[0001] Die Erfindung betrifft einen Aufbau, insbesondere Kofferaufbau, eines Nutzfahrzeugs,
insbesondere eines Lastkraftwagens, Anhängers oder Sattelaufliegers, mit einem Türrahmen,
einer Tür und einem Türverschlusssystem zum Verriegeln der Tür in der geschlossenen
Stellung, wobei die wenigstens eine Tür in der geschlossenen Stellung in dem Türrahmen
gehalten ist, wobei der Türrahmen wenigstens im Wesentlichen unterhalb oder oberhalb
der Tür in der geschlossenen Stellung einen Querholm aufweist, wobei das Türverschlusssystem
wenigstens einen Elektromotor und wenigstens ein von dem Elektromotor von einer die
Tür in der geschlossenen Stellung verriegelnden Verriegelungsstellung in eine das
Öffnen der Tür freigebenden Freigabestellung und zurück verstellbares Riegelelement
umfasst und wobei der Tür wenigstens eine Riegelaufnahme zur Aufnahme wenigstens des
wenigstens einen Riegelelements des Türverschlusssystems zugeordnet ist.
[0002] Nutzfahrzeuge sind in unterschiedlichen Ausgestaltungen, etwa in Form von Lastkraftwagen,
Anhängern oder Sattelaufliegern, bekannt. Dabei sind die Nutzfahrzeuge unabhängig
von ihrer Ausgestaltung insbesondere für den Transport von Gütern, also der zu transportierenden
Ladung, überwiegend im öffentlichen Straßenverkehr vorgesehen. Zu diesem Zweck weisen
die bekannten Nutzfahrzeuge ein Chassis, ein mit dem Chassis verbundenes Fahrwerk
und einen von dem Chassis getragenen Aufbau auf, welcher einen Laderaum bereitstellt
für die Aufnahme der zu transportierenden Ladung. So sind beispielsweise Planenaufbauten
bekannt, die wenigstens eine Plane zum Verschließen wenigstens einer Seite und/oder
eines Dachs des Planenaufbaus aufweisen. Wenn eine Plane entlang einer Seitenwand
verschoben werden kann, spricht man auch von sogenannten Curtainsidern.
[0003] Im Gegensatz dazu sind bei sogenannten Kofferaufbauten die Seitenwände und das Dach
durch feste Wände verschlossen. Zudem ist rückwärtig ein Türrahmen in Form eines Rückwandrahmens
vorgesehen, an dem zwei Türen in Form von Rückwandtüren gehalten und in dem in der
geschlossenen Stellung der Türen die Türen aufgenommen sind. Gegenüber von dem Rückwandrahmen
ist eine Stirnwand vorgesehen. Dabei können entsprechende Stirnwände und Rückwände
in gleicher Weise bei Planenaufbauten und bei Kofferaufbauten vorgesehen sein. Es
sind aber auch Kofferaufbauten bekannt, bei denen eine Tür in Form einer Seitentür
in einer Seitenwand des Kofferaufbaus vorgesehen ist. Die Tür ist dann in einem Türrahmen
der Seitenwand schwenkbar gehalten. Das Prinzip der Rückwandtüren und der Seitentüren
entspricht einander analog, obschon die Seitentüren und die Rückwandtüren an anderen
Stellen des Kofferaufbaus vorgesehen sind.
[0004] Bei Kofferaufbauten können die Seitenwände, das Dach, die Stirnwand, der Boden und/oder
die Türen in Form von mehrschichtigen Paneelen aufgebaut sein, die äußere strukturgebende
Decklagen und dazwischen eine Kernlage aus geschäumtem Kunststoff umfassen. Die entsprechenden
Decklagen können bedarfsweise selbst jeweils mehrlagig ausgebildet sein und dienen
der Aussteifung der Paneele, weshalb die Decklagen meist wenigstens eine Schicht aus
einem Metall und/oder einem faserverstärkten Kunststoff aufweisen.
[0005] Da die Kofferaufbauten geschlossen sind, werden Kofferaufbauten in besonderem Maße
für den Transport von feuchtigkeitsempfindlichen Gütern, also den sogenannten Trockentransport,
verwendet. Da die etwaig vorgesehene Kernlage aus einem geschäumten Kunststoff eine
hohe thermische Isolation bereitstellen kann, sind entsprechende Kofferaufbauten insbesondere
auch für den Transport von temperaturempfindlichen Gütern, also beispielsweise für
den sogenannten Kühltransport, geeignet.
[0006] Die Rückwand ist in beiden Fällen meist durch zwei als Flügeltüren ausgebildete Rückwandtüren
verschlossen, durch die der Laderaum von hinten beladen werden kann. Hierzu sind die
Rückwandtüren von einer geschlossenen Stellung in eine geöffnete Stellung schwenkbar
um Scharniere an vertikalen Säulen des Rückwandrahmens gehalten. Um die Rückwandtüren
während der Fahrt geschlossen zu halten und einen unbefugten Zugang zum Laderaum des
Nutzfahrzeugaufbaus zu vermeiden, weisen die Rückwandtüren regelmäßig Verriegelungsstangen
auf, die sich oben und unten über die Rückwandtüren hinaus erstrecken und die mit
den überstehenden Abschnitten an dem oberen und dem unteren Querholm des Rückwandrahmens
arretiert werden können. Diese Verriegelungsstangen können jedoch nur bedingt vor
einem Einbruch schützen, selbst wenn diese Verriegelungsstangen mit einem Schloss
versehen werden. Dieses Schloss kann mit verhältnismäßig geringem Aufwand geöffnet
werden. Des Weiteren kann die Montage des Schlosses vergessen oder wenigstens von
dem Fahrer des Nutzfahrzeugs geöffnet werden.
[0007] Es wurden daher ergänzende Türverschlusssysteme entwickelt, die ein unbefugtes Öffnen
des Nutzfahrzeugs verhindern sollen. Diese können rein mechanisch ausgebildet sein
oder mit einem Elektromotor betätigt werden. Die Betätigung mit einem Elektromotor
hat dabei den Vorteil, dass diese über ein Steuergerät erfolgen kann. Das Steuergerät
kann dann dafür sorgen, dass das Türverschlusssystem verriegelt ist, wenn das Nutzfahrzeug
über eine entsprechende Distanz bewegt wird, dass während des Betriebs des Nutzfahrzeugs
an eine zentrale Überwachungseinheit Signale gesendet werden, die Auskunft über den
Status des Türverschlusssystems geben, dass das Entriegeln des Türverschlusssystems
nur in einem bestimmten räumlichen Gebiet freigegeben wird und/oder dass der Fahrer
des Nutzfahrzeugs das Türverschlusssystems nicht oder wenigstens nicht alleine entriegeln
kann.
