(19)
(11) EP 3 180 822 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
06.10.2021  Patentblatt  2021/40

(21) Anmeldenummer: 15739557.5

(22) Anmeldetag:  15.07.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01R 25/00(2006.01)
H01R 13/66(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
H01R 13/6675; H01R 13/6683; A47B 9/04; H01R 25/006; A47B 2200/0056
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2015/066180
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2016/023700 (18.02.2016 Gazette  2016/07)

(54)

ELEKTRISCH VERSTELLBARES TISCHSYSTEM

ELECTRICALLY ADJUSTABLE TABLE SYSTEM

SYSTÈME DE TABLE À POSITIONNEMENT ÉLECTRIQUE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 14.08.2014 DE 102014111626

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
21.06.2017  Patentblatt  2017/25

(73) Patentinhaber: LOGICDATA Electronic & Software Entwicklungs GmbH
8530 Deutschlandsberg (AT)

(72) Erfinder:
  • LUKAS, Stefan
    8504 Preding (AT)

(74) Vertreter: Epping - Hermann - Fischer 
Patentanwaltsgesellschaft mbH Schloßschmidstraße 5
80639 München
80639 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 0 994 560
EP-A1- 2 625 985
EP-A2- 1 303 012
WO-A1-2007/045238
DE-U1-202014 101 674
NL-C1- 1 006 365
US-A1- 2004 026 998
US-A1- 2008 043 386
EP-A1- 2 452 589
EP-A2- 1 303 012
WO-A1-87/06439
WO-A1-2008/101720
JP-A- 2001 307 835
US-A- 4 714 025
US-A1- 2004 218 411
US-A1- 2008 110 870
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein elektrisch verstellbares Tischsystem mit einer Mehrfachsteckdose.

    [0002] Bei elektrisch höhenverstellbaren Tischen ist es bekannt, eine Kleinspannung zur Ansteuerung von entsprechenden Antrieben oder Verstellmotoren zu verwenden. Zur Erzeugung der Kleinspannung ist ein Netzteil erforderlich, das die Netzspannung in die jeweilige Kleinspannung transformiert. Ein solches Netzteil kann beispielsweise in eine Steuerung, die die Leistungsverteilung zwischen den Antrieben regelt, integriert sein. Alternativ kann ein solches Netzteil auch separat ausgeformt sein, sodass die Spannung einem Bedienteil zugeführt wird, welches die Leistungsverteilung an die Verstellmotoren übernimmt. Herkömmliche Anordnungen dieser Art sind beispielsweise aus der EP 2 452 589 A1 oder der WO 2007/045238 A1 bekannt.

    [0003] Bei einigen solchen herkömmlichen Implementierungen ist es unvorteilhaft, dass zwischen dem Netzteil und der Netzversorgung ein Netzkabel verwendet werden muss. Dies führt dazu, dass zusätzliche Verkabelungsarbeit notwendig ist. Zudem ist die Unterseite eines solchen höhenverstellbaren Tisches weniger aufgeräumt, da zur Versorgung des Arbeitsplatzes üblicherweise ohnehin ein zusätzliches Netzkabel benötigt wird. Somit sind bei herkömmlichen Lösungen auch zwei oder mehr Kabelzuleitungen zum Tisch notwendig und sichtbar.

    [0004] In anderen herkömmlichen Ausführungen ist das separate Netzteil als Steckernetzteil ausgeführt, das zum Beispiel in eine unter dem Tisch montierte Steckdosenleiste oder Mehrfachsteckdose gesteckt wird. Dies hat jedoch den Nachteil, dass ein hoher Aufbau entsteht und damit die Beinfreiheit unter dem Tisch eingeschränkt ist.

    [0005] Das Dokument DE 198 36 921 A1 zeigt eine lichtgesteuerte Mehrfachsteckdose.

    [0006] Das Dokument US 2008/043386 A1 zeigt ein elektrisch verstellbares Rednerpult.

    [0007] Das Dokument EP 1 303 012 A2 zeigt einen Verteiler mit mehreren Steckdosen für Netzspannung sowie zusätzlichen Anschlussstellen für Niederspannungen im Bereich von 6-15 V. Das Dokument JP 2001-307835 A zeigt eine Mehrfachsteckdose mit einem integrierten DC Netzteil, welches beispielsweise zur Versorgung von EDV Komponenten dienen kann. Ähnlich zeigen die Dokumente WO 2008/101720 A1 und US 2004/0218411 A1 Anordnungen mit einem Eingang und mehreren Ausgängen für Netzwechselspannung sowie zusätzlichen DC Ausgängen.

    [0008] Im Dokument US 2004/0026998 A1 ist ein Netzteil für elektrifizierte Büromöbel beschrieben, das neben Niederspannungsanschlüssen auch die Möglichkeit zur Bereitstellung von Netzwechselspannung bietet.

    [0009] Eine zu lösende Aufgabe besteht darin, ein verbessertes Verkabelungskonzept für elektrisch höhenverstellbare Tischsysteme anzugeben.

    [0010] Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs gelöst. Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

    [0011] Das verbesserte Verkabelungskonzept basiert auf der Idee, eine ohnehin für einen Tisch notwendige Mehrfachsteckdose derart mit einem Netzteil zu kombinieren, welches eine Versorgungsspannung für ein elektrisch verstellbares Tischsystem zur Verfügung stellt, dass die Mehrfachsteckdose mit dem Netzteil eine integrierte Einheit bildet. Dadurch lässt sich der Verkabelungsaufwand des Tischsystems verringern. Weiterhin ist der Montageaufwand im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen deutlich reduziert. Zudem lässt sich der optische Eindruck einer Unterseite eines solchen Tisches verbessern.

    [0012] Unter integrierter Einheit wird dabei insbesondere verstanden, dass sich die Kombination aus Mehrfachsteckdose und Netzteil als einzelne, einheitliche Baugruppe verarbeiten beziehungsweise installieren lässt. Die Integration erfolgt dabei sowohl in technischer Hinsicht als auch in optischer Hinsicht.

    [0013] In einer Ausführungsform des verbesserten Verkabelungskonzepts wird daher eine Mehrfachsteckdose in einem elektrisch verstellbaren Tischsystem mit einem Netzteil vorgeschlagen, das zur Bereitstellung einer Versorgungsgleichspannung für das Tischsystem aus einer Netzwechselspannung dient, wobei die Mehrfachsteckdose mit dem Netzteil eine integrierte Einheit bildet.

