[0001] Die Erfindung betrifft ein Lackierluft-Zuleitungssystem, eine Anlage zum Lackieren
und ein Verfahren zum Betrieb einer Anlage zum Lackieren.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist bekannt, dass auch für Lackierprozesse, insbesondere
für lösungsmittelbasierte Lackiererprozesse und auch Lacke, die auf Wasserbasis reagieren,
z.B. aushärten, eine Verbesserung des Ergebnisses herbeigeführt werden kann, wenn
für den Lackierprozess mit Feuchtigkeit angereicherte Druckluft genutzt wird. Insbesondere
der Einsatz von mit Feuchtigkeit angereicherter, insbesondere gesättigter Druckluft,
bei einer relativen Feuchte von z.B. über 40%, kann zu erheblicher Verbesserung der
Lackiereigenschaften und des Lackierergebnisses führen.
[0003] Nachteilig beim Einsatz von bekannten Lackiererluft-Zuleitungssystemen ist, dass
in der Regel Flüssigkeitsabscheider im Druckluft bzw. Druckgasstrom einen erheblichen
Anteil des für den Lackierprozess relevanten Flüssigkeitsanteils des Druckgases wieder
entfernen, um unerwünschte Ansammlungen von Flüssigkeit zu vermeiden. Mit der noch
unveröffentlichten deutschen Patentanmeldung
10 2018 129 038.1 wurde bereits eine Verbesserung bekannter Lackierluft-Zuleitungssysteme vorgeschlagen,
um entsprechende unerwünschte Ansammlungen von Flüssigkeiten im Druckgasstrom zu vermeiden.
Die weitere Praxiserfahrung hat gezeigt, dass sich nach Betriebspausen in bestimmten
Fällen verstärkt Kondensat gebildet hat, das sich insbesondere nahe der Lackierpistole
ansammelt. In derartigen Fällen gibt die Lackierpistole beim Start eines Lackiervorgangs
die unerwünschte Flüssigkeit zusätzlich ab. Man spricht dann von einem Spucken der
Lackierpistole, welches die Qualität einer herzustellenden Lackschicht stark beeinträchtigt.
[0004] Grundsätzlich treten die beschriebenen Probleme zwar in geringerem, aber dennoch
relevantem Umfang auch bei der Verwendung anderer Druckgase als Lackiergase auf.
[0005] Insofern hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt ein Lackierluft-Zuleitungssystem,
eine Anlage zum Lackieren und ein Verfahren zum Betrieb einer Anlage zum Lackieren
vorzuschlagen, durch welches bzw. welche bzw. welches eine Praxistauglichkeit im Hinblick
auf ein optimales Lackierergebnis weiter verbessert wird.
[0006] Diese Aufgabe wird ausgehend von den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 bzw.
17 bzw. 20 bzw. 23 bzw. 25 bzw. 30 bzw. 32 durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 bzw. 17 bzw. 20 bzw. 23 bzw. 25 bzw. 30 bzw. 32 gelöst. In den jeweiligen
Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen angegeben.
[0007] Das erfindungsgemäße Lackiergas-Zuleitungssystem umfasst einen Verteiler, wobei der
Verteiler ein Anschlussstück und eine Steckereinheit umfasst,
- wobei das Anschlussstück einen ersten Hals, einen zweiten Hals und einen dritten Hals
umfasst,
- wobei die Steckereinheit einen Kopf umfasst, mit welchem die Steckereinheit mit einem
freien Ende des ersten Halses insbesondere lösbar verbunden ist,
- wobei die Steckereinheit und das Anschlussstück derart verbunden und hierbei insbesondere
einteilig ausgeführt sind, dass ein Innenraum des Anschlussstücks derart verschlossen
ist und dass der Innenraum durch den Kopf der Steckereinheit derart abgedichtet ist,
dass diesen ein Druckgas mit einem Druck von bis zu 20 bar durchströmen kann,
- wobei die Steckereinheit eine Heizsonde umfasst und
- wobei das freie Ende des zweiten Halses als Schlauchanschluss ausgebildet ist.
Ein derartiges Lackiergas-Zuleitungssystem lässt sich auf einfache Weise in eine neue
Anlage integrieren oder an einer bestehenden Anlage nachrüsten, so dass durch die
Heizsonde ein Entstehen von Kondenswasser vor einer Lackierpistole vermieden werden
kann, da durch die Heizsonde die Fähigkeit des Druckgases zur Aufnahme von Feuchtigkeit
konstant gehalten oder erhöht werden kann.
[0008] Es ist auch vorgesehen, dass das Lackiergas-Zuleitungssystem einen ersten Druckschlauch,
welcher als ableitfähiger Druckschlauch, insbesondere aus Gummi ausgebildet ist, eine
in dem ersten Druckschlauch verbaute oder an den ersten Druckschlauch angeschlossene
Rückströmsicherung und einen Druckschalter umfasst, wobei der Druckschalter einen
in dem ersten Druckschlauch vorhandenen Gasdruck detektiert. Mittels des Druckschalters
lässt sich die Heizsonde und eine ggf. vorhandene Ionisierungseinrichtung bei abfallendem
Druck abschalten, um einer Explosion oder einem Brand vorzubeugen. Sofern der Druck
unter einen Grenzwert von z.B. 0,5 bar abfällt, ist auch ein Abschalten des Lackiergas-Zuleitungssystems
vorgesehen. Mittels der Rückströmsicherung wird das Einströmen eines ggf. explosionsfähigen
Gases aus der Umgebungsluft in den ersten Druckschlauch verhindert, so dass ein Explosionsschutz
realisiert ist. Hierdurch kann das Einströmen von Gas aus der Umgebung über die Lackierpistole
wirksam verhindert werden. In dem Fall, in welchem der Druckschalter die Heizsonde,
die ggf. vorhandene Ionisierungseinrichtung und des Lackiergaszuleitungs-System bzw.
einer Zufuhr von Druckluft abschaltet, erfolgt dann in einem nächsten Schritt ein
manuelles Spülen des Lackiergaszuleitungs-System mit Druckgas oder einem inerten Spülgas,
wie z.B. N2, wobei das zugeführte Druckgas bzw. das zugeführte inerte Spülgas über
die Lackierpistole oder ein Abströmventil abströmt, wobei das Abströmventil im Bereich
des Endes des ersten Druckschlauches oder im Bereich der Lackierpistole angeordnet
ist. Nach dem Spülen des Lackiergaszuleitungs-Systems erfolgt ein manueller Reset
durch betätigen eines Reset-Schalters, welchen das Lackiergaszuleitungs-System umfasst.
[0009] Es ist auch vorgesehen, dass das Lackiergas-Zuleitungssystem zusätzlich einen Regler
für Spülluft umfasst. Mittels des Reglers für Spülluft ist es möglich, nach einem
Druckabfall eine Spülung des Lackiergas-Zuleitungssystems mit Druckgas automatisiert
ablaufen zu lassen. Sofern ein Regler für Spülluft verbaut ist, ist es vorgesehen,
dass die Spülung automatisch abläuft, wobei der Regler nach einem Abschalten der Heizsonde,
der ggf. vorhandene Ionisierungseinrichtung und des Lackiergaszuleitungs-Systems bzw.
einer Zufuhr von Druckluft wieder Druckluft zuführt und steuert, dass diese über die
Lackierpistole oder über ein Abströmventil abströmt. Hierbei kann der Regler für Spülluft
weiterhin steuern, dass nach dem Spülen die Heizsonde, die ggf. vorhandene Ionisierungseinrichtung
und das Lackiergaszuleitungs-System bzw. die Zufuhr von Druckgas wieder aktiviert
werden. Entsprechend erfolgt ein Reset bzw. zurücksetzen durch den Regler für Spülluft.
[0010] Weiterhin ist vorgesehen dass durch den manuellen Reset z.B. durch betätigen eines
Reset-Schalters nach dem Spülen die Heizsonde, die ggf. vorhandene Ionisierungseinrichtung
und das Lackiergas-Zuleitungssystem bzw. die Zufuhr von Druckgas wieder aktiviert
ist.
[0011] Weiterhin ist es vorgesehen, dass das Lackiergas-Zuleitungssystem einen zweiten Druckschlauchs
oder eine zweite Druckleitung umfasst und ein freies Ende des dritten Halses als Anschluss
auszubilden, an welchen eine Druckgasquelle direkt oder unter Zwischenschaltung des
zweiten Druckschlauchs oder der zweiten Druckleitung anschließbar ist. Auf diese Weise
lässt sich der Verteiler in unterschiedliche Anlagenkonfigurationen integrieren.
[0012] Es ist auch vorgesehen, die Heizsonde als flexibles Element auszubilden, wobei die
Heizsonde insbesondere als elektrische Heizsonde, vorzugsweise als Heizkabel ausgebildet
ist oder wobei die Heizsonde insbesondere als durch eine Flüssigkeit beheizte Heizsonde,
vorzugsweise als Heizschlauch ausgebildet ist oder wobei die Heizsonde insbesondere
als durch ein Gas beheizte Gas-Heizsonde, vorzugsweise als Heizleitung ausgebildet
ist. Hierdurch ist es möglich, die Heizsonde weit in den ersten Druckschlauch hineinzuführen,
welcher zu der Lackierpistole führt, so dass die Temperatur in dem ersten Druckschlauch
über einen beliebigen Abschnitt seiner Länge in gleicher Effektivität geregelt werden
kann. Alternativ ist es auch vorgesehen, die Heizsonde an einem Druckschlauch entlang
in einen durch einen Mantel umgebenen Raum entlang zu führen. Derartige Heizsonden
lassen sich mittels unterschiedlicher Energieträger betreiben, so dass der Verteiler
einfach auf den bevorzugten Energieträger ausgelegt werden kann, so dass Vorort verfügbarer
Energieträger verwendet werden können, ohne dass die Energieform umgewandelt werden
muss.
[0013] Das Lackiergas-Zuleitungssystem umfasst auch einen manuell zu betätigenden Druckknopf,
um ein Reset des Druckschalters oder eines Purge Controllers durchzuführen nachdem
ein unzulässiger Druckabfall detektiert wurde. Hierdurch ist ein automatischer Neustart
des Lackiergas-Zuleitungssystems verhindert.
[0014] Es kann auch vorgesehen sein, dass das Lackiergas-Zuleitungssystem mindestens eine
Druckschalter umfasst, wobei der mindestens eine Druckschalter einen in dem ersten
Druckschlauch vorhandenen Gasdruck detektiert, wobei es insbesondere vorgesehen ist,
dass der Verteiler eine Verlängerung umfasst, welche an ein freies Ende des dritten
Halses angeschlossen ist, und der Druckschalter an der Verlängerung montiert ist.
Sofern eine Verlängerung zum Einsatz kommt, erlaubt diese eine Nachrüstung des Anschlussstücks
mit einem Druckschalter, ohne dass das Anschlussstück verändert werden muss.
