[0001] Die Erfindung betrifft eine quaderförmige Beutelpackung umfassend einen Beutel und
eine Mehrzahl von darin aufgenommenen in flächenhafte Konfiguration gebrachten und
übereinander gestapelten Hygieneartikeln, insbesondere Windeln, Inkontinenzwindeln,
Inkontinenzvorlagen, oder Krankenunterlagen oder OP-Artikeln, wobei der Beutel im
befüllten und die eingebrachten Artikel umschließenden Zustand eine Vorderwand, eine
dieser gegenüberliegende Rückwand, eine erste Seitenwand und eine dieser gegenüberliegende
zweite Seitenwand, eine obere Wand und eine untere Wand umfasst, die vorzugsweise
aus einem einzigen gefalteten und durch Schweißnähte gefügten Flachmaterialabschnitt
gebildet sind, wobei der Beutel einen an die obere Wand angrenzenden Verstärkungsbereich
in jeder der ersten und zweiten Seitenwand umfasst, wobei der Verstärkungsbereich
der ersten und der zweiten Seitenwand jeweils dadurch gebildet ist, dass dort durch
Einfalten des Flachmaterialabschnitts mehrere Lagen des Flachmaterialabschnitts aneinander
anliegen, und wobei der Verstärkungsbereich der ersten und der zweiten Seitenwand
jeweils wenigstens dreilagig ausgebildet und von übereinander gefalteten Bereichen
des Flachmaterialabschnitts gebildet ist, nämlich von einem jeweiligen äußeren Lagenabschnitt,
einem jeweiligen mittleren Lagenabschnitt und einem jeweiligen inneren Lagenabschnitt,
wobei der Beutel einen durch eine Sollbruchlinie begrenzten manuell öffenbaren Zugriffsbereich
in der ersten Seitenwand aufweist.
[0002] Derartige Beutelpackungen umfassend Hygieneartikel, wie insbesondere Windeln, sind
beispielsweise aus
WO 2012/176078 A1 vorbekannt. Im Übergang der oberen Wand zu der ersten und der zweiten Seitenwand
wird durch Einfalten und damit einhergehender Taschenbildung die erwähnte Dreilagigkeit
und damit ein Verstärkungsbereich des Beutels erreicht. Bei der vorbekannten Beutelpackung
gemäß
WO 2012/176078 erstreckt sich der manuell öffenbare Zugriffsbereich bzw. die diesen Zugriffsbereich
begrenzenden Sollbruchlinien bis in den Verstärkungsbereich hinein. Zum manuellen
Ergreifen und manuellen Öffnen des Zugriffsbereichs sind dort Eingriffsöffnungen für
Finger des Benutzers ausgebildet, damit der Benutzer von außen beispielsweise mit
zwei Fingern in den Beutel eingreifen und in der Folge die Sollbruchlinien aufbrechen
und damit den Zugriffsbereich des Beutels entlang der Sollbruchlinien öffnen kann.
Durch die exponierten und verhältnismäßig groß gestalteten Eingriffsöffnungen ist
zusätzlich zu der fehlenden Dichtheit im Bereich der Sollbruchlinien eine nach diesseitigem
Dafürhalten nicht optimale Abdichtung des Beutels gegeben.
[0003] Eine ähnliche Beutelpackung ist aus
WO 2006/022869 A1 bekannt.
EP 3 012 207 A1 beschreibt eine quaderförmige Beutelpackung mit einem wie eingangs beschriebenen
Verstärkungsbereich. Die Druckschrift lehrt, anstelle von vorbekannten Entlastungsschnitten
in einem inneren Lagenabschnitt des Verstärkungsbereichs einen räumlich begrenzten
Schwächungsbereich vorzusehen, der im nicht geöffneten Zustand eine weitgehende Dichtheit
gewährleistet, bei entsprechender Beanspruchung aber selbsttätig öffnet, um hierdurch
das Aufreißen einer Seitennaht der Beutelpackung zu verhindern.