[0008] Türverschlusssysteme mit Elektromotoren verstellen typischerweise ein Riegelelement
von einer die Rückwandtür in der geschlossenen Stellung verriegelnden Verriegelungsstellung
in eine das Öffnen der Rückwandtür freigebenden Freigabestellung und zurück. In der
die Rückwandtür verriegelnden Verriegelungsstellung greift das Riegelelement in eine
der Rückwandtür zugeordnete Riegelaufnahme ein, wodurch das Öffnen der Rückwandtür
infolge eines Formschlusses zwischen dem Riegelelement und der Riegelaufnahme blockiert
wird.
[0009] Diese Türverschlusssysteme weisen jedoch Nachteile auf. So können die Türverschlusssysteme
Kältebrücken bilden und/oder die Isolationswirkung des Nutzfahrzeugs nachhaltig verringern.
Andere Türverschlusssysteme sind aufwendig in der Handhabung oder bieten nur einen
recht beschränkten Schutz gegenüber einem Aufbrechen.
[0010] Daher liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, den Aufbau der eingangs
genannten und zuvor näher beschriebenen Art derart auszugestalten und weiterzubilden,
dass ein sicherer Schutz gegenüber einem Aufbrechen des Nutzfahrzugs sichergestellt
werden kann, ohne nennenswerte Nachteile gegenüber konventionellen Aufbauten ohne
zusätzliche Türverschlusssysteme in Kauf nehmen zu müssen.
[0011] Diese Aufgabe ist bei einem Aufbau nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 dadurch gelöst,
dass der Elektromotor und das Riegelelement in der Freigabestellung jeweils wenigstens
teilweise in dem Querholm aufgenommen sind.
[0012] Durch die wenigstens teilweise Aufnahme des Elektromotors und des Riegelelements
wenigstens in der Freigabestellung im Querholm kann das Türverriegelungssystem gut
gegenüber einer Manipulation oder einem Aufbrechen geschützt werden. Des Weiteren
besteht kein Erfordernis, die Verkabelung des Türverschlusssystems in oder durch die
wenigstens eine Tür, insbesondere Rückwandtür oder Seitentür, zu führen. Auch dies
beugt einer möglichen Manipulation des Türverschlusssystems vor. Zudem stellt der
Querholm durch seine Steifigkeit und massive Bauweise einen zweckmäßigen Ort für die
Anbindung des Türverschlusssystems bereit, da von dem Türverschlusssystem hohe Kräfte
an den Querholm abgeleitet werden können. Im Übrigen besteht im Bereich des Querholms
keine nennenswerte Gefahr der Bildung unerwünschter Kältebrücken in den Laderaum des
Aufbaus. Ein weiterer Vorteil der Anordnung des Türverschlusssystems in dem Querholm
besteht darin, dass das Türverschlusssystem beim Öffnen der Tür, insbesondere der
Rückwandtür oder Seitentür, an Ort und Stelle bleibt, so dass der Kraftaufwand für
das Öffnen und Schließen der Tür, insbesondere der Rückwandtür oder Seitentür, nicht
nennenswert erhöht wird.
[0013] Der den Elektromotor und das Riegelelement aufnehmende Querholm ist vorzugsweise
der unterhalb der Tür, insbesondere der Rückwandtür oder Seitentür, vorgesehene untere
Querholm, da der untere Querholm für die bedarfsweise nachträgliche Montage des Türverschlusssystems
besser zugänglich ist als der oberhalb der Tür, insbesondere Rückwandtür oder Seitentür,
vorgesehene obere Querholm. Dies ist nicht nur aufgrund des Abstands zum Boden, sondern
insbesondere auch deshalb der Fall, weil das Dach eines Kofferaufbaus mit dem oberen
Querholm des Türrahmens, insbesondere Rückwandrahmens, verbunden wird bzw. umgekehrt.
Eine wenigstens teilweise Integration des Türverschlusssystems in den oberen Querholm
ist daher meist deutlich aufwendiger als die entsprechende Integration in den unteren
Querholm, der typischerweise lediglich mit dem Ladeboden des Kofferaufbaus verbunden
wird. Gleichwohl ist es aber grundsätzlich denkbar, dass das Türverschlusssystem wenigstens
teilweise in den oberen Querholm des Türrahmens integriert wird.
[0014] Bei einer ersten besonders bevorzugten Ausgestaltung des Aufbaus handelt es sich
bei der Tür um eine Rückwandtür oder eine Seitentür. Ferner handelt es sich bei dem
Türrahmen um einen Rückwandrahmen oder einen seitlichen Türrahmen, mithin einen Türrahmen
der Seitenwand. Bei der Ausgestaltung des entsprechenden Türverschlusssystems zum
Verschließen der Rückwandtür eines Aufbaus können die Vorteile dieser Ausgestaltung
in besonderem Maße genutzt werden. Rückwandtüren sind in besonderem Maße gegenüber
einem unbefugten Aufbrechen zu schützen. Außerdem sind Kofferaufbauten typischerweise
mit Rückwandtüren in einem Rückwandrahmen versehen. Kofferaufbauten weisen dagegen
nur in selteneren Fällen Seitentüren auf, die in einem in der Seitenwand vorgesehenen
seitlichen Türrahmen einer Seitenwand gehalten sind. Meist ist dies nur bei solchen
Kofferaufbauten der Fall, bei denen der Laderaum durch eine Trennwand wenigstens in
einen vorderen und einen hinteren Bereich getrennt werden kann. Im Falle von Seitentüren
und seitlichen Türrahmen werden die zuvor genannten Vorteile aber ebenfalls erreicht,
so dass auch Seitentüren und Türrahmen der Seitenwände im Zusammenhang mit der Erfindung
bevorzugt sind.
[0015] Alternativ oder zusätzlich ist es besonders zweckmäßig, wenn das Türverschlusssystems
wenigstens im Wesentlichen in einem Türverschlussgehäuse aufgenommen ist. Dadurch
kann auch dann nur bedingt eine Manipulation des Türverschlusssystems erfolgen, wenn
der Querholm beispielsweise nicht als geschlossenes Profil ausgebildet ist oder das
Türverschlusssystem ohne ein Türverschlussgehäuse für Manipulationen zu einfach zugänglich
wäre. Insbesondere bei wenigstens teilweiser Integration des Türverschlusssystems
in den oberen Querholm des Türrahmens kann jedoch bedarfsweise auf die Verwendung
eines Türverschlussgehäuses verzichtet werden. Der besseren Integration des Türverschlussgehäuses
und zu dessen besserem Schutz bietet es sich zudem jedoch grundsätzlich an, wenn das
Türverschlussgehäuse wenigstens teilweise in dem Querholm aufgenommen ist. Alternativ
oder zusätzlich kann aus denselben Gründen das Türverschlussgehäuse auch wenigstens
teilweise von dem Querholm gebildet werden bzw. kann das Türverschlussgehäuse wenigstens
teilweise durch den Querholm verschlossen werden.
