[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erstellung und/oder zur Anbindung eines
Treppenhauses mit integriertem Aufzugsschacht an oder in einem bestehenden Gebäude,
insbesondere an oder in einem Wohngebäude, vorzugsweise zur barrierefreien Anbindung
des Gebäudes an das zu erstellende Treppenhaus.
[0002] In der Bundesrepublik Deutschland existieren 18.367.576 Wohngebäude mit 39.431.696
Wohnungen. Mehrfamilienhäuser im Besonderen große Mehrfamilienhäuser mit sechs oder
mehr Wohnungen pro Wohngebäude machen weniger als 10% der Wohngebäude aus, beherbergen
aber gut ein Drittel der Wohnungen. Dabei weist der urbane Raum, im Vergleich zum
ländlich geprägten Raum, einen deutlich höheren Wohnungsanteil auf. Dieser erhöhte
Anteil ist auf die verdichtete Wohnbebauung zurückzuführen. So stehen bspw. in Berlin
nur ca. 1,7% (ca. 317.000) aller deutschen Wohngebäude, dennoch aber ca. 4.6% (ca.
1,8 Mio.) aller Wohnungen in Deutschland. Deutschland ist immer noch eine Mieternation,
die Mietquote beträgt 54,2%. Auch die Mietquote ist wie schon der Wohnungsanteil in
urbanen Regionen wesentlich höher, als in ländlich geprägten Regionen (vgl. Statistische
Ämter des Bundes und der Länder - Zensus 2011).
[0003] Die Wohnsituation älterer Menschen (älter 65 Jahre) stellt sich in Deutschland folgendermaßen
dar: Rund 45% von Ihnen wohnen in selbstgenutztem Wohneigentum, 48% wohnen zur Miete
und rund 7% leben in anderen Wohnformen (z.B. in Einrichtungen der stationären Altenpflege).
Zudem lässt sich feststellen, dass ältere Menschen eher in älteren Wohngebäuden leben.
So leben bspw. 17,3% aller deutschen Haushalte in Gebäuden die nach 1991 gebaut wurden,
bei den Haushalten ab 65 Jahren liegt der Anteil nur bei 5,3% (vgl. Siebter Bericht
zur Lage der älteren Generation in der Bundesrepublik Deutschland).
[0004] Die von der Erfindung insbesondere betroffenen Gebäude resultieren aus der Bauweise
der Nachkriegszeit, im Besonderen in den fünfziger und sechziger Jahren. In dieser
Zeit entstanden ca. 25% der Wohngebäude und ca. 30% der Wohnungen in Deutschland (vgl.
Statistische Ämter des Bundes und der Länder - Zensus 2011). Nachdem im zweiten Weltkrieg
ein erheblicher Teil der Wohngebäude zerstört wurde, musste für die Bevölkerung schnell
neuer Wohnraum geschaffen werden. Auch unter dem Gesichtspunkt der knappen Ressourcen,
war die Bauweise der Nachkriegszeit sehr stark auf Funktionalität ausgerichtet. Dies
zeichnete sich im Geschosswohnungsbau, neben der schlechten energetischen Isolierung
auch dadurch aus, dass man die Keller in der Regel aus der Erde ragen ließ. Dies gewährleistete
eine einfache Belüftung, hatte aber eine Treppenhaussituation mit Halbpodesten zur
Folge, was wiederum einen barrierefreien Zugang zur Wohnung, selbst im Erdgeschoss,
unmöglich macht. Zudem hatte die Fokussierung auf Funktionalität auch Auswirkungen
auf die Wohnungsgrundrisse, diese sind eher einfach gehalten und wirken in einigen
Fällen beengt. Ein Wegfall eines Zimmers, z.B. durch den Einbau eines Liftes/Aufzug,
kann daher nicht einfach kompensiert werden. Dies würde evtl. sogar die Nutzbarkeit
der Wohnung gefährden, mit Sicherheit jedoch zu wirtschaftlichen Einbußen auf Seiten
des Wohnungseigentümers führen.
[0005] Es ist vor allem die mangelnde Barrierefreiheit mit der damit einhergehenden Seniorenuntauglichkeit,
die private Wohnungseigentümer, aber vor allem privatwirtschaftliche/kommunale/genossenschaftliche
Wohnungsbaugesellschaften vor ein großes Problem stellt. Denn unter dem Gesichtspunkt
einer immer älter werdenden Gesellschaft, spielt eben die Barrierefreiheit eine immer
wichtigere Rolle. Zu diesem Schluss kommt auch der siebte Bericht zur Lage der älteren
Generation in der Bundesrepublik Deutschland des deutschen Bundestages und stellt
dabei schwerwiegende Mängel fest. So gelten nur 5,2% der Wohnungen deren Bewohner
65 Jahre oder älter sind als barrierearm oder barrierefrei und damit als altengerecht.
Der Bericht weist weiter darauf hin, dass die schwerwiegendsten Barrieren beim Zugang
zur Wohnung bestehen (vgl. Siebter Bericht zur Lage der älteren Generation in der
Bundesrepublik Deutschland).
[0006] Eine technische Lösung, die eine geschossweise Erschließung der Wohnungen eines Bestandsgebäudes
mit einer Aufzugs- oder Liftanlage ermöglicht, besteht nicht. So geht z.B. der GdW
- Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. in einer Stellungnahme
zu den Anträgen mehrerer Fraktionen des deutschen Bundestages und anlässlich der öffentlichen
Anhörung des Ausschusses für Arbeit und Soziales vom 10. November 2014 davon aus,
dass eine Barrierefreiheit bei Bestandswohnungen aus technischen- und Kostengründen
nicht vollständig hergestellt werden kann. Als Grund hierfür wird unter anderem explizit
die Aufzugsnachrüstung genannt. Dies führt auf kurz oder lang dazu, dass ältere oder
körperlich beeinträchtige Mieter nicht mehr in einer solchen Wohnungen wohnen bleiben
können. Gerade für ältere Personen gestaltet sich ein Umzug aber oft nicht mehr so
leicht wie in jungen Jahren, da mit zunehmendem Alter die Mobilität abnimmt und die
Wohnung immer stärker zum Lebensmittelpunkt wird (vgl. Siebter Bericht zur Lage der
älteren Generation in der Bundesrepublik Deutschland).