[0004] Es wurde anmelderseitig festgestellt, dass Beutelpackungen mit Hygieneartikeln einer
zunehmend stärkeren Belastung ausgesetzt sind, und zwar insbesondere beim Befüllen
der Beutel, insbesondere in schnelllaufenden Maschinen. Hierbei kann es nämlich zu
einer starken Kompression der in den Innenraum des Beutels geblasenen oder eingesogenen
Luft kommen, wenn die zunehmend stärker komprimierten Hygieneartikel in den Beutel
hineinbewegt werden. Hierbei kann es vorkommen, dass die Beutel von einer Halterung
"weggeblasen" werden. Dessen ungeachtet werden die typischerweise aus immer dünner
werdenden Kunststofffolien gebildeten Flachmaterialabschnitte, aus denen die Beutel
gebildet sind, beim Befüllen der Beutel aber auch danach infolge der durch die stärker
komprimierten Hygieneartikel ausgeübten Kraft einer zunehmend höheren Spannung ausgesetzt.
Hierbei kann es schon beim Befüllen des Beutels mit Hygieneartikeln zum ungewollten
Öffnen von Schwächungsbereichen oder Sollbruchlinien kommen. Insbesondere der typischerweise
spitz auslaufende Verstärkungsbereich in den beiden Seitenwänden wird dabei besonders
im Bereich von dessen Spitze sehr starker Belastung ausgesetzt.
[0005] Andererseits kommt es gerade bei Hygieneartikeln, wie z.B. Inkontinenzartikeln, auf
eine hygienische, d.h. weitestgehend geschlossene und dichte Verpackung an, damit
die darin enthaltenen Hygieneartikel vor Verschmutzung und Umwelteinflüssen wirksam
geschützt werden können. Daher sind die schon erwähnten Entlastungsschlitze oder Schwächungsbereiche
üblicherweise räumlich stark begrenzt und nur in einem inneren Lagenabschnitt ausgebildet.
Es wurde diesseits festgestellt, dass die bislang ergriffenen Maßnahmen nicht geeignet
sind, einen wirksamen Druckausgleich während der Befüllung der Beutel, insbesondere
in schnelllaufenden Maschinen, bereitzustellen.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Beutelpackung vorzuschlagen,
welche den vorstehend geschilderten Problemaspekten in höherem Maße gerecht wird als
dies bei bekannten Beutelpackungen der Fall ist.
[0007] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer quaderförmigen Beutelpackung der eingangs
genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in der zweiten Seitenwand wenigstens
eine zwischen einem Innenraum und der Umgebung des Beutels kommunizierende Entlüftungsöffnung
ausgebildet ist, dass die Entlüftungsöffnung in dem Verstärkungsbereich der zweiten
Seitenwand ausgebildet ist, dass die Entlüftungsöffnung zumindest in dem äußeren oder
mittleren Lagenabschnitt des Verstärkungsbereichs der zweiten Seitenwand, insbesondere
in dem äußeren Lagenabschnitt und in dem mittleren Lagenabschnitt ausgebildet ist,
und dass bei der ersten Seitenwand, bei der der Zugriffsbereich ausgebildet ist, keine
Entlüftungsöffnung in dem äußeren oder mittleren Lagenabschnitt des Verstärkungsbereichs
ausgebildet ist.
[0008] Es wurde erfindungsgemäß festgestellt, dass dem geschilderten Kompressionsproblem,
insbesondere beim Befüllen des Beutels, wirksam dadurch begegnet werden kann, dass
in dem äußeren und/oder in dem mittleren Lagenabschnitt des Verstärkungsbereichs wenigstens
eine Entlüftungsöffnung ausgebildet ist. Dadurch, dass bei der ersten Seitenwand,
bei der der Zugriffsbereich ausgebildet ist, keine Entlüftungsöffnung in dem äußeren
oder mittleren Lagenabschnitt des Verstärkungsbereichs gebildet ist, wird auch sichergestellt,
dass die betreffende Entlüftungsöffnung nicht als bestimmungsgemäßer Eingriffsbereich
zum bestimmungsgemäßen Öffnen des Zugriffsbereichs missverstanden wird. Es wurde anmelderseitig
nämlich festgestellt, dass bei nicht bestimmungsgemäßem Öffnen mittels einer solchen
Entlüftungsöffnung im Verstärkungsbereich der ersten Seitenwand die Gefahr besteht,
dass die Beutelpackung nicht an den vorgesehenen Schwächungslinien sondern insbesondere
bei den oben bereits erwähnten immer dünner werdenden Kunststofffolien in der näheren
Umgebung der Entlüftungsöffnung reißt, wodurch keine hinreichend große Zugriffsöffnung
gebildet wird und die eingebrachten Artikel leicht bei der Entnahme beschädigt werden
können. Weiter hat es sich gezeigt, dass die Ausbildung der Entlüftungsöffnung in
dem äußeren und/oder mittleren Lagenabschnitt des Flachmaterialabschnitts einerseits
beim Befüllvorgang eine wirksame Entlüftungsfunktion ausüben kann, dass jedoch andererseits
durch Ausbildung der Entlüftungsöffnung in dem mehrschichtigen Verstärkungsbereich
gleichwohl eine hohen hygienischen Anforderungen gerecht werdende Dichtwirkung oder
Barriere gegen das Eindringen von Verschmutzungen und Umwelteinflüssen jeglicher Art
gewährleistet ist. Dies wird darauf zurückgeführt, dass bei befülltem Beutel die um
die Entlüftungsöffnungen herum liegenden bzw. die Entlüftungsöffnungen begrenzenden
Wandungsbereiche unter Druck gegeneinander anliegen und so eine quasi labyrinthisch
wirkende Abdichtung bewirken.