    [0014] Für die Bildung der integrierten Einheit stehen gemäß dem verbesserten Verkabelungskonzept grundsätzlich zwei Möglichkeiten offen. In einer ersten Möglichkeit ist das Netzteil in einem separaten Netzteilgehäuse angeordnet, welches sich mit einem Gehäuse der Mehrfachsteckdose zu der integrierten Einheit verbinden lässt. In einer anderen Ausgestaltung ist das Netzteil in einem Gehäuse der Mehrfachsteckdose integriert.

    [0015] Bei der grundsätzlich trennbar ausgeführten Ausgestaltung ist das Netzteil in einem separaten Netzteilgehäuse angeordnet. Dieses Netzteilgehäuse ist derart steckbar an der Mehrfachsteckdose befestigbar, dass das Netzteilgehäuse und das Gehäuse der Mehrfachsteckdose die integrierte Einheit bilden.

    [0016] Beispielsweise weisen das Netzteilgehäuse und das Gehäuse der Mehrfachsteckdose jeweilige mechanische Verbindungselemente und jeweilige elektrische Verbindungselemente zur Übertragung der Netzwechselspannung auf. Durch die mechanischen Verbindungselemente kann beispielsweise gewährleistet werden, dass die beiden Gehäuse formschlüssig oder nahezu formschlüssig miteinander verbindbar sind, sodass der optische Eindruck der integrierten Einheit hergestellt beziehungsweise verdeutlicht wird. Über die elektrischen Verbindungselemente wird die in der Mehrfachsteckdose vorhandene Netzwechselspannung an die Elektronik des Netzteils zur Erzeugung der Versorgungsgleichspannung übertragen.

    [0017] Die mechanischen und elektrischen Verbindungselemente können in verschiedenen Ausführungen auch miteinander kombinierbar sein. Beispielsweise können an einem Steckelement zur Übertragung der Netzwechselspannung auch Rast- oder Schnappelemente vorgesehen sein, welche die mechanische Verbindung herstellen. Vorzugsweise sind die mechanischen Verbindungselemente aus dem gleichen Material wie die Gehäuse, zum Beispiel aus Kunststoff gebildet.

    [0018] Vorzugsweise ist das Netzteilgehäuse an einer Seite des Gehäuses der Mehrfachsteckdose befestigbar, an der keine Steckplätze für Netzstecker vorgesehen sind. Anders ausgedrückt werden für den elektrischen Anschluss des Netzteils an die Mehrfachsteckdose nicht die üblichen vorhandenen Steckplätze der Mehrfachsteckdose verwendet beziehungsweise belegt, sodass die ursprüngliche Funktion der Mehrfachsteckdose und eingeschränkt erhalten bleibt.

    [0019] Weiterhin vorzugsweise erfolgt das Anstecken des Netzteils beziehungsweise des Netzteilgehäuses an die Mehrfachsteckdose mit einem Steckerformat, das vom Format eines üblichen Netzsteckers abweicht. Die üblichen Netzsteckerformate sind hinlänglich bekannt und weichen beispielsweise in Abhängigkeit des Verwendungslandes voneinander ab.

    [0020] Das Netzteil ist unabhängig davon, ob es in einem Netzteilgehäuse oder direkt im Gehäuse der Mehrfachsteckdose integriert ist, beispielsweise als Schaltnetzteil ausgeführt. Dies hat neben der höheren Energieeffizienz auch den Vorteil der geringeren Baugröße, insbesondere im Vergleich zu herkömmlichen Transformatornetzteilen, welche sich trotzdem gemäß dem verbesserten Verkabelungskonzept verwenden lassen.

    [0021] Die Versorgungsgleichspannung ist vorzugsweise eine Kleinspannung im Bereich von etwa 20V bis 40V, welche unmittelbar zur Versorgung von Gleichstromantrieben verwendet werden kann. Neben dieser Versorgungsgleichspannung kann das Netzteil jedoch auch weitere Spannungen abgeben, wie etwa eine niedrigere Spannung im Bereich von etwa 5 V, welche zur Versorgung einer Steuerelektronik oder dergleichen genutzt werden kann. Diese geringere Spannung kann beispielsweise mit geringerer Leistung erzeugt werden, insbesondere im Vergleich zu einer benötigten Motorleistung.

    [0022] In einigen elektrisch verstellbaren Tischsystemen können beispielsweise intelligente Motoren eingesetzt werden, die neben dem eigentlichen elektrischen Antrieb auch eine Steuerungselektronik unmittelbar am Antrieb integriert haben. Solche intelligenten Antriebe nutzen üblicherweise die zur Verfügung gestellte Versorgungsgleichspannung zum Betrieb des jeweiligen Elektromotors, wobei die Ansteuerung über separate Steuersignale erfolgt. Die Elektromotoren sind beispielsweise als bürstenlose Gleichstrommotoren, englisch brushless DC, BLDC, motor, ausgeführt.

    [0023] Solche Motoren sind beispielsweise an ein Bussystem des Tischsystems angeschlossen, wobei über das Bussystem sowohl die notwendige Versorgungsgleichspannung als auch die Steuersignale für die einzelnen Antriebe übertragen werden. Die Steuersignale stehen dabei allen an das Bussystem angeschlossenen Teilnehmern zur Verfügung, werden jedoch nur von den über die Steuersignale adressierten Teilnehmern ausgewertet beziehungsweise umgesetzt.

    [0024] Dementsprechend wird erfindungsgemäß die Versorgungsgleichspannung über einen Busanschluss bereitgestellt, über den das Netzteil mit einem Bussystem des Tischsystems verbunden ist. Beispielsweise ist das Netzteil bei einer solchen Ausführungsform eingerichtet zur Ansteuerung von Funktionen der Mehrfachsteckdose auf der Basis von über den Busanschluss empfangenen Bussteuersignalen. Hierzu weist das Netzteil beispielsweise zusätzliche Elektronik auf, die eingerichtet ist, die Bussteuersignale von dem Bussystem zu empfangen und auszuwerten. In Abhängigkeit der Bussteuersignale können beispielsweise eine oder mehrere der Steckplätze der Mehrfachsteckdose ein- und ausgeschaltet werden. Somit lassen sich etwa Schaltfunktionen für Lampen oder andere elektrische Verbraucher in eine Steuerung des Tischsystems integrieren.