[0007] Erschwerend zu den voranstehend beschriebenen Herausforderungen kommt für Wohnungsbaugesellschaften,
private Wohnungseigentümer und die Gesellschaft als Ganzes, die angespannte Situation
auf dem Wohnungsmarkt in Deutschlands Städten hinzu. Die Städte in Deutschland verzeichnen
seit Jahren ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum, Tendenz steigend. Daher ist
man auf einen Wohnungsbestand, der der Lebenswirklichkeit der Menschen angepasst ist
angewiesen.
[0008] Die altersgerechte und barrierefreie Erschließung von bestehenden Wohngebäuden mit
einer Aufzugs- oder Liftanlage steigert die Wohnqualität in signifikanter Weise.
[0009] Die
EP 1 574 470 A1 und die
JP 2003 013 615 A offenbaren jeweils ein Verfahren zur Anbindung eines Aufzugs an ein Bestandsgebäude.
Des Weiteren ist in der
DE 200 02 775 U1 ein Aufzugs-Treppenhausmodul beschrieben, das an ein Bestandsgebäude anbindbar ist.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, durch
das mit einfachen Mitteln ein bestehendes Gebäude derart angepasst wird, dass ein
barrierefreier Zugang möglich ist.
[0011] Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches
1 gelöst.
[0012] An dieser Stelle wird zunächst darauf hingewiesen, dass die einzelnen Verfahrensschritte
des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht zwangsweise in der Reihenfolge zu erfolgen
haben, in der sie in Anspruch 1 dargestellt sind. Vielmehr können die Verfahrensschritte
auch in einer anderen Reihenfolge und/oder oder zumindest teilweise gleichzeitig ausgeführt
werden. Des Weiteren kann es sich bei dem Aufzugsschacht auch um einen Schacht für
einen Lift handeln. Zur Vereinfachung wird im Folgenden lediglich der Begriff "Aufzug"
verwendet, wobei beispielsweise der Aufzugsschachtrahmen auch als Liftschachtrahmen
ausgebildet sein kann. Die Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens können ggf. wiederholt
werden, um eine vorgegebene bzw. gewünschte Anzahl von Geschossen des Treppenhauses
zu erzeugen, beispielsweise bis zumindest alle Wohnebenen erschlossen sind. Dabei
müssen die Geschosszahl des Bestandsgebäudes und des Treppenhauses nicht übereinstimmen.
Beispielsweise könnten die unterste Ebene des Bestandsgebäudes (Keller) und/oder die
oberste Ebene des Bestandgebäudes (Dachgeschoss) nicht an das neue Treppenhaus angebunden
werden. Mit anderen Worten müssen das unterste Geschoss des Treppenhauses und das
unterste Geschoss des Bestandsgebäudes nicht zwangsweise miteinander übereinstimmen.
[0013] In erfindungsgemäßer Weise ist erkannt worden, dass die zugrundeliegende Aufgabe
in verblüffend einfacher Weise gelöst werden kann, indem ein Treppenhaus mit integriertem
Aufzugsschacht in bzw. an einem bestehenden Gebäude erstellt wird, nämlich an dem
Teil des Gebäudes, an dem die Bestandsfassade geöffnet und ein Bestandstreppenhaus
zumindest teilweise demontiert wird. Bei dem Gebäude kann es sich in besonders vorteilhafter
Weise um ein Gebäude, insbesondere Wohngebäude, mit halbgeschossigem Treppenhaus handeln.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird auf einfache Weise eine barrierearme bzw.
barrierefreie Erschließung der einzelnen Geschosse bzw. Wohnungen erreicht. Dabei
kann es in weiter vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass das gesamte Bestandstreppenhaus
und Bestandshalbpodeste demontiert werden. Der Begriff barrierefrei ist nicht zwangsweise
entsprechend der am Anmeldetag geltenden Deutschen Industrienorm auszulegen. Vielmehr
ist darunter ein Abbau bestehender Barrieren zu verstehen, so dass das Bestandsgebäude
bspw. seniorengerechten bzw. barrierearmen Anforderungen entspricht.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass kein Eingriff in die
Wohnungsgrundrisse des Bestandsgebäudes notwendig und eine äußerst kurze Bauzeit zu
veranschlagen ist. Beeinträchtigungen für den Mieter und daraus resultierende Mietminderungen
werden minimiert.
[0015] Um eine durchgehende Bewohnbarkeit zu gewährleisten kann ein Interimstreppenhaus
errichtet werden, beispielsweise auf der dem Eingang abgewandten Seite des Bestandsgebäudes.
Wesentlich ist, dass der Zugang zu den Wohnungen über das Interimstreppenhaus über
die auf dieser Gebäudeseite bereits vorhandenen Balkone der Wohnungen erfolgen kann,
beispielsweise über Laubengänge. Insbesondere bei einer gleichzeitigen energetischen
Sanierung des Gebäudes können die Bestandsbalkone abgeschnitten werden, um eine thermische
Entkopplung zu erzielen. Alternativ könnten bestehende Fensterlöcher vergrößert werden,
insbesondere auf das Maß eines bodentiefen Fensters, um die Wohnung dann über diesen
neuen Zugang zu begehen. Eine solche Vorgehensweise ist besonders vorteilhaft, falls
keine Bestandsbalkone vorhanden sind. Das neu geschaffene Fenster könnte, wenn es
nicht mehr als Zugang benötigt wird, einen französischen Balkon als Absturzsicherung
erhalten.
[0016] Damit die Bewohner auch weiterhin die Möglichkeit haben ihre Wohnung abzuschließen,
kann in vorteilhafter Weise die vorhandene Balkontür durch eine abschließbare Tür
ergänzt werden.
[0017] Zunächst kann die Bestandsfassade geöffnet werden, insbesondere Fenster, Betonteile
und sonstige Bauteile demontiert werden. Nach der Öffnung liegen die Bestandstreppenläufe
und Bestandshalbpodeste frei. Zusätzlich kann im Bereich des Bestandstreppenhauses
eine Dachöffnung durchgeführt werden. Hier können zusätzliche Sicherungsmaßnahmen
ergriffen werden, um das Dach stabil zu halten. Alternativ oder zusätzlich kann ein
Notdach zum Schutz vor Regen vorgehalten werden. Durch die nun entstandenen Öffnungen
können später demontierte Betonteile gehoben werden.