[0016] Hinsichtlich des Querholms ist es bevorzugt, wenn dieser wenigstens im Wesentlichen
durch ein zur Vorderseite oder zu einer an eine Seitenwand angrenzenden Seite des
Aufbaus hin offenes Profil gebildet ist. Dann kann das Türverschlusssystem einfach
in den Querholm integriert bzw. in diesem montiert werden. Zudem ist so auch eine
nachträgliche Montage des Türverschlusssystems und dessen Reparatur in einfacher Weise
möglich. Besonders zweckmäßig kann das Profil des Querholms einen wenigstens im Wesentlichen
C-förmigen Querschnitt aufweisen. Dann bietet der Querholm einen guten Schutz für
das Türverschlusssystem und kann der Querholm zudem eine große Steifigkeit bereitstellen.
In einer besonders einfachen Ausgestaltung des Aufbaus ist der Querholm als C-Profil
ausgebildet. Die vorgenannten Ausgestaltungen sind dabei besonders zweckmäßig bei
einer wenigstens teilweisen Integration des Türverschlusssystems in den unteren Querholm
des Türrahmens, insbesondere des Rückwandrahmens oder des Türrahmens der Seitenwand.
[0017] Bedarfsweise kann das Riegelelement in der Verriegelungsstellung aus dem Querholm
wenigstens teilweise herausgefahren werden, um in die Riegelaufnahme einzugreifen,
die beispielsweise in der Tür, insbesondere der Rückwandtür oder der Seitentür, angeordnet
sein kann. Die Tür sollte dann vorzugsweise in der geschlossenen Stellung vorgesehen
sein. Die Tür muss dann jedoch wenigstens bereichsweise so steif und stabil ausgebildet
werden, dass die Tür die erforderlichen Kräfte aufnehmen kann, die bei einem Einbruchversuch
in den Laderaum zu erwarten sind.
[0018] Alternativ kann die Riegelaufnahme der Tür, insbesondere der Rückwandtür oder der
Seitentür, in der geschlossenen Stellung wenigstens teilweise in den Querholm eingreifen,
da hierdurch bedarfsweise eine stabilere und sichere Verriegelung der Tür erfolgen
kann. Des Weiteren muss das Riegelelement in der Verriegelungsstellung nicht auch
aus dem Querholm herausgefahren werden, wenn das Riegelelement in dem Querholm in
die Riegelaufnahme eingreift. Auf diese Weise können Manipulationen und Beschädigungen
des Riegelelements vermieden werden. Auch ist dann die Verbindung zwischen dem Riegelelement
und der Riegelaufnahme durch den Querholm besser geschützt. Das Eingreifen der Riegelaufnahme
wenigstens teilweise in den Querholm kann besonders einfach und zuverlässig erfolgen,
wenn die Riegelaufnahme von der Rückseite des Querholms in den Querholm eingreift.
Ein entsprechender Teil der Tür sollte dazu den Querholm wenigstens abschnittsweise
überlappen.
[0019] Besonders zweckmäßig ist es in dem vorgenannten Zusammenhang, wenn an der Tür, insbesondere
der Rückwandtür oder der Seitentür, ein Abdeckelement zum teilweisen Abdecken der
Rückseite des Querholms vorgesehen ist. Auf diese Weise kann ein entsprechendes teilweises
Überlappen mit dem Querholm einfach und zweckmäßig erreicht werden. Zudem kann ein
entsprechendes Abdeckelement leicht an einer Standardtür nachgerüstet werden, wenn
das Abdeckelement wenigstens im Wesentlichen an der Rückseite der Tür vorgesehen ist.
Dabei lässt sich das Abdeckelement funktional und konstruktiv besonders zweckmäßig
nutzen, wenn die Riegelaufnahme wenigstens indirekt an dem Abdeckelement festgelegt
ist. Dies gilt umso mehr, wenn dies an einem den Querholm teilweise abdeckenden Abschnitt
des Abdeckelements der Fall ist, wobei sich die Tür dann in der geschlossenen Stellung
befindet.
[0020] Unter einer Rückseite der Tür und einer Rückseite des Querholms wird vorliegend jeweils
die von dem Laderaum des Aufbaus wegweisende Seite verstanden. Im Falle der bevorzugten
Rückwandtür sind die Rückseite des Querholms und die Rückseite der Rückwandtür identisch
mit der Rückseite des Aufbaus. Das vorstehende Verständnis der jeweiligen Rückseite
vereinfacht die vorliegende Beschreibung der Erfindung, da dann je nach der jeweiligen
Tür nicht zwischen einer in Bezug auf den Aufbau nach hinten weisenden Rückseite und
einer in Bezug auf den Aufbau zur Seite weisenden Seite unterschieden werden muss.
Analog zum Verständnis der Rückseite wird der Querholm hier als quer zu dem Türrahmen
verlaufender Querholm verstanden. Der Querholm erstreckt sich dabei im Falle einer
Seitentür regelmäßig in Längsrichtung des Aufbaus, während sich der Querholm im Falle
einer Rückwandtür und eines Rückwandrahmens regelmäßig in Querrichtung des Aufbaus
erstreckt. Im Übrigen ist es im Falle einer Seitentür bevorzugt, wenn das Abdeckelement
wenigstens bündig in die Seitentür und/oder wenigstens bündig in den Querholm eingelassen
ist. So kann die zugelassene Maximalbreite des Aufbaus effizient ausgenutzt werden.
[0021] Um die Reparaturfreundlichkeit des Türverschlusssystems zu verbessern, bietet es
sich an, in dem Querholm eine Revisionsöffnung zur Revision des Türverschlusssystems
vorzusehen. Damit das Türverschlusssystem trotzdem vor unerwünschtem Zugang oder Beschädigung
geschützt werden kann, ist die Revisionsöffnung vorzugsweise wenigstens im Wesentlichen
geschlossen. Für das entsprechende Verschließen bietet sich der Einfachheit halber
ein Revisionsdeckel oder eine Revisionsklappe an. So kann im Revisionsfalle insbesondere
aber nicht zwingend nur der Elektromotor und das Riegelelement gewartet bzw. repariert
werden. Um die Zugänglichkeit im Falle einer Revision zu erleichtern, bietet es sich
an, wenn die Revisionsöffnung in der Rückseite des Querholms vorgesehen ist. Des Weiteren
wird aber die Zugänglichkeit der Revisionsöffnung außerhalb eines Revisionsfalls zweckmäßiger
Weise eingeschränkt, wenn der Revisionsdeckel oder die Revisionsklappe durch eine
unlösbare Verbindung, insbesondere Nietverbindung oder Schweißverbindung, mit dem
übrigen Querholm verbunden ist. Die entsprechende Verbindung muss dann also irreversibel
beschädigt werden, um die Revisionsöffnung freizugeben. Der Revisionsdeckel oder die
Revisionsklappe kann aber nach der Revision wieder mit einer neuen unlösbaren Verbindung
geschlossen werden.
