[0001] Die Erfindung betrifft eine Fernsteuereinrichtung zum Erzeugen von Stellsignalen
für einen Objektiv-Stellmotor einer Bewegtbildkamera, mit einer Bedieneinheit, die
ein Basisteil, ein relativ zu dem Basisteil um eine Drehachse drehbares Bedienelement
zum Einstellen von Steuerbefehlen für den Objektiv-Stellmotor und einen Positionsgeber
aufweist, welcher dazu ausgebildet ist, eine jeweilige Drehstellung des Bedienelementes
relativ zu dem Basisteil zu erfassen und entsprechende Positionssignale zu erzeugen.
Die Positionssignale dienen letztlich zur entsprechenden Ansteuerung des Objektiv-Stellmotors.
[0002] Eine elektronische Bewegtbildkamera umfasst üblicherweise ein integriertes optisches
System (Kameraobjektiv) oder einen Objektivanschluss, um wahlweise ein jeweiliges,
an bestimmte Aufnahmesituationen angepasstes Wechselobjektiv anschließen zu können.
Um die mittels des optischen Systems erfassten Bilder aufzeichnen zu können, sind
meist ein elektronischer Bildsensor zum Erzeugen von Bildsignalen aus einfallendem
Licht und eine Bildsignalverarbeitungseinrichtung zum Umwandeln der Bildsignale in
einen digitalen Bilddatenstrom vorgesehen.
[0003] Eine Fernsteuereinrichtung kann dabei vorgesehen sein, um eine elektronische Bewegtbildkamera
(insbesondere Videokamera) oder auch eine herkömmliche Bewegtbildkamera (insbesondere
Filmkamera) zum Aufnehmen von Bewegtbildsequenzen anzusteuern und/oder Aufnahmeparameter
einstellen bzw. während einer Aufnahme verändern zu können. Ein die Bewegtbildkamera
führender Kameramann muss dadurch lediglich die korrekte und sich gegebenenfalls verändernde
Ausrichtung der Kamera zur Aufnahme eines gewünschten Bildausschnitts sicherstellen,
während die korrespondierende Einstellung der Aufnahmeparameter von einer weiteren
Person, einem Kameraassistenten oder einem Schärfezieher, übernommen werden kann.
Beispielsweise kann es vorgesehen sein, die Bildaufnahmefrequenz, die Verschlusszeit,
die Irisblendenöffnung, die Fokuslage bzw. die Schärfe oder die Brennweite (Zoom-Faktor)
des Kameraobjektivs ferngesteuert und insbesondere in einer zuvor zwischen dem Kameramann
und dem Benutzer der Fernsteuereinrichtung abgesprochenen Abfolge während einer Aufnahme
anzupassen.
[0004] Die Einstellung von Parametern der Kamera und insbesondere der Irisblendenöffnung,
der Fokuslage und der Brennweite kann über jeweilige Objektiv-Stellmotoren erfolgen,
die in das Kameraobjektiv integriert oder typischerweise als separate, externe Einheit
außerhalb des Kameraobjektivs angeordnet sein können. Ein solcher Objektiv-Stellmotor
kann mit einem drehbaren Objektivring des Kameraobjektivs verbunden sein, so dass
der betreffende Parameter durch Drehen des Objektivrings mittels des Objektiv-Stellmotors
verändert werden kann. Eine ferngesteuerte Einstellung der Aufnahmeparameter kann
somit durch die Übermittlung von Stellsignalen an den jeweiligen Objektiv-Stellmotor
mittels einer Fernsteuereinrichtung erfolgen, um den zugeordneten Objektivrings in
eine gewünschte Drehstellung zu überführen. Eine solche Fernsteuereinrichtung ist
beispielsweise aus
DE 196 29 484 A1 und
WO 2010/046237 A1 bekannt. Ferner zeigt beispielsweise
DE 42 19 331 A1 eine Fernsteuereinrichtung zum Einstellen unterschiedlicher Aufnahmeparameter vor
und insbesondere während einer Bewegtbildaufnahme durch Ansteuern jeweiliger Objektiv-Stellmotoren.
[0005] Um einen Steuerbefehl für einen Objektiv-Stellmotor zum Einstellen eines bestimmten
Parameterwertes auswählen zu können, weisen die Bedieneinheiten solcher Fernsteuereinrichtungen
häufig ein relativ zu einem Basisteil drehbares Bedienelement auf, dessen Drehstellung
den jeweiligen Steuerbefehl bestimmt. Aus der Drehstellung des Bedienelementes ist
entsprechend das zugehörige Stellsignal für den Objektiv-Stellmotor von der Fernsteuereinrichtung
zu ermitteln und zu erzeugen, wozu eine Zuordnung der mittels eines Positionsgebers
erfassten und durch jeweilige Positionssignale angezeigten Drehstellungen des Bedienelementes
zu den jeweiligen Stellsignalen erforderlich ist. Insbesondere kann ein Stellsignal
dabei diejenige Drehstellung eines Objektivrings bezeichnen, welche den anzupassenden
Parameter, beispielsweise eine Fokuslage, auf den gewünschten Wert einstellt und damit
den Steuerbefehl erfüllt. Der jeweilige Steuerbefehl kann somit insbesondere einem
Soll-Wert entsprechen, auf welchen der von dem Objektivring beeinflusste Parameter
einzustellen ist, und das zugehörige Stellsignal für den Objektiv-Stellmotor bewirkt
die Umsetzung des jeweiligen Steuerbefehls.
[0006] Die Zuordnung der Stellsignale zu jeweiligen Positionssignalen kann dabei anhand
einer Zuordnungsvorschrift erfolgen, häufig als Mapping bezeichnet, welche innerhalb
der Fernsteuereinrichtung gespeichert sein kann, insbesondere in der Bedieneinheit
oder in einer hiervon separaten, der Bewegtbildkamera bzw. dem Kameraobjektiv zugeordneten
Einheit (einschließlich der Bewegtbildkamera selbst). Die Fernsteuereinrichtung kann
eine (wiederum in die Bedieneinheit integrierte oder hiervon separate) Auswerte- und
Steuereinrichtung aufweisen, welche dazu ausgebildet ist, gemäß einer solchen Zuordnungsvorschrift
in Abhängigkeit von den Positionssignalen des Positionsgebers die Stellsignale für
den Objektiv-Stellmotor der zugeordneten Bewegtbildkamera zu ermitteln. Die Zuordnungsvorschrift
kann hierfür von der Auswerte- und Steuereinrichtung ausgelesen und/oder berechnet
werden.
[0007] Um einem Benutzer der Fernsteuereinrichtung wiederum die Zuordnung der eingestellten
Drehstellungen des Bedienelementes zu jeweiligen Steuerbefehlen bzw. zu tatsächlich
eingestellten Werten des Parameters anzuzeigen, können drehfest mit dem Bedienelement
verbundene bzw. verbindbare Kennzeichnungsringe vorgesehen sein. Diese können eine
sichtbare Kennzeichnung tragen, wie eine Skala der Werte der Fokuslage, sodass einem
Benutzer der aus einer eingestellten Drehstellung folgende Effekt stets angezeigt
werden kann. Zusätzlich kann die Bedieneinheit auch eine elektronische Anzeigeeinrichtung
aufweisen, um eingestellte Steuerbefehle und/oder tatsächlich eingestellte Werte des
jeweiligen Aufnahmeparameters anzuzeigen.
[0008] Insbesondere die Einstellung einer Fokuslage weist häufig eine 1/x-Abhängigkeit von
der Drehstellung eines Objektivrings auf, so dass sich die tatsächlich eingestellte
Fokuslage invers proportional zu der Drehstellung des Objektivrings verhält (z.B.
Fokuslage [m] = 360°/x; somit Fokuslage unendlich für Drehstellung 0°; Fokuslage bei
Nahbereichsgrenze 1 m für Drehstellung 360°), In derartigen Fällen ist meist auch
eine solche 1/x-Abhängigkeit der Fokuslage von der Drehstellung des Bedienelementes
der Fernsteuereinrichtung gewünscht. Eine Drehung des Bedienelementes kann somit direkt
(1:1) in eine Drehung des Objektivrings übersetzt werden, so dass die Bedienung der
Fernsteuereinrichtung intuitiv ausgeführt werden kann und mit einer direkten Bedienung
des Objektivrings im Wesentlichen übereinstimmt. Die Zuordnungsvorschrift zur Zuordnung
von Stellsignalen für den Objektiv-Stellmotor zu Positionssignalen des Positionsgebers
kann dabei einem unmittelbaren Weitergeben der Positionssignale entsprechen, um den
Objektivring auf eine derjenigen des Bedienelementes entsprechende Drehstellung einzustellen.
Auch lineare Zuordnungsvorschriften können vorgesehen sein, um beispielsweise ungleiche
Wertebereiche für die Positionssignale bzw. Drehstellungen des Bedienelementes und
für die Stellsignale bzw. Drehstellungen eines Objektivrings aufeinander abbilden
zu können.
[0009] In bestimmten Aufnahmesituationen bzw. bei bestimmten Szenen kann es jedoch gewünscht
sein, von einer reinen Übersetzung der Drehstellung des Bedienelementes in eine Drehstellung
eines jeweiligen Objektivrings abzuweichen, um beispielsweise einen ohnehin nicht
genutzten Nahbereich des Objektivs auszuschließen und durch Drehungen des Bedienelementes
Einstellungen der Fokuslage lediglich in einem für die Szene relevanten Fokusbereich
vornehmen zu können. Daher können auch lineare Zuordnungsvorschriften vorgeschrieben
sein, die beispielsweise einer minimalen Drehstellung des Bedienelementes eine Drehstellung
des einzustellenden Objektivrings zuordnen, welche einer von der Nahbereichsgrenze
abweichende Fokuslage entspricht. Durch solche lineare Zuordnungsvorschriften kann,
neben dem beschriebenen Offset von der Nahbereichsgrenze, auch eine Stauchung oder
Streckung der 1/x-Abhängigkeit zwischen der Drehstellung des Bedienelementes und dem
Wert des eingestellten Parameters (z.B. Fokuslage) erfolgen.
[0010] Um einem Benutzer solche verschiedenen Zuordnungsvorschriften anzeigen zu können,
können verschiedene der genannten Kennzeichnungsringe vorgesehen werden. Dabei kann
eine Fernsteuereinrichtung ein Auswahlmenü aufweisen, durch welches ein Benutzer aus
einer Auswahl zur Verfügung stehender Kennzeichnungsringe den jeweiligen gekoppelten
Kennzeichnungsring auswählen kann, um der Auswerte- und Steuereinrichtung die zu nutzende
Zuordnungsvorschrift anzuzeigen.
[0011] Während die genannten Einstellmöglichkeiten zwar gewisse Anpassungen der Fernsteuereinrichtung
ermöglichen, bleiben diese wenig individualisierbar und beispielsweise durch die Anzahl
gespeicherter Kennzeichnungsringe beschränkt. Auch muss ein Benutzer zunächst zeitaufwendig
den jeweiligen gekoppelten Kennzeichnungsring auswählen, um die sich aus dessen Kennzeichnung
ergebende Zuordnungsvorschrift nutzen zu können.
[0012] Ferner können sich insbesondere Bewegtbildaufnahmen als schwierig erweisen, während
derer eine Fokuslage langsam und kontinuierlich zu verändern ist, um beispielsweise
einem sich langsam von der Bewegtbildkamera entfernenden Objekt zu folgen. Insbesondere,
wenn bereits eine verhältnismäßig große Fokuslage eingestellt ist, kann die beschriebene
1/x-Abhängigkeit der Fokuslage von der Drehstellung des Bedienelementes zu schwer
kontrollierbaren Einstellungen und verhältnismäßig großen Veränderungen der Fokuslage
bei lediglich kleinen Veränderungen der Drehstellung des Bedienelementes führen. Auch
kann ein kontinuierliches Verfolgen eines Objektes bei einer 1/x-Abhängigkeit der
Fokuslage von der Drehstellung des Bedienelementes schwierig sein, da äquidistante
Veränderungen des Abstandes des Objektes von der Kamera in Abhängigkeit von der Position
des Objektes unterschiedliche Veränderungen der Drehstellung des Bedienelementes erfordern.
[0013] Ein weiteres Problem bekannter Fernsteuereinrichtungen besteht darin, dass diese
nicht leicht eine automatische Erfassung von anwendungsspezifischen Betriebsdaten,
wie beispielsweise einer individualisierten Zuordnungsvorschrift oder eines verwendeten
Kameraobjekts ermöglichen. Auch das benutzerindividuelle Speichern derartiger Betriebsdaten
ist nicht immer zufriedenstellend möglich.
[0014] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Fernsteuereinrichtung zum Steuern eines
Objektiv-Stellmotors einer Bewegtbildkamera zu schaffen, welche eine flexiblere, einfache
und schnelle Anpassung an jeweilige Aufnahmesituationen ermöglicht.
[0015] Diese Aufgabe wird gemäß einem ersten Erfindungsaspekt gelöst durch eine Fernsteuereinrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und insbesondere dadurch, dass die Fernsteuereinrichtung
eine Auswerte- und Steuereinrichtung aufweist, die dazu ausgebildet ist, gemäß einer
Zuordnungsvorschrift in Abhängigkeit von den Positionssignalen des Positionsgebers
Stellsignale für den Objektiv-Stellmotor zu ermitteln, wobei die Zuordnungsvorschrift
wenigstens einem mathematischen Funktionszusammenhang entspricht, und dass die Fernsteuereinrichtung
eine Eingabeeinrichtung aufweist, über welche der mathematische Funktionszusammenhang
der Zuordnungsvorschrift durch Benutzereingabe konfigurierbar ist.
[0016] Die Zuordnungsvorschrift bzw. das Mapping definiert dabei die Zuordnung von verschiedenen
Werten des mittels des Positionsgebers erzeugten Positionssignals zu entsprechenden
Werten des Stellsignals für den Objektiv-Stellmotor. Das Positionssignal kann dabei
insbesondere eine jeweilige Drehstellung des Bedienelementes relativ zu dem Basissteil
kennzeichnen, während der Wert des Stellsignals einer Drehstellung eines zugeordneten
Objektivrings entsprechen kann, in welche der Objektivring mittels des zugeordneten
Objektiv-Stellmotors zu bringen ist. Sowohl für die Positionssignale als auch für
die Stellsignale können somit jeweilige Wertebereiche vorgegeben sein, wobei die Zuordnungsvorschrift
eine Zuordnung von Werten aus dem Wertebereich des Positionssignal zu Werten aus dem
Wertebereich des Stellsignals und/oder umgekehrt definiert. Insbesondere der Wertebereich
des Positionssignals, aber auch der Wertebereich des Stellsignals, kann dabei Drehstellungen
von 0° bis 360° umfassen.
[0017] Indem die Zuordnungsvorschrift wenigstens einem mathematischen Funktionszusammenhang
entspricht, kann eine klare, berechenbare und dadurch anpassbare Zuordnung von Positionssignalen
zu jeweiligen Stellsignalen angegeben werden. Insbesondere kann die Zuordnungsvorschrift
dabei einer stetigen monotonen mathematischen Funktion entsprechen, so dass ein kontinuierliches
Drehen des Bedienelementes eine kontinuierliche Vergrößerung oder Verkleinerung des
einzustellenden Parameters zur Folge hat und keine Sprünge in der Einstellung auftreten.