[0009] Es erweist sich aus den bereits genannten Gründen als vorteilhaft, dass bei der ersten
Seitenwand außerhalb des Verstärkungsbereichs keine Entlüftungsöffnung ausgebildet
ist. Auch ist es denkbar und vorteilhaft, dass bei der ersten Seitenwand überhaupt
keine Entlüftungsöffnung ausgebildet ist. Weiter erweist es sich aus den schon genannten
Gründen als vorteilhaft, dass bei der zweiten Seitenwand außerhalb des Verstärkungsbereichs
keine Entlüftungsöffnung ausgebildet ist.
[0010] Im Sinne der vorliegenden Erfindung kann unter einer Entlüftungsöffnung eine schon
vor Befüllen des Beutels ausgebildete makroskopische Öffnung einer Abmessung von wenigstens
3 mm, insbesondere wenigstens 5 mm, insbesondere wenigstens 8 mm und insbesondere
höchstens 20 mm, insbesondere höchstens 15 mm und weiter insbesondere höchstens 12
mm verstanden werden. Von einer Entlüftungsöffnung wird aber auch gesprochen, wenn
aus dem den Flachmaterialabschnitt bildenden Flachmaterial, insbesondere Folienmaterial,
keine flächenhaften Bereiche zur Bildung der Entlüftungsöffnung herausgenommen sind,
sondern Schnitte oder Schlitze in das Flachmaterial eingebracht sind, so dass sich
an die Schnitte oder Schlitze angrenzende Bereiche des Flachmaterials beim Befüllvorgang
durch die Kompression der Luft ohne weiteres nach außen auslenken oder öffnen und
so einen wirksamen Strömungsquerschnitt freigeben, damit die Entlüftungsfunktion gegeben
ist. Die Abmessung derartiger Schnitte oder Schlitze liegt vorzugsweise im Bereich
der vorangehend angegebenen Abmessungen. Die Schnitte oder Schlitze können einander
kreuzförmig oder X-förmig überschneiden oder Y-förmig oder sternförmig von einem Zentrum
ausgehend erstreckt sein, wobei dies nur vorteilhafte Ausführungsformen darstellt.
Die Schnitte oder Schlitze können aber auch bogenförmig gekrümmt und insbesondere
nahezu auf ihren Ausgangspunkt zurückgeführt sein, so dass eine Art Ventilklappe hierdurch
gebildet wird.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen quaderförmigen Beutelpackung
ist der Verstärkungsbereich in der Aufsicht auf die erste oder zweite Seitenwand durch
Seiten eines Dreiecks begrenzt.
[0012] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die quaderförmige Beutelpackung
gekennzeichnet durch wenigstens zwei Entlüftungsöffnungen, von denen eine in Aufsicht
auf die zweite Seitenwand auf einer Seite einer bei der zweiten Seitenwand angebrachten
Seitennaht und die andere auf der anderen Seite der Seitennaht ausgebildet ist, insbesondere
spiegelsymmetrisch zu der Seitennaht ausgebildet ist.
