(19)
(11) EP 3 957 783 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.02.2022  Patentblatt  2022/08

(21) Anmeldenummer: 21190920.5

(22) Anmeldetag:  12.08.2021
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D01G 31/00(2006.01)
D01H 13/14(2006.01)
B65H 63/00(2006.01)
D04B 35/10(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
D01H 13/14; D01G 31/00; B65H 63/00; D04B 35/10; B65H 54/72; B65H 2701/31
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 20.08.2020 DE 102020121897

(71) Anmelder: Saurer Spinning Solutions GmbH & Co. KG
52531 Übach-Palenberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Haase, Christoph
    41748 Viersen (DE)
  • Siewert, Ralf
    41366 Schwalmtal (DE)

(74) Vertreter: Schniedermeyer, Markus 
Saurer Spinning Solutions GmbH & Co. KG Patentabteilung Carlstraße 60
52531 Übach-Palenberg
52531 Übach-Palenberg (DE)

   


(54) TEXTILMASCHINE MIT EINER VIELZAHL GLEICHARTIGER ARBEITSSTELLEN


(57) Die Erfindung betrifft eine Textilmaschine mit einer Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen, die jeweils mit einer Signaleinrichtung ausgestattet sind, mittels derer ein Bedienbedarf einer Arbeitsstelle anzeigbar ist.
Um den Betrieb einer Textilmaschine, die eine Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen aufweist, dahingehend zu optimieren, dass das Bedienpersonal, unabhängig davon, in welchem Bereich der Textilmaschine sich das Bedienpersonal augenblicklich aufhält, sofort davon unterrichtet wird, dass an einer und an welcher Arbeitsstelle eine Störung vorliegt, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Signaleinrichtungen an den Arbeitsstellen so angeordnet und ansteuerbar sind, dass sie im Bedarfsfall Lauflichtreihen bilden, die jeweils von den Arbeitsstellen, die an den Maschinenenden der Textilmaschine angeordnet sind, zu der bedienbedürftigen Arbeitsstelle laufen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Textilmaschine mit einer Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen, die jeweils mit einer Signaleinrichtung ausgestattet sind, mittels derer ein Bedienbedarf einer Arbeitsstelle anzeigbar ist.

[0002] Im Zusammenhang mit Textilmaschinen, die eine Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen aufweisen, beispielsweise Kreuzspulautomaten, Offenend-Rotorspinnmaschinen, Luftspinnmaschinen oder Ringspinnmaschinen, besteht das Problem, dass es für das Bedienpersonal oft sehr schwierig ist, zu erkennen, ob eine Arbeitsstelle ordnungsgemäß arbeitet oder ob eine Arbeitsstelle Hilfe durch das Bedienpersonal benötigt. Dieses Problem ist insbesondere dann gegeben, wenn eine betroffene Arbeitsstelle relativ weit vom augenblicklichen Einsatzort des Bedienpersonals entfernt ist.

[0003] Es ist deshalb bereits vorgeschlagen worden, im Bereich der Arbeitsstellen solcher Textilmaschinen optische Anzeigen anzuordnen, die Betriebszustände anzeigen, und/oder die Textilmaschine mit einer Einrichtung auszustatten, die es ermöglicht, den Betriebszustand der Arbeitsstellen per Tastendruck abzufragen. Solche Kontroll- bzw. Signaleinrichtungen sollen dem Bedienpersonal, das für einen ordnungsgemäßen Betrieb derartiger Vielstellentextilmaschinen zuständig ist, die Arbeit erleichtern. Als Anzeigemittel werden dabei oft Einrichtungen verwendet, die ohnehin an der Textilmaschine vorhanden sind, beispielsweise im Bereich der Arbeitsstellen angeordnete Signallampen.