[0018] Die Ausstattung der Fernsteuereinrichtung (insbesondere der Bedieneinheit) mit einer
Eingabeeinrichtung ermöglicht es einem Benutzer nun, die Zuordnungsvorschrift individuell
und variabel zu konfigurieren. Beispielsweise kann ein Benutzer den mathematischen
Funktionszusammenhang derart einstellen, dass die Zuordnungsvorschrift zur Zuordnung
von Positionssignalen zu Stellsignalen einen linearen Zusammenhang zwischen Drehungen
des Bedienelementes und der tatsächlichen Einstellung des Parameterwertes zur Folge
hat. Bezogen auf eine einzustellende Fokuslage kann durch eine solche Einstellung
erreicht werden, dass bei betragsgleichen Drehstellungsänderungen des Bedienelementes
anstelle der üblichen 1/x-Abhängigkeit äquidistante Veränderungen der Fokuslage erfolgen,
um beispielsweise zumindest in einem bestimmten Bereich kleinschrittige Anpassungen
der Fokuslage zum präzisen Verfolgen eines Objektes vornehmen zu können. Gegenüber
einer herkömmlichen linearen Umwandlung des Positionssignals bzw. der Drehstellung
des Bedienelementes in das Stellsignal für den Objektiv-Stellmotor bzw. die Drehstellung
eines Objektivrings kann entsprechend insbesondere eine 1/x-Abhängigkeit als Zuordnungsvorschrift
durch Benutzereingabe konfigurierbar sein, sodass bei einer 1/x-Abhängigkeit des einzustellenden
Parameters (z.B. Fokuslage) von der Drehstellung des Objektivrings eine lineare Abhängigkeit
des einzustellenden Parameters von der Drehstellung des Bedienelementes relativ zu
dem Basisteil erreicht werden kann.
[0019] Dazu kann die Zuordnungsvorschrift insbesondere derart konfigurierbar sein, dass
äquidistante Drehstellungen des Bedienelementes einen 1/x-Zusammenhang oder generell
einen nicht-linearen Zusammenhang zu den Drehstellungen eines einzustellenden Objektivrings
aufweisen. Sofern das Kameraobjektiv also eine 1/x-Abhängigkeit oder sonstige nicht-lineare
Abhängigkeit des einzustellenden Parameters von der Drehstellung des Objektivrings
besitzt, kann diese nicht-lineare Abhängigkeit somit wahlweise in der Fernsteuereinrichtung
als Zuordnungsvorschrift eingestellt werden, so dass betragsgleiche Drehstellungsänderungen
des Bedienelementes äquidistante Veränderungen des Kameraobjektiv-Parameters bewirken.
[0020] Insbesondere kann der mathematische Funktionszusammenhang für jeweilige Abschnitte
bzw. Wertebereiche flexibel anpassbar sein, so dass beispielsweise zwischen einer
ersten Drehstellung und einer zweiten Drehstellung des Bedienelementes ein linearer
Zusammenhang einer jeweiligen Drehstellungsänderung zu dem einzustellenden Kameraobjektiv-Parameter,
beispielsweise einer Fokuslage oder einer Brennweite, gewählt werden kann. Außerhalb
des Bereichs zwischen der ersten Drehstellung und der zweiten Drehstellung kann hingegen
die herkömmliche 1/x-Abhängigkeit beibehalten werden. Insbesondere kann ein Benutzer
dabei zur Konfiguration der Zuordnungsvorschrift jeweilige zu der ersten Drehstellung
und zu der zweiten Drehstellung des Bedienelementes zuzuordnende Stellsignale einstellen
und einen linearen Zusammenhang zwischen den Drehstellungen des Bedienelementes und
dem einzustellenden Parameter auswählen. Die Auswerte- und Steuereinrichtung oder
die Eingabeeinrichtung kann dazu ausgebildet sein kann, die Zuordnungsvorschrift für
den gewählten Wertebereich anhand der eingegebenen Wertepaare und des gewählten Funktionszusammenhangs
zu bestimmen. Ferner kann die Auswerte- und Steuereinrichtung oder die Eingabeeinrichtung
dazu ausgebildet sein, die Zuordnungsvorschrift außerhalb des gewählten Wertebereichs
derart zu bestimmen, dass die Zuordnungsvorschrift insgesamt einer monotonen stetigen
mathematischen Funktion entspricht, die in einem solchen Fall abschnittsweise zu definieren
ist. Dazu kann beispielsweise die Steigung und ein Offset einer außerhalb des gewählten
Wertebereichs vorgesehenen linearen Zuordnung von Stellsignalen zu Positionssignalen
an die eingestellten Wertepaare angepasst werden.
[0021] Beispielsweise kann durch eine solche bereichsweise Einstellung der Zuordnungsvorschrift
erreicht werden, dass eine kontinuierliche und einfach auszuführende Drehung des Bedienelementes
eine zuvor festgelegte, nicht kontinuierliche Einstellung eines Parameters, insbesondere
einer Fokuslage, zur Folge hat. So kann beispielsweise durch kontinuierliches Drehen
des Bedienelementes zunächst anhand der herkömmlichen 1/x-Abhängigkeit eine verhältnismäßig
starke Vergrößerung der Fokuslage erfolgen, daraufhin eine wunschgemäße langsame Veränderung
zwischen der gewählten ersten Drehstellung und der gewählten zweiten Drehstellung,
woraufhin für weitere Drehstellungen wiederum eine stärkere Vergrößerung der Fokuslage
anhand der herkömmlichen 1/x-Abhängigkeit erfolgen kann.
[0022] Um den mathematischen Funktionszusammenhang konfigurieren zu können, kann insbesondere
vorgesehen sein, dass die Fernsteuereinrichtung in einen Konfigurationsmodus bringbar
ist, in welchem die Zuordnungsvorschrift mittels der Eingabeeinrichtung konfigurierbar
ist. Beispielsweise kann die Bedieneinheit dazu zumindest eine Taste, einen Schieberegler
oder eine berührungsempfindliche Anzeigeeinrichtung (Touchscreen) aufweisen, um den
Konfigurationsmodus auswählen und Einstellungen vornehmen zu können. In einem solchen
Konfigurationsmodus können beispielsweise mittels einer Anzeigeeinrichtung Einstellmöglichkeiten
für den mathematischen Funktionszusammenhang angezeigt werden, die der Benutzer durch
Betätigung von Tasten, Schiebereglern und/oder einer berührungsempfindlich ausgebildeten
Anzeigeeinrichtung auswählen kann. Insbesondere kann es dabei vorgesehen sein, dass
ein Benutzer wenigstens einen Startwert und den Befehl zum Erstellen einer derartigen
Zuordnungsvorschrift, dass für Drehstellungen ab diesem Startwert ein linearer Zusammenhang
zwischen der Drehstellung des Bedienelementes und dem jeweiligen einzustellenden Parameter
erzeugt wird, eingeben kann. Zusätzlich kann beispielsweise ein Endwert bzw. diejenige
Drehstellung gewählt werden, bis zu welcher der lineare Zusammenhang bestehen soll.
Alternativ dazu kann der lineare Zusammenhang zwischen der Drehstellung und dem einzustellenden
Parameter der Bewegtbildkamera bei einer ausschließlichen Eingabe des Startwertes
automatisch bis zu der maximalen Drehstellung des Bedienelementes, insbesondere 360°,
festgelegt und die Zuordnungsvorschrift zur Zuordnung von Stellsignalen zu Positionssignalen
entsprechend bestimmt werden.
[0023] Grundsätzlich bedingt die beschriebene Konfiguration der Zuordnungsvorschrift zur
Zuordnung von Positionssignalen zu Stellsignalen mittels der Eingabeeinrichtung nicht,
dass ein Benutzer unmittelbar bzw. direkt Anpassungen dieser Zuordnungsvorschrift
vornimmt. Vielmehr kann es vorgesehen sein, dass einem Benutzer in dem Konfigurationsmodus
Möglichkeiten zur Anpassung der Zuordnung von Drehstellungen des Bedienelementes zu
jeweiligen Werten des einzustellenden Parameters der Kamera angezeigt werden. Durch
die Auswahl und Konfiguration dieser Zuordnung von Drehstellungen zu Parameterwerten
kann der Benutzer jedoch mittelbar auch die Zuordnungsvorschrift zur Zuordnung von
Stellsignalen zu Positionssignalen konfigurieren, wobei die Anpassung oder Berechnung
des tatsächlichen mathematischen Funktionszusammenhangs mittels der Eingabeeinrichtung
oder der Auswerte- und Steuereinrichtung erfolgen kann. Dies kann einem Benutzer eine
einfache und intuitive Anpassung der Zuordnungsvorschrift ermöglichen, ohne dass dieser
die Details der innerhalb der Fernsteuereinrichtung ablaufenden Prozesse kennen und
anpassen muss.
[0024] Verschiedene Ausführungsformen des ersten Aspekts der Erfindung sind den abhängigen
Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen.
[0025] Grundsätzlich kann dabei der vorstehend beschriebene Konfigurationsmodus der Fernsteuereinrichtung
dazu vorgesehen sein, die zu den verschiedenen Ausführungsformen beschriebenen Einstellungen
vorzunehmen.
[0026] Bei einigen Ausführungsformen kann über die Eingabeeinrichtung für wenigstens einen
Wertebereich der Positionssignale oder für wenigstens einen Wertebereich der Stellsignale
ein einer 1/x-Funktion entsprechender Zusammenhang und/oder ein sonstiger nicht-linearer
Zusammenhang zwischen Werten des Positionssignals des Positionsgebers und zugeordneten
Werten des Stellsignals für den Objektiv-Stellmotor einstellbar sein. Durch ein Einstellen
eines solchen 1/x-Zusammenhangs zwischen dem Positionssignal und dem Stellsignal in
einem bestimmten Wertebereich kann insbesondere ein linearer Zusammenhang zwischen
dem Positionssignal bzw. der durch dieses repräsentierten Drehstellung des Bedienelementes
relativ zu dem Basisteil einerseits und dem tatsächlichen Wert des eingestellten Parameters
der Bewegtbildkamera bzw. des Kameraobjektivs andererseits erreicht werden, auch wenn,
wie herkömmlich, ein 1/x-Zusammenhang zwischen der Drehstellung eines jeweiligen Objektivrings
und dem Parameterwert besteht. Auch die Einstellung eines sonstigen, nicht-linearen
Zusammenhangs zwischen Werten des Positionssignals und zugeordneten Werten des Stellsignals
kann eine wunschgemäße Anpassung der Zuordnungsvorschrift und insbesondere einen linearen
Zusammenhang zwischen Drehstellungen des Bedienelementes und Werten des Parameters
ermöglichen, sofern zwischen dem Parameterwert und den Stellsignalen ein von einer
1/x-Abhängigkeit verschiedener Zusammenhang besteht.
[0027] Dabei kann ein Wertebereich der Positionssignale, insbesondere eine erste und eine
zweite Drehstellung des Bedienelementes, wählbar sein, für welchen der gewählte Zusammenhang
gelten soll. Ferner kann eine solche Einstellung auch durch eine Wahl eines Wertebereichs
der Stellsignale erfolgen, die beispielsweise auf einer Anzeigeeinrichtung indirekt
bzw. mittelbar durch einen Wertebereich des einzustellenden Parameters dargestellt
werden können. Dadurch kann beispielsweise auf einfache Weise ein Bereich von Fokuslagen
festlegt werden, für welchen eine lineare Veränderung der Fokuslage bei einer Drehung
des Bedienelementes erfolgen soll. Alternativ dazu kann der gewählte Funktionszusammenhang
auch für den gesamten Wertebereich der Positionssignale und der Stellsignale einstellbar
sein, so dass ausschließlich eine Wahl des Funktionszusammenhangs erfolgt.
[0028] Über die Eingabeeinrichtung kann bei einigen Ausführungsformen ein Startwert des
wenigstens einen Wertebereichs der Positionssignale oder des wenigstens einen Wertebereichs
der Stellsignale einstellbar sein. Alternativ oder zusätzlich kann über die Eingabeeinrichtung
ein Endwert des wenigstens einen Wertebereichs der Positionssignale oder des wenigstens
einen Wertebereichs der Stellsignale einstellbar sein. Der Benutzer kann somit den
Wertebereich, in welchem ein von einer herkömmlichen Zuordnungsvorschrift abweichender
mathematischer Funktionszusammenhang eingestellt werden soll, konfigurieren und die
jeweilige mathematische Funktion für diesen Wertebereich festlegen.
[0029] Bei einigen Ausführungsformen können über die Eingabeeinrichtung für verschiedene
Wertebereiche des Positionssignals oder für verschiedene Wertebereiche der Stellsignale
unterschiedliche mathematische Funktionszusammenhänge durch Benutzereingabe einstellbar
sein.
[0030] Beispielsweise können für zwei verschiedene Wertebereichen der Positionssignale 1/x-Funktionen
entsprechende Zusammenhänge zwischen dem Positionssignal und dem Stellsignal eingestellt
werden, um für Drehstellungen des Bedienelementes in den jeweiligen Wertebereichen
einen linearen Zusammenhang zwischen der Drehstellung und dem angepassten Parameter
der Bewegtbildkamera zu erhalten. Zwischen diesen Wertebereichen kann beispielsweise
ein herkömmlicher 1/x-Zusammenhang fortbestehen. Ferner können die Grenzen der Wertebereiche
beispielsweise als Paare von Positionssignalen und zuzuordnenden Stellsignalen eingegeben
werden und ein für diesen Wertebereich gewünschter Funktionszusammenhang einstellbar
sein, wobei die Eingabeeinrichtung oder die Auswerte- und Steuereinrichtung dazu ausgebildet
sein kann, die aus dieser Eingabe folgende Steigung des eingestellten mathematischen
Funktionszusammenhangs zu bestimmen und die Zuordnungsvorschrift zu erstellen. Ferner
kann die Eingabeeinrichtung oder die Auswerte- und Steuereinrichtung dazu ausgebildet
sein, die Zuordnungsvorschrift zwischen zwei individuell konfigurierten Wertebereichen
derart zu bestimmen, dass die Zuordnungsvorschrift über den gesamten Wertebereich
der Positionssignale einer stetigen monotonen mathematischen Funktion entspricht.
[0031] Die Zuordnungsvorschrift kann bei einigen Ausführungsformen einer stetigen monotonen
mathematischen Funktion mit zumindest einem Parameter entsprechen, wobei der Parameter
mittels der Eingabeeinrichtung einstellbar ist. Eine derartig konfigurierbare Zuordnungsvorschrift
kann eine besonders einfache Einstellmöglichkeit für den Benutzer bieten.
[0032] Bei einigen Ausführungsformen kann mittels der Eingabeeinrichtung wenigstens einer
der folgenden mathematischen Funktionszusammenhänge für die Zuordnungsvorschrift einstellbar
sein: eine Potenzfunktion, eine lineare Funktion, eine Polynomfunktion, eine gebrochenrationale
Funktion, eine exponentielle Funktion und/oder eine logarithmische Funktion. Die einstellbaren
Funktionen können in einem Konfigurationsmodus der Fernsteuereinrichtung insbesondere
mittels einer Anzeigeeinrichtung angezeigt werden, wobei ein Benutzer beispielsweise
durch Betätigen von Tasten der Fernsteuereinrichtung oder einer berührungsempfindlichen
Anzeigeeinrichtung zwischen den zur Verfügung stehenden Funktionen auswählen kann.
