[0001] Die Erfindung betrifft eine Leiterplatte eines Hörgeräts, ein Verfahren zur Herstellung
einer Leiterplatte eines Hörgeräts und ein Hörgerät. Das Hörgerät ist jeweils insbesondere
ein Hörhilfegerät.
[0002] Personen, die unter einer Verminderung des Hörvermögens leiden, verwenden üblicherweise
ein Hörhilfegerät. Hierbei wird meist mittels eines elektromechanischen Schallwandlers
ein Umgebungsschall erfasst. Die erfassten elektrischen Signale werden mittels einer
Verstärkerschaltung bearbeitet und mittels eines weiteren elektromechanischen Wandlers
in den Gehörgang der Person eingeleitet. Meist erfolgt zudem eine Bearbeitung der
erfassten Schallsignale, wofür üblicherweise ein Signalprozessor der Verstärkerschaltung
verwendet wird. Hierbei ist die Verstärkung auf einen etwaigen Hörverlust des Hörgeräteträgers
abgestimmt.
[0003] Es sind unterschiedliche Arten von Hörhilfegeräten bekannt. Die sogenannten "Hinter-dem-Ohr-Geräte"
werden zwischen Schädel und Ohrmuschel getragen. Die Einleitung des verstärkten Schallsignals
in den Gehörgang erfolgt hierbei mittels eines Schallschlauchs. Eine weitere gebräuchliche
Ausgestaltung eines Hörhilfegeräts ist ein "im-Ohr-Gerät", bei dem das Hörhilfegerät
selbst in den Gehörgang eingeführt wird. Mittels dieses Hörhilfegeräts wird folglich
der Gehörgang zumindest teilweise verschlossen, sodass außer dem mittels des Hörhilfegeräts
erzeugten Schallsignalen kein weiterer Schall - oder lediglich in stark vermindertem
Maß - Schall in den Gehörgang eindringen kann.
[0004] Meist weisen Hörhilfegeräte zudem eine Sendevorrichtung auf, sodass eine Datenübertragung
zu dem Hörhilfegerät möglich ist. Somit ist es beispielsweise möglich, ein externes
Mikrofon zu verwenden oder beispielsweise Konfigurationsdaten von einem externen Gerät,
wie einem Mobiltelefon, zu übertragen. Die Sendevorrichtung umfasst einen Sendeempfänger
und eine damit signaltechnisch verbundenen Antenne. Mittels des Sendeempfängers werden
mittels der Antenne empfangene Funkwellen erfasst. Zum Aussenden von entsprechenden
Funkwellen erfolgt eine Anregung der Antenne mittels des Sendeempfängers.
[0005] Da bei einem Hörhilfegerät vergleichsweise wenig Bauraum zur Verfügung steht, sind
meist sämtliche oder zumindest viele Bauteile auf einer gemeinsamen Leiterplatte angeordnet.
So ist auch die Sendevorrichtung mit weiteren Komponenten an einer gemeinsamen Leiterplatte
befestigt. Die weiteren Komponenten sind mittels Leiterbahnen miteinander verbunden.
Falls nun ein Betrieb der Sendevorrichtung erfolgt, also insbesondere falls die Antenne
mittels des Sendeempfängers angeregt wird, oder entsprechende Signale mittels der
Antenne empfangen werden, strahlen diese Funkwellen auch auf die weiteren Komponenten
ab und die Leiterbahnen ab. Diese wirken ebenfalls nach Art einer Antenne und werden
mittels der Funkwellen angeregt. Daher werden aufgrund der Funkwellen hervorgerufene
Anregungen in die zwischen den Komponenten mittels der Leiterbahn ausgetauschten Daten
eingebracht. Falls diese nun ebenfalls anhand von elektrischen Signalen betrieben
werden, und insbesondere signaltechnisch miteinander verbunden sind, werden diese
gestört.
[0006] Aus
EP 2 835 863 A1 ist es daher bekannt, zwischen der Art miteinander signaltechnisch verbundenen Komponenten
eine Drossel vorzusehen. Mittels der Drossel erfolgt eine Unterdrückung von mittels
der Funkwellen eingebrachten Störungen in die Leiterbahnen, sodass auch weiterhin
ein ungestörter Betrieb möglich ist. Die Drosseln sorgen zusätzlich dafür, dass die
Leiterbahnen nicht die Antenne am Anregungspunkt durch kapazitive Kopplung kurzschließen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders geeignete Leiterplatte eines
Hörgeräts sowie ein besonders geeignetes Verfahren zur Herstellung einer Leiterplatte
eines Hörgeräts als auch ein besonders geeignetes Hörgerät anzugeben, wobei insbesondere
Herstellungskosten und/oder ein Bauraum verringert sind.
[0008] Hinsichtlich der Leiterplatte wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs
1, hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs 5 und hinsichtlich
des Hörgeräts durch die Merkmale des Anspruchs 7 erfindungsgemäß gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
[0009] Die Leiterplatte ist ein Bestandteil eines Hörgeräts. Beispielsweise ist das Hörgerät
ein Kopfhörer oder umfasst einen Kopfhörer. Besonders bevorzugt ist das Hörgerät jedoch
ein Hörhilfegerät. Das Hörhilfegerät dient der Unterstützung einer unter einer Verminderung
des Hörvermögens leidenden Person. Mit anderen Worten ist das Hörhilfegerät ein medizinisches
Gerät, mittels dessen beispielsweise ein partieller Hörverlust ausgeglichen wird.
Das Hörhilfegerät ist beispielsweise ein "receiver-in-the-canal"-Hörhilfegerät (RIC;
Ex-Hörer- Hörhilfegerät), ein Im-Ohr-Hörhilfegerät, wie ein "in-the-ear"-Hörhilfegerät,
ein "in-the-canal"-Hörhilfegerät (ITC) oder ein "complete-in-canal"-Hörhilfegerät
(CIC), eine Hörbrille, ein Taschenhörhilfegerät, ein Knochenleitungs-Hörhilfegerät
oder ein Implantat. Besonders bevorzugt ist das Hörhilfegerät ein Hinter-dem-Ohr-Hörhilfegerät
("Behind-the-Ear"-Hörhilfegerät), das hinter einer Ohrmuschel getragen wird.
[0010] Das Hörgerät ist vorgesehen und eingerichtet, am menschlichen Körper getragen zu
werden. Mit anderen Worten umfasst das Hörgerät bevorzugt eine Haltevorrichtung, mittels
deren eine Befestigung am menschlichen Körper möglich ist. Sofern es sich bei dem
Hörgerät um ein Hörhilfegerät handelt, ist das Hörgerät vorgesehen und eingerichtet,
beispielsweise hinter dem Ohr oder innerhalb eines Gehörgangs angeordnet zu werden.
Insbesondere ist das Hörgerät kabellos und dafür vorgesehen und eingerichtet, zumindest
teilweise in einen Gehörgang eingeführt zu werden. Besonders bevorzugt umfasst das
Hörgerät einen Energiespeicher, mittels dessen eine Energieversorgung bereitgestellt
ist.
[0011] Die Leiterplatte weist einen Grundkörper auf, der beispielsweise plattenförmig ausgestaltet
ist. Insbesondere ist der Grundkörper hierbei aus einem glasfaserverstärkten Epoxidharz
gefertigt. Alternativ hierzu ist in der Grundkörper beispielsweise biegsamen ausgestaltet,
und insbesondere eine Folie. Vorzugsweise umfasst der Grundkörper eine Anzahl an Leiterbahnen,
die beispielsweise aus einem Kupfer oder einem sonstigen elektrisch leitfähigen Material,
vorzugsweise einem Metall, gefertigt sind. Ferner weist die Leiterplatte eine erste
elektrische Komponente und eine zweite elektrische Komponente auf, die an dem Grundkörper
angebunden sind. Mittels jeder der elektrischen Komponenten wird dabei insbesondere
eine bestimmte Funktion erfüllt. Zum Beispiel umfasst jede dieser elektrischen Komponenten
eine Anzahl an elektrischen und/oder elektronischen Bauteilen, die geeigneterweise
zu einer gemeinsamen Schaltung miteinander verschalten sind. Jede der elektrischen
Komponenten ist zweckmäßigerweise ein separates Bauteil, die unabhängig von dem Grundkörper
gefertigt und zur Montage an diesem angebunden und zweckmäßigerweise elektrisch mit
diesem kontaktiert werden. Zum Beispiel sind die elektrischen Komponenten mittels
eines THT-Verfahrens oder eines SMD-Verfahrens an dem Grundkörper befestigt und somit
elektrisch mit diesem kontaktiert.
[0012] Ferner sind die beiden elektrischen Komponenten mittels der Leiterbahn oder einer
der Leiterbahnen elektrisch direkt miteinander verbunden. Die Leiterbahn ist beispielsweise
ein Bestandteil des Grundkörpers oder an diesem befestigt. Insbesondere sind die Leiterbahnen
aus einem Kupfer erstellt. Die beiden elektrischen Komponenten sind direkt miteinander
elektrisch verbunden. Mit anderen Worten befindet sich zwischen diesen kein weiteres
Bauteil, mittels derer eine Beeinflussung von mittels der Leiterbahn zwischen den
beiden elektrischen Komponenten ausgetauschten Daten erfolgt.
[0013] Vorzugsweise sind die beiden elektrischen Komponenten mittels mehrerer derartiger
Leiterbahnen miteinander elektrisch direkt und somit signaltechnisch verbunden, sodass
eine Datenübertragungsgeschwindigkeit zwischen diesen erhöht ist. Vorzugsweise umfasst
die Leiterplatte weitere elektrische Komponenten, die mit der ersten elektrischen
Komponente, der zweiten elektrischen Komponente und/oder untereinander signaltechnisch
mittels jeweils einer der Leiterbahnen verbunden sind.
[0014] Die Leiterplatte weist ferner eine elektrisch leitende, durchgängige Antennenfläche
auf. Die Antennenfläche bildet hierbei eine Antenne und ist zum Beispiel aus einem
Kupfer gefertigt. Insbesondere ist die Antennenfläche in einem Arbeitsschritt mit
der Herstellung der Leiterbahn und in gleicher Weise wie die Leiterbahn gefertigt,
beispielsweise mittels Ätzen. Die Antennenfläche weist somit keine zueinander separaten
Bestandteile auf, sondern diese sind niederohmig miteinander elektrisch kontaktiert,
und es existiert keine galvanische Trennung. So ist es beispielsweise möglich, dass
die Antennenfläche mehrere Abschnitte aufweist, die jedoch miteinander elektrisch
direkt kontaktiert sind, beispielsweise mittels einer Leiterbahn oder eines entsprechend
geformten weiteren Abschnitts. Die Antennenfläche dient insbesondere als Antenne.
Besonders bevorzugt wird als Antennenfläche eine Massefläche der Leiterplatte herangezogen.
Mittels der Massefläche wird dabei das elektrische Potential von Masse für sämtliche
oder zumindest einen Teil der an dem Grundkörper angebundenen Komponenten bereitgestellt.
[0015] Zudem umfasst die Leiterplatte einen Sendeempfänger, also insbesondere ein sogenannten
"Transceiver". Der Sendeempfänger ist hierbei elektrisch an zwei unterschiedlichen
Speisepunkten mit der Antennenfläche verbunden, sodass insbesondere eine Sendevorrichtung
realisiert ist. Mittels der Sendevorrichtung ist es dabei möglich, Signale zu senden
und/oder zu empfangen. Insbesondere ist hierbei der Sendeempfänger sowie die Antennenfläche
geeignet, insbesondere vorgesehen und eingerichtet, elektromagnetische Wellen, die
die Signale insbesondere darstellen, auszusenden, insbesondere in einem sogenannten
Fernfeld. Mit anderen Worten erfolgt ein Senden/Empfangen von Radiowellen. Mittels
des Sendeempfängers ist es zusammenfassend möglich, die Antennenfläche anzuregen oder
eine Anregung der Antennenfläche zu erfassen, wofür jeweils die Speisepunkte verwendet
werden. Hierbei tritt nämlich ein entsprechender elektrischer Stromfluss über die
Speisepunkte auf, oder an diesen liegt ein unterschiedliches elektrisches Potential
an.
[0016] Die Antennenfläche ist zwischen den Speisepunkten teilweise ausgespart. Mit anderen
Worten weist die Antennenfläche eine Aussparung auf, die beispielsweise in einen Rand
der Antennenfläche eingebracht ist, sodass die Aussparung offen ist. Alternativ hierzu
ist die Aussparung im Wesentlichen mittig oder in einem mittleren Bereich der Antennenfläche
eingebracht, sodass die Aussparung lochförmig ist. Beispielsweise ist die Form der
Aussparung rund oder rechteckförmig, was eine Herstellung erleichtert. In einer Weiterbildung
sind beispielsweise mehrere derartige Aussparungen vorhanden. Hierbei befindet sich
stets die Aussparung räumlich zwischen den Speisepunkten.
[0017] Aufgrund der Aussparung der Antennenfläche wird das Anpassverhalten der Antennenfläche
verändert. Aufgrund der Aussparung, ist es möglich, die Antennenfläche mit einer geeigneten
Sender-Empfänger-Impedanz zu speisen. Auch ist es insbesondere nicht erforderlich,
dass die Antennenfläche von dem Sendeempfänger galvanisch getrennt ist. Daher werden
keine zusätzlichen Induktivitäten in etwaigen Datenleitungen benötigt, die sich zwischen
den Speisepunkten und dem Sendeempfänger befinden. Insbesondere ist es nicht erforderlich,
einen bestimmten Filter oder dergleichen zu verwenden, der signaltechnisch in die
Leiterbahn und/oder die Datenleitungen eingebracht ist, und/oder der einer der elektrischen
Komponenten signaltechnisch vorgeschaltet ist. Infolgedessen sind weniger Bauteile
erforderlich, was einen Bauraum verringert. Auch sind auf diese Weise Herstellungskosten
reduziert.
[0018] Geeigneterweise ist der Sendeempfänger mit zumindest einer der elektrischen Komponenten
signaltechnisch verbunden, vorzugsweise mittels einer Leiterbahn. Somit ist es möglich,
mittels des Sendeempfängers empfangene Signale an die elektrische Komponente weiterzuleiten,
oder mittels der elektrischen Komponenten erzeugte Signale über die Antennenfläche
weiteren Geräten zur Verfügung zu stellen
[0019] Beispielsweise sind die Antennenfläche und die Leiterbahn auf der gleichen Seite
des Grundkörpers angeordnet. Insbesondere ist hierbei lediglich eine Seite des Grundkörpers
bestückt, was eine Herstellung vereinfacht. Besonders bevorzugt jedoch sind die Antennenfläche
und die Leiterbahn auf gegenüberliegenden Seiten des Grundkörpers angeordnet. Hierbei
befinden sich zweckmäßigerweise die beiden elektrischen Komponenten auf Seiten der
Leiterbahn, und der Sendeempfänger befindet sich auf der Seite der Antennenfläche.
Geeigneterweise ist der Sendeempfänger mit einer der elektrischen Komponenten signaltechnisch
verbunden, beispielsweise mittels einer Durchkontaktierung. Aufgrund der Anordnung
der Leiterbahnen und der Antennenfläche auf gegenüberliegenden Seiten des Grundkörpers
ist eine benötigte räumliche Ausdehnung des Grundkörpers verringert, sodass eine Baugröße
verringert ist. Auch ist auf diese Weise eine elektrische Isolierung der Leiterbahn
zu der Antennenfläche gegeben.
[0020] Die erste Komponente ist insbesondere ein elektromechanischer Schallwandler auf,
mittels dessen ein Umgebungsschall erfassbar ist. Somit dient dieser elektromechanische
Schallwandler als Mikrofon. Insbesondere umfasst die erste elektrische Komponente
mehrere derartige Mikrofone, sodass eine bestimmte Richtwirkung erzielbar ist. Geeigneterweise
umfasst das Hörgerät einen weiteren elektromechanischen Schallwandler, mittels dessen
Schall ausgegeben wird. Insbesondere wirkt dieser elektromechanische Schallwandler
als Lautsprecher.
[0021] Alternativ oder besonders bevorzugt Kombination hierzu ist die zweite elektrische
Komponente ein Signalprozessor, der geeigneterweise signaltechnisch zwischen die erste
elektrische Komponente und den als Lautsprecher dienenden Schallwandler geschaltet
ist. Der Signalprozessor ist beispielsweise ein digitaler Signalprozessor (DSP) oder
mittels einer analogen Schaltung realisiert. Mittels des Signalprozessors erfolgt
insbesondere eine Anpassung eines zugeleiteten Signals, das insbesondere mit der ersten
elektrischen Komponente erzeugt wird. Zweckmäßigerweise umfasst die erste elektrische
Komponente einen A/D-Wandler angeordnet, sofern der Signalprozessor als digitaler
Signalprozessor ausgestaltet ist. Geeigneterweise ist der Sendeempfänger ebenfalls
mit der zweiten elektrischen Komponente signaltechnisch verbunden, sodass auch eine
Ausgabe mittels des etwaigen Lautsprechers von Signalen erfolgen kann, die mittels
des Sendeempfängers empfangen wurden.
[0022] Die Antennenfläche und der Sendeempfänger sind bevorzugt zum Senden und Empfangen
von elektromagnetischen Wellen in einem ersten Frequenzbereich konfiguriert. Somit
ist sowohl eine obere als auch eine untere Grenze des ersten Frequenzbereichs vorhanden.
Die untere Grenze des ersten Frequenzbereichs ist zweckmäßigerweise größer oder gleich
10 MHz, 100 MHz oder 1 GHz. Vorzugsweise ist die obere Grenze des ersten Frequenzbereichs
kleiner oder gleich 100 GHz oder kleiner oder gleich 10 GHz. Aufgrund eines derartigen
ersten Frequenzbereichs ist es möglich, die elektromagnetischen Wellen über eine vergleichsweise
große Entfernung auszutauschen. Auch ist eine Bandbreite erhöht.
[0023] Vorzugsweise sind die erste elektrische Komponente und die zweite elektrische Komponente
zum Austausch von elektrischen Signalen untereinander konfiguriert, also geeignet
sowie vorgesehen und eingerichtet. Der Austausch der elektrischen Signale erfolgt
vorzugsweise über die Leiterbahn oder die mehreren Leiterbahnen, falls die beiden
elektrischen Komponenten mittels mehrerer Leiterbahn miteinander elektrisch und somit
signaltechnisch verbunden sind. Der Austausch der Signale erfolgt in einem zweiten
Frequenzbereich. Mit anderen Worten erfolgt insbesondere ein getaktetes Übertragen
der Signale zwischen den beiden elektrischen Komponenten, was eine Konfiguration und
auch eine Ansteuerung erleichtert. Der Austausch der elektrischen Signale erfolgt
bevorzugt in einem zweiten Frequenzbereich. Mit anderen Worten ist sowohl eine obere
als auch eine untere Grenze des zweiten Frequenzbereichs vorhanden. Zum Beispiel ist
die untere Grenze des zweiten Frequenzbereichs größer oder gleich 1 kHz, 10 kHz oder
100 kHz. Vorzugsweise ist die obere Grenze des zweiten Frequenzbereichs kleiner oder
gleich 100 MHz, 50 MHz oder 1 MHz. Besonders bevorzugt sind der erste und der zweite
Frequenzbereich unterschiedlich. Aufgrund dessen ist eine Rückwirkung zwischen den
jeweiligen Signalen und daher auch bei dem Betrieb der Antennenfläche sowie der Leiterbahn
und der jeweiligen damit verbunden Bauteile weiter verringert.
[0024] Das Verfahren dient der Herstellung einer Leiterplatte eines Hörgeräts, das insbesondere
ein Hörhilfegerät ist. Im hergestellten Zustand weist dabei die Leiterplatte einen
Grundkörper auf, an dem eine erste elektrische Komponente und eine zweite elektrische
Komponente angebunden sind, die mittels einer Leiterbahn elektrisch direkt verbunden
sind. Auch sind an dem Grundkörper eine elektrisch leitende, durchgängige Antennenfläche
sowie ein Sendeempfänger angebunden, der elektrischen an zwei unterschiedlichen Speisepunkten
mit der Antennenfläche verbunden ist. Die Antennenfläche ist zwischen den Speisepunkten
teilweise ausgespart. Hierbei sind die Antennenfläche und der Sendeempfänger zum Senden
und Empfangen von elektromagnetischen Wellen in einem ersten Frequenzbereich konfiguriert,
also geeignet sowie vorgesehen und eingerichtet. Die erste elektrische Komponente
und die zweite elektrische Komponente sind zum Austausch von elektrischen Signalen
in einem zweiten Frequenzbereich konfiguriert. Der erste und der zweite Frequenzbereich
unterscheiden sich hierbei.
[0025] Das Verfahren sieht nun vor, dass die Antennenfläche im ersten Frequenzbereich angeregt
wird. In diesem Zustand weist die Antennenfläche bevorzugt noch keine Aussparung auf.
Die Anregung erfolgt elektrisch. Beispielsweise wird hierbei an die Antennenfläche
eine bestimmte elektrische Spannung angelegt oder über diese ein bestimmter elektrischer
Strom geführt. Vorzugsweise ist hierbei bereits der Sendeempfänger an den Speisepunkten
mit der Antennenfläche verbunden, sodass mittels dessen die Anregung der Antennenfläche
erfolgt. Somit ist ein Hardwarebedarf verringert. Im Anschluss hieran wird die sich
ergebende Stromverteilung in der Antennenfläche bestimmt. In Abhängigkeit der Stromverteilung
wird die Antennenfläche ausgespart. Mit anderen Worten folgte die Einbringung der
Aussparungen in die Antennenfläche in Abhängigkeit der Stromverteilung, die sich ergibt,
wenn die Antennenfläche im ersten Frequenzbereich angeregt wird. Sofern die Speisepunkte
bereits vorhanden sind, wird hierbei die Aussparung zweckmäßigerweise zwischen den
beiden Speisepunkten eingebracht. Aufgrund der Einbringung der Aussparung wird die
Eigenimpedanz der Antennenfläche angepasst. Die Anpassung erfolgt hierbei zweckmäßigerweise
auf den Sendeempfänger, sodass geeigneterweise die Eigenimpedanz der Antennenfläche
mit der Impedanz des Sendeempfängers übereinstimmt.
[0026] Beispielsweise wird die Antennenfläche tatsächlich physisch anreget, und die Stromverteilung
wird mittels eines geeigneten Sensors erfasst. Besonders bevorzugt jedoch wird für
die beiden Arbeitsschritte ein Simulationsprogramm herangezogen. Insbesondere wird
hierfür eine numerische Simulation herangezogen, mittels derer somit eine charakteristische
Modenanalyse der Antennenfläche erfolgt. Mit anderen Worten werden bei dem Verfahren
somit die charakteristischen Moden der Antennenfläche ermittelt, und in Abhängigkeit
der sich ergebenden Stromverteilung der anzuregenden Moden wird die Antennenfläche
zur Anpassung der Eigenimpedanz ausgespart.
[0027] Vorzugsweise wird das Verfahren lediglich bei Herstellung der ersten Leiterplatte
einer Serie von Leiterplatten oder bei Planung der Leiterplatte durchgeführt. Sofern
die Position und die Form der Aussparungen bestimmt wurden, wird zweckmäßigerweise
diese Form und diese Position der Aussparung auch bei nachfolgenden Leiterplatten
verwendet, ohne dass jeweils eine Anregung der Antennenfläche erfolgt. Somit ist ein
Herstellungsprozess verkürzt. Alternativ hierzu wird bei jeder Leiterplatte die Antennenfläche
angeregt und die hierauf angepasste Aussparung erstellt. Somit werden auch Fertigungstoleranzen
berücksichtigt, was eine Zuverlässigkeit erhöht
[0028] Beispielsweise ist die Antennenfläche bei Beginn des Verfahrens noch unausgespart.
Alternativ hierzu wurde das Verfahren beispielsweise bereits durchgeführt, und im
Anschluss hieran nochmals durchgeführt. Mit anderen Worten wird mehrmals hintereinander
die Antennenfläche elektrischen im ersten Frequenzbereich angeregt, wobei stets nachfolgend
zunächst in Abhängigkeit der sich jeweils ergebenden Stromverteilung die Antennenfläche
ausgespart wird. Somit weist die Antennenfläche mehrere Aussparungen auf, die beispielsweise
zueinander beabstandet sind oder ineinander übergehen.
[0029] Vorzugsweise wird bei dem Verfahren zunächst der Grundkörper bereitgestellt, an dem
die erste elektrische Komponente und die zweite elektrische Komponente angebunden,
die mittels der Leiterbahn elektrisch direkt verbunden sind. Alternativ hierzu erfolgen
das Anbinden der beiden elektrischen Komponenten und/oder die Formung der Leiterbahn
erst nach Erstellung der Aussparung. Zweckmäßigerweise sieht das Verfahren vor, dass
vor Anregung der Antennenfläche zumindest der Grundkörper mit der daran angebundenen
elektrisch leitenden, durchgängigen Antennenfläche sowie dem daran angebundenen Sendeempfänger
bereitgestellt wird, der elektrisch an zwei unterschiedlichen Speisepunkten mit der
Antennenfläche verbunden ist, vorzugsweise mittels Datenleitungen.
[0030] Beispielsweise werden bei der Stromverteilung das Maximum und das Minimum bestimmt.
Sofern hierbei mehrere Maxima oder Minima vorhanden sind, werden zweckmäßigerweise
jeweils sämtliche hiervon bestimmt. Zum Beispiel wird die Aussparung zwischen dem
Maximum und dem Minimum oder zumindest einem der Maxima an einem der Minima eingebracht.
Besonders bevorzugt jedoch wird die Antennenfläche am Maximum ausgespart. Sofern mehrere
(lokale) Maxima vorhanden sind, wird die Antennenfläche zweckmäßigerweise an sämtlichen
diesen Positionen ausgespart.
[0031] Das Hörgerät ist beispielsweise ein Kopfhörer oder Headset. Besonders bevorzugt ist
das Hörgerät ein Hörhilfegerät, das der Versorgung eines Hilfsbedürftigen dient. Insbesondere
handelt es sich bei dem Hörhilfegerät um ein medizinisches Gerät und beispielsweise
einen Tinnitusmasker, oder das Hörhilfegerät dient der, beispielsweise selektiven,
Verstärkung und/oder Anpassung von Schallwellen, die in einen Gehörgang des Hörhilfegerätträgers
eingeleitet werden. Hierfür ist das Hörhilfegerät geeignet, insbesondere vorgesehen
eingerichtet. Beispielsweise ist das Hörhilfegerät ein "Hinter-dem-Ohr"- Hörhilfegerät
oder ein "In-dem-Ohr"-Hörhilfegerät, wie ein ITC-oder CIC-Hörhilfegerät.
[0032] Das Hörgerät weist eine Leiterplatte auf, die einen Grundkörper umfasst. An dem Grundkörper
sind eine erste elektrische Komponente und eine zweite elektrische Komponente angebunden,
die mittels einer Leiterbahn elektrisch verbunden sind. Ferner sind an dem Grundkörper
eine elektrisch leitende, durchgängige Antennenfläche sowie ein Sendeempfänger angebunden.
Der Sendeempfänger ist elektrisch an zwei unterschiedlichen Speisepunkten mit der
Antennenfläche verbunden, wobei die Antennenfläche zwischen den Speisepunkten teilweise
ausgespart ist.
[0033] Vorzugsweise weist das Hörgerät einen oder mehrere elektromechanische Schallwandler
auf. Hiervon fungiert insbesondere einer als Mikrofon und der verbleibende als Lautsprecher.
Geeigneterweise ist zwischen diesen signaltechnisch ein Signalprozessor angeordnet
mittels dessen eine Bearbeitung von mittels des einen der elektromechanischen Schallwandler
empfangenen Signalen erfolgt. Vorzugsweise ist der Signalprozessor digital ausgestaltet,
und der als Mikrofon fungierende elektromechanische Schallwandler umfasst zweckmäßigerweise
einen A/D-Wandler. Vorzugsweise ist hierbei die erste elektrische Komponente der als
Mikrofon fungierende elektromechanische Schallwandler, und/oder der Signalprozessor
entspricht der zweiten elektrischen Komponente. Bevorzugt ist die Leiterplatte gemäß
einem Verfahren erstellt oder zumindest entsprechend dieses Verfahrens geplant, bei
dem die unausgesparte Antennenfläche elektrisch mit dem ersten Frequenzbereich angeregt
wird. In Abhängigkeit der sich ergebenden Stromverteilung wird die Antennenfläche
ausgespart.
[0034] Die im Zusammenhang mit der Leiterplatte beschriebenen Weiterbildungen und Vorteile
sind sinngemäß auch das Verfahren und das Hörgerät zu übertragen sowie untereinander
und umgekehrt.
[0035] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- schematisch ein Mobiltelefon und ein Hörgerät mit einer Leiterplatte,
- Fig. 2
- ein einer durchsichtigen Darstellung die Leiterplatte in einer Draufsicht,
- Fig. 3
- die Leiterplatte in einer Seitenansicht,
- Fig. 4
- die Leiterpatte in einer Sich von der Unterseite,
- Fig. 5
- in einer Draufsicht die Leiterplatte,
- Fig. 6 , 7
- in einer Draufsicht jeweils Varianten der Leiterplatte, und
- Fig. 8
- ein Verfahren zur Herstellung der Leiterplatte.
[0036] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0037] In Fig. 1 ist ein als Hörhilfegerät 2 ausgestalteten Hörgerät dargestellt, das vorgesehen
und eingerichtet ist, hinter einem Ohr eines Nutzers (Benutzer, Hörgeräteträger, Träger)
getragen zu werden. Mit anderen Worten handelt es sich um Hinter-dem-Ohr-Hörhilfegeräte
("Behind-the-Ear" - Hörhilfegerät), das einen nicht dargestellten Schallschlauch aufweist,
der in das Ohr eingeführt wird. Das Hörhilfegerät 2 umfasst ein Gehäuse 4, das aus
einem Kunststoff gefertigt ist. Innerhalb des Gehäuses 4 ist eine Leiterplatte 6 angeordnet
und wird mittels entsprechender an dem Gehäuse 4 angebundener Vorsprünge stabilisiert
sowie gehalten. Die Leiterplatte 6 weist einen Grundkörper 8 auf, der aus einem glasfaserverstärkten
Epoxidharz gefertigt ist. An dem Epoxidharz sind mehrere Leiterbahnen 10 angebunden
sowie teilweise in dieses eingebettet. Die Leiterbahnen 10 sind aus einem Kupfer mittels
Ätzen erstellt.
[0038] An dem Grundkörper 8 ist ein elektromechanischer Schallwandler 12 angebunden, der
als ein Mikrofon fungiert und einen nicht näher dargestellten A/D-Wandler aufweist.
Der elektromechanische Schallwandler 12 bildet eine erste elektrische Komponente 14.
Die erste elektrische Komponente 14 ist mittels einer der Leiterbahnen 10 elektrisch
und somit auch signaltechnisch mit einer zweiten elektrischen Komponente 16 verbunden,
die als Signalprozessor 18 ausgebildet ist. Der Signalprozessor 18 ist ein digitaler
Signalprozessor (DSP). Mittels des Signalprozessors 18 erfolgt bei Betrieb eine Bearbeitung
eines mittels des als Mikrofon dienenden elektromechanischen Schallwandlers 12 aufgenommenen
Audiosignals, wobei bestimmte Frequenzen verstärkt und andere gedämpft werden. Auch
wird eine Kompression eingestellt. Das derart bearbeitete Audiosignale wird nachfolgend
einer nicht näher gezeigten Verstärkerschaltung zugeleitet.
[0039] Mit der Leiterplatte 6 ist ein weiterer elektromechanischer Schallwandler 20 signaltechnisch
gekoppelt, der als Lautsprecher dient, und mittels dessen das mittels der Verstärkerschaltung
verstärkte und bearbeitete Audiosignal als Schallsignal ausgegeben wird. Diese Schallsignale
werden mittels des nicht näher dargestellten Schallschlauchs in das Ohr eines Benutzers
des Hörgeräts 2 geleitet. Die Bestromung der Leiterplatte 6 sowie der darauf angeordneten
Bauteile, des elektromechanischen Schallwandlers 20 und der weiteren Komponenten des
Hörhilfegeräts 2 erfolgt mittels einer Batterie 22.
[0040] Das Hörhilfegerät 2 weist ferner eine Sendevorrichtung 24 auf, die an dem Grundkörper
8 angebunden und somit ein Bestandteil der Leiterplatte 6 ist. Mittels der Sendevorrichtung
24 erfolgt eine drahtlose Funkkommunikation 26 mit einem Mobiltelefon 28. Hierfür
weist das Mobiltelefon 28 eine entsprechende Sendevorrichtung/Funkeinrichtung auf.
Somit ist ein Austausch von Daten zwischen dem Hörhilfegerät 2 und dem als Smartphone
ausgestalteten Mobiltelefon 28 ermöglicht. Die Funkkommunikation 26 arbeitet hierbei
nach einem Bluetooth-Standard.
[0041] In Figur 2 ist in einer transparenten Draufsicht die Leiterplatte 6 dargestellt,
die in diesem Beispiel einen im Wesentlichen rechteck- und plattenförmigen Grundkörper
8 aufweist. In Figur 3 ist die Leiterplatte 6 in einer Seitenansicht, in Figur 4 in
einer Sicht von der Unterseite und in Figur 5 in einer Draufsicht dargestellt. An
der Unterseite der Leiterplatten ist, wie in Figur 4 sichtbar, die erste elektrische
Komponente 14 sowie die zweite elektrische Komponente 16 angebunden, die mittels einer
der Leiterbahnen 10 elektrisch miteinander kontaktiert sind. Die beiden elektrischen
Komponenten 14, 16 sind mittels eines SMD-Verfahrens an dem Grundkörper 6 befestigt,
bei dem die Leiterbahnen 10 mittels Ätzen aus einer Kupferschicht erstellt wurden.
Die beiden elektrischen Komponenten 14, 16 sind direkt mittels der Leiterbahnen 10
elektrisch verbunden. Mit anderen Worten ist zwischen diesen oder in die Leiterbahn
10 kein weiteres elektrisches oder elektronisches Bauteil eingebracht. Zusammenfassend
besteht eine niederohmige Verbindung zwischen den beiden elektrischen Komponenten
14, 16 mittels der Leiterbahn 10.
[0042] Auf der gegenüberliegenden Seite des Grundkörpers 8, also somit auf der Oberseite,
ist die Sendevorrichtung 24 angeordnet, die eine elektrisch leitende, durchgängige
Antennenfläche 30 aufweist. Hierbei überdeckt die Antennenfläche 30 einen vergleichsweise
großen Bereich des Grundkörpers 8 und überdeckt die Projektion der beiden elektrischen
Komponenten 14, 16 sowie der Leiterbahnen 10. Die Antennenfläche 30 ist ebenfalls
aus einem Kupfer gefertigt und mittels Ätzen erstellt. Bei Fertigung des Grundkörpers
8 werden die Leiterbahnen 10 und die Antennenfläche 30 im gleichen Arbeitsschritt
und in gleicher Weise gefertigt, wobei diese jeweils aus einer Kupferlage ausgetrennt
werden, die an dem glasfaserverstärkten Epoxidharz befestigt ist. Zur Erstellung der
Antennenfläche 30 und der Leiterbahnen 10 werden dabei unterschiedliche Lagen von
Kupfer verwendet.
[0043] Auf derselben Seite des Grundkörpers 8 wie die Antennenfläche 30 befindet sich ein
Sendeempfänger 32, der somit ein Transceiver ist. Der Sendeempfänger 32 ist geeignet,
insbesondere vorgesehen und eingerichtet, die Antennenfläche 30 elektrisch anzuregen
sowie eine elektrische Anregung der Antennenfläche 30 zu erfassen und auszuwerten.
Hierfür ist der Sendeempfänger 32 elektrisch an zwei unterschiedlichen Speisepunkten
34 mit der Antennenfläche 30 elektrisch kontaktiert. Hierfür werden insbesondere weitere
der Leiterbahnen 10 verwendet. Der Sendeempfänger 32 ist ebenfalls mittels SMD-Technik
an dem Grundkörper 8 befestigt und elektrisch mit diesem und somit auch mit den die
Speisepunkten 42 bereitstellenden Leiterbahnen 10 elektrisch kontaktiert. Der Sendeempfänger
32 ist mittels einer nicht näher dargestellten Durchkontaktierung mit der zweiten
Komponente 16 elektrisch verbunden.
[0044] Räumlich zwischen den beiden Speisepunkten 34 ist die Antennenfläche 30 ausgespart.
Hierbei weist die Antennenfläche 30 eine Verringerung deren Tiefe auf, die mittels
der Aussparung 36 bereitgestellt ist. Die Aussparung 36 ist somit in den Rand der
Antennenfläche 30 eingebracht und folglich offen ausgestaltet. Falls die Aussparung
36 nicht vorhanden wäre, wäre die Antennenfläche 30 im Wesentlichen rechteckförmig.
Die Aussparung 36 befindet sich im Wesentlichen mittig entlang der Längsrichtung der
Antennenfläche 30, also entlang deren größter Ausdehnung. Die Aussparung 36 selbst
ist ebenfalls rechteckförmig, sodass nun die Form der Antennenfläche 30 im Wesentlichen
u-förmig ist. Sämtliche Abschnitte der Antennenfläche 30 sind mittels einer gemeinsamen
Metallfläche bereitgestellt, sodass sämtliche Abschnitte der Antennenfläche 30 niederohmig
miteinander verbunden sind.
[0045] Aufgrund der Aussparungen 36 ist die Eigenimpedanz der Antennenfläche 30 verändert.
Die Eigenimpedanz der Antennenfläche 30 ist hierbei auf die Impedanz des Sendeempfängers
32 angepasst und diese sind genau gleich. Somit sind keine zusätzlichen Komponenten,
wie Induktivitäten, in den Datenleitungen erforderlich, mittels derer die Speisepunkte
42 mit dem Sendeempfänger 32 verbunden sind. Somit sind Materialkosten und ein Platzbedarf
verringert, wobei kein Verlust der Güte der Anregung der Antennenfläche 30 mittels
des Sendeempfängers 32 vorhanden ist. Da die Antennenfläche 30 und die Leiterbahn
10 auf gegenüberliegenden Seiten des Grundkörpers 6 angeordnet sind, wirkt dieser
zumindest teilweise dämpfend, was eine Rückwirkung zwischen diesen verringert. In
einer weiteren Alternative befindet sich die Antennenfläche 30 in sämtlichen Lagen
der Leiterplatte 6.
[0046] In Figur 6 ist eine Abwandlung der Leiterplatte 6 gezeigt, wobei im Wesentlichen
lediglich die Antennenfläche 30 abgewandelt ist. Es sind nun zwei Aussparungen 36
vorhanden, die sich räumlich zwischen den Speisepunkten 34 befinden. Die eine der
Aussparungen 36 ist wiederum in den Rand der Antennenfläche 30 eingebracht, sodass
diese Aussparung 36 offen ist. Die weitere Aussparung 36 ist in einem mittleren Bereich
der Antennenfläche 30 eingebracht, sodass diese geschlossen und lochförmig ausgestaltet
ist.
[0047] In Figur 7 ist eine weitere Ausgestaltungsform der Antennenfläche 30 gezeigt, bei
der noch eine zusätzliche Aussparung 36 vorhanden ist, die sich an der den Speisepunkten
34 gegenüberliegenden Kante der Antennenfläche 30 befindet. Somit weist die Antennenflächen
nunmehr zwei im Wesentlichen rechteckförmige Abschnitte 38 auf, die mittels zweier
Stege 40 niederohmig verbunden sind. Die Abschnitte 38 sowie die Stege 40 sind dabei
aneinander angeformt und somit einstückig.
[0048] Aufgrund der zusätzlichen Aussparungen 36 der in den Figuren 6 und 7 gezeigten Ausführungsformen
ist die Eigenimpedanz der Antennenfläche 30 weiter verändert, sodass ein anderer Sendeempfänger
32 verwendet werden kann. Bei den Ausführungsformen ist wiederum die Sendevorrichtung
24 mittels der Antennenfläche 30 sowie dem Sendeempfänger 32 gebildet.
[0049] Bei sämtlichen oben gezeigten Ausführungsformen der Leiterplatte 6 ist die Antennenfläche
30 und der Sendeempfänger 32 zum Senden und Empfangen von elektromagnetischen Wellen
in einem erste Frequenzbereich konfiguriert, sodass die Funkkommunikation 24 ermöglicht
ist, wobei insbesondere das Fernfeld verwendet wird. Der erste Frequenzbereich ist
zwischen 2,4 GHz und 2,5 GHz, sodass der Bluetooth-Standard erfüllt ist. Die erste
elektrische Komponente 14 und die zweite elektrische Komponente 16 sind zum Austausch
von elektrischen Signalen über die Leiterbahn 10 in einem zweiten Frequenzbereich
konfiguriert. Der zweite Frequenzbereich ist dabei zwischen 10 MHz und 50 MHz. Somit
unterscheiden sich der ersten und der zweite Frequenzbereich. Aufgrund der unterschiedlichen
Frequenzbereiche ist somit eine Rückwirkung und folglich eine Rücckopplung zwischen
den mit der Leiterbahn 10 ausgetauschten elektrischen Signalen und der mittels der
Antennenfläche 30 abgestrahlten elektromagnetischen Wellen ausgeschlossen, weswegen
ein sicherer Betrieb ermöglicht ist.
[0050] Beispielsweise befinden sich die Speisepunkte 34 direkt an den Kanten der Aussparungen
36. Alternativ hierzu sind die Speisepunkte 34 zu den Kanten der Aussparung 36 versetzt.
Auf diese Weise ist die Ausbildung von resonanten Schwingungen verbessert. Aufgrund
der Aussparungen 36 und der Wahl der Breite der durchgehenden galvanischen Verbindung
der Antennenfläche 30 ist der Einsatz von Trenninduktivitäten in der Leiterbahn 10,
der Antennenfläche 30 und/oder den Datenleitungen nicht erforderlich.
[0051] In Figur 8 ist ein Verfahren 42 zur Herstellung der Leiterplatte 6 dargestellt. In
einem ersten Arbeitsschritt 44 wird der Grundkörper 8 bereitgestellt, an dem bereits
die beiden elektrischen Komponenten 14, 16 angebunden sind, die mittels der Leiterbahn
10 miteinander verbunden sind. Auch ist an dem Grundkörper 6 bereits der Sendeempfänger
32 angebunden, der über die Speisepunkte 34 elektrisch mit der Antennenfläche 30 verbunden
ist. Die Antennenfläche 30 ist hierbei noch nicht ausgespart und weist somit noch
keine Aussparung 36 auf. Vielmehr ist die Antennenfläche 30 noch rechteckförmig.
[0052] In einem sich anschließenden zweiten Arbeitsschritt 46 wird die Antennenfläche 30
elektrisch im ersten Frequenzbereich angeregt. Dabei wird mittels des Sendeempfängers
32 eine elektrische Wechselspannung über die Speisepunkte 34 an der Antennenfläche
30 angelegt, wobei die Frequenz der Wechselspannung im ersten Frequenzbereich zwischen
2 GHz und 3 GHz variiert wird. In einem sich anschließenden dritten Arbeitsschritt
48 wird die sich aufgrund der angelegten elektrischen Spannung in der Antennenfläche
30 ergebende Stromverteilung bestimmt. Mit anderen Worten wird bestimmt, an welchen
Punkten der Antennenfläche 30 sich ein Maximum des elektrischen Stromflusses ergibt,
also wo sich insbesondere übermäßig viel elektrische Ladung ansammelt.
[0053] In einem sich anschließenden vierten Arbeitsschritt 50 wird die Aussparung 36 oder
die mehreren Aussparungen 36 in die Antennenfläche 30 eingebracht. Die Position der
Aussparungen 36 befindet sich dabei am Maximum der Stromverteilung. Somit wird die
Antennenfläche 30 beim Maximum der Stromverteilung ausgespart, und das Aussparen erfolgt
in Abhängigkeit der sich aufgrund der elektrischen Anregung ergebenden Stromverteilung.
Aufgrund der Aussparung 36 wird die Eigenimpedanz der Antennenfläche 30 verändert,
und zwar auf die Impedanz des Sendeempfängers 32.
[0054] Der erste bis dritte Arbeitsschritt 44 - 48 wird insbesondere zumindest teilweise
mittels Software durchgeführt. Auch ist es möglich, das Verfahren 42 mehrmals hintereinander
durchzuführen, wobei auch der vierte Arbeitsschritt 50 mittels Software durchgeführt
wird. Erst beim letzten Durchlauf des Verfahrens 42 erfolgt eine tatsächliche Einbringung
der Aussparungen 36 in die Antennenfläche 30. Zusammenfassend erfolgt somit bei dem
Verfahren 42 eine charakteristische Modenanalyse mittels numerischer Feldsimulation
der gesamten Antennenfläche 30, die noch keine Aussparung 36 aufweist. In dem dritten
Arbeitsschritt 48 wird die Stromverteilung der Moden bestimmt, und es werden die Moden
ausgewählt, die bei Betrieb des Hörgeräts 2 angeregt werden sollen, also insbesondere
der erste Frequenzbereich. Nachfolgend wird die Aussparung 36 oder die mehreren Aussparungen
36 derart platzieren, dass die ausgewählten Moden effizient angeregt und gleichzeitig
die Eingangsimpedanz der Antennenfläche 30 an den Sendeempfänger 32 angepasst ist.
Hierfür wird insbesondere die Aussparung 36 im Strommaxima der ausgewählten Mode platziert.
Im Anschluss kann die Antennenfläche 30 durch den Sendeempfänger 32 an den Kanten
der Aussparung 36 angeregt und die Anregung sowie die Antennencharakteristik, also
die Charakteristik der Antennenfläche 30, gemessen werden. Sofern die Spezifikationen
des Hörgeräts 2 dies erfordert, wird das Platzieren der Aussparung 36 sowie die nachfolgende
Anregung der Antennenfläche 30 mittels des Sendeempfänger 32 als auch die Messung
der Anpassung und der Antennencharakteristik mehrmals wiederholt, wobei zweckmäßigerweise
jeweils eine zusätzliche Aussparung 36 herangezogen wird, sodass die Anzahl der Aussparungen
36 erhöht wird. In einer Alternative wird die bestehende Aussparung 36 verändert.
[0055] Zusammenfassend ist eine oder mehrere Aussparungen 36 somit in die Antennenfläche
30 eingebracht, wobei der Sendeempfänger 32, also der RF-Transceiver, an gegenüberliegenden
Kanten der Antennenfläche 30 über die Speisepunkte 34 mit dieser kontaktiert ist.
Somit ist in dem ersten Frequenzbereich keine hohe Impedanz zwischen den elektrisch
leitenden Bereichen der Antennenfläche 30 vorhanden. Daher ist kein Filter von elektromagnetischen
Wellen bei Betrieb der beiden elektrischen Komponenten 14, 16 erforderlich.
[0056] Zur Ermittlung der Resonanzfrequenz der Antennenfläche 30 wird beispielsweise eine
charakteristische Moden-Analyse durchgeführt. Nachfolgend wird die Aussparung 36 oder
die Aussparungen 36 dort in die Antennenfläche 30 eingebracht, wo die Stromverteilung
der Mode bzw. der Moden ihr Maximum erreicht. In einer weiteren Ausführung wird die
Aussparung 36 an einer Position eingebracht, die sie zwischen dem Maximum und dem
Minimum befindet.
[0057] Der Sendeempfänger 32 ist über die Speisepunkte 34 an gegenüberliegenden Seiten der
Aussparung 36, insbesondere im Bereich deren Kanten, mit der Antennenfläche 30 verbunden.
Mittels der Aussparung 36 sind die einzelnen elektrisch leitenden Bereiche der Antennenfläche
30 galvanisch nicht getrennt. So sind sämtliche elektrisch leitenden Bereiche der
Antennenfläche 30 miteinander galvanisch verbunden, und die Verbindung erfolgt insbesondere
niederohmig. Aufgrund der Aussparung 36 ist keine hohe Impedanz für eine elektrische
Anregung im ersten Frequenzbereich erforderlich, weswegen keine zusätzlichen elektrischen
Bauelemente benötigt werden. Somit sind Materialkosten reduziert.
[0058] Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt.
Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus abgeleitet
werden, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle
im Zusammenhang mit den einzelnen Ausführungsbeispielen beschriebene Einzelmerkmale
auch auf andere Weise miteinander kombinierbar, ohne den Gegenstand der Erfindung
zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0059]
- 2
- Hörhilfegerät
- 4
- Gehäuse
- 6
- Leiterplatte
- 8
- Grundkörper
- 10
- Leiterbahn
- 12
- elektromechanischer Schallwandler
- 14
- erste elektrische Komponente
- 16
- zweite elektrische Komponente
- 18
- Signalprozessor
- 20
- elektromechanischer Schallwandler
- 22
- Batterie
- 24
- Sendevorrichtung
- 26
- Funkkommunikation
- 28
- Mobiltelefon
- 30
- Antennenfläche
- 32
- Sendeempfänger
- 34
- Speisepunkt
- 36
- Aussparung
- 38
- Abschnitt
- 40
- Steg
- 42
- Verfahren
- 44
- erster Arbeitsschritt
- 46
- zweiter Arbeitsschritt
- 48
- dritter Arbeitsschritt
- 50
- vierter Arbeitsschritt
1. Leiterplatte (6) eines Hörgeräts (2), insbesondere Hörhilfegeräts, mit einem Grundkörper
(8), an dem eine erste elektrische Komponente (14) und eine zweite elektrischen Komponente
(16) angebunden sind, die mittels einer Leiterbahn (10) elektrisch direkt verbunden
sind, und an dem eine elektrisch leitende, durchgängige Antennenfläche (30) sowie
ein Sendeempfänger (32) angebunden sind, der elektrisch an zwei unterschiedlichen
Speisepunkten (34) mit der Antennenfläche (30) verbunden ist, wobei die Antennenfläche
(30) zwischen den Speisepunkten (34) teilweise ausgespart ist.
2. Leiterplatte (6) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antennenfläche (30) und die Leiterbahn (10) auf gegenüberliegenden Seiten des
Grundkörpers (6) angeordnet sind.
3. Leiterplatte (6) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste elektrische Komponente (14) ein elektromechanischer Schallwandler (12)
und die zweite elektrische Komponente (16) ein digitaler Signalprozessor (18) ist.
4. Leiterplatte (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antennenfläche (30) und der Sendeempfänger (32) zum Senden und Empfangen von
elektromagnetischen Wellen in einem ersten Frequenzbereich konfiguriert sind, und
dass die erste elektrische Komponente (14) und die zweite elektrische Komponente (16)
zum Austausch von elektrischen Signalen in einem zweiten Frequenzbereich konfiguriert
sind, wobei der erste und der zweite Frequenzbereich unterschiedlich sind.
5. Verfahren (42) zur Herstellung einer Leiterplatte (6) nach Anspruch 4, bei dem
- die Antennenfläche (30) elektrisch im ersten Frequenzbereich angeregt wird, und
- bei dem in Abhängigkeit der sich ergebenden Stromverteilung die Antennenfläche (30)
zur Anpassung einer Eigenimpedanz ausgespart wird.
6. Verfahren (42) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Maximum der Stromverteilung in der Antennenfläche (30) bestimmt wird, und dass
die Antennenfläche (30) dort ausgespart wird.
7. Hörgerät (2), insbesondere Hörhilfegerät, mit einer Leiterplatte (6) nach einem der
Ansprüche 1 bis 4.