[0013] Zur Ausbildung des manuell öffenbaren Zugriffsbereichs erweist es sich als vorteilhaft,
wenn der Zugriffsbereich durch voneinander beabstandete, insbesondere in Richtung
von oben nach unten verlaufende Sollbruchlinien begrenzt ist. Diese Sollbruchlinien
können gerade oder bogenförmig erstreckt sein. Bevorzugt verlaufen die Sollbruchlinien
im Wesentlichen parallel zu der Seitennaht der ersten Seitenwand, jedoch ist auch
ein nicht paralleler Verlauf denkbar.
[0014] Es erweist sich als vorteilhaft, wenn die Sollbruchlinien einen Abstand (D) von wenigstens
6 cm, insbesondere von wenigstens 8 cm, insbesondere von wenigstens 10 cm, insbesondere
von wenigstens 11 cm und von höchstens 18 cm, insbesondere von höchstens 16 cm, insbesondere
von höchstens 15 cm, insbesondere von höchstens 14 cm, insbesondere von höchstens
13 cm voneinander haben.
[0015] Weiter erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Sollbruchlinien auf der einen bzw.
auf der anderen Seite einer Naht, insbesondere auf der einen bzw. auf der anderen
Seite einer in der ersten Seitenwand ausgebildeten Naht, verlaufen.
[0016] Um eine hinreichend groß bemessene Zugriffsöffnung ausbilden zu können, erweist es
sich als vorteilhaft, wenn sich die Sollbruchlinien über wenigstens 30 %, insbesondere
über wenigstens 40 %, insbesondere über wenigstens 50 %, insbesondere über wenigstens
60 % einer Höhe der ersten Seitenwand des Beutels erstrecken. Weiter erweist es sich
als vorteilhaft, wenn sich die Sollbruchlinien über höchstens 90 %, insbesondere über
höchstens 80 %, insbesondere höchstens 75 %, insbesondere über höchstens 70 % einer
Höhe der ersten Seitenwand des Beutels erstrecken.
[0017] Die erfindungsgemäß ausgebildete quaderförmige Beutelpackung kann mit oder ohne ein
zusätzliches Tragehilfsmittel bereitgestellt werden. Als Tragehilfsmittel eignen sich
beispielsweise angefügte schlaufenbildende Streifenabschnitte, die sich dann im Wesentliche
nach oben und wieder nach unten erstrecken und in an sich beliebiger Weise an dem
Beutel festgelegt sind. Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfasst ein Handgriff
einen Streifenabschnitt, welcher den Beutel in einer Umfangsrichtung umgibt und an
einen oberen Randabschnitt von Vorderwand, Rückwand und der ersten und zweiten Seitenwand
angefügt ist, wobei der Streifenabschnitt zugleich einen die obere Wand überfangenden
oder von der oberen Wand vorstehenden eine Schlaufe bildenden Griffsteg bildet.
[0018] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der erfindungsgemäßen Beutelpackung ergeben
sich aus den beigefügten Patentansprüchen und aus der zeichnerischen Darstellung und
nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
[0019] In der Zeichnung zeigt:
- Figur 1
- eine perspektivische, jedoch gleichwohl schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Beutelpackung umfassend einen Beutel mit darin angedeuteten
gestapelten Artikeln;
- Figur 2
- eine Draufsicht auf einen Flachmaterialabschnitt und eine angedeutete Flachmaterialbahn,
von der dieser Flachmaterialabschnitt abtrennbar ist;
- Figuren 3a,
- b eine Draufsicht (Figur 3a) auf den M-förmig gefalteten Flachmaterialabschnitt nach
Figur 2 im Zuge der Herstellung des Beutels nach Figur 1 und eine Seitenansicht (Figur
3b) in Richtung des Pfeils 3b in Figur 3a;
- Figuren 4a, b
- eine Seitenansicht des auf Quaderform gebrachten Flachmaterialabschnitts nach Figur
3 in Richtung der Pfeile 4a, 4b in Figur 1 (unbefüllt mit noch offenem Boden); und
- Figuren 5a, 5b
- eine Figur 3 entsprechende Darstellung des M-förmig gefalteten Flachmaterialabschnitts
mit einem zusätzlichen Handgriffelement im ungefügten bzw. gefügten Zustand.