[0022] Wenn die Revisionsöffnung, der Revisionsdeckel, die Revisionsklappe und/oder die
wenigstens eine Verbindung zwischen dem Querholm und dem Revisionsdeckel oder der
Revisionsklappe in der geschlossenen, insbesondere in der verriegelten Stellung der
Tür, insbesondere Rückwandtür oder der Seitentür, nicht ohne Weiteres zugänglich ist,
kann eine Manipulation oder ein Aufbruchsversuch über die Revisionsöffnung verhindert
werden. Daher kann das Abdeckelement die Revisionsöffnung, den Revisionsdeckel oder
die Revisionsklappe wenigstens überwiegend, vorzugsweise gänzlich, abdecken. Je nach
der Verbindung des Revisionsdeckels oder der Revisionsklappe mit dem Querholm kann
es alternativ oder zusätzlich effektiv sein, wenn das Abdeckelement die wenigstens
eine Verbindung zwischen dem Abdeckelement und dem Querholm wenigstens überwiegend,
vorzugsweise gänzlich, abdeckt.
[0023] Einer Manipulation des Türverschlusssystems kann weiter entgegengetreten werden,
indem das Abdeckelement, der Revisionsdeckel, die Revisionsklappe und/oder das Türverschlussgehäuse
aus Blech und/oder aus Stahl, insbesondere aus Edelstahl ausgebildet ist.
[0024] Einer Manipulation des Abdeckelements kann aber dadurch auch entgegengetreten werden,
dass das Abdeckelement von der dem Laderaum zugewandten Seite der Tür, insbesondere
Rückwandtür oder Seitentür, mit der Tür gefügt ist. Der Einfachheit halber kann dies
mit einer Schraubverbindung erreicht werden. Jedenfalls ist die Fügeverbindung somit
bei geschlossener und verriegelter Tür von außen nicht zugänglich. Um einerseits eine
stabile und langlebige Verbindung zwischen dem Abdeckelement und der Tür bereitstellen
zu können und andererseits eine Kältebrücke in den Laderaum hinein zu vermeiden, bietet
es sich an, wenn die Fügeverbindung zwischen dem Abdeckelement und der Tür wenigstens
ein sich wenigstens im Wesentlichen über die gesamte Dicke der Tür erstreckendes Fügemittel
aus Kunststoff oder aus einem faserverstärkten Kunststoff aufweist. Entsprechende
Fügemittel aus bedarfsweise faserverstärktem Kunststoff leiten Wärme nur mäßig und
können doch stabil und steif ausgebildet werden.
[0025] Hierbei bietet es sich insbesondere an, wenn das wenigstens eine Fügemittel als Hülse
ausgebildet ist. Hülsen können schon bei recht geringen Wandstärken hohe Kräfte übertragen
und sind infolge der geringen Wandstärke in der Längsrichtung schlechte Wärmeleiter.
Dabei kann in der Hülse eine mit dem Abdeckelement verbundene Schraube oder Mutter
vorgesehen sein. Die Schraube oder Mutter ist jedoch vorzugsweise recht nahe oder
angrenzend zur äußeren Decklage der Tür, insbesondere Rückwandtür oder Seitentür,
vorgesehen, um den Beitrag der Schraube oder der Mutter an der Wärmeleitung gering
zu halten.
[0026] Mithin ist es zweckmäßig, wenn die Schraube oder die Mutter in einer Richtung senkrecht
zur Tür, insbesondere Rückwandtür oder Seitentür, über wenigstens 20%, vorzugsweise
40%, insbesondere wenigstens 60 % der Dicke der Tür von einer dem Laderaum zugeordneten
inneren Decklage der Tür beabstandet ist. Alternativ oder zusätzlich kann aus demselben
Grund das wenigstens eine Fügemittel wenigstens abschnittsweise über seine Längserstreckung
senkrecht zur Tür mit einem Kunststoff, insbesondere einem geschäumten Kunststoff,
gefüllt sein.
[0027] Alternativ oder zusätzlich bietet es sich hinsichtlich einer guten thermischen Isolation
des Laderaums an, wenn die Tür, insbesondere Rückwandtür oder Seitentür, eine dem
Laderaum zugeordnete innere Decklage, eine der Rückseite zugeordnete äußere Decklage
und eine zwischen den Decklagen vorgesehene, insbesondere durch einen geschäumten
Kunststoff gebildete, Kernlage aufweist. Dabei kann zwischen der Kernlage und der
äußeren Decklage im Bereich der wenigstens einen Verbindung zwischen dem Abdeckelement
und der Tür, insbesondere im Bereich des Abdeckelements, eine Verstärkung zur Verstärkung
der Verbindung zwischen dem Abdeckelement und der Tür vorgesehen sein. Dann kann die
Seitenwand oder Rückwand hinreichende Kräfte aufnehmen, um einem gewöhnlichen gewaltsamen
Aufbruchsversuch der verriegelten Tür, insbesondere Rückwandtür oder Seitentür, zu
widerstehen. Besonders einfach und zweckmäßig, auch hinsichtlich der Vermeidung von
Kältebrücken, ist es dabei, wenn die Verstärkung plattenförmig, mithin als Verstärkungsplatte
ausgebildet ist.
[0028] Wenn das Türverschlusssystem ein Steuergerät aufweist, kann einfach erreicht werden,
dass das Türverschlusssystem verriegelt wird, wenn das Nutzfahrzeug über eine bestimmte
Distanz hinaus bewegt werden sollte, dass während des Betriebs des Nutzfahrzeugs an
eine zentrale Überwachungseinheit Signale gesendet werden, die Auskunft über den Status
des Türverschlusssystems geben, dass das Entriegeln des Türverschlusssystems nur in
einem bestimmten räumlichen Gebiet freigegeben wird und/oder dass der Fahrer des Nutzfahrzeugs
das Türverschlusssystems nicht oder wenigstens nicht alleine entriegeln kann. Dementsprechend
bietet es sich an, wenn das Türverschlusssystem ein Steuergerät zur Steuerung des
Elektromotors umfasst. Um das Steuergerät ebenfalls vor einer ungewollten Manipulation
zu schützen, kann das Steuergerät wenigstens teilweise in dem Querholm und/oder dem
Türverschlussgehäuse aufgenommen sein. Eine vereinfachte Wartung und Reparation wird
dabei erreicht, wenn das Steuergerät zugänglich ist, insbesondere wenn das Steuergerät
durch die Revisionsöffnung infolge eines Entfernens des Revisionsdeckels oder der
Revisionsklappe zugänglich ist.