[0015] Es kann auch vorgesehen sein, dass das Lackiergas-Zuleitungssystem ein Sicherheitsüberdruckventil
umfasst, wobei durch das Sicherheitsüberdruckventil eine Verbindung zwischen dem Innenraum
des Verteilers und einer Umgebung hergestellt ist. Hierdurch wird auf einfache Weise
und ohne zusätzlichen Installationsaufwand mittels des Lackiergas-Zuleitungssystems
eine weitere Sicherheitsfunktion in die Anlage eingebracht.
[0016] Weiterhin ist es vorgesehen, dass sich die Heizsonde bei mit dem Anschlussstück verbundener
Steckereinheit wenigstens mit ihrer halben Länge über ein freies Ende des zweiten
Halses hinaus erstreckt. Hierdurch ist gewährleistet, dass die Heizsonde ihre Wärmeleistung
nicht nur in dem Anschlussstück, sondern auch außerhalb des Anschlussstücks an das
Druckgas abgeben kann.
[0017] Es kann vorgesehen sein, dass Anschlussstück des Verteilers verschiedenartig auszubilden,
wobei es entweder derart ausgebildet sein kann, dass eine Längsachse des ersten Halses
und eine Längsachse des zweiten Halses eine gemeinsame Längsachse bilden und eine
Längsachse des dritten Halses abragend, insbesondere gewinkelt, bevorzugt rechtwinklig
zu der gemeinsamen Längsachse des ersten und des zweiten Halses angeordnet ist oder
derart ausgebildet sein kann, dass eine Längsachse des ersten Halses und eine Längsachse
des dritten Halses eine gemeinsame Längsachse bilden und eine Längsachse des zweiten
Halses abragend, insbesondere gewinkelt, bevorzugt rechtwinklig zu der gemeinsamen
Längsachse des ersten und des dritten Halses angeordnet ist oder derart ausgebildet
sein kann, dass eine Längsachse des ersten Halses, eine Längsachse des zweiten Halses
und eine Längsachse des dritten Halses Y-artig zueinander angeordnet sind. Hierbei
bringt die erstgenannte Bauform den Vorteil mit sich, dass die Heizsonde geradlinig
durch das Anschlussstück eingeschoben werden kann. Hierbei bringt die zweitgenannte
Bauform den Vorteil mit sich, dass die Steckereinheit und der zweite Druckschlauch
gegenüberliegend in das Anschlussstück münden. Hierbei bringt die drittgenannte Bauform
den Vorteil mit sich, dass das Anschlussstück durch seine Formgebung grundsätzlich
als hoch belastbares Bauteil ausgebildet ist.
[0018] Es kann auch vorgesehen sein, dass das Anschlussstück als T-Stück ausgebildet ist,
bei welchem einer der Hälse mit seiner Längsachse rechtwinklig zu einer gemeinsamen
Längsachse der anderen beiden Hälse angeordnet ist. Hierdurch bildet das Anschlussstück
ein Bauteil, das durch seine äußere Form bereits auf seine Funktionslogik hinweist
und somit bei Störungen eine Fehleranalyse erleichtert.
[0019] Weiterhin kann es auch vorgesehen sein, dass die Heizsonde in eine Wandung des Anschlussstücks
integriert ist und/oder dass die Heizsonde in einen Mantel des ersten Druckschlauchs
integriert ist und insbesondere umlaufend integriert ist oder einen Mantel des ersten
Druckschlauchs umgibt und insbesondere den ersten Drucklaufschlauch vorzugsweise spiralförmig
umläuft und eine Heizhülle bildet oder insbesondere entlang einer Längserstreckung
des ersten Druckschlauchs verläuft, dass es insbesondere auch vorgesehen ist, dass
die Heizsonde eine Heizleitung oder mehrere Heizleitungen umfasst, die entlang einer
Längsachse des ersten Druckschlauchs verlaufen und dass die Heizsonde insbesondere
eine Einzelheizsonde oder wenigstens zwei Einzelheizsonden umfasst, welche entlang
der Längsachse angeordnet sind, wobei es insbesondere vorgesehen ist, dass die Einzelheizsonde
bzw. Einzelheizsonden in den Mantel integriert ist bzw. sind, wobei es insbesondere
auch vorgesehen ist, dass der erste Druckschlauch als sogenannter Multilumenschlauch
bzw. Mehrkammerschlauch ausgebildet ist, welcher in einem Einzelschlauch oder in mehreren
Einzelschläuchen die Druckluftleitungen und die Heizsonden bzw. Einzelheizsonden aufnimmt.
Hierbei bringt die erstgenannte Variante den Vorteil mit sich, dass es nicht erforderlich
ist, dass der erste Druckschlauch auf die Heizsonde angepasst ist, so dass sich diese
Variante insbesondere zur Nachrüstung bestehender Anlagen eignet. Hierbei bringt die
zweitgenannte Variante den Vorteil mit sich, dass ein Strömungsweg des ersten Druckschlauchs
nicht durch die Heizsonde reduziert wird, so dass das Druckgas trotz Heizsonde den
ersten Druckschlauch ungehindert durchströmen kann. Weiterhin hat die zweitgenannte
Variante den Vorteil, dass die Heizsonde auch eine Art Isolierung bildet, so dass
ein Temperaturabfall bei abgeschalteter Heizsonde verlangsamt ist. Durch einen umlaufenden
bzw. spiralförmig umlaufenden Verlauf der Heizsonde kann eine Versteifung des ersten
Druckschlauch weitgehende vermieden werden, so dass dessen gewünschte Flexibilität
erhalten bleibt. Bei einer Kombination der erstgenannten Variante und der zweitgenannten
Variante entsteht ein besonders langer Längenabschnitt, auf welchem das Druckgas mit
der Heizsonde erwärmt werden, so dass diese besonders effektiv auf das Druckgas einwirken
kann, um eine Bildung von Kondensflüssigkeit zu verhindern.
[0020] Es ist auch vorgesehen, die Heizsonde als elektrische Heizung auszubilden, wobei
die elektrische Heizung in einem Innenraum des ersten Druckschlauchs angeordnet ist
und der erste Druckschlauch als ableitfähiger Druckschlauch, insbesondere aus Gummi
ausgebildet ist, derart dass eine Überdruckkapselung gemäß ATEX entsprechend einem
Schutzniveau "p" realisiert ist. Hierdurch ist es mit einfachen Maßnahmen möglich,
das Lackiergas-Zuleitungssystem in einer explosionsgefährdeten Umgebung zu betreiben.
[0021] Schließlich kann es bei dem Lackiergas-Zuleitungssystem vorgesehen sein, dass entweder,
sofern von dem Lackiergas-Zuleitungssystem nur der erste Druckschlauch in einer explosionsgefährdeten
Umgebung betrieben wird, der erste Druckschlauch durch Überdruckkapselung zündgeschützt
ausgeführt ist und nach außen hin aus einem ableitfähigen Material gebildet ist oder
dass das gesamte Lackiergas-Zuleitungssystem in einer explosionsgefährdeten Umgebung
betrieben wird, sämtliche Komponenten des Lackiergas-Zuleitungssystem durch Überdruckkapselung
und/oder druckfeste Kapselung zündgeschützt ausgeführt sind und der erste Druckschlauch
nach außen hin aus einem ableitfähigen Material gebildet ist. Hierdurch ist es mit
geringem Aufwand möglich, ein Lackiergas-Zuleitungssystem derart auszubilden, dass
dieses die Anforderungen an den Explosionsschutz erfüllt und somit als ganzes oder
zu Teilen in explosionsgefährdeten Umgebungen betrieben werden kann.
[0022] Bei der erfindungsgemäßen Anlage zum Lackieren, welche eine Druckgasquelle, welche
insbesondere feuchte Luft oder ionisierte Luft zur Verfügung stellt, ein Lackiergase-Zuleitungssystem,
eine Lackierpistole zum Versprühen eines Lacks und eine Entwässerungsstation umfasst,
ist es vorgesehen, dass ein erster Druckschlauch des Lackiergas-Zuleitungssystems
im Betrieb der Anlage wahlweise an die Lackierpistole oder an die Entwässerungsstation
oder mittels eines T-Stücks, insbesondere unter Zwischenschaltung eines weiteren Druckschlauchs
an die Lackierpistole und/oder an die Entwässerungsstation angeschlossen werden kann
und/oder dass es insbesondere auch vorgesehen sein kann, dass vorzugsweise beim Einsatz
von feuchter Luft als Druckgas der erste Druckschlauch über das T-Stück insbesondere
unter Zwischenschaltung einer Atemluftaufbereitungseinrichtung an eine Atemschutzmaske
angeschlossen ist und/oder dass der erste Druckschlauch über das T-Stück unter Zwischenschaltung
einer Druckluftaufbereitungseinrichtung an ein oder mehrere mittels Druckluft kühlbare
Kleidungsstücke angeschlossen ist. Hierdurch ist es möglich, den Druckschlauch auf
einfache Weise wirksam zu entwässern, wenn keine Lackiertätigkeit ausgeführt wird.
Weiterhin ist es hierdurch insbesondere auch möglich, über den Druckschlauch Atemluft
zur Versorgung einer Atemschutzmaske zur Verfügung zu stellen. Es kann vorgesehen
sein, dass die Atemluft durch eine Befeuchtung der abgezweigten Druckluft aufbereitet
wird und/oder dass die Atemluft durch eine Entfeuchtung der abgezweigten Druckluft
aufbereitet wird und/oder dass die Atemluft durch eine Erwärmung der abgezweigten
Luftaufbereitet wird und/oder dass die Atemluft durch eine Kühlung der abgezweigten
Luft aufbereitet wird. Besonders vorteilhaft ist eine Atemluftversorgung bei einer
Verwendung von feuchter Druckluft, da hier eine Atemluftaufbereitung nur in geringem
Umfang erfolgen muss. Ebenso ist es hierdurch insbesondere auch möglich, die abgezweigte
Druckluft zur Kühlung von Kleidung zu verwendet. Somit wird ein Verschlauchungsaufwand
zur Bereitstellung von Atemluft oder Kühlluft für die Kleidung reduziert.
[0023] Weiterhin kann es auch vorgesehen sein, dass das Lackiergas-Zuleitungssystem der
Anlage nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 13 ausgebildet ist und den Verteiler
und den ersten Druckschlauch umfasst. Hierdurch ergeben sich die zu den jeweiligen
Ansprüchen angeführten Vorteile in Kombination mit der oben genannten Entwässerungsfunktion.
Dies bedeutet, dass einer Bildung von Kondensat besonders wirksam vorgebeugt werden
kann und dass aber auch der Energieverbrauch der Heizsonde reduziert werden kann,
da das Kondenswasser über die Entwässerungsstation wirksam abgeführt werden kann,
wenn keine Lackiertätigkeit ausgeführt wird und somit nicht weiter auf Temperatur
gehalten werden muss bzw. durch eine Erhöhung der Temperatur gasförmig gehalten werden
muss.
