[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dichtungsprofil für eine Pfosten-Riegel-Konstruktion,
mit einem Mittelabschnitt, der U-förmig um eine Schraubnut eines Pfostens oder Riegels
aufsetzbar ist und zwei Schenkel des Mittelabschnittes im Wesentlichen parallel zu
den Wänden der Schraubnut verlaufen, mit einem ersten Steg und einem zweiten Steg,
wobei der erste Steg mit einem ersten Dichtungsstreifen verbunden ist, der an dem
Pfosten oder Riegel abstützbar ist, und eine Pfosten-Riegel-Konstruktion.
[0002] Die
EP 2 444 566 A2 offenbart eine Aufsatzdichtung für eine Pfosten-Riegel-Konstruktion, bei der ein
Mittelabschnitt an einer Schraubnut eines Pfostens oder Riegels festlegbar ist. Die
Aufsatzdichtung weist an gegenüberliegenden Seiten mehrere übereinander angeordnete
Dichtstreifen auf, die im Bereich eines Knotenpunktes entfernt werden können. Dadurch
kann eine Entwässerung über einen Entwässerungskanal zwischen einem Dichtstreifen
und dem Mittelabschnitt von einem Riegel zu einem Pfosten erfolgen. Der Boden des
Entwässerungskanals an dem Pfosten ist dabei in einer unterschiedlichen Ebene wie
der Boden eines Entwässerungskanals an dem Riegel angeordnet. Dadurch müssen bei der
Montage einer Pfosten-Riegel-Konstruktion unterschiedliche Dichtungsprofile bereitgestellt
werden. Dieser Wechsel der Ebenen sorgt zwar für eine sichere Entwässerung, aber ist
in der Montage durch die unterschiedlichen Dichtungsprofile aufwändig.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Dichtungsprofil und eine Pfosten-Riegel-Konstruktion
zu schaffen, die eine zuverlässige Entwässerung an einem Knotenpunkt einer Pfosten-Riegel-Konstruktion
gewährleisten und eine einfache Montage ermöglichen.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einem Dichtungsprofil mit den Merkmalen des Anspruches 1 und
einer Pfosten-Riegel-Konstruktion mit den Merkmalen des Anspruches 6 gelöst.
[0005] Das erfindungsgemäße Dichtungsprofil umfasst einen im Querschnitt U-förmigen Mittelabschnitt,
der an einer Schraubnut eines Pfostens oder Riegels montierbar ist, mit einem ersten
Steg und einem zweiten Steg, wobei der erste Steg mit einem ersten Dichtungsstreifen
verbunden ist, der an dem Pfosten oder Riegel abstützbar. An jedem Schenkel steht
dabei ein zweiter Steg im Wesentlichen senkrecht von dem Schenkel hervor, der mit
einem zweiten Dichtungsstreifen verbunden ist, so dass im Bereich eines Knotenpunktes
eine Entwässerung entlang des zweiten Streifens durchgeführt werden kann, der einen
Boden einer Entwässerungskanals ausbildet.
[0006] Die beiden Stege, die jeweils mit einem Dichtungsstreifen verbunden sind, können
insbesondere an Knotenpunkten mit Ausklinkungen an dem ersten Dichtungsstreifen des
ersten Dichtungsprofils und dem zweiten Dichtungsstreifen des zweiten Dichtungsprofils
versehen werden, was eine effektive Montage und eine zuverlässige Entwässerung gewährleistet.
Der erste Dichtungsstreifen und der zweite Dichtungsstreifen können dabei nur mittelbar
über die Stege miteinander verbunden sein, so dass ein leichtes Einschneiden der auf
Abstand positionierbaren Dichtungsstreifen möglich ist. Dadurch kann das Einschneiden
eines der beiden Dichtungsstreifen an einem Knotenpunkt mit einem Werkzeug auf einfache
Weise erfolgen.
[0007] Der erste Steg ist bevorzugt an der von dem ersten Dichtungsstreifen abgewandten
Seite mit dem Schenkel oder dem zweiten Steg verbunden und kann zur Herstellung einer
Aussparung zusammen mit dem ersten Dichtungsstreifen leicht abgetrennt werden.