[0020] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße quaderförmige Beutelpackung 2 umfassend einen
Beutel 4 und eine Mehrzahl von darin aufgenommenen in flächenhafte Konfiguration gebrachten
und übereinander gestapelten Artikeln, insbesondere Hygieneartikeln 6, wie insbesondere
Windeln. Der Beutel 4 ist im beispielhaft und bevorzugt dargestellten Fall aus einem
einzigen Flachmaterialabschnitt 8, insbesondere und vorzugsweise aus einem thermoplastischen
Folienmaterial, durch Falten und Fügen gebildet. Ein solcher Flachmaterialabschnitt
8 ist in der Draufsicht in Figur 2 dargestellt, wobei zudem eine endlose in einer
Richtung 10 erstreckte und einer Maschine zuführbare Flachmaterialbahn 12 angedeutet
ist, von der der Flachmaterialabschnitt 8 abtrennbar ist, was aber rein beispielhaft
zu verstehen ist. Der aus dem Flachmaterialabschnitt 8 hergestellte Beutel 4 umfasst
im befüllten und die eingebrachten Hygieneartikel 6 umschließenden Zustand eine Vorderwand
14, eine dieser gegenüberliegende Rückwand 16, eine erste Seitenwand 18 und eine dieser
gegenüberliegende zweite Seitenwand 20, sowie eine obere Wand 22 und eine untere Wand
24. Die den vorausgehend genannten Wänden entsprechenden Bereiche des Flachmaterialabschnitts
8 sind in Figur 2 mit denselben Bezugszeichen versehen. Die gestrichelten und strichpunktierten
Linien in Figur 2 stellen Faltlinien im Zuge der Herstellung des Beutels 4 bzw. der
erfindungsgemäßen Beutelpackung 2 dar. Ausgehend von Figur 2 wird der Flachmaterialabschnitt
8 in die in Figuren 3a, b dargestellte gefaltete Konfiguration gebracht. Dabei wird
der Flachmaterialabschnitt 8 um drei Faltlinien gefaltet, so dass eine M-förmig gefaltete
Konfiguration entsteht, die in Figur 3b dargestellt ist. Zwei in Figur 2 dargestellte
Faltlinien 26 und 28 bilden dabei die Spitzen der M-Form, und eine dazwischen liegende
in Figur 2 strichpunktiert dargestellte Faltlinie 30 bildet den mittigen dazwischen
liegenden Scheitelpunkt der M-Form.
[0021] Man erkennt in Figur 1 einen durch eine Sollbruchlinie 32 begrenzten manuell öffenbaren
Zugriffsbereich 34 in der ersten Seitenwand 18. Diese Sollbruchlinie 32 ist in Figur
3a ebenfalls dargestellt. Sie kann in dem auf M-Form gefalteten Zustand der Figur
3a in den gefalteten Flachmaterialabschnitt 8 eingebracht werden. Es wäre aber auch
denkbar, dass diese Sollbruchlinie 32 bereits in den noch ebenen Flachmaterialabschnitt
8 eingebracht ist. Diese Variante ist durch eine punktierte Linie 32 in Figur 2 beispielhaft
angedeutet.
[0022] In dem in Figur 3a dargestellten M-förmig gefalteten Zustand des Flachmaterialabschnitts
8 werden an beidseitigen Längskanten Seitennähte 36 in Form einer Schweißverbindung
angebracht. Diese Seitennähte 36 erstrecken sich in dem 4-lagigen streifenförmigen
Bereich 42 durch alle vier übereinanderliegende Schichten, d.h. diese vier Schichten
werden durch die betreffende Seitennaht linienförmig miteinander verbunden. Die Anbringung
der Seitennähte 36 kann auch zur Vereinzelung, d.h. zur Abtrennung des Flachmaterialabschnitts
8 von der in Figur 2 angedeuteten endlosen Flachmaterialbahn 12 eingesetzt werden.
[0023] In Figur 1 ist weiter ein an die obere Wand 22 anschließender ungefähr dreieckförmiger
Verstärkungsbereich 40 in jeder der ersten und zweiten Seitenwand 18, 20 angedeutet.
Dieser Verstärkungsbereich 40 ist durch eine Mehrlagigkeit des die Seitenwand 18,
20 bildenden Flachmaterials realisiert, wie er sich ergibt, wenn der in Figur 3a auf
M-Form gefaltete Flachmaterialabschnitt 8 durch Formvorrichtungen und insbesondere
durch Einblasen von Luft im Wesentlichen auf die spätere Quaderform gebracht wird.