[0018] Weiterhin ist es von Vorteil, dass vor dem Beginn der Arbeiten die baulichen Gegebenheiten
geprüft und ggf. Sicherungsmaßnahmen ergriffen werden. Daraufhin kann mit den Demontagearbeiten
begonnen werden. Bei der Demontage ist es vorteilhaft, wenn die Arbeiten am obersten
Geschoss beginnen und Geschoss für Geschoss nach unten weitergeführt werden, bis das
unterste Geschoss, beispielsweise das Kellergeschoss oder das Erdgeschoss, erreicht
ist. Die Bestandstreppenläufe und Bestandshalbpodeste können beispielsweise herausgeschnitten
und/oder herausgestemmt werden. In weiter vorteilhafter Weise können die Betonteile
mit einer Hebevorrichtung aus dem Gebäudekörper befördert werden.
[0019] Um eine möglichst einfache und sichere Demontage zu erreichen, kann das erste zu
demontierende Teil der Bestandstreppenlauf sein, welcher vom obersten Halbpodest in
das oberste Geschoss führt. Im Anschluss kann der Bestandstreppenlauf, der vom obersten
Halbpodest auf das nächst tieferliegende Geschoss führt, demontiert werden. Danach
kann das oberste Bestandshalbpodest demontiert werden. Das Prozedere wiederholt sich
bei dem nächst tieferen Bestandshalbpodest, bis schlussendlich alle Bestandshalbpodeste
und Bestandstreppenläufe demontiert sind. Somit ist eine Öffnung des Gebäudekörpers
im Bereich des ehemaligen Treppenhauses von der Bestandsaußenwand bis zu den Bestandsgeschossdeckenpodesten
vor den Wohnungen geschaffen, über alle Geschosse hinweg. Um zu verhindern, dass nach
dem Beginn der Erdarbeiten Wasser in die Kellerräume eindringt, kann die Kopfwand
des Kellerflures bzw. des untersten Geschosses bestehen bleiben. Insbesondere falls
die Kopfwand nicht bestehen bleibt, können regesichernde Maßnahmen für das unterste
Geschoss getroffen werden.
[0020] Nach der Demontage kann der Erdaushub mit der Herstellung der Gründungssohle erfolgen.
Im Anschluss kann eine Bodenplatte gegossen werden, wobei evtl. Dämmmaßnahmen unterhalb
der Bodenplatte durchgeführt werden können.
[0021] Auf der Bodenplatte können nun die Treppenhausaußenwände im Mauerwerksbau und/oder
als Fertigteile, beispielsweise Betonfertigteile und/oder Holzelemente - beispielsweise
eine Brett-Stapel-Konstruktion - errichtet werden. Zudem ist es aufgrund der notwendigen
Trockenzeit von Vorteil, wenn der Innenputz im Keller bzw. im untersten Geschoss möglichst
schnell angebracht wird. Die Treppenhausaußenwände müssen nicht zwangsweise als geschlossene
Konstruktion realisiert sein. Beispielsweise können diese auch als Rahmenkonstruktion,
insbesondere als Stahlrahmenkonstruktion, errichtet werden.
[0022] Auf die Treppenhausaußenwände wird, insbesondere mit Hilfe einer kraftschlüssigen
Verbindung, ein Treppenhausrahmen montiert. Der Treppenhausrahmen kann einteilig ausgebildet
sein oder aus mindestens zwei Teilen bestehen, die an die Baustelle angeliefert und
auf die Treppenhausaußenwände gelegt werden. Die Rahmenteile können beispielsweise
miteinander verschraubt und kraftschlüssig mit den Treppenhausaußenwänden verbunden
werden. Der Begriff Treppenhausrahmen ist dabei im weitesten Sinne zu verstehen, dieser
kann als integraler Bestandteil der Treppenhausaußenwände ausgebildet sein. Beispielsweise
kann es sich bei dem Treppenhausrahmen auch um einen Ringanker handeln. Der Ringanker
könnte auch einteilig ausgebildet sein. Hierzu könnte der Ringanker gegossen werden,
beispielsweise aus Beton. Zudem können sichernde Stützmaßnahmen ergriffen werden.
Eine wesentliche Aufgabe des Treppenhausrahmens besteht in der Aussteifung der Treppenhausaußenwände
und in der Ableitung von Kräften in den Bestand. Je nach Statik des Gebäudes bzw.
des Treppenhauses ist es denkbar, dass nicht auf jedem Geschoss ein Treppenhausrahmen
angeordnet ist, ggf. kann auf einen Treppenhausrahmen insgesamt verzichtet werden.
[0023] In einem nächsten Schritt wird nun die Flurkonstruktion montiert. Hierfür werden
an Treppenhausaußenwänden und/oder dem Treppenhausrahmen und auf dem auf gleicher
Höhe liegenden Bestandsgeschossdeckenpodest erste Befestigungselemente angeordnet.
Im Konkreten ist denkbar, dass an den bestehenden Geschossdeckenpodesten vor den Wohnungen
ein U-Profil mit, vorzugsweise angeschweißtem, Haltewinkel oder ein Doppel-T-Profil
bzw. IPE-Profil, insbesondere kraftschlüssig, mit dem Podest verbunden wird. An den
Treppenhausaußenwänden bzw. dem Treppenhausaußenrahmen können die Befestigungselemente
beispielsweise als reine U-Profile oder als Doppel-T-Profil bzw. IPE-Profil ausgebildet
sein. Zusätzlich wird, in Höhe des Bestandsgeschossdeckenpodestes an den Bestandstreppenhauswänden
mindestens ein zweites Befestigungselement, insbesondere ein U-Profil oder ein Doppel-T-Profil
bzw. IPE-Profil, angebracht. Hierfür können die bestehenden Treppenhausseitenwände
in doppelter Höhe der zweiten Befestigungselemente bzw. der zweiten U-Profile eingestemmt
werden, um ein statisch relevantes Auflager zu schaffen, sollte dies nach Prüfung
der statischen Gegebenheiten erforderlich sein. Das zweite U-Profil kann sodann zunächst
auf den bereits montierten Treppenhausaußenrahmen gesetzt werden. Falls der freigestemmte
Bereich in vorteilhafter Weise mehr als doppelt so hoch ist wie das zweite U-Profil,
kann dieses nun vorsichtig hinter die bestehende Rahmenkonstruktion in den auf beiden
Seiten der bestehenden Außenwand freigestemmten Bereich eingelassen werden. Abschließend
kann das zweite U-Profil untermörtelt und ggf. kraftschlüssig mit der Außenrahmenkonstruktion
verbunden werden. Generell sind beliebige Profilformen für das erste Befestigungselement
und das zweite Befestigungselement denkbar.
[0024] Ggf. sind Brandschutzvorschriften zu berücksichtigen, die abhängig von den verschiedenen
Gebäudeklassen unterschiedlich ausgestaltet sein können. Beispielsweise kann es notwendig
sein, zusätzliche nicht brennbare Beplankungen vor allen brennbaren Konstruktionen
(z.B. Außen- und Schachtwänden in Holzelementbauweise, Deckenkonstruktionen mit Konstruktionsvollholz
(KVH)) aufzubringen. Auch ist es denkbar, dass gar keine brennbaren Materialien mehr
verbaut werden dürfen, in diesem Fall können die Treppenhausaußenwände und Aufzugsschachtwände
als Betonfertigteile ausgeführt werden und das KVH in den Deckenkonstruktionen durch
Stahlträger ersetzt werden.
[0025] Zur Erstellung des Aufzugschachtes werden Aufzugsschachtwände zumindest des untersten
Geschosses des Treppenhauses, d.h. zumindest zwischen dem untersten Geschoss und dem
darüber liegenden Geschoss errichtet und an bzw. auf den Aufzugsschachtwänden ein
Aufzugsschachtrahmen angebracht. Dabei ist es denkbar, dass die Aufzugsschachtwände
im untersten Geschoss, beispielsweise im Kellergeschoss oder im Erdgeschoss des Bestandsgebäudes,
auf vorher angebrachte Nivellierschwellen gestellt werden. In den darüber liegenden
Geschossen ist es möglich, die Aufzugsschachtwände auf die Aufzugsschachtwände und/oder
den Aufzugsschachtrahmen des darunterliegenden Geschosses zu stellen. Die Aufzugsschachtwände
können in Holzelementbauweise - beispielsweise als Brett-Stapel-Konstruktion - ausgeführt
sein. Alternativ oder zusätzlich können die Aufzugsschachtwände zumindest teilweise
oder vollständig aus Mauerwerk und/oder aus Betonfertigeilen und/oder Stahl erzeugt
werden. Auf diese kann wie voranstehend beschrieben, ebenfalls eine Außenrahmenkonstruktion
aufgebracht und ggf. kraftschlüssig verbunden werden. Der Aufzugsschachtrahmen kann
aufgrund seiner geringeren Größe einteilig ausgebildet sein, wobei auch ein mehrteilige,
insbesondere zweiteilige, Ausgestaltung möglich ist. Die einzelnen Rahmenteile können
beispielsweise miteinander verschraubt werden. Auch der Begriff Aufzugsschachtrahmen
ist weit zu verstehen, so dass dieser beispielsweise ebenfalls einteilig mit den Aufzugsschachtwänden
ausgebildet sein kann. Der Aufzugsschachtrahmen kann insbesondere als Ringanker realisiert
sein. Durch den Aufzugsschachtrahmen wird ebenfalls eine Aussteifung sowie eine Ableitung
von äußeren Kräften gewährleistet. Je nach Statik muss nicht auf jedem Geschoss ein
Aufzugsschachtrahmen vorgesehen sein, ggf. kann insgesamt auf einen Aufzugsschachtrahmen
verzichtet werden.
[0026] In weiter erfindungsgemäßer Weise werden der Aufzugsschachtrahmen und der Treppenhausrahmen
über Verbindungselemente miteinander, insbesondere kraftschlüssig, verbunden. Diese
Verbindung kann einerseits die Begrenzung der neuen Geschosspodeste im Treppenhaus
darstellen und kann andererseits als Auflager für die Treppenkonstruktion dienen.
[0027] In den Hohlraum zwischen den Treppenhausaußenwänden und den Aufzugsschachtwänden
wird nun die für das Geschoss vorgefertigte Treppe eingesetzt. Bei der vorgefertigten
Treppenkonstruktion kann es sich um einen Treppenrahmen aus Stahlrohr oder aus einem
abweichenden Material handeln. In vorteilhafter Weise kann die Treppenkonstruktion
pro Geschoss aus einem oder mehreren Treppenteilen bestehen, beispielsweise aus drei
Treppenteilen. Diese Treppenteile können vor Ort verschraubt und kraftschlüssig mit
den Treppenhausaußenwänden und Aufzugsschachtwänden verbunden werden. Auf die Treppenkonstruktion
kann beispielsweise ein Belag aus Notstufen und Notpodesten aufgebracht werden, um
eine sofortige Begehung der Treppe zu ermöglichen, sodass die Treppe im Montageverlauf
genutzt werden kann, der spätere Treppenbelag aber keinen Schaden nimmt. Der spätere
Belag der Treppe kann sich wie folgt zusammenstellen: Tritt- und Setzstufen können
mit einem feuerfesten Belag verkleidet werden, z.B. einem Steinbelag. Die Untersichten
der Treppen im Bereich der Treppenläufe und der Eckpodeste müssen nicht verkleidet
werden, sie können aber auch problemlos mit einer feuerfesten Verkleidung versehen
werden, wenn der Brandschutz dies fordert.
[0028] Im Anschluss an die Montage der Treppe könnte die Deckenmontage erfolgen. Hierzu
können Decken- bzw. Bodenelemente sowohl an den Befestigungselementen als auch an
den Verbindungselementen eingebracht werden. Hierbei kann es sich um Träger (z.B.
KVH oder Stahl) handeln, die in Richtung der Bestandsinnenwände, zwischen die beiden
bereits montierten Profilen bzw. U-Profilen eingelegt werden. Im Bereich des neuen
Treppenhauses können die Träger, in gleicher Laufrichtung wie die Träger im Flur,
zwischen Treppenhausrahmen und den Verbindungselementen zwischen Treppenhausrahmen
und Aufzugsschachtrahmen eingelegt werden. Anschließend kann eine Platte (z.B. OSB-Platte)
aufgebracht werden, damit die Konstruktion sofort begehbar ist. Alternativ besteht
die Möglichkeit, dass die Träger in gegenläufiger Richtung verlegt werden könnten.
In diesem Fall würden die Profile nicht am Bestandspodest (hinten) und der Gebäudeaußenwand
(außen) gesetzt werden, sondern links und rechts an den Bestandsdecken festgelegt,
beispielsweise gedübelt werden. In diesem Falle könnte es sich bei den Profilen auch
um Träger aus Holz oder einem anderen Material handeln, aufgrund der geringeren Spannweite.
[0029] Die Schritte des erfindungsgemäßen Verfahren können so lange wiederholt werden, bis
eine vorgegebene Anzahl von Geschossen für das Treppenhaus erreicht ist. Dabei ist
es möglich, dass die Treppenhausaußenwände außerhalb des Kellergeschosses (unterstes
Geschoss) in Holzelementbauweise gestellt werden. Die restlichen Schritte werden analog
zu dem darunterliegenden Geschoss durchgeführt. Gleiches gilt für alle nun folgenden
Geschosse. Nachdem auch das oberste Geschoss in der beschriebenen Art und Weise erstellt
worden ist, kann ein ggf. bestehendes Notdach abgebaut werden und das Dach geschlossen
werden. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sich die Treppenhausaußenwände
und/oder die Aufzugschachtwände auch über mehr als ein Geschoss erstrecken können,
im Extremfall über sämtliche Geschosse.
[0030] Sollte jedoch eine Aufstockung des Bestandsgebäudes in Betracht gezogen werden, kommt
ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Tragen, dieses ist nämlich
geschossweise beliebig erweiterbar. Mit der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
gehen meist auch weitere Sanierungsmaßnahmen einher, z.B. eine energetische Sanierung
der Fassade und des Daches. Sollte die energetische Sanierung des Dachgeschosses durchgeführt
werden, kann es für den Wohnungseigentümer vorteilhaft sein, eine Aufstockung (z.B.
eines Penthouses) des Bestandsgebäudes durchzuführen und somit zusätzlichen attraktiven,
barrierefreien Wohnraum zu schaffen.
[0031] In weiter vorteilhafter Weise könnte im Übergang zwischen einem Flur des Bestandsgebäudes
und dem Treppenhaus ein Türelement bzw. eine Tür oder eine Abtrennung umfassend ein
Türelement errichtet werden. Die Abtrennung könnte aus dem gleichen Material wie eine
Treppenhausaußenwand oder wie eine Aufzugsschachtwand bestehen. Jedoch müssen die
Abtrennung und die Treppenhausaußenwand bzw. die Aufzugsschachtwand nicht aus dem
gleichen Material bestehen. Beispielsweise könnte eines dieser Bauteile im Holzrahmen
gestellt werden und das bzw. die anderen Bauteile gemauert werden. Dadurch wird erreicht,
dass das Treppenhaus bei einer energetischen Berechnung nicht in die energetische
Gebäudehülle einbezogen werden muss. Dieser Vorteil besteht insbesondere bei einer
Stahlrahmenkonstruktion der Treppenhausaußenwände. Alternativ könnte das Treppenhaus
derart realisiert werden, dass es in die energetische Gebäudehülle einzubeziehen ist.
[0032] Sofern bei dem Bestandsgebäude das unterste Geschoss (Kellergeschoss) aus der Erde
ragt, kann abschließend eine Rampe oder eine flächige Aufschüttung als örtliche Maßnahme
erfolgen, um ein barrierefreies Erreichen der Erdgeschosse zu ermöglichen. Alternativ
oder zusätzlich ist es denkbar, dass auf der Höhe des Eingangs des Bestandsgebäudes
eine zusätzliche Haltestation des Aufzugs realisiert wird, so dass auch ohne eine
Aufschüttung ein barrierefreier Zugang zu dem Aufzug geschaffen wird und eine Umgehung
des auf der Höhe des Bestandseingangs liegenden Bestandspodestes möglich ist. Somit
ist über den barrierefreien Zugang zu dem Lift ein barrierefreier Zugang zu sämtlichen
Geschossen geschaffen. Somit können alle Geschosse barrierefrei erschlossen werden.
[0033] Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann mit einer äußerst kompakten Bauweise ein
Bestandsgebäude mit einem Treppenhaus ausgestattet werden, welches einen Lift umfasst.
Somit können örtlich vorgegebene Grenzabstände eingehalten und die Nutzbarkeit bestehender
Gebäude erheblich verbessert werden.
[0034] Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter
Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Anspruch
1 nachgeordneten Ansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung bevorzugter
Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung
mit der Erläuterung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der
Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- in einer geschnittenen Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines an einem Gebäude
erstellten Treppenhauses, an dem sich das erfindungsgemäße Verfahren erläutern lässt,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf das Kellergeschoss des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf das erste Geschoss des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf das zweite Geschoss des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf das dritte Geschoss des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1, und
- Fig. 6
- in einer perspektivischen Ansicht eine teilweise Darstellung eines Treppenhauses,
- Fig. 7
- in einer weiteren perspektivischen Ansicht das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6,
- Fig. 8
- in einer perspektivischen Ansicht, das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7, wobei die
Aufzugsschachtwände nicht dargestellt sind, und
- Fig. 9
- in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines ersten Befestigungselements.
[0035] Es wird darauf hingewiesen, dass in einzelnen Figuren Elemente teils mehrfach vorkommen.
Dabei ist nicht jedes Element mit einem eigenen Bezugszeichen versehen, um eine bessere
Übersichtlichkeit zu gewährleisten.
[0036] In den Fig. 1 bis 5 ist in mehreren Ansichten ein Gebäude 1 dargestellt, an dem durch
das erfindungsgemäße Verfahren ein Treppenhaus 2 mit integriertem Aufzugsschacht 3
erstellt worden ist. Es wird nochmals darauf hingewiesen, dass es sich bei dem Aufzugsschacht
3 auch um einen Schacht für einen Lift handeln kann. Dabei kennzeichnen in Fig. 1
die schwarzen Bereiche den Bestand, die gestrichelten Bereiche den Abbruch und die
weißen Bereiche die neu errichteten Teile des Gebäudes 1 bzw. des Treppenhauses 2.
Dabei ist deutlich zu erkennen, dass es sich um einen Gebäudetyp handelt, der halbgeschossige
Podest-Treppen im Außenwandbereich aufweist.
[0037] Zur Erstellung des Treppenhauses 2 wird zunächst die Bestandsfassade geöffnet und
das Bestandstreppenhaus 4 demontiert. Hierbei kann in vorteilhafter Weise zunächst
der oberste Bestandstreppenlauf 5, danach der darunterliegende Bestandstreppenlauf
6 und im Anschluss das dazwischenliegende Bestandspodest 7 entfernt werden. Dadurch
ist auf einfache Weise von dem obersten Geschoss bis zu dem Kellergeschoss das Bestandstreppenhaus
4 demontierbar.
[0038] Nachdem die Gründungssohle ausgehoben und eine Bodenplatte 8 gegossen worden ist,
werden die Treppenhausaußenwände 9 des untersten Geschosses des Treppenhauses 2 angebracht,
das in diesem Ausführungsbeispiel auf Höhe des Kellergeschosses 16 des Bestandsgebäudes
1 liegt. Wie voranstehend bereits ausgeführt, kann das unterste Geschoss des Treppenhauses
2 auch oberhalb des Kellergeschosses 16 an das Bestandsgebäude 1 angebunden sein,
beispielsweise im Erdgeschoss. Auf den Treppenhausaußenwänden 9 kann sodann der in
den Fig. 6 bis 8 dargestellte Treppenhausrahmen 10 angebracht werden. Sodann werden
erste Befestigungselemente 11 an dem Treppenhausrahmen 10 und dem auf gleicher Höhe
liegenden Bestandspodest 12 befestigt.
[0039] Im Anschluss können die Aufzugsschachtwände 13 auf Höhe des Kellergeschosses 16 des
Bestandsgebäudes 1 errichtet und auf den Aufzugsschachtwänden 13 der lediglich in
Fig. 8 dargestellte Aufzugsschachtrahmen 20 erstellt werden. Die bestehende Konstruktion
aus Aufzugsschachtrahmen 20 und Treppenhausrahmen 10 wird über Verbindungselemente
14 miteinander verbunden, die einerseits die Begrenzung der neuen Geschosspodeste
im Treppenhaus darstellen und andererseits als Auflager für die Treppenkonstruktion
bzw. die Treppenelemente 15 dienen.
[0040] In den Hohlraum zwischen den Treppenhausaußenwänden 9 und den Aufzugsschachtwänden
13 werden die Treppenelemente 15 installiert und sodann Bodenelemente 21 an den Befestigungselementen
11 und den Verbindungselementen 14 angeordnet, so dass eine Flur- bzw. Deckenkonstruktion
geschaffen ist.
[0041] Damit das Gebäude 1 während der gesamten Arbeiten begehbar ist, kann ein Interimstreppenhaus
errichtet werden, das zu den Balkonen 19 führt. Hierbei ist es besonders vorteilhaft,
wenn der Zugang über im Bereich der Bestandbalkone zu errichtende Laubengänge erfolgen
kann. Um ohne eine Aufschüttung der Umgebung einen barrierefreien Zugang zu sämtlichen
Geschossen zu schaffen, kann eine Haltestation des Aufzugs auf der Höhe des Bestandseingangs
22 vorgesehen sein. Somit kann der Aufzug barrierefrei erreicht werden, wobei sämtliche
Geschosse bzw. der Keller über den Aufzug erreichbar sind.
[0042] Des Weiteren ist bei dem in den Fig. 1 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispiel das
oberste Geschoss des Treppenhauses 2 als Teil einer Aufstockung des Bestandhauses
1 ausgebildet, so dass die Decke des obersten Geschosses des Treppenhauses 2 als Teil
des Daches realisiert ist. Hierbei handelt es sich um eine optionale Ausgestaltung.
[0043] In Fig. 9 ist ein Ausführungsbeispiel eines ersten Befestigungselements 11 dargestellt.
Danach ist das erste Befestigungselement 11 als U-Profil 17 mit daran festgelegtem
Haltewinkel 18 ausgebildet. Der Haltewinkel 18 kann beispielsweise mit dem U-Profil
17 verschweißt sein.
[0044] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Beschreibung sowie
auf die beigefügten Ansprüche verwiesen.
[0045] Schließlich sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die voranstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Lehre lediglich zur Erörterung der beanspruchten
Lehre dienen, diese jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele einschränken.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- Gebäude
- 2
- Treppenhaus
- 3
- Aufzugsschacht
- 4
- Bestandstreppenhaus
- 5
- oberster Bestandstreppenlauf
- 6
- untere Bestandstreppenlauf
- 7
- Bestandspodest (Abbruch) bzw. Bestandshalbpodest
- 8
- Bodenplatte
- 9
- Treppenhausaußenwände
- 10
- Treppenhausrahmen
- 11
- erste Befestigungselemente
- 12
- Bestandspodest bzw. Bestandsgeschossdeckenpodest
- 13
- Aufzugsschachtwände
- 14
- Verbindungselement
- 15
- Treppenelement
- 16
- Kellergeschoss
- 17
- U-Profil
- 18
- Haltewinkel
- 19
- Balkon
- 20
- Aufzugsschachtrahmen
- 21
- Bodenelement
- 22
- Bestandseingang
1. Verfahren zur Erstellung und/oder Anbindung eines Treppenhauses (2) mit integriertem
Aufzugsschacht (3) an oder in einem bestehenden Gebäude (1), insbesondere an oder
in einem Wohngebäude, vorzugsweise zur barrierefreien Anbindung des Gebäudes (1) an
das Treppenhaus (2), wobei zumindest ein Teil einer Bestandsfassade geöffnet wird,
umfassend die folgenden Verfahrensschritte:
- Errichten von Treppenhausaußenwände (9) zumindest des untersten Geschosses des Treppenhauses
(2), und Anbringen eines Treppenhausrahmens (10) an bzw. auf den Treppenhausaußenwänden
(9),
- Errichten von Aufzugsschachtwänden (13) zumindest des untersten Geschosses des Treppenhauses
(2) und Anbringen eines Aufzugsschachtrahmens (20) an bzw. auf den Aufzugsschachtwänden
(13),
- Installieren mindestens eines Treppenelements (15) und ggf. mindestens eines Bodenelements
(21) zwischen den Treppenhausaußenwänden (9) und den Aufzugsschachtwänden (13) derart,
dass das Treppenelement oder die Treppenelemente (15) um den Aufzugsschacht (3) herum
verläuft/verlaufen, und
- wobei der Aufzugsschachtrahmen (20) und der Treppenhausrahmen (10) über mindestens
ein Verbindungselement (14) miteinander verbunden werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein Bestandstreppenhaus (4) derart demontiert wird, dass Bestandstreppenläufe (5,
6) und Bestandshalbpodeste (7) vollständig demontiert werden, Bestandsgeschossdeckenpodeste
(12) jedoch bestehen bleiben,
- erste Befestigungselemente (11) an den Treppenhausaußenwänden (9) und/oder an dem
Treppenhausrahmen (10) sowie an einem auf gleicher Höhe liegenden Bestandsgeschossdeckenpodest
(12) angebracht werden, und