[0008] In einer bevorzugten Ausgestaltung sind der erste Steg und der zweite Steg über einen
Verbindungssteg miteinander verbunden, wobei der Verbindungssteg, der erste und zweite
Steg und ein Abschnitt des Schenkels mindestens eine Hohlkammer umschließen. Dadurch
besitzt das Dichtungsprofil in diesem Bereich eine erhöhte Formstabilität. Alternativ
können der erste Steg mit dem zweiten Steg über mindestens einen Stützvorsprung aneinander
abgestützt sein. Ein solcher Stützvorsprung kann mit dem ersten und zweiten Steg mindestens
eine Hohlkammer umschließen. Durch den Stützvorsprung können die beiden Dichtstreifen
ohne Zerstörung des Verbindungssteges beabstandet angeordnet werden, um einen der
beiden Dichtstreifen im Bereich eines Knotenpunktes einzuschneiden.
[0009] Zwischen dem ersten Dichtungsprofil und dem zweiten Dichtungsprofil ist vorzugsweise
ein Dichtungssteg angeordnet. Der Dichtungssteg kann im Querschnitt vorzugsweise rechteckförmig
sein, wobei der Dichtungssteg optional integral mit dem ersten oder zweiten Dichtungsstreifen
ausgebildet ist. Dieser Dichtungsstreifen kann an einem Knotenpunkt entfernt werden,
beispielsweise um ein Riegelendstück im Bereich des Dichtungssteges einzufügen, um
einen Endabschnitt des zweiten Dichtungsstreifens über das Riegeldichtstück zu stützen.
[0010] Vorzugsweise besitzen die Dichtungsstreifen eine größere Dicke als die Stege, wobei
der erste Dichtungsstreifen zu dem Pfosten oder Riegel von dem ersten Steg hervorsteht
und der zweite Dichtungsstreifen in die gegenüberliegende Richtung von dem zweiten
Steg hervorsteht. Der zweite Steg bildet somit den Boden einer Nut zwischen dem zweiten
Dichtungsstreifen und dem Schenkel des Mittelabschnittes aus. Der erste Steg ist vorzugsweise
im Wesentlichen parallel zu dem zweiten Steg ausgerichtet und in einem geringen Abstand,
beispielsweise von weniger als 8 mm, beispielsweise zwischen 1 mm bis 6 mm, angeordnet.
[0011] Das Dichtungsprofil wird bevorzugt bei einer Pfosten-Riegel-Konstruktion oder Riegel-Riegel-Konstruktion
eingesetzt, wobei die Pfosten und Riegel aus extrudierten Aluminiumprofilen, Kunststoffprofilen,
aus Stahlprofilen oder aus Verbundmaterialien, beispielsweise einer Holzkonstruktion
mit einem Aufsatzprofil oder einer Stahlkonstruktion mit einem Aufsatzprofil, hergestellt
sein können. Dabei ist ein erstes Dichtungsprofil an dem Pfosten und ein zweites Dichtungsprofil
an dem Riegel fixiert, die vorzugsweise im Querschnitt baugleich ausgebildet sind.
[0012] Erfindungsgemäß ist der zweite Steg des zweiten Dichtungsprofils an dem Riegel im
Wesentlichen in der gleichen Ebene angeordnet wie der zweite Steg an dem ersten Dichtungsprofil
an dem Pfosten. Dadurch wird durch die zweiten Stege an den Riegeln und Pfosten eine
gemeinsame Dichtungsebene ausgebildet, die über die gesamte Pfosten-Riegel-Konstruktion
im Wesentlichen in einer Ebene liegt. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, unterschiedliche
Dichtungsprofile vorzusehen, die für die Entwässerung unterschiedliche Dichtungsebenen
bereitstellen.
[0013] Vorzugsweise ist das zweite Dichtungsprofil an einem zum Pfosten ragenden Endabschnitt
eingeschnitten, wobei der erste Dichtungsstreifen und der erste Steg im Bereich des
Endabschnittes entfernt sind. Zusätzlich kann an einem Knotenpunkt das erste Dichtungsprofil
eine Aussparung an dem zweiten Dichtungsstreifen aufweisen, in die der Endabschnitt
des ersten Dichtungsprofils eingelegt ist. Dadurch kann ein Entwässerungskanal, der
durch eine Nut durch den Mittelabschnitt, den zweiten Steg und eine Wand des zweiten
Dichtungsstreifens gebildet ist, zu einem Entwässerungskanal an dem weiteren Dichtungsprofil
geführt werden. Dabei kann optional der Endabschnitt an dem zweiten Dichtungsprofil
den zweiten Steg an dem ersten Dichtungsprofil an dem Pfosten zumindest teilweise
überlappen. Durch die elastische Ausgestaltung des Dichtungsprofils kann sich der
zweite Steg des zweiten Dichtungsprofils auf den zweiten Steg des ersten Profils dichtend
anlegen und gewährleistet eine zuverlässige Abdichtung auch im Bereich eines Knotenpunktes.