[0004] Durch die DE 10 2006 045 237 A1 ist beispielsweise ein Kreuzspulautomat bekannt, bei dem in der Verkleidung jeder Spulstelle ein Display angeordnet ist, das die Art eines Fehlers anzeigt. Das Display ist dabei derart ausgebildet, dass es einige lichtdurchlässige Einzelbilder von möglichen Fehlern enthält, denen jeweils eine Lichtquelle zugeordnet ist, die individuell vom Arbeitsstellenrechner der betroffenen Arbeitsstelle ansteuerbar ist. Des Weiteren ist durch die DE 10 2008 003 704 A1 ein Verfahren zum Betreiben einer Arbeitsstelle einer semiautomatischen Offenend-Rotorspinnmaschine bekannt, das eine hilfreiche Unterstützung des Bedienpersonals während des Betriebes, insbesondere bei Kreuzspulen-/Leerhülsenwechseln, bieten soll. Zu diesem Zweck weist jede der zahlreichen Arbeitsstellen der semiautomatischen Offenend-Rotorspinnmaschine eine vom Bedienpersonal wahrnehmbare Signaleinrichtung auf, die am Ende der Spulenreise einer Kreuzspule das Erreichen einer vorgebbaren Fadenlänge anzeigt. Um zu gewährleisten, dass das Bedienpersonal frühzeitig erkennen kann, dass an einer der Arbeitsstellen demnächst ein Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsel ansteht, wird an der Arbeitsstelle ein Blinksignal generiert, das mit der Annäherung an die vorgegebene Fadenlänge der Kreuzspule eine zunehmend höhere Frequenz aufweist. Dauerlicht zeigt schließlich an, dass an dieser Arbeitsstelle die vorgegebene Fadenlänge erreicht und die Produktion gestoppt ist.

[0005] Durch die DE 199 29 467 A1 sind außerdem Ringspinnmaschinen bekannt, bei denen der ordnungsgemäße Lauf des Ringläufers einer Spinnstelle jeweils durch eine Sensorik überwacht wird, die mit entsprechenden Anzeigemitteln ausgestattet ist. Mittels dieser Sensorik kann anhand von Signalen, die von den Sensoren abgegeben werden, schnell erkannt werden, ob an einer Spinnstelle ein Fadenbruch vorliegt oder ob eine Spinnstelle im so genannten "Schleichzustand" arbeitet. In beiden Fällen ist oft ein manueller Eingriff des Bedienpersonals notwendig.

[0006] Eine Ringspinnmaschine, deren Spinnstellen mit Sensoreinrichtungen ausgestattet sind, die den ordnungsgemäßen Betrieb der Spinnstellen überwachen, ist auch in der DE 196 42 222 A1 beschrieben. Bei dieser bekannten Ringspinnmaschine sind die Spinnstellen jeweils mit einer optischen Anzeigevorrichtung ausgestattet, die blinkt, wenn an einer der Spinnstellen eine Störung vorliegt.

[0007] Eine vergleichbare Einrichtung ist auch durch die DE 34 06 215 A1 bekannt. In dieser Patentanmeldung ist eine Ringspinnmaschine beschrieben, bei der die Belastungsträger der Streckwerke jeweils über eine Signalleuchte verfügen, die bei einer Störung aufleuchtet. Die Signalleuchten sind dabei, relativ gut sichtbar, an den Handgriffen der Belastungsträger der Streckwerke angeordnet.

[0008] Des Weiteren ist in der DE 10 2014 018 628 A1 eine Textilmaschine beschrieben, die eine Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen aufweist, welche jeweils über ein Anzeigemittel verfügen. Die Anzeigemittel der Arbeitsstellen sind dabei an die Zentralsteuereinrichtung der Textilmaschine angeschlossen und als LED-Lichtschienen ausgebildet. Das heißt, an jeder Arbeitsstelle werden anhand bestimmter Abschnitte der LED-Lichtschiene die jeweils hergestellte Garnpartie und/oder die Betriebszustände der Arbeitsstelle angezeigt.