[0024] Es ist auch vorgesehen, über den ersten Druckschlauch Druckgas in Form von feuchter
Luft mit einer relativen Feuchte von über 40% oder über den ersten Druckschlauch Druckgas
in Form von ionisierter Luft oder in Form von N2 oder mit N2 angereichertem Druckgas
zuzuleiten und insbesondere vorzusehen, dass die Anlage und insbesondere das Lackiergas-Zuleitungssystem
oder insbesondere der Verteiler eine Umschalteinrichtung umfasst, welche wahlweise
auf einen Zustrom von feuchter Luft oder auf einen Zustrom von ionisiertem Druckgas
geschaltet ist. Hierdurch können unterschiedlichste Lackieraufgaben mit optimalen
Ergebnis ausgeführt werden. Auch ein manueller Wechsel des Druckgases kann vorgesehen
sein, in dem das Lackiergas-Zuleitungssystem an eine andere Druckgasquelle angeschlossen
wird. Die Möglichkeit des automatischen Umschaltens macht es möglich, mit minimalem
Aufwand zwischen unterschiedlichen Lackierprozessen, welche jeweils feuchte Luft oder
ionisierte Luft oder eine andere Form von Druckluft benötigen oder Stickstoff, mit
geringem Zeitaufwand zu wechseln. Weiterhin lässt sich hierdurch ein gewünschtes Druckgas
zum Ablasen von zu lackierenden Bauteilen auswählen.
[0025] Bei der Anlage kann auch vorgesehen sein, dass der Verteiler
- entweder zwischen der Druckgasquelle und dem ersten Druckschlauch angeordnet und unmittelbar
an die Druckgasquelle angeschlossen ist
- oder dass der Verteiler zwischen einem/einer von der Druckgasquelle kommenden zweiten
Druckschlauch oder Druckleitung und dem ersten Druckschlauch angeordnet ist
- wobei es insbesondere vorgesehen ist, dass die Lackiergas-Zuleitungseinrichtung ein
Umschaltventil umfasst, welches an den Verteiler angeschlossen ist und an welches
wenigstens zwei Druckgasquellen angeschlossen sind, welche unterschiedliche Druckgase
bereitstellen.
Hierdurch lassen sich unterschiedliche Anlagentypen durch das Lackiergas-Zuleitungssystem
aufwerten, da diese über den zweiten Druckschlauch flexibel an eine vorhandene Druckgasquelle
angeschlossen werden kann oder auch Druckgase gemischt werden können.
[0026] Schließlich kann es auch vorgesehen sein, dass die Heizsonde sich von dem Anschlussstück
aus über mindestens 50%, insbesondere 75% und bevorzugt mindestens 90% einer Länge
des ersten Druckschlauchs erstreckt. Hierdurch kann das in dem ersten Druckschlauch
strömende oder befindliche Druckgas optimal auf Temperatur gehalten oder erwärmt werden.
[0027] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb einer Anlage zum Lackieren, bei welchem
die Anlage insbesondere nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 13 bis
17 ausgebildet ist, ist es vorgesehen,
- dass vor Beginn eines ersten Lackiervorgangs die Lackierpistole an den ersten, insbesondere
entwässerten Druckschlauch gekuppelt wird,
- dass der Lackiervorgang durchgeführt wird,
- dass nach Abschluss des ersten Lackiervorgangs und mit Beginn einer Lackierpause die
Lackierpistole von dem ersten Druckschlauch abgekuppelt wird und mit der Entwässerungsstation
verbunden werden kann,
- dass während der erste Druckschlauch mit der Entwässerungsstation verbunden ist sich
in dem ersten Druckschlauch bildendes Kondenswasser über die Entwässerungsstation
aus dem ersten Druckschlauch abgeführt werden kann,
- dass nach Abschluss der Lackierpause und vor Beginn eines zweiten Lackiervorgangs
der erste Druckschlauch von der Entwässerungsstation abgekuppelt wird und die Lackierpistole
wieder an den ersten Druckschlauch angekuppelt wird.
Durch diese Verfahren kann eine Ansammlung von Kondensat während des Ruhens der Lackiertätigkeit
wirksam und kostengünstig vermieden werden. Insbesondere lässt sich dieses Verfahren
auch bei Anlagen anwenden, welche nicht mit einer Heizsonde zur Unterbindung von Bildung
von Kondensat ausgestattet sind. Zur Anwendung des Verfahrens ist bei solchen Anlagen
lediglich die Anschaffung einer Entwässerungsstation erforderlich. Mit diesem Verfahren
können insbesondere auch Lacke der Luft- und Raumfahrtindustrie, welche eine Einhaltung
eines bestimmten Prozessfensters bezüglich der Luftfeuchtigkeit erfordern, vorschriftsgemäß
angewandt werden. Bei dem erfindungsgemäßen verfahren kann alternativ zum Ankuppeln
an die Entwässerungsstation ein manuelles oder automatisches Entwässern über die Kupplung
und insbesondere über die Lackierpistole erfolgen.
[0028] Als Ergänzung des Verfahrens zum Betrieb einer Anlage zum Lackieren ist es auch vorgesehen,
dass vor der Durchführung des Lackiervorgangs zu lackierende Metallteile oder Kunststoffteile
durch Anblasen mit über den ersten Druckschlauch zugeführter Luft zur Vorbereitung
auf den Lackierprozess statisch entladen werden, wobei hierzu insbesondere Druckluft
oder warme Druckluft oder ionisierte Druckluft zugeführt wird, wobei es insbesondere
vorgesehen ist, dass eine Ionisierung durch eine Ionisationseinrichtung ausgeführt
wird, die über einen Verteiler an den ersten Druckschlauch angeschlossen ist. Hierdurch
ist es möglich, den Lackierprozess ohne anlagentechnischen Aufwand oder mit minimalem
anlagentechnischem Aufwand zu optimieren. Es ist auch vorgesehen, dass der Lackiervorgang
mit ionisiertem Druckgas durchgeführt wird.
[0029] Unter einem Druckgas sind im Sinne der Erfindung im weiteren Sinne sowohl Druckluft
als auch Druckgase anderer Art, insbesondere Stickstoff oder Druckgas-Gemische zu
verstehen, welche insbesondere auch mit hohen Feuchtigkeitsanteilen versehen werden
können und im Lackierprozess Einsatz finden.
[0030] Der Begriff Zündschutzart ist eine Bezeichnung aus dem Explosionsschutz, der für
verschiedene Konstruktionsprinzipien in diesem Bereich steht. Hinter jeder Zündschutzart
steckt die Grundidee, das Risiko des gleichzeitigen Vorhandenseins einer explosionsfähigen
Atmosphäre und von Zündquellen zu minimieren.
[0031] Die Zündschutzart Überdruckkapselung (Ex-p) ermöglicht es, nicht explosionsgeschützte
Geräte in explosionsgefährdeten Bereichen zu betreiben. Der Zündschutzart Überdruckkapselung
liegt der Gedanke zugrunde, explosionsfähige Gasgemische von den eingesetzten nicht-Ex-Geräten
fernzuhalten. Im Sinn der Erfindung wird unter der Zündschutzart "Überdruckkapselung"
- abgekürzt Ex-p - ein Zündschutz verstanden, welcher auf einem Betrieb nicht explosionsgeschützter
Geräte in einem überdruckgekapselten Gehäuse beruht. Hierbei wird das Gehäuse durch
einen dauerhaft in einem Inneren des Gehäuses vorhandenen Überdruck vor einem Eindringen
von eventuell in der Umgebung des Gehäuses vorliegenden explosionsfähigen Atmosphären
geschützt. Durch eine Spülung des Geräts vor einer Inbetriebnahme und/oder nach einer
Betriebsstörung wird eventuell in dem Inneren des Gehäuses vorhandenes zündfähiges
Gas-/Luftgemisch entfernt. Dies kann manuell oder auch automatisiert erfolgen.
[0032] Im Sinne der Erfindung wird unter der Zündschutzart "druckfeste Kapselung"- abgekürzt
Ex d- ein Zündschutz verstanden, welcher auf einem Einschluss einer potentiell in
einem Gehäuseinneren auftretenden Explosion beruht. Entsprechend ist ein Gehäuse explosionsdruckfest
ausgelegt und weist zünddurchschlagsichere Spalte an allen Gehäuseöffnungen auf. Weiterhin
ist beachtet, dass eine Oberflächentemperatur des Gehäuses auch bei Auftreten eines
zu erwartenden Fehlers unter der Zündtemperatur der umgebenden explosionsfähigen Atmosphäre
liegt. Die Anforderungen an Betriebsmittel, welche dieser Zündschutzart entsprechen,
sind in der Norm EN 60079-1 beschrieben.
[0033] Im Sinne der Erfindung wird unter einem ableitfähigen Gegenstand ein Gegenstand verstanden,
welcher einen höheren elektrischen Widerstand als leitfähige Gegenstände hat, aber
nicht gefährlich aufgeladen werden, wenn dieser Kontakt zu Erde aufweist und auch
keinen stark ladungserzeugenden Prozessen ausgesetzt ist. Insbesondere kann es sich
hierbei um einen ableitfähigen Gegenstand mit einem maximalen Widerstand von 1 MΩ
handeln. Unter einer ATEX-Konformität wird im Sinne der Erfindung verstanden, dass
das Lackiergas-Zuleitungssystem mit seinem Verteiler und seinem daran angeschlossenen
Druckschlauch, welcher zu einer Lackierpistole führt, sowie seiner Heizsonde durch
seinen Druckschalter und seine mit dem Druckschlauch verbundene Rückströmsicherung
und seinen ableitfähigen Druckschlauch sowie zusätzlich wahlweise auch durch seinen
Regler für Spülluft und/oder manuelle Spülung derart ausgebildet ist, dass die ATEX
Richtlinie 94/9/EG (Atex 95) oder eine vergleichbare Richtlinie erfüllt ist und/oder
dass ein Geräteschutz durch Überdruckkapselung entsprechend wenigstens einem der Schutzniveaus
"pyb" und/oder pxb" und/oder "pzc" erfüllt ist. Im Gefahrenfall, welcher durch ein
Absinken des Drucks in dem ersten Druckschlauch detektiert wird, ist dann nach einem
Abschalten der Heizsonde und einer unter Umständen vorhandenen Ionisierungseinrichtung
ein manuelles oder automatisiertes Spülen des Lackiergas-Zuleitungssystems möglich.
[0034] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung anhand von schematisch
dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben. Die Figurenblätter 1 und 2 zeigen
verschiedene Ausführungsvarianten der oben beschriebenen Erfindung.
