(19)
(11) EP 3 746 308 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
23.02.2022  Patentblatt  2022/08

(21) Anmeldenummer: 19702869.9

(22) Anmeldetag:  31.01.2019
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B41M 5/333(2006.01)
B41M 5/327(2006.01)
B41M 5/337(2006.01)
B41M 5/323(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B41M 5/323; B41M 5/3275; B41M 5/3333; B41M 5/3375; B41M 2205/04; B41M 2205/38
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2019/052347
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2019/149805 (08.08.2019 Gazette  2019/32)

(54)

BESCHICHTUNGSZUSAMMENSETZUNG, WÄRMEEMPFINDLICHE AUFZEICHNUNGSSCHICHT, WÄRMEEMPFINDLICHES AUFZEICHNUNGSMATERIAL SOWIE ENTSPRECHENDE VERWENDUNGEN UND VERFAHREN

COATING COMPOSITION, HEAT-SENSITIVE RECORDING LAYER, HEAT-SENSITIVE RECORDING MATERIAL, AND CORRESPONDING USES AND METHODS

COMPOSITION DE REVÊTEMENT, COUCHE D'ENREGISTREMENT THERMOSENSIBLE, MATÉRIAU D'ENREGISTREMENT THERMOSENSIBLE ET UTILISATIONS ET PROCÉDÉS CORRESPONDANTS


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 31.01.2018 DE 102018102177

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
09.12.2020  Patentblatt  2020/50

(73) Patentinhaber: Mitsubishi HiTec Paper Europe GmbH
33699 Bielefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • BOXHAMMER, Claas
    32051 Herford (DE)

(74) Vertreter: Eisenführ Speiser 
Patentanwälte Rechtsanwälte PartGmbB Postfach 10 60 78
28060 Bremen
28060 Bremen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A1-102015 104 306
JP-A- 2005 288 743
DE-B3-102014 107 567
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Beschichtungszusammensetzung zur Herstellung eines wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials sowie eine entsprechende wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht. Die Beschichtungszusammensetzung umfasst einen oder mehrere Farbentwickler, einen oder mehrere Farbstoffvorläufer, ein oder mehrere spezifische Fettsäureamide sowie einen oder mehrere (weitere) spezifische Sensibilisatoren. Die vorliegende Erfindung betrifft zudem ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, umfassend ein Trägersubstrat und eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht. Die vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus die Verwendung spezifischer Fettsäureamide zur Erhöhung der Fettbeständigkeit eines wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials oder einer wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht. Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials oder einer wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht.

    [0002] Wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterialien (z.B. für die thermodirekt Druckanwendung), die eine auf einem Trägersubstrat aufgebrachte wärmeempfindliche farbbildende Aufzeichnungsschicht aufweisen, sind seit vielen Jahren bekannt und erfreuen sich einer hohen Beliebtheit. Diese Beliebtheit ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass ihre Verwendung mit dem Vorteil verbunden ist, dass die farbbildenden Komponenten in dem Aufzeichnungsmaterial selbst enthalten sind und daher toner- und farbkartuschenfreie Drucker verwendet werden können. Es ist daher nicht nötig, Toner- oder Farbkartuschen zu erwerben bzw. aufzufüllen. So hat sich diese innovative Technologie insbesondere im öffentlichen Personenverkehr und im Einzelhandel weitgehend flächendeckend durchgesetzt.

    [0003] In einer Beschichtungszusammensetzung zur Herstellung eines wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials und in wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschichten üblicher Aufzeichnungsmaterialien liegen ein Farbstoffvorläufer und ein Farbentwickler vor. Bei bildweiser Erwärmung der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht mit Hilfe eines geeigneten Abbildungswerkzeuges, zum Beispiel eines Thermokopfes oder -stabes, eines Laserstrahls oder dergleichen, auf eine geeignete Temperatur schmilzt, erweicht oder sublimiert die Beschichtung, wobei der Farbstoffvorläufer und der Farbentwickler miteinander in Kontakt kommen, miteinander reagieren und als Folge dieser chemischen Reaktion auf dem Aufzeichnungsmaterial nahezu unmittelbar ein Bild mit hoher Farbdichte entsteht. Der Einsatz nicht-phenolischer Farbentwickler wird in jüngerer Zeit und auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung präferiert.

    [0004] Ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial wird regelmäßig hergestellt, indem mit einer Streichmaschine eine Beschichtungszusammensetzung zur Erzeugung einer wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht auf ein geeignetes Trägersubstrat, d.h. eine geeignete Papierbahn, eine Kunststofffolie oder ein entsprechendes Material, aufgebracht, die Beschichtungszusammensetzung anschließend zur wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht getrocknet und diese gegebenenfalls mit Hilfe eines Kalanders geglättet wird. Zusätzlich zu der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht können entweder auf einer oder auf beiden Seiten des Aufzeichnungsmaterials Vor-, Zwischen- und/oder Deckbeschichtungen aufgebracht werden. Dies gilt auch für ein erfindungsgemäßes wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial.

    [0005] Eine Beschichtungszusammensetzung zur Herstellung einer wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht bzw. eines wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials wird häufig (wie auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung) hergestellt, indem getrennt mindestens ein Farbstoffvorläufer, mindestens ein Farbentwickler und mindestens ein Sensibilisator mit Hilfe von Perl- oder Kugelmühlen in Wasser oder einem geeigneten Lösemittel auf eine geeignete Korngröße vermahlen und dispergiert werden. Die so hergestellten Feindispersionen werden im gewünschten Verhältnis mit den Bindern, Pigmenten, Gleit- und Trennmitteln sowie den weiteren üblichen Hilfsmitteln, welche zusammen mit diesen Feindispersionen als Beschichtungszusammensetzung für die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht verwendet werden, gemischt.

    [0006] In der näheren Vergangenheit sind vermehrt Bedenken gegen die Umweltverträglichkeit insbesondere von bestimmten (bis)phenolischen Farbentwicklern aufgekommen. So stehen in letzter Zeit bei den Farbentwicklern beispielsweise die gut bekannten und naturwissenschaftlich hervorragend untersuchten Komponenten, bekannt als

    □ Bisphenol-A, das ist 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan, und

    □ Bisphenol-S, das ist 4,4-Dihydroxydiphenylsulfon,

    verstärkt im Zentrum öffentlicher Kritik und werden deshalb beispielsweise vollständig oder teilweise ersetzt durch NKK, das ist N-[2-(3-Phenylureido)phenyl]benzolsulfonamid der Formel



    [0007] Die vorliegende Erfindung betrifft eine solche Beschichtungszusammensetzung zur Herstellung eines wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials sowie eine wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht, die jeweils NKK als Farbeentwickler umfassen.

    [0008] Das Dokument DE 10 2014 107 567 B3 betrifft gemäß seinem unabhängigen Anspruch 1 ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, umfassend ein Trägersubstrat sowie eine mindestens einen Farbbildner (d.h. Farbstoffvorläufer), mindestens einen phenolfreien Farbentwickler und mindestens ein Sensibilisierungsmittel enthaltende wärmeempfindliche farbbildende Schicht. In Absatz [0014] wird N-[2-(3-phenylureido)phenyl]benzolsulfonamid (NKK) als Farbentwickler offenbart. In Absatz [0024] wird eine Liste von Sensibilisierungsmitteln offenbart, die neben einer Vielzahl sonstiger Verbindungen Stearamid, 1,2-Diphenoxyethan und 1,2-Di-(3-methylphenoxy)ethan enthält.

    [0009] Das Dokument DE 10 2004 004 204 A1 betrifft gemäß seinem unabhängigen Anspruch 1 ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, mit einem Substrat und einer wärmeempfindlichen, einen Sensibilisator, Pigment, Bindemittel, mindestens einen Farbbildner (d.h. Farbstoffvorläufer) sowie einen phenolischen und mindestens einen weiteren organischen Farbentwickler enthaltenden Aufzeichnungsschicht, wobei der phenolische Farbentwickler ausgewählt ist aus der Gruppe der Bis(hydroxyphenyl)-Verbindungen und mindestens einer der weiteren Farbentwickler eine Harnstoff-Urethan-Verbindung ist.

    [0010] Das Dokument DE 35 44 758 C2 betrifft gemäß seinem unabhängigen Anspruch 1 eine Papierbeschichtungsmasse, die ein Acetoacetylgruppen-haltiges Polyvinylalkoholharz enthält.

    [0011] Das Dokument DE 36 36 222 A1 betrifft gemäß seinem unabhängigen Anspruch 1 einen Satz aus wärmeempfindlichem Papier, der ein schwarzes Bild mit ausgezeichneter Öl- und Lichtbeständigkeit zu entwickeln vermag.

    [0012] Das Dokument WO 98/43824 A1 betrifft gemäß seinem unabhängigen Anspruch 1 einen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsbogen mit einem Substrat, einer Farbbildner (d.h. Farbstoffvorläufer) und Farbakzeptoren enthaltenden wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht und einer auf der Aufzeichnungsschicht ausgebildeten pigmenthaltigen Schutzschicht, die eine Mischung aus wasserlöslichem und wasserunlöslichem Bindemittel enthält.

    [0013] Das Dokument DE 10 2008 007 596 A1 betrifft gemäß seinem unabhängigen Anspruch 1 ein Verfahren zur Herstellung eines Aufzeichnungsmaterials umfassend den Schritt der Aufbringung einer Beschichtung, die Bestandteile enthält, die eine in einem vorhergehenden Schritt aufgebrachte Beschichtung vor nachteiliger Veränderung schützt, und einen selbstvernetzenden Polyvinylalkohol in Kombination mit einem Polyurethanharz enthält.

    [0014] Das Dokument DE 102 41 903 A1 betrifft gemäß seinem unabhängigen Anspruch 1 ein Verfahren zur Herstellung eines bahnförmigen, geschichteten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials, wobei das Aufzeichnungsmaterial mindestens ein Substrat, eine Farbbildner (d.h. Farbstoffvorläufer) und Farbakzeptoren enthaltende wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht und eine auf der Aufzeichnungsschicht ausgebildete Schutzschicht umfasst.

    [0015] Das Dokument DE 11 2015 000 518 T5 (Mitsubishi Paper Mills Limited) betrifft gemäß seinem unabhängigen Anspruch 1 ein thermisches Aufzeichnungsmaterial mit einer wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht auf einem Papierträger, welche einen farblosen oder leicht gefärbten Farbausgangsstoff und einen Entwickler enthält, der mit dem Farbausgangsstoff bei Erwärmen reagiert und den Farbausgangsstoff in seine farbige Form umwandelt, wobei der Papierträger einen Massenanteil von 0,25 bis 1,0 % eines neutralen Kolophonium-Leimungsmittels bezogen auf den Zellstoff-Feststoffgehalt in Kombination mit Calciumcarbonat und Aluminiumsulfat aufweist, wobei der Entwickler eine Phenylureido-Gruppe in seinem Molekül hat. Bei dem Entwickler handelt es sich in manchen Ausgestaltungen um N-[2-(3-Phenylureido)phenyl]benzolsulfonamid. Als geeignete Sensibilisatoren werden diverse Verbindungen gelistet; die Liste umfasst neben einer Vielzahl anderer Verbindungen auch Stearinsäuremonoamid, 1,2-Diphenoxyethan und 1,2-bis(3-Me-thylphenoxy)ethan.

    [0016] JP 2012-504442 (Hatsume Suishin Kyokai Kokai Giho; veröffentlicht am 22. November 2012) offenbart ein RECORDING MATERIAL PRODUCED USING NON PHENOL COMPOUND (englische Übersetzung des Titels gemäß Übersetzung aus dem deutschen Einspruchsverfahren betreffend das Patent DE 10 2014 107 567 B3).

    [0017] Das Dokument EP 3 000 608 A1 betrifft gemäß seinem unabhängigen Anspruch 1 ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, umfassend eine wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht auf einem Träger, wobei die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht zumindest einen Leukofarbstoff und als Entwickler eine Sulfonamidverbindung enthält. Gemäß Alternative (b) von Anspruch 1 kann die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht zudem ein gesättigtes Fettsäureamid enthalten. Gemäß Anspruch 5 kann das wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial außerdem einen Sensibilisator enthalten.

    [0018] Das Dokument DE 10 2015 104 306 A1 betrifft gemäß seinem unabhängigen Anspruch 1 ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, umfassend ein Trägersubstrat sowie eine mindestens einen Farbbildner und mindestens einen phenolfreien Farbentwickler enthaltende wärmeempfindliche farbbildende Schicht.

    [0019] Mit dem Ziel, wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterialien, insbesondere in ihrer Verwendung als Tickets oder Lottoscheine, hinsichtlich ihrer Resistenz gegenüber Umwelteinflüssen wie Wärme, Feuchtigkeit und Chemikalien zu verbessern, besteht ein beständiges Interesse, die zugrunde liegende Chemie und die Herstellungstechnik zur Erzeugung solcher Aufzeichnungsmaterialien und der ihnen zugrunde liegenden Beschichtungszusammensetzungen und Aufzeichnungsschichten immer weiter zu entwickeln.

    [0020] Insbesondere besteht ein ständiger Bedarf nach weiteren wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien für die verschiedensten Verwendungen, wobei diese aufgrund hoher Absatzmengen in einem heftig umkämpften Markt zu geringen Produktionskosten herstellbar sein und deshalb über einen einfachen Aufbau verfügen müssen. Eine besondere Herausforderung besteht dabei darin, dass wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterialien bei ihren typischen Verwendungen als Ticket, Eintrittskarte, Fahrschein, Parkschein u.ä. einer Vielzahl an unterschiedlichen Umgebungseinflüssen, wie Feuchtigkeit, Wärme oder Chemikalien, ausgesetzt werden.

    [0021] So können wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterialien während ihrer normalen Verwendung mit einer Vielzahl unterschiedlicher Substanzen in Kontakt gelangen, die die Beständigkeit des Thermoausdrucks beeinflussen können. Diese umfassen neben Wasser und organischen Lösungsmitteln auch Fette und Öle, die beispielsweise in Handpflegeprodukten enthalten sind und beim Berühren des wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials auf dieses übertragen werden können. Es ist daher auch eine Fettbeständigkeit des Aufzeichnungsmaterials erforderlich, damit das aufgezeichnete Bild bei Berührung mit öligen oder fettigen Substanzen, z. B. mit Fettbestandteilen in Haarpflegemitteln, Handcremes oder von Hautabscheidungen, nicht zerstört wird.

    [0022] Neben der Beständigkeit gegenüber Chemikalien, die mit den wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien in Kontakt geraten können, müssen wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterialien auch eine hohe Beständigkeit gegenüber thermischen Einflüssen aufweisen. Auf der einen Seite sollte das wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial energieschonend und leicht bedruckt werden können, um beispielsweise bei mobilen Anwendungen wenig Energie zu verbrauchen. Auf der anderen Seite sollte das bedruckte Bild nach dem Druck erhalten bleiben, und bei der Einwirkung von Hitze sollte weder das bedruckte Bild ausbleichen, noch sollte sich der ungedruckte Hintergrund verfärben, was dazu führen würde, dass der Druck nicht mehr leserlich ist. Beispielsweise bei Parktickets, die nach dem Drucken hinter der Windschutzscheibe aufbewahrt werden und hierdurch im Sommer hohen Temperaturen und direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden, ist die thermische Beständigkeit äußerst relevant.

    [0023] Auch bei Tickets wie Konzerttickets oder Flugtickets, die häufig eine lange Zeit im Voraus erstellt werden, oder bei Quittungen bzw. Kaufbelegen, die als Kaufnachweis über eine lange Garantiezeit benötigt werden, ist die Langzeitbeständigkeit des wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials sehr wichtig.

    [0024] Besonders vor dem Hintergrund der potentiellen Toxizität von (bis)phenolischen Chemikalien, sollte bei der Entwicklung neuer, wärmeempfindlicher Aufzeichnungsmaterialien zudem auf die Verwendung von (bis)phenolischen Farbentwicklern ganz oder vollständig verzichtet und stattdessen der Einsatz von (bis)phenolfreien Farbentwicklern, wie etwa NKK, präferiert werden.

    [0025] Eigene Untersuchungen haben ergeben, dass der Einsatz von NKK als Farbentwickler innerhalb von Beschichtungszusammensetzungen und wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschichten von wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien im Vergleich mit konventionellen, (bis)phenolhaltigen Farbentwicklern nachteiliger weise zu einer Verringerung der Fettbeständigkeit des resultierenden wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials führt. Der Einsatz von NKK führte gemäß den eigenen Untersuchungen zu einer stark beschleunigten Farbrückentwicklung nach dem direkten Kontakt des wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials (eines Thermopapieres) mit Fetten und Ölen, was die Applikationen von NKK-haltigen, wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien ohne Top Coat stark einschränkt und dadurch zu Lasten eines einfachen Aufbaus solcher Aufzeichnungsmaterialien geht.

    [0026] Es war eine primäre Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein N-[2-(3-Phenylureido)phenyl]benzolsulfonamid (NKK) der Formel

    als Farbentwickler umfassende Beschichtungszusammensetzung zur Herstellung eines wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials sowie eine entsprechende wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht anzugeben, welche sich durch eine nur langsame Farbrückentwicklung nach dem direkten Kontakt des mit einem aufgezeichneten Bild versehenen (bedruckten) Aufzeichnungsmaterials mit Fetten und Ölen auszeichnet. Es war eine weitere Aufgabe, ein entsprechendes wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial sowie Verfahren zu dessen Herstellung anzugeben.

    [0027] Das anzugebende wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial sollte zudem eine gute thermische Ansprechempfindlichkeit, eine hohe Hintergrundweiße sowie eine hohe Bilddichte und eine verbesserte Beständigkeit der mithilfe von Wärmeeinwirkung darauf erzeugten Aufzeichnung gegen Feuchte oder Hitze besitzen; dies gilt entsprechend für die anzugebende Beschichtungszusammensetzung und die anzugebende Aufzeichnungsschicht. Vorzugsweise sollten die wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien eine geringe Langzeitalterung auch bei hohen Temperaturen (40 bis 60 °C) und ggf. hoher Luftfeuchtigkeit aufweisen.

    [0028] Weitere Aufgaben ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Patentansprüchen.

    [0029] Der Gegenstand der Erfindung ist in den beigefügten Patentansprüchen und in der nachfolgenden Beschreibung definiert.

    [0030] Die vorstehend genannte primäre Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung durch eine Beschichtungszusammensetzung zur Herstellung eines wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials bzw. durch eine wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht gelöst, umfassend
    • einen oder mehrere Farbentwickler, wobei der eine oder zumindest einer der mehreren Farbentwickler eine Verbindung der Formel (I) ist

    • einen oder mehrere Farbstoffvorläufer,
    • ein oder mehrere Fettsäureamide mit jeweils einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24,
    • als Sensibilisator ein oder mehr Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1,2-Diphenoxyethan (DPE) und Ethylenglycol-m-tolyl-ether (EGTE),
    wobei vorzugsweise das Verhältnis der Gesamtmasse von Fettsäureamiden mit einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24 zu der Gesamtmasse von Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1,2-Diphenoxyethan und Ethylenglycol-m-tolyl-ether in der Beschichtungszusammensetzung bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im Bereich von 4:1 bis 1,2:1 liegt.

    [0031] Die Verbindung der Formel (I) ist, wie bereits weiter oben angegeben, NKK, d.h. N-[2-(3-Phenylureido)phenyl]benzolsulfonamid.

    [0032] Die Erfindung betrifft auch ein entsprechendes wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, umfassend
    • ein Trägersubstrat,
      und
    • eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht (wie vorstehend und nachfolgend bzw. in den Ansprüchen definiert).


    [0033] Die Erfindung löst weitere der angegebenen Aufgaben durch die Verwendung eines Fettsäureamids mit einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24 oder einer Mischung mehrerer Fettsäureamide mit jeweils einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24, vorzugsweise durch die Verwendung von Octadecansäureamid und/oder N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid, zur Erhöhung der Fettbeständigkeit eines wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials oder einer wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht umfassend
    • einen oder mehrere Farbentwickler, wobei der eine oder zumindest einer der mehreren Farbentwickler eine Verbindung der Formel (I) ist

    • einen oder mehrere Farbstoffvorläufer,
      und
    • als Sensibilisator ein oder mehr Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1,2-Diphenoxyethan (DPE) und Ethylenglycol-m-tolyl-ether (EGTE),
    wobei vorzugsweise das Verhältnis der Gesamtmasse von Fettsäureamiden mit einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24 zu der Gesamtmasse von Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1,2-Diphenoxyethan und Ethylenglycol-m-tolyl-ether in dem wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterial bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im Bereich von 4:1 bis 1,2:1 liegt.

    [0034] Bevorzugt ist eine erfindungsgemäße Verwendung, bei der das eingesetzte Fettsäureamid mit einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24 oder die eingesetzte Mischung mehrerer Fettsäureamide mit jeweils einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24, vorzugsweise Octadecansäureamid und/oder N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid, während des Thermodruckvorgangs im festen Aggregatszustand verbleibt. Es schmilzt somit nicht und wirkt somit auch nicht als Sensibilisator. Die Erfindung löst zudem weitere der angegebenen Aufgaben durch ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials (wie vorstehend und nachfolgend bzw. in den Ansprüchen definiert),
    mit folgenden Schritten:
    • Bereitstellen oder Herstellen
      • eines Trägersubstrats mit darauf angeordneter Zwischenschicht sowie
      • einer erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung (wie vorstehend und nachfolgend bzw. in den Ansprüchen definiert),
    • Aufbringen der Beschichtungszusammensetzung auf die Zwischenschicht,
    • Trocknen der aufgebrachten Beschichtungszusammensetzung, so dass eine wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht resultiert, die gemeinsam mit dem Trägersubstrat und der Zwischenschicht in dem wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterial vorliegt.


    [0035] Die Verbindung mit der Formel (I) ist bereits bekannt und wird beispielsweise in der EP 2 923 851 A1 oder der oben genannten DE 10 2014 107 567 B3 offenbart. Sie entspricht der bereits im vorangegangenen Text als NKK bezeichneten Verbindung.

    [0036] Die Erfindung basiert auf der überraschenden experimentellen Erkenntnis, dass eine Beschichtungszusammensetzung zur Herstellung eines wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials bzw. eine entsprechende wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht, die als Farbentwickler eine Verbindung der Formel (I)

    (also NKK, d.h. N-[2-(3-Phenylureido)phenyl]benzolsulfonamid)

    und zudem einen oder mehrere Farbstoffvorläufer umfasst, eine besonders und unerwartet hohe Fettbeständigkeit besitzt, wenn in der Beschichtungszusammensetzung bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht gleichzeitig

    ein oder mehrere Fettsäureamide mit jeweils einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24
    und

    als Sensibilisator ein oder mehr Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1,2-Diphenoxyethan (DPE) und Ethylenglycol-m-tolyl-ether (EGTE)

    vorhanden sind, und vorzugsweise

    das Verhältnis der Gesamtmasse von Fettsäureamiden mit einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24 zu der Gesamtmasse von Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1,2-Diphenoxyethan und Ethylenglycol-m-tolyl-ether in der Beschichtungszusammensetzung bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im Bereich von 4:1 bis 1,2:1 liegt.



    [0037] Die erhöhte Fettbeständigkeit kann dabei vermutlich auf einen synergistischen Effekt zwischen Fettsäureamid und eingesetztem Sensibilisator zurückgeführt werden. Zumindest hat sich in eigenen experimentellen Untersuchungen gezeigt, dass in erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen, welche entweder Octadecansäureamid (Stearamid) oder N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid sowie als Sensibilisator entweder 1,2-Diphenoxyethan (DPE) oder Ethylenglycol-m-tolyl-ether (EGTE) enthielt, wobei die Gesamtmasse an Octadecansäureamid bzw. N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid und DPE bzw. EGTE jeweils konstant gehalten, das Massenverhältnis aber variiert wurde, die jeweils experimentell ermittelte Fettbeständigkeit nicht lediglich additiv auf die Leistung der Einzelbestandteile Octadecansäureamid bzw. N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid und DPE bzw. EGTE zurückzuführen war. Vielmehr hat sich überraschenderweise gezeigt, dass die Fettbeständigkeit in den Mischungen überadditiv war. Eigene Untersuchungen zur Fettbeständigkeit wurden dabei gemäß einer Testmethode durchgeführt, die unten unter der Überschrift "Bestimmung der Beständigkeit von wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien gegenüber Lanolin" angegeben ist.

    [0038] Im Handel erhältliches Lanolin (wie in den eigenen Untersuchungen zur Fettbeständigkeit eingesetzt) stellt ein Gemisch dar, welches durch Zusammenschmelzen von 65 Massenanteilen Wollwachs, 20 Massenanteilen Wasser und 15 Massenanteilen dickflüssigem Paraffin erhalten wird. Wollwachs (Wollfett, Adeps Lanae, INCI-Bezeichnung: Lanolin, E 913) ist das Sekret der Talgdrüsen des Schafes. Es wird durch Extraktion der Schafvliese mit Isopropanol gewonnen. Der Name Lanolin leitet sich von lateinisch lana = Wolle und oleum = Öl ab.

    [0039] Im vorliegenden Text werden - ebenso wie in einer Vielzahl von Dokumenten aus dem Stand der Technik - eine Reihe von zueinander synonymen und inhaltlich identischen Bezeichnungen für jeweils gleiche Substanzen verwendet. Nachfolgend wird für eine Reihe von insgesamt sechs Substanzen bzw. Substanzklassen dargelegt, welche synonymen Bezeichnungen im Rahmen des vorliegenden Textes und in Dokumenten aus dem Stand der Technik verwendet werden.
    1. 1. Die Verbindung der Formel (I)

      wird im vorliegenden Text als NKK bzw. als N-[2-(3-phenylureido)phenyl]benzolsulfonamid bezeichnet; dieselbe Verbindung wird in DE 10 2014 107 567 B3 ebenfalls als N-[2-(3-phenylureido)phenyl]benzolsulfonamid, und als Phenylureido-phenylbenzolsulfonamid bezeichnet. In der noch nicht veröffentlichten Anmeldung PCT/EP2017/074875 werden für dieselbe Substanz die Bezeichnungen N-{2-[(Phenylcarbamoyl)amino]phenyl}benzolsulfonamid und N-[2-(3-Phenylureido)phenyl]benzolsulfonamid verwendet. Auch Verbindungen mit der CAS-Nummer 215917-77-4 bzw. der EG-Nr. 806-543-7 werden als NKK bezeichnet.
    2. 2. Ethylenglycol-m-tolyl-ether wird im vorliegenden Text auch als EGTE bezeichnet; dieselbe Verbindung wird in DE 10 2014 107 567 B3 als 1,2-Di-(3-methylphen-oxy)ethan bezeichnet. In der Anmeldung PCT/EP2017/074875 werden für dieselbe Substanz die Bezeichnungen 1,2-Di(m-methylphenoxy)ethan und 1,2-Bis(3-methyl-phenoxy)ethan verwendet. Auch die Verbindung mit der CAS-Nummer 54914-85-1 wird als Ethylenglycol-m-tolyl-ether bezeichnet.
    3. 3. Octadecansäureamid wird in DE 10 2014 107 567 B3 als Stearamid oder als Stearinsäureamid bezeichnet. In der Anmeldung PCT/EP2017/074875 wird für dieselbe Substanz ebenfalls die Bezeichnung Stearamid verwendet. Auch die Verbindung mit der CAS-Nummer 124-26-5 wird als Octadecansäureamid bezeichnet.
    4. 4. Benzyl-2-naphthylether wird im vorliegenden Text auch als Benzylnaphthylether bezeichnet; dieselbe Verbindung wird in DE 10 2014 107 567 B3 als 2-Benzyloxynaphthalin bezeichnet. Auch die Verbindung mit der CAS-Nummer 613-62-7 wird als Benzyl-2-naphthylether bezeichnet.
    5. 5. Die Substanzklasse der Farbstoffvorläufer wird in DE 10 2014 107 567 B3 als Farbbildner bezeichnet. In der Anmeldung PCT/EP2017/074875 wird für dieselbe Substanzklasse sowohl die Bezeichnung Farbstoffvorläufer als auch die Bezeichnung Farbbildner verwendet.
    6. 6. Die Substanzklasse der Sensibilisatoren wird in DE 10 2014 107 567 B3 als Sensibilisierungsmittel bezeichnet.


    [0040] Im bereits genannten Dokument DE 10 2014 107 567 B3 finden sich keine Hinweise darauf, dass das dort eingesetzte Fettsäureamid Stearamid (Octadecansäureamid) mit einem oder mehreren der im besagten Dokument angegebenen weiteren Sensibilisierungsmittel (Sensibilisatoren) in synergistischer Weise zusammenwirken könnte. Angesichts dieses Umstands sind die mit der vorliegenden Erfindung erreichbaren technischen Effekte und die der Erfindung zugrundeliegenden Erkenntnisse besonders überraschend.

    [0041] Eine erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung oder eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht (wie vorstehend und in den Patentansprüchen definiert) umfasst vorzugsweise ein oder mehrere Bestandteile aus der Gruppe bestehend aus
    • weitere Sensibilisatoren,
    • Pigmente,
    • Dispergiermittel,
    • Antioxidationsmittel,
    • Trennmittel,
    • Entschäumer,
    • Lichtstabilisatoren,
      und
    • Aufheller.


    [0042] Eine erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung bzw. wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht umfasst in jedem Falle einen Sensibilisator, nämlich erfindungsgemäß zumindest ein oder mehrere Verbindungen aus der Gruppe bestehend aus 1,2-Diphenoxyethan (DPE) und Ethylenglycol-m-tolyl-ether (EGTE). Die erfindungsgemäß anwesenden ein oder mehreren Fettsäureamide mit jeweils einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24 werden ebenfalls von manchen Fachleuten als Sensibilisatoren verstanden. Daneben sind aber vorzugsweise ein oder mehrere weitere Sensibilisatoren anwesend.

    [0043] Ein Sensibilisator in einer wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht wird während der Zuführung von Wärme während des Druckvorgangs zuerst geschmolzen und der geschmolzene Sensibilisator löst die nebeneinander vorliegenden Farbbildner und Farbentwickler und/oder senkt die Schmelztemperatur der Farbbildner und Farbentwickler, um eine Farbentwicklungsreaktion herbeizuführen. Der Sensibilisator nimmt an der Farbenwicklungsreaktion selbst nicht teil.

    [0044] Unter einem "weiteren Sensibilisator" werden Substanzen verstanden, die (ebenfalls) zur Einstellung der Schmelztemperatur (Farbentwicklungstemperatur) der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht dienen und mit denen vorzugsweise eine Schmelztemperatur von < 100 °C, vorzugsweise im Bereich von ca. 70 bis 80 °C eingestellt werden kann, ohne dass die Sensibilisatoren selbst an der Farbenwicklungsreaktion beteiligt sind. Vorzugsweise werden als weitere Sensibilisatoren beispielsweise Fettsäuresalze, Fettsäureester und Fettsäureamide (z.B. Zinkstearat, Palmitinsäureamid, Oleinsäureamid, Laurinsäureamid, Ethylen- und Methylenbisstearinsäureamid, Methylolstearinsäureamid), Naphthalinderivate, Biphenylderivate, Phtalate und Terephtalate eingesetzt.

    [0045] Besonders bevorzugt ist eine erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung bzw. eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht, wobei der weitere Sensibilisator ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus 2-(2H-Benzotriazol-2-yl)-p-cresol, 2,2'-Bis(4-methoxyphenoxy)diethylether, 4,4'-Diallyloxydiphenylsulfon, 4-Acetylacetophenon, 4-Benzybiphenyl, Acetoessigsäureanilid, Benzyl-2-naphthylether, Benzylnaphthylether, Benzyl-4-(benzyloxy)benzoat, Benzylparaben, Bis(4-chlorbenzyl)oxalatester, Bis(4-methoxyphenyl)ether, Dibenzyloxalat, Dibenzylterephthtalat, Dimethylterephtalat, Dimethylsulfon, Diphenyladipat, Diphenylsulfon, Ethylenbisstearinsäureamind, Fettsäureanilide, m-Terpenyl, N-Methylolstearamid, N-Stearylharnstoff, N-Stearylstearinsäureamid, p-Benzylbiphenyl, Phenylbenzolsulfonatester, Salicylsäureanilid und α,α'-Diphenoxyxylen, wobei Benzylnaphthylether und Diphenylsulfon besonders bevorzugt sind.

    [0046] Ebenfalls bevorzugt als weitere Sensibilisatoren für die Verwendung in einer erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung bzw. in einer erfindungsgemäßem wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht sind die Sensibilisatoren, die in den Absätzen [0059] bis [0061] der EP 2 923 851 A1 offenbart sind. Besonders bevorzugt ist der Einsatz eines oder mehrerer weiterer Sensibilisatoren, wobei der jeweilige Sensibilisator einen Schmelzpunkt im Bereich von 60 °C bis 140 °C, bevorzugt einen Schmelzpunkt im Bereich von 60 °C bis 100 °C aufweist.

    [0047] Neben Sensibilisatoren umfasst eine erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung bzw. eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht vorzugsweise auch ein oder mehrere Bestandteile aus der Gruppe bestehend aus Pigmente, Dispergiermittel, Antioxidationsmittel, Trennmittel, Entschäumer, Lichtstabilisatoren und Aufheller. Jede dieser Komponenten wird vorzugsweise in einer Menge mit einem Massenanteil von 0,01 bis 15 %, insbesondere - mit Ausnahme von Entschäumer - 0,1 bis 15 %, vorzugsweise 1 bis 10 % eingesetzt, bezogen auf den gesamten Feststoffanteil der erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht. Bei Einsatz von Entschäumer ist in einer erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung bzw. einer erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht der Entschäumer vorzugsweise in Mengen mit einem Massenanteil von 0,03 bis 0,05 % vorhanden, bezogen auf den gesamten Feststoffanteil der erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung bzw. der erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht.

    [0048] Selbstverständlich kann eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht durch die Anordnung einer abdeckenden Schutzschicht so abgeschirmt werden, dass ein Schutz vor äußeren Einflüssen erfolgt. Die Anordnung einer solchen Schutzschicht ist jedoch im Rahmen der vorliegenden Erfindung regelmäßig nicht erforderlich und daher auch nicht bevorzugt. Die erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung und die erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht sind aufgrund der Auswahl und Kombination von Fettsäureamiden mit jeweils einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24 mit einem Sensibilisator aus der Gruppe bestehend aus DPE und EGTE nämlich bereits so ausgestattet, dass die Beständigkeit eines Thermoausdrucks auf einer erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht (die ja insbesondere Bestandteil eines erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials sein kann) gegenüber Stoffen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Wasser, Alkoholen, Fetten, Ölen und deren Mischungen, insbesondere die Beständigkeit gegenüber Fetten und Ölen auch ohne Schutzschicht hervorragend ist.

    [0049] Eine erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung bzw. eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht umfasst eine Verbindung der Formel (I) (also NKK). Eine Verbindung der Formel (I) ist bereits bekannt und wird beispielsweise in der EP 2 923 851 A1 beschrieben. Es hat sich allerdings gezeigt, dass die Verbindung der Formel (I) in zwei unterschiedlichen kristallinen Formen vorliegen kann. Beide kristallinen Formen weisen unterschiedliche physikalische Eigenschaften auf, die Einflüsse auf die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung, der erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht und des erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials haben können.

    [0050] Eine erste kristalline Form der Verbindungen mit der Formel (I) weist einen Schmelzpunkt von ca. 158 °C auf, während eine zweite kristalline Form der Verbindungen mit der Formel (I) einen Schmelzpunkt von 175 °C aufweist. Im Zusammenhang mit wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien wurde in der Literatur bisher lediglich die Verbindung mit der Formel (I) beschrieben, bei der es sich um die kristalline Form mit einem Schmelzpunkt von ca. 158 °C handelt (vgl. beispielsweise EP 2 923 851 A1 Absatz [0084]). Weder die Herstellung, noch die Verwendung der erfindungsgemäß verwendeten kristallinen Form der Verbindungen mit der Formel (I) mit einem Schmelzpunkt von ca. 175 °C sind in der bislang veröffentlichten Literatur beschrieben, vgl. allerdings die Anmeldung PCT/EP2017/074875. Entsprechend muss davon ausgegangen werden, dass gemäß dem veröffentlichten Stand der Technik immer die kristalline Form der Verbindung mit der Formel (I) mit einem Schmelzpunkt von ca. 158 °C verwendet wurde, auch wenn der Schmelzpunkt in dem entsprechenden Dokument nicht explizit erwähnt wird. Die erfindungsgemäß verwendete kristalline Form der Verbindung der Formel (I) mit einem Schmelzpunkt von 175 °C ist seit Kurzem auch kommerziell erhältlich.

    [0051] Erfindungsgemäß bevorzugt sind daher eine erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung, eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht sowie ein erfindungsgemäßes wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, wobei die kristalline Form der Verbindung der Formel (I) einen (vorzugsweise endothermen) Übergang bei einer Temperatur zwischen 170 °C und 178 °C aufweist, vorzugsweise zwischen 173 °C und 177 °C, besonders bevorzugt zwischen 174 °C und 176 °C aufweist, bestimmt mithilfe der dynamischen Differenzkalorimetrie (DKK) bei einer Aufheizrate von 10 K/min.

    [0052] Beide kristallinen Formen der Verbindungen mit der Formel (I) lassen sich ebenfalls im IR-Absorptionsspektrum voneinander unterscheiden. Besonders charakteristisch ist bei der erfindungsgemäß verwendeten kristallinen Form der Verbindungen mit der Formel (I) eine Absorptionsbande im IR-Spektrum bei 3401 ± 20 cm-1. Bei der kristallinen Form der Verbindungen mit der Formel (I), die einen Schmelzpunkt von ca. 158 °C aufweist, liegt diese Bande nicht vor, sondern jeweils eine Bande bei 3322 und 3229 cm-1.

    [0053] Erfindungsgemäß bevorzugt ist ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, wobei die kristalline Form der Verbindung der Formel (I) im IR-Spektrum Absorptionsbanden bei 689 ± 10 cm-1, 731 ± 10 cm-1, 1653 ± 10 cm-1, 3364 ± 20 cm-1 und 3401 ± 20 cm-1 aufweist.

    [0054] Erfindungsgemäß bevorzugt sind eine erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung, eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht, bzw. ein erfindungsgemäßes wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, wobei das IR-Absorptionsspektrum der kristallinen Form der Verbindung der Formel (I) im Wesentlichen mit dem in Fig. 1a), 2a) und/oder 3a) abgebildeten IR-Absorptionsspektrum übereinstimmt.

    [0055] Beide kristallinen Formen der Verbindungen mit der Formel (I) lassen sich ebenfalls im Röntgenpulverdiffraktogramm voneinander unterscheiden. Erfindungsgemäß bevorzugt sind eine erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung, eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht sowie ein erfindungsgemäßes wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, wobei die kristalline Form der Verbindung der Formel (I) ein Röntgenpulverdiffraktogramm mit Beugungsreflexen bei °20-Werten von 10,00 ± 0,20, 11,00 ± 0,20, 12,40 ± 0,20, 13,80 ± 0,20 und 15,00 ± 0,20 aufweist.

    [0056] Erfindungsgemäß bevorzugt sind eine erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung, eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht sowie ein erfindungsgemäßes wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, wobei die kristalline Form der Verbindung der Formel (I) ein Röntgenpulverdiffraktogramm aufweist, das im Wesentlichen mit dem in Fig. 4b) abgebildeten Röntgenpulverdiffraktogramm übereinstimmt.

    [0057] In eigenen Untersuchungen wurde überwiegend mit einer kristallinen Form der Verbindung der Formel (I) gearbeitet, die im IR-Spektrum eine Absorptionsbande bei 3401 ± 20 cm-1 aufweist bzw. einen Schmelzpunkt von 175 °C aufweist bzw. einen Übergang bei einer Temperatur zwischen 170 °C und 178 °C aufweist (bestimmt mithilfe von dynamischer Differenzkalorimetrie (DKK) bei einer Aufheizrate von 10 K/min) bzw. im Röntgenpulverdiffraktogramm Beugungsreflexe bei °2θ-Werten von zumindest 10,00 ± 0,20, 11,00 ± 0,20, 12,40 ± 0,20, 13,80 ± 0,20 und 15,00 ± 0,20 aufweist. Die Verwendung einer solchen Verbindung der Formel (I) ist für sämtliche Aspekte der vorliegenden Erfindung etwas bevorzugt. Eine erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung sowie eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht umfassen vorzugsweise Pigmente. Bei den Pigmenten kann es sich um organische Pigmente, anorganische Pigmente oder um eine Mischung aus organischen Pigmenten und anorganischen Pigmenten handeln.

    [0058] Eine erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung oder eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht (wie vorstehend definiert, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet) ist bevorzugt, wobei das eine oder eines der mehreren Fettsäureamide mit einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24 Octadecansäureamid (Stearinsäureamid; Stearamid) ist. Octadecansäureamid ist chemisch kompatibel mit der Verbindung der Formel (I) (NKK) und Sensibilisatoren aus der Gruppe bestehend aus 1,2-Diphenoxyethan (DPE) und Ethylenglycol-m-tolyl-ether (EGTE). Octadecansäureamid besitzt als Reinstoff einen Schmelzpunkt von 109 °C und ist deshalb ein hervorragender Sensibilisator (vgl. den entsprechenden Einsatz gemäß DE 10 2014 107 567 B3); es ist selbst nicht an der Farbentwicklungsreaktion beteiligt. Die Fähigkeit von Octadecansäureamid (und anderen Fettsäureamiden mit einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24) zu synergistischen Wechselwirkungen mit DPE und/oder EGTE war bislang aus dem Stand der Technik nicht bekannt. Ebenfalls bevorzugt ist der Einsatz von N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid als Fettsäureamid.

    [0059] Eine erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung und eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht sind bevorzugt, bei denen Octadecansäureamid bzw. N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid so in Kombination mit DPE und/oder EGTE eingesetzt wird, dass bereits bei einer Einwirktemperatur (Farbentwicklungstemperatur) von 100 °C die Farbreaktion stattfinden kann. Weil Octadecansäureamid einen Schmelzpunkt von 109 °C bzw. N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid einen Schmelzpunkt von > 107 °C besitzt, EGTE jedoch einen Schmelzpunkt im Bereich von 96 bis 100 °C und Diphenoxyethan einen Schmelzpunkt im Bereich von 94 bis 96 °C, ist in derart eingestellten erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen, bzw. Aufzeichnungsschichten die eigentliche sensibilisierende Leistung primär auf die Anwesenheit von DPE bzw. EGTE zurückzuführen. Dem Octadecansäureamid kommt daher bei einer entsprechenden Ausgestaltung primär die Aufgabe zu, durch synergistisches Zusammenwirken mit DPE und/oder EGTE die angestrebte Fettbeständigkeit zu erreichen, bzw. zu gewährleisten. Die angestrebte Fettbeständigkeit wird in analoger Weise in einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung durch synergistisches Zusammenwirken von N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid mit DPE und/oder EGTE erreicht bzw. gewährleistet.

    [0060] Eine erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung bzw. eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht ist bevorzugt, wobei das Verhältnis der Masse der Verbindung der Formel (I) zu der Gesamtmasse von Fettsäureamiden mit einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24 (vorzugsweise Octadecansäureamid) in der Beschichtungszusammensetzung bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im Bereich von 1,2:1 bis 4:1 liegt. Die eingesetzte Masse an NKK überwiegt daher in bevorzugten Ausgestaltungen zumindest geringfügig (1,2:1) im Vergleich mit der Gesamtmasse an eingesetzten Fettsäureamiden. Ein zu großer Überschuss von NKK (Massenverhältnis größer 4:1) ist nicht mehr vorteilhaft, weil dann die positiven Eigenschaften und Effekte des Fettsäureamids (vorzugsweise Octadecansäureamid) nicht mehr in der erwünschten Weise zum Tragen kommen.

    [0061] Wie bereits ausgeführt, umfasst eine bevorzugte erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung oder wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht Octadecansäureamid (als die eine oder als eine von mehreren Fettsäureamiden mit jeweils einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24). In solchen bevorzugten Beschichtungszusammensetzungen bzw. wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschichten liegt das Verhältnis der Masse der Verbindung der Formel (I) (NKK) zu der Masse von Octadecansäureamid in der Beschichtungszusammensetzung bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im Bereich von 1,2:1 bis 4:1.

    [0062] Eine bevorzugte erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung bzw. eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht (wie vorstehend definiert, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet) ist dadurch charakterisiert, dass das Verhältnis der Gesamtmasse von Fettsäureamiden mit einer Zahl von 16 bis 24 zu der Gesamtmasse von Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1,2-Diphenoxyethan (DPE) und Ethylenglycol-m-tolyl-ether (EGTE) in der Beschichtungszusammensetzung bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im Bereich von 4:1 bis 1,2:1 liegt, bevorzugt im Bereich von 1,5:1 bis 1,2:1. Solche Verhältnisse der Gesamtmenge von Fettsäureamiden mit einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24 zu der Gesamtmasse von Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus DPE und EGTE ist deshalb besonders bevorzugt, weil dadurch gleichzeitig eine besonders hohe Fettbeständigkeit und eine niedrige Farbentwicklungstemperatur erreicht werden. Eine niedrige Farbentwicklungstemperatur ist vorteilhaft, da keine unnötig großen Energiemengen benötigt werden, um einen Farbumschlag zu erzeugen. Eine hohe Fettbeständigkeit erhöht den praktischen Nutzen und macht entsprechende wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterialien überhaupt erst tauglich für bestimmte Einsätze. Bevorzugt wirken die Fettsäureamide (bevorzugt Octadecansäureamid und/oder N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid) und DPE und/oder EGTE synergistisch zusammen, sodass die erforderliche Menge an Fettsäureamiden (bevorzugt: Octadecansäureamid), die zum Erreichen einer vorgegebenen Fettbeständigkeit erforderlich ist, vergleichsweise niedrig ist, im Vergleich mit einer Situation, bei der weder DPE noch EGTE vorhanden sind. Diese Abhängigkeit der für den praktischen Nutzen entscheidenden Parameter Fettbeständigkeit und Farbentwicklungstemperatur von dem Mischungsverhältnis der Bestandteile Fettsäureamide (bevorzugt Octadecansäureamid und/oder N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid) sowie DPE und/oder EGTE ist angesichts des Standes der Technik überraschend. Wird in einer erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung oder einer entsprechenden wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht ein zu großes Verhältnis der Gesamtmasse von Fettsäureamiden mit einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24 zu der Gesamtmasse von DPE und/oder EGTE gewählt, das heißt beispielsweise ein Verhältnis von > 4, so ist nicht mehr in jedem Falle sichergestellt, dass die Farbentwicklungstemperatur wunschgemäß niedrig liegt. Wird andererseits ein zu niedriges Verhältnis gewählt, so ist nicht mehr in jedem Einzelfall gewährleistet, dass die Fettbeständigkeit den Anforderungen entspricht.

    [0063] Besonders bevorzugt ist eine erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung oder eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht wie vorstehend definiert (vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet), umfassend
    • einen oder mehrere Farbentwickler, wobei der eine oder zumindest einer der mehreren Farbentwickler eine Verbindung der Formel (I) ist

    • einen oder mehrere Farbstoffvorläufer,
    • Octadecansäureamid und/oder N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid,
    • als Sensibilisator 1,2-Diphenoxyethan (DPE) und/oder Ethylenglycol-m-tolyl-ether (EGTE),

    wobei das Verhältnis der Masse der Verbindung der Formel (I) zu der Masse von Octadecansäureamid in der Beschichtungszusammensetzung bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im Bereich von 1,2:1 bis 4:1 liegt
    und

    wobei das Verhältnis der Gesamtmasse von Octadecansäureamid und N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid zu der Gesamtmasse von 1,2-Diphenoxyethan (DPE) und Ethylenglycol-m-tolyl-ether (EGTE)

    in der Beschichtungszusammensetzung bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im Bereich von 1,5:1 bis 1,2:1 liegt.



    [0064] Eine solche erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung bzw. eine solche erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht vereinigt vorstehend diskutierte Vorteile und ist somit insbesondere besonders fettbeständig und, hat eine vergleichsweise niedrige Farbentwicklungstemperatur, ohne dass besonders hohe Mengen an Octadecansäureamid und/oder N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid benötigt werden, um die Fettbeständigkeit zu erreichen.

    [0065] Vorzugsweise umfasst eine erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung bzw. eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht (wie vorstehend definiert, bevorzugt wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet) als Sensibilisator 1,2-Diphenoxyethan (DPE) oder eine Mischung von 1,2-Diphenoxyethan (DPE) und Ethylenglycol-m-tolyl-ether (EGTE). In solchen bevorzugten Beschichtungszusammensetzungen bzw. wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschichten ist also DPE vorhanden. Hinsichtlich bevorzugter Mengenverhältnisse sei auf die vorstehenden Ausführungen verwiesen.

    [0066] Bevorzugt ist eine erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung oder eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht wie vorstehend definiert (vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet), bezogen auf den ofentrockenen Zustand umfassend
    • 8 bis 30 prozentuale Massenanteile (Massenanteile ausgedrückt in %) einer Gesamtmenge von einem oder mehreren Farbentwicklern, wobei der eine oder zumindest einer der mehreren Farbentwickler eine Verbindung der Formel (I) ist

      vorzugsweise 8 bis 30 prozentuale Massenanteile des Farbentwicklers der Formel (I), jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Beschichtungszusammensetzung im ofentrockenen Zustand bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im ofentrockenen Zustand
      und/oder
    • 4 bis 16 prozentuale Massenanteile einer Gesamtmenge von einem oder mehreren Farbstoffvorläufern, bezogen auf die Gesamtmenge der Beschichtungszusammensetzung im ofentrockenen Zustand bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im ofentrockenen Zustand
      und/oder
    • 2,4 bis 34 prozentuale Massenanteile einer Gesamtmenge von einem oder mehreren Fettsäureamiden mit jeweils einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24, vorzugsweise 2,4 bis 34 prozentuale Massenanteile einer Gesamtmenge von einer oder mehr Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Octadecansäureamid und N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid, besonders vorzugsweise 2,4 bis 34 prozentuale Massenanteile Octadecansäureamid, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Beschichtungszusammensetzung im ofentrockenen Zustand bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im ofentrockenen Zustand
      und/oder
    • als Sensibilisator 2 bis 8,5 prozentuale Massenanteile einer Gesamtmenge von einer oder mehr Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1,2-Diphenoxyethan und Ethylenglycol-m-tolyl-ether, vorzugsweise 2 bis 8,5 prozentuale Massenanteile 1,2-Diphenoxyethan oder 2 bis 8,5 prozentuale Massenanteile einer Mischung von 1,2-Diphenoxyethan und Ethylenglycol-m-tolyl-ether, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Beschichtungszusammensetzung im ofentrockenen Zustand bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im ofentrockenen Zustand
      und/oder
    • 6 bis 24 prozentuale Massenanteile einer Gesamtmenge von einem oder mehreren Bindemitteln, vorzugsweise 6 bis 24 prozentuale Massenanteile Polyvinylalkohol (PVA) (als besonders bevorzugtem Bindemittel), jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Beschichtungszusammensetzung im ofentrockenen Zustand bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im ofentrockenen Zustand
      und/oder
    • 25 bis 55 prozentuale Massenanteile einer Gesamtmenge von einem oder mehreren Pigmenten, bezogen auf die Gesamtmenge der Beschichtungszusammensetzung im ofentrockenen Zustand bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im ofentrockenen Zustand.


    [0067] Besonders bevorzugt ist somit (gemäß vorstehenden Ausführungen) eine erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung oder eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht wie vorstehend definiert (vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet), bezogen auf den ofentrockenen Zustand umfassend
    • 8 bis 30 prozentuale Massenanteile einer Gesamtmenge von einem oder mehreren Farbentwicklern, wobei der eine oder zumindest einer der mehreren Farbentwickler eine Verbindung der Formel (I) ist,

      vorzugsweise 8 bis 30 prozentuale Massenanteile des Farbentwicklers der Formel (I), jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Beschichtungszusammensetzung im ofentrockenen Zustand bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im ofentrockenen Zustand,
    • 4 bis 16 prozentuale Massenanteile einer Gesamtmenge von einem oder mehreren Farbstoffvorläufern, bezogen auf die Gesamtmenge der Beschichtungszusammensetzung im ofentrockenen Zustand bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im ofentrockenen Zustand,
    • 2,4 bis 34 prozentuale Massenanteile einer Gesamtmenge von einem oder mehreren Fettsäureamiden mit jeweils einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24, vorzugsweise 2,4 bis 34 prozentuale Massenanteile einer Gesamtmenge von einer oder mehr Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Octadecansäureamid und N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid, besonders vorzugsweise 2,4 bis 34 prozentuale Massenanteile Octadecansäureamid, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Beschichtungszusammensetzung im ofentrockenen Zustand bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im ofentrockenen Zustand,
    • als Sensibilisator 2 bis 8,5 prozentuale Massenanteile einer Gesamtmenge von einer oder mehr Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1,2-Diphenoxyethan und Ethylenglycol-m-tolyl-ether, vorzugsweise 2 bis 8,5 prozentuale Massenanteile 1,2-Diphenoxyethan oder 2 bis 8,5 prozentuale Massenanteile einer Mischung von 1,2-Diphenoxyethan und Ethylenglycol-m-tolyl-ether, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Beschichtungszusammensetzung im ofentrockenen Zustand bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im ofentrockenen Zustand,
    • 6 bis 24 prozentuale Massenanteile einer Gesamtmenge von einem oder mehreren Bindemitteln, vorzugsweise 6 bis 24 prozentuale Massenanteile Polyvinylalkohol (PVA), jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Beschichtungszusammensetzung im ofentrockenen Zustand bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im ofentrockenen Zustand, und
    • 25 bis 55 prozentuale Massenanteile einer Gesamtmenge von einem oder mehreren Pigmenten, bezogen auf die Gesamtmenge der Beschichtungszusammensetzung im ofentrockenen Zustand bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im ofentrockenen Zustand
    mit der Maßgabe, dass für diese besonders bevorzugte Beschichtungszusammensetzung bzw. wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht vorzugsweise das Verhältnis der Gesamtmasse von Fettsäureamiden mit einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24 zu der Gesamtmasse von Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1,2-Diphenoxyethan und Ethylenglycol-m-tolyl-ether in der Beschichtungszusammensetzung bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im Bereich von 4:1 bis 1,2:1 liegt. Analoge Maßgaben gelten vorzugsweise für Ausgestaltungen einer solchen besonders bevorzugten Beschichtungszusammensetzung bzw. wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht, die durch Kombination mit bevorzugten Ausgestaltungen bzw. Merkmalen resultieren, wie sie vorstehend oder nachfolgend in den beigefügten Ansprüchen definiert sind.

    [0068] Es sei darauf hingewiesen, dass durch die Angaben "bezogen auf den ofentrockenen Zustand" und "im ofentrockenen Zustand" festgelegt wird, dass sich die angegebenen Massenanteile von Beschichtungszusammensetzung bzw. wärmeempfindlicher Aufzeichnungsschicht auf eine Messung beziehen, die an ofentrockenem Material durchgeführt wird. Die Angaben bedeuten jedoch nicht, dass lediglich ofentrockene Materialien definiert werden; vielmehr fällt eine Beschichtungszusammensetzung bzw. eine wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht z.B. auch dann unter die jeweilige Definition, wenn sie erhebliche Mengen an Flüssigkeit (z.B. Wasser) enthält, solange nach einer Ofentrocknung bei einer entsprechenden Messung Gesamtmengen der diskutierten Bestandteile resultieren, die in die jeweils angegebenen Bereiche fallen.

    [0069] Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, wenn die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht eine nach DIN 53107:2016-05 (Titel: Prüfung von Papier und Pappe - Bestimmung der Glätte nach Bekk) bestimmte Bekk-Glätte von 100 bis 1200 Sekunden, vorzugsweise von 150 bis 1100 Sekunden aufweist.

    [0070] Wie vorstehend bereits ausgeführt, betrifft die Erfindung auch ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, umfassend ein Trägersubstrat und eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht. Vorzugsweise sind in einem solchen erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterial zwischen Trägersubstrat und wärmeempfindlicher Aufzeichnungsschicht eine oder mehrere Zwischenschichten angeordnet. Eine solche Zwischenschicht enthält vorzugsweise Pigmente. Bei den Pigmenten kann es sich um organische Pigmente, anorganische Pigmente oder um eine Mischung aus organischen Pigmenten und anorganischen Pigmenten handeln.

    [0071] Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, wenn die flächenbezogene Masse der Zwischenschicht im Bereich von 5 bis 20 g/m2, bevorzugt im Bereich von 7 bis 12 g/m2 liegt.

    [0072] Für den Fall, dass die Zwischenschicht Pigmente enthält, ist es in einer Ausgestaltung der Erfindung bevorzugt, wenn es sich bei den Pigmenten um organische Pigmente, vorzugsweise um organische Hohlkörperpigmente handelt.

    [0073] Eigene Untersuchungen haben gezeigt, dass die Einbindung von organischen Pigmenten in die Zwischenschicht vorteilhaft ist, da organische Pigmente ein hohes Wärmereflexionsvermögen aufweisen. Durch eine gesteigerte Wärmereflexion der mit organischen Pigmenten ausgestalteten Zwischenschicht wird das Ansprechverhalten der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht gegenüber Wärme erhöht, da die eingestrahlte Wärme zumindest teilweise in die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht reflektiert wird, statt sie an das Trägersubstrat zu leiten. Dadurch wird die Empfindlichkeit und das Auflösungsvermögen des wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials deutlich erhöht und ferner die Druckgeschwindigkeit im Thermodrucker gesteigert. Zudem kann der Energieverbrauch während des Druckvorgangs gesenkt werden, was insbesondere bei mobilen Geräten vorteilhaft ist. Hohlkörperpigmente weisen in ihrem Inneren Luft auf, wodurch sie üblicherweise eine noch höhere Wärmereflexion aufweisen und die Empfindlichkeit und das Auflösungsvermögen des wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials können noch weiter erhöht werden.

    [0074] Für den Fall, dass die Zwischenschicht Pigmente enthält, ist es in einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung bevorzugt, wenn es sich bei den Pigmenten um anorganische Pigmente handelt, vorzugsweise ausgewählt aus der Liste bestehend aus kalziniertem Kaolin, Siliziumoxid, Bentonit, Kalziumcarbonat, Aluminiumoxid und Böhmit.

    [0075] Werden in die zwischen der Aufzeichnungsschicht und dem Substrat gelegene Zwischenschicht anorganische Pigmente eingebunden, können diese Pigmente die durch Hitzeeinwirkung des Thermokopfes verflüssigten Bestandteile der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht bei der Schriftbildausbildung aufnehmen und begünstigen damit eine noch sicherere und schnellere Funktionsweise der wärmeinduzierten Aufzeichnung.

    [0076] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die anorganischen Pigmente der Zwischenschicht eine Ölzahl von mindestens 80 cm3/100 g und noch besser von 100 cm3/100 g, bestimmt nach DIN EN ISO 787-5:1995-10 (Titel: Allgemeine Prüfverfahren für Pigmente und Füllstoffe - Teil 5: Bestimmung der Ölzahl (ISO 787-5:1980); Deutsche Fassung EN ISO 787-5:1995) aufweisen. Kalziniertes Kaolin hat sich aufgrund seines großen Absorptionsreservoirs in den Hohlräumen besonders bewährt. Auch Mischungen aus mehreren verschiedenartigen anorganischen Pigmenten sind vorstellbar.

    [0077] Die Wahl des Mengenverhältnisses von organischen zu anorganischen Pigmenten bewirkt eine Kombination der von den beiden Pigmentarten verursachten Effekte. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Pigmentmischung mit einem Massenanteil von 5 bis 30 % bzw. besser zu 8 bis 20 % aus organischem und zu 95 bis 70 % bzw. besser zu 92 bis 80 % aus anorganischem Pigment besteht. Pigmentmischungen aus unterschiedlichen organischen Pigmenten und/oder anorganischen Pigmenten sind im Einzelfall vorteilhaft.

    [0078] Erfindungsgemäß bevorzugt ist ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, wobei die Zwischenschicht, gegebenenfalls neben den anorganischen und/oder organischen Pigmenten, mindestens ein Bindemittel enthält, vorzugsweise auf Basis eines synthetischen Polymers, wobei Styrol-Butadien-Latex besonders gute Ergebnisse liefert. Polyvinylalkohol (PVA) stellt ein weiteres bevorzugtes Bindemittel dar. Die Verwendung eines synthetischen Bindemittels unter Beimischung mindestens eines natürlichen Polymers, wie besonders bevorzugt Stärke, stellt eine besonders geeignete Ausführungsform einer Zwischenschicht dar. Im Rahmen von Versuchen mit anorganischen Pigmenten wurde ferner festgestellt, dass ein Bindemittel-Pigment-Verhältnis innerhalb der Zwischenschicht zwischen 3:7 und 1:9, jeweils bezogen auf den prozentualen Massenanteil in der Zwischenschicht, eine besonders geeignete Ausführungsform darstellt.

    [0079] Ein erfindungsgemäßes wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial ist bevorzugt, wobei auf der vom Trägersubstrat abgewandten Seite der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht keine weitere Schicht angeordnet ist. Die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht des erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials trägt somit insbesondere keinen Deckstrich (Top Coat). Ein solcher Deckstrich ist zwar möglich, nicht jedoch bevorzugt, insbesondere weil die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht wie vorstehend dargelegt eine besonders hohe Fettbeständigkeit besitzt und daher kein Deckstrich mehr erforderlich ist, um diese Eigenschaft erst hervorzurufen.

    [0080] Ein erfindungsgemäßes wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial ist bevorzugt (vorzugsweise ein erfindungsgemäßes Aufzeichnungsmaterial wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet), wobei das Trägersubstrat aus Papier, synthetischem Papier, Kunststofffolie oder einem Verbund dieser Materialien besteht. Die mit der vorliegenden Erfindung verbundenen technischen Effekte sind weitgehend unabhängig vom Trägersubstrat, sodass dieses aus einer breiten Gruppe von Materialien ausgewählt werden kann.

    [0081] Als Trägersubstrat ist aber ein nicht oberflächenbehandeltes Streichrohpapier besonders bevorzugt, da es eine gute Recyclingfähigkeit und eine gute Umweltverträglichkeit aufweist. Unter einem nicht oberflächenbehandelten Streichrohpapier ist ein Streichrohpapier zu verstehen, das nicht in einer Leimpresse oder in einer Beschichtungsvorrichtung behandelt wurde. Als Kunststofffolien sind Folien aus Polypropylen oder anderen Polyolefinen bevorzugt. Erfindungsgemäß bevorzugt sind auch Papiere, die mit einem oder mehreren Polyolefinen (insbesondere Polypropylen) beschichtet sind.

    [0082] In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsvariante ist das Trägersubstrat ein Papier mit einem Massenanteil aus recycelten Fasern von mindestens 70 %, bezogen auf den Gesamtfaserstoffanteil in dem Papier.

    [0083] Eine erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung sowie eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht umfassen jeweils einen oder mehrere Farbstoffvorläufer (Farbbildner). Bevorzugt ist der Einsatz von Farbbildnern, bei denen es sich um Verbindungen des Fluorantyps handelt, wobei Verbindungen bevorzugt sind, die ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus

    [0084] 3-Diethylamino-6-methyl-7-anilinofluoran, 3-Diethylamino-6-methyl-7-(3'-methylphenyla-mino)fluoran (6'-(diethylamino)-3'-methyl-2'-(m-tolylamino)-3H-spiro[isobenzofuran-1,9'-xanthen]-3-on; ODB-7), 3-Di-n-pentyl-amino-6-methyl-7-anilinofluoran, 3-(Diethylamino)-6-methyl-7-(3-methylphenylamino)fluoran, 3-Di-n-butylamino-7-(2-chloranilino)fluoran, 3-Diethylamino-7-(2-chloranilino)fluoran, 3-Diethylamino-6-methyl-7-xylidinofluoran, 3-Diet-hylamino-7-(2-carbomethoxyphenylamino)fluoran, 3-Pyrrolidino-6-methyl-7-anilinofluoran, 3-Pyrrolidino-6-methyl-7-(4-n-butyl-phenylamino)fluoran, 3-Piperidino-6-methyl-7-ani-linofluoran, 3-N-n-Dibutylamin-6-methyl-7-anilinofluoran (ODB-2), 3-(N-Methyl-N-cyclohexyl)amino-6-methyl-7-anilinofluoran, 3-(N-Methyl-N-propyl)amino-6-methyl-7-anilinofluo-ran, 3-(N-Methyl-N-tetrahydrofurfuryl)amino-6-methyl-7-anilinofluoran), 3-(N-Ethyl-N-isoamyl)amino-6-methyl-7-anilinofluoran, 3-(N-Ethyl-N-tolyl)amino-6-methyl-7-anilinofluoran, 3-(N-Ethyl-N-tetrahydrofuryl)amino-6-methyl-7-anilinofluoran, 3-(N-Ethyl-N-isopentyla-mino)-6-methyl-7-anilinofluoran, 3-(N-Ethyl-4-toluidino)6-methyl-7-(4-toluidino)fluoran und 3-(N-Cyclopentyl-N-ethyl)amino-6-methyl-7-anilinofluoran.

    [0085] Ebenfalls bevorzugt sind erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzungen bzw. wärmeempfindliche Aufzeichnungsschichten, die als Farbstoffvorläufer (Farbbildner) die in den Absätzen [0049] bis [0052] der EP 2 923 851 A1 genannten Verbindungen enthalten.

    [0086] Erfindungsgemäß besonders bevorzugt ist eine erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung und ist eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht, wobei ein Farbstoffvorläufer (Farbbildner) eingesetzt ist, der ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus 3-N-Di-n-butylamin-6-methyl-7-anilinofluoran (ODB-2) und 3-(N-Ethyl-N-isopentylamino)-6-methyl-7-anilinofluoran.

    [0087] Eine erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung und eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht umfassen einen oder mehrere Farbentwickler, wobei der eine oder zumindest einer der mehreren Farbentwickler NKK ist. Neben NKK können ein oder mehrere weitere Farbentwickler vorliegen, sodass insgesamt ein Farbentwicklergemisch resultiert. Bevorzugt sind eine erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung und eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht, bei der neben einer Verbindung der Formel (I) (NKK) als erstem Farbentwickler ein weiterer Farbentwickler vorgesehen ist, bei dem es sich um eine Verbindung der Formel (II)

    handelt. Die Verbindung der Formel (I) (NKK) liegt vorzugsweise (aber nicht zwingend) in einer vorstehend bereits beschriebenen kristallinen Form vor, die im IR-Spektrum eine Absorptionbande bei 3401 ± 20 cm-1 aufweist.

    [0088] Bei der Verbindung der Formel (II) handelt es sich um die bereits bekannte Verbindung N-(4-Methylphenylsulfonyl)-N'-(3-(4-methylphenylsulfonyloxy)phenyl)harnstoff, die unter der Bezeichnung Pergafast® 201 vertrieben wird und beispielsweise in der EP 1 140 515 B1 beschrieben ist. Bei Pergafast® 201 handelt es sich um den am häufigsten verwendeten phenolfreien Farbentwickler.

    [0089] Überraschenderweise trägt die gleichzeitige Anwesenheit der Verbindung der Formel (II) neben der Verbindung der Formel (I) (NKK) noch einmal dazu bei, dass die Fettbeständigkeit einer erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht bzw. eines entsprechenden erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials weiter erhöht wird. Im Hinblick auf die Beständigkeit gegenüber Fett wurde ein synergistischer Effekt beobachtet, der bei gleichzeitiger Anwesenheit der Verbindungen der Formel (I) und (II) resultiert. Bevorzugt ist in erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen, wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschichten und wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien ein Massenverhältnis zwischen der Verbindung der Formel (I) und der Verbindung der Formel (II), welches 0,5:99,5 bis 99,5:0,5 beträgt. Es hat sich in eigenen Untersuchungen gezeigt, dass bei einem Massenanteil von weniger als 0,5 % der Verbindung mit der Formel (I) oder (II), bezogen auf die Gesamtmasse der Verbindungen mit der Formel (I) und (II), der positive Einfluss der jeweiligen Verbindung nicht so stark ausgeprägt ist.

    [0090] Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind eine erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung, eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht sowie ein erfindungsgemäßes wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, wobei das Massenverhältnis zwischen der Verbindung der Formel (I) und der Verbindung der Formel (II) 35:65 bis 65:35 beträgt, vorzugsweise 40:60 bis 60:40 beträgt, besonders bevorzugt 45:55 bis 55:45 beträgt.

    [0091] Entsprechende Mischungen bewirken einen (weiteren) synergistischen Effekt im Hinblick auf eine verbesserte Beständigkeit gegenüber Lanolin und zudem auch eine verbesserte Langzeitstabilität.

    [0092] Wie vorstehend bereits ausgeführt, werden bestimmte der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgaben durch die Verwendung eines Fettsäureamids (wie vorstehend und in den Ansprüchen definiert) gelöst. Für diese erfindungsgemäße Verwendung gelten sämtliche der vorstehend gemachten Ausführungen zu erfindungsgemäßen (bevorzugten) Beschichtungszusammensetzungen, wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschichten und wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien entsprechend, mutatis mutandis.

    [0093] Es wurde bereits weiter oben ausgeführt, dass die Erfindung bestimmte der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgaben auch durch ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials (wie dort und in den Ansprüchen definiert) löst. Auch insoweit gelten die vorstehenden Ausführungen zu erfindungsgemäßen (bevorzugten) Beschichtungszusammensetzungen, wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschichten und wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien entsprechend, mutatis mutandis.

    [0094] In einem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Beschichtungszusammensetzung vorzugsweise in einer Menge von 2,2 bis 2,6 g/m2 auf das Trägersubstrat oder eine darauf angeordnete Zwischenschicht aufgebracht. Ein derartiges Strichgewicht ist vergleichsweise niedrig im Vergleich mit Beschichtungszusammensetzungen aus dem Stand der Technik, die ebenfalls eine hohe Fettbeständigkeit besitzen sollen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es möglich, mit einem derart niedrigen Strichgewicht eine hohe Fettbeständigkeit zu erreichen, weil es aufgrund der synergistischen Wechselwirkung zwischen dem Fettsäureamid mit einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24 (bevorzugt Octadecansäureamid und/oder N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid) und den Sensibilisatoren DPE bzw. EGTE nicht erforderlich ist, eine große Menge an die Fettbeständigkeit erhöhendem Fettsäureamid einzusetzen.

    [0095] Bevorzugt ist ein erfindungsgemäßes Verfahren (wie vorstehend und/oder in den Ansprüchen definiert) zur Herstellung eines (erfindungsgemäßen) wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials, mit folgenden Schritten:
    • Bereitstellen oder Herstellen
      • eines Trägersubstrats mit darauf angeordneter Zwischenschicht (jeweils vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt beschrieben)
        sowie
      • einer erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung
    • Aufbringen der Beschichtungszusammensetzung auf die Zwischenschicht,
    • Trocknen der aufgebrachten Beschichtungszusammensetzung, so dass eine (erfindungsgemäße) wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht resultiert, die gemeinsam mit dem Trägersubstrat und der Zwischenschicht in dem wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterial vorliegt.


    [0096] Das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial ist ein Schichtverbund, der zumindest ein Trägersubstrat, eine darauf angeordnete Zwischenschicht sowie eine wiederum auf der Zwischenschicht angeordnete wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht besitzt. Zu den Vorteilen und den bevorzugten Ausgestaltungen eines wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials mit Zwischenschicht vgl. die Ausführungen weiter oben.

    [0097] Hinsichtlich bevorzugter Ausgestaltungen und Kombinationen für eine in einem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Beschichtungszusammensetzung gelten die für die erfindungsgemäße wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien vorstehend angegebenen Erläuterungen entsprechend (gegebenenfalls sinngemäß), und umgekehrt.

    [0098] Der Begriff "Beschichtungszusammensetzung" bezeichnet im Rahmen der vorliegenden Erfindung und übereinstimmend mit dem allgemeinen Verständnis auf dem Gebiet der Papiertechnologie Anstrichmittel, enthaltend oder bestehend aus Pigmenten bzw. Matrix-Pigmenten, Bindemitteln und Additiven, die auf die Papieroberfläche oder auf bereits auf Papieroberflächen aufgebrachte Schichten mit speziellen Streichvorrichtungen zur Oberflächenveredelung oder -modifizierung des Papiers aufgetragen ("gestrichen") werden. Auf diese Weise hergestellte Papiere werden als "gestrichene Papiere" bezeichnet und zeichnen sich z.B. durch eine bessere Haptik aus. Der Begriff "Beschichtungszusammen-setzung" ist somit der Oberbegriff für alle streichfähigen Beschichtungsmassen, Zubereitungen und/oder Lösungen in der Papierindustrie zur Behandlung, Modifizierung oder Veredelung einer Papieroberfläche.

    [0099] Zum Auftragen der Beschichtungszusammensetzung auf ein Trägersubstrat oder eine Zwischenschicht kennt der Fachmann verschiedene Techniken des Streichens, beispielsweise: Bladestreichen, Streichen mit Filmpresse, Gussstreichen, Vorhangstreichen ("Curtain Coating"), Rakelstreichen, Luftbürstenstreichen oder Sprühstreichen. Alle diese bekannten vorgenannten Techniken des Streichens sind geeignet um die erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzungen auf ein Substrat, vorzugsweise ein Papier welches ein oder mehrere Vorstriche bzw. Zwischenstriche umfasst oder welches auch keinen Vorstrich bzw. Zwischenstrich umfasst, aufzutragen.

    [0100] Ein weiter Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft Produkte, vorzugsweise Eintrittskarten, TITO-Tickets (Ticket-in, Ticket-out), Flug-, Bahn-, Schiff- oder Busticket, Glücksspielbeleg, Parkticket, Etikett, Kassenbon, Bankauszüge, Selbstklebeetikett, medizinisches und/oder technisches Diagrammpapier, Faxpapier, Sicherheitspapier oder Barcode-Etiketten, umfassend ein erfindungsgemäßes wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial.

    [0101] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung eines erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials als Barcode-Etikett, selbstkleben-des Ticket, selbstklebende Eintrittskarte, selbstklebenden Kaufbeleg, selbstklebendes Etikett, selbstklebende Eintrittskarte, Eintrittskarte, TITO-Tickets (Ticket-in, Ticket-out), Flug-, Bahn-, Schiff- oder Busticket, Glücksspielbeleg, Parkticket, Etikett, Kassenbon, Bankauszug, medizinisches und/oder technisches Diagrammpapier, Faxpapier oder Sicherheitspapier.

    [0102] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen eines thermobedruckten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials, mit folgenden Schritten:
    • Bereitstellen eines erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials (wie vorstehend und in den Ansprüchen definiert, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet) oder Durchführen des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens (wie vorstehend und in den Ansprüchen definiert, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet), so dass ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial resultiert
    • Wärmebehandeln des Aufzeichnungsmaterials, so dass sich Farbentwickler und Farbstoffvorläufer unter Ausbildung einer Färbung umsetzen.


    [0103] Hierbei verbleibt das eingesetzte Fettsäureamid mit einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24 oder die eingesetzte Mischung mehrerer Fettsäureamide mit jeweils einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24, vorzugsweise Octadecansäureamid und/oder N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid, am Ort der Wärmebehandlung (dort wo in der Praxis der Thermokopf einwirkt) vorzugsweise im festen Aggregatszustand.

    [0104] Das eingesetzte Fettsäureamid mit einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24 oder die eingesetzte Mischung mehrerer Fettsäureamide mit jeweils einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24, vorzugsweise Octadecansäureamid und/oder N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid schmilzt somit vorzugsweise nicht und wirkt somit auch nicht als Sensibilisator.

    [0105] Die ausgebildete Färbung ist vorzugsweise Teil eines Druckbildes, insbesondere einer Druckgrafik, eines Schriftzuges, eines Musters oder einer Aufzeichnung.

    [0106] Die beigefügten Figuren 1, 2, 3 und 4 sind zeichnerische Wiedergaben (Reinzeichnungen) maschinell erstellter Originalspektren bzw. maschinell erstellter Originaldiffraktogramme.

    Figur 1 zeigt einen Vergleich von IR-Spektren im Wellenzahlenbereich von ca. 4000 bis 2000 cm-1 der zwei kristallinen Formen der Verbindung der Formel (I). Im oberen Teil abgebildet und mit a) bezeichnet ist das IR-Spektrum der erfindungsgemäß verwendeten kristallinen Form der Verbindung der Formel (I) mit einem Schmelzpunkt von 175 °C. Im unteren Teil abgebildet und mit b) bezeichnet ist das IR-Spektrum der kristallinen Form der Verbindung der Formel (I) mit einem Schmelzpunkt von ca. 158 °C.

    Figur 2 zeigt einen Vergleich von IR-Spektren im Wellenzahlenbereich von ca. 2400 bis 400 cm-1 der zwei kristallinen Formen der Verbindung der Formel (I). Im oberen Teil abgebildet und mit a) bezeichnet ist das IR-Spektrum der erfindungsgemäß verwendeten kristallinen Form der Verbindung der Formel (I) mit einem Schmelzpunkt von 175 °C. Im unteren Teil abgebildet und mit b) bezeichnet ist das IR-Spektrum der kristallinen Form der Verbindung der Formel (I) mit einem Schmelzpunkt von ca. 158 °C.

    Figur 3 zeigt einen Vergleich von IR-Spektren der zwei kristallinen Formen der Verbindung der Formel (I). Im oberen Teil abgebildet und mit a) bezeichnet ist das IR-Spektrum der erfindungsgemäß verwendeten kristallinen Form der Verbindung der Formel (I) mit einem Schmelzpunkt von 175 °C. Im unteren Teil abgebildet und mit b) bezeichnet ist das IR-Spektrum der kristallinen Form der Verbindung der Formel (I) mit einem Schmelzpunkt von ca. 158 °C.

    Figur 4 zeigt einen Vergleich von Röntgenpulverdiffraktogrammen der zwei kristallinen Formen der Verbindung der Formel (I). Im oberen Teil abgebildet und mit a) bezeichnet ist das Röntgenpulverdiffraktogramm der kristallinen Form der Verbindung der Formel (I) mit einem Schmelzpunkt von ca. 158 °C. Im unteren Teil abgebildet und mit b) bezeichnet ist das Röntgenpulverdiffraktogramm der erfindungsgemäß verwendeten kristallinen Form der Verbindung der Formel (I) mit einem Schmelzpunkt von 175 °C.


    Beispiele:


    Bestimmung der Beständigkeit von wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien gegenüber Lanolin:



    [0107] Zur messtechnischen Erfassung der Beständigkeit eines Thermoausdrucks auf den wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialen der erfindungsgemäßen Beispiele und der nicht erfindungsgemäßen Beispiele gegenüber Lanolin wurden jeweils auf dem zu testenden wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialen schwarz/weiß-kariert gestaltete Thermoprobeausdrucke mit einem Gerät des Typs Atlantek Model 400 "Thermal Response Test System" der Firma Global Media Instruments, LLC (USA) erstellt, wobei ein Thermokopf mit einer Auflösung von 300 dpi und einer Energie pro Flächeneinheit von 16 mJ/mm2 zum Einsatz kam.

    [0108] Nach der Erstellung der schwarz/weiß-karierten Thermoprobeausdrucke wurde nach einer Ruhezeit von mehr als 5 Minuten an drei Stellen der schwarz gefärbten Flächen der Thermoprobeausdrucke eine Bestimmung der Druckdichte mithilfe eines Densitometers TECHKON® SpectroDens Advanced - Spektral-Densitometer durchgeführt. Aus den jeweiligen Messwerten wurde der Mittelwert gebildet.

    [0109] Anschließend wurde der erstellte Thermoprobeausdruck des zu testenden wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials mit Lanolin Handcreme bestrichen. Nach einer Einwirkzeit von 5 bzw. 10 Minuten wurde das Lanolin vorsichtig abgetupft und anschließend der behandelte Thermopapierausdruck bei 23 °C und 50 % Luftfeuchte gelagert. Nach 4 bzw. 24 Stunden wurde der Thermopapierausdruck entnommen und es wurde erneut an je drei Stellen der schwarz gefärbten Flächen der Thermoprobeausdrucke eine Bestimmung der Druckdichte mithilfe eines Densitometers TECHKON® SpectroDens Advanced - Spektral-Densitometer durchgeführt.

    [0110] Aus den jeweiligen Messwerten wurde der Mittelwert gebildet.

    [0111] Die Beständigkeit des Druckbildes in % entspricht dem Quotienten aus dem gebildeten Mittelwert der Druckdichte der schwarz gefärbten Flächen vor und nach der Behandlung mit Lanolin mit anschließender Lagerung bei 23 °C und 50 % Luftfeuchte multipliziert mit 100.

    [0112] Eigene Untersuchungen:
    Die in eigenen Untersuchungen ermittelten Messergebnisse zeigen, dass die Druckdichte erfindungsgemäßer Beispiele weniger abnimmt als die Druckdichte von nicht erfindungsgemäßen Beispielen. Die Beständigkeit des Druckbildes gegenüber Lanolin, d. h. die Fettbeständigkeit, ist daher bei erfindungsgemäßen Beispielen höher als bei nicht erfindungsgemäßen Beispielen, in denen nur ein Fettsäureamid oder nur 1,2-Diphenoxyethan bzw. Ethylenglycol-m-tolyl-ether eingesetzt wurde. Die erfindungsgemäß verwendete Kombination aus Stearamid (Octadecansäureamid) bzw. N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid und 1,2-Diphenoxyethan bzw. Ethylenglycol-m-tolyl-ether als Sensibilisator weist somit einen synergistischen Effekt auf.

    [0113] In weiteren eigenen Untersuchungen wurden bevorzugte Mischungsverhältnisse für Beschichtungszusammensetzungen ermittelt, die sowohl Stearamid (Octadecansäureamid) als auch 1,2-Diphenoxyethan (DPE) enthalten. Bei Durchführung dieser experimentellen Untersuchungen wurde eine Beschichtungszusammensetzung hergestellt, die weitestgehend der wässrigen Auftragssuspension von Rezeptur 1 gemäß DE 10 2014 107 567 B3 entspricht (vgl. dort Abschnitt [0060]). Die Gesamtmenge an Octadecansäureamid (Stearamid) und DPE betrug in den eigenen Untersuchungen 40 Massenanteile (entsprechend den 40 Massenanteilen Sensibilisierungsmittel aus Rezeptur 1 von DE 10 2014 107 567 B3). Die besagten 40 Massenanteile wurden in den eigenen Untersuchungen auf die Bestandteile Octadecansäureamid und DPE verteilt, wobei die Mischungsverhältnisse variiert wurden. Ergebnisse der Untersuchungen sind in der nachfolgenden Tabelle 1 angegeben.
    Tabelle 1:
      Massenanteile Sensibilisatoren
    Octadecansäureamid : 1,2-Diphenoxyethan
    20:20 23:17 25:15 27:13
    Versuchsreihe I I-1 I-2 I-3 I-4
    Druckdichte vor Lanolinexposition 1,16 1,23 1,21 1,13
    Druckdichte nach 5 min Lanolinexposition und 4 h Einwirkzeit 0,70 0,97 0,87 0,67
    Beständigkeit / % 60,3 78,9 71,9 59,3
    Versuchsreihe II II-1 II-2 II-3 II-4
    Druckdichte vor Lanolinexposition 1,15 1,24 1,20 1,13
    Druckdichte nach 10 min Lanolinexposition und 24 h Einwirkzeit 0,18 0,32 0,24 0,27
    Beständigkeit / % 15,7 25,8 20,0 23,9


    [0114] Rahmenzusammensetzung für eine erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung bzw. für eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht:
    In Tabelle 2 ist eine bevorzugte Rahmenzusammensetzung für eine erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung bzw. für eine erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht angegeben. Sämtliche Angaben beziehen sich auf Messungen an ofentrockenem Material; die tatsächliche Beschichtungszusammensetzung bzw. die tatsächliche wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht kann Flüssigkeit (insbesondere Wasser) enthalten; sie wurde daher vor Bestimmung der Massenanteile einer Ofentrocknung unterzogen.
    Tabelle 2:
      Massenanteil [%]
    N-[2-(3-Phenylureido)phenyl]benzolsulfonamid (NKK, Farbentwickler) 8-30
    Farbstoffvorläufer 4-16
    Octadecansäureamid (Fettsäureamid) 2,4-34
    1,2-Diphenoxyethan (Sensibilisator) 2-8,5
    Polyvinylalkohol (PVA, Bindemittel) 6-24
    Pigmente 25-55
    Gesamt 100


    [0115] Die in der rechten Spalte von Tabelle 2 angegebenen prozentualen Massenanteile addieren sich zu insgesamt 100 %.


    Ansprüche

    1. Beschichtungszusammensetzung zur Herstellung eines wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials oder wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht, umfassend

    - einen oder mehrere Farbentwickler, wobei der eine oder zumindest einer der mehreren Farbentwickler eine Verbindung der Formel (I) ist

    - einen oder mehrere Farbstoffvorläufer,

    - ein oder mehrere Fettsäureamide mit jeweils einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24,

    - als Sensibilisator ein oder mehr Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1,2-Diphenoxyethan und Ethylenglycol-m-tolyl-ether,

    wobei das Verhältnis der Gesamtmasse von Fettsäureamiden mit einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24 zu der Gesamtmasse von Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1,2-Diphenoxyethan und Ethylenglycol-m-tolyl-ether in der Beschichtungszusammensetzung bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im Bereich von 4:1 bis 1,2:1 liegt.
     
    2. Beschichtungszusammensetzung oder wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht nach Anspruch 1, zudem umfassend ein oder mehrere Bestandteile aus der Gruppe bestehend aus

    - weitere Sensibilisatoren,

    - Pigmente,

    - Dispergiermittel,

    - Antioxidationsmittel,

    - Trennmittel,

    - Entschäumer,

    - Lichtstabilisatoren,
    und

    - Aufheller.


     
    3. Beschichtungszusammensetzung oder wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei das eine oder eines der mehreren Fettsäureamide mit einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24

    Octadecansäureamid und/oder N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid ist
    und/oder

    einen Schmelzpunkt besitzt, der größer ist als 103 °C, vorzugsweise größer ist als 105 °C.


     
    4. Beschichtungszusammensetzung oder wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht nach einem der vorangehenden Ansprüche,

    wobei das Verhältnis der Masse der Verbindung der Formel (I) zu der Gesamtmasse von Fettsäureamiden mit einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24 in der Beschichtungszusammensetzung bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im Bereich von 1,2:1 bis 4:1 liegt
    und/oder

    wobei das Verhältnis der Masse der Verbindung der Formel (I) zu der Masse von Octadecansäureamid und/oder N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid in der Beschichtungszusammensetzung bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im Bereich von 1,2:1 bis 4:1 liegt.


     
    5. Beschichtungszusammensetzung oder wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Verhältnis der Gesamtmasse von Fettsäureamiden mit einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24 zu der Gesamtmasse von Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1,2-Diphenoxyethan und Ethylenglycol-m-tolyl-ether in der Beschichtungszusammensetzung bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im Bereich von 1,5:1 bis 1,2:1 liegt.
     
    6. Beschichtungszusammensetzung oder wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend

    - einen oder mehrere Farbentwickler, wobei der eine oder zumindest einer der mehreren Farbentwickler eine Verbindung der Formel (I) ist

    - einen oder mehrere Farbstoffvorläufer,

    - Octadecansäureamid und/oder N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid,

    - als Sensibilisator 1,2-Diphenoxyethan und/oder Ethylenglycol-m-tolyl-ether,

    wobei das Verhältnis der Masse der Verbindung der Formel (I) zu der Masse von Octadecansäureamid und/oder N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid in der Beschichtungszusammensetzung bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im Bereich von 1,2:1 bis 4:1 liegt
    und

    wobei das Verhältnis der Gesamtmasse von Octadecansäureamid und N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid zu der Gesamtmasse von 1,2-Diphenoxyethan und Ethylenglycol-m-tolyl-ether

    in der Beschichtungszusammensetzung bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im Bereich von 1,5:1 bis 1,2:1 liegt.


     
    7. Beschichtungszusammensetzung oder wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend als Sensibilisator 1,2-Diphenoxyethan oder eine Mischung von 1,2-Diphenoxyethan und Ethylenglycol-m-tolyl-ether.
     
    8. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, umfassend

    - ein Trägersubstrat,
    und

    - eine wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 7.


     
    9. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 8, wobei

    - zwischen Trägersubstrat und wärmeempfindlicher Aufzeichnungsschicht eine oder mehrere Zwischenschichten angeordnet sind
    und/oder

    - wobei auf der vom Trägersubstrat abgewandten Seite der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht keine weitere Schicht angeordnet ist
    und/oder

    - wobei das Trägersubstrat aus Papier, synthetischem Papier, Kunststofffolie oder einem Verbund dieser Materialien besteht.


     
    10. Verwendung eines Fettsäureamids mit einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24 oder einer Mischung mehrerer Fettsäureamide mit jeweils einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24, vorzugsweise Verwendung von Octadecansäureamid und/oder N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid,
    zur Erhöhung der Fettbeständigkeit eines wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials oder einer wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht umfassend

    - einen oder mehrere Farbentwickler, wobei der eine oder zumindest einer der mehreren Farbentwickler eine Verbindung der Formel (I) ist

    - einen oder mehrere Farbstoffvorläufer,
    und

    - als Sensibilisator ein oder mehr Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1,2-Diphenoxyethan und Ethylenglycol-m-tolyl-ether,

    wobei das Verhältnis der Gesamtmasse von Fettsäureamiden mit einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24 zu der Gesamtmasse von Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1,2-Diphenoxyethan und Ethylenglycol-m-tolyl-ether in dem wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterial bzw. der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht im Bereich von 4:1 bis 1,2:1 liegt.
     
    11. Verfahren zur Herstellung eines wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials nach einem der Ansprüche 8 oder 9 oder einer wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht, mit folgenden Schritten:

    - Bereitstellen oder Herstellen eines Trägersubstrats sowie einer Beschichtungszusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,

    - Aufbringen der Beschichtungszusammensetzung auf das Trägersubstrat oder eine darauf angeordnete Zwischenschicht,

    - Trocknen der aufgebrachten Beschichtungszusammensetzung, so dass eine wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht resultiert, die gemeinsam mit dem Trägersubstrat in einem wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterial vorliegt.


     
    12. Verfahren nach Anspruch 11, zur Herstellung eines wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials nach einem der Ansprüche 8 oder 9, mit folgenden Schritten:

    - Bereitstellen oder Herstellen

    - eines Trägersubstrats mit darauf angeordneter Zwischenschicht sowie

    - einer Beschichtungszusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,

    - Aufbringen der Beschichtungszusammensetzung auf die Zwischenschicht,

    - Trocknen der aufgebrachten Beschichtungszusammensetzung, so dass eine wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht resultiert, die gemeinsam mit dem Trägersubstrat und der Zwischenschicht in dem wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterial vorliegt.


     
    13. Verfahren zum Herstellen eines thermobedruckten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials, mit folgenden Schritten:

    - Bereitstellen eines wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials nach einem der Ansprüche 8 oder 9 oder Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 11 oder 12, so dass ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial resultiert,

    - Wärmebehandeln des Aufzeichnungsmaterials, so dass sich Farbentwickler und Farbstoffvorläufer unter Ausbildung einer Färbung umsetzen.


     
    14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei das eingesetzte Fettsäureamid mit einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24 oder die eingesetzte Mischung mehrerer Fettsäureamide mit jeweils einer Zahl von C-Atomen im Bereich von 16 bis 24, vorzugsweise Octadecansäureamid und/oder N-(Hydroxymethyl)octadecansäureamid, am Ort der Wärmebehandlung im festen Aggregatszustand verbleibt.
     


    Claims

    1. A coating composition for producing a heat-sensitive recording material or heat-sensitive recording layer, comprising

    - one or plural color developers, said one or at least one of the plural color developers being a compound of the formula (I)

    - one or plural dye precursors,

    - one or plural fatty acid amides each having a number of carbon atoms in the range from 16 to 24,

    - as sensitizer, one or more compounds selected from the group consisting of 1,2-diphenoxyethane and ethylene glycol m-tolyl ether,

    the ratio of the total mass of fatty acid amides having a number of carbon atoms in the range from 16 to 24 to the total mass of compounds selected from the group consisting of 1,2-diphenoxyethane and ethylene glycol m-tolyl ether in the coating composition or the heat-sensitive recording layer being in the range from 4:1 to 1.2:1.
     
    2. The coating composition or heat-sensitive recording layer as claimed in claim 1, further comprising one or plural constituents from the group consisting of

    - further sensitizers,

    - pigments,

    - dispersants,

    - antioxidants,

    - release agents,

    - defoamers,

    - light stabilizers,
    and

    - brighteners.


     
    3. The coating composition or heat-sensitive recording layer as claimed in either of claims 1 and 2, said one or one of the plural fatty acid amides having a number of carbon atoms in the range from 16 to 24

    being octadecanamide and/or N-(hydroxymethyl)octadecanamide
    and/or

    possessing a melting point which is greater than 103°C, preferably greater than 105°C.


     
    4. The coating composition or heat-sensitive recording layer as claimed in any of the preceding claims,

    the ratio of the mass of the compound of the formula (I) to the total mass of fatty acid amides having a number of carbon atoms in the range from 16 to 24 in the coating composition or the heat-sensitive recording layer being in the range from 1.2:1 to 4:1 and/or

    the ratio of the mass of the compound of the formula (I) to the mass of octadecanamide and/or N-(hydroxymethyl)octadecanamide in the coating composition or the heat-sensitive recording layer being in the range from 1.2:1 to 4:1.


     
    5. The coating composition or heat-sensitive recording layer as claimed in any of the preceding claims, the ratio of the total mass of fatty acid amides having a number of carbon atoms in the range from 16 to 24 to the total mass of compounds selected from the group consisting of 1,2-diphenoxyethane and ethylene glycol m-tolyl ether in the coating composition or the heat-sensitive recording layer being in the range from 1.5:1 to 1.2:1.
     
    6. The coating composition or heat-sensitive recording layer as claimed in any of the preceding claims, comprising

    - one or plural color developers, said one or at least one of the plural color developers being a compound of the formula (I)

    - one or plural dye precursors,

    - octadecanamide and/or N-(hydroxymethyl)octadecanamide,

    - as sensitizer, 1,2-diphenoxyethane and/or ethylene glycol m-tolyl ether,

    the ratio of the mass of the compound of the formula (I) to the mass of octadecanamide and/or N-(hydroxymethyl)octadecanamide in the coating composition or the heat-sensitive recording layer being in the range from 1.2:1 to 4:1,
    and

    the ratio of the total mass of octadecanamide and N-(hydroxymethyl)octadecanamide to the total mass of 1,2-diphenoxyethane and ethylene glycol m-tolyl ether in the coating composition or the heat-sensitive recording layer being in the range from 1.5:1 to 1.2:1.


     
    7. The coating composition or heat-sensitive recording layer as claimed in any of the preceding claims, comprising as sensitizer 1,2-diphenoxyethane or a mixture of 1,2-diphenoxyethane and ethylene glycol m-tolyl ether.
     
    8. A heat-sensitive recording material, comprising

    - a carrier substrate
    and

    - a heat-sensitive recording layer as claimed in any of claims 1 to 7.


     
    9. The heat-sensitive recording material as claimed in claim 8, wherein

    - one or plural interlayers are disposed between carrier substrate and heat-sensitive recording layer
    and/or

    - no further layer is disposed on the side of the heat-sensitive recording layer that faces away from the carrier substrate
    and/or

    - the carrier substrate consists of paper, synthetic paper, polymeric film, or an assembly of these materials.


     
    10. The use of a fatty acid amide having a number of carbon atoms in the range from 16 to 24 or of a mixture of plural fatty acid amides each having a number of carbon atoms in the range of 16 to 24, preferably use of octadecanamide and/or N-(hydroxymethyl)octadecanamide,
    for increasing the grease resistance of a heat-sensitive recording material or a heat-sensitive recording layer, comprising

    - one or plural color developers, said one or at least one of the plural color developers being a compound of the formula (I)

    - one or plural dye precursors,
    and

    - as sensitizer, one or more compounds selected from the group consisting of 1,2-diphenoxyethane and ethylene glycol m-tolyl ether,

    the ratio of the total mass of fatty acid amides having a number of carbon atoms in the range from 16 to 24 to the total mass of compounds selected from the group consisting of 1,2-diphenoxyethane and ethylene glycol m-tolyl ether in the heat-sensitive recording material or the heat-sensitive recording layer being in the range from 4:1 to 1.2:1.
     
    11. A method for producing a heat-sensitive recording material as claimed in either of claims 8 and 9 or a heat-sensitive recording layer, having the following steps:

    - providing or producing a carrier substrate and also a coating composition as claimed in any of claims 1 to 7,

    - applying the coating composition to the carrier substrate or an interlayer disposed thereon,

    - drying the applied coating composition, to give a heat-sensitive recording layer which is present together with the carrier substrate in a heat-sensitive recording material.


     
    12. The method as claimed in claim 11, for producing a heat-sensitive recording material as claimed in either of claims 8 and 9, having the following steps:

    - providing or producing

    - a carrier substrate with interlayer disposed thereon
    and also

    - a coating composition as claimed in any of claims 1 to 7,

    - applying the coating composition to the interlayer,

    - drying the applied coating composition, to give a heat-sensitive recording layer which is present together with the carrier substrate and the interlayer in the heat-sensitive recording material.


     
    13. A method for producing a thermally printed heat-sensitive recording material, having the following steps:

    - providing a heat-sensitive recording material as claimed in either of claims 8 and 9 or implementing the method as claimed in either of claims 11 and 12, to give a heat-sensitive recording material,

    - heat-treating the recording material, so that color developers and dye precursors react so as to develop a coloration.


     
    14. The method as claimed in claim 13, wherein the fatty acid amide used having a number of carbon atoms in the range from 16 to 24 or the mixture used of plural fatty acid amides each having a number of carbon atoms in the range from 16 to 24, preferably octadecanamide and/or N-(hydroxymethyl)octadecanamide, remains in the solid state at the location of the heat treatment.
     


    Revendications

    1. Composition de revêtement pour fabriquer un matériau d'enregistrement thermosensible ou une couche d'enregistrement thermosensible, comprenant

    - un ou plusieurs révélateurs de couleur, dans laquelle le au moins un des plusieurs révélateurs de couleur est un composé de la formule (I)

    - un ou plusieurs précurseurs de colorant,

    - un ou plusieurs amides d'acide gras avec respectivement un nombre d'atomes de C dans la plage de 16 à 24,

    - en tant que sensibilisateur un ou plusieurs composés choisis parmi le groupe constitué de 1,2-diphénoxyéthane et d'éthylèneglycol-m-tolyl-éther,
    dans lequel le rapport du poids total des amides d'acide gras avec un nombre d'atomes de C dans la plage de 16 à 24 par rapport au poids total de composés choisis parmi le groupe constitué de 1,2-diphénoxyéthane et d'éthylèneglycol-m-tolyl-éther dans la composition de revêtement ou dans la couche d'enregistrement thermosensible se situe dans la plage de 4:1 à 1,2:1.


     
    2. Composition de revêtement ou couche d'enregistrement thermosensible selon la revendication 1, comprenant de plus un ou plusieurs constituants issus du groupe constitué

    - d'autres sensibilisateurs,

    - de pigments,

    - d'agents dispersants,

    - d'agents antioxydants,

    - d'agents de séparation,

    - d'agents anti-moussants,

    - d'agents photostabilisants
    et

    - d'agents azurants.


     
    3. Composition de revêtement ou couche d'enregistrement thermosensible selon l'une quelconque des revendications 1 ou 2, dans laquelle l'amide d'acide gras ou un des plusieurs amides d'acide gras avec un nombre d'atomes de C dans la plage de 16 à 24

    est de l'amide d'acide octadécanoïque et/ou de l'amide d'acide octadécanoïque N-(hydroxyméthyle)
    et/ou

    possède un point de fusion qui est supérieur à 103 °C, de préférence est supérieur à 105 °C.


     
    4. Composition de revêtement ou couche d'enregistrement thermosensible selon l'une quelconque des revendications précédentes,

    dans laquelle le rapport du poids du composé de la formule (I) par rapport au poids total d'amides d'acide gras avec un nombre d'atomes de C dans la plage de 16 à 24 dans la composition de revêtement ou dans la couche d'enregistrement thermosensible se situe dans la plage de 1,2:1 à 4:1
    et/ou

    dans laquelle le rapport du poids du composé de la formule (I) par rapport au poids d'amide d'acide octadécanoïque et/ou d'amide d'acide octadécanoïque N-(hydroxyméthyle) dans la composition de revêtement ou dans la couche d'enregistrement thermosensible se situe dans la plage de 1,2:1 à 4:1.


     
    5. Composition de revêtement ou couche d'enregistrement thermosensible selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans laquelle le rapport du poids total d'amides d'acide gras avec un nombre d'atomes de C dans la plage de 16 à 24 par rapport au poids total de composés choisis parmi le groupe constitué de 1,2-diphénoxyéthane et d'éthylèneglycol-m-tolyl-éther dans la composition de revêtement ou dans la couche d'enregistrement thermosensible se situe dans la plage de 1,5:1 à 1,2:1.
     
    6. Composition de revêtement ou couche d'enregistrement thermosensible selon l'une quelconque des revendications précédentes, comprenant

    - un ou plusieurs révélateurs de couleur, dans laquelle le ou au moins un des plusieurs révélateurs de couleur est un composé de la formule (I)

    - un ou plusieurs précurseurs de colorant,

    - de l'amide d'acide octadécanoïque et/ou de l'amide d'acide octadécanoïque N-(hydroxyméthyle),

    - en tant que sensibilisateur du 1,2-diphénoxyéthane et de l'éthylèneglycol-m-tolyl-éther, dans laquelle le rapport du poids du composé de la formule (I) par rapport au poids d'amide d'acide octadécanoïque et/ou d'amide d'acide octadécanoïque N-(hydroxyméthyle) dans la composition de revêtement ou dans la couche d'enregistrement thermosensible se situe dans la plage de 1,2:1 à 4:1
    et

    dans laquelle le rapport du poids total d'amide d'acide octadécanoïque et d'amide d'acide octadécanoïque N-(hydroxyméthyle) par rapport au poids total de 1,2-diphénoxyéthane et d'éthylèneglycol-m-tolyl-éther

    dans la composition de revêtement ou dans la couche d'enregistrement thermosensible se situe dans la plage de 1,5:1 à 1,2: 1.


     
    7. Composition de revêtement ou couche d'enregistrement thermosensible selon l'une quelconque des revendications précédentes, comprenant en tant que sensibilisateur du 1,2-diphénoxyéthane ou un mélange de 1,2-diphénoxyéthane et d'éthylèneglycol-m-tolyl-éther.
     
    8. Matériau d'enregistrement thermosensible, comprenant

    - un substrat de support,
    et

    - une couche d'enregistrement thermosensible selon l'une quelconque des revendications 1 à 7.


     
    9. Matériau d'enregistrement thermosensible selon la revendication 8, dans lequel

    - une ou plusieurs couches intermédiaires sont disposées entre le substrat de support et la couche d'enregistrement thermosensible,
    et/ou

    - dans lequel aucune autre couche n'est disposée sur le côté, opposé au substrat de support, de la couche d'enregistrement thermosensible
    et/ou

    - dans lequel le substrat de support est constitué de papier, de papier synthétique, de film en matière plastique ou d'un composé desdits matériaux.


     
    10. Utilisation d'un amide d'acide gras avec un nombre d'atomes de C dans la plage de 16 à 24 ou d'un mélange de plusieurs amides d'acide gras avec respectivement un nombre d'atomes de C dans la plage de 16 à 24, de préférence utilisation d'amide d'acide octadécanoïque et/ou d'amide d'acide octadécanoïque N-(hydroxyméthyle),
    pour augmenter la résistance aux graisses d'un matériau d'enregistrement thermosensible ou d'une couche d'enregistrement thermosensible, comprenant

    - un ou plusieurs révélateurs de couleur, dans laquelle le ou au moins un des plusieurs révélateurs de couleur est un composé de la formule (I)

    - un ou plusieurs précurseurs de colorant,
    et

    - en tant que sensibilisateur un ou plusieurs composés choisis parmi le groupe constitué de 1,2-diphénoxyéthane et d'éthylèneglycol-m-tolyl-éther,
    dans laquelle le rapport du poids total d'amides d'acide gras avec un nombre d'atomes de C dans la plage de 16 à 24 par rapport au poids total de composés choisis parmi le groupe constitué de 1,2-diphénoxyéthane et d'éthylèneglycol-m-tolyl-éther dans le matériau d'enregistrement thermosensible ou dans la couche d'enregistrement thermosensible se situe dans la plage de 4:1 à 1,2:1.


     
    11. Procédé de fabrication d'un matériau d'enregistrement thermosensible selon l'une quelconque des revendications 8 ou 9 ou d'une couche d'enregistrement thermosensible, avec des étapes suivantes :

    - de fourniture ou de fabrication d'un substrat de support ainsi que d'une composition de revêtement selon l'une quelconque des revendications 1 à 7,

    - d'application de la composition de revêtement sur le substrat de support ou sur une couche intermédiaire disposée sur celui-ci,

    - de séchage de la composition de revêtement appliquée si bien qu'une couche d'enregistrement thermosensible en résulte, qui est présente conjointement avec le substrat de support dans un matériau d'enregistrement thermosensible.


     
    12. Procédé selon la revendication 11 pour fabriquer un matériau d'enregistrement thermosensible selon l'une quelconque des revendications 8 ou 9, avec des étapes suivantes :

    - de fourniture ou de fabrication

    - - d'un substrat de support avec une couche intermédiaire disposée sur celui-ci,
    ainsi

    - - que d'une composition de revêtement selon l'une quelconque des revendications 1 à 7,

    - d'application de la composition de revêtement sur la couche intermédiaire,

    - de séchage de la composition de revêtement appliquée de sorte qu'une couche d'enregistrement thermosensible en résulte, qui est présente conjointement avec le substrat de support et la couche intermédiaire dans le matériau d'enregistrement thermosensible.


     
    13. Procédé de fabrication d'un matériau d'enregistrement thermosensible à impression thermique, avec des étapes suivantes :

    - de fourniture d'un matériau d'enregistrement thermosensible selon l'une quelconque des revendications 8 ou 9 ou de mise en œuvre du procédé selon l'une quelconque des revendications 11 ou 12 de sorte qu'un matériau d'enregistrement thermosensible en résulte,

    - de traitement thermique du matériau d'enregistrement de sorte que les révélateurs de couleur et précurseurs de colorant se transforment en réalisant une coloration.


     
    14. Procédé selon la revendication 13, dans lequel l'amide d'acide gras utilisé avec un nombre d'atomes de C dans la plage de 16 à 24 ou le mélange utilisé de plusieurs amides d'acide gras avec respectivement un nombre d'atomes de C dans la plage de 16 à 24, de préférence de l'amide d'acide octadécanoïque et/ou de l'amide d'acide octadécanoïque N-(hydroxyméthyle) reste sur l'emplacement du traitement thermique dans l'état d'agrégat solide.
     




    Zeichnung

















    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente




    In der Beschreibung aufgeführte Nicht-Patentliteratur