    [0025] In einer weiteren Ausgestaltung, bei der das Netzteil einen Busanschluss aufweist, umfasst die Mehrfachsteckdose ferner einen Funkempfänger zum Empfangen von Funksteuersignalen, in deren Abhängigkeit Funktionen der Mehrfachsteckdose angesteuert werden. Zusätzlich oder alternativ können in Abhängigkeit der empfangenen Funksteuersignale auch Steuersignale für das Tischsystem auf das Bussystem gegeben werden. Ein solcher Funkempfänger kann beispielsweise als proprietärer Hochfrequenzempfänger ausgeführt sein. Ebenso ist es aber möglich, dass der Funkempfänger nach einem allgemeinen Funkstandard wie WLAN oder Bluetooth oder dergleichen betrieben wird.

    [0026] Eine Ausführungsform eines elektrisch verstellbaren Tischsystems gemäß dem verbesserten Verkabelungskonzept basiert auf einer Ausführungsform der Mehrfachsteckdose mit Busanschluss, wie oben beschrieben. Das Tischsystem umfasst einen Tisch, wenigstens einen elektrischen Antrieb zur Verstellung des Tisches, ein Bedienteil, ein Bussystem, an dem der wenigstens eine Antrieb und das Bedienteil angeschlossen sind, und die Mehrfachsteckdose, die über ihren Busanschluss mit dem Bussystem verbunden ist.

    [0027] Ein solches Tischsystem zeichnet sich durch einen geringen Verkabelungsaufwand und eine einfache Inbetriebsetzung aus.

    [0028] Der wenigstens eine elektrische Antrieb dient beispielsweise zur Höhenverstellung des Tisches, wobei zu diesem Zweck auch ein zweiter elektrischer Antrieb vorgesehen sein kann, sodass an jedem Tischfuß beziehungsweise Tischbein ein eigener Antrieb vorgesehen ist. Statt für eine Höhenverstellung kann der elektrische Antrieb auch für eine Verstellung eines Neigungswinkels einer Tischplatte des Tisches verwendet werden. Andere Möglichkeiten der Verstellung sind selbstverständlich nicht ausgeschlossen.

    [0029] Der oder die elektrischen Antriebe sind an das Bussystem angeschlossen, um wie oben beschrieben in vereinfachter Weise eine Verstellung des Tisches bewirken zu können. Dies geschieht vorzugsweise über die auf dem Bussystem liegende Versorgungsgleichspannung, die von der Mehrfachsteckdose und ihrem Netzteil bereitgestellt wird, und auf Basis von Bussteuerbefehlen oder -signalen, welche etwa von dem Bedienteil erzeugt werden. Selbstverständlich können auch weitere Elemente an das Bussystem angeschlossen werden wie etwa Sensoren verschiedenster Art. Beispielsweise können Druck- oder Kraftsensoren angeschlossen werden, welche eine Belastung des Tisches messen. Dies kann unter anderem für bekannte Klemmschutzmaßnahmen oder dergleichen verwendet werden.

    [0030] In einer weitergebildeten Ausgestaltungsform umfasst das Tischsystem ferner wenigstens einen weiteren Tisch mit wenigstens einem weiteren elektrischen Antrieb zur Verstellung des wenigstens einen weiteren Tisches. Dabei ist der wenigstens eine weitere elektrische Antrieb ebenfalls an das Bussystem angeschlossen. Selbstverständlich kann auch der weitere Tisch mehr als einen elektrischen Antrieb aufweisen. Somit sind für jeden der Tische des Tischsystems einer oder mehrere unabhängige elektrische Antriebe vorgesehen, die jeweils benötigte Leistung für einen Verstellvorgang von dem Bussystem abnehmen können. Diese Leistung wird von dem Netzteil der Mehrfachsteckdose zur Verfügung gestellt.

    [0031] Die beiden Tische, oder falls mehr Tische vom Tischsystem umfasst sind, die jeweiligen Tische, können über ein gemeinsames Bedienteil individuell bedient werden. Ebenso ist es aber auch möglich, dass mehrere Bedienteile an das Bussystem angeschlossen werden, um jedem oder nahezu jedem Tisch ein eigenes Bedienteil zur Verfügung zu stellen.

    [0032] Eine Ausgangsleistung des Netzteils kann an die benötigte Leistung der elektrischen Antriebe angepasst sein, sodass alle an das Bussystem angeschlossenen Antriebe gleichzeitig von einem einzigen Netzteil versorgt werden können.

    [0033] In einer Ausgestaltungsform sind der wenigstens eine elektrische Antrieb des einen Tisches und der wenigstens eine weitere elektrische Antrieb des wenigstens einen weiteren Tisches eingerichtet, einen eigenen Verstellvorgang an das Bussystem zu signalisieren und beim Empfang eines Signals von dem Bussystem über einen Verstellvorgang eines Antriebs des jeweils anderen Tisches einen eigenen Verstellvorgang zu verhindern. Bei einer entsprechenden Betriebsart eines Tischsystems mit mehreren Tischen kann somit gewährleistet werden, dass jeweils nur ein Tisch gleichzeitig verstellt wird, während der oder die übrigen Tische bezüglich einer Verstellung blockiert sind. Dies ermöglicht, dass der effektive Leistungsbedarf der Antriebe des gesamten Tischsystems zu jedem Zeitpunkt geringer ist als der theoretische Leistungsbedarf der Antriebe zusammengenommen.

    [0034] Dementsprechend ist bei einem solchen Tischsystem beispielsweise die Ausgangsleistung des Netzteils geringer dimensioniert als eine Summe von Aufnahmeleistungen der an das Bussystem angeschlossenen elektrischen Antriebe. Dies kann zu Kostenreduzierungen bei der Herstellung des Netzteils beziehungsweise der Mehrfachsteckdose führen.

    [0035] Die Erfindung wird nachfolgend an mehreren Ausführungsbeispielen anhand von Figuren näher erläutert. Gleiche Bezugszeichen kennzeichnen hierbei Elemente oder Bauteile gleicher Funktion. Soweit sich Elemente oder Bauteile in ihrer Funktion entsprechen, wird deren Beschreibung nicht in jeder der folgenden Figuren wiederholt.

    [0036] Es zeigen:
    Figur 1
    eine Ausführungsform einer Mehrfachsteckdose,
    Figur 2
    eine weitere Ausführungsform einer Mehrfachsteckdose,
    Figur 3
    eine Ausführungsform eines Adapters für ein Netzteil gemäß Figur 2,
    Figur 4
    eine Ausführungsform eines Tischsystems gemäß der Erfindung, und
    Figur 5
    eine weitere Ausführungsform eines Tischsystems.


