[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Abreinigungsprozesses
in einer Staubsaugvorrichtung, wobei die Staubsaugvorrichtung mindestens einen Filter
umfasst, der regelmäßig abgereinigt wird. Das vorgeschlagene Verfahren ermöglicht
insbesondere eine bedarfsgerechte, differenzdruckabhängige Filterabreinigung, bei
der auch die Filteralterung bzw. der Filterverschleiß berücksichtig werden kann. In
einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung eine Staubsaugvorrichtung, mit der das
vorgeschlagenen Steuerungsverfahren durchgeführt werden kann. Dazu kann die Staubsaugvorrichtung
insbesondere eine Filterabreinigungseinheit umfassen.
[0002] Im Stand der Technik sind Staubsaugvorrichtungen bekannt, die insbesondere auf Baustellen
genutzt werden, um in Verbindung mit der Benutzung von Werkzeugmaschinen, wie beispielsweise
Bohr- oder Schleifgeräten, auftretenden Staub abzusaugen. Solche sogenannten Baustellensauger
umfassen üblicherweise in einem oberen Bereich einen Saugerkopf und in einem unteren
Bereich der Staubsaugvorrichtung einen Sammelbehälter für den aufgesaugten Staub.
Solche Staubsauger werden im Sinne der Erfindung vorzugsweise auch als Industriesauger,
Baustellensauger oder Bausauger bezeichnet.
[0003] Das Einsaugen des Staubs erfolgt bei bekannten Bausaugern mit einer Turbine, die
mit einem Motor angetrieben wird. Insbesondere erzeugt die Turbine einen Absaugstrom,
indem in der Staubsauvorichtung ein Unterdruck bereitgestellt wird. Vorzugsweise kann
die Turbine auch als Gebläse ausgebildet sein. Die Turbine bzw. das Gebläse sind empfindliche
Bauteile der Staubsaugvorrichtung, die insbesondere vor Staub geschützt werden müssen.
Daher sind dem Gebläse oder der Turbine üblicherweise Filter oder Filterelemente vorgeschaltet,
um etwaigen Staub, der im Absaugstrom verblieben ist, aus dem Absaugstrom herauszufiltern,
bevor der Staub in den Bereich der Turbine oder des Gebläses gelangt. Diese Filter
oder Filterelemente können sich im Laufe der Zeit mit Staub zusetzen, wodurch ihre
Funktionalität beeinträchtigt werden kann.
[0004] Konventionelle Baustellensauger, die aus dem Stand der Technik bekannt sind, verfügen
üblicherweise über eine Filterabreinigungseinheit, mit der der Filter der Staubsaugvorrichtung
in regelmäßigen Abständen gereinigt werden kann. Eine solche Filterreinigung wird
im Sinne der Erfindung bevorzugt als "Filterabreinigung" bezeichnet. Zumeist wird
bei der Filterabreinigung der Unterdruck in der Staubsaugvorrichtung reduziert, wodurch
das Einsaugen des Staubs kurzfristig unterbrochen und der Filter gereinigt wird. In
einigen Vorrichtungen ist vorgesehen, die Filterelemente mit einem Gegenstrom durchzuspülen
und so einen gegebenenfalls vorhandenen Filterkuchen zu lösen. Üblicherweise wird
der Filterreinigungsprozess zeitbasiert gesteuert. Beispielsweise können in der Staubsaugvorrichtung
bzw. einer Steuereinheit der Staubsaugvorrichtung regelmäßig wiederkehrende Zeitabstände
hinterlegt oder definiert sein, in denen die Filterabreinigung automatisch durchgeführt
wird. Bei solchen zeitbasierten Filterabreinigungsvorgängen werden somit in regelmäßigen
Zeitabständen Abreinigungszyklen durchgeführt. Die Qualität der Abreinigung kann mit
einer Abreinigungsgüte beschrieben bzw. dokumentiert werden.