- in Höhe des Bestandsgeschossdeckenpodestes (12) mindestens ein zweites Befestigungselement
an Bestandstreppenhauswänden angebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Demontage des Bestandstreppenhauses (4) beginnend von dem obersten Geschoss des
Gebäudes nach unten erfolgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass vor und/oder während und/oder nach der Demontage des Bestandstreppenhauses (4) eine
Öffnung des Bestandsdaches erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Demontage derart ausgeführt wird, dass eine Kopfwand des untersten Geschosses
(16) des Bestandstreppenhauses (4) zumindest vorerst bestehend bleibt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Gründungssohle ausgehoben und eine Bodenplatte (8) gegossen wird, auf der die
Treppenhausaußenwände (9) errichtet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Treppenhausaußenwände (9) im Mauerwerksbau und/oder als Fertigteile, insbesondere
Betonfertigteile und/oder Holzelemente, und/oder als Rahmenkonstruktion, insbesondere
als Stahlrahmen, errichtet werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Treppenhausrahmen (10) einteilig ausgebildet ist oder aus mindestens zwei Teilen
besteht, die miteinander verschraubt werden und, vorzugsweise kraftschlüssig, mit
den Treppenhausaußenwänden (9) verbunden werden und/oder als Ringanker ausgebildet
ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass als erste Befestigungselemente (11) an dem Bestandsgeschossdeckenpodest (12) und
an dem Treppenhausrahmen (10) jeweils ein U-Profil (17) oder ein U-Profil (17) mit
daran festgelegtem Haltewinkel (18) oder ein Doppel-T-Profil bzw. IPE-Profil befestigt
wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine zweite Befestigungselement ein U-Profil oder Doppel-T-Profil
bzw. IPE-Profil ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufzugsschachtwände (13) in Holzbauweise und/oder als Mauerwerk und/oder als
Betonfertigteile und/oder aus Stahl ausgeführt werden und/oder dass der Aufzugsschachtrahmen
(20) ein- oder mehrteilig ausgebildet ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass im Übergang zwischen einem Flur des Bestandsgebäudes (1) und dem Treppenhaus (2)
ein Türelement oder eine Abtrennung umfassend ein Türelement errichtet wird/werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das unterste Geschoss des Treppenhauses (2) an einen Keller des Bestandsgebäudes
(1) angebunden wird und dass das Bestandsgebäude (1) ein Erdgeschoss und mindestens
ein, insbesondere zwei oder mehr als zwei, Obergeschosse aufweist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das oberste Geschoss des Treppenhauses (2) als Teil einer Aufstockung des Bestandhauses
(1) ausgebildet wird, so dass die Decke des obersten Geschosses des Treppenhauses
(2) als Teil des Daches realisiert wird.
1. Method for producing and/or connecting a stairwell (2) with an integrated lift shaft
(3) on or in an existing building (1), in particular in or on a residential building,
preferably for barrier-free connection of the building (1) to the stairwell (2), wherein
at least a portion of an existing façade is opened, comprising the following method
steps:
- erecting stairwell outer walls (9) of at least the lowest floor of the stairwell
(2) and fitting a stairwell frame (10) to or on the stairwell outer walls (9),
- erecting lift shaft walls (13) of at least the lowest floor of the stairwell (2)
and fitting a lift shaft frame (20) to or on the lift shaft walls (13),
- installing at least one staircase element (15) and where applicable at least one
floor element (21) between the stairwell outer walls (9) and the lift shaft walls
(13) in such a manner that the staircase element or the staircase elements (15) extend(s)
around the lift shaft (3), and
- wherein the lift shaft frame (20) and the stairwell frame (10) are connected to
each other by means of at least one connection element (14),
characterised in that
- an existing stairwell (4) is disassembled in such a manner that existing flights
of stairs (5, 6) and existing quarterpace landings (7) are completely disassembled,
but existing storey ceiling landings (12) remain,
- first securing elements (11) are fitted to the stairwell outer walls (9) and/or
to the stairwell frame (10) and to an existing storey ceiling landing (12) which is
located at the same height, and
- at the height of the existing storey ceiling landing (12) at least a second securing
element is fitted to existing stairwell walls.
2. Method according to claim 1, characterised in that the disassembly of the existing stairwell (4) is carried out in a downward direction
beginning from the uppermost floor of the building.
3. Method according to either claim 1 or claim 2, characterised in that before and/or during and/or after the disassembly of the existing stairwell (4) an
opening of the existing roof is carried out.
4. Method according to any one of claims 1 to 3, characterised in that the disassembly is configured in such a manner that a front wall of the lowest floor
(16) of the existing stairwell (4) at least initially remains.
5. Method according to any one of claims 1 to 4, characterised in that a foundation base is excavated and a base plate (8) on which the stairwell outer
walls (9) are erected is cast.
6. Method according to any one of claims 1 to 5, characterised in that the stairwell outer walls (9) are erected as a masonry construction and/or as prefabricated
components, in particular prefabricated concrete components and/or wood elements,
and/or as a frame construction, in particular as a steel frame.
7. Method according to any one of claims 1 to 6, characterised in that the stairwell frame (10) is constructed in one piece or comprises at least two components
which are screwed together and which, preferably in a non-positive-locking manner,
are connected to the stairwell outer walls (9) and/or constructed as an annular anchor.