[0029] Im Übrigen kann das Türverschlusssystem einen Türverschlusssensor umfassen. Dieser
kann dann erfassen, ob sich die Tür, insbesondere Rückwandtür oder Seitentür, in der
geschlossenen Stellung befindet, indem der Türverschlusssensor detektiert, ob eine
in den Querholm eingreifende Riegelaufnahme der Tür vorgesehen ist. Die Riegelaufnahme
greift nämlich bevorzugt nur in der geschlossenen Stellung der Tür in den Querholm
ein. Das Türverschlusssystem kann alternativ oder zusätzlich auch ein Türverriegelungssensor
zum Erfassen der in der geschlossenen Stellung verriegelten Tür aufweisen. Dies erfasst
der Türverriegelungssensor durch das Detektieren des in die Riegelaufnahme eingreifenden
Riegelelements. Nur dann, wenn das Riegelelement auch in die Riegelaufnahme der geschlossenen
Tür eingreift, ist die Tür auch in der geschlossenen Stellung verriegelt. Besonders
einfach und zweckmäßig kann es dabei sein, wenn der Türverschlusssensor und der Türverriegelungssensor
in ein gemeinsames Sensorelement integriert sind.
[0030] Damit der Zustand der bedarfsweise geschlossenen und/oder bedarfsweise verriegelten
Tür zur Steuerung des Türverschlusssystems herangezogen und entsprechend genutzt werden
kann, ist der Türverschlusssensor und/oder der Türverriegelungssensor bedarfsweise
über eine Signalleitung mit dem Steuergerät verbunden.
[0031] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- ein Nutzfahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Aufbau und eine Zugmaschine in einer
perspektivischen Ansicht,
- Fig. 2
- ein Detail der Rückwand des Nutzfahrzeugs aus Fig. 1 mit einem Türverschlusssystem
in einer Freigabestellung und einer Verriegelungsstellung jeweils in einer teilweise
geschnittenen, perspektivischen Ansicht von hinten und
- Fig. 3
- ein Abdeckelement der Rückwand aus Fig. 2 in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 4A-B
- das Detail der Rückwand aus Fig. 2 in einer teilweisen Schnittansicht mit und ohne
den Revisionsdeckel in einer Draufsicht,
- Fig. 5A-B
- das Detail der Rückwand aus der Fig. 2 in einer weiteren teilweisen Schnittansicht
in einer Verriegelungsstellung und einer Freigabestellung in einer Draufsicht,
- Fig. 6
- das Detail der Rückwand aus der Fig. 2 in einer Schnittansicht quer zur Rückwandtür,
- Fig. 7
- ein Detail der Rückwandtür aus Fig. 2 in einer Schnittansicht quer zur Rückwandtür
und
- Fig. 8
- ein Detail einer alternativen Rückwandtür in einer Schnittansicht quer zur Rückwandtür.
[0032] In der Fig. 1 ist ein Nutzfahrzeug 1 in Form eines Sattelaufliegers mit einem Aufbau
2 in Form eines Kofferaufbaus dargestellt. Das Nutzfahrzeug 1 wird von einer Zugmaschine
3 gezogen. Der Aufbau 2 des Nutzfahrzeugs 1 weist eine feste Stirnwand 4, ein festes
Dach 5, feste Seitenwände 6 und feste Türen 7,8 in Form von Rückwandtüren im Bereich
der Rückwand 9 auf. Die Rückwand 9 des Aufbaus 2 wird durch einen umlaufenden Türrahmen
10 in Form eines Rückwandrahmens und zwei die Öffnung des Türrahmens 10 in Form eines
Rückwandrahmens verschließende Türen 7,8 in Form von Rückwandtüren gebildet, die über
Scharniere 11 an dem Türrahmen 10 in Form des Rückwandrahmens angeschlagen sind. Im
alternativen oder zusätzlichen Falle eines Türrahmens in einer Seitenwand 6 ist es
dagegen meist ausreichend und insoweit bevorzugt, wenn nur eine Seitentür in dem Türrahmen
der Seitenwand 6 aufgenommen ist.
[0033] Die Türen 7,8 können über die Scharniere 11 zwischen einer geöffneten Stellung, in
der der Laderaum des Aufbaus 2 des Nutzfahrzeugs 1 zum Be- und Entlanden über den
Türrahmen 10 zugänglich ist, und einer geschlossenen Stellung, in der die Öffnung
des Türrahmens 10 durch die Türen 7,8 verschlossen ist, hin und her geschwenkt werden.
Die Seitenwände 6, das Dach 5, die Stirnwand 4 und/oder die Türen 7,8 können in Form
von mehrschichtigen Paneelen aufgebaut sein, die äußere strukturgebende Decklagen
und dazwischen eine Kernlage aus geschäumtem Kunststoff umfassen. Die entsprechenden
Decklagen können bedarfsweise selbst jeweils mehrlagig ausgebildet sein und dienen
der Aussteifung der Paneele, weshalb die Decklagen meist wenigstens eine Schicht aus
einem Metall und/oder einem faserverstärkten Kunststoff aufweisen.
[0034] In der Fig. 1 sind die Türen 7,8 in der geschlossenen Stellung dargestellt. Um die
Türen 7,8 in der geschlossenen Stellung zu arretieren, so dass die Türen 7,8 nicht
versehentlich in die geöffnete Stellung geschwenkt werden können, ist an den Türen
7,8 jeweils wenigstens eine Verriegelungsstange 12 vorgesehen. Bei dem dargestellten
und insoweit bevorzugten Aufbau 2 sind jeder Tür 7,8 zwei Verriegelungsstangen 12
zugeordnet. Es kann den Türen 7,8 aber auch jeweils eine andere Anzahl an Verriegelungsstangen
12 zugeordnet sein. Die Verriegelungsstangen 12 stehen unten und oben gegenüber der
jeweiligen Tür 7,8 vor und können mit den entsprechenden Abschnitten der Verriegelungsstangen
12 formschlüssig mit dem unteren Querholm 13 und dem oberen Querholm 14 des Türrahmens
10 verbunden sein, die über seitliche Säulen 15 des Türrahmens verbunden sein können.
Zum Öffnen der Türen 7,8 kann der Formschluss der Verriegelungsstangen 12 mit dem
unteren Querholm 13 und dem oberen Querholm 14 des Türrahmens 10 durch Drehen der
Verriegelungsstangen 12 gelöst werden. Zum Drehen der Verriegelungsstangen 12 sind
an den Verriegelungsstangen 12 Handgriffe 16 vorgesehen.