Die Überlappung kann in Längsrichtung des Dichtungsstreifens beispielsweise zwischen
1 mm bis 4 mm betragen. Optional kann der zweite Steg an dem ersten Dichtungsprofil
an dem zweiten Steg des zweiten Stegs des zweiten Dichtungsprofils auch auf Stoß angeordnet
sein.
[0014] Zur Abstützung des zweiten Dichtungsprofils an dem Riegel im Bereich eines Knotenpunktes,
insbesondere eines Endabschnittes, kann in die Aussparung an dem ersten Dichtungsprofil
ein Riegeldichtstück eingefügt sein, insbesondere mit einem im Wesentlichen T-förmigen
Querschnitt. Das Riegeldichtstück kann dabei seitliche Stege aufweisen, die zwischen
dem ersten Dichtungsstreifen an dem ersten Dichtungsprofil im Bereich der Aussparung
und dem zweiten Dichtungsstreifen an einem in die Aussparung hervorstehenden Endabschnitt
angeordnet sind. In einem mittleren Bereich kann das Riegeldichtstück einen Block
oder eine Verdickung aufweisen, die in Verlängerung einer Schraubnut des Riegels angeordnet
ist. Dann wird an dem Mittelabschnitt des hervorstehenden Endabschnittes ein in die
Schraubnut ragendes Klemmelement oder Feder vorzugsweise abgetrennt, damit der Block
den Endabschnitt abstützen kann.
[0015] Vorzugsweise weisen das erste Dichtungsprofil und das zweite Dichtungsprofil den
gleichen Querschnitt auf, so dass für alle Knotenpunkte, an denen Riegel und Pfosten
aufeinandertreffen, die gleichen Dichtungsprofile eingesetzt werden können, was die
Montage erleichtert. Die Dichtungsprofile werden zur Herstellung einer Aussparung
oder eines hervorstehenden Endabschnittes eingeschnitten, wobei der zu entfernenden
Teil des Dichtungsprofils dann bevorzugt in Längsrichtung über Sollbruchstellen verbunden
ist, so dass ein Abziehen in Längsrichtung und Entfernen ohne Schneidwerkzeug erfolgen
kann.
[0016] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der erste Steg an einem der Schenkel des Mittelabschnittes
angeformt ist und steht im Wesentlichen senkrecht von dem Schenkel hervor und ist
somit parallel zu dem zweiten Steg ausgerichtet. Alternativ kann der erste Steg an
dem zweiten Steg angeformt sein und im Querschnitt im Wesentlichen winkelförmig ausgebildet
sein, so dass der erste Steg und der zweite Steg als "Y" ausgebildet sind, die an
dem Schenkel des Mittelabschnittes angeformt sind.
[0017] Vorzugsweise sind an dem erfindungsgemäßen Dichtungsprofil der erste und der zweite
Dichtungsstreifen so ausgebildet, dass an der aneinander anliegenden Seite der Dichtungsstreifen
jeweils eine lose aneinander liegende Profilierung ausgebildet ist, die eine Verschiebung
der beiden Dichtungsstreifen senkrecht bzw. seitlich zur Längsrichtung und parallel
zur Ebene eines Füllungselementes, wie einer Isolierglasscheibe, verhindert. Diese
Profilierung kann beispielsweise durch Vorsprünge, Leisten, Nuten, Rillen oder Rippen
ausgebildet sein. Da die beiden Dichtungsstreifen nur lose aneinander anliegen, kann
einer der beiden Dichtungsstreifen z. B. an Kreuzungspunkten leicht entfernt werden.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die
beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Ansicht einer Pfosten-Riegel-Konstruktion;
- Figur 2
- eine Schnittansicht durch einen Pfosten mit einem erfindungsgemäßen Dichtungsprofil;
- Figur 3
- eine perspektivische Explosionsdarstellung von zwei Dichtungsprofilen im Bereich eines
Knotenpunktes;
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht des Knotenpunktes der Figur 3 von einer anderen Seite;
- Figur 5
- eine Schnittansicht durch einen Pfosten im Bereich eines Knotenpunktes;
- Figur 6
- eine Schnittansicht durch einen Riegel im Bereich eines Knotenpunktes;
- Figur 7
- eine Schnittansicht durch ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Dichtungsprofils,
und
- Figur 8
- eine Schnittansicht durch ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Dichtungsprofils.