Wiederum kann eine indirekte Darstellung der Zuordnungsvorschrift zur Zuordnung von
Positionssignalen zu Stellsignalen durch eine Anzeige des resultierenden Zusammenhangs
zwischen Drehstellungen des Bedienelementes und eingestellten Werten des Parameters
der Bewegtbildkamera vorgesehen sein.
[0033] Ferner kann bei einigen Ausführungsformen mittels der Eingabeeinrichtung auch ein
Wertebereich der Positionssignale oder ein Wertebereich der Stellsignale für die Anwendung
des ausgewählten mathematischen Funktionszusammenhangs einstellbar sein. Dies kann
eine flexible Einstellung bzw. Konfiguration der Zuordnungsvorschrift ermöglichen,
wobei für beliebige Wertebereiche der Positionssignale oder der Stellsignale, insbesondere
für beliebige Bereiche von Drehstellungen des Bedienelementes, jeweilige und gegebenenfalls
voneinander verschiedene Funktionszusammenhänge einstellbar sind.
[0034] Bei einigen Ausführungsformen können über die Eingabeeinrichtung ein minimaler Wert
des Stellsignals und/oder ein maximaler Wert des Stellsignals durch Benutzereingabe
kontinuierlich oder quasikontinuierlich - und somit sehr flexibel - veränderbar sein.
Auch die Wertebereichsgrenzen des Stellsignals für den Objektiv-Stellmotor können
dadurch variabel festlegbar sein, ohne dass ein Benutzer beispielsweise auf eine Auswahl
aus lediglich wenigen vorbestimmten Werten begrenzt ist. Die Eingabeeinrichtung und/oder
die Auswerte- und Steuereinrichtung kann dabei dazu ausgebildet sein, einen von dem
Benutzer eingestellten oder einen voreingestellten mathematischen Funktionszusammenhang
derart anzupassen, dass der gewählte minimale und/oder maximale Wert des Stellsignals
einem minimalen und/oder maximalen Wert des Positionssignals bzw. einer minimalen
und/oder maximalen Stellung des Bedienelementes zugeordnet wird. Ein Parameterbereich,
der von einer jeweiligen Bewegtbildkamera bzw. deren Objektiv bereitgestellt wird,
kann somit flexibel und an die jeweilige Aufnahme angepasst begrenzt werden. Wiederum
können die Wertebereichsgrenzen des Stellsignals indirekt über die jeweiligen, daraus
folgenden Grenzen des einzustellenden Parameters der Bewegtbildkamera angezeigt und
ausgewählt werden.
[0035] Insbesondere durch die Möglichkeit, einen minimalen Wert des Stellsignals kontinuierlich
oder quasikontinuierlich anpassen zu können, kann die Zuordnungsvorschrift auf einfache
Weise derart konfiguriert werden, dass beispielsweise ein beliebiger Nahbereich eines
Objektivs ausgeschlossen werden kann. Die Auswerte- und Steuereinrichtung oder die
Eingabeeinrichtung kann dabei dazu ausgebildet sein, einen gewählten mathematischen
Funktionszusammenhang oder eine voreingestellte, insbesondere lineare Zuordnungsvorschrift
zur Zuordnung von Stellsignalen zu Positionssignalen automatisch an den gewählten
minimalen Wert des Stellsignals anzupassen. Im Falle eines herkömmlichen linearen
Mappings bzw. einer linearen Zuordnungsvorschrift zur Zuordnung von Stellsignalen
zu Positionssignalen kann durch die Wahl eines minimalen Stellsignals insbesondere
eine Stauchung oder Streckung der Zuordnung von eingestellten Parameterwerten zu Drehstellungen
des Bedienelementes erreicht werden. Diese Stauchung oder Streckung sowie der auszuschließende
Nahbereich können durch eine kontinuierliche oder quasikontinuierliche Veränderung
des minimalen Stellsignals beliebig eingestellt werden, sodass ein Benutzer nicht
mehr beispielsweise durch die Anzahl gespeicherter Kennzeichnungsringe in einer derartigen
Einstellung beschränkt ist.
[0036] Bei einigen Ausführungsformen kann mittels der Eingabeeinrichtung für mehrere verschiedene
Drehstellungen des Bedienelements ein jeweiliges gewünschtes Stellsignal eingebbar
sein, so dass mehrere Paare von Positionssignalen und gewünschten Stellsignalen festgelegt
sind, wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung dazu ausgebildet sein kann, die Zuordnungsvorschrift
gemäß den festgelegten Paaren von Positionssignalen und gewünschten Stellsignalen
zu ermitteln. Beispielsweise kann die Auswerte- und Steuereinrichtung dazu ausgebildet
sein, durch lineare Interpolation zwischen den Wertepaaren oder Fitten eines Polynoms
die Zuordnungsvorschrift zu bestimmen. Hierdurch können auch komplexe Zuordnungsvorschriften
bzw. Funktionsverläufe auf einfache Weise durch Benutzereingabe festgelegt werden.
[0037] Die Auswerte- und Steuereinrichtung kann bei einigen Ausführungsformen dazu ausgebildet
sein, aus Werten und/oder Parametern, die über die Eingabeeinrichtung eingegeben werden,
die Zuordnungsvorschrift durch Regression oder Interpolation zu ermitteln. Beispielsweise
können dabei in einem Konfigurationsmodus der Fernsteuereinrichtung durch einen Benutzer
Wertepaare von Positionssignalen und Stellsignalen sowie für jeweilige Wertebereiche
vorgesehene mathematische Funktionen wähl- bzw. einstellbar sein, wobei die Auswerte-
und Steuereinrichtung zum Bestimmen der Zuordnungsvorschrift anhand dieser Angaben
ausgebildet sein kann.
[0038] Die Auswerte- und Steuereinrichtung kann dazu ausgebildet sein, die Stellsignale
für den Objektiv-Stellmotor durch Berechnung oder durch Nachschlagen in einer Nachschlagetabelle
in Abhängigkeit von den Positionssignalen zu ermitteln. Die Auswerte- und Steuereinrichtung
kann folglich dazu ausgebildet sein, die jeweiligen Positionssignalen zugeordneten
Stellsignale direkt anhand des mathematischen Funktionszusammenhangs zu berechnen
oder in einer Nachschlagetabelle (Look-up Table, LUT) nachzuschlagen, die entsprechend
dem mathematischen Funktionszusammenhang angelegt ist. Dabei kann es vorgesehen sein,
dass eine derartige Nachschlagetabelle lediglich auf dem mathematischen Funktionszusammenhang
basierende Stützwerte bereitstellt und die Auswerte- und Steuereinrichtung dazu ausgebildet
ist, Zwischenwerte durch Interpolation oder Regression zu ermitteln.
[0039] Bei einigen Ausführungsformen kann die Fernsteuereinrichtung einen Speicher zum Speichern
der Zuordnungsvorschrift aufweisen. Dabei kann ein solcher Speicher zum dauerhaften
Speichern der Zuordnungsvorschrift vorgesehen sein, so dass die Zuordnungsvorschrift
beispielsweise bei einer erneuten Verwendung der Fernsteuereinrichtung automatisch
wieder aufgerufen werden kann. Alternativ dazu kann der Speicher zum temporären Speichern
der Zuordnungsvorschrift als Arbeitsspeicher der Auswerte- und Steuereinrichtung vorgesehen
sein. Der Speicher kann an der Bedieneinheit oder - bei einem modularen Aufbau der
Fernsteuereinrichtung - an einer hiervon separaten Einheit vorgesehen sein, insbesondere
an der Bewegtbildkamera.
[0040] Die Eingabeeinrichtung der Fernsteuereinrichtung kann bei sämtlichen Ausführungsformen
in die Bedieneinheit integriert sein oder - bei einem modularen Aufbau der Fernsteuereinrichtung
- an einer hiervon separaten Einheit vorgesehen sein, insbesondere an der Bewegtbildkamera.
[0041] Die Eingabeeinrichtung der Fernsteuereinrichtung kann bei sämtlichen Ausführungsformen
wenigstens eine der folgenden Komponenten umfassen: das drehbare Bedienelement der
Bedieneinheit; den Positionsgeber; wenigstens eine Taste der Bedieneinheit oder der
Bewegtbildkamera; eine Anzeigeeinrichtung der Bedieneinheit oder der Bewegtbildkamera;
und/oder eine berührungsempfindliche Anzeigeeinrichtung der Bedieneinheit oder der
Bewegtbildkamera.
[0042] Beispielsweise kann das Bedienelement der Bedieneinheit in einem Konfigurationsmodus
der Fernsteuereinrichtung dazu dienen, durch Drehen die jeweiligen Einstellungen für
den mathematischen Funktionszusammenhang auszuwählen. Dabei kann die Eingabeeinrichtung
auch den Positionsgeber umfassen, um die Drehstellung des Bedienelementes im Konfigurationsmodus
erfassen und jeweiligen Einstellungen des mathematischen Funktionszusammenhangs zuordnen
zu können. Ferner kann die Fernsteuereinrichtung, insbesondere die Bedieneinheit,
wenigstens eine Taste aufweisen, mittels derer Einstellungen vornehmbar sind. Insbesondere
kann die Fernsteuereinrichtung, insbesondere die Bedieneinheit, eine Anzeigeeinrichtung
aufweisen, um einem Benutzer die Konfigurationsmöglichen des mathematischen Funktionszusammenhangs
im Konfigurationsmodus anzuzeigen. Eine berührungsempfindliche Anzeigeeinrichtung,
insbesondere ein Touchscreen, kann es dabei ermöglichen, direkt und komfortabel Einstellungen
vorzunehmen. Auch kann die Auswerte- und Steuereinrichtung einen Teil der Eingabeeinrichtung
bilden und beispielsweise dazu ausgebildet sein, die Zuordnungsvorschrift anhand von
eingegebenen Werten oder einer von einem Benutzer getroffenen Auswahl zu bestimmen
und die Konfiguration der Zuordnungsvorschrift dadurch abzuschließen.
[0043] Bei einigen Ausführungsformen kann die Eingabeeinrichtung einen Funkempfänger zum
Empfangen einer individuellen Zuordnungsvorschrift von einem mobilen Kommunikationsgerät
eines Benutzers umfassen. Dies kann eine flexible Konfigurierung der Zuordnungsvorschrift
in einer Anwendung (App) eines mobilen Kommunikationsgerätes, insbesondere einem Mobilfunkgerät,
sowie deren drahtlose Übermittlung an die Fernsteuereinrichtung ermöglichen. Auch
eine Konfiguration an einem PC oder Laptop kann vorgesehen sein, wobei die drahtlose
Übertragung der Zuordnungsvorschrift beispielsweise über eine Bluetooth- oder Wifi-Verbindung
erfolgen kann.
[0044] Die Fernsteuereinrichtung gemäß den vorstehend und auch den nachfolgend genannten
Ausführungsformen und weiteren Erfindungsaspekten kann eine elektronische Anzeigeeinrichtung
aufweisen, an der Parameterwerte (z.B. Fokuswerte) dargestellt werden können, die
den mittels des Bedienelements eingestellten oder einzustellenden Steuerbefehlen für
den Objektiv-Stellmotor entsprechen. Bei den dargestellten Parameterwerten kann es
sich um Soll-Werte und/oder Ist-Werte handeln. Die Parameterwerte können als Zahlenwerte
und/oder graphisch dargestellt sein. Die elektronische Darstellung kann auch zusätzliche
Informationen umfassen, wie zum Beispiel eine Schärfentiefe. Die Darstellung der Parameterwerte
kann in Abhängigkeit von der Drehstellung des Bedienelementes relativ zu dem Basisteil
veränderlich sein und insbesondere kontinuierlich angepasst werden. Die elektronische
Anzeigeeinrichtung kann insbesondere an dem Basisteil der Fernsteuereinrichtung angeordnet
sein.
[0045] Bei einigen Ausführungsformen kann die Fernsteuereinrichtung einen Kennzeichnungsring
umfassen, welcher drehfest mit dem Bedienelement der Bedieneinheit koppelbar ist und
welcher dazu vorgesehen ist, die einstellbaren Steuerbefehle zu kennzeichnen, wobei
die Eingabeeinrichtung der Fernsteuereinrichtung dazu ausgebildet sein kann, eine
gewünschte Zuordnungsvorschrift aus einem Speicher des gekoppelten Kennzeichnungsrings
auszulesen und an die Auswerte- und Steuereinrichtung zu übermitteln. Dies ermöglicht
es, die auf dem Kennzeichnungsring angezeigte Zuordnungsvorschrift unmittelbar und
ohne weitere Einstellungen des Benutzers bei einer Betätigung des Bedienelementes
anzuwenden. Die Eingabeeinrichtung kann hierfür eine insbesondere an der Bedieneinheit
vorgesehene Leseeinrichtung für den Speicher des gekoppelten Kennzeichnungsrings aufweisen.
[0046] Bei einigen Ausführungsformen kann die Bedieneinheit eine Schreibeinrichtung umfassen,
welche dazu ausgebildet ist, eine in der Fernsteuereinrichtung gespeicherte Zuordnungsvorschrift
in den Speicher des gekoppelten Kennzeichnungsrings zu schreiben. Für dieses Schreiben
der Zuordnungsvorschrift in den Speicher des gekoppelten Kennzeichnungsrings genügt
die Übertragung einer Kodierung, welche die Zuordnungsvorschrift repräsentiert, beispielsweise
aufgrund einer Parametrierung. Insbesondere kann die Schreibeinrichtung der Bedieneinheit
gemeinsam mit der Eingabeeinrichtung eine Schreib-/Leseeinrichtung bilden, um den
Speicher des Kennzeichnungsrings sowohl auslesen als auch beschreiben zu können. Eine
durch Benutzereingabe konfigurierte Zuordnungsvorschrift kann dadurch auf einfache
Weise in den Speicher des gekoppelten Kennzeichnungsrings geschrieben werden. Eine
individuell erstellte Zuordnungsvorschrift kann somit auch auf eine andere Fernsteuereinrichtung
übertragen werden, nämlich indem der Kennzeichnungsring mit der Bedieneinheit der
anderen Fernsteuereinrichtung gekoppelt wird und die in den Speicher des Kennzeichnungsrings
geschriebene Zuordnungsvorschrift von der anderen Fernsteuereinrichtung eingelesen
wird.
[0047] Die sich aus der jeweiligen Zuordnungsvorschrift ergebende Zuordnung von Positionssignalen
bzw. Drehstellung des Bedienelementes zu Steuerbefehlen bzw. Werten des einzustellenden
Parameters kann auf dem Kennzeichnungsring anbringbar, insbesondere aufdruckbar und/oder
aufklebbar, sein. Eine individuell konfigurierte Zuordnungsvorschrift kann somit dauerhaft
in dem Speicher eines gekoppelten Kennzeichnungsrings gespeichert und der Kennzeichnungsring
entsprechend gekennzeichnet werden. Die individuell konfigurierte Zuordnungsvorschrift
kann bei einem Koppeln des Kennzeichnungsrings mit dem drehbaren Bedienelement der
Bedieneinheit automatisch durch die Eingabeeinrichtung ausgelesen und an die Auswerte-
und Steuereinrichtung übermittelt werden, sodass diese Zuordnungsvorschrift unmittelbar
angewandt werden kann. Eine individuell konfigurierte Zuordnungsvorschrift kann dadurch
klar gekennzeichnet durch den Kennzeichnungsring dauerhaft und wiederholt verwendet
werden, ohne dass eine erneute Konfiguration erforderlich ist. Darüber hinaus ist
es möglich, individuelle Zuordnungsvorschriften bei verschiedenen Fernsteuereinrichtungen,
insbesondere auch bei Leihgeräten, unmittelbar durch Koppeln des die konfigurierte
Zuordnungsvorschrift speichernden Kennzeichnungsrings anwenden zu können.