[0035] Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Aufbau 2 des Nutzfahrzeugs 1 sind
die Türen 7,8 so vorgesehen, dass erst die linke Tür 7 geschlossen werden muss, bevor
die rechte Tür 8 geschlossen werden kann. Die rechte Tür 8 hält in der geschlossenen
Stellung die linke Tür 7 infolge eines Formschlusses zwischen den beiden Türen 7,8
ebenfalls in der geschlossenen Stellung. Erst wenn die rechte Tür 8 wenigstens teilweise
geöffnet worden ist, wird der entsprechende Formschluss aufgehoben und kann die linke
Tür 7 ebenfalls geöffnet werden. Aus diesem Grund und zum Vermeiden eines unbefugten
Öffnens der Türen 7,8 ist an der rechten Tür 8 zugeordnet ein Türverschlusssystem
17 vorgesehen. Das Türverschlusssystem 17 ist dabei nicht so leicht und/oder nicht
für dieselben Personen zu öffnen wie die Verriegelungsstangen 12, die bedarfsweise
mit mechanischen Schlössern gegenüber einem unbefugten Öffnen gesichert werden können.
Diese Schlösser können aber von jeder Person geöffnet werden, welche im Besitz des
entsprechenden Schlüssels ist. Zudem sind die entsprechenden Schlösser leicht zu überwinden
bzw. zu zerstören. Dies gilt nicht in gleicher Weise auch für das zusätzlich vorgesehene
Türverschlusssystem 17. Dieses ist nur mit einem sehr hohen Aufwand unbefugt zu öffnen.
Außerdem kann der Personenkreis, der Ort der Öffnung und/oder die Zeit der Öffnung
des Türverschlusssystems 17 problemlos beschränkt werden, da es sich bei dem Türverschlusssystem
17 um ein motorisch betriebenes Türverschlusssystem 17 handelt.
[0036] In der Fig. 2 ist ein Detail der Rückwand des Aufbaus 2 dargestellt, das die unteren
Enden zweier Verriegelungsstangen 12 sowie wenigstens abschnittsweise die zum Betätigen
der Verriegelungsstangen 12 vorgesehenen Handgriffe 16 umfasst. Die Verriegelungsstangen
12 sind dabei formschlüssig an dem unteren Querholm 13 des Türrahmens 10 festgelegt.
An der Rückseite der rechten Tür 8 ist ein Abdeckelement 18 zum teilweisen Abdecken
der Rückseite des unteren Querholms 13 vorgesehen.
[0037] Das Abdeckelement 18 ist in der Fig. 3 separat in einer perspektivischen Ansicht
von der der Tür 8 zugewandten Seite dargestellt. An dieser Seite sind nicht nur Befestigungsmittel
19 zum Befestigen des Abdeckelements 18 an der Tür 8 vorgesehen. Es ist auch eine
Riegelaufnahme 20 an dieser Seite des Abdeckelements 18 vorgesehen. Die Riegelaufnahme
20 steht von dem Abdeckelement 18 derart in der Richtung des unteren Querholms 13
vor, dass die Riegelaufnahme 20 in den unteren Querholm 13 eingreifen kann, wenn sich
die Tür 8 in der geschlossenen Stellung befindet.
[0038] In der Fig. 4A ist die Tür 8 in der geschlossenen Stellung von hinten dargestellt,
wobei jedoch der besseren Anschaulichkeit halber der untere Teil des Abdeckelements
18 ausgespart worden ist. In diesem Bereich ist mithin eine Öffnung 21 im unteren
Querholm 13 dargestellt, in die die Riegelaufnahme 20 des Abdeckelements 18 in der
geschlossenen Stellung der Tür 8 eingreifen kann. Des Weiteren ist an der Rückseite
des unteren Querholms 13 ein Revisionsdeckel 21 vorgesehen, der eine Revisionsöffnung
22 verschließt und über unlösbare Verbindungen 23 mit dem angrenzenden Teil des unteren
Querholms 13 verbunden ist. Die unlösbaren Verbindungen 23 sind bei dem dargestellten
und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel in Form von Nietverbindungen ausgebildet.
Die unlösbaren Verbindungen 23 können zum Zwecke einer Revision des Türverschlusssystems
17 zerstört werden, um die Revisionsöffnung 22 freigeben zu können. Anschließend kann
die Revisionsöffnung 22 durch neue unlösbare Verbindungen 23 wieder verschlossen werden.
Allerdings sind die unlösbaren Verbindungen 23 nicht für unbefugte Personen zugänglich,
wenn die rechte Tür 8 geschlossen und verriegelt ist. Dann werden nämlich der Revisionsdeckel
21 und die unlösbaren Verbindungen 23 von dem Abdeckelement 18 verdeckt. Eine entsprechende
Manipulation über den Revisionsdeckel 21 wird bei verriegelter Tür 8 mithin durch
das Abdeckelement 18 selbst verhindert.
[0039] In der Fig. 4B ist das entsprechende Detail der Rückwand 9 des Aufbaus 2 ohne den
Revisionsdeckel 21 dargestellt. Über die Revisionsöffnung 22 sind dann wenigstens
ein Elektromotor 24 und ein Riegelelement 25 für einen Monteur zugänglich. Das Riegelelement
25 ist dabei derart mit dem Elektromotor 24 verbunden, dass der Elektromotor 24 das
Riegelelement 25 von einer Freigabestellung in eine Verriegelungsstellung und zurück
verstellen kann.
[0040] In der Fig. 5A ist die rechte Tür 8 in der geschlossenen Stellung und das Riegelelement
25 in der Verriegelungsstellung angeordnet, so dass das Riegelelement 25 formschlüssig
in die Riegelaufnahme 20 des Abdeckelements 18 eingreift und die Tür 8 mithin in der
geschlossenen Stellung hält. Dem Türverschlusssystem 17 ist ferner ein Sensorelement
26 zugeordnet, das einen Türverschlusssensor 27 und/oder einen Türverriegelungssensor
28 umfassen bzw. darstellen kann. Im Falle eines Türverschlusssensors 27 erkennt dieser,
ob sich die rechte Tür 8 in der geschlossenen Stellung befindet, da der Türverschlusssensor
27 die in den unteren Querholm 13 eingreifende Riegelaufnahme 20 detektieren kann.