[0019] Eine Pfosten-Riegel-Konstruktion 1 umfasst vertikale Pfosten 2, die über horizontale
Riegel 3 oder geneigt zur Vertikalen ausgerichtete Riegel 3' verbunden sind. Die Größe
der einzelnen Felder innerhalb der Pfosten 2 und Riegel 3 können, je nach Fassade,
frei gestaltet werden, wobei die Pfosten-Riegel-Konstruktion auch für geneigte Lichtdächer
eingesetzt werden kann. An den Knotenpunkten zwischen Pfosten 2 und Riegeln 3 wird
eine Entwässerung ermöglicht, die durch Kanäle an Dichtungsprofilen gebildet ist.
[0020] In Figur 2 ist der Schnitt durch einen Pfosten 2 oder Riegel 3 dargestellt, der als
Aufsatzprofil auf ein weiteres Profil aus Stahl, Holz oder einem anderen Material
festgelegt ist. Der Pfosten 2 oder Riegel 3 umfasst eine Schraubnut 4, die senkrecht
von einem plattenförmigen Steg 5 hervorsteht. An dem plattenförmigen Steg 5 sind Haken
6 angeformt.
[0021] An dem Pfosten 2 oder Riegel 3 ist ein Dichtungsprofil 10 fixiert, das einem U-förmigen
Mittelabschnitt 11 aufweist. An dem Mittelabschnitt 11 ist ein Klemmelement 9 angeformt,
das in die Schraubnut 4 eingesteckt ist. Der Mittelabschnitt 11 umfasst zwei parallel
zueinander verlaufende Schenkel 12, die die Wände der Schraubnut 4 umgreifen.
[0022] An jedem Schenkel 12 steht ein erster Steg 13 im Wesentlichen senkrecht hervor, an
dem ein erster Dichtungsstreifen 14 angeformt ist. Der Dichtungsstreifen 14 ist an
dem Pfosten 2 oder Riegel 3 abgestützt und an dem Haken 6 fixiert.
[0023] Von dem Schenkel 12 steht ferner ein zweiter Steg 15 im Wesentlichen senkrecht hervor,
an dem ein zweiter Dichtungsstreifen 16 angeformt ist. Die beiden Dichtungsstreifen
14 und 16 besitzen eine größere Dicke als die Stege 13 und 15. Dadurch steht der erste
Dichtungsstreifen 14 zu dem Pfosten 2 oder Riegel 3 hervor, und der zweite Dichtungsstreifen
16 steht von dem zweiten Steg 15 zu einem nicht dargestellten Flächenelement, beispielsweise
einer Isolierglasscheibe, hervor.
[0024] Zwischen dem ersten Dichtungsstreifen 14 und dem zweiten Dichtungsstreifen 16 ist
ein Dichtungssteg angeordnet, der vorzugsweise mit einem der beiden Dichtungsstreifen
14 oder 16 integral ausgeformt ist, insbesondere über ein Gelenk an der Außenseite
des jeweiligen Dichtungsstreifens 14 oder 16. Der Dichtungssteg 17 besitzt eine geringere
Dicke als die Dichtungsstreifen 14 und 16. Der Aufbau der beiden Dichtungsstreifen
14 und 16 mit dem Dichtungssteg 17 besitzt beispielsweise eine Höhe h zwischen 12
mm bis 30 mm, insbesondere 14 mm bis 19 mm. Die Gesamthöhe H des Aufsatzprofils mit
dem Mittelabschnitt 11 beträgt beispielsweise zwischen 20 mm bis 40 mm.
[0025] Der erste Steg 13 und der zweite Steg 15 sind über einen Verbindungssteg 18 miteinander
verbunden. Dadurch ist eine Hohlkammer 19 ausgebildet, die durch einen Teil des Schenkels
12, einen Teil der Stege 13 und 15 sowie den Verbindungssteg 18 gebildet ist.
[0026] Das Dichtungsprofil 10 ist vorzugsweise zu einer Mittelebene durch die Schraubnut
4 symmetrisch ausgebildet und kann aus einem elastischen Material, beispielsweise
EPDM, hergestellt sein, beispielsweise durch Extrusion.
[0027] In Figur 3 ist ein erstes Dichtungsprofil 10 an einem nicht dargestellten Pfosten
2 und ein zweites Dichtungsprofil 10' an einem nicht dargestellten Riegel 3 im Bereich
eines Knotenpunktes gezeigt. Die Dichtungsprofile 10 und 10' besitzen die gleiche
Querschnittsform, so dass auf obige Ausführungen zur Ausgestaltung der Dichtungsprofile
10 und 10' verwiesen wird.
