgeschlagene Leitungselement den für eine Temperierung
erforderlichen Energieeinsatz. Ist beispielsweise vorgesehen, Maschinenbauteile im
Wirkungsbereich zu erwärmen, kann das Temperiermedium mit einer geringeren Ausgangstemperatur
bzw. einem geringeren Volumenstrom in den Zulauf geleitet werden, wobei dennoch sichergestellt
ist, dass im Wirkungsbereich eine intendierte Temperaturerhöhung erreicht wird. Unerwünschte
Energieverluste werden durch eine thermisch isolierte Führung unterbunden.
[0019] Die als Zulauf oder Rücklauf vorgesehenen Kanäle können beispielsweise einen kreisrunden
Querschnitt aufweisen, insbesondere dann, wenn Bohrungen die Kanäle bilden, durch
die das Temperiermedium strömt.
[0020] Grundsätzlich kann vorgesehen sein, dass beispielsweise eine Bohrung und/oder eine
Fräsung innerhalb eines Bauteils bzw. einer Baugruppe einer Maschine einen Hohlraum
schafft, der von einem Temperiermedium in Funktion eines Kanals als Zulauf und/oder
Rücklauf durchströmbar ist. Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass ein Temperiermedium
durch ein thermisch isoliertes Innenrohr strömt, welches innerhalb eines Hohlraums
angeordnet ist und einen Kanal bildet.
[0021] Ein thermisch isoliertes Innenrohr kann beispielsweise aus einem Werkstoff bestehen,
der thermisch isolierende Eigenschaften aufweist oder das Innenrohr kann eine thermisch
isolierende Ummantelung aufweisen. Vorliegend wird auch eine Führung des Innenrohrs
in einem Hohlraum als thermisch isoliertes Innenrohr angesehen, beispielsweise indem
eine Beabstandung zwischen dem Innenrohr und einer oder mehreren Wandungen des Hohlraums
hergestellt wird, um eine konduktive Wärmeübertragung zwischen Außenoberfläche des
Innenrohrs und Oberfläche der Wandung zu verringern, wobei das geführte Innenrohr
selbst nicht aus einem thermisch isolierenden Werkstoff bestehen muss. Vorteilhafterweise
wird durch die Beabstandung ein Raum geschaffen, der füllbar sein kann mit isolierenden
Stoffen. Letztendlich bewirkt das vorgeschlagene Innenrohr, dass ein Temperiermedium
thermisch isoliert geführt wird.
[0022] Ein Innenrohr kann einstückig sein oder aus mehreren Rohrstücken zusammengesetzt
sein.
[0023] Entsprechend ausgestaltete Innenrohre können vorgefertigt werden und anschließend
beispielsweise in entsprechende Hohlräume einer Maschine eingeschoben werden. Vorgefertigte
Innenrohre sind vorteilhaft, da auf diese Weise Innenrohre leicht hergestellt werden
können, die die thermischen Anforderungen hinsichtlich einer Isolation erfüllen. Grundsätzlich
möglich ist, ein Innenrohr auch einem kurvigen Hohlraumverlauf folgend einzuschieben.
Dafür kann beispielsweise vorgesehen sein, das Maschinenbauteil an der entsprechenden
Stelle zu erhitzen, um das eingeschobene Innenrohr an dieser Stelle temporär verformbar
zu machen. Im einfachsten Fall kann ein flexibler Schlauch das Innenrohr bzw. einen
Teil eines Innenrohrs bilden.
[0024] Für eine Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Innenrohr aus Kunststoff besteht,
beispielhaft aus Polyethylen oder Polyvinylchlorid. Kunststoff ist grundsätzlich vorteilhaft,
da diverse Kunststoffe thermisch isolierend wirken und gleichzeitig eine hohe Resistenz
gegenüber der Einwirkung hoher Temperaturen aufweisen können, sodass beispielsweise
ein bestimmtes Festigkeitsniveau auch bei erhöhter Temperatureinwirkung nicht unterschritten
wird.
[0025] Für eine Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass wenigstens ein Abstandshalter das
Innenrohr führt, sodass das Innenrohr innerhalb eines Hohlraums von einem Freiraum
umgeben ist. Abstandshalter sind vorteilhaft, um die Flächengröße für eine konduktive
Energieübertragung zwischen der Außenoberfläche des Innenrohrs und der Innenoberfläche
der den Freiraum begrenzenden Wandung des Hohlraums zu minimieren. Ferner können Abstandshalter
dazu dienen, ein Innenrohr in einem Hohlraum zu fixieren.