    [0037] Figur 1 zeigt eine Ausführungsform einer Mehrfachsteckdose 100 für ein elektrisch verstellbares Tischsystem gemäß dem verbesserten Verkabelungskonzept. Die Mehrfachsteckdose 100 weist ein Gehäuse 110 auf, in dem symbolisch vier Steckplätze 111, 112, 113, 114 für Netzstecker vorgesehen sind. Die Mehrfachsteckdose 100 kann über ein symbolisch dargestelltes Netzkabel an eine Netzsteckdose angeschlossen werden. Mit den zuvor beschriebenen Elementen ermöglicht die Mehrfachsteckdose 100 die Nutzung ihrer herkömmlichen Funktion, nämlich die Bereitstellung eines Anschlusses an das Stromnetz für mehrere elektrische Geräte mit genormtem Steckeranschluss. Dabei wird die Mehrfachsteckdose über das Netzkabel an eine Steckdose angeschlossen und versorgt durch die interne Parallelschaltung alle Steckplätze mit Strom. Sie wirkt somit als Verteiler im Gegensatz zu einem reinen Verlängerungskabel.

    [0038] In dem Gehäuse 110 der Mehrfachsteckdose 100 ist zusätzlich ein Netzteil 50 vorgesehen, welches aus der in der Mehrfachsteckdose vorhandenen Netzwechselspannung eine Versorgungsgleichspannung für ein elektrisch verstellbares Tischsystem zur Verfügung stellen kann. Dazu weist das Netzteil 50 einen Anschluss 55 auf, an dem die Versorgungsgleichspannung abgegriffen werden kann. Vorzugsweise ist das Netzteil 50 als Schaltnetzteil ausgeführt, da sich damit Netzteile mit geringerem Formfaktor erreichen lassen, welche größenmäßig leichter in das Gehäuse 110 integrierbar sind. Der Anschluss 55 ist vorzugsweise als Busanschluss ausgeführt, mit der das Netzteil an ein hier nicht gezeigtes Bussystem angeschlossen werden kann.

    [0039] Durch die Integration des Netzteils 50 in das Gehäuse 110 bilden das Netzteil 50 und die Mehrfachsteckdose eine integrierte Einheit. Dies ermöglicht ein vereinfachtes Anbringen der Mehrfachsteckdose 100 an einem Tisch beziehungsweise Tischsystem, da nur noch eine Einheit, nämlich die Mehrfachsteckdose 100, an einem Tisch befestigt werden muss. Eine herkömmliche Mehrfachsteckdose ist üblicherweise bei Tischsystemen, insbesondere für Arbeitstische, ohnehin vorhanden, sodass die Mehrfachsteckdose 100 gemäß dem verbesserten Verkabelungskonzept einfach anstelle einer herkömmlichen Mehrfachsteckdose treten kann. Dabei ist zu beachten, dass die dargestellte Anzahl von vier Steckplätzen lediglich beispielhaft gewählt ist und beliebig größer oder aber auch mit nur zwei oder drei Steckplätzen ausgeführt werden kann.

    [0040] Die von dem Netzteil 50 am Anschluss 55 bereitgestellte Versorgungsgleichspannung kann beispielsweise von einem elektrischen Antrieb eines verstellbaren Tischsystems genutzt werden, um die zur Verstellung benötigte Leistung des Elektromotors zu erfüllen. Dies soll jedoch weiter unten genauer in Verbindung mit den Figuren 4 und 5 erläutert werden.

    [0041] Figur 2 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Mehrfachsteckers gemäß dem verbesserten Verkabelungskonzept, das der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform ähnlich ist. Jedoch ist in Abweichung hiervon für das Netzteil 50 ein eigenes Netzteilgehäuse 51 vorgesehen, welches derart steckbar an der Mehrfachsteckdose 100 befestigbar ist, dass das Netzteilgehäuse 51 und das Gehäuse 110 der Mehrfachsteckdose 100 eine integrierte Einheit bilden. Dazu weisen in der dargestellten Ausführungsform das Netzteilgehäuse 51 und das Gehäuse 110 mechanische Verbindungselemente 53, 130 auf, über die eine mechanische Kopplung der beiden Gehäuse 51, 110 erfolgt. Zudem sind im Netzteilgehäuse 51 und im Gehäuse 110 jeweilige elektrische Verbindungselemente 52, 120 vorgesehen, über die die Netzwechselspannung aus der Mehrfachsteckdose 110 an das Netzteil 50 übertragen werden kann.

    [0042] Beispielsweise ist das mechanische Verbindungselement 130 der Mehrfachsteckdose 100 als ein als flacher Vorsprung ausgeformtes Element vorgesehen, welches bei einem Zusammenstecken mit dem Netzteilgehäuse 51 in eine entsprechend dafür vorgesehene Ausnehmung 53 eingeführt werden kann. Dabei können auch Verrastungs- oder Schnappelemente vorgesehen sein. Wenn die beiden Gehäuse 51, 110 entsprechend zusammengesteckt sind, wird auch über die elektrischen Verbindungselemente 52, 120 die benötigte elektrische Verbindung hergestellt. Die elektrischen Verbindungselemente 52, 120 sind natürlich so gestaltet, dass auch im nichtzusammengesteckten Zustand der beiden Gehäuse 51, 110 keine Gefahr für einen Benutzer für den Kontakt mit der Netzwechselspannung besteht.

    [0043] Im zusammengesteckten Zustand bilden somit das Netzteilgehäuse 51 und das Gehäuse 110 der Mehrfachsteckdose 100 ebenfalls eine integrierte Einheit, vergleichbar mit der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform.

    [0044] Die in Figur 2 dargestellte Ausgestaltung der mechanischen und elektrischen Verbindungselemente ist lediglich beispielhaft gewählt und kann durch andere funktionell gleichwertige Elemente ersetzt werden. Hierbei können insbesondere Form und Position der Verbindungselemente variiert werden.

    [0045] Bei der dargestellten Ausführungsform ist das Netzteilgehäuse 51 in direkter länglicher Verlängerung des Gehäuses 110 der Mehrfachsteckdose 100 angebracht. Dies ist besonders vorteilhaft, da dadurch keine der Steckplätze 111 bis 114 verdeckt und damit unbrauchbar gemacht werden. Zudem verändert sich die Bauhöhe der integrierten Einheit nicht gegenüber der Mehrfachsteckdose 100 alleine. Damit verbleibt die Möglichkeit einer einfachen und platzsparenden Installation einer solchen Mehrfachsteckdose unter einem Tisch beziehungsweise unter einer Tischplatte.