[0035] Hierbei zeigt:
- Figur 1:
- eine schematische Ansicht einer ersten Ausführungsvariante eines Lackiergas-Zuleitungssystems;
- Figur 2:
- eine schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsvariante eines Lackiergas-Zuleitungssystems;
- Figur 3:
- eine schematische Ansicht einer dritten Ausführungsvariante eines Lackiergas-Zuleitungssystems;
- Figur 4:
- eine schematische Seitenansicht einer ersten Anlage zum Lackieren und
- Figur 5:
- eine schematische Seitenansicht einer zweiten Anlage zum Lackieren.
[0036] In der Figur 1 ist eine erste Ausführungsvariante eines Lackiergas-Zuleitungssystems
101 in schematischer Ansicht gezeigt. Dieses umfasst einen Verteiler, an welchen eine
erste Ausführungsvariante eines ersten Druckschlauchs 151 angeschlossen ist. Der Verteiler
102 umfasst ein Anschlussstück 103 und eine Steckereinheit 104. Das Anschlussstück
103 umfasst einen ersten Hals 105, einen zweiten Hals 106 und einen dritten Hals 107.
Die Steckereinheit 104 umfasst einen Kopf 108, mit welchem die Steckereinheit 104
mit einem freien Ende 105a des ersten Halses 105 lösbar verbunden ist.
[0037] Die Steckereinheit 104 und das Anschlussstück 103 sind derart verbunden, dass ein
Innenraum 109 des Anschlussstücks 103 derart verschlossen ist und dass der Innenraum
109 durch den Kopf 108 der Steckereinheit 104 derart abgedichtet ist, dass diesen
ein Druckgas DG mit einem Druck von bis zu 20 bar durchströmen kann. Die Steckereinheit
104 umfasst eine Heizsonde 110. Ein freies Ende 106a des zweiten Halses 106 ist als
Schlauchanschluss 111 ausgebildet ist, an welchen der zu einer nicht dargestellten
Lackierpistole führende erste Druckschlauch 151 angeschlossen ist. Gemäß einer Ausführungsvariante
ist es vorgesehen, dass die Steckereinheit 104 und das Anschlussstück 103 einteilig,
als ein aus einem Material gefertigtes Bauteil ausgebildet sind.
[0038] Ein freies Ende 107a des dritten Halses 107 ist als Anschluss 112 ausgebildet, an
welchen eine nicht dargestellte Druckgasquelle unter Zwischenschaltung eines zweiten
Druckschlauchs 161 angeschlossen ist. Hierbei kann es alternativ auch vorgesehen sein,
den Verteiler 102 direkt an die Druckgasquelle anzuschließen. Die Heizsonde 110 ist
als flexibles Element ausgebildet, welches sich einem Verlauf des ersten Druckschlauchs
151 anpasst.
[0039] Die Heizsonde 110 ist als elektrische Heizsonde 113 in Form eines Heizkabels 114
ausgebildet. Mit einer strichpunktierten Linie ist in der Figur 1 eine Wand 171 angedeutet,
welche eine rechts von der Wand 171 liegende explosionsgefährdete Umgebung Raum 172
von einer links neben der Wand 171 liegenden nicht explosionsgefährdeten Umgebung
173 voneinander trennt. Hierbei sind der erste Druckschlauch 151 und die darin verlaufende
Heizsonde 110 durch die Wand 171 hindurchgeführt, so dass der Verteiler 102 in der
nicht explosionsgefährdeten Umgebung 172 angeordnet ist und somit technisch einfacher
und damit kostengünstiger ausgeführt sein kann. Vor der oben erwähnten, nicht dargestellten
Lackierpistole ist an einem dem Schlauchanschluss 111 gegenüber liegenden Ende 151b
des Druckschlauchs 151 eine Rückströmsicherung 180 angeordnet. Diese verhindert insbesondere
auch in einem drucklosen oder druckschwachen Zustand des ersten Druckschlauchs 151
ein ungewünschtes Einströmen von ggf. explosionsfähiger Umgebungsluft z.B. über die
Lackierpistole. Durch diese Rückströmsicherung 180 ist auch verhindert, dass Druckgas
DG entgegen einer Strömungsrichtung x zurückströmt. Weiterhin ist der erste Druckschlauch
151 durch eine Gummiummantelung ableitfähig ausgebildet. Alternativ ist es auch vorgesehen,
den Gummischlauch als Vollgummischlauch auszubilden. Der Verteiler 101 umfasst auch
einen Regler 181 für Spülluft.
[0040] Das Lackiergas-Zuleitungssystem 101 umfasst eine Verlängerung 115, welche an das
freie Ende 107a des dritten Halses 107 des Verteilers 102 angeschlossen ist und in
der vorliegenden Ausführungsvariante durch den zweiten Druckschlauch 161 gebildet
ist. Weiterhin umfasst das Lackiergas-Zuleitungssystem 101 einen Druckschalter 116,
welcher an der Verlängerung 115 montiert ist. Alternativ kann der Druckschalter auch
in anderen Bereichen des Lackiergas-Zuleitungssystems montiert sein. Der Druckschalter
116 detektiert über einen Innenraum 117 des Verteilers 102 einen in dem Druckschlauch
151 vorhandenen Gasdruck. Der erwähnte Regler 181 ermöglicht z.B. dann, wenn der Druckschalter
116 einen Druck von z.B. unter 0,5 bar detektiert und ein Abschalten des Lackiergas-Zuleitungssystems
101 veranlasst hat, eine automatisches Spülen mit Druckgas DG. Alternativ kann statt
des Reglers 181 und des Druckschalters 116 auch nur ein Druckschalter vorhanden sein,
wobei in einem derartigen Fall ein Spülen manuell ausgeführt wird.
[0041] Das Lackiergas-Zuleitungssystem 101 umfasst ein Sicherheitsüberdruckventil 118, wobei
durch das Sicherheitsüberdruckventil 118 eine Verbindung zwischen dem Innenraum 117
des Verteilers 102 und einer Umgebung U hergestellt ist.
[0042] Das Lackiergas-Zuleitungssystem 101 umfasst auch einen Druckregler 119, wobei der
Druckregler 119 an die Verlängerung 115 angeschlossen ist. Alternativ ist es auch
vorgesehen, den Druckregler an den dritten Hals anzuschließen.
[0043] Die Heizsonde 110 erstreckt sich bezogen auf ihre gesamte Länge L110 im verbauten
Zustand mit mehr als ihrer halben Länge HL110 über das freie Ende 106a des zweiten
Halses 106 hinaus in den Druckschlauch 151 hinein.
[0044] Das Anschlussstück 103 ist derart ausgebildet, dass eine Längsachse LA105 des ersten
Halses 105 und eine Längsachse LA106 des zweiten Halses 106 eine gemeinsame Längsachse
A156 bilden und eine Längsachse LA107 des dritten Halses 107 rechtwinklig zu der gemeinsamen
Längsachse A156 des ersten und des zweiten Halses 105, 106 angeordnet ist.
[0045] Entsprechend ist das Anschlussstück 103 als T-Stück ausgebildet ist, bei welchem
der dritte Hals 107 mit seiner Längsachse LA107 rechtwinklig zu der gemeinsamen Längsachse
LA156 der anderen beiden Hälse 105, 106 angeordnet ist.
[0046] In der Figur 2 ist eine zweite Ausführungsvariante eines Lackiergas-Zuleitungssystem
201 in schematischer Ansicht gezeigt. Hier ist ein Verteiler 202 an eine zweite Ausführungsvariante
eines ersten Druckschlauchs 251 angeschlossen. Grundsätzlich wird zu dieser zweiten
Ausführungsvariante auf die Beschreibung zu der Figur 1 verwiesen. Hierbei korrespondieren
die zu der Figur 1 angegebenen Bezugszeichen jeweils mit den um jeweils 100 erhöhten
Bezugszeichen der Figur 2. Im Unterschied zu der in der Figur 1 gezeigten Ausführungsvariante
ist eine Heizsonde 210 als eine durch ein Gas beheizte Gas-Heizsonde 213 in Form einer
Heizleitung 214 ausgebildet und derart ausgeführt, dass die Richtlinie 94/9/EG (Atex
95) erfüllt ist und somit der Verteiler 202 in einer explosionsgefährdeten Umgebung
272 untergebracht werden kann. Entsprechend ist auch ein Druckschalter 216 derart
verbaut, dass die Richtlinie 94/9/EG (Atex 95) erfüllt ist.
[0047] Gemäß einer Ausführungsvariante ist es vorgesehen, dass die Steckereinheit 204 und
das Anschlussstück 203 einteilig, als aus einem Material gefertigtes Bauteil ausgebildet
sind.
[0048] Vor der oben erwähnten, nicht dargestellten Lackierpistole ist an einem dem Schlauchanschluss
211 gegenüber liegenden Ende 151b des Druckschlauchs 251 eine Rückströmsicherung 280
angeordnet. Diese verhindert in einem drucklosen oder druckschwachen Zustand ein Einströmen
von Umgebungsluft. Durch diese Rückströmsicherung 280 ist auch verhindert, dass Druckgas
DG entgegen einer Strömungsrichtung x zurückströmt. Der Verteiler 201 umfasst auch
einen Regler 281 für Spülluft, wobei der Regler 281 bei zu geringem Druck ein Signal
von dem Druckschalter 216 erhält und dann für ein automatisches Spülen durch eine
Spülvorrichtung sorgt. Hierbei besteht ATEX-Konformität.
[0049] In der Figur 3 ist eine dritte Ausführungsvariante eines Lackiergas-Zuleitungssystem
301 in schematischer Ansicht gezeigt, wobei ein Verteiler 302 an eine dritte Ausführungsvariante
eines ersten Druckschlauchs 351 angeschlossen ist. Grundsätzlich wird zu dieser dritten
Ausführungsvariante auf die Beschreibung zu der Figur 1 verwiesen. Hierbei korrespondieren
die zu der Figur 1 angegebenen Bezugszeichen jeweils mit den um jeweils 200 erhöhten
Bezugszeichen der Figur 3. Im Unterschied zu der Figur 1 ist eine Heizsonde 310 als
durch eine Flüssigkeit beheizte Heizsonde 313 in Form eines Heizschlauchs 314 ausgebildet.
Weiterhin bilden eine Längsachse L305 eines ersten Halses 305 und eine Längsachse
L307 eines dritten Halses 307 eine gemeinsame Längsachse LA357 und eine Längsachse
L306 des zweiten Halses 306 ist rechtwinklig zu der gemeinsamen Längsachse LA357 des
ersten und des dritten Halses 305, 307 angeordnet. Die erwähnte Heizsonde 310 ist
in einen Mantel M351 des ersten Druckschlauchs 351 integriert und verläuft in diesem
entlang seiner Längserstreckung. Alternativ ist es auch vorgesehen, dass die Heizsonde
spiralförmig umlaufend in Richtung der Längserstreckung des ersten Druckschlauchs
verläuft. Bei beiden Ausführungsvarianten kann es auch vorgesehen sein, dass die Heizsonde
innerhalb des Mantels in einem Innenraum des ersten Druckschlauchs verläuft.