[0026] Insbesondere ein gefräster Hohlraum ist vorteilhaft, um einen von einer geraden Linie
abweichenden Hohlraumverlauf zu schaffen. Zudem können beim Fräsen definierte Bereiche
ausgelassen werden, die als Vorsprünge in den Hohlraum hineinragen und zwar beispielsweise
verteilt über den gesamten Hohlraumverlauf oder nur am Anfang und/oder Ende eines
Hohlraumverlaufs. Derartige, gefräste Vorsprünge können als Abstandshalter ein Innenrohr
im Hohlraum führen.
[0027] In einer Ausgestaltung kann beispielsweise eine sich im Wesentlichen in Längsrichtung
des Innenrohrs erstreckende Leiste vorgesehen sein, die dem Innenrohr außenseitig
anliegt. Ein entsprechendes Innenrohr mit Leiste ist beispielsweise einfach im Extrusionsverfahren
herstellbar, beispielsweise durch ein entsprechendes Extrusionsprofil für ein Kunststoffinnenrohr.
[0028] Vorteilhafterweise können ein oder mehrere dem Innenrohr außen anschließende Rippen,
Lippen oder Anschläge den oder die Abstandshalter bilden. Beispielsweise kann eine
Rippe oder eine Lippe das Innenrohr gewindeartig ein- oder mehrfach umwinden. Grundsätzlich
können Abstandshalter dazu genutzt werden, die Lage eines Innenrohrs innerhalb eines
Hohlraums zu definieren, um beispielsweise eine richtungsabhängige Energieübertragung
auf die umgebenden Bauteile der Maschine beeinflussen zu können.
[0029] Als Abstandshalter können vorteilhaft ein oder mehrere O-Ringe vorgesehen sein, durch
die hindurch ein entsprechendes Innenrohr innerhalb eines Hohlraums geführt wird.
[0030] Aufgrund einer besonders wirksamen, thermischen Isolierung ist ein Luftspalt vorteilhaft,
der sich durch Abstandshalter das Innenrohr umgebend ergibt. Der Luftspalt wird als
Freiraum in einer ersten Richtung durch die Außenoberfläche des Innenrohrs und der
Oberfläche der Hohlraumwandungen und in einer zweiten Richtung durch einen oder mehrere
Abstandshalter begrenzt.
[0031] In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Freiraum in besonderer Weise
abgedichtet ist, derart, dass kein Gasaustausch erfolgen kann. Dies ist vorteilhaft,
um beispielsweise Kondensationen im Freiraum verhindern zu können, die insbesondere
in beweglichen, geschmierten Maschinenbauteilen problematisch sein können.
[0032] Eine einen Gasaustausch unterbindende Abdichtung kann ferner vorteilhaft sein, um
eine isolierende Wirkung des Freiraums zu steigern. Beispielsweise kann vorgesehen
sein, den Gasdruck im Freiraum gegenüber dem Atmosphärendruck zu verringern. Mit sinkendem
Druck nimmt auch die Wärmeübertragung ab, sodass die Effizienz der Temperierung gesteigert
werden kann, ohne die Temperatur oder den Volumenstrom des Temperiermediums zu verändern.
[0033] Für eine weitere Ausgestaltung kann vorgesehen sein, den Freiraum im Wesentlichen
mit einem Isolierstoff zu füllen. Wenn beispielsweise hochtemperierte Luft abgeführt
werden soll oder auch in anderen Fällen, können spezifische Gase, insbesondere Edelgase
wie beispielsweise Xenon oder Argon, verwendet werden, indem diese in den Freiraum
eingeführt werden, um eine besonders hohe Isolationswirkung entfalten zu können.
[0034] Isolierende Stoffe, die in einem Freiraum angeordnet sind, können vorteilhaft sein,
wenn diese beispielhaft nicht ein Innenrohr aus einem thermisch isolierenden Werkstoff
umgeben, sondern auch dann, wenn diese jegliche Art von Kanal umgreifen, beispielsweise
ein Metallrohr in Funktion eines Kanals.
[0035] Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass ein Abstandshalter aus einem thermisch
isolierenden Werkstoff besteht. Beispielsweise können Kunststoffe verwendet werden,
die vergleichbare Anforderungen erfüllen, wie die zuvor für das Innenrohr dargestellten.