Der in Figur 3a obere vierlagige streifenförmige Bereich 42 wird dabei entfaltet und
es bilden sich hierbei im Inneren des Beutels 4 Faltlinien 44, 46, die auch in Figur
2 angedeutet sind. Sie begrenzen den dreieckförmigen Verstärkungsbereich 40, innerhalb
dessen die betreffende Seitenwand 18 und 20 durch drei aneinander anliegende Lagen
des Materials des Flachmaterialabschnitts 8 gebildet ist, und zwar von einem äußeren
Lagenabschnitt 48, von einem mittleren Lagenabschnitt 50 und von einem inneren Lagenabschnitt
52.
[0024] Wie insbesondere aus Figuren 1 und 3a ersichtlich ist in der zweiten Seitenwand 20
wenigstens eine und im beispielhaft dargestellten Fall zwei zwischen einem Innenraum
54 und der Umgebung des Beutels 4 kommunizierende Entlüftungsöffnungen 56 ausgebildet.
Diese Entlüftungsöffnungen 56 sind innerhalb des Verstärkungsbereichs 40 ausgebildet.
Sie werden vorzugsweise in den Flachmaterialabschnitt 8 eingebracht, wenn dieser auf
M-Form gefaltet ist. Die Entlüftungsöffnung 56 kann dann durch einen einzigen Stanz-
oder Schneidvorgang durch alle vier aneinander angrenzenden Lagenabschnitte der M-Form
ausgebildet werden. Dies sind in der Faltsituation der Figur 3a der äußere Lagenabschnitt
48 und der mittlere Lagenabschnitt 50.
[0025] Die Entlüftungsöffnungen 56 sind im beispielhaft dargestellten Fall von zwei einander
kreuzenden Schnitten oder Schlitzen 58 gebildet, welche durch den äußeren Lagenabschnitt
48 und den mittleren Lagenabschnitt 50 hindurchgehen. Auf diese beispielhafte und
bevorzugte Weise wird also kein flächenhaftes Material aus diesen Lagenabschnitten
48, 50 herausgestanzt, sondern es werden lediglich die Schnitte oder Schlitze 58 eingebracht.
Wenn der Innenraum 54 des Beutels 4 auf Quaderform aufgefaltet bzw. aufgeblasen wird,
so können infolge des innerhalb des Beutels herrschenden Drucks diejenigen die Schnitte
oder Schlitze 58 begrenzenden Bereiche der Lagenabschnitte 48, 50 nach außen ausgelenkt
werden, so dass sich ein lichter Strömungsquerschnitt ergibt, durch den Luft in die
Umgebung des Beutels 4 entweichen kann. Dies erweist sich insbesondere als vorteilhaft,
wenn der Beutel 4 im auf Quaderform gebrachten Zustand, jedoch noch mit unten offenem
Boden, in Richtung eines Pfeils 60 (Figuren 4a, b) mit übereinander gestapelten Hygieneartikeln
6 befüllt wird.
[0026] Vorzugsweise sind Entlüftungsöffnungen 56 nur in dem äußeren und/oder mittleren Lagenabschnitt
48, 50 des Verstärkungsbereichs 40 der zweiten Seitenwand 20, also im Bereich der
Mehrlagigkeit der Wandmaterialien des Beutels 4, ausgebildet. Hierdurch kann im befüllten
Zustand des Beutels 4, also bei der beanspruchten Beutelpackung 2, trotz vorhandener
makroskopischer Entlüftungsöffnungen eine für praktische Anwendungen zufriedenstellende
Dichtheit realisiert werden, obschon die Entlüftungsöffnungen während des Befüllens
des Beutels 4 für hinreichende Entlüftung sorgen können, damit es nicht zum Aufreißen
des Flachmaterials oder zum Aufbrechen seiner Nähte kommt.
[0027] Nach dem Befüllen des Beutels 4 mit Artikeln, insbesondere Hygieneartikeln 6, wird
die untere Wand 24, vorzugsweise durch eine Schweißverbindung, geschlossen und damit
die Beutelpackung 2 fertiggestellt.