[0050] Gemäß einer Ausführungsvariante ist es vorgesehen, dass die Steckereinheit 304 und
das Anschlussstück 303 einteilig, als aus einem Material gefertigtes Bauteil ausgebildet
sind.
[0051] Vor der oben erwähnten, nicht dargestellten Lackierpistole ist an einem dem Schlauchanschluss
311 gegenüber liegenden Ende 351b des Druckschlauchs 351 eine Rückströmsicherung 380
angeordnet. Diese verhindert in einem drucklosen oder druckschwachen Zustand ein Einströmen
von Umgebungsluft z.B. über die Lackierpistole. Durch diese Rückströmsicherung 380
ist auch verhindert, dass Druckgas DG entgegen einer Strömungsrichtung x zurückströmt.
Der Verteiler 301 umfasst auch einen Regler 381 für Spülluft, wobei der Regler 381
bei zu geringem Druck ein Signal von dem Druckschalter 316 erhält und dann für ein
automatisches Spülen durch eine Spülvorrichtung sorgt. Hierbei besteht ATEX-Konformität.
[0052] In der Figur 4 ist eine schematische Seitenansicht einer ersten Anlage 1.1 zum Lackieren
gezeigt. Die erste Anlage 1.1 umfasst eine Druckgasquelle 2 für Druckgas 3. Bei dem
Druckgas 3 handelt es sich um feuchtes Druckgas mit einer relativen Feuchte von über
40%. Die Anlage 1.1 umfasst ein erstes Lackiergas-Zuleitungssystem LZ1, welches einen
Verteiler 7 und einen ersten Druckschlauch 4 umfasst und welches im Detail entsprechend
einem der vorhergehend beschrieben Lackiergas-Zuleitungssysteme ausgeführt sein kann.
Weiterhin umfasst die Anlage 1.1 eine Lackierpistole 5 zum Versprühen eines Lacks
und kann, wie gezeigt, eine Entwässerungsstation 6 zum Entwässern des Druckschlauchs
4 umfassen. Hierbei ist der Druckschlauch 4 im Betrieb der Anlage 1.1 wahlweise an
die Lackierpistole 5 oder an die Entwässerungsstation 6 angeschlossen.
[0053] Bei Bedarf kann eine händische Entwässerung des Druckschlauchs 4 dadurch erfolgen,
dass vor dem Start eines Lackiervorgangs zunächst ohne Farb- bzw. Lackzufuhr Druckluft
3 durch die Lackierpistole 5 abgeblasen wird. Hierbei ist die Lackierpistole 5 derart
ausgerichtet, dass an einem nicht dargestellten, zu lackierenden Bauteil vorbeigeblasen
wird.
[0054] Optional kann es auch vorgesehen sein, dass der Druckschlauch 4 über ein T-Stück
an eine Atemschutzmaske 23 angeschlossen ist. Dies kann unter Zwischenschaltung einer
Atemluftaufbereitungseinrichtung 22 erfolgen.
[0055] Der Verteiler 7 ist zwischen der Druckgasquelle 2 und dem Druckschlauch 4 angeordnet
und damit unmittelbar an den Druckschlauch 4 angeschlossen. Alternativ kann der Verteiler
7 entweder über einen zweiten, nicht dargestellten Druckschlauch an die Druckgasquelle
2 angeschlossen sein oder auch direkt an die Druckgasquelle angeschlossen sein.
[0056] Weiterhin umfasst der Verteiler 7 ein Anschlussstück 8 und eine Heizsonde 9, wobei
sich die Heizsonde 9 von dem Anschlussstück 8 aus über eine Länge L4 des ersten Druckschlauchs
4 erstreckt.
[0057] Der erste Druckschlauch 4 ist mit einem ersten Ende 4a über den Verteiler 7 mit der
Druckgasquelle 2 verbunden und mit einem zweiten Ende 4b wahlweise mit der Lackierpistole
5 oder der Entwässerungsstation 6 verbunden. Gemäß einer nicht dargestellten Ausführungsvariante
kann der Druckschlauch mit seinem zweiten Ende über ein T-Stück auch mit der Lackierpistole
und der Entwässerungsstation verbunden sein. Hierzu umfasst der erste Druckschlauch
4 an seinem zweiten Ende 4b eine Schlauchkupplung K4b und hierzu umfasst die Lackierpistole
5 eine auf die Schlauchkupplung K4b angepasste Pistolenkupplung K5 und die Entwässerungsstation
6 eine auf die Schlauchkupplung K4b angepasste Kupplung K6. Die Entwässerungsstation
6 weist eine sogenannte "Bluterfunktion" auf, mittels derer bei ruhender Lackierfunktion
eine kontinuierliche Gasdurchströmung und damit eine kontinuierliche Entwässerung
des ersten Druckschlauchs 4 realisierbar ist. Die Heizsonde 9 umläuft den Druckschlauch
4 spiralähnlich und bildet eine Schlauchheizung. Diese Heizsonde 9 kann auch entsprechend
den Ausführungen zu den Figuren 1 bis 3 als in dem Druckschlauch 4 verlaufende, innenliegende
Heizsonde 9 oder als in einen in der schematischen Darstellung nicht näher bezeichneten
Mantel des Druckschlauchs 4 eingebettete Heizsonde 9 ausgebildet sein. Mittels der
Heizsonde 9 kann ein Heizen elektrisch, mit Heizgas oder ein Heizen mit Heißwasser
erfolgen. Hierbei weist die Heizsonde ATEX-Konformität auf. Bezüglich detaillierter
Bauformen des Verteilers und dessen Heizsonde wird auf die Beschreibung der Figuren
1 bis 3 verwiesen. Die in der Figur 4 gezeigte erste Anlage 1.1 kann mit jedem in
der Figurenbeschreibung beschriebenen oder sich aus den Ansprüchen ergebenden Lackiergas-Zuleitungssystem
kombiniert werden.
[0058] Die erste Anlage 1.1 umfasst eine Rückströmsicherung 20. Diese ist in einem Bereich
des zweiten Endes 4b des ersten Druckschlauchs 4 angeordnet. Durch diese Rückströmsicherung
20 ist verhindert, dass Druckgas DG entgegen einer Strömungsrichtung x in den Druckschlauch
4 zurückströmt. Weiterhin umfasst die erste Anlage 1.1 einen Druckschalter 16, mittels
welchem ein Druck in einem Innenraum des Druckschlauchs 4 überwacht wird. Weiterhin
kann das erste Lackierluft-Zuleitungssystem LZ1 der ersten Anlage 1.1 einen Regler
21 für Spülluft umfassen, wobei der Regler 21 bei zu geringem Druck ein Signal von
dem Druckschalter 16 erhält und dann für ein automatisches Spülen durch eine Spülvorrichtung
sorgt. Für die Komponenten der ersten Anlage 1.1 besteht ATEX-Konformität.
[0059] In der Figur 5 ist eine schematische Seitenansicht einer zweiten Anlage 1.2 zum Lackieren
gezeigt. Die zweite Anlage 1.2 umfasst eine Druckgasquelle 2 für Druckgas 3. Bei dem
Druckgase 3 handelt es sich entweder um ionisiertes Druckgas, insbesondere um ionisierte
Druckluft oder um ionisierten Stickstoff oder um mit Stickstoff angereicherte ionisierte
Druckluft oder um ionisiertes Kohlendioxid oder um ein nicht ionisiertes Druckgas.
Die zweite Anlage 1.2 umfasst ein zweites Lackiergas-Zuleitungssystem LZ2, welches
einen Verteiler 7 und einen ersten Druckschlauch 4 umfasst und welches im Detail zumindest
teilweise entsprechend einem der vorhergehend beschrieben Lackiergas-Zuleitungssysteme
ausgeführt sein kann. Weiterhin umfasst die zweite Anlage 1.2 eine Lackierpistole
5 zum Versprühen eines Lacks. Hierbei ist der Druckschlauch 4 im Betrieb der zweiten
Anlage 1.2 an die Lackierpistole 5 angeschlossen. Optional ist es auch vorgesehen,
dass der Druckschlauch 4 über ein T-Stück an eine Atemschutzmaske 23 angeschlossen
ist. Dies kann unter Zwischenschaltung einer Atemluftaufbereitungseinrichtung 22 erfolgen.
[0060] Bei Bedarf kann eine händische Entwässerung des Druckschlauchs 4 dadurch erfolgen,
dass vor dem Start eines Lackiervorgangs zunächst ohne Farb- bzw. Lackzufuhr Druckluft
3 durch die Lackierpistole 5 abgeblasen wird. Hierbei ist die Lackierpistole 5 derart
ausgerichtet, dass an einem nicht dargestellten, zu lackierenden Bauteil vorbeigeblasen
wird.
[0061] Der Verteiler 7 ist zwischen der Druckgasquelle 2 und dem Druckschlauch 4 angeordnet
und damit unmittelbar an den Druckschlauch 4 angeschlossen. Alternativ kann der Verteiler
7 entweder über einen zweiten, nicht dargestellten Druckschlauch an die Druckgasquelle
2 angeschlossen sein oder auch direkt an die Druckgasquelle angeschlossen sein.
[0062] Weiterhin umfasst der Verteiler 7 ein Anschlussstück 8 und eine Heizsonde 9, wobei
sich die Heizsonde 9 von dem Anschlussstück 8 aus über eine Länge L4 des ersten Druckschlauchs
4 erstreckt.
[0063] Der erste Druckschlauch 4 ist mit einem ersten Ende 4a über den Verteiler 7 mit der
Druckgasquelle 2 verbunden und mit einem zweiten Ende 4b lösbar an die Lackierpistole
5 angeschlossen. Hierzu umfasst der erste Druckschlauch 4 an seinem zweiten Ende 4b
eine Schlauchkupplung K4b und hierzu umfasst die Lackierpistole 5 eine auf die Schlauchkupplung
K4b angepasste Pistolenkupplung K5. Die Heizsonde 9 ist als elektrische Heizsonde
ausgebildet und verläuft entlang der Längsachse in einem Innenraum 4i des Druckschlauchs
4. Ein Mantel 4m, welcher den Druckschlauchs 4 bildet, ist aus einem ableitfähigen
Material, insbesondere aus Gummi ausgebildet ist. Somit weist die zweite Anlage 1.2
in einer explosionsgefährdeten Umgebung 72 ATEX-Konformität auf. Insbesondere weist
die Anlage 1.2 eine ATEX-Konformität gemäß Überdruckkapselung auf, wobei insbesondere
ein Schutzniveau pxb oder pyb oder pzc erreicht wird. Der Verteiler 7 kann zumindest
in Teilen entsprechend der Beschreibung zu der Figuren 1 bis 3 ausgeführt sein.