Zudem sind Kunststoffe mit einer besonderen Elastizität vorteilhaft, die zum einen
von Bedeutung sein kann beim Einschieben oder Einlegen eines Innenrohrs samt Abstandshalter
in einen Hohlraum. Zum anderen ist eine Abdichtung des Freiraums möglich, um die zuvor
beschriebenen Vorteile realisieren zu können.
[0036] Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass das Innenrohr inter alia aus mehreren
Rohrstücken zusammengesetzt ist, insbesondere aus einer Kopftülle, einer Anschlusstülle
sowie einem Rohrlauf, wobei der Rohrlauf zwischen der Kopftülle und der Anschlusstülle
angeordnet ist, sodass das Innenrohr für ein Temperiermedium durchströmbar ist. Vorteilhafterweise
bestehen die Kopftülle, die Anschlusstülle und der Rohrlauf aus Kunststoff, beispielsweise
aus Polyethylen oder Polyvinylchlorid. Insbesondere in Abhängigkeit eines kurvigen
Hohlraumverlaufs kann ein Rohrlauf in Gestalt eines flexiblen Schlauches vorteilhaft
sein.
[0037] Über die Anschlusstülle kann das Innenrohr anschließbar sein beispielsweise an ein
weiteres Leitungselement, welches als Zulauf bzw. als Rücklauf für ein Temperiermedium
dient. In Funktion des Zulaufes kann das Temperiermedium über die Kopftülle aus dem
Innenrohr ausströmen und in den Wirkungsbereich gelangen. In Funktion des Rücklaufes
dagegen kann das Temperiermedium über die Kopftülle aus dem Wirkungsbereich in das
Innenrohr einströmen.
[0038] Die Kopftülle und die Anschlusstülle können vorteilhaft jeweils als ein Rohrstück
ausgebildet sein, wobei ein derartiges Rohrstück einen Lagerungsabschnitt sowie einen
Kopplungsabschnitt aufweist. Im Bereich des Lagerungsabschnittes kann dabei ein größerer
Außendurchmesser als im Kopplungsabschnitt vorgesehen sein, wobei der Innendurchmesser
der Abschnitte im Wesentlichen gleich ist. Zur Verbindung der Kopftülle bzw. der Anschlusstülle
mit dem Rohrlauf kann der Kopplungsabschnitt infolge des verringerten Außendurchmessers,
der im Wesentlichen dem Innendurchmesser des Rohrlaufs entspricht, stirnseitig in
den Rohrlauf einführbar sein. Eine sichere Kopplung kann dabei beispielsweise in Art
einer geklemmten Steckverbindung erfolgen. Oder die Tüllen können mit dem Rohrlauf
mittels Klebeverbindung gekoppelt werden. Eine schraubenartige Verbindung, bei der
der Kopplungsabschnitt einer Tülle beispielsweise ein Außengewinde und der Rohrlauf
ein dazu korrespondierendes Innengewinde aufweisen, kann ebenfalls vorgesehen sein.
Sofern ein einfaches Koppeln und Lösen erforderlich sind, kann beispielhaft vorgesehen
sein, die Verbindung von Tülle und Rohrlauf ähnlich einer Pneumatikschlauchkopplung
zu gestalten.
[0039] Ein mehrteiliges Innenrohr kann vorteilhaft sein, um den Herstellungsprozess zu vereinfachen,
indem beispielsweise die Kopftülle bzw. die Anschlusstülle weitestgehend ähnlich oder
gleich hergestellt werden und lediglich der Rohrlauf auf die jeweilige Einbausituation
anzupassen ist, beispielsweise hinsichtlich der Länge und dem Verlauf des Hohlraums
beispielhaft innerhalb eines Bauteils bzw. einer Baugruppe einer Maschine.
[0040] Für eine Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die den Hohlraum bildenden Wandung
in der Art einer Innenauskleidung beschichtet ist. Vorteilhaft kann dafür beispielsweise
zunächst eine flüssige Kunststoffmasse in einen Hohlraum eingebracht werden und in
einem weiteren Schritt die der Hohlraumwandung aufliegende Kunststoffmasse zur Aushärtung
gebracht werden, sodass die ausgehärtete Kunststoffmasse die Hohlraumwandung vorzugsweise
vollflächig beschichtet und somit einen thermisch isolierten Zulauf und/oder Rücklauf
bildet.