[0009] Nachteilig bei den vorstehend beschriebenen Einrichtungen bzw. Verfahren ist allerdings, dass das Bedienpersonal, insbesondere aus der Ferne, oft nicht sofort erkennen kann, ob alle Arbeitsstellen noch ordnungsgemäß produzieren, oder ob an einer Arbeitsstelle eine Störung vorliegt, die einen manuellen Eingriff des Bedienpersonals erfordert. Diese mangelnde Kenntnis der Betriebszustände der Arbeitsstellen einer Vielstellen-Textilmaschine führt in der Praxis oft dazu, dass das Bedienpersonal erst sehr spät eingreift, mit der Folge, dass die Arbeitsstellen meistens länger als unbedingt nötig stillstehen.

[0010] Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den Betrieb von Textilmaschinen, die eine Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen aufweisen, zu optimieren. Das heißt, das Bedienpersonal soll, unabhängig von seinem Standort im Bereich der Textilmaschinen, nicht nur unverzüglich darüber informiert werden, dass an einer der Arbeitsstellen eine Störung vorliegt, sondern soll auch sofort erkennen, in welchem Bereich der Textilmaschine die betroffene Arbeitsstelle angeordnet ist.

[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Signaleinrichtungen an den Arbeitsstellen so angeordnet und ansteuerbar sind, dass sie im Bedarfsfall Lauflichtreihen bilden, die jeweils von den Arbeitsstellen, die an den Maschinenenden der Textilmaschine angeordnet sind, zu der bedienbedürftigen Arbeitsstelle laufen.

[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0013] Die erfindungsgemäße Ausbildung hat insbesondere den Vorteil, dass das Bedienpersonal, unabhängig davon, in welchem Bereich der Textilmaschine es sich augenblicklich befindet, nicht nur darauf aufmerksam gemacht wird, dass eine der Arbeitsstellen einen Bedienbedarf ausweist, sondern dem Bedienpersonal wird auch sofort angezeigt, in welcher Richtung der Vielstellen-Textilmaschine die bedienbedürftige Arbeitsstelle zu finden ist, wobei die betreffende Arbeitsstelle durch den Treffpunkt der Lauflichtreihen gekennzeichnet ist. Das heißt, durch die Lauflichtreihen wird ein schneller Eingriff des Bedienpersonals ermöglicht, was sehr vorteilhaft ist, weil stillstehende oder qualitativ minderwertig produzierende Arbeitsstellen Produktionsausfall bzw. weniger Ertrag bedeuten.

[0014] In vorteilhafter Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Signaleinrichtungen der Arbeitsstellen an die Zentralsteuereinheit der Textilmaschine angeschlossen sind. Durch eine solche Ausbildung können die Kosten für die erfindungsgemäße Signaleinrichtung relativ gering gehalten werden, da für den erfindungsgemäßen Betrieb der Signaleinrichtung eine Rechnereinrichtung Verwendung findet, die im Zusammenhang mit dem Betrieb von Vielstellen-Textilmaschinen in der Regel ohnehin bereits vorhanden ist und lediglich softwaremäßig angepasst werden muss.

[0015] Vorzugsweise sind die Signaleinrichtungen durch die Zentralsteuereinheit der Textilmaschine so definiert ansteuerbar, dass, wenn eine der Arbeitsstellen einen manuellen Eingriff durch das Bedienpersonal benötigt, sofort Lauflichtreihen initiiert werden, die in Richtung der bedienbedürftigen Arbeitsstelle laufen.

[0016] Auf diese Weise wird das Bedienpersonal nicht nur sofort darüber informiert, dass an einer der Arbeitsstellen der Vielstellen-Textilmaschine ein Einsatzfall vorliegt, sondern es wird dem Bedienpersonal auch sofort angezeigt, in welchem Bereich der oft langen Textilmaschine sich die bedienbedürftige Arbeitsstelle befindet. Durch die erfindungsgemäßen Lauflichtreihen können die notwendigen Laufwege des Bedienpersonals erheblich verbessert bzw. optimiert werden.