8. Method according to any one of claims 1 to 7, characterised in that as first securing elements (11) on the existing storey ceiling landing (12) and on
the stairwell frame (10) a U-shaped profile (17) or a U-shaped profile (17) with an
angled retention member (18) secured thereto or a double T-shaped profile or IPE profile
is secured.
9. Method according to any one of claims 1 to 8, characterised in that the at least one second securing element is a U-shaped profile or double T-shaped
profile or IPE profile.
10. Method according to any one of claims 1 to 9, characterised in that the lift shaft walls (13) are configured as a wooden construction and/or as a masonry
construction and/or as prefabricated concrete components and/or from steel and/or
in that the lift shaft frame (20) is constructed in one piece or several pieces.
11. Method according to any one of claims 1 to 10, characterised in that in the transition between a hall of the existing building (1) and the stairwell (2)
a door element or a separation comprising a door element is/are erected.
12. Method according to any one of claims 1 to 11, characterised in that the lowest floor of the stairwell (2) is connected to a cellar of the existing building
(1) and in that the existing building (1) has a ground floor and at least one, in particular two
or more than two, upper floors.
13. Method according to any one of claims 1 to 12, characterised in that the uppermost floor of the stairwell (2) is constructed as part of an extension of
the existing building (1) so that the ceiling of the uppermost floor of the stairwell
(2) is produced as part of the roof.
1. Procédé pour l'installation et/ou la fixation d'une cage d'escalier (2) avec une cage
d'ascenseur intégrée (3) au niveau ou dans un immeuble (1) existant, plus particulièrement
au niveau ou dans un immeuble d'habitation, de préférence pour la fixation sans barrière
de l'immeuble (1) à la cage d'escalier (2), dans lequel au moins une partie d'une
façade existante est ouverte, comprenant les étapes suivantes :
- construction de parois extérieures de cage d'escalier (9) au moins de l'étage inférieur
de la cage d'escalier (2) et montage d'un cadre de cage d'escalier (10) au niveau
respectivement sur les parois extérieures de la cage d'escalier (9),
- construction de parois de cage d'ascenseur (13) au moins de l'étage inférieur de
la cage d'escalier (2) et montage d'un cadre de cage d'ascenseur (20) au niveau respectivement
sur les parois de la cage d'ascenseur (13),
- installation d'au moins un élément d'escalier (15) et, le cas échéant, d'au moins
un élément de sol (21) entre les parois extérieures de la cage d'escalier (9) et les
parois de la cage d'ascenseur (13) de façon à ce que l'élément d'escalier ou les éléments
d'escalier (15) s'étende(nt) autour de la cage d'ascenseur (3) et
- dans lequel le cadre de la cage d'ascenseur (20) et le cadre de la cage d'escalier
(10) sont reliés entre eux par l'intermédiaire d'au moins un élément de liaison (14),
caractérisé en ce que
- une cage d'escalier existante (4) est démontée de façon à ce que les volées d'escalier
existantes (5, 6) et les demi-plateformes existantes (7) soient complètement démontées,
mais que les plateformes de plafonds d'étages existantes (12) subsistent,
- des premiers éléments de fixation (11) sont montés sur les parois extérieures de
la cage d'escalier (9) et/ou sur le cadre de la cage d'escalier (10) ainsi que sur
une plateforme de plafond d'étage existante (12) se trouvant à la même hauteur et
- à la hauteur de la plateforme de plafond d'étage existante (12), est monté au moins
un deuxième élément de fixation sur des parois de la cage d'escalier existante.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le démontage de la cage d'escalier existante (4) a lieu en commençant par l'étage
supérieur de l'immeuble vers le bas.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que, avant et/ou pendant et/ou après le démontage de la cage d'escalier existante (4),
a lieu une ouverture du toit existant.
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le démontage est effectué de façon à ce qu'une paroi de tête de l'étage inférieur
(16) de la cage d'escalier existante (4) reste en place au moins pour le moment.
5. Procédé selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce qu'une semelle de fondation est soulevée et un plancher (8) est coulé, sur lequel les
parois extérieures de la cage d'escalier (9) sont érigées.
6. Procédé selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que les parois extérieures de la cage d'escalier (9) sont érigées en maçonnerie et/ou
sous la forme d'élément préfabriqués, plus particulièrement des éléments préfabriqués
en béton et/ou des éléments en bois, et/ou sous la forme d'une construction de cadre,
plus particulièrement sous la forme d'un cadre en acier.
7. Procédé selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que le cadre de la cage d'escalier (10) est réalisé d'une seule pièce ou est constitué
d'au moins deux parties, qui sont vissées entre elles et, de préférence, reliées par
force avec les parois extérieures de la cage d'escalier (9) et/ou est conçu comme
une armature annulaire.
8. Procédé selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que, en tant que premiers éléments de fixation (11), sur la plateforme de plafond d'étage
existante (12) et sur le cadre de cage d'escalier (10) est fixé respectivement un
profilé en U (17) ou un profilé en U (17) avec un angle de maintien (18) fixé à celui-ci
ou un profilé en double T respectivement un profilé IPE.
9. Procédé selon l'une des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que l'au moins un deuxième élément de fixation est un profilé en U ou un profilé en double
T respectivement un profilé IPE.
10. Procédé selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que les parois de la cage d'ascenseur (13) sont réalisées en menuiserie et/ou en maçonnerie
et/ou sous la forme d'éléments préfabriqués et/ou en acier et/ou en ce que le cadre de la cage d'ascenseur (20) est constitué d'une partie ou de plusieurs parties.
11. Procédé selon l'une des revendications 1 à 10, caractérisé en ce que, dans la transition entre un couloir de l'immeuble existant (1) et la cage d'escalier
(2) est monté un élément de porte ou une cloison comprenant un élément de porte.
12. Procédé selon l'une des revendications 1 à 11, caractérisé en ce que l'étage inférieur de la cage d'escalier (2) est fixée à une cave de l'immeuble existant
(1) et en ce que l'immeuble existant (1) comprend un rez-de-chaussée et au moins un , plus particulièrement
deux ou plus deux étages.
13. Procédé selon l'une des revendications 1 à 12, caractérisé en ce que l'étage supérieur de la cage d'escalier (2) est conçu comme une partie d'une augmentation
de l'immeuble existant (1), de façon à ce que le plafond de l'étage supérieur de la
cage d'escalier (2) soit réalisé en tant que partie du toit.