    [0046] Anstelle der länglichen Verlängerung der Form der Mehrfachsteckdose 100, wie in Figur 2 gezeigt, könnte alternativ das Netzteilgehäuse 51 auch seitlich am Gehäuse 110 der Mehrfachsteckdose 100 angebracht werden, wobei sich selbstverständlich dabei die Position der Verbindungselemente 52, 53, 120, 130 verschiebt. Auch bei einer solchen Ausgestaltung verbleibt der Vorteil der geringen Bauhöhe der integrierten Einheit.

    [0047] Bei einem Netzteil, das wie in Figur 2 dargestellt ausgeführt ist, bietet sich eine weitere Möglichkeit der Versorgung mit Netzspannung, wenn das Netzteilgehäuse 51 nicht unmittelbar an die Mehrfachsteckdose angeschlossen ist.

    [0048] Figur 3 zeigt hierfür ein Ausführungsbeispiel eines entsprechenden Adapters 200, mit dem sich das Netzteil 50 auch ohne die besonders ausgestaltete Mehrfachsteckdose 100 betreiben lässt. Ein solcher Adapter umfasst beispielsweise ein mechanisches Verbindungselement 230, welches analog zum Verbindungselement 130 der Mehrfachsteckdose 100 in Eingriff mit der Aussparung 53 stehen kann. Dementsprechend ist auch ein elektrisches Verbindungselement 220 bei dem Adapter 200 vorgesehen, der in Eingriff mit dem elektrischen Verbindungselement 52 treten kann. Die elektrische Verbindung zum Stromnetz wird letztendlich über entsprechende leitende Zapfen 240 hergestellt, welche in eine herkömmliche Steckdose eingesteckt werden können. Die Ausgestaltung der Zapfen 240 kann selbstverständlich vom beabsichtigten Anwendungsort und dem dort verwendeten Standard für Netzspannungsstecker abhängig gemacht werden.

    [0049] Alternativ zu dem Adapter 200 lässt sich das Netzteil 50 auch über ein Netzkabel an das Stromnetz anschließen, wobei eine Seite des Netzkabels passend zum elektrischen Verbindungselement 52 ausgestaltet ist.

    [0050] Dadurch dass ein Netzteil 50 gemäß Figur 2 mit dem Adapter 200 aus Figur 3 oder mit passendem Netzkabel auch mit einer herkömmlichen Steckdose verwendet werden kann, ist die Flexibilität und Anwendungsbandbreite des Netzteils erhöht.

    [0051] Figur 4 zeigt eine Ausführungsform eines elektrisch verstellbaren Tischsystems mit einem Tisch 300, der beispielsweise eine höhenverstellbare Tischplatte 310 aufweist. In jedem der beispielhaft zwei dargestellten Tischbeine ist ein elektrischer Antrieb 321, 322 vorgesehen. Zudem weist der Tisch ein Bedienelement 330 auf. Unterhalb der Tischplatte 310 ist, beispielhaft im rechten Bereich gewählt, eine integrierte Einheit aus Mehrfachsteckdose 100 und Netzteil 50 gemäß einer der Ausführungsformen nach Figur 1 oder 2 befestigt. Ferner umfasst das elektrisch verstellbare Tischsystem ein Bussystem 400, an das die beiden Antriebe 321, 322, das Bedienteil 330 sowie der Busanschluss 55 des Netzteils 50 angeschlossen sind.

    [0052] Im Betrieb der Anordnung versorgt das Netzteil 50 das Bussystem 400 mit einer Versorgungsgleichspannung, die zur leistungsmäßigen Versorgung der Antriebe 321, 322 dient. Die Versorgungsgleichspannung liegt etwa im Bereich von 20V bis 40V und beträgt beispielsweise 30V. Neben der Versorgungsgleichspannung können über das Bussystem 400 auch Steuerbefehle oder -signale, insbesondere Bussteuerbefehle oder -signale übertragen werden, welche beispielsweise von dem Bedienteil 330 ausgesandt und von den Antrieben 321, 322 empfangen werden. Ebenso ist es aber auch möglich, dass die beiden Antriebe 321, 322 Statusmeldungen oder Messwerte eingebauter Sensoren auf das Bussystem legen, welche etwa im Bedienteil ausgewertet werden können.

    [0053] Selbstverständlich können auch weitere Elemente an das Bussystem 400 angeschlossen werden wie etwa Sensoren verschiedenster Art. Beispielsweise können Druck- oder Kraftsensoren angeschlossen werden, welche eine Belastung des Tisches messen. Dies kann unter anderem für bekannte Klemmschutzmaßnahmen oder dergleichen verwendet werden.

    [0054] Der Busanschluss 55 ist beispielsweise als mehrpoliger Stecker ausgeführt, über den neben der Versorgungsgleichspannung auch noch eine oder mehrere andere Spannungen oder Signale wie etwa Kleinstspannungen zur Versorgung von Elektronickomponenten oder Steuersignale übertragen werden. Ein Pol kann beispielsweise auch als Leitung für einen Betriebszustand, insbesondere einen Ruhebetriebszustand, engl. Standby, oder Schlafmodus genutzt werden, über den das Netzteil 50 von extern teilweise oder völlig stromlos geschaltet wird. Dies geschieht etwa über ein entsprechendes Betriebsmodussignal. Der Stecker für den Busanschluss 55 ist beispielsweise als handelsüblicher Molex Microfit Stecker ausgeführt.

    [0055] Die in Figur 4 dargestellte Ausgestaltung des Tischsystems erlaubt eine kompakte Anordnung mit geringem Verkabelungsaufwand, da die Mehrfachsteckdose 100 mit Netzteil 50 über lediglich ein einziges Netzkabel an das Stromnetz angeschlossen wird und weitere Anschlüsse an das Stromnetz nicht notwendig sind.

    [0056] Das Netzteil 50 kann bezüglich möglicher Steuersignale völlig passiv an das Bussystem 400 angeschlossen sein. In verschiedenen Ausgestaltungen ist es jedoch auch möglich, dass das Netzteil 50 entsprechende Elektronik vorgesehen hat, welche Bussteuersignale auf dem Bussystem 400 auswertet. Dadurch wird es beispielsweise möglich, dass das Netzteil 50 Funktionen der Mehrfachsteckdose auf der Basis von über den Busanschluss 55 empfangenen Bussteuersignalen ansteuern kann. Dies betrifft etwa das gezielte Ein- und Ausschalten einzelner Steckplätze der Mehrfachsteckdose 100. Damit können etwa elektrische Verbraucher am Arbeitsplatz geschaltet werden.