[0048] Bei einigen Ausführungsformen kann die Auswerte- und Steuereinrichtung in die Bedieneinheit
der Fernsteuereinrichtung (insbesondere in das Basisteil) integriert sein. Die Ermittlung
der Stellsignale für den Objektiv-Stellmotor in Abhängigkeit von den Positionssignalen
des Positionsgebers gemäß der Zuordnungsvorschrift erfolgt somit in der Bedieneinheit.
Die Bedieneinheit kann bei derartigen Ausführungsformen eine Ausgabeeinrichtung aufweisen,
die dazu ausgebildet ist, die Stellsignale für den Objektiv-Stellmotor direkt oder
indirekt an den oder die Objektiv-Stellmotor(en) zu übermitteln, insbesondere drahtlos
oder drahtgebunden. Die Stellsignale können an eine Empfangseinrichtung der Bewegtbildkamera
übermittelt werden, die insbesondere in oder an dem Kamerakörper oder in oder an einer
Objektivring-Antriebseinheit der Bewegtbildkamera vorgesehen sein kann. Eine derartige
Objektivring-Antriebseinheit kann einen oder mehrere Objektiv-Stellmotor(en) umfassen
und mit dem Kamerakörper der Bewegtbildkamera mechanisch und/oder signaltechnisch
verbunden sein.
[0049] Bei einigen Ausführungsformen - mit einem modularen Aufbau der Fernsteuereinrichtung
- kann die Auswerte- und Steuereinrichtung hingegen separat von der Bedieneinheit
ausgebildet sein. Die für die Ermittlung der Stellsignale vorgesehene Auswerte- und
Steuereinrichtung kann in eine separate Einheit integriert sein. Bei der separaten
Einheit kann es sich um die zugeordnete Bewegtbildkamera handeln, wobei die Auswerte-
und Steuereinrichtung der Fernsteuereinrichtung insbesondere in oder an dem Kamerakörper
oder in oder an einer Objektivring-Antriebseinheit der Bewegtbildkamera vorgesehen
sein kann. Eine derartige Objektivring-Antriebseinheit kann einen oder mehrere Objektiv-Stellmotor(en)
umfassen und mit dem Kamerakörper der Bewegtbildkamera mechanisch und/oder signaltechnisch
verbunden sein. Die Auswerte- und Steuereinrichtung der Fernsteuereinrichtung kann
auch Teil einer übergeordneten Steuereinheit der Bewegtbildkamera sein. Die Bedieneinheit
kann bei derartigen Ausführungsformen eine Ausgabeeinrichtung aufweisen, die dazu
ausgebildet ist, die Positionssignale des Positionsgebers (unmittelbar oder in weiter
verarbeiteter Form) an die Auswerte- und Steuereinrichtung zu übermitteln. Die Übermittlung
der Positionssignale des Positionsgebers an die Auswerte- und Steuereinrichtung kann
drahtlos oder drahtgebunden erfolgen. Die Auswerte- und Steuereinrichtung kann wiederum
dazu ausgebildet sein, die ermittelten Stellsignale direkt oder indirekt an den oder
die Objektiv-Stellmotor(en) zu übermitteln, wobei dies drahtlos oder drahtgebunden
erfolgen kann.
[0050] Die Erfindung bezieht sich insofern auch auf ein Kamerasystem umfassend eine Bewegtbildkamera
und eine Fernsteuereinrichtung der genannten Art, wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung
in die Bewegtbildkamera integriert ist. Eine derartige Bewegtbildkamera kann, wie
eingangs erwähnt, ein integriertes optisches System oder einen Objektivanschluss für
ein Wechselobjektiv, ferner einen elektronischen Bildsensor zum Erzeugen von Bildsignalen
aus einfallendem Licht und eine Bildsignalverarbeitungseinrichtung zum Umwandeln der
Bildsignale in einen digitalen Bilddatenstrom umfassen.
[0051] Das Stellsignal für den Objektiv-Stellmotor kann generell einen einzustellenden Wert
für eine Fokuslage, eine Irisblendenöffnung oder eine Brennweite eines Objektivs der
Bewegtbildkamera repräsentieren.
[0052] Die Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung einer Fernsteuereinrichtung der
genannten Art, um einen mathematischen Funktionszusammenhang einer Zuordnungsvorschrift,
welche einer Zuordnung von Positionssignalen eines Positionsgebers einer Bedieneinheit
zu Stellsignalen eines Objektiv-Stellmotors entspricht, in der erläuterten Weise durch
Benutzereingabe zu konfigurieren.
[0053] Die genannte Aufgabe wird gemäß einem zweiten Erfindungsaspekt (alternativ oder zusätzlich
zu dem ersten Erfindungsaspekt) durch eine Fernsteuereinrichtung für einen Objektiv-Stellmotor
einer Bewegtbildkamera gelöst, die insbesondere nach einem der vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiele des ersten Erfindungsaspekts ausgebildet sein kann, mit einer
Bedieneinheit, die ein Basisteil, ein relativ zu dem Basisteil um eine Drehachse drehbares
Bedienelement zum Einstellen von Steuerbefehlen für den Objektiv-Stellmotor, und einen
Positionsgeber aufweist, welcher dazu ausgebildet ist, eine jeweilige Drehstellung
des Bedienelementes relativ zu dem Basisteil zu erfassen und entsprechende Positionssignale
zu erzeugen, wobei das Bedienelement dazu ausgebildet ist, einen Kennzeichnungsring
zum Kennzeichnen der einstellbaren Steuerbefehle in drehfester Kopplung aufzunehmen,
wobei die Bedieneinheit der Fernsteuereinrichtung eine Leseeinrichtung aufweist, die
dazu ausgebildet ist, eine an einem gekoppelten Kennzeichnungsring vorgesehene Kodierung
auszulesen.
[0054] Generell kann die Fernsteuereinrichtung, und insbesondere die Bedieneinheit, auch
eine Auswerte- und Steuereinrichtung aufweisen, welche dazu ausgebildet ist, gemäß
einer Zuordnungsvorschrift in Abhängigkeit von den Positionssignalen die Stellsignale
für den Objektiv-Stellmotor zu ermitteln.
[0055] Indem das Bedienelement dazu ausgebildet ist, einen Kennzeichnungsring aufzunehmen,
können einem Benutzer die eingestellten Steuerbefehle bzw. die eingestellten Werte
des zugeordneten Parameters der Bewegtbildkamera angezeigt werden, wenn das Bedienelement
in eine jeweilige Drehstellung gebracht ist. Insbesondere kann der Kennzeichnungsring
an seiner Mantelfläche entsprechende Markierungen tragen (z.B. Zahlenwerte und/oder
Skalenstriche).
[0056] Durch die Ausbildung der Fernsteuereinrichtung mit einer Leseeinrichtung zum Auslesen
einer Kodierung des Kennzeichnungsrings kann der Kennzeichnungsring zugleich als erweiterter
Informationsträger genutzt werden, um an die gekoppelte Bedieneinheit einen Betriebsdatensatz
zu übertragen, beispielsweise eine Information über eine erwünschte oder eingestellte
Betriebsart. Dieser Betriebsdatensatz kann sich auf die Fernsteuereinrichtung, und/oder
auf die zugeordnete Bewegtbildkamera, und/oder auf das zugeordnete Kameraobjektiv
beziehen. Auf diese Weise kann eine automatische Erfassung des Betriebsdatensatzes
(z.B. Betriebsart) aufgrund des ohnehin verwendeten Kennzeichnungsrings bewirkt werden.
Somit braucht der Benutzer die/den jewelige(n) Betriebsart und/oder Betriebsdatensatz
nicht händisch an der Bedieneinheit einzugeben, sondern kann dies durch einfaches
Koppeln des Kennzeichnungsrings mit der Bedieneinheit bewirken. Hierdurch wird auch
erreicht, dass ein entsprechendes Einstellen der/des jeweilige(n) Betriebsart und/oder
Betriebsdatensatzes nicht vergessen wird. Da ein Kennzeichnungsring hinsichtlich seiner
Kennzeichnung typischerweise auf ein bestimmtes Objektiv abgestimmt ist, kann die
jeweilige Kodierung des Kennzeichnungsrings sich insbesondere auf ein zugeordnetes
Objektiv beziehen (z.B. Zuordnungsvorschrift oder "Lens File", wie nachstehend noch
erläutert).
[0057] Bei einigen Ausführungsformen kann die Leseeinrichtung der Bedieneinheit dazu ausgebildet
ist, die Kodierung des Kennzeichnungsrings durch elektrische Kontaktierung, durch
magnetische Kopplung, durch elektromagnetische Signalübertragung oder durch elektromechanische
Umsetzung auszulesen. Insbesondere kann im Falle einer elektrischen Kontaktierung
eine elektrische Signalübertragung oder eine Widerstandsmessung vorgesehen sein. Dabei
kann ein gemessener Wert des elektrischen Widerstands beispielsweise einem jeweiligen
Kennzeichnungsring zugeordnet werden, so dass die Auswerte- und Steuereinrichtung
die dem erfassten Kennzeichnungsring zugeordnete Zuordnungsvorschrift aus einem Speicher
auslesen kann. Im Falle einer elektrischen Signalübertragung kann eine größere Anzahl
von Werten kodiert werden. Eine magnetische Kopplung oder eine elektromagnetische
Signalübertragung kann auch kontaktlos erfolgen (insbesondere durch Übertragung eines
Funksignals, beispielsweise nach einem Protokoll gemäß "Near Field Communication",
NFC). Eine elektromechanische Umsetzung kann ein Abtasten einer von mehreren vorbestimmten
Formen umfassen, die unterschiedliche elektrische Signale der Abtasteinrichtung bewirken.
[0058] Bei einigen Ausführungsformen kann die Fernsteuereinrichtung, insbesondere analog
wie bereits erläutert, eine Schreibeinrichtung umfassen, welche dazu ausgebildet ist,
eine in der Fernsteuereinrichtung gespeicherte Kodierung (z.B. Zuordnungsvorschrift
oder "Lens File") an einen gekoppelten Kennzeichnungsring zu übermitteln. Insbesondere
kann die Schreibeinrichtung zusammen mit der Leseeinrichtung eine Schreib-/Leseeinrichtung
bilden. Der Kennzeichnungsring kann somit als beschreibbares Speichermedium genutzt
werden.
[0059] Das drehbare Bedienelement der Bedieneinheit kann eine Koppeleinrichtung aufweisen,
durch welche der Kennzeichnungsring drehfest mit dem Bedienelement koppelbar ist,
insbesondere in kraftschlüssiger und/oder formschlüssiger Weise. Ferner kann durch
die Koppeleinrichtung die relative Drehstellung zwischen dem Kennzeichnungsring und
dem Bedienelement festgelegt sein, so das eine Übereinstimmung zwischen den durch
den Kennzeichnungsring gekennzeichneten Steuerbefehlen und der entsprechenden Drehstellung
des Bedienelementes sichergestellt werden kann.
[0060] Die Fernsteuereinrichtung kann, wie bereits erläutert, eine Auswerte- und Steuereinrichtung
aufweisen, welche dazu ausgebildet ist, gemäß einer Zuordnungsvorschrift in Abhängigkeit
von den Positionssignalen die Stellsignale für den Objektiv-Stellmotor zu ermitteln,
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, die Zuordnungsvorschrift
anhand der von dem gekoppelten Kennzeichnungsring ausgelesenen Kodierung zu ermitteln.
Durch die Ausgestaltung der Fernsteuereinrichtung mit einer Leseeinrichtung zum Auslesen
einer Kodierung des Kennzeichnungsrings kann auf einfache Weise unmittelbar diejenige
Zuordnungsvorschrift angewandt werden, die der Kennzeichnung des Kennzeichnungsrings
entspricht. Die durch die ausgelesene Kodierung repräsentierte Zuordnungsvorschrift
entspricht somit der Zuordnung von Drehstellungen des Bedienelements zu Steuerbefehlen
bzw. erwünschten Parameterwerten des zugeordneten Kameraobjektivs.
[0061] Hierfür kann die Auswerte- und Steuereinrichtung der Fernsteuereinrichtung dazu ausgebildet
sein, aus der ausgelesenen Kodierung die Zuordnungsvorschrift zum Zuordnen von Stellsignalen
für den Objektiv-Stellmotor zu Positionssignalen bzw. Drehstellungen des Bedienelementes
zu bestimmen. Ein Benutzer muss folglich nicht zunächst den jeweiligen Kennzeichnungsring
bzw. eine entsprechende Zuordnungsvorschrift in einem Eingabemenü der Fernsteuereinrichtung
auswählen, sondern kann unmittelbar mit der Steuerung der Bewegtbildkamera beginnen.
[0062] Ein solches Auslesen einer Kodierung, aus welcher die dem Kennzeichnungsring entsprechende
Zuordnungsvorschrift automatisch ermittelt werden kann, kann eine an jeweilige Bewegtbildaufnahmen
angepasste Steuerung der Bewegtbildkamera ermöglichen und die Steuerung der Fernsteuereinrichtung
erleichtern und beschleunigen. Ferner können Bedienungsfehler leichter vermieden werden.
Insbesondere kann dabei eine Vielzahl von Kennzeichnungsringen mit verschiedenen Zuordnungsvorschriften
und auslesbaren Kodierungen genutzt werden, um eine möglichst variable Steuerung zu
erreichen.
[0063] Die Kodierung kann dabei grundsätzlich die Zuordnungsvorschrift repräsentieren, widerspiegeln
oder zur Identifizierung des Kennzeichnungsrings dienen. Dabei kann die Zuordnungsvorschrift
bereits durch Auslesen der Kodierung unmittelbar vorliegen, während die Kodierung
beispielsweise auch eine Rechenanweisung oder Nachschlageanweisung zum Nachschlagen
in einer Nachschlagetabelle (look-up table, LUT) für die Auswerte- und Steuereinrichtung
übermitteln kann.
[0064] Bei einigen Ausführungsformen kann die Fernsteuereinrichtung einen Speicher zum Speichern
mehrerer Zuordnungsvorschriften aufweisen, wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung
dazu ausgebildet sein kann, in Abhängigkeit von der ausgelesenen Kodierung eine der
gespeicherten mehreren Zuordnungsvorschriften auszuwählen. Beispielsweise kann durch
die Kodierung der jeweilige gekoppelte und der Fernsteuereinrichtung bekannte Kennzeichnungsring
gekennzeichnet werden, wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung dazu ausgebildet
sein kann, die dem gekoppelten Kennzeichnungsring entsprechende Zuordnungsvorschrift
aus dem Speicher bzw. einer Nachschlagetabelle auszuwählen.
[0065] Ferner kann die Auswerte- und Steuereinrichtung dazu ausgebildet sein, die ausgelesene
Kodierung als Zuordnungsvorschrift zu verwenden oder in eine Zuordnungsvorschrift
umzuwandeln. Die Kodierung kann direkt die zu verwendende Zuordnungsvorschrift bestimmen,
so dass die Leseeinrichtung durch Auslesen der Kodierung beispielsweise eine Nachschlagetabelle
(Look-up table, LUT) an die Auswerte- und Steuereinrichtung übermitteln kann, in welcher
die Zuordnungsvorschrift enthalten ist. Ebenso kann die Kodierung beispielsweise jeweilige
Parameter beschreiben, anhand derer die Auswerte- und Steuereinrichtung die Zuordnungsvorschrift
bzw. den jeweiligen mathematischen Funktionszusammenhang bestimmen bzw. berechnen
kann.
[0066] Bei einigen Ausführungsformen kann die Kodierung, welche eine Zuordnungsvorschrift
repräsentiert, in Form von elektrischen Signalen ausgelesen oder geschrieben werden.
[0067] Ferner kann die Fernsteuereinrichtung, analog wie bereits erläutert, eine Eingabeeinrichtung
zum Verändern und/oder Konfigurieren der Zuordnungsvorschrift aufweisen. Dadurch kann
die Zuordnungsvorschrift von einem Benutzer individuell, wie vorstehend beschrieben,
für bestimmte Situationen angepasst und insbesondere an einen gekoppelten Kennzeichnungsring
übermittelt werden, so dass bei einer späteren bzw. erneuten Verwendung dieses Kennzeichnungsrings
automatisch die gewünschte Zuordnungsvorschrift von der Leseeinrichtung ausgelesen
und von der Auswerte- und Steuereinrichtung ermittelt werden kann.
[0068] Bei einigen Ausführungsformen des zweiten Erfindungsaspekts kann die Auswerte- und
Steuereinrichtung in die Bedieneinheit integriert sein. Die Ermittlung der Stellsignale
für den Objektiv-Stellmotor in Abhängigkeit von den Positionssignalen des Positionsgebers
gemäß der Zuordnungsvorschrift erfolgt somit in der Bedieneinheit. Die Bedieneinheit
kann bei derartigen Ausführungsformen eine Ausgabeeinrichtung aufweisen, um die Stellsignale
für den Objektiv-Stellmotor auszugeben, wie für den ersten Erfindungsaspekt erläutert.
[0069] Bei einigen Ausführungsformen des zweiten Erfindungsaspekts - mit einem modularen
Aufbau der Fernsteuereinrichtung - kann die Auswerte- und Steuereinrichtung hingegen
separat von der Bedieneinheit ausgebildet sein. Die für die Ermittlung der Stellsignale
vorgesehene Auswerte- und Steuereinrichtung kann in eine separate Einheit integriert
sein, insbesondere in die zugeordnete Bewegtbildkamera, wie für den ersten Erfindungsaspekt
erläutert.
[0070] Die Erfindung bezieht sich insofern auch auf ein Kamerasystem umfassend eine Bewegtbildkamera
und eine Fernsteuereinrichtung der genannten Art gemäß dem zweiten Erfindungsaspekt,
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung in die Bewegtbildkamera integriert ist.
Eine derartige Bewegtbildkamera kann, wie eingangs erwähnt, ein integriertes optisches
System oder einen Objektivanschluss für ein Wechselobjektiv, ferner einen elektronischen
Bildsensor zum Erzeugen von Bildsignalen aus einfallendem Licht und eine Bildsignalverarbeitungseinrichtung
zum Umwandeln der Bildsignale in einen digitalen Bilddatenstrom umfassen.
[0071] Alternativ oder zusätzlich zu der erläuterten Zuordnungsvorschrift kann die von dem
Kennzeichnungsring ausgelesene Kodierung ein sogenanntes "Lens File" repräsentieren.
Bei einigen Ausführungsformen kann die Bedieneinheit eine Auswerte- und Steuereinrichtung
(insbesondere die bereits genannte Auswerte- und Steuereinrichtung) und eine elektronische
Anzeigeeinrichtung aufweisen, wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung dazu ausgebildet
ist, an der Anzeigeeinrichtung vorbestimmte Darstellungswerte anzuzeigen, wobei die
Darstellungswerte jeweiligen Einstellwerten eines zugeordneten Objektivs der Bewegtbildkamera
entsprechen und durch die ausgelesene Kodierung vorbestimmt sind. Die vorbestimmten
Darstellungswerte können insbesondere Markierungen entsprechen, die an einem Objektivring
des zugeordneten Objektivs angebracht sind (z.B. eingraviert). Der Benutzer kann somit
die ihm von dem jeweiligen Objektivring bekannten Darstellungswerte und deren Position
auch an der elektronischen Anzeigeeinrichtung der Bedieneinheit beobachten, während
er den jeweiligen Parameter (z.B. Fokuslage) mittels des drehbaren Bedienelements
variiert. Hierbei ist von Vorteil, dass die vorbestimmten Darstellungswerte allein
durch Koppeln des Kennzeichnungsrings mit der Bedieneinheit automatisch eingelesen
und an der Anzeigeeinrichtung zur Darstellung gebracht werden können.
[0072] Die durch die Kodierung repräsentierten vorbestimmten Darstellungswerte können insbesondere
Zahlenwerte umfassen. Die Auswerte- und Steuereinrichtung kann dazu ausgebildet ist,
an der Anzeigeeinrichtung zusätzliche Informationen anzuzeigen, insbesondere eine
Schärfentiefe. Diese zusätzlichen Informationen können durch die ausgelesene Kodierung
unmittelbar repräsentiert sein oder von der Auswerte- und Steuereinrichtung berechnet
werden, insbesondere unter Verwendung von weiteren Informationen, die beispielsweise
von der Bewegtbildkamera oder dem zugeordneten Kameraobjektiv geliefert werden (z.B.
Wert der Irisblendenöffnung).
[0073] Ferner kann die Auswerte- und Steuereinrichtung dazu ausgebildet sein, eine veränderliche
Position der angezeigten Darstellungswerte an der Anzeigeeinrichtung in Abhängigkeit
von den Einstellwerten des Objektivs festzulegen, wobei es sich bei den Einstellwerten
des Objektivs um Soll-Werte oder Ist-Werte eines Aufnahmeparameters des Objektivs
handeln kann. Somit kann die an der Anzeigeeinrichtung dargestellte Position der Darstellungswerte,
insbesondere relativ zu einer Stellwertmarkierung, dynamisch an die einzustellenden
oder eingestellten Parameterwerte angepasst werden, wie dies der Drehstellung des
drehbaren Bedienelements entspricht. Als Soll-Werte können insbesondere die Positionssignale
des Positionsgebers oder hieraus abgeleitete Werte verwendet werden. Als Ist-Werte
können Positionsmesswerte (insbesondere sogenannte Encoder-Werte) des entsprechenden
Objektiv-Stellmotors verwendet werden. Hierfür kann die Bedieneinheit eine Empfangseinrichtung
aufweisen, um die Positionsmesswerte von dem jeweiligen Objektiv-Stellmotor direkt
oder indirekt (insbesondere über die Bewegtbildkamera oder eine zugeordnete Objektivring-Antriebseinheit)
zu empfangen. An der Anzeigeeinrichtung können auch Soll-Werte und Ist-Werte des jeweiligen
Aufnahmeparameters gleichzeitig angezeigt werden.
[0074] Die Fernsteuereinrichtung gemäß dem zweiten Erfindungsaspekt kann den genannten Kennzeichnungsring
mit auslesbarer Kodierung aufweisen.
[0075] Die Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung einer Fernsteuereinrichtung der
genannten Art, um eine an einem gekoppelten Kennzeichnungsring vorgesehene bzw. gespeicherte
Kodierung auszulesen.
[0076] Ferner betrifft die Erfindung einen Kennzeichnungsring zum Kennzeichnen von Steuerbefehlen
für einen Objektiv-Stellmotor einer Bewegtbildkamera, insbesondere zur Verwendung
bei einer Fernsteuereinrichtung wie vorstehend für verschiedene Ausführungsformen
beschrieben. Der Kennzeichnungsring ist drehfest mit einem drehbaren Bedienelement
einer Fernsteuereinrichtung zum Einstellen von Steuerbefehlen für den Objektiv-Stellmotor
koppelbar, wobei der Kennzeichnungsring eine Kennzeichnung der einstellbaren Steuerbefehle
trägt oder mit einer solchen Kennzeichnung versehbar ist. Ferner weist der Kennzeichnungsring
einen Speicher auf, in dem eine Kodierung gespeichert oder speicherbar ist, wobei
der Speicher eine Schnittstelle aufweist oder mit einer Schnittstelle verbunden ist,
über welche die Kodierung aus dem Speicher auslesbar und/oder in den Speicher einschreibbar
ist.
[0077] Der Kennzeichnungsring weist somit einen Speicher auf, in dem eine Kodierung, insbesondere
ein Datensatz, gespeichert oder speicherbar ist. Die Kodierung kann von der gekoppelten
Fernsteuereinrichtung insbesondere für eine Steuerung oder Darstellung von Informationen
im Zusammenhang mit der Bewegtbildkamera und/oder dem Objektiv-Stellmotor verwendet
werden (z.B. für eine Steuerung des Objektiv-Stellmotors oder für ein Darstellen von
geeigneten Einstellwerten an einer Anzeigeeinrichtung Fernsteuereinrichtung). Die
Kodierung kann insbesondere eine Kodierung einer Zuordnungsvorschrift und/oder einen
Wertezusammenhang umfassen, wie nachstehend noch für verschiedene Ausführungsformen
erläutert wird.
[0078] Die Kodierung bzw. der Datensatz kann insbesondere in elektronischer Form speicherbar,
auslesbar und/oder einschreibbar sein. Der in den Kennzeichnungsring integrierte Speicher
ermöglicht eine Nutzung des Kennzeichnungsrings als Speichermedium, insbesondere im
Falle einer Individualisierung des Kennzeichnungsrings oder der gekoppelten Fernsteuereinrichtung
durch den Benutzer. Der in den Kennzeichnungsring integrierte Speicher kann eine automatische
Konfigurierung der gekoppelten Fernsteuereinrichtung unterstützen.
[0079] Der Kennzeichnungsring kann insbesondere hohlzylindrisch, scheibenförmig oder hohlzylindrisch
mit einem scheibenförmigen Flanschabschnitt ausgebildet und auf das drehbare Bedienelement
aufsteckbar sein. Dabei kann die Kennzeichnung insbesondere durch eine Beschriftung
an einer sichtbaren Außenseite des Kennzeichnungsrings gebildet sein und beispielsweise
Skalenmarkierungen (z.B. Strichemuster) sowie zugeordnete Steuerbefehle bzw. Zahlenwerte
anzeigen, auf welche ein Parameter einer Bewegtbildkamera (einschließlich des Objektivs)
bei einer jeweiligen Drehstellung des Bedienelementes eingestellt sein soll.
[0080] Die Schnittstelle kann direkt oder indirekt mit dem Speicher verbunden sein. Über
die Schnittstelle des Speichers kann die Kodierung insbesondere in Form eines elektrischen
Signals auslesbar sein.
[0081] Durch den Speicher, welcher über die Schnittstelle ein Auslesen von gespeicherten
Informationen ermöglicht, kann eine dem Kennzeichnungsring entsprechende Kodierung
beim Koppeln des Kennzeichnungsrings mit einem Bedienelement an eine zugehörige Fernsteuereinrichtung
übermittelt und beim Einstellen von Stellsignalen für einen Objektiv-Stellmotor insbesondere
automatisch angewandt werden. Dadurch kann sich die Anpassung der Fernsteuereinrichtung
an eine bestimmte Anwendung und/oder an ein bestimmtes Kameraobjektiv vereinfachen.
Alternativ oder zusätzlich kann über die Schnittstelle eine Kodierung von einer gekoppelten
Fernsteuereinrichtung in den Speicher des Kennzeichnungsrings eingelesen bzw. geschrieben
werden. Der Kennzeichnungsring kann somit als mobiles Speichermedium genutzt werden,
um beispielsweise eine bestimmte (insbesondere individuelle konfigurierte) Zuordnungsvorschrift
zu speichern und später in eine (beliebige andere) gekoppelte Fernsteuereinrichtung
zu übertragen.
[0082] Die Schnittstelle des Speichers kann bei einigen Ausführungsformen dazu ausgebildet
sein, die Kodierung durch elektrische Kontaktierung, durch magnetische Kopplung oder
durch elektromagnetische Signalübertragung.
[0083] Die Schnittstelle kann insbesondere dazu ausgebildet sein, von einer Leseeinrichtung
der gekoppelten Fernsteuereinrichtung elektrisch kontaktiert zu werden. Dies kann
ein direktes Auslesen der Kodierung und Ermitteln der Zuordnungsvorschrift bei einem
Koppeln des Kennzeichnungsrings mit der Fernsteuereinrichtung ermöglichen. Eine elektromagnetische
Signalübertragung hingegen kann kontaktlos erfolgen (insbesondere durch Übertragung
der Kodierung in Form eines Funksignals).
[0084] Der Speicher des Kennzeichnungsrings kann bei einigen Ausführungsformen ein elektronischer
Speicher sein und insbesondere durch einen Festkörperspeicher (z.B. EEPROM) oder durch
einen Mikrochip (insbesondere mit nichtflüchtiger Speicherfunktion) gebildet sein.
Gemäß einer besonders einfachen Ausführungsform kann der Speicher durch einen elektrischen
Widerstand gebildet sein.
[0085] Der Speicher kann von einer wasserdichten Schutzhülle umgeben sein. Dies kann eine
Beschädigung des Speichers durch eintretendes Wasser verhindern, wobei die Schutzhülle
eine Öffnung aufweisen kann, durch welche die Schnittstelle kontaktierbar ist.
[0086] Die Kodierung kann bei einigen Ausführungsformen einen Betriebsdatensatz für die
gekoppelte Fernsteuereinrichtung repräsentieren, wobei die Schnittstelle des Speichers
dazu ausgebildet ist, mit einer Leseeinrichtung der gekoppelten Fernsteuereinrichtung
zusammenzuwirken, um die Kodierung aus dem Speicher auszulesen.
[0087] Bei einigen Ausführungsformen kann die Kennzeichnung des Kennzeichnungsrings einer
Zuordnungsvorschrift zur Zuordnung der Steuerbefehle zu jeweiligen Drehstellungen
des Bedienelementes entsprechen, wobei die Kodierung die Zuordnungsvorschrift repräsentiert.
Die Zuordnungsvorschrift kann, wie bereits erläutert, insbesondere eine Abhängigkeit
der Stellsignale für einen Objektiv-Stellmotor der zugeordneten Bewegtbildkamera von
Positionssignalen eines Positionsgebers der Fernsteuereinrichtung beschreiben. In
dem Speicher des Kennzeichnungsrings kann die Zuordnungsvorschrift selbst oder eine
Information über den verwendeten Kennzeichnungsring bzw. die Zuordnungsvorschrift
gespeichert sein, anhand welcher die Zuordnungsvorschrift bestimmbar ist. Dazu kann
in einer Fernsteuereinrichtung beispielsweise eine Nachschlagetabelle (look-up table,
LUT) gespeichert sein, die jeweiligen Kennzeichnungsringen entsprechende Zuordnungsvorschriften
zuweist.
[0088] Bei einigen Ausführungsformen kann die Kodierung ein sogenanntes "Lens File" in Form
eines Satzes von Darstellungswerten für eine elektronische Darstellung von Einstellwerten
eines zugeordneten Kameraobjektivs repräsentieren. Insbesondere kann die Kodierung
einen Zusammenhang zwischen den Einstellwerten und den Darstellungswerten repräsentieren.
Alternativ oder zusätzlich kann die Kodierung vorbestimmte Darstellungswerte und/oder
zusätzliche Informationen umfassen, beispielsweise eine Schärfentiefe. Wie bereits
im Zusammenhang mit dem "Lens File" erläutert, kann die Bedieneinheit einer zugehörigen
Fernsteuereinrichtung eine elektronische Anzeigeeinrichtung aufweisen, an der vorbestimmte
Darstellungswerte angezeigt werden, die jeweiligen Einstellwerten eines zugeordneten
Objektivs der Bewegtbildkamera entsprechen und durch die aus dem Speicher ausgelesene
Kodierung vorbestimmt sind. Die vorbestimmten Darstellungswerte können insbesondere
Markierungen entsprechen, die an einem Objektivring des zugeordneten Objektivs angebracht
sind (z.B. eingraviert). Der Benutzer kann somit die ihm von dem jeweiligen Objektivring
bekannten Darstellungswerte und deren Position auch an der elektronischen Anzeigeeinrichtung
der Bedieneinheit beobachten, während er den jeweiligen Parameter (z.B. Fokuslage)
mittels des drehbaren Bedienelements variiert. Hierbei ist von Vorteil, dass die vorbestimmten
Darstellungswerte allein durch Koppeln des Kennzeichnungsrings mit der Bedieneinheit
automatisch eingelesen und an der Anzeigeeinrichtung zur Darstellung gebracht werden
können.
[0089] Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Fernsteuereinrichtung wie hierin offenbart,
die einen Kennzeichnungsring der vorstehend beschriebenen Art aufweist.
[0090] Die Erfindung wird im Folgenden rein beispielhaft anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert.
[0091] Es zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Bewegtbildkamera mit Objektiv-Stellmotoren,
- Fig. 2
- eine Darstellung einer Fernsteuereinrichtung zum Erzeugen von Stellsignalen für die
Objektiv-Stellmotoren der Bewegtbildkamera,
- Fig. 3 bis 6
- jeweilige schematische Darstellungen möglicher Ausführungsformen der Fernsteuereinrichtung
und
- Fig. 7A und 7B
- jeweilige Darstellungen eines Kennzeichnungsrings zur Kopplung mit der Fernsteuereinrichtung.
[0092] Fig. 1 zeigt eine Bewegtbildkamera 13 mit einem Kamerakörper 55, an welchem ein Wechselobjektiv
49 befestigt ist. Dieses Wechselobjektiv 49 weist drei Objektivringe 16, 18 und 20
auf, mittels derer jeweilige Parameter der Bewegtbildkamera 13 (bzw. des Objektivs
49) eingestellt werden können. Beispielsweise kann der erste Objektivring 16 dazu
vorgesehen sein, durch Drehungen die Fokuslage des Wechselobjektivs 49 anzupassen,
während mittels des zweiten Objektivrings 18 beispielsweise die Brennweite einstellbar
sein kann. Der Objektivring 20 kann beispielsweise dazu vorgesehen sein, die Irisblendenöffnung
anzupassen. Um die Objektivringe 16, 18 und 20 verstellen zu können, sind jeweilige
Objektiv-Stellmotoren 15, 17 und 19 vorgesehen. Diese Stellmotoren 15, 17 und 19 sind
auf einer Objektivring-Antriebseinheit 51 angeordnet, welche über zwei Haltestangen
75 mechanisch und über eine Signalleitung 76 signaltechnisch mit dem Kamerakörper
55 verbunden ist.
[0093] Um ein jeweiliges mittels des Wechselobjektivs 49 anvisiertes Bild und damit die
korrekte Ausrichtung der Bewegtbildkamera 13 überprüfen zu können, ist an dem Kamerakörper
55 ferner ein Sucher 53 angeordnet. Durch die Ausbildung der Bewegtbildkamera 13 mit
einem Wechselobjektiv 49 können insbesondere auch andersartige Objektive und darauf
abgestimmte Objektivring-Antriebseinheiten mit dem Kamerakörper 55 verbunden werden.
Beispielsweise können so in Abhängigkeit von der aufzunehmenden Szene variabel jeweilige
optimal geeignete Objektive mit dem Kamerakörper 55 verbunden werden. Insbesondere
können auch Objektive mit fester Brennweite vorgesehen sein, bei welchen lediglich
die Fokuslage und/oder die Irisblendenöffnung über jeweilige Objektivringe einstellbar
ist bzw. sind.
[0094] Während einer Aufnahme mittels einer solchen Bewegtbildkamera 13 kann es häufig vorgesehen
sein, die Anpassung der genannten Parameter durch Einstellen der Objektivringe 16,
18 und 20 ferngesteuert durchzuführen, sodass sich ein Kameramann ausschließlich auf
die korrekte Ausrichtung der Bewegtbildkamera 13 konzentrieren kann. Die Einstellung
der Parameter der Bewegtbildkamera 13 kann dabei durch eine weitere Person, insbesondere
einen Kameraassistenten oder einen Schärfezieher, mittels einer Fernsteuereinrichtung
erfolgen, über die der Benutzer Stellsignale S für die jeweiligen Objektiv-Stellmotoren
15, 17 und 19 einstellen und an die Bewegtbildkamera 13 übermitteln kann. Eine mögliche
Ausführungsform einer solchen Fernsteuereinrichtung für die Bewegtbildkamera 13 ist
in Fig. 2 gezeigt.
[0095] Die in Fig. 2 gezeigte Fernsteuereinrichtung umfasst eine tragbare Bedieneinheit
11. Diese weist ein Basisteil 29 und ein relativ zu dem Basisteil 29 um eine Drehachse
D drehbares Bedienelement 21 auf, mittels dessen Steuerbefehle für die Bewegtbildkamera
13 bzw. zumindest einen der Objektiv-Stellmotoren 15, 17 und 19 eingestellt werden
können. Die Steuerbefehle entsprechen dabei insbesondere einem Wert, auf welchen der
von dem jeweiligen Objektivring 16, 18 oder 20 beeinflusste Parameter einzustellen
ist.
[0096] Mit dem Bedienelement 21 ist ein Kennzeichnungsring 43 drehfest verbunden, welcher
hohlzylinderförmig ausgebildet und auf das Bedienelement 21 axial bezüglich der Drehachse
D aufsetzbar ist. An seiner Außenseite 77 trägt der Kennzeichnungsring 43 eine Kennzeichnung
45 in Form einer Skala (Skalenmarkierungen und/oder Skala von Zahlenwerten), an welcher
die eingestellten Steuerbefehle bzw. Werte des beeinflussten Parameters der Bewegtbildkamera
13 ablesbar sind. Um den eingestellten Steuerbefehl bzw. die Drehstellung des Bedienelements
21 anzeigen zu können, ist an dem Basisteil 29 eine Stellwertmarkierung 35 angebracht.
Ferner weist das Bedienelement 21 eine Koppeleinrichtung 71 in Form einer Erhebung
auf, die in eine zugeordnete Aussparung 79 des Kennzeichnungsrings 43 eingreift (vgl.
auch Fig. 7A und 7B). Dieser Eingriff der Koppeleinrichtung 71 gewährleistet die drehfeste
Kopplung zwischen dem Bedienelement 21 und dem Kennzeichnungsring 43 bei vorgegebener
relativer Drehstellung zwischen dem Kennzeichnungsring 43 und dem Bedienelement 21,
um eine korrekte Zuordnung der Steuerbefehle zu Drehstellungen des Bedienelements
21 sicherzustellen.
[0097] Um die mittels der Bedieneinheit 11 vorgenommenen Einstellungen weiter überprüfen
oder anpassen zu können, weist das Basisteil 29 der Fernsteuereinrichtung eine elektronische
Anzeigeeinrichtung 31 auf. Diese Anzeigeeinrichtung 31 stellt mittels einer Anzeige
73 Informationen für einen Benutzer bereit, die beispielsweise einen weiteren Parameter
der Bewegtbildkamera 13 oder eine Auswahlmöglichkeit zur Einstellung der Fernsteuereinrichtung
selbst betreffen können. Ferner ist ein in einer Führung 69 geführter Schieberegler
67 vorgesehen, mittels dessen beispielsweise durch die Anzeige 73 angezeigte Einstellungen
ausgewählt werden können. Darüber hinaus weist das Basisteil 29 drei Tasten 39 auf,
um ebenfalls Einstellungen an der Fernsteuereinrichtung selbst oder der Bewegtbildkamera
13 vornehmen zu können. Beispielsweise kann es vorgesehen sein, mittels einer der
Tasten 39 die Bewegtbildkamera 13 wahlweise ein- oder auszuschalten oder eine Aufnahme
zu starten oder zu unterbrechen.
[0098] Durch die bereits genannte Kennzeichnung 45 des Kennzeichnungsrings 43 ist eine Zuordnung
von Steuerbefehlen für die Bewegtbildkamera 13 bzw. von Parameterwerten der Bewegtbildkamera
13 zu Drehstellungen des Bedienelements 21 definiert, sodass ein Benutzer vorgenommene
Einstellungen auf einfache Weise überprüfen kann. Um diese dem Benutzer angezeigte
Zuordnung ausführen zu können, müssen mittels der Fernsteuereinrichtung Stellsignale
S für die Objektiv-Stellmotoren 15, 17 und 19 erzeugt werden, welche die Steuerbefehle
erfüllen und den jeweiligen Objektivring 16, 18 oder 20 in die vorgesehene Drehstellung
überführen. Auch diese Stellsignale S müssen somit anhand einer Zuordnungsvorschrift
jeweiligen Drehstellungen des Bedienelements 21 zugeordnet werden.
[0099] Die Stellsignale S können dabei insbesondere Drehstellungen des angesteuerten Objektivrings
16, 18 oder 20 repräsentieren. In der Regel bedingt dabei eine Drehung eines der Objektivringe
16, 18 oder 20 eine Veränderung des jeweiligen Parameters, beispielsweise einer Fokuslage,
in einer 1/x-Abhängigkeit von der Drehstellung des Objektivrings 16, 18 oder 20. Entsprechend
spiegelt auch die Kennzeichnung 45 des Kennzeichnungsrings 43, wie insbesondere in
Fig. 7A dargestellt, meist eine solche 1/x-Abhängigkeit wider, so dass ein Drehen
des Bedienelements 21 im Wesentlichen einem direkten Drehen an den jeweiligen Objektivringen
16, 18 oder 20 entspricht. Die Einstellung mittels der Fernsteuereinrichtung 11 hat
somit keine wesentlichen Unterschiede im Vergleich zu einer direkten Einstellung der
Bewegtbildkamera 13 zur Folge. Insofern ist meist ein einfacher linearer Zusammenhang
zwischen einer Drehstellung des Bedienelements 21 und dem erzeugten Stellsignal S
vorgesehen.
[0100] Wie die Fig. 3 bis 6 zeigen, weist die Fernsteuereinrichtung 11 grundsätzlich einen
Positionsgeber 33 auf, mittels dessen die Drehstellung des Bedienelementes 21 relativ
zu dem Basisteil 29 bestimmt und ein entsprechendes Positionssignal P erzeugt werden
kann. Der Positionsgeber 33 ist mit einer Auswerte- und Steuereinrichtung 23 verbunden,
an welche das Positionssignal P übermittelt wird. Die Auswerte- und Steuereinrichtung
23 ist dazu ausgebildet, anhand einer Zuordnungsvorschrift ein dem jeweiligen Positionssignal
P zugeordnetes Stellsignal S für einen der Objektiv-Stellmotoren 15, 17 oder 19 zu
ermitteln und mit einer Ausgabeeinrichtung 25 verbunden, um das erzeugte Stellsignal
S an die Bewegtbildkamera 13 bzw. den jeweiligen Objektiv-Stellmotor 15, 17 oder 19
zu senden. In den gezeigten Ausführungsformen ist die Ausgabeeinrichtung 25 zu einem
drahtlosen Übermitteln des Stellsignals S ausgebildet, wobei grundsätzlich auch eine
kabelgebundene Übermittlung vorgesehen sein kann. An der Bewegtbildkamera 13 ist eine
Empfangseinrichtung 26 vorgesehen, um das Stellsignal S zu empfangen und an die Objektiv-Stellmotoren
15, 17 oder 19 weiterzuleiten (insbesondere über die Signalleitung 76 und/oder die
Objektivring-Antriebseinheit 51).
[0101] Während die vorstehend beschriebene herkömmliche Zuordnungsvorschrift, die eine lineare
Zuordnung von Stellsignalen S zu Positionssignalen P beschreibt, grundsätzlich eine
intuitive Bedienung der Bewegtbildkamera 13 bei einer 1/x Abhängigkeit des eingestellten
Parameters von der Drehstellung des Bedienelementes 21 ähnlich einer direkten Bedienung
an den Objektivringen 16, 18 oder 20 selbst ermöglicht, kann in bestimmten Situationen
bzw. bei bestimmten Aufnahmen eine andere Zuordnung zwischen den Drehstellungen des
Bedienelements 21 und den eingestellten Parameterwerten gewünscht sein. Insbesondere
kann zumindest in einem bestimmten Wertebereich anstelle der 1/x-Abhängigkeit ein
linearer Zusammenhang zwischen dem eingestellten Parameter und der Drehstellung des
Bedienelements 21 von einem Benutzer gewünscht sein, um beispielsweise langsame und
fein justierbare Veränderungen einer Fokuslage erreichen zu können.
[0102] Um eine individuelle Definition bzw. Anpassung der Zuordnungsvorschrift zur Zuordnung
von Stellsignalen S zu Positionssignalen P erreichen zu können, ist gemäß Fig. 3 daher
eine Eingabeeinrichtung 27 vorgesehen, mittels derer die Zuordnungsvorschrift durch
Benutzereingabe konfigurierbar ist. Dabei entspricht diese Zuordnungsvorschrift wenigstens
einem mathematischen Funktionszusammenhang. Für die Eingabeeinrichtung 27 sind unterschiedliche
Ausführungsformen der Benutzer-Interaktion möglich.
[0103] Um eine Konfiguration der Zuordnungsvorschrift zu ermöglichen, kann die Eingabeeinrichtung
27 insbesondere die in Fig. 2 dargestellte Anzeigeeinrichtung 31 umfassen, welche
einem Benutzer in einem Konfigurationsmodus der Fernsteuereinrichtung Einstellmöglichkeiten
zu Konfigurationen des mathematischen Funktionszusammenhangs anzeigen kann. Ferner
kann die Anzeigeeinrichtung 31 berührungsempfindlich ausgebildet sein, so dass ein
Benutzer direkt Einstellungen an der Anzeigeeinrichtung 31 vornehmen kann und hierbei
visuell geführt wird. Ebenso kann die Eingabeeinrichtung 27 mittels einer bzw. der
Tasten 39, dem Schieberegler 67 oder, im Konfigurationsmodus, des Bedienelements 21
bedienbar sein, wobei beispielsweise durch von dem Positionsgeber 33 erfasste Drehungen
des Bedienelements 21 auf der Anzeigeeinrichtung 31 angezeigte Einstellungen zur Konfiguration
der Zuordnungsvorschrift ausgewählt werden können. Beispielsweise kann ein Benutzer
der Fernsteuereinrichtung einen Wertebereich auswählen, in welchem ein linearer Zusammenhang
zwischen der Drehstellung des Bedienelements 21 und dem tatsächlich eingestellten
Parameterwert an der Bewegtbildkamera 13 (bzw. dem Objektiv 49) bestehen soll. Die
Eingabeeinrichtung 27 selbst oder die Auswerte- und Steuereinrichtung 23 kann dabei
dazu ausgebildet sein, die Zuordnungsvorschrift zur Zuordnung von Stellsignalen S
zu Positionssignalen P derart anzupassen, dass letztlich ein linearer Zusammenhang
zwischen den Positionssignalen P und den eingestellten Steuerbefehlen bzw. dem beeinflussten
Parameter der Bewegtbildkamera 13 besteht. Insbesondere kann dabei für den genannten
Wertebereich im Wesentlichen eine 1/x-Abhängigkeit des Stellsignals S von dem Positionssignal
P erzeugt werden.
[0104] Neben einer solchen Wahl eines Wertebereichs der Positionssignale P oder Stellsignale
S und des Auswählens eines linearen Zusammenhangs in diesem Wertebereich zwischen
Drehstellungen des Bedienelements 21 und Steuerbefehlen für die Bewegtbildkamera 13
kann es auch vorgesehen sein, dass ein Benutzer lediglich Startwerte solcher Wertebereiche
auswählt und einen mathematischen Funktionszusammenhang eingibt oder bestimmt, der
für größere oder kleinere Werte als der Startwert gelten soll. Ferner kann der Benutzer
mehrere Paare von Werten von Positionssignalen P und Stellsignalen S eingeben, wobei
die Auswerte- und Steuereinrichtung 23 dazu ausgebildet sein kann, die Zuordnungsvorschrift
zwischen diesen Paaren durch Regression oder Interpolation anhand einer ausgewählten
oder vorgegebenen Funktion zu bestimmen. Ebenso kann es vorgesehen sein, dass ein
Benutzer verschiedene Wertebereiche und für diese Wertebereiche jeweilige, gegebenenfalls
voneinander verschiedene Funktionen auswählen kann. Beispielsweise können einem Benutzer
Potenzfunktionen, lineare Funktionen, Polynomfunktionen oder exponentielle Funktionen
zur Auswahl gestellt werden. Die Auswerte- und Steuereinrichtung 23 kann dabei dazu
ausgebildet sein, Wertebereiche derart zu verbinden, dass die Zuordnungsvorschrift
durch eine stetige monotone Funktion beschrieben ist.
[0105] Grundsätzlich kann es sowohl vorgesehen sein, dass einem Benutzer mittels der Anzeigeeirichtung
31 direkte Einstellungsmöglichkeiten für die Zuordnungsvorschrift zwischen den Positionssignalen
P und den Stellsignalen S angezeigt werden, während es auch möglich ist, dass ein
Benutzer eine gewünschte Zuordnung zwischen Drehstellungen des Bedienelements 21 und
erzeugten Steuerbefehlen auswählt und anpasst. In diesem Fall kann die Eingabeeinrichtung
27 oder die Auswerte- und Steuereinrichtung 23 die dadurch definierte Zuordnungsvorschrift
zwischen den Positionssignalen P und den Stellsignalen S automatisch konfigurieren,
sodass der Benutzer durch die Wahl der Zuordnung von Steuerbefehlen zu Drehstellungen
des Bedienelementes 21 letztlich indirekt auch die Zuordnungsvorschrift von Stellsignalen
S zu Positionssignalen P konfigurieren kann.
[0106] Wie Fig. 4 zeigt, kann die Eingabeeinrichtung 27 ferner einen Funkempfänger 41 umfassen,
mittels dessen eine individuelle Zuordnungsvorschrift von einem mobilen Kommunikationsgerät
des Benutzers empfangen werden kann. Ein Benutzer kann dadurch die Zuordnungsvorschrift
komfortabel an einem mobilen Gerät erstellen und an die Fernsteuereinrichtung übermitteln.
[0107] Während die Auswerte- und Steuereinrichtung 23 grundsätzlich dazu ausgebildet sein
kann, die Zuordnungsvorschrift bzw. das einem jeweiligen Positionssignal P zugeordnete
Stellsignal S zu berechnen, kann es auch vorgesehen sein, dass die Auswerte- und Steuereinrichtung
die Zuordnungsvorschrift in einer Nachschlagetabelle (Look-up table, LUT) nachschlägt.
Dazu kann die Fernsteuereinrichtung insbesondere in dem Basisteil 19 der Bedieneinheit
11 einen Speicher 37 aufweisen, in dem die Zuordnungsvorschrift beispielsweise dauerhaft
gespeichert sein kann, um die konfigurierte Zuordnungsvorschrift bei einer späteren
erneuten Verwendung der Fernsteuereinrichtung unmittelbar nutzen zu können (vgl. Fig.
4). Alternativ kann der Speicher 37 die Zuordnungsvorschrift lediglich temporär speichern
und als Arbeitsspeicher der Auswerte- und Steuereinrichtung 23 dienen.
[0108] Bei der in Fig. 3 und 4 gezeigten Ausführungsform der Fernsteuereinrichtung ist die
Auswerte- und Steuereinrichtung 23 in das Basisteil 19 der Bedieneinheit 11 integriert.
Alternativ hierzu kann auch ein modularer Aufbau der Fernsteuereinrichtung vorgesehen
sein, bei dem die die Auswerte- und Steuereinrichtung separat von der Bedieneinheit
11 ausgebildet und in oder an der Bewegtbildkamera 13 angeordnet ist. Somit erfolgt
das Ermitteln der Stellsignale S gemäß der Zuordnungsvorschrift in Abhängigkeit von
den Positionssignalen P seitens der Bewegtbildkamera 13. Dies ist in Fig. 1 durch
die Auswerte- und Steuereinrichtung 23' illustriert (gestrichelt dargestellt), welche
über die Empfangseinrichtung 26 die Positionssignale von der Ausgabeeinrichtung 25
der Bedieneinheit 11 erhält. Die Auswerte- und Steuereinrichtung 23' übermittelt die
Stellsignale S über die Signalleitung 76 an die Objektivring-Antriebseinheit 51 bzw.
die Objektiv-Stellmotoren 15, 17 und 19. Die Auswerte- und Steuereinrichtung 23' könnte
beispielsweise auch in die Objektivring-Antriebseinheit 51 integriert sein.
[0109] In entsprechender Weise könnte auch die Eingabeeinrichtung 27 der Fernsteuereinrichtung
oder ein Teil hiervon in oder an der Bewegtbildkamera 13 angeordnet sein.
[0110] Fig. 5 zeigt eine weitere Möglichkeit, den Einsatz der Fernsteuereinrichtung variabel
zu gestalten. Dabei ist eine Eingabeeinrichtung 27 zum Konfigurieren der Zuordnungsvorschrift
nicht zwingend vorgesehen, sondern die Bedieneinheit 11 der Fernsteuereinrichtung
weist eine Leseeinrichtung 57 auf, welche dazu ausgebildet ist, einen Speicher 47
des Kennzeichnungsrings 43 über eine dazu vorgesehene Schnittstelle 63 auszulesen
(vgl. auch Fig. 7A und 7B). In den Speicher 47 ist eine Kodierung 59 geschrieben,
welche von der Leseeinrichtung 57 ausgelesen werden kann, beispielsweise durch elektrische
Kontaktierung, durch magnetische Kopplung oder durch elektromagnetische Signalübertragung.
Die gespeicherte Kodierung 59 kann generell einen Betriebsdatensatz repräsentieren,
beispielsweise eine Information über eine erwünschte oder eingestellte Betriebsart
der Fernsteuereinrichtung, der Bewegtbildkamera 13 oder des Kameraobjektivs 49.
[0111] Gemäß einer Ausführungsform kann die Leseeinrichtung 57 ferner mit der Auswerte-
und Steuereinrichtung 23 verbunden sein, welche dazu ausgebildet sein kann, aus der
ermittelten Kodierung 59 die durch die Kennzeichnung 45 des Kennzeichnungsrings 43
definierte Zuordnungsvorschrift zur Zuordnung von Stellsignalen S zu Positionssignalen
P zu bestimmen und - wie erläutert - die Stellsignale S anhand dieser Zuordnungsvorschrift
zu erzeugen.
[0112] Die Kodierung 59 kann dabei beispielsweise die Zuordnungsvorschrift selbst repräsentieren,
so dass die Auswerte- und Steuereinrichtung 23 über die Leseeinrichtung 57 die Zuordnungsvorschrift
direkt aus dem Speicher 47 des Kennzeichnungsrings 43 entnehmen kann. Ferner kann
die Kodierung 59 eine Information über den Kennzeichnungsring 43 enthalten, anhand
derer der Kennzeichnungsring 43 identifizierbar ist, wobei in dem Speicher 37 die
dem Kennzeichnungsring 43 entsprechende Zuordnungsvorschrift gespeichert sein kann.
Dabei können solche Zuordnungsvorschriften für eine Vielzahl erkennbarer Kennzeichnungsringe
43 gespeichert sein, so dass durch Koppeln des jeweiligen Kennzeichnungsrings 43 mit
dem Bedienelement 21 automatisch die durch die Kennzeichnung 45 dargestellte Zuordnungsvorschrift
angewandt werden kann, ohne dass ein Benutzer weitere Eingaben tätigen muss. Insbesondere
kann die Leseeinrichtung 57 die Kodierung dabei durch elektrische Kontaktierung, durch
magnetische Kopplung, durch elektromechanische Signalübertragung oder durch elektromechanische
Umsetzung auslesen.
[0113] Wie Fig. 6 zeigt, kann zusätzlich zu einer solchen Leseeinrichtung 57 zum Auslesen
der Kodierung 59 auch die Eingabeeinrichtung 27 vorgesehen sein, wobei diese mit einer
Schreibeinrichtung 61 verbunden sein kann. Die Leseeinrichtungen 57 und die Schreibeinrichtung
61 können dabei eine gemeinsame Schreib-/Leseeinrichtung bilden, wobei die Leseeinrichtung
57 und die Schreibeinrichtung 61 ferner auch Bestandteile der Eingabeeinrichtung 27
sein können. Mittels der Eingabeeinrichtung 27 kann, wie vorstehend beschrieben, eine
individuelle Zuordnungsvorschrift konfiguriert werden, die mittels der Schreibeinrichtung
61 durch Verändern oder Erstellen der Kodierung in den Speicher 47 des Kennzeichnungsrings
43 geschrieben werden kann. Dadurch können individuelle Kennzeichnungsringe 43 konfiguriert
werden, wobei deren Zuordnungsvorschrift bei einer späteren Kopplung mit der Bedieneinheit
11 unmittelbar von der Leseeinrichtung 57 erfasst werden kann. Um die individuell
konfigurierte Zuordnungsvorschrift bzw. die daraus folgende Zuordnung von Drehstellungen
des Bedienelements 21 zu eingestellten Parameterwerten der Bewegtbildkamera 13 anzeigen
zu können, kann eine dieser Zuordnungsvorschrift entsprechende Kennzeichnung 45 auf
dem Kennzeichnungsring 43 aufbringbar, insbesondere aufdruckbar und/oder aufklebbar,
sein.
[0114] Die aus dem Speicher 47 des Kennzeichnungsrings 43 ausgelesene Kodierung 59 muss
jedoch nicht unbedingt eine Zuordnungsvorschrift repräsentieren. Alternativ oder zusätzlich
kann die Bedieneinheit 11 eine oder die genannte Auswerte- und Steuereinrichtung 23
und eine elektronische Anzeigeeinrichtung 31 aufweisen (vgl. Fig. 2), wobei die Auswerte-
und Steuereinrichtung 23 an der Anzeigeeinrichtung 31 vorbestimmte Darstellungswerte
anzeigt, die Markierungen entsprechen, welche an einem Objektivring 16, 18 oder 20
des zugeordneten Kameraobjektivs 49 angebracht sind. Diese Darstellungswerte (z.B.
Zahlenwerte und zugeordnete Positionswerte) können durch die dem Speicher 47 des Kennzeichnungsrings
43 ausgelesene Kodierung 59 vorbestimmt sein.
[0115] Der Benutzer kann somit die ihm von dem jeweiligen Objektivring 16, 18 oder 20 bekannten
Darstellungswerte und deren Position in nahezu identischer Weise auch an der elektronischen
Anzeigeeinrichtung 31 der Bedieneinheit 11 beobachten, während er den jeweiligen Parameter
(z.B. Fokuslage) mittels des drehbaren Bedienelements 21 variiert. Die vorbestimmten
Darstellungswerte können hierfür automatisch, nämlich allein durch Koppeln des Kennzeichnungsrings
43 mit der Bedieneinheit 11, eingelesen und an der Anzeigeeinrichtung 31 zur Darstellung
gebracht werden. Optional können zusätzliche Informationen kodiert sein und dargestellt
werden, z.B. eine Schärfentiefe.
[0116] Bei einer solchen Ausführungsform kann die Auswerte- und Steuereinrichtung 23 außerdem
dazu ausgebildet sein, eine veränderliche Position der angezeigten Darstellungswerte
(z.B. Werte der Fokuslage oder Irisblende) an der Anzeigeeinrichtung 31 in Abhängigkeit
von Einstellwerten (Soll-Werte oder Ist-Werte) des Kameraobjektivs 49 festzulegen
und für eine zeitlich veränderliche Darstellung zu berücksichtigen. Hierfür kann die
Bedieneinheit 11 eine Empfangseinrichtung aufweisen (nicht gezeigt), um Positionsmesswerte
von dem jeweiligen Objektiv-Stellmotor 15, 17 oder 19 zu empfangen.
[0117] Fig. 7A zeigt nochmals eine Darstellung eines Kennzeichnungsrings 43, der einen Speicher
47 aufweist, in welchem eine Kodierung 59 eingeschrieben ist. Diese Kodierung 59 ist
dabei über eine Schnittstelle 63 von der Leseeinrichtung 57 der Bedieneinheit 11 kontaktierbar,
wenn der Kennzeichnungsring 43 mit dem Bedienelement 21 gekoppelt ist. Um den Speicher
47 vor Beschädigungen durch Flüssigkeiten zu schützen, ist der Speicher 47 zumindest
teilweise von einer wasserdichten Schutzhülle 65 umgeben, wobei diese eine Öffnung
für die Schnittstelle 63 aufweist.
[0118] Die Kennzeichnung 45 des Kennzeichnungsrings 43 gemäß Fig. 7A entspricht einer Skala
bzw. Werten eines eingestellten Parameters der Bewegtbildkamera 13, z.B. einer Fokuslage,
wobei der Kennzeichnungsring 43 die übliche 1/x-Abhängigkeit des Parameters von der
Drehstellung des Bedienelements 21 widerspiegelt.
[0119] Fig. 7B zeigt einen weiteren Kennzeichnungsring 43, dessen Kennzeichnung 45 eine
- wie vorstehend erläutert - individuell mittels der Eingabeeinrichtung 27 konfigurierte
Zuordnungsvorschrift repräsentiert. Abweichend von der herkömmlichen 1/x-Abhängigkeit
ist dabei für einen Wertebereich zwischen einer ersten Drehstellung D1 und einer zweiten
Drehstellung D2 des Bedienelementes 21 ein linearer Zusammenhang zwischen der Drehstellung
des Bedienelements 21 und dem eingestellten Parameter konfiguriert. Außerhalb dieses
Wertebereichs ist die herkömmliche 1/x-Abhängigkeit beibehalten.