Im Falle eines Türverriegelungssensors 28 erkennt dieser, ob sich das Riegelelement
25 in der Verriegelungsstellung befindet. Wird erkannt, dass die rechte Tür 8 in der
geschlossenen Stellung und das Riegelelement 25 zudem in der Verriegelungsstellung
angeordnet ist, kann darauf geschlossen werden, dass die Tür 8 zuverlässig verriegelt
ist. Um die erfasste Stellung der Tür 8 und/oder des Riegelelements 25 in die Steuerung
des Türverschlusssystems 17 einfließen zu lassen, ist das Sensorelement 26 mit einem
Steuergerät 29 verbunden. Das Steuergerät 29 steuert dabei den Elektromotor 24, um
die Tür 8 unter bestimmten Bedingungen zu verriegeln oder freizugeben. Vor diesem
Hintergrund kann ein Steuergerät 29 auch ohne Verwendung eines Sensorelements 26 vorgesehen
sein. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel sind das
Sensorelement 26 und der Elektromotor 24 jeweils über ein Kabel 30 verbunden, das
der Spannungsversorgung und bedarfsweise auch der Signalübertragung dienen kann. Ferner
ist das Steuergerät 29 bei einem Kabel 31 mit dem Bordnetz des Aufbaus 2 verbunden,
das ebenfalls der Spannungsversorgung und bedarfsweise der Signalübertragung dienen
kann.
[0041] In der Fig. 5B ist das Riegelelement 25 in der Freigabestellung angeordnet, in der
das Riegelelement 25 aus der Riegelaufnahme 20 herausgezogen ist. Mithin ist der Formschluss
zwischen dem Riegelelement 25 und der Riegelaufnahme 20 aufgehoben, so dass die Tür
geöffnet werden kann.
[0042] In der Fig. 6 ist die Verriegelung der Tür 8 in einem Schnitt dargestellt. Das Türverschlusssystem
17 umfassend den Elektromotor 24, das Riegelelement 25 und das Steuergerät 29 sind
nicht nur in dem als Profil mit einem C-förmigen Querschnitt ausgebildeten unteren
Querholm 13, sondern zudem auch in einem Türverschlussgehäuse 32 aufgenommen. Das
Türverschlussgehäuse 32 wird dabei an seiner Rückseite von dem unteren Querholm 13
verschlossen und sorgt ferner dafür, dass das Türverschlusssystem nicht oder wenigstens
nur bedingt zugänglich ist, ohne den Revisionsdeckel 21 oder das Türverschlussgehäuse
32 zu entfernen.
[0043] Die Tür 8 ist ferner als ein Paneel mit einer inneren strukturgebenden Decklage 33,
einer äußeren strukturgebenden Decklage 34 und einer dazwischen vorgesehenen Kernlage
35 aus einem geschäumten Kunststoff ausgebildet. Zur stabilen Verbindung des Abdeckelements
18 mit der Rückseite der Tür 8 ist an der Innenseite der äußeren Decklage 34 eine
Verstärkung in Form einer Platte, insbesondere aus faserverstärktem Kunststoff oder
Metall, vorgesehen. Ferner sind den Befestigungsmitteln 19 des Abdeckelements 18 zugeordnet
Fügemittel 37 der Tür 8 vorgesehen, die in Form von Hülsen aus Kunststoff oder faserverstärktem
Kunststoff ausgebildet sind. Die Fügemittel 37 erstrecken sich wenigstens im Wesentlichen
über die gesamte Dicke der Tür 8 und können beispielsweise durch einen geschäumten
Kunststoff oder ein anderes thermisch gut isolierendes Material ausgefüllt sein. Am
laderaumseitigen Ende der Fügemittel 37 sind diese bei dem dargestellten und insoweit
bevorzugten Ausführungsbeispiel durch Kappen 38 verschlossen. An dem rückseitigen
Ende des Fügemittels 37 sind Muttern 39 vorgesehen, die auf Gewindeabschnitte 40 der
Befestigungsmittel 19 aufgeschraubt sind. Die Fügemittel 37 können auf unterschiedliche
Weise ausgebildet sein.
[0044] In den Fig. 7 und 8 sind zwei unterschiedliche Fügemittel 37, 45 in einem vergrößerten
Detail jeweils einer Tür 8 dargestellt. In der Fig. 7 ist ein Fügemittel 37 dargestellt,
das mit seinen längsseitigen, mithin dem Laderaum 41 und der Rückseite 42 des Aufbaus
2 zugewandten, Enden 43,44 mit der inneren Decklage 33 und der Verstärkung 36 verklebt
ist. Das Fügemittel 45 der Fig. 8 ist dagegen mit einem längsseitigen Ende 46,47 mit
der inneren Decklage 33 verklebt und mit dem anderen längsseitigen Ende 47 in eine
Fügeaufnahme 48 der Verstärkung 36 eingesteckt. Grundsätzlich kommen aber noch andere
Ausgestaltungen von entsprechenden Fügemitteln in Frage.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 1
- Nutzfahrzeug
- 2
- Aufbau
- 3
- Zugmaschine
- 4
- Stirnwand
- 5
- Dach
- 6
- Seitenwand
- 7
- Tür
- 8
- Tür
- 9
- Rückwand
- 10
- Türrahmen
- 11
- Scharnier
- 12
- Verriegelungsstange
- 13
- unterer Querholm
- 14
- oberer Querholm
- 15
- Säulen
- 16
- Handgriffe
- 17
- Türverschlusssystem
- 18
- Abdeckelement
- 19
- Befestigungsmittel
- 20
- Riegelaufnahme
- 21
- Revisionsdeckel
- 22
- Revisionsöffnung
- 23
- unlösbare Verbindung
- 24
- Elektromotor
- 25
- Riegelelement
- 26
- Sensorelement
- 27
- Türverschlusssensor
- 28
- Türverriegelungssensor
- 29
- Steuergerät
- 30,31
- Kabel
- 32
- Türverschlussgehäuse
- 33
- innere Decklage
- 34
- äußere Decklage
- 35
- Kernlage
- 36
- Verstärkung
- 37
- Fügemittel
- 38
- Kappe
- 39
- Mutter
- 40
- Gewindeabschnitt
- 41
- Laderaum
- 42
- Rückseite
- 43,44
- längsseitiges Ende
- 45
- Fügemittel
- 46,47
- längsseitiges Ende
- 48
- Fügeaufnahme
1. Aufbau (2), insbesondere Kofferaufbau, eines Nutzfahrzeugs (1), insbesondere eines
Lastkraftwagens, Anhängers oder Sattelaufliegers, mit einem Türrahmen (10), einer
Tür (8) und einem Türverschlusssystem (17) zum Verriegeln der Tür (8) in der geschlossenen
Stellung, wobei die wenigstens eine Tür (8) in der geschlossenen Stellung in dem Türrahmen
(10) gehalten ist, wobei der Türrahmen (10) wenigstens im Wesentlichen unterhalb oder
oberhalb der Tür (8) in der geschlossenen Stellung einen Querholm (13,14) aufweist,
wobei das Türverschlusssystem (17) wenigstens einen Elektromotor (24) und wenigstens
ein von dem Elektromotor (24) von einer die Tür (8) in der geschlossenen Stellung
verriegelnden Verriegelungsstellung in eine das Öffnen der Tür (8) freigebenden Freigabestellung
und zurück verstellbares Riegelelement (25) umfasst und wobei der Tür (8) wenigstens
eine Riegelaufnahme (20) zur Aufnahme wenigstens des wenigstens einen Riegelelements
(25) des Türverschlusssystems (17) zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Elektromotor (24) und das Riegelelement (25) in der Freigabestellung jeweils wenigstens
teilweise in dem Querholm (13,14) aufgenommen sind.