[0064] Die zweite Anlage 1.2 umfasst eine Rückströmsicherung 20. Diese ist in einem Bereich
des zweiten Endes 4b des ersten Druckschlauchs 4 angeordnet. Durch diese Rückströmsicherung
20 ist verhindert, dass insbesondere über die Lackierpistole 5 Gas entgegen einer
Strömungsrichtung x in den Druckschlauch 4 einströmt. Weiterhin umfasst das Lackierluft-Zuleitungssystem
LZ2 der zweiten Anlage 1.2 einen Druckschalter 16, welcher einen in dem Innenraum
4i des Druckschlauchs 4 vorherrschenden Druck überwacht und bei einem Abfall des Drucks
unter z.B. 0,5 bar sowohl eine Abschaltung der Heizsonde 9 als auch eine Abschaltung
einer Ionisierungseinrichtung 50 bewirkt. Hierbei ist die Ionisierungseinrichtung
50 in der Figur 5 nur schematisch dargestellt und kann alternativ sowohl vor dem Druckschlauch
4 als auch in dem Druckschlauch 4, als auch nach dem Druckschlauch 4 angeordnet sein.
Weiterhin umfasst die zweite Anlage 1.2 entweder einen Regler 21 für Spülluft oder
einen Reset-Schalter 51, so dass nach einem durch den Druckschalter bewirkten Abschalten
eine Spülung des Druckschlauchs 4 entweder automatisiert erfolgt und die zweite Anlage
1.2 automatisch neu gestartet wird oder ein Spülen manuell erfolgt und die zweite
Anlage 1.2 danach manuell über den Reset-Schalter 51 neu gestartet wird.
[0065] Auf der Basis der zu der Figur 4 beschriebenen ersten Anlage 1.1 oder auf der Basis
der zu der Figur 5 beschriebenen zweiten Anlage 1.2 sieht ein Verfahren zum Betrieb
der ersten Anlage 1.1 bzw. der zweite Anlage 1.2 zum Lackieren vor:
- dass vor Beginn eines ersten Lackiervorgangs die Lackierpistole 5 an den ersten Druckschlauch
4 gekuppelt wird,
- dass der Lackiervorgang durchgeführt wird,
- dass nach Abschluss des ersten Lackiervorgangs und mit Beginn einer Lackierpause die
Lackierpistole 5 von dem ersten Druckschlauch 4 abgekuppelt wird und mit der Entwässerungsstation
6 verbunden werden kann,
- dass während der erste Druckschlauch 4 mit der Entwässerungsstation 6 verbunden ist
sich in dem ersten Druckschlauch 4 bildendes Kondenswasser über die Entwässerungsstation
6 aus dem ersten Druckschlauch 4 abgeführt wird,
- dass nach Abschluss der Lackierpause und vor Beginn eines zweiten Lackiervorgangs
der erste Druckschlauch 4 von der Entwässerungsstation 6 abgekuppelt wird und die
Lackierpistole 5 wieder an den Druckschlauch 4 angekuppelt wird.
[0066] Es ist insbesondere auch möglich die oben beispielhaft beschriebenen Anlagen 1.1
und 1.2 kombiniert als Anlage mit einem einzigen Druckschlauch auszuführen. Die Druckgasquelle
kann hier wahlweise wenigstens eines der vorgenannten und nachgenannten Druckgase
bereitstellen.
[0067] Für die Ausführungsvarianten der Figuren 1 bis 5 gilt, dass als Druckgas 3 bzw. Lackiergas
dem Lackiergas-Zuleitungssystem 101 bzw. 201 bzw. 301 befeuchtete Luft oder warme
befeuchtete Luft oder mit 1 bis 30 kV ionisierte Luft oder mit 1 bis 30 kV ionisierte
warme Luft oder Stickstoff oder mit Stickstoff angereicherte Druckluft oder warmer
Stickstoff oder mit Stickstoff angereicherte warme Druckluft oder Druckluft oder warme
Druckluft oder ein anderes Druckgas wie z.B. Kohlendioxid zugeführt wird.
[0068] Durch eine Aktivierung der Schlauchheizung lässt sich das Druckgas erwärmen. Eine
Auswahl zwischen Druckluft, ionisierter Druckluft, befeuchteter Druckluft, Stickstoff
oder mit Stickstoff angereicherter Druckluft kann mittels einem entsprechenden Umschaltventil
erfolgen. Somit kann die Anlage mit verschiedensten Druckgasen DG betrieben werden.
Sofern Druckgas als ionisiertes Druckgas oder als befeuchtete Luft gewählt wird, können
Metallteile oder Kunststoffteile, welche hiermit angeblasen werden, zur Vorbereitung
auf den Lackierprozess statisch entladen werden. Eine Auswahl zwischen unterschiedlichen
Druckgasen kann mittels eines Umschaltventils erfolgen. Sofern Druckgas als ionisiertes
Druckgas oder als befeuchtete Luft gewählt und als Lackierluft verwendet wird, können
Metallteile oder Kunststoffteile während eines Lackiervorgangs statisch entladen werden
und/oder statisch nicht so stark aufgeladen werden wie durch die Verwendung von Luft
als Druckgas.
[0069] Grundsätzlich gilt für alle Ausführungsvarianten des Lackiergas-Zuleitungssystem
unabhängig von den oben stehenden Ausführungen, dass ATEX-Konformität besteht.
Bezugszeichenliste:
[0070]
- 1.1,1.2
- erste/zweite Anlage
- 2
- Druckgasquelle
- 3
- Druckgas
- 4
- erster Druckschlauch
- 4a
- erstes Ende von 4
- 4b
- zweites Ende von 4
- 4i
- Innenraum von 4
- 4m
- Mantel von 4
- 5
- Lackierpistole
- 6
- Entwässerungsstation
- 7
- Verteiler
- 8
- Anschlussstück
- 9
- Heizsonde
- 16
- Druckschalter
- 20
- Rückströmsicherung
- 21
- Regler für Spülluft
- 22
- Atemluftaufbereitungseinrichtung
- 23
- Atemschutzmaske
- 50
- Ionisierungseinrichtung
- 51
- Reset-Schalter
- 72
- explosionsgefährdete Umgebung
- K4b
- Schlauchkupplung
- K5
- Pistolenkupplung
- K6
- Kupplung
- LZ1,LZ2
- erstes/zweites Lackiergas-Zuleitungssystem
- 101
- Lackiergas-Zuleitungssystem
- 102
- Verteiler
- 103
- Anschlussstück von 102
- 104
- Steckereinheit von 102
- 105
- erster Hals von 103
- 105a
- freies Ende von 105
- 106
- zweiter Hals von 103
- 106a
- freies Ende von 106
- 107
- dritter Hals von 103
- 107a
- freies Ende von 107
- 108
- Kopf von 104
- 109
- Innenraum von 103
- 110
- Heizsonde
- 111
- Schlauchanschluss
- 112
- Anschluss
- 113
- elektrische Heizsonde
- 114
- Heizkabel
- 115
- Verlängerung
- 116
- Druckschalter
- 117
- Innenraum von 102
- 118
- Sicherheitsüberdruckventil
- 119
- Druckregler
- 151
- erster Druckschlauch
- 151b
- Ende von 151
- 161
- zweiter Druckschlauch
- 171
- Wand
- 172
- explosionsgefährdete Umgebung
- 173
- nicht explosionsgefährdete Umgebung
- 180
- Rückströmsicherung
- 181
- Regler für Spülluft
- HL110
- halbe Länge von 110
- L110
- Länge von 110
- LA105
- Längsachse von 105
- LA106
- Längsachse von 106
- LA107
- Längsachse von 107
- LA156
- gemeinsame Achse von 105 und 106
- U
- Umgebung
- 201
- Lackiergas-Zuleitungssystem
- 202
- Verteiler
- 203
- Anschlussstück von 202
- 204
- Steckereinheit von 202
- 205
- erster Hals von 203
- 205a
- freies Ende von 205
- 206
- zweiter Hals von 203
- 206a
- freies Ende von 206
- 207
- dritter Hals von 203
- 207a
- freies Ende von 207
- 208
- Kopf von 204
- 209
- Innenraum von 203
- 210
- Heizsonde
- 211
- Schlauchanschluss
- 212
- Anschluss
- 213
- Gas-Heizsonde
- 214
- Heizleitung
- 215
- Verlängerung
- 216
- Druckschalter
- 217
- Innenraum von 202
- 218
- Sicherheitsüberdruckventil
- 219
- Druckregler
- 251
- erster Druckschlauch
- 251b
- Ende von 251
- 261
- zweiter Druckschlauch
- 272
- explosionsgefährdete Umgebung
- 280
- Rückströmsicherung
- 281
- Regler für Spülluft
- LA205
- Längsachse von 205
- LA206
- Längsachse von 206
- LA207
- Längsachse von 207
- LA256
- gemeinsame Achse von 205 und 206
- 301
- Lackiergas-Zuleitungssystem
- 302
- Verteiler
- 303
- Anschlussstück von 302
- 304
- Steckereinheit von 302
- 305
- erster Hals von 303
- 305a
- freies Ende von 305
- 306
- zweiter Hals von 303
- 306a
- freies Ende von 306
- 307
- dritter Hals von 303
- 307a
- freies Ende von 307
- 308
- Kopf von 304
- 309
- Innenraum von 303
- 310
- Heizsonde
- 311
- Schlauchanschluss
- 312
- Anschluss
- 313
- mit Flüssigkeit beheizte Heizsonde
- 314
- Heizschlauch
- 315
- Verlängerung
- 316
- Druckschalter
- 317
- Innenraum von 302
- 318
- Sicherheitsüberdruckventil
- 319
- Druckregler
- 351
- erster Druckschlauch
- 351b
- Ende von 351
- 361
- zweiter Druckschlauch
- 380
- Rückströmsicherung
- 381
- Regler für Spülluft
- LA357
- gemeinsame Längsachse
- L305
- Längsachse
- L306
- Längsachse
- L307
- Längsachse
- M351
- Mantel von 351
- x
- Strömungsrichtung
1. Lackiergas-Zuleitungssystem (101; 201; 301; LZ1; LZ2) umfassend einen Verteiler (102;
202; 302; 7), wobei der Verteiler (102; 202; 302; 7) ein Anschlussstück (103; 203;
303) und eine Steckereinheit (104; 204; 304) umfasst,
- wobei das Anschlussstück (103; 203; 303) einen ersten Hals (105; 205; 305), einen
zweiten Hals (106; 206; 306) und einen dritten Hals (107; 207; 307) umfasst,
- wobei die Steckereinheit (104; 204; 304) einen Kopf (108; 208; 308) umfasst, mit
welchem die Steckereinheit (104; 204; 304) mit einem freien Ende (105a; 205a; 305a)
des ersten Halses (105; 205; 305) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Steckereinheit (104; 204; 304) und das Anschlussstück (103; 203; 303) derart
verbunden sind, dass ein Innenraum (109; 209; 309) des Anschlussstücks (103; 203;
303) derart verschlossen ist und dass der Innenraum (103; 203; 303) durch den Kopf
(108; 208; 308) der Steckereinheit (104; 204; 304) derart abgedichtet ist, dass diesen
ein Druckgas (DG; 3) mit einem Druck von bis zu 20 bar durchströmen kann,
- dass die Steckereinheit (104; 204; 304) eine Heizsonde (110; 210; 310; 9) umfasst,
- dass das freie Ende (106a; 206a; 306a) des zweiten Halses (106; 206; 306) als Schlauchanschluss
(111; 211; 311) ausgebildet ist.
2. Lackiergas-Zuleitungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Lackiergas-Zuleitungssystem (101; 201; 301; LZ1; LZ2)
- einen ersten Druckschlauch (151; 251; 351; 4), welcher als ableitfähiger Druckschlauch
und insbesondere als Gummischlauch ausgebildet ist umfasst,
- wobei das Lackiergas-Zuleitungssystem eine in dem ersten Druckschlauch (151; 251;
351; 4) verbaute oder an den ersten Druckschlauch (151; 251; 351; 4) angeschlossene
Rückströmsicherung (180; 280; 380; 20) umfasst und/oder
- wobei das Lackiergas-Zuleitungssystem einen Druckschalter (116; 216; 316; 16) und
insbesondere einen Reset-Schalter (51) umfasst, wobei der Druckschalter (116; 216;
316; 16) einen in dem ersten Druckschlauch (151; 251; 351; 4) vorhandenen Gasdruck
detektiert und wobei der Reset-Schalter (51), mittels welchem der Druckschalter (16)
nach einer Detektion eines zu geringen Drucks zurücksetzbar ist.
3. Lackiergas-Zuleitungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Lackiergas-Zuleitungssystem einen Regler (181; 281; 381; 21) für Spülluft umfasst.
4. Lackiergas-Zuleitungssystem nach Anspruch 1 oder 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Lackiergas-Zuleitungssystem (101; 201; 301; LZ1; LZ2) einen zweiten Druckschlauchs
(161; 261; 361) oder eine zweite Druckleitung umfasst und dass ein freies Ende (107a;
207a; 307a) des dritten Halses (107; 207; 307) als Anschluss (112; 212; 312) ausgebildet
ist, an welchen eine Druckgasquelle (2) direkt oder unter Zwischenschaltung des zweiten
Druckschlauchs (161; 261; 361) oder der zweiten Druckleitung angeschlossen ist.
5. Lackiergas-Zuleitungssystem nach Anspruch 1 oder 2 oder 3, oder 4
dadurch gekennzeichnet, dass die Heizsonde (110; 210; 310; 9) als flexibles Element ausgebildet ist,
- wobei die Heizsonde (110; 9) insbesondere als elektrische Heizsonde (113), vorzugsweise
als Heizkabel (114) ausgebildet ist oder
- wobei die Heizsonde (210) insbesondere als durch eine Flüssigkeit beheizte Heizsonde
(213), vorzugsweise als Heizschlauch (214) ausgebildet ist oder
- wobei die Heizsonde (310) insbesondere als durch ein Gas beheizte Gas-Heizsonde
(313), vorzugsweisen als Heizleitung (314) ausgebildet ist.
6. Lackiergas-Zuleitungssystemnach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verteiler (102; 202; 302; 7) eine Verlängerung (115; 215; 315) umfasst, welche
an ein freies Ende (107a; 207a; 307a) des dritten Halses (107; 207; 307) angeschlossen
ist, und der Druckschalter (116; 216; 316) an der Verlängerung (115; 215; 315) montiert
ist.
7. Lackiergas-Zuleitungssystem nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Lackiergas-Zuleitungssystem (101; 201; 301; LZ1; LZ2) ein Sicherheitsüberdruckventil
(118; 218; 318) umfasst,
- wobei durch das Sicherheitsüberdruckventil (118; 218; 318) eine Verbindung zwischen
dem Innenraum (117; 217; 317) des Verteilers (102; 202; 302) und einer Umgebung (U)
hergestellt ist.
8. Lackiergas-Zuleitungssystem nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Heizsonde (110; 210; 310; 9) bei mit dem Anschlussstück (103; 203; 303)
verbundener Steckereinheit (104; 204; 304) wenigstens mit ihrer halben Länge (HL110)
über ein freies Ende (106a; 206a; 306a) des zweiten Halses (106; 206; 306) hinaus
erstreckt.
9. Lackiergas-Zuleitungssystem nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlussstück (103; 203; 303) derart ausgebildet ist, dass
- entweder eine Längsachse (LA105; LA205) des ersten Halses (105; 205) und eine Längsachse
(LA106; LA206) des zweiten Halses (106; 206) eine gemeinsame Längsachse (LA156; LA256)
bilden und eine Längsachse (LA107; LA207) des dritten Halses (107; 207) abragend,
insbesondere gewinkelt, bevorzugt rechtwinklig zu der gemeinsamen Längsachse (LA156;
LA256) des ersten und des zweiten Halses (105, 106; 205, 206) angeordnet ist
- oder eine Längsachse (LA305) des ersten Halses (305) und eine Längsachse (LA307)
des dritten Halses (307) eine gemeinsame Längsachse (LA357) bilden und eine Längsachse
(LA306) des zweiten Halses (306) abragend, insbesondere gewinkelt, bevorzugt rechtwinklig
zu der gemeinsamen Längsachse (LA357) des ersten und des dritten Halses (305, 307)
angeordnet ist
- oder eine Längsachse des ersten Halses, eine Längsachse des zweiten Halses und eine
Längsachse des dritten Halses Y-artig zueinander angeordnet sind.
10. Lackiergas-Zuleitungssystem nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlussstück (103; 203; 303) als T-Stück ausgebildet ist, bei welchem einer
der Hälse (107; 207; 306) mit seiner Längsachse (LA107, LAL207, LA306) rechtwinklig
zu einer gemeinsamen Längsachse (LA156, LA256, LA357) der anderen beiden Hälse (105,
106; 205; 206; 305, 307) angeordnet ist.
11. Lackiergas-Zuleitungssystem nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Heizsonde (110; 210; 310; 9) in eine Wandung des Anschlussstücks (103; 203; 303)
integriert ist und/oder
- dass die Heizsonde (310; 9) in einen Mantel (M351; 4m) des ersten Druckschlauchs (351;
4) integriert ist und insbesondere umlaufend integriert ist oder einen Mantel (M351)
des ersten Druckschlauchs (4) umgibt und insbesondere den ersten Druckschlauch (4)
vorzugsweise spiralförmig umläuft und eine Heizhülle bildet oder insbesondere entlang
einer Längserstreckung des ersten Druckschlauchs verläuft,
- dass es insbesondere auch vorgesehen ist, dass die Heizsonde eine Heizleitung oder mehrere
Heizleitungen umfasst, die entlang einer Längsachse des ersten Druckschlauchs verlaufen
und dass die Heizsonde insbesondere eine Einzelheizsonde oder wenigstens zwei Einzelheizsonden
umfasst, welche entlang der Längsachse angeordnet sind, wobei es insbesondere vorgesehen
ist, dass die Einzelheizsonde bzw. Einzelheizsonden in den Mantel integriert ist bzw.
sind, wobei es insbesondere auch vorgesehen ist, dass der erste Druckschlauch als
sogenannter Multilumenschlauch bzw. Mehrkammerschlauch ausgebildet ist, welcher in
einem Einzelschlauch oder in mehreren Einzelschläuchen die Druckluftleitungen und
die Heizsonden bzw. Einzelheizsonden aufnimmt.
12. Lackiergas-Zuleitungssystem nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizsonde (9) als elektrische Heizung ausgebildet ist, wobei die elektrische
Heizung in einem Innenraum (4i) des ersten Druckschlauchs (4) angeordnet ist und der
erste Druckschlauch (4) als ableitfähiger Druckschlauch ausgebildet ist, derart dass
eine Überdruckkapselung gemäß ATEX entsprechend einem Schutzniveau "p" realisiert
ist.
13. Lackiergas-Zuleitungssystem insbesondere nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Druckschlauch (151; 251; 351; 4) eine Heizung umfasst, derart dass eine
ATEX-Konformität gemäß Überdruckkapselung und insbesondere entsprechend einem Schutzniveau
"p" realisiert ist.
14. Lackiergas-Zuleitungssystem insbesondere nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Druckschlauch (151; 251; 351; 4) eine Heizung umfasst und als ableitfähiger
Schlauch ausgeführt ist und/oder einen Druckschalter(16; 116; 216; 316) der einen
Druck innerhalb des ersten Druckschlauchs (151; 251; 351; 4) detektiert und/oder eine
manuelle und/oder automatisierte Spülvorrichtung umfasst, derart dass eine ATEX-Konformität
gemäß Überdruckkapselung und insbesondere entsprechend einem Schutzniveau "p" realisiert
ist.
15. Lackiergas-Zuleitungssystem insbesondere nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Druckschlauch (151; 251; 351; 4) eine Heizung umfasst und als ableitfähiger
Schlauch ausgeführt ist und/oder einen Druckschalter (16; 116; 216; 316) der einen
Druck innerhalb des ersten Druckschlauchs (151; 251; 351; 4) detektiert und/oder eine
manuelle und/oder automatisierte Spülvorrichtung umfasst, derart dass eine ATEX-Konformität
gemäß Überdruckkapselung und insbesondere entsprechend einem Schutzniveau "p" realisiert
und insbesondere gemäß der Zündschutzart pxb und/oder pyb und/oder pzc realisiert
ist.
16. Lackiergas-Zuleitungssystem nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- entweder, sofern von dem Lackiergas-Zuleitungssystem (101) nur der erste Druckschlauch
(151) in einer explosionsgefährdeten Umgebung (172) betrieben wird, der erste Druckschlauch
(151) durch Überdruckkapselung zündgeschützt ausgeführt ist und nach außen hin aus
einem ableitfähigen Material gebildet ist
- oder, das gesamte Lackiergas-Zuleitungssystem (201) in einer explosionsgefährdeten
Umgebung (272) betrieben wird, sämtliche Komponenten des Lackiergas-Zuleitungssystem
(101; 201; 301) durch Überdruckkapselung und/oder druckfeste Kapselung zündgeschützt
ausgeführt sind und der erste Druckschlauch (251) nach außen hin aus einem ableitfähigen
Material gebildet ist.
17. Anlage (1.1; 1.2) zum Lackieren, wobei die Anlage (1.1; 1.2) eine Druckgasquelle (2)
umfasst, die als Druckgas (39) feuchte Druckluft bereitstellt, dadurch gekennzeichnet dass diese Druckgasquelle (2) eine feuchte Druckluft mit
einer relativen Feuchtigkeit von mindestens 30% und vorzugsweise mindestens 40% bereitstellt
und mittels einer Lackierpistole (5) zum Versprühen eines Lacks eingesetzt wird und/oder
mittels mindestens einem Verteilerstück, welches insbesondere als T-Stück ausgebildet
ist, an eine Atemschutzmaske (23) angeschlossen wird.
18. Anlage nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage (1.1; 1.2) ein Lackiergas-Zuleitungssystem (101; 201; 301; LZ1; LZ2) umfasst,
wobei das Lackiergas-Zuleitungssystem (101; 201; 301; LZ1; LZ2) der Anlage (1.1; 1.2)
nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 16 ausgebildet ist und den Verteiler (7;
102; 202; 302) und den ersten Druckschlauch (4) umfasst.
19. Anlage nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage (1.1; 1.2) ein Lackiergas-Zuleitungssystem (101; 201; 301; LZ1; LZ2) umfasst,
wobei das Lackiergas-Zuleitungssystem (101; 201; 301; LZ1; LZ2) der Anlage (1.1; 1.2)
den ersten Druckschlauch (4; 151; 251; 351) umfasst und mittels mindestens einem Abzweig
an ein oder mehrere mittels Druckluft kühlbare Kleidungsstücke angeschlossen wird.
20. Anlage zum Lackieren insbesondere nach wenigstens einem der Ansprüche 17 bis 19, wobei
die Anlage (2) eine Druckgasquelle (2) und ein Lackiergaszuleitungssystem (101; 201;
301; LZ1; LZ2) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Druckschlauch (4; 151; 251; 351) des Lackiergaszuleitungssystem (101;
201; 301; LZ1; LZ2) ATEX-Konformität aufweist und insbesondere ATEX-Konformität durch
Überdruckkapselung aufweist.
21. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Druckschlauch (4; 151; 251; 351) ATEX-Konformität durch Überdruckkapselung
und insbesondere durch Einhaltung des Schutzniveau pxb und/oder pyb und/oder pzc umfasst
und es insbesondere vorgesehen ist, dass die Anlage ein Lackiergaszuleitungssystem
(101; 201; 301; LZ1; LZ2) umfasst, welches nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
16 ausgebildet ist.
22. Anlage zum Lackieren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 17 bis 21, wobei die
Anlage (1.1; 1.2) eine Druckgasquelle (2) umfasst die als Druckgas (3) ionisiertes
Druckgas bereitstellt,
dadurch gekennzeichnet, dass diese Druckgasquelle (2) ein ionisiertes Druckgas in Form von
- ionisierter Druckluft oder
- ionisiertem Stickstoff oder
- ionisierter mit Stickstoff angereicherter Druckluft bereitstellt und mittels einer
Lackierpistole (5) zum Versprühen eines Lacks eingesetzt wird und/oder durch Abblasen
zum statischen Entladen von Metall- und/oder Kunststoffoberflächen eingesetzt wird.
23. Anlage zum Lackieren, insbesondere nach wenigstens einem der Ansprüche 17 bis 22,
wobei die Anlage (1.1; 1.2) eine Druckgasquelle (2) umfasst die als Druckgas (3) ionisiertes
Druckgas bereitstellt, dadurch gekennzeichnet dass dieses ionisierte Druckgas mittels einer Lackierpistole (5) zum Versprühen eines
Lacks eingesetzt wird und/oder mittels mindestens einem Verteilerstück, welches insbesondere
als T-Stück ausgebildet ist, an eine Atemschutzmaske (23) angeschlossen wird.
24. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche 17 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage (1.1; 1.2) ein Lackiergas-Zuleitungssystem (101; 201; 301; LZ1; LZ2) umfasst,
den ersten Druckschlauch (4; 151; 251; 351) umfasst und mittels mindestens einem Verteilerstück,
welches insbesondere als T-Stück ausgebildet ist, an eine Atemschutzmaske (23) angeschlossen
ist und/oder mittels mindestens einem Abzweig an ein oder mehrere mittels Druckluft
kühlbare Kleidungsstücke angeschlossen ist, und insbesondere dass sich vor der Atemschutzmaske
(23) oder dem mindestens einem Kleidungsstück eine Druckluftaufbereitungseinrichtung
befindet und insbesondere dadurch das Druckgas (3) entweder gekühlt oder geheizt wird
und/oder entweder befeuchtet oder entfeuchtet wird.
25. Anlage zum Lackieren, insbesondere nach wenigstens einem der Ansprüche 17 bis 24,
wobei die Anlage (1) eine Druckgasquelle (2), ein Lackiergas-Zuleitungssystem (101;
201; 301; LZ1; LZ2), eine Lackierpistole (5) zum Versprühen eines Lacks und insbesondere
eine Entwässerungsstation (6) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Druckschlauch (4) des Lackiergas-Zuleitungssystem (101; 201; 301; LZ1;
LZ2) im Betrieb der Anlage (1) wahlweise an die Lackierpistole (5) oder an die Entwässerungsstation
(6) oder mittels eines Verteilerstücks, welches insbesondere als T-Stück ausgebildet
ist, insbesondere unter Zwischenschaltung eines weiteren Druckschlauchs an die Lackierpistole
(5) und/oder an die Entwässerungsstation (6) angeschlossen ist und
- dass es insbesondere auch vorgesehen ist, dass vorzugsweise beim Einsatz von feuchter
Luft als Druckgas (3) der erste Druckschlauch (4) insbesondere unter Zwischenschaltung
einer Atemluftaufbereitungseinrichtung (22) an eine Atemschutzmaske (23) angeschlossen
ist und/oder
- dass der erste Druckschlauch (4) unter Zwischenschaltung einer Kühlluftversorgungseinrichtung
an ein oder mehrere mittels Druckluft kühlbare Kleidungsstücke angeschlossen ist.
26. Anlage nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass das Lackiergas-Zuleitungssystem (101; 201; 301; LZ1; LZ2) der Anlage (1) nach wenigstens
einem der Ansprüche 1 bis 13 ausgebildet ist und den Verteiler (7; 102; 202; 302)
und den ersten Druckschlauch (4) umfasst.
27. Anlage nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet,
- dass über den ersten Druckschlauch (4) Druckgas (DG, 3) in Form von feuchter Luft mit
einer relativen Feuchte von über 40% zugeleitet wird oder über den ersten Druckschlauch
(4) Druckgas (DG, 3) in Form von ionisierte Luft zugeleitet wird und
- dass es insbesondere vorgesehen ist, dass der Verteiler (7) eine Umschalteinrichtung umfasst,
welche auf einen Zustrom von feuchter Luft oder welche auf einen Zustrom von ionisiertem
Druckgas geschaltet ist.
28. Anlage nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 25 bis 27,
dadurch gekennzeichnet, dass der Verteiler (7; 102; 202; 302)
- entweder zwischen der Druckgasquelle (2) und dem ersten Druckschlauch (4) angeordnet
und unmittelbar an die Druckgasquelle (2) angeschlossen ist
- oder dass der Verteiler (102; 202; 302; 7) zwischen einem von der Druckgasquelle
(2) kommenden zweiten Druckschlauch und dem ersten Druckschlauch (4) angeordnet ist
und
- dass es insbesondere vorgesehen ist, dass die Lackiergas-Zuleitungseinrichtung (101;
201; 301; LZ1; LZ2) ein Umschaltventil umfasst, welches an den Verteiler (102; 202;
302; 7) angeschlossen ist und an welches wenigstens zwei Druckgasquellen (2) angeschlossen
sind, welche unterschiedliche Druckgase (DG; 3) bereitstellen.
29. Anlage nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 25 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass eine Heizsonde (110; 210; 310; 9) sich von dem Anschlussstück (103; 203; 303) aus
über mindestens 50%, insbesondere 75% und bevorzugt mindestens 90% einer Länge des
ersten Druckschlauchs (151; 10) erstreckt.
30. Verfahren zum Betrieb einer Anlage (1) zum Lackieren, wobei die Anlage (1) insbesondere
nach wenigstens einem der vorgehenden Ansprüche 17 bis 29 ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass aus dem ersten Druckschlauch (4) vor einem Lackiervorgangs und/oder nach einem Lackiervorgang
und/oder in einer Lackierpause zwischen zwei Lackiervorgängen sich in dem ersten Druckschlauch
(4) bildendes Kondenswasser abgeführt wird, dadurch dass der erste Druckschlauch (4)
mit der Entwässerungsstation (6) verbunden wird und/oder durch einen manuellen und/oder
automatisierten bzw. programmierten Vorgang mittels dem Druckgas (3) aus dem ersten
Druckschlauch (4) sich bildendes Kondenswasser in die Atmosphäre abgeführt wird.
31. Verfahren nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, dass eine automatisierte Lackierpistole wie zum Beispiel ein Lackierroboter oder ein Lackierautomat
vor der Durchführung eines Lackiervorgangs sich in dem ersten Druckschlauch (4) bildendes
Kondenswasser in die Atmosphäre abführt und dies insbesondere neben ein zu lackierendes
Objekt erfolgt und dies insbesondere über eine Programmsteuerung erfolgen kann.
32. Verfahren zum Betrieb einer Anlage (1) zum Lackieren, insbesondere nach Anspruch 30
oder 31, wobei die Anlage (1) insbesondere nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche 17 bis 29 ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass vor Beginn eines ersten Lackiervorgangs die Lackierpistole (5) an den ersten Druckschlauch
(4) gekuppelt wird,
- dass der Lackiervorgang durchgeführt wird,
- dass nach Abschluss des ersten Lackiervorgangs und mit Beginn einer Lackierpause die Lackierpistole
(5) von dem ersten Druckschlauch (4) abgekuppelt wird und mit der Entwässerungsstation
(6) verbunden wird,
- dass während der erste Druckschlauch (4) mit der Entwässerungsstation (6) verbunden ist
sich in dem ersten Druckschlauch (4) bildendes Kondenswasser über die Entwässerungsstation
(6) aus dem ersten Druckschlauch (4) abgeführt wird,
- dass nach Abschluss der Lackierpause und vor Beginn eines zweiten Lackiervorgangs der
erste Druckschlauch (4) von der Entwässerungsstation (6) abgekuppelt wird und die
Lackierpistole (5) wieder an den ersten Druckschlauch (4) angekuppelt wird.
33. Verfahren nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Durchführung des Lackiervorgangs zu lackierende Metallteile oder Kunststoffteile
durch Anblasen mit über den ersten Druckschlauch (4) zugeführter Luft zur Vorbereitung
auf den Lackierprozess statisch entladen werden, wobei hierzu insbesondere Druckluft
oder warme Druckluft oder ionisierte Druckluft oder Stickstoff oder mit Stickstoff
angereicherte Druckluft zugeführt wird, wobei es insbesondere vorgesehen ist, dass
eine Ionisierung durch eine Ionisationseinrichtung ausgeführt wird, die über einen
Verteiler an den ersten Druckschlauch angeschlossen ist.