[0120] Die individuelle Konfiguration der Zuordnungsvorschrift ermöglicht somit eine optimal
an bestimmte Situationen anpassbare Fernsteuerung der Bewegtbildkamera 13, wobei es
eine Konfiguration wie in Fig. 7B dargestellt gegenüber der Konfiguration der Fig.
7A beispielsweise ermöglicht, bei verhältnismäßig großen Werten des Parameters zwischen
der ersten Drehstellung D1 und der zweiten Drehstellung D2 präzise Einstellungen vorzunehmen.
Durch das Speichern der Zuordnungsvorschriften in dem Speicher 47 des jeweiligen Kennzeichnungsrings
43 kann die zu verwendende Zuordnungsvorschrift ferner unmittelbar bei einer Kopplung
mit einer Bedieneinheit 11 angewandt werden, sodass die konfigurierten Zuordnungsvorschriften
beispielsweise auch bei einer Verwendung von Leihgeräten problemlos durch Koppeln
eines jeweiligen Kennzeichnungsrings 43 zur Verfügung stehen kann.
[0121] Wie erläutert kann die in dem Speicher 47 des Kennzeichnungsrings 43 gespeicherte
Kodierung 59 alternativ oder zusätzlich einen Satz von Darstellungswerten für eine
elektronische Darstellung von Einstellwerten eines zugeordneten Kameraobjektivs 49
repräsentieren. Diese Darstellungswerte können somit auf einfache und fehlersichere
Weise automatisch eingelesen und an einer Anzeigeeinrichtung 31 zur Darstellung gebracht
werden.
Bezugszeichenliste
[0122]
- 11
- Bedieneinheit
- 13
- Bewegtbildkamera
- 15
- erster Objektiv-Stellmotor
- 16
- erster Objektivring
- 17
- zweiter Objektiv-Stellmotor
- 18
- zweiter Objektivring
- 19
- dritter Objektiv-Stellmotor
- 20
- dritter Objektivring
- 21
- Bedienelement
- 23
- Auswerte- und Steuereinrichtung
- 23'
- Auswerte- und Steuereinrichtung
- 25
- Ausgabeeinrichtung
- 26
- Empfangseinrichtung
- 27
- Eingabeeinrichtung
- 29
- Basisteil
- 31
- Anzeigeeinrichtung
- 33
- Positionsgeber
- 35
- Stellwertmarkierung
- 37
- Speicher der Fernsteuereinrichtung
- 39
- Taste
- 41
- Funkempfänger
- 43
- Kennzeichnungsring
- 45
- Kennzeichnung
- 47
- Speicher des Kennzeichnungsrings
- 49
- Wechselobjektiv
- 51
- Objektivring-Antriebseinheit
- 53
- Sucher
- 55
- Kamerakörper
- 57
- Leseeinrichtung
- 59
- Kodierung
- 61
- Schreibeinrichtung
- 63
- Schnittstelle
- 65
- wasserdichte Schutzhülle
- 67
- Schieberegler
- 69
- Führung
- 71
- Koppeleinrichtung
- 73
- Anzeige
- 75
- Haltestange
- 76
- Signalleitung
- 77
- Außenseite
- 79
- Aussparung
- D
- Drehachse
- P
- Positionssignal
- S
- Stellsignal
1. Fernsteuereinrichtung für einen Objektiv-Stellmotor (15, 17, 19) einer Bewegtbildkamera
(13), mit einer Bedieneinheit (11), wobei die Bedieneinheit (11)
- ein Basisteil (29),
- ein relativ zu dem Basisteil (29) um eine Drehachse (D) drehbares Bedienelement
(21) zum Einstellen von Steuerbefehlen für den Objektiv-Stellmotor (15, 17, 19), und
- einen Positionsgeber (33) aufweist, welcher dazu ausgebildet ist, eine jeweilige
Drehstellung des Bedienelementes (21) relativ zu dem Basisteil (29) zu erfassen und
entsprechende Positionssignale (P) zu erzeugen;
wobei die Fernsteuereinrichtung eine Auswerte- und Steuereinrichtung (23, 23') aufweist,
die dazu ausgebildet ist, gemäß einer Zuordnungsvorschrift in Abhängigkeit von den
Positionssignalen (P) Stellsignale (S) für den Objektiv-Stellmotor (15, 17, 19) zu
ermitteln, wobei die Zuordnungsvorschrift wenigstens einem mathematischen Funktionszusammenhang
entspricht, und wobei die Fernsteuereinrichtung eine Eingabeeinrichtung (27) aufweist,
über welche der mathematische Funktionszusammenhang der Zuordnungsvorschrift durch
Benutzereingabe konfigurierbar ist.
2. Fernsteuereinrichtung nach Anspruch 1,
wobei über die Eingabeeinrichtung (27) für wenigstens einen Wertebereich der Positionssignale
(P) oder für wenigstens einen Wertebereich der Stellsignale (S) ein einer 1/x-Funktion
entsprechender Zusammenhang und/oder ein nicht-linearer Zusammenhang zwischen Werten
des Positionssignals (P) und zugeordneten Werten des Stellsignals (S) einstellbar
ist, wobei über die Eingabeeinrichtung (27) insbesondere:
- ein Startwert des wenigstens einen Wertebereichs der Positionssignale (P) oder des
wenigstens einen Wertebereichs der Stellsignale (S) einstellbar ist; und/oder
- ein Endwert des wenigstens einen Wertebereichs der Positionssignale (P) oder des
wenigstens einen Wertebereichs der Stellsignale (S) einstellbar ist.
3. Fernsteuereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
wobei über die Eingabeeinrichtung (27) für verschiedene Wertebereiche des Positionssignals
(P) oder für verschiedene Wertebereiche der Stellsignale (S) unterschiedliche mathematische
Funktionszusammenhänge durch Benutzereingabe einstellbar sind; und/oder
wobei die Zuordnungsvorschrift einer stetigen monotonen mathematischen Funktion mit
zumindest einem Parameter entspricht, wobei der Parameter mittels der Eingabeeinrichtung
einstellbar ist; und/oder
wobei über die Eingabeeinrichtung (27) ein minimaler Wert des Stellsignals (S) und/oder
ein maximaler Wert des Stellsignals (S) durch Benutzereingabe kontinuierlich oder
quasikontinuierlich veränderbar ist; und/oder
wobei mittels der Eingabeeinrichtung (27) wenigstens einer der folgenden mathematischen
Funktionszusammenhänge für die Zuordnungsvorschrift einstellbar ist: eine Potenzfunktion,
eine lineare Funktion, eine Polynomfunktion, eine gebrochenrationale Funktion, eine
exponentielle Funktion und/oder eine logarithmische Funktion,
wobei mittels der Eingabeeinrichtung (27) insbesondere auch ein Wertebereich der Positionssignale
(P) oder ein Wertebereich der Stellsignale (S) für die Anwendung des ausgewählten
mathematischen Funktionszusammenhangs einstellbar ist.
4. Fernsteuereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei mittels der Eingabeeinrichtung (27) für mehrere verschiedene Drehstellungen
des Bedienelements (21) ein jeweiliges gewünschtes Stellsignal (S) eingebbar ist,
so dass mehrere Paare von Positionssignalen (P) und gewünschten Stellsignalen (S)
festgelegt sind, wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (23, 23') dazu ausgebildet
ist, die Zuordnungsvorschrift gemäß den festgelegten Paaren von Positionssignalen
(P) und gewünschten Stellsignalen (S) zu ermitteln; und/oder
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (23, 23') dazu ausgebildet ist, aus Werten
und/oder Parametern, die über die Eingabeeinrichtung (27) eingegeben werden, die Zuordnungsvorschrift
durch Regression oder Interpolation zu ermitteln; und/oder
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (23, 23') dazu ausgebildet ist, die Stellsignale
(S) für den Objektiv-Stellmotor (15, 17, 19) durch Berechnung oder durch Nachschlagen
in einer Nachschlagetabelle in Abhängigkeit von den Positionssignalen (P) zu ermitteln.
5. Fernsteuereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Fernsteuereinrichtung einen Speicher (37) zum Speichern der Zuordnungsvorschrift
aufweist; und/oder
wobei die Eingabeeinrichtung (27) einen Funkempfänger (41) zum Empfangen einer individuellen
Zuordnungsvorschrift von einem mobilen Kommunikationsgerät eines Benutzers umfasst.
6. Fernsteuereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Fernsteuereinrichtung einen Kennzeichnungsring (43) umfasst, welcher drehfest
mit dem Bedienelement (21) der Bedieneinheit (11) kop-pelbar ist und welcher dazu
vorgesehen ist, die einstellbaren Steuerbefehle zu kennzeichnen, wobei die Eingabeeinrichtung
(27) der Fernsteuereinrichtung dazu ausgebildet ist, eine gewünschte Zuordnungsvorschrift
aus einem Speicher (47) des gekoppelten Kennzeichnungsrings (43) auszulesen und an
die Auswerte- und Steuereinrichtung (23, 23') zu übermitteln,
wobei die Bedieneinheit (11) insbesondere eine Schreibeinrichtung (61) umfasst, welche
dazu ausgebildet ist, eine in der Fernsteuereinrichtung gespeicherte Zuordnungsvorschrift
in den Speicher (47) des gekoppelten Kennzeichnungsrings (43) zu schreiben.
7. Fernsteuereinrichtung für einen Objektiv-Stellmotor (15, 17, 19) einer Bewegtbildkamera
(13), insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einer Bedieneinheit
(11), wobei die Bedieneinheit (11)
- ein Basisteil (29),
- ein relativ zu dem Basisteil (29) um eine Drehachse (D) drehbares Bedienelement
(21) zum Einstellen von Steuerbefehlen für den Objektiv-Stellmotor (15, 17, 19), und
- einen Positionsgeber (33) aufweist, welcher dazu ausgebildet ist, eine jeweilige
Drehstellung des Bedienelementes (21) relativ zu dem Basisteil (29) zu erfassen und
entsprechende Positionssignale (P) zu erzeugen;
wobei das Bedienelement (21) dazu ausgebildet ist, einen Kennzeichnungsring (43) zum
Kennzeichnen der einstellbaren Steuerbefehle in drehfester Kopplung aufzunehmen, wobei
die Bedieneinheit (11) eine Leseeinrichtung (57) aufweist, die dazu ausgebildet ist,
eine an einem gekoppelten Kennzeichnungsring (43) vorgesehene Kodierung (59) auszulesen.
8. Fernsteuereinrichtung nach Anspruch 7,
wobei die Bedieneinheit (11) eine Schreibeinrichtung (61) umfasst, welche dazu ausgebildet
ist, eine in der Fernsteuereinrichtung gespeicherte Kodierung (59) an einen gekoppelten
Kennzeichnungsring (43) zu übermitteln.
9. Fernsteuereinrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
wobei die Fernsteuereinrichtung eine Auswerte- und Steuereinrichtung (23, 23') aufweist,
welche dazu ausgebildet ist, gemäß einer Zuordnungsvorschrift in Abhängigkeit von
den Positionssignalen (P) die Stellsignale (S) für den Objektiv-Stellmotor (15, 17,
19) zu ermitteln, wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (23) dazu ausgebildet
ist, die Zuordnungsvorschrift anhand der ausgelesenen Kodierung (59) zu ermitteln,
wobei insbesondere:
- die Fernsteuereinrichtung einen Speicher (37) zum Speichern mehrerer Zuordnungsvorschriften
aufweist, wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (23, 23') dazu ausgebildet ist,
in Abhängigkeit von der ausgelesenen Kodierung (59) eine der gespeicherten mehreren
Zuordnungsvorschriften auszuwählen; und/oder
- die Auswerte- und Steuereinrichtung (23, 23') dazu ausgebildet ist, die ausgelesene
Kodierung (59) als Zuordnungsvorschrift zu verwenden oder in eine Zuordnungsvorschrift
umzuwandeln; und/oder
- die Bedieneinheit (11) eine Eingabeeinrichtung (27) zum Verändern und/oder Konfigurieren
der Zuordnungsvorschrift aufweist.
10. Fernsteuereinrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
wobei die Bedieneinheit (11) eine Auswerte- und Steuereinrichtung (23) und eine elektronische
Anzeigeeinrichtung (31) aufweist, wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (23) dazu
ausgebildet ist, an der Anzeigeeinrichtung (31) vorbestimmte Darstellungswerte anzuzeigen,
wobei die Darstellungswerte jeweiligen Einstellwerten eines Objektivs (49) der Bewegtbildkamera
(13) entsprechen und durch die ausgelesene Kodierung (59) vorbestimmt sind,
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (23) insbesondere dazu ausgebildet ist,
eine veränderliche Position der angezeigten Darstellungswerte an der Anzeigeeinrichtung
(31) in Abhängigkeit von den Einstellwerten des Objektivs (49) festzulegen, wobei
es sich bei den Einstellwerten des Objektivs (49) um Soll-Werte oder Ist-Werte eines
Aufnahmeparameters des Objektivs (49) handelt.
11. Kennzeichnungsring (43) zum Kennzeichnen von Steuerbefehlen für einen Objektiv-Stellmotor
(15, 17, 19) einer Bewegtbildkamera (13), insbesondere zur Verwendung bei einer Fernsteuereinrichtung
nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
wobei der Kennzeichnungsring (43) dazu ausgebildet ist, drehfest mit einem drehbaren
Bedienelement (21) einer Fernsteuereinrichtung zum Einstellen von Steuerbefehlen für
den Objektiv-Stellmotor (15, 17, 19) gekoppelt zu werden,
wobei der Kennzeichnungsring (43) eine Kennzeichnung (45) der einstellbaren Steuerbefehle
trägt oder mit einer solchen Kennzeichnung (45) versehbar ist, und
wobei der Kennzeichnungsring (43) einen Speicher (47) aufweist, in dem eine Kodierung
(59) gespeichert oder speicherbar ist, wobei der Speicher (47) eine Schnittstelle
(63) aufweist oder mit einer Schnittstelle (63) verbunden ist, über welche die Kodierung
(59) auslesbar und/oder einschreibbar ist.
12. Kennzeichnungsring (43) nach Anspruch 11,
wobei der Speicher (47) von einer wasserdichten Schutzhülle (65) umgeben ist; und/oder
wobei die Kennzeichnung (45) des Kennzeichnungsrings (43) Skalenmarkierungen und/oder
eine Skala von Zahlenwerten umfasst.
13. Kennzeichnungsring (43) nach Anspruch 11 oder 12,
wobei die Kodierung (59) einen Betriebsdatensatz für die gekoppelte Fernsteuereinrichtung
repräsentiert, wobei die Schnittstelle (63) des Speichers (47) dazu ausgebildet ist,
mit einer Leseeinrichtung (57) der gekoppelten Fernsteuereinrichtung zusammenzuwirken,
um die Kodierung (59) aus dem Speicher (47) auszulesen; und/oder
wobei die Kodierung (59) einen Satz von Darstellungswerten für eine elektronische
Darstellung von Einstellwerten eines zugeordneten Kameraobjektivs (49) repräsentiert.
14. Kennzeichnungsring (43) nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
wobei die Kennzeichnung (45) des Kennzeichnungsrings (43) einer Zuordnungsvorschrift
zur Zuordnung der Steuerbefehle zu jeweiligen Drehstellungen des Bedienelementes (21)
entspricht, wobei die Kodierung (59) die Zuordnungsvorschrift repräsentiert.
15. Fernsteuereinrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, mit einem Kennzeichnungsring
(43) nach einem der Ansprüche 11 bis 14.