[0005] Nachteilig an den aus dem Stand der Technik bekannten Filterabreinigungsverfahren
ist jedoch, dass eine Berücksichtigung des Filterverschleißes bzw. der Filteralterung
bei der Steuerung bzw. Veranlassung des Filterabreinigungsprozesses nicht stattfindet,
so dass ein wesentlicher Faktor für die Erreichung einer hohen Abreinigungsqualität
bei der Steuerung der Abreinigung nicht einbezogen wird. Dadurch kann es vorkommen,
dass die Abreinigung zu nicht geeigneten Zeiten stattfindet oder dass sie entweder
zu früh und damit zu häufig oder zu selten und damit nach Überschreiten eines Qualitätsmaximums
durchgeführt wird. Eine zu häufige Abreinigung ist insofern nachteilig, dass bei der
Abreinigung der Unterdruck in der Staubsaugvorrichtung reduziert werden muss, wodurch
eine kurzfristige, unerwünschte Unterbrechung des Staubeinsaugens bewirkt wird. Eine
zu späte bzw. zu selten durchgeführte Abreinigung des Filters ist nachteilig, weil
dadurch Zeiträume entstehen können, in denen der Filter bereits stark zugesetzt ist,
so dass gegebenenfalls die Saugleistung der Staubsaugvorrichtung beeinträchtigt ist.
Dadurch kann die Filterwirkung herabgesetzt werden und Staub kann vermehrt in den
Bereich der Turbine bzw. des Gebläses gelangen. Dies kann wiederum zu Beschädigungen
oder Beeinträchtigungen von Turbine und/oder Gebläse führen.
[0006] Das Dokument
EP 2 644 076 A1 beschreibt ein Verfahren zur Steuerung eines Abreinigungsprozesses in einer Staubsaugvorrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Verfahrensanspruchs 1.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die vorstehend beschriebene Probleme zu
lösen und ein Verfahren zur Steuerung eines Abreinigungsprozesses in einer Staubsaugvorrichtung
bereitzustellen, mit dem eine bedarfsgereichte Filterabreinigung mit Effizienzscheck
ermöglicht wird und bei dem die Steuerung und Veranlassung eines Abreinigungsprozesses
unter Berücksichtigung des Filterverschleißes bzw. der Filteralterung erfolgt.
[0008] Die Aufgabe wird dadurch gelöst durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche.
Vorteilhafte Ausführungsformen zu dem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche finden
sich in den abhängigen Unteransprüchen.
[0009] Die Aufgabe wird hierbei gelöst durch ein Verfahren zur Steuerung eines Abreinigungsprozesses
in einer Staubsaugvorrichtung, wobei die Staubsaugvorrichtung mindestens einen Filter
umfasst, der regelmäßig abgereinigt wird. Das Verfahren wird durch folgende Verfahrensschritte
gekennzeichnet:
- a) Festlegung eines ersten Referenzwertes, der einen Druckbereich definiert,
- b) Ermittlung eines Differenzdruckwertes, der einen aktuellen Zustand des Filters
beschreibt,
- c) Bestimmung, ob der Differenzdruckwert in dem unter a) definierten Druckbereich
liegt,
- d) Festlegung eines zweiten Referenzwertes, indem entweder der erste Referenzwert
beibehalten wird oder der erste Referenzwert durch den unter b) ermittelten Differenzdruckwertes
ersetzt wird, wobei die Festlegung des zweiten Referenzwerts in Abhängigkeit davon
erfolgt, ob der unter b) ermittelte Differenzdruckwert in dem unter a) definierten
Druckbereich liegt.
[0010] Mit dem vorgeschlagenen Steuerungsverfahren kann eine wirksame, leistungsstarke und
bedarfsgerechte Filterabreinigung bereitgestellt werden, die einen Effizienzcheck
sowie überraschenderweise eine Berücksichtigung von Filterverschleiß bzw. Filteralterung
ermöglicht. Die Berücksichtigung des Filterverschleißes bzw. der Filteralterung wird
insbesondere durch die Anpassung des Referenzwertes ermöglicht, der in Abhängigkeit
eines aktuellen Druckwertes, der in der Staubsaugvorrichtung ermittelt wird, beibehalten
oder geändert werden kann. Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass
die Filterabreinigung differenzdruckabhängig gesteuert, d.h. veranlasst, wird. Dadurch
wird vorteilhafterweise ermöglicht, dass der Filterverschleiß und/oder die Filteralterung
bei der Steuerung der Filterabreinigung berücksichtigt werden kann.
[0011] Im Kontext der vorliegenden Erfindung wird zunächst ein erster Referenzwert festgelegt.
Dieser Referenzwert beschreibt vorzugsweise den Zustand des Filters oder der den Filter
bildendenden Filterelemente. Es ist im Sinne der Erfindung insbesondere bevorzugt,
dass der erste Referenzwert einen Zustand des Filters bzw. der Filterelemente in Bezug
auf die Alterung bzw. den Verschleiß beschreibt. Dieser Zustand der Filter bzw. der
Filterelemente kann vorteilhafterweise mit der Güte der Filterabreinigung korrespondieren,
so dass von dem ersten Referenzwert vorzugsweise Aussagen über die Güte der Filterabreinigung
abgeleitet werden können. Der erste Referenzwert wird bevorzugt vor oder bei Inbetriebnahme
der Staubsaugvorrichtung ermittelt, so dass er vorzugsweise den Zustand des Filters
oder der Filterelemente zu Beginn des Saugbetriebs der Staubsaugvorrichtung darstellt.
Es kann im Sinne der Erfindung auch bevorzugt sein, dass erste Referenzwert nach einer
zuvor festgelegten Betriebszeit oder nach Durchführung einer bestimmten Anzahl von
Abreinigungszyklen ermittelt wird, so dass der erste Referenzwert vorzugsweise den
Zustand des Filters oder der Filterelemente nach einer kurzen Betriebszeit der Staubsaugvorrichtung
beschreibt. Es kann im Sinne der Erfindung auch bevorzugt sein, dass der erste Referenzwert
dadurch festgelegt oder überprüft wird, indem ein Differenzdruck- bzw. ein Strömungswiderstandswert
ermittelt wird und dieser Differenzdruck- bzw. Strömungswiderstandswert von einem
maximalen Differenzdruck- bzw. einen Strömungswiderstandswert abgezogen wird.
[0012] In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beschreibt der
Referenzwert einen Zustand, der beim Einschalten des Staubsaugers ermittelt wird und
der als Zielwert für weitere Abreinigungen vorsehen ist. Vorteilhafterweise kann dieser
Zielwert durch Anwendung der genannten Verfahrensschritte je nach Bedarf und in Abhängigkeit
von dem Zustand des Filters nach oben oder nach unten korrigiert werden, so dass im
Kontext der vorliegenden Erfindung insbesondere eine Anpassung des Zielwertes für
die Filterabreinigung bzw. die Filterabreinigungsgüte erfolgt.
[0013] Es wird im Kontext der vorliegenden Erfindung davon ausgegangen, dass bei Differenzdruck-
bzw. Strömungswiderstandswerten oberhalb eines minimalen Differenzdruck- bzw. eines
Strömungswiderstandswertes, der für eine akzeptable Filterabreinigung steht, eine
akzeptable Filterabreinigung durchgeführt wird. Es ist im Sinne der Erfindung insbesondere
bevorzugt, dass der erste Referenzwert in Abhängigkeit von Betriebsparametern, die
in Bezug auf die Staubsaugvorrichtung und ihren Betrieb ermittelt werden können, festgelegt
werden kann. In anderen Ausgestaltungen der Erfindungen kann der erste Referenzwert
auch als theoretischer Wert vorgegeben werden.
[0014] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass der erste Referenzwert als Ausgangspunkt
für das vorgeschlagene Verfahren verwendet wird. Der erste Referenzwert kann vorzugsweise
einer Druckdifferenz im Luftstrom oder Absaugvolumenstrom entsprechen, wobei die Druckdifferenz
vorzugsweise im Luftstrom vor und hinter dem Filter gemessen wird. Mit anderen Worten
ist es im Sinne der Erfindung bevorzugt, einen Druck im Luft- oder Absaugstrom an
unterschiedlichen Punkten in der Staubsaugvorrichtung zu ermitteln, wobei ein erster
Messpunkt beispielsweise im Luftstrom vor Durchgang des Luftstroms durch den Filter
vorliegen kann und ein zweiter Messpunkt im Luftstrom hinter dem Filter bzw. nach
Durchgang des Luftstroms durch den Filter vorliegen kann. Mit noch anderen Worten
ist es im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass eine Druckdifferenz im Luftstrom vor
und hinter dem Filter ermittelt wird. Je nach Filterverunreinigung wird die Druckdifferenz
größer oder kleiner ausfallen, wobei geringe Verschmutzungsgrade mit einer geringen
Druckdifferenz assoziiert werden und starke Verschmutzungen mit einer großen Druckdifferenz.
[0015] Wenn eine geringe Druckdifferenz festgestellt wird, kann dies auf einen geringen
Verschmutzungs- oder Zusetzungsgrad des Filters hindeuten, was für eine gute Qualität
des Abreinigungsvorgangs spricht. Bei Feststellung einer hohen Druckdifferenz kann
auf einen hohen Verschmutzungs- oder Zusetzungsgrad des Filters geschlossen werden,
was für eine eingeschränkte Abreinigungsleistung und eine reduzierte Qualität des
Abreinigungsvorgangs spricht.
[0016] Es kann im Sinne der Erfindung auch vorgesehen sein, dass die ermittelten Druck-
bzw. Druckdifferenzwerte informationstechnologisch weiterverarbeitet werden. Beispielsweise
können Kennwerte, Kenngrößen oder Vergleichsdaten aus den ermittelten Druck- bzw.
Druckdifferenzwerten berechnet und/oder abgeleitet werden. In einer ganz besonders
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die ermittelten Druck- bzw. Druckdifferenzwerte
verwendet, um aus ihnen einen Strömungswiderstand zu berechnen. Insbesondere kann
dazu ein c
w-Wert ermittelt werden, der vorzugsweise den Strömungswiderstand beschreibt, den der
Filter im Luft- oder Absaugstrom aufweist. Es hat sich gezeigt, dass der Strömungswiderstandswert
des Filters besonders gut auf Grundlage der ermittelten Druck- bzw. Druckdifferenzwerten
ermittelt werden kann. Darüber hinaus hat der c
w-Wert des Filters eine besonders hohe technische Aussagekraft in Bezug auf den Verschmutzungsgrad
des Filters bzw. die Güte der Filterabreinigung. Es ist im Sinne der Erfindung insbesondere
bevorzugt, dass der Strömungswiderstandwert unter Verwendung der Motorkennlinie der
Staubsaugvorrichtung ermittelt wird.
[0017] Der Druckbereich, der im Kontext der vorliegenden Erfindung um den ersten Referenzwert
gelegt wird, kann beispielsweise so festgelegt werden, dass der erste Referenzwert
mittig oder im Wesentlichen mittig in dem Druckbereich liegt. Es kann auch bevorzugt
sein, dass der erste Referenzwert eine obere oder eine untere Grenze des Druckbereichs
darstellt und dass der Druckbereich jeweils von einem zweiten Schwellenwert begrenzt
wird. Beispielsweise kann der Druckbereich, der durch den Referenzwert festgelegt
wird, einen Differenzdruck- bzw. einen Strömungswiderstandswert umfassen, der als
ausreichend für eine qualitativ akzeptable Filterabreinigung angesehen wird. Dieser
Differenzdruck- bzw. einen Strömungswiderstandswert kann beispielsweise eine Grenze
des Druckbereichs darstellen
[0018] Nach einer zuvor festgelegten Betriebszeit oder nach Durchführung einer bestimmten
Anzahl von Abreinigungszyklen kann im Kontext der vorliegenden Erfindung ein Differenzdruckwert
ermittelt werden, der einen aktuellen Zustand des Filters beschreibt. Bei diesem Differenzdruckwert
handelt es sich bevorzugt um den Unterschied zwischen den Druckverhältnissen im Luft-
oder Absaugstrom vor und hinter dem Filter, der insbesondere durch den Vergleich von
Druckwerten, die vor und hinter dem Filter im Absaugstrom ermittelt werden, bestimmt
wird. Vorzugsweise wird der Unterschied zwischen den Druckverhältnissen im Sinne der
Erfindung auch als Druckdifferenz bezeichnet. Es ist im Sinne der Erfindung ganz besonders
bevorzugt, dass nach einer bestimmten Betriebszeit oder nach Durchführung einer bestimmten
Anzahl von Abreinigungsvorgängen ein Vergleich zwischen dem ursprünglichen festgelegten
ersten Referenzwert und dem ermittelten Druckdifferenzwert durchgeführt wird. Weichen
die beiden Werte von einem vordefinierten Schwellenwert ab, so wird der ermittelten
Druckdifferenzwert zum Vergleich für Folgeabreinigungen herangezogen. Durch diesen
Vergleich ermöglicht die Erfindung vorteilhafterweise die Berücksichtigung des Alterungsprozesses
bzw. des Zusetzens des Filters. Es ist im Sinne der Erfindung insbesondere bevorzugt,
dass der ermittelte Differenzdruckwert mit dem ersten Referenzwert verglichen wird.
Somit umfasst das vorgeschlagene Verfahren in einer bevorzugten Ausgestaltung den
folgenden Verfahrensschritt: Vergleich des zuvor ermittelten Differenzdruckwertes
mit dem ersten Referenzwert.
[0019] Anschließend wird bestimmt, ob der Differenzdruckwert in dem zuvor definierten Druckbereich
liegt. In Abhängigkeit davon, ob der zuvor ermittelte Differenzdruckwert in dem anfangs
definierten Druckbereich liegt, wird ein zweiter Referenzwert festgelegt, wobei hier
folgende Fallunterscheidung vorgenommen wird. Wenn der ermittelte Differenzdruckwert
in dem zuvor definierten Druckbereich liegt, wird der erste Referenzwert beibehalten.
Wenn der ermittelte Differenzdruckwert nicht in dem zuvor definierten Druckbereich
liegt, wird der erste Referenzwert durch den aktuell ermittelten Differenzdruckwert
ersetzt, wodurch der zweite Referenzwert erhalten wird. Dieser zweite Referenzwert
wird vorzugsweise als Ausgangspunkt für die folgenden Abreinigungsprozesse verwendet,
so dass der zweite Referenzwert bei Wiederholung des Verfahrens bevorzugt als "erster
Referenzwert" verwendet wird. Es kann im Sinne der Erfindung auch bevorzugt sein,
dass die Festlegung des zweiten Referenzwertes davon abhängig gemacht wird, wie sich
der aktuell ermittelte Differenzdruck zum ersten Referenzwert verhält. Es ist im Sinne
der Erfindung insbesondere bevorzugt, dass der Differenzdruckwert durch Differenzbildung
von Druckwerten ermittelt wird, die in einem Absaugstrom der Staubsaugvorrichtung
vor und hinter dem Filter erfassbar sind.
[0020] Die Festlegung des zweiten Referenzwertes entspricht im Sinne der Erfindung bevorzugt
einer Anpassung des Referenzwerts, die durchgeführt wird, um vorteilhafterweise eine
Berücksichtigung der Filteralterung zu erreichen. Wenn bei dieser Anpassung der erste
Referenzwert durch den ermittelten Druckwert ersetzt wird und der ermittelte Druckwert
mit einem stärker gealterten Filter korrespondiert, kann diese stärkere Alterung bei
der Durchführung bzw. der Steuerung der nachfolgenden Filterabreinigungsprozesse berücksichtigt
werden. Die vorgeschlagene Staubsaugvorrichtung wird in diesem Ausführungsbeispiel
daher nicht mehr versuchen, die ursprüngliche Güte der Filterabreinigung zu erreichen.
Dies konnte bisher zu Problemen führen, wenn eine automatische Filterabreinigungssteuerung
stets versucht hatte, eine Filterabreinigungsgüte, wie sie von einem unbenutzten Filter
zu erwarten ist, zu erreichen, weil dadurch ggf. zu häufig Filterabreinigungsprozesse
initiiert wurden. Bei einer Staubsaugvorrichtung, die gemäß dem vorgeschlagenen Steuerungsverfahren
mit einer Anpassung der zu erreichenden Filterabreinigungsgüte an den aktuellen Filterzustand
arbeitet, werden die Filterabreinigungsprozesse vielmehr in Abhängigkeit von einem
aktuellen Bedarf und in Abhängigkeit des Filters in Bezug auf seine Alterung und/oder
seinen Verschleiß veranlasst. Damit kann vorteilhafterweise die Anzahl von Filterabreinigungsprozessen
pro Zeiteinheit optimiert werden, so dass einerseits der Staubsabsaugprozess nicht
zu häufig unterbrochen werden muss und andererseits eine effiziente Saugleistung der
Staubsaugvorrichtung und eine effiziente Filterung des Luftstroms in der Staubsaugvorrichtung
erreicht wird.
[0021] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass der zweite Referenzwert größer ist
als der erste Referenzwert. Es kann in anderen Ausgestaltungen des Verfahrens auch
bevorzugt sein, dass der zweite Referenzwert kleiner ist als der erste Referenzwert.
Das ist insbesondere dann der Fall, wenn eine überdurchschnittlich gute Abreinigung
festgestellt wird. Mit anderen Worten kann im Falle einer überdurchschnittlichen guten
Abreinigung der neue, zweite Referenzwert durch eine Rekalibrierung auch unter den
ursprünglichen ersten Referenzwert gesetzt werden. Das kann beispielsweise dann der
Fall sein, wenn die vorgenommenen Abreinigungen zu so guten Abreinigungsergebnisse
geführt haben, dass der Filter nach Durchführung der Abreinigung einen geringeren
Verschmutzungsgrad aufweist als zum Beispiel bei Start der Staubsaugvorrichtung. Insofern
kann es im Sinne der Erfindung bevorzugt sein, dass die Verfahrensschritte nicht nur
einmal durchlaufen werden, sondern dass sie wiederholt durchgeführt werden.
[0022] Die Erfindung bietet eine bedarfsgerechte, differenzdruckabhängige Filterabreinigung
mit Effizienzcheck, wobei der Effizienzcheck insbesondere durch den Vergleich des
aktuell ermittelten Differenzdruckwertes mit dem ersten Referenzwert erreicht wird,
sowie der anschließenden Festlegung des zweiten Referenzwerts in Abhängigkeit davon,
wie sich der aktuelle Differenzdruckwert in Bezug auf den ersten Referenzwert verhält.
Vorzugsweise kann der zweite Referenzwert dem ersten Referenzwert entsprechen oder
der erste Referenzwert kann durch den aktuellen Differenzdruckwert ersetzt werden,
wodurch ein neuer oder veränderter Referenzwert erhalten wird, der vorzugsweise als
zweiter Referenzwert bezeichnet wird. Vorzugsweise umfasst das vorgeschlagene Verfahren
eine Referenzwertanpassung, um den Alterungsprozess bzw. den Verschleiß des Filters
zu berücksichtigen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann der Referenzwert
rekalibiert werden, wenn es zu einem Unterschreiten des ursprünglichen, d.h. des ersten
Referenzwerts kommt.
[0023] In einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung eine Filterabreinigung der Staubsaugvorrichtung,
die mit dem vorgeschlagenen Verfahren steuerbar ist, d.h. gesteuert werden kann. Die
Staubsaugvorrichtung umfasst vorzugsweise Sensoren zur Ermittlung von Druckwerten,
wobei die Sensoren insbesondere in einem Absaugstrom der Staubsaugvorrichtung vor
und hinter dem Filter angeordnet sind. Dadurch können die mindestens zwei Druckwerte
bestimmt werden, aus denen durch Differenzbildung, also insbesondere durch Durchführung
einer Subtraktion, der Differenzdruckwert gebildet werden kann. Vorzugsweise umfasst
die Staubsaugvorrichtung darüber hinaus eine Steuereinrichtung zur Veranlassung und
Durchführung der Verfahrensschritte des Steuerverfahrens.
[0024] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Figurenbeschreibung.
In der Figur sind verschiedene Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung dargestellt.
Die Figur, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination.
Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen
weiteren Kombinationen zusammenfassen.
[0025] In den Figuren sind gleiche und gleichartige Komponenten mit gleichen Bezugszeichen
beziffert. Es zeigen:
- Fig. 1
- Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens
Ausführungsbeispiele:
[0026] Figur 1 zeigt eine bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens zur Steuerung eines Abreinigungsprozesses
in einer Staubsaugvorrichtung. Bei dem in Figur 1 mit einem Ablaufdiagramm schematisch
dargestellten Verfahren wird eine bedarfsgerechte, differenzdruckabhängige Filterabreinigung,
bei der auch die Filteralterung bzw. der Filterverschleiß berücksichtig wird, dadurch
erreicht, dass ein Referenzwert, der vorzugsweise einen Zustand des Filters der Staubsaugvorrichtung
beschreibt, im Laufe der Zeit an eine etwaige Filteralterung oder einen etwaigen Filterverschleiß
angepasst werden kann. Der Referenzwert, der im Sinne der Erfindung bevorzugt auch
als erster Referenzwert bezeichnet wird, wird vorzugsweise als Steuerparameter für
das vorgeschlagene Steuerungsverfahren verwendet. Er kann Aufschluss geben über einen
Filterzustand der Staubsaugvorrichtung, so dass der Referenzwert vorzugsweise angibt,
welche Filterabreinigungsgüte mit der Filterabreinigung angestrebt werden soll. Dadurch
kann im Laufe der Betriebszeit einer Staubsaugvorrichtung der Tatsache Rechnung getragen
werden, dass sich die Filter der Staubsaugvorrichtung durch den Betrieb zusetzen können,
so dass die Staubsaugvorrichtung bei nachfolgenden Abreinigungsprozessen nicht mehr
die ursprüngliche Filterabreinigungsgüte zu erreichen versucht, sondern eine an den
aktuellen Filterzustand angepasste Filterabreinigungsgüte.
[0027] Dies wird vorzugsweise dadurch erreicht, dass der Referenzwert an einen aktuellen
Filterzustand angepasst werden kann, wobei der aktuelle Filterzustand vorteilhafterweise
durch einen Differenzdruckwert beschrieben wird, der im Absaugstrom vor und hinter
dem Filter ermittelt wird.
1. Verfahren zur Steuerung eines Abreinigungsprozesses in einer Staubsaugvorrichtung,
wobei die Staubsaugvorrichtung mindestens einen Filter umfasst, der regelmäßig abgereinigt
wird,
mit folgenden Verfahrensschritten:
a) Festlegung eines ersten Referenzwertes, der einen Druckbereich definiert,
b) Ermittlung eines Differenzdruckwertes, der einen aktuellen Zustand des Filters
beschreibt,
c) Bestimmung, ob der Differenzdruckwert in dem unter a) definierten Druckbereich
liegt, gekennzeichnet durch den weiteren Verfahrensschritt:
d) Festlegung eines zweiten Referenzwertes, indem entweder der erste Referenzwert
beibehalten wird oder der erste Referenzwert durch den unter b) ermittelten Differenzdruckwertes
ersetzt wird, wobei die Festlegung des zweiten Referenzwerts in Abhängigkeit davon
erfolgt, ob der unter b) ermittelte Differenzdruckwert in dem unter a) definierten
Druckbereich liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zweite Referenzwert größer ist als der erste Referenzwert.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zweite Referenzwert kleiner ist als der erste Referenzwert.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Referenzwert einen Zustand des Filters der Staubsaugvorrichtung oder eine
Abreinigungsqualität beschreibt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
der Differenzdruckwert durch Differenzbildung von Druckwerten ermittelt wird, die
in einem Absaugstrom der Staubsaugvorrichtung vor und hinter dem Filter erfassbar
sind.
6. Staubsaugvorrichtung
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Filterabreinigung der Staubsaugvorrichtung mit dem Verfahren nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche steuerbar ist.
7. Staubsaugvorrichtung nach Anspruch 6
dadurch gekennzeichnet, dass
die Staubsaugvorrichtung Sensoren zur Ermittlung von Druckwerten umfasst, wobei die
Sensoren in einem Absaugstrom der Staubsaugvorrichtung vor und hinter dem Filter angeordnet
sind.
8. Staubsaugvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7
dadurch gekennzeichnet, dass
die Staubsaugvorrichtung eine Steuereinrichtung zur Veranlassung und Durchführung
der Verfahrensschritte des Steuerverfahrens umfasst.
1. Method for controlling a clearing process in a vacuum cleaning device, wherein the
vacuum cleaning device comprises at least one filter, which is cleared regularly,
having the following method steps:
a) stipulating a first reference value, which defines a pressure range,
b) obtaining a differential pressure value, which describes a current state of the
filter,
c) determining whether the differential pressure value is in the pressure range defined
in a),
characterized by the further method step:
d) stipulating a second reference value, either by retaining the first reference value
or replacing the first reference value by the differential pressure value obtained
in b), wherein the second reference value is specified in a manner dependent on whether
the differential pressure value obtained in b) is in the pressure range defined in
a).
2. Method according to Claim 1,
characterized in that
the second reference value is greater than the first reference value.
3. Method according to Claim 1,
characterized in that
the second reference value is less than the first reference value.
4. Method according to one or more of the preceding claims,
characterized in that
the first reference value describes a state of the filter of the vacuum cleaning device
or a clearing quality.
5. Method according to one or more of the preceding claims,
characterized in that
the differential pressure value is obtained by forming the difference between pressure
values which can be detected in an extraction flow of the vacuum cleaning device upstream
and downstream of the filter.
6. Vacuum cleaning device,
characterized in that
filter clearing of the vacuum cleaning device can be controlled by means of the method
according to one or more of the preceding claims.
7. Vacuum cleaning device according to Claim 6,
characterized in that
the vacuum cleaning device comprises sensors for obtaining pressure values, wherein
the sensors are arranged in an extraction flow of the vacuum cleaning device upstream
and downstream of the filter.
8. Vacuum cleaning device according to Claim 6 or 7,
characterized in that
the vacuum cleaning device comprises a control device for initiating and carrying
out the method steps of the control method.
1. Procédé de commande d'un processus de dépoussiérage dans un dispositif d'aspiration
de poussière, le dispositif d'aspiration de poussière comprenant au moins un filtre
qui est dépoussiéré régulièrement, comprenant les étapes de procédé suivantes consistant
à :
a) spécifier une première valeur de référence qui définit une plage de pression,
b) établir une valeur de pression différentielle qui décrit un état actuel du filtre,
c) déterminer si la valeur de pression différentielle se situe dans la plage de pression
définie au point a),
caractérisé par l'étape de procédé supplémentaire consistant à :
d) spécifier une deuxième valeur de référence soit en maintenant la première valeur
de référence, soit en remplaçant la première valeur de référence par la pression différentielle
établie au point b), la spécification de la deuxième valeur de référence étant effectuée
en fonction du fait que la valeur de pression différentielle établie au point b) est
située ou non dans la plage de pression définie au point a).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la deuxième valeur de référence est supérieure à la première valeur de référence.
3. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la deuxième valeur de référence est inférieure à la première valeur de référence.
4. Procédé selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que la première valeur de référence décrit un état du filtre du dispositif d'aspiration
de poussière ou une qualité de dépoussiérage.
5. Procédé selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que la valeur de pression différentielle est établie par la soustraction de valeurs de
pression qui peuvent être détectées dans un courant d'aspiration du dispositif d'aspiration
de poussière devant et derrière le filtre.
6. Dispositif d'aspiration de poussière, caractérisé en ce qu'un dépoussiérage de filtre du dispositif d'aspiration de poussière peut être commandé
par le procédé selon une ou plusieurs des revendications précédentes.
7. Dispositif d'aspiration de poussière selon la revendication 6, caractérisé en ce que le dispositif d'aspiration de poussière comprend des capteurs pour établir des valeurs
de pression, les capteurs étant disposés dans un courant d'aspiration du dispositif
d'aspiration de poussière devant et derrière le filtre.
8. Dispositif d'aspiration de poussière selon la revendication 6 ou 7, caractérisé en ce que le dispositif d'aspiration de poussière comprend un dispositif de commande pour initier
et exécuter les étapes de procédé du procédé de commande.