[0028] Figuren 5a, b verdeutlichen die Ausstattung der quaderförmigen Beutelpackung mit
einem Handgriff 62. Gemäß Figur 5a umfasst der Handgriff beispielhaft zwei übereinanderliegende
Streifenabschnitte 64 eines Flachmaterials, die wie beispielhaft dargestellt schon
vorkonturiert sind und beispielhaft eine Grifföffnung 66 aufweisen. Die Streifenabschnitte
64 werden an den auf M-Form gefalteten Flachmaterialabschnitt 8 in Überlappung gebracht
und wie in Figur 5b angedeutet über eine Klebe- oder vorzugsweise eine Schweißverbindung
68 an dem auf M-Form gefalteten Flachmaterialabschnitt 8 an einander gegenüberliegenden
Seiten fixiert. Während dieses Vorgangs ist in den Scheitel der M-Form vorzugsweise
ein Trennmittel eingebracht, um zu verhindern, dass alle Lagen miteinander verschweißt
werden. Wenn erst im Anschluss hieran die Seitennaht 36 angebracht wird, so lassen
sich hierdurch auch die beiden übereinander zugeführten Streifenabschnitte 64 in vorteilhafter
Weise miteinander verbinden. Auch am Rand des nach oben stehenden Griffstegs 70 des
Streifenabschnitts 64 kann eine Fügelinie, insbesondere Schweißnaht 72, angebracht
sein.
1. Quaderförmige Beutelpackung (2) umfassend einen Beutel (4) und eine Mehrzahl von darin
aufgenommenen in flächenhafte Konfiguration gebrachten und übereinander gestapelten
Hygieneartikeln (6), insbesondere Windeln, Inkontinenzwindeln, Inkontinenzvorlagen,
oder Krankenunterlagen oder OP Artikeln, wobei der Beutel (4) im befüllten und die
eingebrachten Artikel umschließenden Zustand eine Vorderwand (14), eine dieser gegenüberliegende
Rückwand (16), eine erste Seitenwand (18) und eine dieser gegenüberliegende zweite
Seitenwand (20), eine obere Wand (22) und eine untere Wand (24) umfasst, die vorzugsweise
aus einem einzigen gefalteten und durch Schweißnähte gefügten Flachmaterialabschnitt
(8) gebildet sind, wobei der Beutel (4) einen an die obere Wand (22) angrenzenden
Verstärkungsbereich (40) in jeder der ersten und zweiten Seitenwand (18, 20) umfasst,
wobei der Verstärkungsbereich (40) der ersten und der zweiten Seitenwand (18, 20)
jeweils dadurch gebildet ist, dass dort durch Einfalten des Flachmaterialabschnitts
(8) mehrere Lagen des Flachmaterialabschnitts (8) aneinander anliegen, und wobei der
Verstärkungsbereich (40) der ersten und der zweiten Seitenwand (18, 20) jeweils wenigstens
dreilagig ausgebildet und von übereinander gefalteten Bereichen des Flachmaterialabschnitts
(8) gebildet ist, nämlich von einem jeweiligen äußeren Lagenabschnitt (48), einem
jeweiligen mittleren Lagenabschnitt (50) und einem jeweiligen inneren Lagenabschnitt
(52), wobei der Beutel (4) einen durch eine Sollbruchlinie (32) begrenzten manuell
öffenbaren Zugriffsbereich (34) in der ersten Seitenwand (18) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass in der zweiten Seitenwand (20) wenigstens eine zwischen einem Innenraum (54) und
der Umgebung des Beutels (4) kommunizierende Entlüftungsöffnung (56) ausgebildet ist,
dass die Entlüftungsöffnung (56) in dem Verstärkungsbereich (40) der zweiten Seitenwand
(20) ausgebildet ist, dass die Entlüftungsöffnung (56) zumindest in dem äußeren oder
mittleren Lagenabschnitt (48, 50) des Verstärkungsbereichs (40) der zweiten Seitenwand
(20), insbesondere in dem äußeren Lagenabschnitt (48) und in dem mittleren Lagenabschnitt
(50) ausgebildet ist, und dass bei der ersten Seitenwand (18), bei der der Zugriffsbereich
(34) ausgebildet ist, keine Entlüftungsöffnung in dem äußeren oder mittleren Lagenabschnitt
(48, 50) des Verstärkungsbereichs (40) ausgebildet ist.
2. Quaderförmige Beutelpackung (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei der zweiten Seitenwand (20) außerhalb des Verstärkungsbereichs (40) keine Entlüftungsöffnung
ausgebildet ist.