[0017] In vorteilhafter Ausführungsform werden die Signaleinrichtungen durch LED-Leuchtmittel gebildet, die jeweils im Bereich der Arbeitsstellen einer langen Textilmaschine so angeordnet sind, dass stets wenigstens eine der Lauflichtreihen für das Bedienpersonal gut sichtbar ist. Je nach Art der Textilmaschine bieten sich dabei unterschiedliche Anbringungsmöglichkeiten an. Es muss lediglich gewährleistet sein, dass die Signaleinrichtungen vom Bedienpersonal stets gut wahrnehmbar bzw. nicht übersehbar sind. Bei Kreuzspulautomaten ist beispielsweise eine Anordnung der Signaleinrichtungen an den Spulstellengehäusen etwa auf Augenhöhe vorteilhaft, da die Signaleinrichtungen dann von dem vor dem Kreuzspulautomat befindlichen Bediengang aus gut sichtbar sind. Bei Kreuzspulautomaten kann allerdings auch eine Anordnung der Signaleinrichtungen im unteren Bereich der Arbeitsstellen, zum Beispiel im Bereich der Gestellkante der Kopsrückführstrecke vorteilhaft sein. Eine solche Anordnung hat beispielsweise den Vorteil, dass anstelle einer Vielzahl von einzelnen LED-Leuchten eine durchgehende LED-Lichtschiene zum Einsatz kommen kann.

[0018] Unter LED-Leuchtmittel sind dabei verschiedene LED-Varianten, zum Beispiel auch OLEDs, zu verstehen. Das heißt, unabhängig von der Dichte der LEDs pro Längeneinheit kann die Signaleinrichtung als flexible oder starre LED-Lichtquelle ausgebildet sein sowie beispielsweise in ein- oder mehrreihiger Ausführung vorliegen. Auch Lichtleiter sollen dabei unter den zur Vereinfachung gewählten Begriff "LED-Leuchtmittel" fallen. Wichtig ist vor allem, dass solche LED-Leuchtmittel für das Bedienpersonal sehr gut sichtbar angeordnet sind und so das Bedienpersonal jederzeit unverzüglich darüber informiert wird, wenn an einer der Arbeitsstellen und an welcher der Arbeitsstellen ein manueller Eingriff notwendig ist.

[0019] Die erfindungsgemäß arbeitenden Signaleinrichtungen sind vorzugsweise an den Arbeitsstellen von Kreuzspulautomaten oder an den Arbeitsstellen von Offenend-Rotorspinnmaschinen angeordnet. Allerdings ist ein Einsatz der erfindungsgemäßen Signaleinrichtungen auch im Zusammenhang mit anderen Vielstellen-Textilmaschinen denkbar. Die Signaleinrichtungen können beispielsweise auch an den Arbeitsstellen von Ringspinnmaschinen, Luftspinnmaschinen etc. eingesetzt werden.

[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.

[0021] Es zeigt:
Fig. 1
In Seitenansicht eine Arbeitsstelle eines Kreuzspulautomaten, die mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Signaleinrichtung ausgestattet ist,
Fig. 2
in Vorderansicht eine Offenend-Rotorspinnmaschine, die mit einer Vielzahl von Arbeitsstellen ausgestattet sind, welche Signaleinrichtungen aufweisen, die im Bedarfsfall eine Lauflichtreihe bilden.


[0022] Die Figuren 1 und 2 zeigen Ausführungsbeispiele für Textilmaschinen 1, die jeweils eine Vielzahl in Reihe nebeneinander angeordneter Arbeitsstellen 2 bzw. 41 aufweisen. Die Arbeitsstellen 2 bzw. die Arbeitsstellen 41 der Textilmaschinen 1 sind dabei jeweils identisch ausgebildet. In Figur 1 ist dabei in Seitenansicht eine der zahlreichen nebeneinander angeordneten Arbeitsstellen 2 einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine 1, eines Kreuzspulautomaten 10, dargestellt, während die Figur 2 in Vorderansicht eine Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine 1 in Form einer Offenend-Rotorspinnmaschinen 30 zeigt.

[0023] Wie bekannt, werden auf den Arbeitsstellen 2 von Kreuzspulautomaten 10 Spinnkopse 3, die auf im Produktionsprozess vorgeschalteten Ringspinnmaschinen hergestellt wurden und die relativ wenig Garnmaterial aufweisen, zu großvolumigen Kreuzspulen 4 umgespult, wobei der vom Spinnkops 3 ablaufende Faden 5 während des Umspulvorganges außerdem auf Fadenfehler hin überwacht wird und diese sofort ausgereinigt werden. Wie ersichtlich, ist die Kreuzspule 4 während des Spulprozesses im Spulenrahmen 6 einer Spulvorrichtung 32 frei drehbar gehaltert und wird, beispielsweise durch eine Fadenführungstrommel 7, reibschlüssig rotiert. Die Fadenführungstrommel 7 sorgt dabei außerdem dafür, dass der von dem Spinnkops 3 abgewickelte Faden 5 während seines Auflaufens auf die Kreuzspule 4 ordnungsgemäß traversiert wird.

[0024] Die im Zusammenhang mit dem Spulen von Kreuzspulen 4 bzw. dem Ausreinigen von Fadenfehlern aus dem Faden 5 benötigten Fadenbehandlungs- und Überwachungseinrichtungen sind im Wesentlichen bekannt und daher in der Figur 1 lediglich schematisch dargestellt. Das heißt, die einzelnen Arbeitsstellen 2 eines Kreuzspulautomaten 10 verfügen jeweils über verschiedene Einrichtungen, beispielsweise eine um eine Schwenkachse 8 beweglich gelagerte, unterdruckbeaufschlagbare Saugdüse 9, ein um eine Schwenkachse 11 bewegliches, unterdruckbeaufschlagbares Greiferrohr 12 sowie über eine pneumatische Fadenspleißvorrichtung 13. Diese an sich bekannten Einrichtungen sind jeweils über entsprechende Steuerleitungen an einen Arbeitsstellenrechner 14 angeschlossen, der seinerseits, zum Beispiel über ein Bussystem 15, mit der Zentralsteuereinheit 16 des Kreuzspulautomaten 10 verbunden ist.

[0025] Der Kreuzspulautomat 10 weist außerdem eine Logistikeinrichtung in Form eines Kops- und Hülsentransportsystems 17 auf, von dem in Figur 1 lediglich die Kopszuführstrecke 18, die reversierend antreibbare Speicherstrecke 19, eine der zu den Arbeitsstellen führenden Quertransportstrecken 20 sowie die Hülsenrückführstrecke 21 dargestellt sind. In diesem Kops-und Hülsentransportsystem 17, das in der Regel an ein vergleichbares Kops- und Hülsentransportsystem einer Ringspinnmaschine angeschlossen ist, laufen, auf Transporttellern 22 in vertikaler Ausrichtung positioniert, Spinnkopse 3 beziehungsweise abgespulte Leerhülsen um. Die von der Ringspinnmaschine angelieferten, frischen Spinnkopse 3 werden dabei in Abspulstellungen AS, die sich jeweils im Bereich der Quertransportstrecken 20 der Arbeitsstellen 2 befinden, positioniert und anschließend auf eine großvolumige Kreuzspule 4 umgespult.