[0041] Insbesondere für Bauteile bzw. Baugruppen einer Maschine mit limitierten Bauraum
kann vorgesehen sein, den Zulauf und den Rücklauf funktional getrennt in demselben
Hohlraum innerhalb einer Maschine anzuordnen. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung
kann vorgesehen sein, dass ein Kanal den anderen Kanal umgreift, beispielhaft in der
Art, dass ein äußerer, umgreifender Kanal im Querschnitt im Wesentlichen C-förmig
ist, sodass ein innerer Kanal wenigstens teilweise von dem äußeren Kanal umgriffen
wird. Vorteilhafterweise wirkt dabei wenigstens ein thermisch isoliertes Innenrohr
einer Wärmeübertragung zwischen Zulauf und Rücklauf entgegen, sodass beispielsweise
eine Wärmeübertragung von einem im Rücklauf geführten Kühlfluid auf ein im Zulauf
geführtes Kühlfluid weitestgehend verhinderbar ist.
[0042] Eine derartig umgreifende Kanalanordnung mit unterdrückter Wärmeübertragung stellt
vorliegend ein besonders vorteilhaftes, effizientes und platzsparendes Leitungselement
dar, welches es ermöglicht, ein Temperiermedium auch durch Bauteile bzw. Baugruppen
einer Maschine mit limitiertem Bauraum führen zu können, ohne dafür beispielsweise
einen wesentlichen Festigkeitsverlust des Bauteils bzw. der Baugruppe in Kauf nehmen
zu müssen.
[0043] Inter alia für eine besonders einfache Herstellung kann vorgesehen sein, dass ein
äußerer Kanal einen inneren Kanal vollständig umgreift. Beispielsweise kann dafür
ein Innenrohr vorgesehen sein, welches einen Zulauf und einen Rücklauf umfasst, wobei
ein Temperiermedium im Zulauf und/oder Rücklauf thermisch isoliert geführt ist. Vorteilhafterweise
kann ein derartiges Innenrohr aus Kunststoff beispielhaft im Extrusionsverfahren unter
Verwendung eines entsprechenden Extrusionsprofils geschaffen werden, wobei ein Extrusionsprofil
beispielsweise aus einem inneren und einem äußeren Ring bestehen kann und der innere
Ring im äußeren Ring über ein oder mehrere Verbindungselemente, inter alia in Funktion
von Abstandshaltern, gehalten wird. Insbesondere Co-Extrusionsverfahren können vorteilhaft
sein, um unterschiedliche Kunststoffe mit unterschiedlichen thermischen Eigenschaften
in einem Innenrohr verbinden zu können. Über ein oder mehrere Abstandshalter, beispielsweise
in Gestalt von einer oder mehreren Leisten, kann ein erster Kanal innerhalb eines
zweiten Kanals fxiert bzw. gehalten werden.
[0044] Über die relative Anordnung von Zulauf und Rücklauf innerhalb eines Innenrohrs sind
die thermischen Verhältnisse grundsätzlich beeinflussbar. In einer Ausgestaltung kann
daher vorgesehen sein, dass ein innerer Kanal konzentrisch in einem äußeren Kanal
angeordnet ist, um im Querschnitt im Wesentlichen gleichmäßige thermische Verhältnisse
zu schaffen. Gleichmäßige thermische Verhältnisse können den Einbau eines Innenrohrs
vereinfachen, da beispielsweise eine bestimmte Positionierung eines Innenrohrs innerhalb
eines Hohlraums vernachlässigbar ist.
[0045] Eine Temperierung von beweglichen Bauteilen bzw. Baugruppen einer Maschine kann besonders
vorteilhaft sein, um insbesondere eine standzeitverkürzende Temperatureinwirkung verhindern
zu können. Aus der Praxis sind Drehdurchführungen bekannt, die einen Zulauf und einen
Rücklauf aufweisen, um ein Temperiermedium einem beweglichen Bauteil zuführen und/oder
aus einem beweglichen Bauteil einer Maschine rückführen zu können.
[0046] Im Allgemeinen weisen zueinander bewegliche Bauteile bzw. Baugruppen einer Maschine
einerseits einen begrenzten Bauraum auf und andererseits bestehen hohe Festigkeitsanforderungen,
beispielsweise bei einer Welle und einer mit der Antriebswelle verbundenen Drehdurchführung.