2. Aufbau nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Tür (8) eine Rückwandtür oder eine Seitentür ist und/oder dass der Türrahmen (10)
ein Rückwandrahmen oder ein Türrahmen der Seitenwand ist.
3. Aufbau nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Türverschlusssystem (17) wenigstens im Wesentlichen in einem Türverschlussgehäuse
(32) aufgenommen ist und dass, vorzugsweise, das Türverschlussgehäuse (32) wenigstens
teilweise in dem Querholm (13,14) aufgenommen und/oder teilweise von dem Querholm
(13,14) gebildet und/oder verschlossen ist.
4. Aufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Querholm (13,14) wenigstens im Wesentlichen durch ein zur Vorderseite oder zu
einer an eine Seitenwand (6) angrenzenden Seite des Aufbaus (2) hin offenes Profil
gebildet ist und dass, vorzugsweise, das Profil einen wenigstens im Wesentlichen C-förmigen
Querschnitt aufweist.
5. Aufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Riegelaufnahme (20) der Tür (8) in der geschlossenen Stellung der Tür (8) wenigstens
teilweise, vorzugsweise von der Rückseite des Querholms (13,14), in den Querholm (13,14)
eingreift und dass, vorzugsweise, das Riegelelement (25) in dem Querholm (13,14) in
die Riegelaufnahme (20) eingreift.
6. Aufbau nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Tür (8), vorzugsweise wenigstens im Wesentlichen an der Rückseite der Tür (8),
ein Abdeckelement (18) zum teilweisen Abdecken der Rückseite des Querholms (13,14)
vorgesehen ist und dass, vorzugsweise, die Riegelaufnahme (20) wenigstens indirekt
an dem Abdeckelement (18), insbesondere an einem bei der Tür (8) in der geschlossenen
Stellung den Querholm (13,14) teilweise abdeckenden Abschnitt des Abdeckelements (18),
festgelegt ist.
7. Aufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
in dem Querholm (13,14), vorzugsweise in der Rückseite des Querholms (13,14), eine
Revisionsöffnung (22) zur Revision des Türverschlusssystems (17), insbesondere des
Elektromotors (24) und/oder des Riegelelements (25), vorgesehen und durch einen Revisionsdeckel
(21) oder eine Revisionsklappe verschlossen ist und dass, vorzugsweise, der Revisionsdeckel
(21) oder die Revisionsklappe durch eine unlösbare Verbindung (23), insbesondere Nietverbindung,
mit dem Querholm (13,14) verbunden ist.
8. Aufbau nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abdeckelement (18) den Revisionsdeckel (21) oder die Revisionsklappe wenigstens
überwiegend, vorzugsweise gänzlich, abdeckt und/oder dass das Abdeckelement (18) die
wenigstens eine Verbindung zwischen dem Abdeckelement (18) und dem Querholm (13,14)
wenigstens überwiegend, vorzugsweise gänzlich, abdeckt.
9. Aufbau nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abdeckelement (18), der Revisionsdeckel (21), die Revisionsklappe und/oder das
Türverschlussgehäuse (32) als Blech und/oder aus Stahl, insbesondere aus Edelstahl
ausgebildet ist.
10. Aufbau nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abdeckelement (18) von der dem Laderaum (41) zugewandten Seite der Tür (8) mit
der Tür (8) gefügt, insbesondere geschraubt, ist und dass, vorzugsweise, die Fügeverbindung
zwischen dem Abdeckelement (18) und der Tür (8) wenigstens ein sich wenigstens im
Wesentlichen über die gesamte Dicke der Tür (8) erstreckendes Fügemittel (37,45) aus
Kunststoff oder faserverstärktem Kunststoff aufweist.
11. Aufbau nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das wenigstens eine Fügemittel (37,45) als Hülse ausgebildet ist und dass, vorzugsweise,
in der Hülse eine mit dem Abdeckelement (18) verbundene Schraube (40) oder Mutter
(39) vorgesehen ist.
12. Aufbau nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schraube (40) oder Mutter (39) in einer Richtung senkrecht zur Tür (8) über wenigstens
20%, vorzugsweise 40%, insbesondere wenigstens 60 % der Dicke der Tür (8) von einer
dem Laderaum (41) zugeordneten inneren Decklage (33) der Tür (8) beabstandet ist und/oder
dass das wenigstens eine Fügemittel (37,45) wenigstens abschnittsweise über seine
Längserstreckung senkrecht zur Tür (8) mit einem Kunststoff, insbesondere einem geschäumten
Kunststoff, gefüllt ist.
13. Aufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Tür (8) eine dem Laderaum (41) zugeordnete innere Decklage (33), eine der Rückseite
(42) zugeordnete äußere Decklage (34) und eine zwischen den Decklagen (33,34) vorgesehene,
insbesondere durch einen geschäumten Kunststoff gebildete, Kernlage (35) aufweist
und dass, zwischen der Kernlage (35) und der äußeren Decklage (34) im Bereich der
wenigstens einen Verbindung zwischen dem Abdeckelement (18) und der Tür (8), insbesondere
im Bereich des Abdeckelements (18), eine Verstärkung (36), insbesondere Verstärkungsplatte
zur Verstärkung der Verbindung zwischen dem Abdeckelement (18) und der Tür (8) vorgesehen
ist.
14. Aufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Türverschlusssystem (17) ein Steuergerät (29) zur Steuerung des Elektromotors
(24) umfasst und, vorzugsweise, dass das Steuergerät (29) wenigstens teilweise in
dem Querholm 813,14) und/oder dem Türverschlussgehäuse (32) aufgenommen und/oder durch
die Revisionsöffnung (22) bei entferntem Revisionsdeckel (21) oder bei entfernter
Revisionsklappe zugänglich ist.
15. Aufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Türverschlusssystem (17) einen Türverschlusssensor (27) zum Erfassen der Tür (8)
in der geschlossenen Stellung durch Detektieren der in den Querholm (13,14) eingreifenden
Riegelaufnahme (20) aufweist und/oder dass das Türverschlusssystem (17) einen Türverriegelungssensor
(28) zum Erfassen der in der geschlossenen Stellung verriegelten Tür (8) durch Detektieren
des in die Riegelaufnahme (20) eingreifenden Riegelelements (25) aufweist.
16. Aufbau nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Türverschlusssensor (27) und/oder der Türverriegelungssensor (28) über eine Signalleitung
(31) mit dem Steuergerät (29) verbunden ist.