[0028] Das Dichtungsprofil 10 an dem Pfosten 2 besitzt eine Aussparung 20, die durch Ausschneiden
des zweiten Dichtungsstreifens 16 hergestellt ist. Im Bereich der Aussparung 20 sind
der erste Steg 13 mit dem ersten Dichtungsstreifen 14 nicht eingeschnitten. Vorzugsweise
ist auch der zweite Steg 15 nicht eingeschnitten oder zumindest nur geringfügig, insbesondere
weniger als 20 % der Breite.
[0029] Das an dem Riegel 3 fixierte Dichtungsprofil 10' besitzt auf der zu dem Dichtungsprofil
10 gewandten Seite einen Endabschnitt 21, der eingeschnitten ist. An dem Endabschnitt
21 besitzt das Dichtungsprofil 10' keine ersten Dichtungsstreifen 14 und keine Stege
13. Dadurch kann der Endabschnitt 21 mit den zweiten Dichtungsstreifen 16 und den
Stegen 15 in die Aussparung 20 eingefügt werden, um eine Entwässerung von der Nut
mit dem Steg 15 als Nutboden in die Nut an dem Dichtungsprofil 10 herzustellen.
[0030] Zur Abstützung des Endabschnittes 21 ist ein Riegeldichtstück 22 vorgesehen, das
im Querschnitt T-förmig ausgebildet ist. Ein Block 23 ist in Verlängerung der Schraubnut
4 des Riegels 3 angeordnet, und zu beiden Seiten des Blockes 23 stehen seitliche Stege
24 hervor, die am Ende eine Abwinklung 25 aufweisen, die optional auch weggelassen
werden kann. Die seitlichen Stege 24 werden auf den Dichtungsstreifen 14 aufgesetzt,
wobei die seitlichen Stege 24 etwa die gleiche Dicke besitzen wie der Dichtungssteg
17, so dass der zweite Dichtungsstreifen 16 an dem Dichtungsprofil 10' im Wesentlichen
in Längsrichtung an dem Endabschnitt 21 ohne Biegung verläuft. Das Riegeldichtstück
22 kann aus einem elastischen oder formstabilen Material hergestellt sein, wobei optional
auch unterschiedlich Materialien eingesetzt werden können. Das Riegeldichtstück kann
an dem Endabschnitt 21 verklebt oder mit Flüssigdichtmittel abgedichtet werden.
[0031] Der Endabschnitt 21 kann eine geringfügig größere Länge besitzen als die Breite des
zweiten Dichtungsstreifens 16 an dem Dichtungsprofil 10, so dass ein Ende des Endabschnittes
21 den Steg 15 an dem Dichtungsprofil 10 geringfügig überlappt, beispielsweise um
bis zu 4 mm, vorzugsweise zwischen 1 mm bis 3 mm. Da die beiden Dichtungsprofile 10
und 10' aus einem elastischen Material hergestellt sind, ergibt sich im Bereich der
Überlappung im Wesentlichen eine Abdichtung. Durch den ersten Steg 13 an dem Dichtungsprofil
10 ist aber in jedem Fall gewährleistet, dass keine Feuchtigkeit in die Konstruktion
mit dem Pfosten 2 gelangen kann.
[0032] In Figur 4 ist der Knotenpunkt der Figur 3 von einer Rückseite dargestellt, und es
ist erkennbar, dass im Bereich des Endabschnittes das Dichtungsprofil 10' sowohl im
Bereich des ersten Dichtungsstreifens 14, des Steges 13 als auch im Bereich des Dichtungssteges
17 eingeschnitten ist. Zur Entwässerung von dem Dichtungsprofil 10' an dem Riegel
3 in eine Nut an dem Dichtungsprofil an dem Pfosten 2 bildet der Steg 15 einen Nutboden
einer Entwässerungsnut aus, der sich bis zu dem Steg 15 an dem Dichtungsprofil 10
erstreckt. In der montierten Position sind die Stege 15 an den Dichtungsprofilen 10
und 10' im Wesentlichen in der gleichen Ebene angeordnet, und nur im Bereich der Überlappung
wird der Steg 15 geringfügig verformt, um die Überlappung zu kompensieren. Durch das
elastische Material kann auch die Überlappung abgedichtet sein.