Insbesondere zur Realisierung einer effizienten Temperierung beweglicher Bauteile
kann vorgesehen sein, dass das Leitungselement als Drehdurchführung ausgestaltet ist.
[0047] Vorteilhafterweise kann eine Drehdurchführung einen Hohlraum aufweisen, in welchem
ein thermisch isoliertes Innenrohr angeordnet ist, wobei das Innenrohr beispielsweise
entlang der Rotationsachse der angeschlossenen Welle ausgerichtet ist und entweder
stehend fest gelagert ist oder mit der Antriebswelle rotiert. Innerhalb des Hohlraums
ist das Innenrohr vorteilhaft von einem fluiddurchströmbaren Freiraum umgeben, der
ebenfalls als Kanal fungieren kann.
[0048] Für eine möglichst hohe Effizienz einer Temperierung kann vorgesehen sein, dass der
Hohlraum, in dem das Innenrohr angeordnet ist, mittels Beschichtung auf der Wandung
des Hohlraums thermisch isoliert ist, sodass einerseits das Innenrohr einen thermisch
isolierten inneren Kanal bildet und andererseits der Freiraum einen thermisch isolierten
äußeren, den inneren umgreifenden Kanal darstellt. Im Allgemeinen kann eine Vielzahl
von Innenrohren in einem oder mehreren Hohlräumen anordnenbar sein, um mehrere, thermische
isolierte Kanäle zu schaffen.
[0049] In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Leitungselement in Gestalt
einer Drehdurchführung ein thermisch isoliertes Innenrohr aufweist, welches vorzugsweise
in Verlängerung der Rotationsachse einer an die Drehdurchführung angeschlossenen Welle
angeordnet ist und das mit der Welle rotiert. Das Innenrohr kann eine Beschichtung
aus Polytetrafluorethylen aufweisen, insbesondere auf der äußeren, einer Hohlraumwandung
zugewandten Oberfläche. Eine derartige Beschichtung ist vorteilhaft, um einem rotationsbedingten
Verschleiß des Innenrohrs entgegenwirken zu können.
[0050] Für eine vorschlagsgemäße Temperiereinrichtung ermöglicht ein Leitungselement nach
einem der Ansprüche 1 bis 14 die Führung eines Temperiermediums unter energetisch
stabilen Verhältnissen, sodass vorschlagsgemäß die Temperatur von Maschinenbauteilen
auf effiziente Weise regulierbar ist.
[0051] Neben dem Leitungselement besteht die Temperiereinrichtung inter alia aus einem Übergang
im Wirkungsbereich, beispielsweise in Gestalt eines Verbindungsstücks, welches den
Zulauf mit dem Rücklauf durchströmungswirksam verbindet. Insbesondere vorteilhaft
kann ein Verbindungsstück sein, welches eine hohe Wärmeübertragung zwischen einem
Temperiermedium und dem Wirkungsbereich ermöglicht. Im einfachsten Fall kann vorgesehen
sein, dass ein Hohlraum innerhalb eines Bauteils bzw. einer Baugruppe einer Maschine
das Verbindungsstück bildet. Aufgrund der im Allgemeinen hohen Wärmeleitfähigkeit
von Maschinenbauteilen kann die Ausdehnung eines Wirkungsbereiches grundsätzlich über
den unmittelbar den Übergang umgebenden Bereich hinausgehen.
[0052] Weitere Elemente einer Temperiereinrichtung können beispielsweise eine Pumpe sein,
welche den Volumenstrom eines Temperiermediums definiert und eine Temperiereinheit,
die ein Temperiermedium einer definierten Temperatur entsprechend temperiert, bevor
das Temperiermedium einem Zulauf zugeführt wird.
[0053] Die Erfindung wird nachfolgend anhand rein schematischer Ausführungsbeispiele näher
dargestellt. Dabei zeigen
- Fig. 1
- einen längsaxialen Querschnitt einer Maschinenlagerwelle mit innenliegender Temperiereinrichtung,
- Fig. 2
- eine auseinandergezogene Darstellung des mehrteiligen Innenrohrs aus Fig. 1 in perspektivischer
Ansicht sowie im längsaxialen Querschnitt, und
- Fig. 3
- eine Seitenansicht einer Drehdurchführung im Querschnitt.