3. Quaderförmige Beutelpackung (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei der ersten Seitenwand (18) außerhalb des Verstärkungsbereichs keine Entlüftungsöffnung
(40) ausgebildet ist.
4. Quaderförmige Beutelpackung (2) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung der Entlüftungsöffnung (56) Schnitte oder Schlitze (58) in das Flachmaterial
eingebracht sind.
5. Quaderförmige Beutelpackung (2) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnitte oder Schlitze (58) eine Abmessung von wenigstens 3 mm, insbesondere
wenigstens 5 mm, insbesondere wenigstens 8 mm und insbesondere höchstens 20 mm, insbesondere
höchstens 15 mm und weiter insbesondere höchstens 12 mm aufweisen.
6. Quaderförmige Beutelpackung (2) nach Anspruch 3, 4 oder 5, gekennzeichnet durch eine Entlüftungsöffnung (56), die durch Schnitte oder Schlitze (58) gebildet ist,
die einander überschneiden, insbesondere kreuzförmig oder X-förmig überschneiden oder
Y-förmig oder sternförmig von einem Zentrum ausgehend erstreckt sind.
7. Quaderförmige Beutelpackung (2) nach Anspruch 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnitte oder Schlitze (58) bogenförmig gekrümmt sind und insbesondere nahezu
auf ihren Ausgangspunkt zurückgeführt sind, so dass eine Art Ventilklappe hierdurch
gebildet wird.
8. Quaderförmige Beutelpackung (2) nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Verstärkungsbereich (40) in der Aufsicht auf die erste oder zweite Seitenwand
(18, 20) durch Seiten eines Dreiecks begrenzt ist.
9. Quaderförmige Beutelpackung (2) nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch wenigstens zwei Entlüftungsöffnungen (56), von denen eine in Aufsicht auf die zweite
Seitenwand (20) auf einer Seite einer bei der zweiten Seitenwand (20) angebrachten
Seitennaht (36) und die andere (56) auf der anderen Seite der Seitennaht (36) ausgebildet
ist, insbesondere spiegelsymmetrisch zu der Seitennaht (36) ausgebildet ist.
10. Quaderförmige Beutelpackung (2) nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Zugriffsbereich (34) durch voneinander beabstandete, insbesondere in Richtung
von oben nach unten verlaufende Sollbruchlinien (32) begrenzt ist.
11. Quaderförmige Beutelpackung (2) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchlinien (32) einen Abstand (D) von wenigstens 6 cm, insbesondere von
wenigstens 8 cm, insbesondere von wenigstens 10 cm, insbesondere von wenigstens 11
cm und von höchstens 18 cm, insbesondere von höchstens 16 cm, insbesondere von höchstens
15 cm, insbesondere von höchstens 14 cm, insbesondere von höchstens 13 cm voneinander
haben.
12. Quaderförmige Beutelpackung (2) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchlinien (32) auf der einen bzw. auf der anderen Seite einer Naht, insbesondere
einer in der ersten Seitenwand (18) ausgebildeten Seitennaht (36), verlaufen.
13. Quaderförmige Beutelpackung (2) nach Anspruch 10, 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Sollbruchlinien (32) über wenigstens 30 %, insbesondere über wenigstens
40 %, insbesondere wenigstens 50 %, insbesondere über wenigstens 60 % einer Höhe der
ersten Seitenwand des Beutels erstrecken.
14. Quaderförmige Beutelpackung (2) nach Anspruch 10, 11, 12, 13, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Sollbruchlinien über höchstens 90 %, insbesondere über höchstens 80 %, insbesondere
höchstens 75 %, insbesondere über höchstens 70 % einer Höhe der ersten Seitenwand
des Beutels erstrecken.
15. Quaderförmige Beutelpackung (2) nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch einen an den Beutel (4) angefügten Handgriff (62) .
16. Quaderförmige Beutelpackung (2) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff (62) einen Streifenabschnitt (64) umfasst, welcher den Beutel (4) in
einer Umfangsrichtung umgibt und an einen oberen Randabschnitt von Vorderwand (14),
Rückwand (16) und der ersten und zweiten Seitenwand (18, 20) angefügt ist, und wobei
der Streifenabschnitt (64) zugleich einen die obere Wand (22) überfangenden oder von
der oberen Wand (22) vorstehenden eine Schlaufe bildenden Griffsteg (70) bildet.