[0033] In Figur 5 ist eine Schnittansicht durch einen Pfosten gezeigt, an dem ein Dichtungsprofil
10 mit einer Aussparung 20 montiert ist. Im Bereich der Aussparung 20 ist der zweite
Dichtungsstreifen 16 herausgeschnitten worden, und durch die Schraffur wird gekennzeichnet,
dass im Bereich der Aussparung der erste Dichtungstreifen 14, der erste Steg 13 und
der zweite Steg 15 durchlaufend ausgebildet sind. Im Bereich der Aussparung 20 fehlt
auch der Dichtungssteg 17 zwischen den beiden Dichtungsstreifen 14 und 16.
[0034] In Figur 6 ist eine Schnittansicht durch das Dichtungsprofil 10' an einem Riegel
3 im Bereich des Endabschnittes 21 gezeigt. An dem Dichtungsprofil 10' ist im Bereich
des Endabschnittes der erste Steg 13 und der erste Dichtstreifen 14 entfernt worden.
Zusätzlich fehlt auch der Dichtungssteg 17, der integral mit dem zweiten Dichtungsstreifen
16 ausgebildet ist. Durch die Entfernung des Dichtungssteges 17 kann in den Zwischenraum
zwischen dem ersten Dichtungsstreifen 14 an dem Dichtungsprofil 10 und dem zweiten
Dichtungsstreifen 16 an dem Dichtungsprofil 10' das Riegeldichtstück 22 mit den seitlichen
Stegen 24 eingefügt werden. Der Block 23 des Riegeldichtstückes ist im Bereich der
Schraubnut 4 angeordnet und kann optional auch der Kontur der Schraubnut 4 nachgebildet
sein, also eine mittige Nut aufweisen.
[0035] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Knotenpunkt einer Pfosten-Riegel-Konstruktion
1 im Detail erläutert worden. Ein solcher Knotenpunkt kann an allen Verbindungen zwischen
Pfosten 2 und Riegeln 3 oder zwischen zwei winklig angeordneten Riegeln 3 vorgesehen
werden, wobei der hervorstehende Endabschnitt 21 sowohl an einem Dichtungsprofil 10',
das an einem Riegel 3 montiert ist, als auch an einem Dichtungsprofil 10, das an einem
Pfosten 2 montiert ist, vorgesehen sein kann. Der Begriff des Riegeldichtstückes 22
umfasst somit auch eine Anordnung dieses Bauteils in Verlängerung eines Pfostens 2
statt an einem Riegel 3.
[0036] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel verlaufen die Stege 13 und 15 parallel angeordnet.
Es ist natürlich auch möglich, die Stege 13 und 15 winklig zueinander auszurichten.
Zudem kann der Steg 13 statt an dem Schenkel 12 auch an dem Steg 15 angeformt sein.
Dann bilden die Stege 13 und 15 ein "Y" aus, wobei die Länge der Stege 13 und 15 auch
unterschiedlich sein kann. Der Steg 13 kann dann als Gelenk, Bogen oder Haken ausgebildet
sein.
[0037] In Figur 7 ist eine Ansicht eines modifizierten Dichtungsprofils 10" gezeigt, das
an einem Pfosten oder einem Riegel montiert werden kann. Das Dichtungsprofil 10" weist
einen Mittelabschnitt 11, einen ersten Dichtungsstreifen 14, einen zweiten Dichtungsstreifen
17 wie bei dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel auf. Allerdings ist der erste Steg
13' nicht über die gesamte Breite des zweiten Steges 15 parallel ausgebildet, sondern
besitzt einen winkelförmigen Querschnitt. Der erste Steg 13' verbindet somit den ersten
Dichtungsstreifen 14 mit dem Steg 15 in einem mittleren Bereich und nicht mit dem
Schenkel 12.
[0038] Um das Dichtungsprofil 10" an einem Knotenpunkt an einem Pfosten 2 zu montieren,
kann zur Ausbildung einer Aussparung 20 über ein Werkzeug 30 der Dichtungsstreifen
16 entfernet werden, so dass der Steg 15 am Pfosten montiert bleibt. Das Dichtungsprofil
10" kann auch an einem Riegel 3 montiert werden, wobei zur Herstellung eines Endabschnittes
21 der Dichtstreifen 14 mit dem winkelförmigen Steg 13 und dem Dichtungssteg 17 entfernet
wird, optional auch das Klemmelement 9, damit ein Riegeldichtstück 22 an dem Endabschnitt
21 montiert werden kann.
[0039] In Figur 8 ist ein Dichtungsprofil 10'" gezeigt, das einen U-förmigen Mittelabschnitt
11 mit zwei parallelen Schenkeln 12 aufweist, ähnlich wie dies in Figur 2 gezeigt
ist. An jedem Schenkel 12 stehen zwei Stege 13 und 15 hervor, an denen jeweils ein
Dichtungsstreifen 14 oder 16 angeformt ist. Die beiden Stege 13 und 15 sind über einen
Verbindungssteg 18 miteinander verbunden, wobei der Verbindungssteg 18 wahlweise integral
mit beiden Stegen 13 und 15 ausgebildet ist oder nur mit einem der Stege 13 oder 15
integral ausgebildet ist und an dem anderen lose anliegt. Zwischen dem Verbindungssteg
18 und dem Steg 13 ist eine Hohlkammer 19 ausgebildet.
[0040] Bei diesem Ausführungsbeispiel liegen der erste Dichtungsstreifen 14 und der zweite
Dichtungsstreifen 16 lose aneinander an. Dabei ist an dem zweiten Dichtungsstreifen
16 auf der zu dem ersten Dichtungsstreifen 14 gewandten Seite eine Profilierung mit
zwei leistenförmigen Vorsprüngen 31 ausgebildet, die in jeweils eine Aufnahme 32 an
dem ersten Dichtungsstreifen 14 eingreifen. Durch diese Profilierung wird eine Verschiebung
der Dichtungsstreifen 14 und 16 in eine Richtung senkrecht/seitlich zur Längsrichtung
vermieden. Die Profilierungen können als leistenförmige Vorsprünge 31 und Aufnahmen
32 ausgebildet sein, aber auch als Feder-Nut-Verbindung oder Rillen, Rippen, Aussparungen
oder mit anderen Geometrien. Zudem kann die Anzahl der ineinandergreifenden Profilierungen
variieren. Die beiden Dichtungsstreifen 14 und 16 liegen nur lose aneinander an und
können daher auf einfache Weise voneinander abgezogen werden, beispielsweise zur Herstellung
einer Ausklinkung. An dem ersten Dichtungsstreifen 14 ist eine Aufnahme 33 ausgebildet,
in die ein Haken 6 an einem Pfosten 2 oder Riegel 3 einfügbar ist, um den Dichtungsstreifen
14 festzulegen.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Pfosten-Riegel-Konstruktion
- 2
- Pfosten
- 3, 3'
- Riegel
- 4
- Schraubnut
- 5
- Steg
- 6
- Haken
- 9
- Klemmelement
- 10, 10', 10", 10'"
- Dichtungsprofil
- 11
- Mittelabschnitt
- 12
- Schenkel
- 13
- Steg
- 14
- Dichtungsstreifen
- 15
- Steg
- 16
- Dichtungsstreifen
- 17
- Dichtungssteg
- 18
- Verbindungssteg
- 19
- Hohlkammer
- 20
- Aussparung
- 21
- Endabschnitt
- 22
- Riegeldichtstück
- 23
- Block
- 24
- Steg
- 25
- Abwinklung
- 30
- Werkzeug
- 31
- Vorsprung
- 32
- Aufnahme
- 33
- Aufnahme
- h
- Höhe
- H
- Gesamthöhe
1. Dichtungsprofil (10) für eine Pfosten-Riegel-Konstruktion (1), mit einem Mittelabschnitt
(11), der U-förmig um eine Schraubnut (4) eines Pfostens (2) oder Riegels (3) aufsetzbar
ist und zwei Schenkel (12) des Mittelabschnittes (11) im Wesentlichen parallel zu
den Wänden der Schraubnut (4) verlaufen, mit einem ersten Steg (13, 13') und einem
zweiten Steg (15), wobei der erste Steg (13, 13') mit einem ersten Dichtungsstreifen
(14) verbunden ist, der an dem Pfosten (2) oder Riegel abstützbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass an jedem Schenkel (12) der zweite Steg (15) im Wesentlichen senkrecht von dem Schenkel
(12) hervorsteht und der zweite Steg (15) mit einem zweiten Dichtungsstreifen (16)
verbunden ist, der an ein Füllungselement anlegbar ist.
2. Dichtungsprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Steg (13, 13') an der von dem ersten Dichtungsstreifen (14) abgewandten
Seite mit dem Schenkel (12) oder dem zweiten Steg (15) verbunden ist.
3. Dichtungsprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Steg (13, 13') mit dem zweiten Steg (15) über einen Verbindungssteg (18)
verbunden ist oder über mindestens einen Stützvorsprung aneinander abgestützt sind
und der Verbindungssteg (18) oder der mindestens eine Stützvorsprung, der erste und
zweite Steg (13, 15) und optional ein Abschnitt des Schenkels (12) mindestens eine
Hohlkammer (19) umschließen.
4. Dichtungsprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem ersten Dichtungsstreifen (14) und dem zweiten Dichtungsstreifen (16)
ein Dichtungssteg (17) angeordnet ist und der Dichtungssteg (17) integral mit dem
ersten oder zweiten Dichtungsstreifen (14, 16) ausgebildet ist.
5. Dichtungsprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsstreifen (14, 16) eine größere Dicke aufweisen als die Stege (13, 13',
15) und der erste Dichtungsstreifen (14) zu dem Pfosten (2) oder Riegel (3) von dem
ersten Steg (13, 13') hervorsteht und der zweite Dichtungsstreifen (16) in die gegenüberliegende
Richtung von dem zweiten Steg (15) hervorsteht.
6. Pfosten-Riegel-Konstruktion (1), mit einem Pfosten (2), an dem ein Riegel (3) festgelegt
ist, wobei an dem Pfosten (2) ein erstes Dichtungsprofil (10) und an dem Riegel (3)
ein zweites Dichtungsprofil (10') fixiert ist und jedes Dichtungsprofil (10, 10')
einen eine Schraubnut (4) umgreifenden Mittelabschnitt (11) mit zwei Schenkeln (12)
aufweist und ein erster Steg (13, 13') mit einem ersten Dichtungsstreifen (14) verbunden
ist, der an dem Pfosten (2) oder Riegel (3) abgestützt ist, und an jedem Schenkel
(12) ein zweiter Steg (15) im Wesentlichen senkrecht von dem Schenkel (12) hervorsteht
und der zweite Steg (15) mit einem zweiten Dichtungsstreifen (16) verbunden ist, der
an ein Füllungselement anlegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Steg (15) des zweiten Dichtungsprofils (10') an dem Riegel (3) im Wesentlichen
in der gleichen Ebene angeordnet ist wie der zweite Steg (15) an dem ersten Dichtungsprofil
(10) an dem Pfosten (2).
7. Pfosten-Riegel-Konstruktion nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Dichtungsprofil (10') an einem zum Pfosten (2) ragenden Endabschnitt (21)
eingeschnitten ist, wobei der erste Dichtungsstreifen (14) und der erste Steg (13,
13') an dem Endabschnitt (21) entfernt sind.
8. Pfosten-Riegel-Konstruktion nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Dichtungsprofil (10) eine Aussparung (20) an dem zweiten Dichtungsstreifen
(16) aufweist, in die der Endabschnitt (21) des ersten Dichtungsprofils (10) eingefügt
ist.
9. Pfosten-Riegel-Konstruktion nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Endabschnitt (21) an dem zweiten Dichtungsprofil (10') den zweiten Steg (15)
an dem ersten Dichtungsprofil (10) an dem Pfosten (2) zumindest teilweise überlappt.
10. Pfosten-Riegel-Konstruktion nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass in die Aussparung (20) an dem ersten Dichtungsprofil (10) ein Riegeldichtstück (22)
mit einem im Wesentlichen T-förmigen Querschnitt eingesetzt ist.
11. Pfosten-Riegel-Konstruktion nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass seitliche Stege (24) des Riegeldichtstückes (22) zwischen dem ersten Dichtungsstreifen
(14) an dem ersten Dichtungsprofil (10) im Bereich der Aussparung (20) und dem zweiten
Dichtungsstreifen (16) an einem in die Aussparung (20) hervorstehenden Endabschnitt
(21) angeordnet ist.
12. Pfosten-Riegel-Konstruktion nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Dichtungsprofil (10) und das zweite Dichtungsprofil (10') den gleichen
Querschnitt besitzen.
13. Pfosten-Riegel-Konstruktion nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Steg (13) an einem der Schenkel (12) angeformt ist und im Wesentlichen
senkrecht von dem Schenkel (12) hervorsteht und parallel zu dem zweiten Steg ausgerichtet
ist.
14. Pfosten-Riegel-Konstruktion nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Steg (13') an dem zweiten Steg (15) angeformt ist und im Querschnitt im
Wesentlichen winkelförmig ausgebildet ist.
15. Pfosten-Riegel-Konstruktion nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Dichtungsstreifen (14) und der zweite Dichtungsstreifen (16) auf der einander
zugewandten Seite eine ineinandergreifende Profilierung (31, 32) aufweisen, die lose
aneinander liegt.