[0054] Fig. 1 zeigt eine Welle 14 im längsaxialen Querschnitt, wobei diese ein innenliegendes
Leitungselement 1 aufweist. Die Welle 14 ist aus Stahl gefertigt, sodass diese grundsätzlich
wärmeleitend ist. In die Welle 14 eingebracht sind mehrere Bohrungen, die als Hohlraum
zur Anordnung der Kanäle für das Leitungselement 1 bilden.
[0055] Ein erster Kanal ist entlang der Rotationsachse der Welle 14 angeordnet. Dieser Kanal
bildet den Zulauf 2 des Leitungselements 1. Im Zulauf 2 ist ein mehrteiliges Innenrohr
4 angeordnet, durch den ein Kühlfluid einem Wirkungsbereich zugeführt wird. Die Strömungsrichtung
des Kühlfluids ist in Fig. 1 durch Richtungspfeile angedeutet. Der Wirkungsbereich
betrifft vorliegend ein Wellenlager, welches aus Gründen der Übersichtlichkeit in
Fig. 1 nicht dargestellt ist. Ein zweiter Kanal ist parallel zum ersten Kanal angeordnet,
wobei auch der zweite Kanal durch mehrteiliges Innenrohr 4 gebildet wird und als Rücklauf
3 des Kühlfluids dient, nachdem im Wirkungsbereich Wärmeenergie von dem Kühlfluid
aufgenommen wurde.
[0056] Die Kanäle sind angeschlossen an ein Anschlussstück 16, in dem das Kühlfluid durch
einen Einlass in den Zulauf 2 strömt und der Rücklauf 3 in einem Auslass mündet. Über
das Anschlussstück 16 wird die Möglichkeit zur Kopplung einer Drehdurchführung geschaffen,
sodass auch bei einer in Drehung versetzten Welle sowohl ein Zulauf 2 als auch ein
Rücklauf 3 des Kühlfluids stattfinden kann. Im Anschlussstück 16 sind Zulauf 2 und
Rücklauf 3 jeweils thermisch isoliert, sodass eine Wärmeübertragung aus dem Rücklauf
3 in den Zulauf 2 weitest gehend unterbunden ist.
[0057] Nachdem das Kühlfluid durch den Einlass in den Zulauf 2 der Temperiereinrichtung,
beispielsweise mit einer Temperatur von 20 °C, einströmt, wird das Kühlfluid durch
das thermisch isolierte Innenrohr 4 geleitet bis zu einer Innenrohröffnung 10, an
die eine orthogonal zur Drehachse der Welle ausgerichtete Bohrung 15 anschließt. Nachdem
das Kühlfluid durch die Innenrohröffnung 10 aus dem thermisch isolierten Innenrohr
4 austritt, strömt das Kühlfluid durch die Bohrung 15 dem Wellenlager als Wirkungsbereich
zu, wobei die Bohrung 15 keinerlei Isolierung aufweist, sodass eine erste Wärmeübertragung
auf das Kühlfluid stattfinden kann.
[0058] Durch das Kühlfluid wird das Wellenlager gekühlt. Die Temperatur des Kühlfluids kann
nach Verlassen des Wellenlages 60-80 °C betragen. Das Kühlfluid strömt aus dem Wellenlager
in eine weitere Bohrung 15, die in einer weiteren Innenrohröffnung 10 mündet. Durch
die Innenrohröffnung 10 strömt das erwärmte Kühlfluid aus der Bohrung 15 in das thermisch
isolierte Innenrohr 4 des Rücklaufs 3 bis in das Anschlussstück 16, um dann durch
einen Auslass aus dem Anschlussstück 16 auszutreten. Die thermische Isolierung der
Innenrohre 4 verhindert eine Wärmeübertragung aus dem Rücklauf 3 in den Zulauf 2,
sodass eine effiziente Kühlung im Wirkungsbereich durch das Kühlfluid erzielt werden
kann.
[0059] Eine auseinandergezogene Darstellung eines mehrteiligen Innenrohrs 4 aus Fig. 1 zeigt
Fig. 2, wobei sowohl eine perspektivische als auch eine dazu korrespondierende Ansicht
im längsaxialer Querschnitt dargestellt ist. Das Innenrohr 4 ist inter alia aus einer
Kopftülle 5 und einer Anschlusstülle 6 sowie einem dazwischen angeordneten Rohrlauf
7 zusammengesetzt, wobei das Innenrohr 4 durchströmbar ist für ein Temperiermedium,
beispielsweise für ein Kühlfluid. Die Kopftülle 5, die Anschlusstülle 6 und der Rohrlauf
7 bestehen aus Kunststoff, beispielsweise aus Polyethylen oder Polyvinylchlorid.
[0060] Die Kopftülle 5 und die Anschlusstülle 6 sind jeweils ein Rohrstück, welches einen
Lagerungsabschnitt 8 sowie einen Kopplungsabschnitt 9 aufweist. Der Außendurchmesser
des Lagerungsabschnittes 8 ist größer als der des Kopplungsabschnitts 9, wobei der
Innendurchmesser der Rohrabschnitte gleich ist. Der verringerte Außendurchmesser des
Kopplungsabschnitts 9 entspricht im Wesentlichen dem Innendurchmesser des Rohrlaufs
7, sodass die Anschlusstülle 6 bzw. die Kopftülle 5 im Bereich des Kopplungsabschnitts
9 in Art einer geklemmten Steckverbindung in den Rohrlauf 7 einführbar sind bis der
Rohrlauf 7 einem Lagerungsabschnitt 8 anliegt.
[0061] Unterschiede zwischen der Kopftülle 5 und der Anschlusstülle 6 ergeben sich zum einen
hinsichtlich der Größe des Lagerungsabschnittes 8, in der Art, dass der Lagerungsabschnitt
8 der Kopftülle 5 länger ist. Zum anderen ist die Kopftülle 5 im Gegensatz zur Anschlusstülle
6 nicht vollständig längsaxial durchströmbar, da eine Stirnseite der Kopftülle 5 verschlossen
ist. Stattdessen weist die Kopftülle 5 eine radial ausgerichtete Bohrung 15 auf, die
eine Innenrohröffnung 10 bildet und dadurch eine durchströmbare Kopftülle 5 schafft.
[0062] Die Lagerungsabschnitte 8 weisen eine bzw. zwei zirkumferente Ringnuten 11 auf, in
die jeweils ein O-Ring 12 einsetzbar ist. Das Innenrohr 4 wird innerhalb des Kanals
durch die O-Ringe 12 in Funktion von Abstandshaltern geführt. Die O-Ringe 12 dienen
somit insbesondere zur Fixierung des Innenrohrs 4 in einem Kanal und zur Abdichtung
eines Freiraums, der das Innenrohr 4 zwischen zwei O-Ringen 12 in einem Hohlraum,
vorliegend eine Bohrung, umgibt, sodass beispielsweise eine Kondensation im Freiraum
verhindert wird, die langfristig zu einer Beschädigung des Bauteils führen könnte,
in welches das Innenrohr 4 eingesetzt wird.
[0063] In Fig. 3 ist eine Seitenansicht einer Drehdurchführung 17 im Querschnitt zu sehen.
Die Drehdurchführung 17 ist über ein Anschlussstück 16 an eine Welle 14 angeschlossen.
Zu sehen ist eine Drehdurchführung 17 mit einem Innenrohr 4, welches in Verlängerung
der Rotationsachse der Welle 14 angeordnet ist und das mit der Welle 14 rotiert. Das
Innenrohr 4 besteht aus Kunststoff, beispielsweise aus Polyethylen oder Polyvinylchlorid,
und ist somit thermisch isoliert. Ferner weist das Innenrohr 4 an der Außenseite eine
Beschichtung aus Polytetrafluorethylen auf, die aufgrund der guten Gleiteigenschaften
einem Abrieb des rotierenden Innenrohrs entgegenwirkt.
[0064] In der Drehdurchführung 17 ist das Innenrohr 4 in einem Hohlraum angeordnet und ist
von einem Freiraum umgeben, welcher fluiddurchströmbar ist. Die den Hohlraum bildende
Wandung ist beschichtet mit einem Kunststoff, beispielsweise aus Polyethylen oder
Polyvinylchlorid, der den Hohlraum thermisch isoliert und der einen äußeren Kanal
schafft. Somit bildet das Innenrohr 4 einen inneren Kanal, der konzentrisch im äußeren
Kanal angeordnet ist. Das Innenrohr 4 ist einendseitig in einem Anschlussstück 16
gehalten in Art eines Abstandshalters. Zwei O-Ringe dienen zu Abdichtung. Das andere
Ende des Innenrohrs 4 sitzt in einem Gleitlager 18.
[0065] Die in Fig. 3 dargestellte Drehdurchführung 17 kann beispielsweise dazu dienen, einer
Welle 14 ein Kühlfluid zuzuführen. Der Strömungsweg des Kühlfluids ist Fig. 3 durch
Pfeile angedeutet. Das Kühlfluid strömt durch einen Einlass 19 in einen Zulauf 2,
wobei das thermisch isolierte Innenrohr 4 den Zulauf 2 bildet. Aus dem Innenrohr 4
der Drehdurchführung 17 wird das Kühlfluid in eine Anschlusstülle 6 eines weiteren
Innenrohrs 4 geführt, welches in der Welle 14 angeordnet ist.
[0066] Nachdem im Wirkungsbereich Wärme auf das Kühlfluid übertragen wurde, wird das erwärmte
Kühlfluid in der Welle 14 durch ein weiteres als Rücklauf 3 dienendes Innenrohr 4
geführt. Über eine Anschlusstülle 6 des Innenrohrs 4 strömt das erwärmte Kühlfluid
in einen thermisch isolierten Hohlraum der Drehdurchführung 17, der längsaxial durchströmbar
ist, wobei dieser Rücklauf 3 den Zulauf 2 umgreift. Das erwärmte Kühlfluid wird schließlich
über einen Auslass 20 aus der Drehdurchführung 17 geführt. Das thermisch isolierte
Innenrohr 4 in Verbindung mit der thermisch isolierende Beschichtung des Hohlraums
ermöglicht, dass ein Kühlfluid sowohl im Zulauf 2 als auch im Rücklauf 3 in thermisch
stabilen Verhältnissen leitbar ist, sodass die Effizienz einer Temperierung gesteigert
ist.
Bezugszeichen:
[0067]
- 1
- Leitungselement
- 2
- Zulauf
- 3
- Rücklauf
- 4
- Innenrohr
- 5
- Kopftülle
- 6
- Anschlusstülle
- 7
- Rohrlauf
- 8
- Lagerungsabschnitt
- 9
- Kopplungsabschnitt
- 10
- Innenrohröffnung
- 11
- Ringnut
- 12
- O-Ringe
- 14
- Welle
- 15
- Bohrung
- 16
- Anschlussstück
- 17
- Drehdurchführung
- 18
- Gleitlager
- 19
- Einlass
- 20
- Auslass
1. Leitungselement (1), welches dazu bestimmt ist, ein Temperiermedium in einer Temperiereinrichtung
zu führen, mit einem ersten, als Zulauf (2) bezeichneten Kanal,
und mit einem zweiten, als Rücklauf (3) bezeichneten Kanal,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Kanal thermisch isoliert ist.
2. Leitungselement nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
ein thermisch isoliertes Innenrohr (4).
3. Leitungselement nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Innenrohr (4) aus Kunststoff besteht.
4. Leitungselement nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Abstandshalter das Innenrohr (4) in der Art führt,
dass das Innenrohr (4) von einem Freiraum umgeben ist.
5. Leitungselement nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Freiraum ein Unterdruck ausgebildet ist.
6. Leitungselement nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Freiraum thermisch isolierende Stoffe angeordnet sind.
7. Leitungselement nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstandshalter aus einem thermisch isolierenden Werkstoff besteht.
8. Leitungselement nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstandshalter aus Kunststoff besteht.
9. Leitungselement nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Innenrohr (4) mehrteilig ist.
10. Leitungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Hohlraumwandung eine Beschichtung aufweist.
11. Leitungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Kanal den anderen Kanal umgreift.
12. Leitungselement nach Anspruch 11,
dadurch kennzeichnet,
dass ein Kanal einen äußeren Kanal bildet und der andere Kanal konzentrisch im äußeren
Kanal angeordnet ist.
13. Leitungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Leitungselement als Drehdurchführung (17) ausgestaltet ist.
14. Leitungselement nach Anspruch 13,
gekennzeichnet durch
ein Innenrohr (4), welches eine Beschichtung aus Polytetrafluorethylen aufweist.
15. Temperiereinrichtung, die dazu bestimmt ist, die Temperatur von Maschinenbauteilen
regulieren zu können,
mit einem Leitungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
und mit einem Übergang zwischen Zulauf (2) und Rücklauf (3).