[0026] Der Kreuzspulautomat 10 ist außerdem mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten und arbeitenden Signaleinrichtung 23 ausgestattet. Das heißt, jede der zahlreichen in Reihe nebeneinander angeordneten Arbeitsstellen 2 verfügt über eine Signaleinrichtung 23, beispielsweise in Form eines LED-Leuchtmittels, das so angeordnet und ansteuerbar ist, dass im Bedarfsfall, das heißt, wenn an einer der Arbeitsstellen 2 des Kreuzspulautomaten 10 ein Handlungsbedarf entsteht, Lauflichtreihen initiierbar sind. Die Signaleinrichtungen 23 sind dabei gut sichtbar, beispielsweise etwa in Augenhöhe jeweils am Spulstellengehäuse 24 der Arbeitsstellen 2 des Kreuzspulautomaten 10 angeordnet und an den zugehörigen Arbeitsstellenrechner 14 angeschlossen, welcher seinerseits, wie vorstehend bereits angedeutet, über ein Bussystem 15 mit der Zentralsteuereinheit 16 des Kreuzspulautomaten 10 verbunden ist. Im Bedarfsfall werden die Signaleinrichtung 23 der Arbeitsstellen 2 des Kreuzspulautomaten 10 so angesteuert, dass, jeweils von den maschinenendseitig angeordneten Arbeitsstellen 2 des Kreuzspulautomaten 10 startend, zwei Lauflichtreihen initiiert werden. Diese Lauflichtreihen laufen zu der bedienbedürftigen Arbeitsstelle 2 hin, wobei für das Bedienpersonal stets, unabhängig von seinem jeweiligen Standort im Bereich des Kreuzspulautomaten 10, wenigstens eine der Lauflichtreihen jederzeit sofort sichtbar ist.

[0027] Die Figur 2 zeigt schematisch in Vorderansicht eine Offenend-Rotorspinnmaschine 30 mit einer Vielzahl zwischen Endgestellen 25, 26 angeordneten, jeweils identischen Arbeitsstellen 41. Wie bekannt, sind in den Endgestellen 25 bzw. 26 verschiedene Versorgungseinrichtungen installiert, beispielsweise eine Unterdruckquelle 27, eine elektrische Energieversorgung 28 sowie die Zentralsteuereinheit 29 der Offenend-Rotorspinnmaschine 30. Die Zentralsteuereinheit 29 ist dabei ihrerseits, zum Beispiel über ein Bussystem 34, mit den Arbeitsstellenrechnern 35 der einzelnen Arbeitsstellen 41 verbunden.

[0028] Im Zuge des Spinnprozesses werden auf den Arbeitsstellen 41 mittels der Offenend-Spinnvorrichtungen 31 Faserbänder 37, die jeweils in Spinnkannen 38 bevorratet sind, zu Fäden 39 gesponnen, die anschließend auf den Spulvorrichtungen 32 zu Kreuzspulen 40 aufgewickelt werden. Wie dargestellt, sind die Spinnkannen 38 jeweils unterhalb der in Reihe nebeneinander angeordneten Arbeitsstellen 41 positioniert.

[0029] Solche Offenend-Rotorspinnmaschinen 30 können außerdem mit entlang der Arbeitsstellen 41 verfahrbaren Bedienläufern, beispielsweise so genannten Kreuzspulenwechslern 42, ausgestattet sein, die im Bedarfsfall fertige Kreuzspulen 40 gegen frische Kreuzspulenhülsen wechseln.

[0030] Die zahlreichen Arbeitsstellen 41 der Offenend-Rotorspinnmaschine 30 sind des Weiteren mit einer Signaleinrichtung 23 ausgestattet, die im Bedarfsfall so ansteuerbar ist, dass zwei Lauflichtreihen entstehen, die, jeweils an den im Bereich der Maschinenendgestelle 25, 26 angeordneten Arbeitsstellen 2 der Offenend-Rotorspinnmaschine 30 startend, zu der bedienbedürftigen Arbeitsstelle 2 hinlaufen.

[0031] Im Ausführungsbeispiel der Figur 2 kommen als Signaleinrichtungen 23 LED-Lichtmittel zum Einsatz, die, gut sichtbar, zum Beispiel an den Arbeitsstellengehäusen 36 der Arbeitsstellen 41 angeordnet sind. Die beispielsweise durch LED-Leuchtmittel gebildete Signaleinrichtung 23 ist dabei beispielsweise unterhalb der Offenend-Rotorspinnvorrichtungen 31 positioniert und an die Arbeitsstellenrechner 35 der Arbeitsstellen 41 angeschlossen, die ihrerseits über ein Bussystem 34 mit der Zentralsteuereinheit 29 der Offenend-Rotorspinnmaschine 30 verbunden sind.

[0032] Wie kurz vorstehend sowie im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 bereits erläutert, sind die LED-Leuchtmittel dabei so ansteuerbar, dass im Bedarfsfall, das heißt, wenn an einer der Arbeitsstellen 41 der Offenend-Rotorspinnmaschine 30 ein Handlungsbedarf entsteht, zwei Lauflichtreihen initiierbar sind, auf deren Darstellung in Figur 2 aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit allerdings verzichtet wurde.
Bezugszeichenliste
1 Kreuzspulen herstellende Textilmaschine 23 Signaleinrichtung
24 Spulstellengehäuse
2 Arbeitsstelle 25 Endgestell
3 Spinnkops 26 Endgestell
4 Kreuzspule 27 Unterdruckquelle
5 Faden 28 elektrische Energieversorgungseinrichtung
6 Spulenrahmen
7 Fadenführungstrommel 29 Zentralsteuereinheit
8 Schwenkachse 30 Offenend-Rotorspinnmaschine
9 Saugdüse 31 Offenend-Spinnvorrichtung
10 Kreuzspulautomat 32 Spulvorrichtung
11 Schwenkachse 33 Saugdüse
12 Greiferrohr 34 Bussystem
13 Fadenspleißvorrichtung 35 Arbeitsstellenrechner
14 Arbeitsstellenrechner 36 Arbeitsstellengehäuse
15 Bussystem 37 Faserband
16 Zentralsteuereinheit 38 Spinnkanne
17 Kops-und Hülsentransportsystem 39 Faden
40 Kreuzspule
18 Kopszuführstrecke 41 Arbeitsstelle
19 Speicherstrecke 42 Kreuzspulenwechsler
20 Quertransportstrecke    
21 Hülsenrückführstrecke    
22 Transportteller AS Abspulstellung



Ansprüche

1. Textilmaschine (1) mit einer Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen (2, 41), die jeweils mit einer Signaleinrichtung (23) ausgestattet sind, mittels derer ein Bedienbedarf einer Arbeitsstelle (2, 41) anzeigbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Signaleinrichtungen (23) an den Arbeitsstellen (2, 41) so angeordnet und ansteuerbar sind, dass sie im Bedarfsfall Lauflichtreihen bilden, die jeweils von den Arbeitsstellen (2, 41), die an den Maschinenenden der Textilmaschine (1) angeordnet sind, zu der bedienbedürftigen Arbeitsstelle (2, 41) laufen.
 
2. Textilmaschine (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Signaleinrichtungen (23) an eine Zentralsteuereinheit (16, 29) der Textilmaschine (1) angeschlossen sind.
 
3. Textilmaschine (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Signaleinrichtungen (23) durch die Zentralsteuereinheit (16, 29) der Textilmaschine (1) so definiert ansteuerbar sind, dass, wenn an einer der Arbeitsstellen (2, 41) ein manueller Eingriff durch das Bedienpersonal notwendig wird, Lauflichtreihen initiiert werden, die in Richtung der bedienbedürftigen Arbeitsstelle (2, 41) laufen.
 
4. Textilmaschine (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Signaleinrichtungen (23) durch LED-Leuchtmittel gebildet werden, die jeweils im Bereich der Arbeitsstellen (2, 41) angeordnet sind.
 
5. Textilmaschine (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Signaleinrichtungen (23) im Bereich der Arbeitsstellen (2, 41) einer langen Textilmaschine (1) so angeordnet sind, dass stets wenigstens eine der Lauflichtreihen für das Bedienpersonal gut sichtbar ist.
 
6. Textilmaschine (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Signaleinrichtungen (23) an den Arbeitsstellen (2) eines Kreuzspulautomaten (10) angeordnet sind.
 
7. Textilmaschine (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Signaleinrichtungen (23) an den Arbeitsstellen (41) einer Offenend-Rotorspinnmaschine (30) angeordnet sind.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente