[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dehnungsfugenprofilsystem zur Erzeugung einer
Dehnungsfuge bei der Herstellung eines starren Bodenbelags.
[0002] Dehnungsfugenprofile sind im Stand der Technik in unterschiedlichsten Ausgestaltungen
bekannt. Sie werden bei der Herstellung eines starren Bodenbelags aus Fliesen oder
Natursteinen oberhalb einer im Untergrund vorhandenen Dehnungsfuge positioniert und
am Untergrund befestigt, woraufhin beidseitig des Dehnungsfugenprofils die Bodenbelagsplatten
verlegt werden. Im Handel erhältliche Dehnungsfugenprofile weisen häufig zwei L-förmige
Profile aus Metall oder Kunststoff auf, die jeweils einen Auflageschenkel und einen
aufwärts von diesem vorstehenden, meist senkrecht zu diesem angeordneten Anlageschenkel
definieren. Die beiden L-förmigen Profile sind parallel zueinander in einem vorbestimmten
Abstand derart angeordnet, dass die Auflageschenkel jeweils miteinander fluchten,
während die Anlageschenkel zueinander weisen. Zwischen den Anlageschenkeln ist ein
als Bewegungszone dienender Freiraum vorgesehen, der teilweise mit einem die beiden
Anlageschenkel miteinander verbindenden, elastischen und weichen Material überbrückt
wird, bei dem es sich beispielsweise um einen Silikonwerkstoff handeln kann. Die Auflageschenkel
sind jeweils mit einer Vielzahl von in Längsrichtung voneinander beabstandeten Durchgangsöffnungen
versehen, die zur Fixierung der Auflageschenkel am Untergrund dienen. Bei der Montage
eines solchen Dehnungsfugenprofils werden die Auflageschenkel unter Einsatz eines
Dünnbettmörtels am Untergrund befestigt, der die Auflageschenkel einbettet und die
Durchgangsöffnungen durchdringt. Anschließend werden die Bodenbelagsplatten derart
verlegt, dass diese die Auflageschenkel abdecken und stirnseitig zu den Anlageschenkel
des Dehnungsfugenprofils weisen. Ein Dehnungsfugenprofil der zuvor beschriebenen Art
wird beispielsweise von Schlüter Systems KG unter der Produktbezeichnung "Schlüter
®-Dilex-BWB" vertrieben.
[0003] Ein Nachteil eines Dehnungsfugenprofils mit einem solchen Aufbau besteht darin, dass
die mit diesem im verlegten Zustand generierte Dehnungsfuge gegenüber den sonstigen
zwischen den einzelnen Fliesen- oder Natursteinplatten vorhandenen Fugen optisch recht
breit erscheint. Dies liegt daran, dass zu der eigentlichen Breite des Dehnungsfugenprofils
noch die Breite der zementären Fugen zwischen dem Dehnungsfugenprofil und den angrenzenden
Fliesen- oder Natursteinplatten hinzukommt.
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
darin, ein Dehnungsfugenprofilsystem mit verbessertem Aufbau zu schaffen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe schafft die vorliegende Erfindung ein Dehnungsfugenprofilsystem
zur Erzeugung einer Dehnungsfuge bei der Herstellung eines starren Bodenbelags, umfassend
- ein Profil mit einem aus einem ersten Material hergestellten, im Querschnitt L-artig
ausgebildeten ersten Profilelement, das sich in einer Längsrichtung erstreckt und
einen zur Auflage auf einen Untergrund vorgesehenen ersten Auflageschenkel und einen
ersten Anlageschenkel aufweist, der an eine der Längskanten des Auflageschenkels angebunden
ist und aufwärts von diesem vorsteht, einem aus dem ersten Material hergestellten
zweiten Profilelement, das einen zweiten Anlageschenkel aufweist, der korrespondierend
zum ersten Anlageschenkel ausgebildet ist und sich insbesondere parallel zum ersten
Anlageschenkel erstreckt, und einem aus einem eine höhere Elastizität als das erste
Material aufweisenden zweiten Material hergestellten, stegartig ausgebildeten, sich
in Längsrichtung erstreckenden Verbindungselement, das sich zwischen den beiden Profilelementen
erstreckt, diese im unteren Bereich miteinander verbindet und gemeinsam mit den beiden
Anlageschenkeln eine nach oben offene, sich in Längsrichtung erstreckende Einstecköffnung
bildet, und
- ein aus einem eine höhere Elastizität als das erste Material aufweisenden dritten
Material hergestelltes Dichtungselement, das sich in Längsrichtung erstreckt, im Querschnitt
T-artig mit einem abwärts vorstehenden, zum Einstecken in die Einstecköffnung ausgebildeten
Einsteckschenkel und mit zwei seitwärts vorstehenden Kompressionsschenkeln ausgebildet
ist, wobei die Kompressionsschenkel, wenn der Einsteckschenkel in der Einstecköffnung
angeordnet ist, jeweils auswärts von den Anlageschenkeln vorstehen, wobei das dritte
Material dem zweiten Material entsprechen kann.
[0006] Bei der Herstellung eines starren Bodenbelags aus Fliesen- oder Natursteinplatten
auf einem mit einer Dehnungsfuge versehenen Untergrund wird das Profil des erfindungsgemäßen
Dehnungsfugenprofilsystems in einem ersten Schritt derart positioniert, dass sich
das elastische Verbindungselement oberhalb entlang der Dehnungsfuge erstreckt, woraufhin
der zumindest eine Auflageschenkel am Untergrund befestigt wird, bevorzugt unter Verwendung
eines Dünnbettmörtels bzw. Fliesenklebers. In einem weiteren Schritt kann zusätzlicher
Dünnbettmörtel auf die Oberseiten des zumindest einen Auflageschenkels des Dehnungsfugenprofils
aufgetragen werden. Anschließend werden die Fliesen- oder Natursteinplatten im Dünnbettmörtel
derart verlegt, dass die Stirnseiten der Fliesen- oder Natursteinplatten unmittelbar
an den Anlageschenkeln zur Anlage kommen. Die Höhe des Profils wird entsprechend der
Höhe der Fliesen- oder Natursteinplatten gewählt. Anschließend werden die zwischen
den Fliesen- oder Natursteinplatten vorhandenen Zwischenräume nach dem Trocknen des
Dünnbettmörtels mit einem geeigneten Fugenmörtel verfugt. In einem letzten Schritt
wird der Einsteckschenkel des Dichtungselements von oben in die Einstecköffnung eingedrückt,
bis die Kompressionsschenkel mit Druck an den Stirnseiten der benachbarten Fliesen-
oder Natursteinplatten anliegen. Auf diese Weise werden auch zwischen den Fliesen-
oder Natursteinplatten und den Anlageschenkeln etwaig vorhandene Zwischenräume abgedeckt,
weshalb das Vorsehen einer Mörtelfuge zwischen den Fliesen- oder Natursteinplatten
und den Anlageschenkeln des erfindungsgemäßen Dehnungsfugenprofils nicht erforderlich
ist. Dies führt dazu, dass die Dehnungsfuge optisch wenig breit erscheint.
[0007] Bevorzugt handelt es sich bei dem ersten Material um einen Kunststoff, insbesondere
um einen hart eingestellten Kunststoff.
[0008] Bei dem zweiten Material und/oder bei dem dritten Material handelt es sich vorteilhaft
um ein weich eingestelltes Silikon- oder Kunststoffmaterial, das insbesondere pilz-
und bakterienresistent ausgebildet ist.
[0009] Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist das zweite Profilelement
im Querschnitt L-artig ausgebildet und weist einen zur Auflage auf einen Untergrund
vorgesehenen zweiten Auflageschenkel auf, der an die untere Längskante des zweiten
Anlageschenkels angebunden ist. Ein zweiter Auflageschenkel verleiht dem Dehnungsfugenprofil
im installierten Zustand eine bessere Stabilität.
[0010] Bevorzugt ist/sind der erste Auflageschenkel und, wenn vorhanden, der zweite Auflageschenkel
mit einer Vielzahl von entlang der Längsrichtung verteilt angeordneten Durchgangsöffnungen
versehen. Derartige Durchgangsöffnungen dienen dazu, die Auflageschenkel bei ihrer
Montage in einem Kleber bzw. Dünnbettmörtel zu verankern.
[0011] Vorteilhaft weist der erste Auflageschenkel und, wenn vorhanden, der zweite Auflageschenkel
jeweils eine Höhe im Bereich von 0,5 bis 2mm auf, insbesondere im Bereich von 0,8
bis 1,2mm. Dies stellt sicher, dass das Dehnungsfugenprofil bei der Verlegung eines
starren Bodenbelags im Dünnbettverfahren zwischen Untergrund und Bodenbelag im Dünnbettmörtel
gut eingebettet werden kann.
[0012] Der erste Auflageschenkel und, wenn vorhanden, der zweite Auflageschenkel weisen
bevorzugt jeweils eine Breite im Bereich von 8 bis 30mm auf. Mit einer solchen Breite
kann eine sichere Befestigung des Dehnungsfugenprofils am Untergrund sichergestellt
werden.
[0013] Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung erstrecken sich die Anlageschenkel
jeweils senkrecht zu dem oder zu den Auflageschenkeln.
[0014] Vorteilhaft sind die Anlageschenkel zumindest im oberen Bereich mit einwärts weisenden,
sich in Längsrichtung erstreckenden Rastrippen versehen, um dem Dichtungselement einen
guten Halt zu verleihen, wenn dieses mit seinem Einsteckschenkel in der Einstecköffnung
positioniert wird.
[0015] Die Anlageschenkel weisen in Längsrichtung bevorzugt einen konstanten Querschnitt
auf, wodurch die Fertigung des Dehnungsfugenprofils vereinfacht wird.
[0016] Die Anlageschenkel weisen vorteilhaft eine Höhe im Bereich von 4 bis 30mm auf.
[0017] Die Breite der Anlageschenkel liegt bevorzugt im Bereich von 0,5 bis 2mm, insbesondere
im Bereich von 0,8 bis 1,2mm.
[0018] Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem ersten
Profilelement und bei dem zweiten Profilelement jeweils um ein Strangprofil, wobei
die Strangprofile insbesondere identisch ausgebildet sind.
[0019] Der Einsteckschenkel ist bevorzugt mit auswärts vorstehenden Rastvorsprüngen versehen,
die insbesondere dazu ausgelegt sind, mit den zuvor genannten Rastrippen zusammenzuwirken,
wenn solche vorhanden sind.
[0020] Die Kompressionsschenkel sind vorteilhaft mit seitlichen, sich in Längsrichtung erstreckenden
Vertiefungen versehen, was die Verformbarkeit der Kompressionsschenkel verbessert.
[0021] Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist ein Abdeckelement vorgesehen,
das sich in Längsrichtung erstreckt, dessen Breite dem Abstand zwischen den Außenflächen
der Anlageschenkel entspricht und das auf die Anlageschenkel lösbar aufgesetzt werden
kann oder im Auslieferungszustand des Dehnungsfugenprofils mit zumindest einem Anlageschenkel
verbunden ist, wobei die Verbindung sollbruchstellenartig ausgeführt ist, um das Abdeckelement
einfach von dem oder von den Anlageschenkeln trennen zu können. Im letzteren Fall
kann das Abdeckelement auch mit beiden Anlageschenkeln verbunden sein, wobei beide
Verbindungen sollbruchstellenartig ausgeführt sind. Dann können die beiden Profilelemente
und das Abdeckelement auch einteilig hergestellt sein. Das Vorsehen eines Abdeckelementes
verhindert, dass beim Verfüllen der zwischen den Fliesen- oder Natursteinplatten vorhandenen
Fugen mit Fugenmörtel letzterer in die Einstecköffnung des Dehnungsfugenprofils gelangen
kann.
[0022] Bevorzugt ist das Abdeckelement aus einem vierten Material hergestellt ist, bei dem
es sich insbesondere um einen Kunststoff handelt.
[0023] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden
Beschreibung eines Dehnungsfugenprofilsystems gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung deutlich. Darin ist
Figur 1 eine perspektivische Ansicht eines Profils mit daran angeordnetem Abdeckelement,
wobei das Profil und das Abdeckelement Bestandteile eines Dehnungsfugenprofilsystems
gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bilden;
Figur 2 eine vergrößerte Vorderansicht der in Figur 1 dargestellten Anordnung;
Figur 3 eine perspektivische Ansicht des Profils nach dem Entfernen des Abdeckelements;
Figur 4 eine vergrößerte Vorderansicht des in Figur 3 gezeigten Profils;
Figur 5 eine perspektivische Ansicht eins Dichtungselements des Dehnungsfugenprofilsystems;
Figur 6 eine vergrößerte Vorderansicht des in Figur 5 gezeigten Dichtungselements;
Figur 7 eine perspektivische Ansicht des in den Figuren 3 und 4 gezeigten Profils,
an dem das in den Figuren 5 und 6 gezeigte Dichtungselement befestigt ist;
Figur 8 eine vergrößerte Vorderansicht der in Figur 9 gezeigten Anordnung;
Figur 9 eine Schnittansicht, die eine Bodenbelagsanordnung während der Herstellung
eines starren Bodenbelags unter Verwendung des Dehnungsfugenprofilsystems nach der
Durchführung eines ersten Installationsschrittes zeigt;
Figur 10 eine Schnittansicht der Bodenbelagsanordnung nach Durchführung eines zweiten
Installationsschrittes und
Figur 11 eine Schnittansicht der Bodenbelagsanordnung nach Durchführung eines dritten
Installationsschrittes.
[0024] Die Figuren 1 bis 8 zeigen die einzelnen Komponenten eines Dehnungsfugenprofilsystems
gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, das zu Erzeugung einer Dehnungsfuge
bei der Herstellung eines starren Bodenbelags dient.
[0025] Figur 1 zeigt ein Profil 1 mit einem daran befestigten Abdeckelement 2. Das Profil
1, das in Alleinstellung auch in den Figuren 3 und 4 dargestellt ist, umfasst ein
erstes Profilelement 3 und ein zweites Profilelement 4, die vorliegend identisch ausgebildet
sind, weshalb funktionsgleiche Bauteilbereiche nachfolgend der Einfachheit halber
mit denselben Bezugsziffern bezeichnet sind. Die Profilelemente 3 und 4 sind aus einem
ersten Material als Strangprofile hergestellt, bei dem es sich bevorzugt um einen
hart eingestellten Kunststoff handelt, wobei grundsätzlich auch andere Materialien
verwendet werden können, wie beispielsweise Metall oder eine Metalllegierung. Die
sich in Längsrichtung L erstreckenden Profilelemente 3 und 4 weisen jeweils einen
L-artig ausgebildeten Querschnitt auf, der durch einen zur Auflage auf einen Untergrund
vorgesehenen Auflageschenkel und durch einen vorliegend senkrecht aufwärts von dem
Auflageschenkel 5 vorstehenden Anlageschenkel 6 gebildet wird. Die Auflageschenkel
5 und die Anlageschenkel 6 weisen jeweils eine rechteckige Form auf. Die Auflageschenkel
haben bevorzugt eine Höhe h im Bereich von 0,5 bis 2 mm, insbesondere im Bereich von
0,8 bis 1,2 mm, und eine Breite b im Bereich von 8 bis 30 mm. Sie sind jeweils mit
einer Vielzahl von entlang der Längsrichtung L verteilt angeordneten Durchgangsöffnungen
7 versehen. Die Anlageschenkel 6 weisen eine Höhe H im Bereich von 4 bis 30 mm und
eine Breite B im Bereich von 0,5 bis 2 mm auf, insbesondere im Bereich von 0,8 bis
1,2 mm. Im oberen Bereich sind die Anlageschenkel 6 mit einwärts weisenden, sich in
Längsrichtung L erstreckenden Rastrippen 8 versehen. Neben den Profilelementen 3 und
4 umfasst das Profil 1 ferner ein Verbindungselement 9, das stegartig ausgebildet
ist, sich in Längsrichtung L zwischen den beiden Profilelementen 3 und 4 erstreckt
und diese im unteren Bereich derart miteinander verbindet, dass oberhalb des Verbindungselementes
9 eine nach oben offene Einstecköffnung 10 gebildet wird, die nach unten durch das
Verbindungselement 9 und seitlich durch die Innenseiten der Anlageschenkel 6 der beiden
Profilelemente 3 und 4 begrenzt wird, siehe hierzu insbesondere die Figuren 3 und
4. Das Verbindungselement 9 ist aus einem zweiten Material hergestellt, das eine höhere
Elastizität als das erste Material aufweist, aus dem die beiden Profilelemente 3 und
4 hergestellt sind. Bei dem zweiten Material handelt es sich bevorzugt um ein weich
eingestelltes Silikon- oder Kunststoffmaterial, das insbesondere pilz- und bakterienresistent
ausgebildet ist.
[0026] Das Abdeckelement 2 ist oberhalb der beiden Profilelemente 3 und 4 angeordnet und
vorliegend mit den beiden Anlageschenkeln 5 und 6 verbunden, wobei die Verbindungen
zwischen dem Abdeckelement 2 und den Anlageschenkeln 6 sollbruchstellenartig ausgeführt
sind, so dass sie manuell oder mit einem Werkzeug leicht getrennt werden können. Die
Profilelemente 3 und 4 und das Abdeckelement 2 sind bei der dargestellten Ausführungsform
einteilig als Strangprofil ausgeführt. Zur Ausbildung der Sollbruchstelle ist die
Materialstärke im Übergangsbereich zwischen den Anlageschenkeln 5 und 6 der Profilelemente
3 und 4 und dem sehr dünn gewählt. Grundsätzlich könnte das Abdeckelement 2 aber auch
als separates Bauteil vorgesehen sein. Die Breite b1 des Abdeckelements 2 entspricht
bevorzugt dem Abstand zwischen den Außenflächen der Anlageschenkel 6, so dass das
Abdeckelement 2 nicht seitlich von den Anlageschenkeln 6 vorsteht. Das Abdeckelement
2 ist vorliegend aus einem Kunststoffmaterial hergestellt. Das Kunststoffmaterial
kann dem der beiden Profilelemente 3 und 4 entsprechen. Alternativ kann es sich aber
auch um ein anderes Kunststoffmaterial handeln, wie beispielsweise um ein weich eingestelltes
Silikon- oder Kunststoffmaterial.
[0027] Die Figuren 3 und 4 zeigen die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Anordnung nach
dem Entfernen des Abdeckelementes 2. In diesem Zustand ist die Einstecköffnung 10
freigelegt und von außen zugänglich.
[0028] Die Figuren 5 und 6 zeigen ein Dichtungselement 11 des Dehnungsprofilsystems. Das
sich in Längsrichtung L erstreckende Dichtungselement 11 ist im Querschnitt T-artig
ausgebildet und weist einen abwärts vorstehenden, zum Einstecken in die Einstecköffnung
10 ausgebildeten Einsteckschenkel 12 und zwei seitwärts vorstehende Kompressionsschenkel
13 auf. Der Einsteckschenkel 12 ist mit auswärts vorstehenden Rastvorsprüngen 14 versehen,
die dazu ausgelegt sind, mit den Rastrippen 8 der Anlageschenkel 6 der Profilelemente
3 und 4 zusammenzuwirken, wenn der Einsteckschenkel 12 des Dichtungselementes 11 in
die Einstecköffnung 10 des Profils 1 eingesetzt wird. Die Abmessungen der Kompressionsschenkel
13 sind derart gewählt, dass die Kompressionsschenkel 13, wenn der Einsteckschenkel
12 in der Einstecköffnung 10 angeordnet ist, jeweils auswärts zur Seite von den Anlageschenkeln
6 der Profilelemente 3 und 4 vorstehen, wie es in den Figuren 7 und 8 gezeigt ist.
Seitlich sind die Kompressionsschenkel 13 mit sich in Längsrichtung L erstreckenden
Vertiefungen 15 versehen. Die Figuren 7 und 8 zeigen das Profil 1 mit darin aufgenommenem
Dichtungselement 11.
[0029] Die Länge des Profils 1, des Abdeckelementes 2 und des Dichtungselementes 11 kann
einheitlich gewählt sein und beispielsweise 2000mm oder mehr betragen. Das Dichtungselement
11 kann aber auch als Rolleware mit einer Länge von 2000mm und mehr bereitgestellt
werden, so dass dieses vor Ort auf Maß geschnitten wird.
[0030] Bei der Herstellung eines starren Bodenbelags aus Fliesen- oder Natursteinplatten
16 auf einem mit einer Dehnungsfuge 17 versehenen Untergrund 18 wird in einem ersten
Installationsschritt die in den Figuren 1 und 2 gezeigte Anordnung, also das Profil
1 mit daran gehaltenem Abdeckelement 2, oberhalb der Dehnungsfuge 17 derart positioniert
und befestigt, dass sich das Verbindungselement 9 oberhalb und entlang der Dehnungsfuge
17 erstreckt. Hierzu wird ein Dünnbettmörtel 19 mit einer Zahnkelle flächig auf dem
Untergrund 18 unter Aussparung der Dehnungsfuge 17 aufgetragen, woraufhin die Auflageschenkel
5 der Profilelemente 3 und 4 in den Dünnbettmörtel 19 gedrückt werden. Dabei werden
die Auflageschenkel 5 in dem Dünnbettmörtel 19 eingebettet, der die in den Auflageschenkeln
5 ausgebildeten Durchgangsöffnungen 7 durchdringt. Zusätzlich kann der Dünnbettmörtel
19 auf die Oberseiten der Auflageschenkel des Profils 1 aufgetragen werden. Anschließend
werden die Fliesen- oder Natursteinplatten 16 stirnseitig angrenzend an die jeweiligen
Anlageschenkel 6 der Profilelemente 3 und 4 im Dünnbettmörtel 19 derart verlegt, dass
die Stirnseiten der Fliesen- oder Natursteinplatten 16 an den Anlageschenkeln 6 zur
Anlage kommen. Nach dem Aushärten des Dünnbettmörtels 19 werden die zwischen benachbarten
Fliesen- oder Natursteinplatten 16 vorhandenen Fugen mit einem Fugenmörtel 20 gefüllt.
Dies gilt nicht für zwischen den Fliesen- oder Natursteinplatten 16 und den Anlageschenkeln
6 etwaig vorhandene Zwischenräume. Die nunmehr erzielte Anordnung ist in Figur 9 gezeigt.
Das Abdeckelement 2 verhindert, dass Dünnbettmörtel 19 oder Fugenmörtel 20 während
der Durchführung des ersten Installationsschrittes in die Einstecköffnung 10 des Profils
1 versehentlich eindringen kann.
[0031] In einem weiteren Installationsschritt wird das Abdeckelement 2 von dem Profil 1
entfernt, entweder manuell oder unter Zuhilfenahme eines Werkzeugs. Das Trennen zwischen
dem Abdeckelement 2 und dem Profil 1 wird durch die Ausbildung der Verbindung als
Sollbruchstelle erleichtert. Die nunmehr erzielte Anordnung ist in Figur 10 gezeigt.
[0032] In einem letzten Installationsschritt wird nunmehr das Dichtungselement 11 von oben
in die Einstecköffnung 10 des Profils 1 eingedrückt. Hierbei kommen die Rastvorsprünge
14 des Einsteckschenkels 12 des Dichtungselementes 11 in rastenden Eingriff mit den
an den Anlageschenkeln 6 der Profilelemente 3 und 4 ausgebildeten Rastrippen 8. Die
Kompressionsschenkel 13 legen sich währenddessen unter Druck an die aufwärts über
die Anlageschenkel 6 vorstehenden Stirnseiten der Fliesen- oder Natursteinplatten
16 an.
[0033] Ein Wesentlicher Vorteil der in Figur 11 gezeigten Anordnung besteht darin, dass
zwischen den Anlageschenkeln 6 der Profilelemente 3 und 4 und den Fliesen- oder Natursteinplatten
16 keine Fuge vorgesehen werden muss, da die Kompressionsschenkel 13 des Dichtungselements
11, die sich unmittelbar an die Fliesen- oder Natursteinplatten 16 anlegen, etwaig
vorhandene Zwischenräume abdecken. Dies führt dazu, dass die mit dem erfindungsgemäßen
Dehnungsfugenprofilsystem hergestellte Dehnungsfuge bezogen auf die Breite nicht von
den zwischen benachbarten Fliesen- oder Natursteinplatten 16 vorhandenen Fugen zu
unterscheiden ist.
[0034] Es sollte klar sein, dass die zuvor beschriebene Ausführungsform lediglich als Beispiel
dient und nicht als einschränkend zu verstehen ist. Vielmehr sind Modifikationen möglich,
ohne den durch die beiliegenden Ansprüche definierten Schutzbereich zu verlassen.
So kann auf das Abdeckelement 2 beispielsweise vollständig verzichtet werden. Ebenso
kann das zweite Profilelement 4 ausschließlich einen Anlageschenkel 6 aufweisen, also
keinen Auflageschenkel 5, wodurch das Profil 1 insgesamt im Querschnitt eine F-Form
erhält.
Bezugsziffernliste
[0035]
- 1
- Profil
- 2
- Abdeckelement
- 3
- erstes Profilelement
- 4
- zweites Profilelement
- 5
- Auflageschenkel
- 6
- Anlageschenkel
- 7
- Durchgangsöffnung
- 8
- Rastrippe
- 9
- Verbindungselement
- 10
- Einstecköffnung
- 11
- Dichtungselement
- 12
- Einsteckschenkel
- 13
- Kompressionsschenkel
- 14
- Rastvorsprung
- 15
- Vertiefung
- 16
- Fliesen- oder Natursteinplatte
- 17
- Dehnungsfuge
- 18
- Untergrund
- 19
- Dünnbettmörtel
- 20
- Fugenmörtel
1. Dehnungsfugenprofilsystem zur Erzeugung einer Dehnungsfuge bei der Herstellung eines
starren Bodenbelags, umfassend
- ein Profil (1) mit einem aus einem ersten Material hergestellten, im Querschnitt
L-artig ausgebildeten ersten Profilelement (3), das sich in einer Längsrichtung (L)
erstreckt und einen zur Auflage auf einen Untergrund (18) vorgesehenen ersten Auflageschenkel
(5) und einen ersten Anlageschenkel (6) aufweist, der an eine der Längskanten des
Auflageschenkels (5) angebunden ist und aufwärts von diesem vorsteht, einem aus dem
ersten Material hergestellten zweiten Profilelement (4), das einen zweiten Anlageschenkel
(6) aufweist, der korrespondierend zum ersten Anlageschenkel (6) ausgebildet ist und
sich insbesondere parallel zum ersten Anlageschenkel (6) erstreckt, und einem aus
einem eine höhere Elastizität als das erste Material aufweisenden zweiten Material
hergestellten, stegartig ausgebildeten, sich in Längsrichtung erstreckenden Verbindungselement
(9), das sich zwischen den beiden Profilelementen (4, 5) erstreckt, diese im unteren
Bereich miteinander verbindet und gemeinsam mit den beiden Anlageschenkeln (6) eine
nach oben offene, sich in Längsrichtung (L) erstreckende Einstecköffnung (10) bildet,
und
- ein aus einem eine höhere Elastizität als das erste Material aufweisenden dritten
Material hergestelltes Dichtungselement (11), das sich in Längsrichtung (L) erstreckt,
im Querschnitt T-artig mit einem abwärts vorstehenden, zum Einstecken in die Einstecköffnung
(10) ausgebildeten Einsteckschenkel (12) und mit zwei seitwärts vorstehenden Kompressionsschenkeln
(13) ausgebildet ist, wobei die Kompressionsschenkel (13), wenn der Einsteckschenkel
(12) in der Einstecköffnung (10) angeordnet ist, jeweils auswärts von den Anlageschenkeln
(6) vorstehen, wobei das dritte Material dem zweiten Material entsprechen kann.
2. Dehnungsfugenprofilsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem ersten Material um Kunststoff handelt.
3. Dehnungsfugenprofilsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem zweiten Material und/oder bei dem dritten Material um ein weich eingestelltes
Silikon- oder Kunststoffmaterial handelt, das insbesondere pilz- und bakterienresistent
ausgebildet ist.
4. Dehnungsfugenprofilsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Profilelement (4) im Querschnitt L-artig ausgebildet ist und einen zur
Auflage auf einen Untergrund (18) vorgesehenen zweiten Auflageschenkel (5) aufweist,
der an die untere Längskante des zweiten Anlageschenkels (6) angebunden ist.
5. Dehnungsfugenprofilsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Auflageschenkel (5) und, wenn vorhanden, der zweite Auflageschenkel (5)
mit einer Vielzahl von entlang der Längsrichtung (L) verteilt angeordneten Durchgangsöffnungen
(7) versehen ist/sind.
6. Dehnungsfugenprofilsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Auflageschenkel (5) und, wenn vorhanden, der zweite Auflageschenkel (5)
jeweils eine Höhe (h) im Bereich von 0,5 bis 2mm aufweisen, insbesondere im Bereich
von 0,8 bis 1,2mm.
7. Dehnungsfugenprofilsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Auflageschenkel (5) und, wenn vorhanden, der zweite Auflageschenkel (5)
jeweils eine Breite (b) im Bereich von 8 bis 30mm aufweisen.
8. Dehnungsfugenprofilsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Anlageschenkel (6) jeweils senkrecht zu dem oder zu den Auflageschenkeln
(5) erstrecken.
9. Dehnungsfugenprofilsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlageschenkel (6) zumindest im oberen Bereich mit einwärts weisenden, sich in
Längsrichtung erstreckenden Rastrippen (8) versehen sind.
10. Dehnungsfugenprofilsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlageschenkel (6) in Längsrichtung (L) einen konstanten Querschnitt aufweisen.
11. Dehnungsfugenprofilsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlageschenkel (6) eine Höhe (H) im Bereich von 4 bis 30mm aufweisen.
12. Dehnungsfugenprofilsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlageschenkel (6) eine Breite (B) im Bereich von 0,5 bis 2mm aufweisen, insbesondere
im Bereich von 0,8 bis 1,2mm.
13. Dehnungsfugenprofilsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem ersten Profilelement (3) und bei dem zweiten Profilelement (4) jeweils
um ein Strangprofil handelt, wobei die Strangprofile (4) insbesondere identisch ausgebildet
sind.
14. Dehnungsfugenprofilsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsteckschenkel (12) mit auswärts vorstehenden Rastvorsprüngen (14) versehen
ist, die insbesondere dazu ausgelegt sind, mit den Rastrippen (8) nach Anspruch 9
zusammenzuwirken.
15. Dehnungsfugenprofilsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kompressionsschenkel (13) mit seitlichen, sich in Längsrichtung (L) erstreckenden
Vertiefungen (15) versehen sind.
16. Dehnungsfugenprofilsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abdeckelement (2) vorgesehen ist, das sich in Längsrichtung (L) erstreckt, dessen
Breite (b1) dem Abstand zwischen den Außenflächen der Anlageschenkel (6) entspricht
und das auf die Anlageschenkel (6) lösbar aufgesetzt werden kann oder im Auslieferungszustand
des Dehnungsfugenprofils (1) mit zumindest einem der Anlageschenkel (6) verbunden
ist, wobei die Verbindung sollbruchstellenartig ausgeführt ist, um das Abdeckelement
(2) von dem oder von den Anlageschenkeln (6) zu trennen.
17. Dehnungsfugenprofilsystem (1) nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckelement (2) aus einem vierten Material hergestellt ist, bei dem es sich
insbesondere um einen Kunststoff handelt.