    [0057] In weiteren Ausgestaltungen können die Mehrfachsteckdose 100 beziehungsweise das Netzteil 50 auch einen Funkempfänger zum Empfangen von Funksteuersignalen umfassen, in deren Abhängigkeit Funktionen der Mehrfachsteckdose 100 angesteuert und/oder Steuersignale für das Tischsystem auf das Bussystem 400 gegeben werden. Ein solcher Funkempfänger kann beispielsweise nach einem bekannten Funkstandard wie Bluetooth oder WLAN ausgebildet sein oder aber eine proprietäre Hochfrequenzschnittstelle aufweisen.

    [0058] Figur 5 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Tischsystems, welches im Wesentlichen auf der in Figur 4 gezeigten Ausführungsform basiert. Das Tischsystem umfasst neben dem Tisch 300 aus Figur 4 zusätzlich einen weiteren Tisch 500, der beispielhaft ebenfalls eine höhenverstellbare Tischplatte 510 aufweist, welche über entsprechende Antriebe 521, 522 verstellt wird. Die Antriebe 521, 522 sind an das gemeinsame Bussystem 400 angeschlossen, das vom Netzteil 50 mit der Versorgungsgleichspannung versorgt wird. An dem weiteren Tisch 500 ist ein weiteres Bedienteil 530 vorgesehen, welches jedoch auch weggelassen werden könnte, wenn eine Bedienung beider Tische 300, 500 über das Bedienteil 330 erfolgt.

    [0059] Somit ist lediglich ein einzelnes Netzteil 50 für das gesamte Tischsystem notwendig. Eine zusätzliche Verkabelung der Antriebssysteme kann entfallen, da alles über das bestehende Bussystem erfolgen kann.

    [0060] Die Leistung des Netzteils 50 kann an die benötigten Antriebsleistungen der Antriebe 321, 322, 521, 522 angepasst werden. Falls beide Tische gleichzeitig verstellt werden sollen, ist es vorteilhaft, wenn die Leistung des Netzteils 50 ausreichend hoch gewählt ist. Wenn jedoch nur ein Tisch zum gleichen Zeitpunkt verstellt werden soll, ist es ausreichend, die Ausgangsleistung des Netzteils 50 an den Bedarf eines Tisches anzupassen. Damit können die Kosten für das Netzteil 50 bei einem derartigen Tischsystem weiter reduziert werden.

    [0061] Vorzugsweise können dabei die verwendeten Antriebe einen eigenen Verstellvorgang über ein entsprechendes Steuersignal an das Bussystem 400 signalisieren. Gleichzeitig sind die Antriebe vorteilhafterweise in der Lage, entsprechende Signale von dem Bussystem 400 über einen Verstellvorgang eines anderen Antriebs zu empfangen und auszuwerten. Beispielsweise wird ein eigener Verstellvorgang eines Antriebs dann verhindert, wenn ein Steuersignal über einen Verstellvorgang eines Antriebs eines anderen Tisches empfangen wird. Beispielsweise blockieren sich die Antriebe 321, 322, wenn entsprechende Signale von den Antrieben 521 und/oder 522 empfangen werden, und umgekehrt.

    [0062] Dieses Prinzip lässt sich auch ohne weiteres auf ein Tischsystem mit drei oder mehr Tischen erweitern, wenn den einzelnen Antrieben jeweils bekannt ist, welcher Antrieb zum eigenen Tisch gehört und/oder welche Antriebe zu anderen Tischen gehören.

    [0063] Das Prinzip eines Tischsystems mit mehreren Tischen, einem Bussystem und einem gemeinsamen Netzteil mit entsprechend niedrig dimensionierter Leistung kann selbstverständlich auch in Verbindung mit einem separaten Netzteil, das nicht in eine Mehrfachsteckdose integriert ist, ausgeführt werden.

    [0064] Das Bussystem 400 kann in verschiedenen Ausführungsformen mit einer einzigen Leitung zur Bereitstellung der Versorgungsgleichspannung oder, wenn zusätzlich ein Masseanschluss vorgesehen wird, mit einem einzigen Leitungspaar ausgebildet sein. Die verschiedenen Bussignale, insbesondere Steuersignale, werden dabei beispielsweise auf die Versorgungsgleichspannung aufmoduliert oder anders codiert.

    [0065] Vorzugsweise ist das Bussystem aber mit einer größeren Anzahl von Leitungen versehen. Zusätzlich zu der Leitung für die Versorgungsgleichspannung und der Leitung für einen Masseanschluss kann nämlich auch eine Leitung oder ein Leitungspaar für die Übertragung von Steuersignalen vorgesehen werden. Beispielsweise erfolgt eine Übertragung dieser Steuersignale nach dem bekannten CAN-Busstandard, über den sich etwa Steuersignale zwischen beziehungsweise zu den elektrischen Antrieben übertragen lassen. Zusätzlich oder alternativ kann auch eine andere Steuerleitung oder ein Steuerleitungspaar vorgesehen werden, welche etwa mit einem proprietären Signalformat oder -protokoll beaufschlagt werden. Beispielsweise können so zusätzlich oder alternativ Teilnehmer an das Bussystem 400 angeschlossen werden, die nicht ein allgemeines Busformat wie etwa das CAN-Busprotokoll beherrschen.

    [0066] Als weitere mögliche Leitung kann etwa eine Leitung zur Übertragung eines Betriebsmodussignals in dem Bussystem 400 vorgesehen werden. Insbesondere ist es dann günstig, wenn das Netzteil 50 dieses über den Busanschluss 55 empfangbare Betriebsmodussignal auswerten kann, wie bereits oben beschrieben. Beispielsweise kann durch die Wahl eines bestimmten Spannungspegels einer von mehreren möglichen Betriebsmodi oder Betriebszuständen ausgewählt werden. In einem normalen Betriebszustand gibt das Netzteil 50 beispielsweise die volle Spannung beziehungsweise Leistung ab. In diesem Betriebszustand werden beispielsweise Verstellvorgänge oder andere Vorgänge mit Leistungsbedarf ausgeführt. Die Versorgungsgleichspannung hat in diesem Betriebszustand beispielsweise ihren höchsten Wert, beispielsweise von etwa 30V.

    [0067] In einem Schlafmodus ist das Tischsystem beispielsweise für einen niedrigeren Energieverbrauch eingerichtet, so dass etwa keine Verstellvorgänge vorgenommen werden und etwaige Anzeigen von Bedienteilen abgeschaltet sind. Dennoch verbleibt eine spannungsmäßige Grundversorgung, die etwa Hintergrundaktivitäten der angeschlossenen Teilnehmer ermöglicht. Beispielsweise sind alle an das Bussystem 400 angeschlossenen Teilnehmer in einem Energiesparmodus, um den Leistungsverbrauch des Gesamtsystems so gering wie möglich zu halten. Die Versorgungsgleichspannung hat in diesem Betriebszustand beispielsweise einen reduzierten Wert, beispielsweise von etwa 10V.

    [0068] Neben dem Schlafmodus kann auch ein dritter Betriebszustand, nämlich ein Tiefschlafmodus vorgesehen sein, bei dem tatsächlich sämtliche Komponenten, die an das Bussystem 400 angeschlossen sind und mit Leistung versorgt werden, abgeschaltet werden. Davon ist lediglich ein dann vorhandener Aufwachschaltkreis des Netzteils 50 ausgenommen, der bei entsprechender Signalisierung über das Betriebsmodussignal dafür sorgt, dass wieder die entsprechend gewünschte Leistung an das Bussystem abgegeben wird. Da solche Aufwachschaltungen grundsätzlich bekannt sind, wird deren spezielle Ausführung hier nicht näher erläutert. In diesem Tiefschlafmodus wird also beispielsweise keine Versorgungsgleichspannung vom Netzteil 50 an das Bussystem 400 abgegeben, beziehungsweise eine Versorgungsgleichspannung mit einem Wert von 0V.


    Ansprüche

    1. Elektrisch verstellbares Tischsystem, umfassend

    - einen Tisch (300);

    - wenigstens einen elektrischen Antrieb (321, 322) zur Verstellung des Tisches (300);

    - ein Bedienteil (330);

    - ein Bussystem (400), an dem der wenigstens eine Antrieb (321, 322) und das Bedienteil (330) angeschlossen sind; und

    - eine Mehrfachsteckdose (100) mit einem Netzteil (50) zur Bereitstellung einer Versorgungsgleichspannung für das Tischsystem aus einer Netzwechselspannung und mit mehreren Steckplätzen (111, 112, 113, 114) für Netzstecker zur Bereitstellung der Netzwechselspannung;

    - wobei die Mehrfachsteckdose (100) mit dem Netzteil (50) eine integrierte Einheit bildet;

    - wobei die Versorgungsgleichspannung über einen Busanschluss (55) der Mehrfachsteckdose (100) bereitgestellt wird, der mit dem Bussystem (400) verbunden ist; und

    - wobei die Versorgungsgleichspannung zur leistungsmäßigen Versorgung des wenigstens einen elektrischen Antriebs (321, 322) dient.


     
    2. Tischsystem nach Anspruch 1,
    bei dem das Netzteil (50) in einem Netzteilgehäuse (51) angeordnet ist, das derart steckbar an der Mehrfachsteckdose (100) befestigbar ist, dass das Netzteilgehäuse (51) und ein Gehäuse (110) der Mehrfachsteckdose (100) die integrierte Einheit bilden.
     
    3. Tischsystem nach Anspruch 2,
    bei dem das Netzteilgehäuse (51) und das Gehäuse (110) der Mehrfachsteckdose (100) jeweilige mechanische Verbindungselemente (53, 130) und jeweilige elektrische Verbindungselemente (52, 120) zur Übertragung der Netzwechselspannung aufweisen.
     
    4. Tischsystem nach Anspruch 2 oder 3,
    bei dem das Netzteilgehäuse (51) an einer Seite des Gehäuses der Mehrfachsteckdose (100) befestigbar ist, an der keine Steckplätze (111, 112, 113, 114) für Netzstecker vorgesehen sind.
     
    5. Tischsystem nach Anspruch 1,
    bei dem das Netzteil (50) in einem Gehäuse (110) der Mehrfachsteckdose (100) integriert ist.
     
    6. Tischsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    bei dem das Netzteil (50) eingerichtet ist zur Ansteuerung von Funktionen der Mehrfachsteckdose (100) auf der Basis von über den Busanschluss (55) empfangenen Bussteuersignalen.
     
    7. Tischsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
    wobei die Mehrfachsteckdose (100) ferner einen Funkempfänger zum Empfangen von Funksteuersignalen umfasst, in deren Abhängigkeit Funktionen der Mehrfachsteckdose (100) angesteuert und/oder Steuersignale für das Tischsystem auf das Bussystem (400) gegeben werden.
     
    8. Tischsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
    ferner umfassend wenigstens einen weiteren Tisch (500) mit wenigstens einem weiteren elektrischen Antrieb (521, 522) zur Verstellung des wenigstens einen weiteren Tisches (500), wobei

    - der wenigstens eine weitere elektrische Antrieb (521, 522) an das Bussystem (400) angeschlossen ist; und

    - der wenigstens eine elektrische Antrieb (321, 322) und der wenigstens eine weitere elektrische Antrieb (521, 522) eingerichtet sind, einen eigenen Verstellvorgang an das Bussystem (400) zu signalisieren und beim Empfang eines Signals von dem Bussystem (400) über einen Verstellvorgang eines Antriebs des jeweils anderen Tisches einen eigenen Verstellvorgang zu verhindern.


     
    9. Tischsystem nach Anspruch 8,
    bei dem die Versorgungsgleichspannung auch zur leistungsmäßigen Versorgung des wenigstens einen weiteren elektrischen Antriebs (521, 522) dient.
     
    10. Tischsystem nach Anspruch 8 oder 9,
    bei dem eine Ausgangsleistung des Netzteils (50) geringer dimensioniert ist als eine Summe von Aufnahmeleistungen der an das Bussystem (400) angeschlossenen elektrischen Antriebe (321, 322, 521, 522).
     


    Claims

    1. Electrically adjustable table system comprising

    - a table (300);

    - at least one electric drive (321, 322) for adjusting the table (300);

    - an operating part (330);

    - a bus system (400) to which the at least one drive (321, 322) and the operating part (330) are connected; and

    - a multiple socket outlet (100) with a power supply unit (50) for providing a DC supply voltage for the table system from a mains AC voltage and with a plurality of sockets (111, 112, 113, 114) for mains plugs for providing the mains AC voltage;

    - wherein the multiple socket outlet (100) forms an integrated unit with the power supply unit (50);

    - wherein the DC supply voltage is provided via a bus connection (55) of the multiple socket outlet (100) which is connected to the bus system (400); and

    - wherein the DC supply voltage is used to power the at least one electric drive (321, 322).


     
    2. Table system according to claim 1,
    wherein the power supply unit (50) is arranged in a power supply unit housing (51) which is pluggably attachable to the multiple socket outlet (100) such that the power supply unit housing (51) and a housing (110) of the multiple socket outlet (100) form the integrated unit.
     
    3. Table system according to claim 2,
    wherein the power supply unit housing (51) and the housing (110) of the multiple socket outlet (100) comprise respective mechanical connecting elements (53, 130) and respective electrical connecting elements (52, 120) for transmitting the AC mains voltage.
     
    4. Table system according to claim 2 or 3,
    wherein the power supply unit housing (51) is attachable to a side of the housing of the multiple socket outlet (100) on which no sockets (111, 112, 113, 114) for mains plugs are provided.
     
    5. Table system according to claim 1,
    wherein the power supply unit (50) is integrated in a housing (110) of the multiple socket outlet (100).
     
    6. Table system according to one of claims 1 to 5,
    wherein the power supply unit (50) is arranged to control functions of the multiple socket outlet (100) on the basis of bus control signals received via the bus connection (55).
     
    7. Table system according to one of claims 1 to 6,
    wherein the multiple socket outlet (100) further comprises a radio receiver for receiving radio control signals, depending on which functions of the multiple socket outlet (100) are controlled and/or control signals for the table system are given to the bus system (400).
     
    8. Table system according to one of claims 1 to 7,
    further comprising at least one further table (500) with at least one further electric drive (521, 522) for adjusting the at least one further table (500), wherein

    - the at least one further electric drive (521, 522) is connected to the bus system (400); and

    - the at least one electric drive (321, 322) and the at least one further electric drive (521, 522) are configured to signal their own adjustment process to the bus system (400) and, upon receipt of a signal from the bus system (400) about an adjustment process of a drive of the respective other table, to prevent their own adjustment process.


     
    9. Table system according to claim 8,
    wherein the DC supply voltage also serves to supply power to the at least one further electric drive (521, 522).
     
    10. Table system according to claim 8 or 9,
    wherein an output power of the power supply unit (50) is dimensioned smaller than a sum of input powers of the electric drives (321, 322, 521, 522) connected to the bus system (400).
     


    Revendications

    1. Système de table réglable électriquement comprenant

    - une table (300)

    - au moins un entraînement électrique (321, 322) pour ajuster la table (300) ; et

    - une unité de commande (330) ;

    - un système de bus (400) auquel l'au moins un entraînement (321, 322) et la unité de commande (330) sont connectés ; et

    - une prise multiple (100) avec une unité d'alimentation (50) pour fournir une tension d'alimentation continue pour le système de table à partir d'une tension alternative de secteur et avec une pluralité de fentes (111, 112, 113, 114) pour des fiches de secteur pour fournir la tension alternative de secteur ;

    - dans lequel la prise multiple (100) forme une unité intégrée avec l'unité d'alimentation (50) ;

    - dans lequel la tension d'alimentation en courant continu est fournie via une connexion de bus (55) de la prise multiple (100) qui est connectée au système de bus (400) ; et

    - dans lequel la tension d'alimentation en courant continu est utilisée pour alimenter le au moins un entraînement électrique (321, 322).


     
    2. Système de table selon la revendication 1,
    dans lequel la unité d'alimentation (50) est disposée dans un boîtier d'unité d'alimentation (51) qui peut être enfiché dans la prise multiple (100) de telle sorte que le boîtier d'unité d'alimentation (51) et un boîtier (110) de la prise multiple (100) forment l'unité intégrée.
     
    3. Système de table selon la revendication 2,
    dans lequel le boîtier d'alimentation (51) et le boîtier (110) de la prise multiple (100) présentent des éléments de connexion mécaniques respectifs (53, 130) et des éléments de connexion électriques respectifs (52, 120) pour transmettre la tension alternative du secteur.
     
    4. Système de table selon la revendication 2 ou 3,
    dans lequel le boîtier d'alimentation (51) peut être fixé sur un côté du boîtier de la prise multiple (100) sur lequel aucune fente (111, 112, 113, 114) pour des fiches de secteur n'est prévue.
     
    5. Système de table selon la revendication 1,
    dans lequel la unité d'alimentation (50) est intégrée dans un boîtier (110) de la prise multiple (100).
     
    6. Système de table selon l'une des revendications 1 à 5, dans lequel la unité d'alimentation (50) est agencée pour commander des fonctions de la prise multiple (100) sur la base de signaux de commande de bus reçus via la connexion de bus (55).
     
    7. Système de table selon l'une des revendications 1 à 6, dans lequel la prise multiple (100) comprend en outre un récepteur radio pour recevoir des signaux de commande radio, en fonction desquels des fonctions de la prise multiple (100) sont commandées et/ou des signaux de commande pour le système de table sont donnés au système de bus (400).
     
    8. Système de table selon l'une des revendications 1 à 7, comprenant en outre au moins une autre table (500) avec au moins un autre entraînement électrique (521, 522) pour régler l'au moins une autre table (500), dans lequel

    - l'au moins un autre entraînement électrique (521, 522) est connecté au système de bus (400) ; et

    - l'au moins un entraînement électrique (321, 322) et l'au moins un autre entraînement électrique (521, 522) sont configurés pour signaler leur propre processus de réglage au système de bus (400) et, à la réception d'un signal du système de bus (400) concernant un processus de réglage d'un entraînement de l'autre table respective, pour empêcher leur propre processus de réglage.


     
    9. Système de table selon la revendication 8,
    dans lequel la tension d'alimentation continue sert également à alimenter en courant l'au moins un autre entraînement électrique (521, 522).
     
    10. Système de table selon la revendication 8 ou 9,
    dans lequel une puissance de sortie de l'unité d'alimentation en énergie (50) est dimensionnée pour être inférieure à une somme des puissances d'entrée des entraînements électriques (321, 322, 521, 522) connectés au système de bus (400).
     




    Zeichnung











    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente