[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung einer Bremse einer Aufzugsanlage,
eine Bremse eines Antriebs einer Aufzugsanlage sowie eine Aufzugsanlage.
[0002] Bekannte Aufzugsanlagen zum Transport von Personen oder Lasten umfassen eine Aufzugskabine
und einen Antrieb zum Bewegen der Aufzugskabine. Üblicherweise umfasst der Antrieb
eine Bremse. Der Verschleiss von Bremsen wird regelmässig manuell geprüft, beispielsweise
mit Hilfe einer Fühlerlehre. Eine Überwachung einer Federkraft eines Bremssystems
ist beispielsweise aus der
EP 3080034 A1 bekannt.
JP 2012056652 A betrifft eine Aufzugsanlage mit einem Bremsenbetriebssensor, welcher einen Betriebszustand
einer Bremse erkennt. Allerdings sind die Technologie oder die Sensoren zur Überwachung
von Bremsen häufig teuer oder komplex. Eine regelmässige manuelle Überwachung des
Verschleisses von Bremsen kann fehleranfällig oder mit hohem Zeitaufwand oder Kostenaufwand
verbunden sein.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Überwachung einer Bremse einer Aufzugsanlage
anzugeben, welche gegenüber aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren verbessert
sind, wobei insbesondere eine Zuverlässigkeit der Überwachung oder die Sicherheit
der Aufzugsanlage erhöht werden soll, oder wobei die Kosten der Überwachung reduziert
sein sollen. Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, eine Bremse eines Antriebs einer
Aufzugsanlage sowie eine Aufzugsanlage anzugeben.
[0004] Die Aufgabe wird mit einem Verfahren nach dem Anspruch 1 und einer Bremse sowie einer
Aufzugsanlage nach den nebengeordneten Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
und Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus dieser Beschreibung.
[0005] Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung einer Bremse einer
Aufzugsanlage, wobei die Bremse eine Spule zum Öffnen der Bremse, einen Bremsenzustandssensor
zum Bestimmen eines geöffneten oder geschlossenen Bremsenzustands, und einen Bremsbelag
umfasst. Das Verfahren umfasst ein Schliessen der Bremse. Das Verfahren umfasst ein
Bestromen der Spule, wobei zum Bestromen der Spule eine elektrische Grösse der Spule
auf einen vorbestimmten Prüfwert eingestellt wird. Das Verfahren umfasst ein Bestimmen
des Bremsenzustands der Bremse bei bestromter Spule. Das Verfahren umfasst ein Bestimmen
eines Verschleissindikators basierend auf dem Bremsenzustand der Bremse, wobei der
Verschleissindikator einen Verschleisszustand des Bremsbelags der Bremse indiziert.
[0006] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Bremse eines Antriebs einer Aufzugsanlage.
Die Bremse umfasst eine Spule, welche eingerichtet ist, in einem bestromten Zustand
in Abhängigkeit einer elektrischen Grösse der Spule die Bremse zu öffnen oder die
Bremse nicht zu öffnen. Die Bremse umfasst einen Bremsenzustandssensor, welcher eingerichtet
ist, einen Bremsenzustand der Bremse zu bestimmen, wobei der Bremsenzustand geöffnet
oder geschlossen ist. Die Bremse umfasst einen Bremsencontroller, wobei der Bremsencontroller
eingerichtet ist zum Ausführen eines Verfahrens nach einer der hierin beschriebenen
Ausführungsformen.
[0007] Noch ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Aufzugsanlage, mit einem Antrieb
und einer Bremse des Antriebs nach einer der hierin beschriebenen Ausführungsformen.
[0008] Gemäss einigen Ausführungsformen ist die Bremse als Haltebremse ausgeführt, insbesondere
zum Bremsen oder Halten des Antriebs in einem unbestromten Zustand des Antriebs oder
zur Notbremsung, beispielsweise bei einer Unterbrechung der Stromversorgung der Aufzugsanlage.
In einigen Ausführungsformen ist die Bremse als eine Scheibenbremse oder als eine
Trommelbremse ausgeführt. Ein Antrieb einer Aufzugsanlage kann insbesondere zwei Bremsen
nach hierin beschriebenen Ausführungsformen umfassen.
[0009] Bei Ausführungsformen umfasst die Bremse einen Rotationskörper, welcher drehfest
mit einer Welle des Antriebs verbunden ist. Beispielsweise kann der Rotationskörper
bei einer Trommelbremse eine Bremstrommel umfassen oder bei einer Scheibenbremse eine
Bremsscheibe. Die Bremse kann einen Bremsenkörper umfassen. Der Bremsenkörper kann
relativ zu dem Rotationkörper drehfest mit einem Gehäuse der Bremse verbunden sein.
Der Bremsenkörper kann beweglich bezüglich eines feststehenden Bremsenteils oder beweglich
bezüglich des Rotationskörpers eingerichtet sein. Bei Ausführungsformen der Bremse
als Scheibenbremse kann der Bremsenkörper zum Beispiel eine Ankerscheibe umfassen,
welche insbesondere axial bezüglich einer Wellenachse des Antriebs oder einer Drehachse
des Rotationskörpers beweglich sein kann. Bei Ausführungsformen der Bremse als Trommelbremse
kann der Bremsenkörper beispielsweise einen Bremsenarm oder eine an einen Bremsenarm
gekoppelte Bremsenkomponente umfassen. Die Bremsenkomponente kann insbesondere beweglich
relativ zu einem feststehenden Bremsenteil oder einer Spule der Bremse ausgeführt
sein. In Ausführungsformen umfasst der Bremsenkörper magnetisch leitfähiges Material,
beispielsweise ferromagnetisches oder ferrimagnetisches Material.
[0010] Gemäss Ausführungsformen umfasst die Bremse einen Bremsbelag. Der Bremsbelag kann
zumindest teilweise zwischen dem Bremsenkörper und dem Rotationskörper angeordnet
sein. Der Bremsbelag kann drehfest mit einem aus der Gruppe des Rotationskörpers und
des Bremsenkörpers verbunden sein. Der Bremsbelag ist insbesondere dazu eingerichtet,
bei geschlossener Bremse in Reibungskontakt mit dem anderen aus der Gruppe des Rotationskörpers
und des Bremsenkörpers zu stehen. Im Laufe des Betriebs der Bremse kann der Bremsbelag
von einer Anfangsdicke zu einer Enddicke abgenutzt werden. Eine Enddicke kann bei
einer vollständigen Abnutzung des Bremsbelags erreicht sein oder eine Enddicke kann
beispielsweise eine von einem Hersteller der Bremse oder des Bremsbelags vorgegebene
Minimaldicke des Bremsbelags sein, wobei der Bremsbelag nach Abnutzung bis zur Minimaldicke
auszutauschen ist.
[0011] Bei einigen Ausführungsformen umfasst die Bremse eine Feder, insbesondere eine Druckfeder.
Die Feder kann dazu eingerichtet sein, eine Federkraft bereitzustellen, welche den
Bremsenkörper in Richtung des Rotationskörpers drückt.
[0012] Gemäss Ausführungsformen umfasst die Bremse eine Spule, insbesondere eine Magnetspule.
Die Spule kann dazu eingerichtet sein, in einem bestromten Zustand in Abhängigkeit
einer elektrischen Grösse der Spule die Bremse zu öffnen oder die Bremse nicht zu
öffnen. Bei Ausführungsformen ist die elektrische Grösse der Spule eine an der Spule
angelegte Spannung oder eine Stromstärke durch die Spule. Die Spule kann in oder an
einem feststehenden Bremsenteil angeordnet sein. Das feststehende Bremsenteil kann
insbesondere starr mit einem Gehäuse der Bremse verbunden sein. Die Spule ist insbesondere
dazu eingerichtet, in einem bestromten Zustand eine Magnetkraft auf den Bremsenkörper
zu bewirken. Insbesondere kann die Spule zum Öffnen der Bremse eine Magnetkraft bewirken,
welche grösser ist als eine von der Feder bereitgestellte Federkraft. In Ausführungsformen
kann die Magnetkraft von dem Rotationskörper weg gerichtet sein, insbesondere in Richtung
zu dem feststehenden Bremsenteil oder zu der Spule hin.
[0013] Bei Ausführungsformen umfasst die Bremse einen Bremsenzustandssensor. Der Bremsenzustandssensor
ist eingerichtet, einen Bremsenzustand der Bremse zu bestimmen. Der Bremsenzustand
kann geöffnet oder geschlossen sein. Zum Beispiel kann der Bremsenzustandssensor einen
geöffneten Bremsenzustand bestimmen, wenn der Bremsenkörper von dem Rotationskörper
weggezogen ist, insbesondere derart, dass der Rotationskörper drehbar ist. Der Bremsenzustandssensor
kann einen geschlossenen Bremsenzustand bestimmen, wenn der Bremsenkörper gegen den
Rotationskörper oder den Bremsbelag gedrückt ist. Der Bremsenzustandssensor kann kommunikativ
mit einem Bremsencontroller der Bremse verbunden sein. Insbesondere kann der Bremsencontroller
dazu eingerichtet sein, ein den Bremsenzustand der Bremse indizierendes Zustandssignal
von dem Bremsenzustandssensor zu erhalten.
[0014] Gemäss Ausführungsformen ist der Bremsenzustandssensor als ein Bremskontaktsensor
der Bremse ausgeführt. Der Bremskontaktsensor kann beispielsweise einen Tasterschalter
umfassen. Der Bremskontaktsensor kann an dem feststehenden Bremsenteil angeordnet
sein. Der Bremskontaktsensor kann beispielsweise einen geschlossenen Bremsenzustand
bestimmen, wenn der Bremsenkörper an das feststehende Bremsenteil gedrückt ist, insbesondere
wenn der Bremsenkörper mit dem Bremskontaktsensor in Kontakt steht. Der Bremskontaktsensor
kann einen geöffneten Bremsenzustand bestimmen, wenn der Bremsenkörper nicht mit Bremskontaktsensor
in Kontakt steht, insbesondere wenn der Bremsenkörper gegen den Rotationskörper gedrückt
ist.
[0015] Bei einigen Ausführungsformen umfasst die Bremse ein Leistungsmodul. Das Leistungsmodul
ist insbesondere dazu eingerichtet, die Spule der Bremse mit einem Wert einer elektrischen
Grösse der Spule zu bestromen. Die elektrische Grösse kann insbesondere eine an der
Spule angelegte Spannung oder ein durch die Spule fliessender Strom sein. In Ausführungsformen
ist das Leistungsmodul eingerichtet, einen von einem Bremsencontroller der Bremse
vorgegebenen Wert der elektrischen Grösse der Spule zu erhalten und die Spule mit
dem vorgegebenen Wert zu bestromen. Das Leistungsmodul kann eingerichtet sein, die
Spule mit einem vorgebbaren Wert aus einem Wertebereich zu bestromen. Zum Beispiel
kann die Spule mit vorgebbaren Werten einer Spannung aus einem Wertebereich zwischen
0 V und einem oberen Spannungswert bestromt werden, wobei der obere Spannungswert
insbesondere kleiner als 300 V oder kleiner als 200 V sein kann. Insbesondere ist
das Leistungsmodul eingerichtet, einen Prüfwert der elektrischen Grösse der Spule
oder einen weiteren Prüfwert der elektrischen Grösse der Spule gemäss hierin beschriebenen
Ausführungsformen von dem Bremsencontroller zu erhalten und die Spule mit dem Prüfwert
oder dem weiteren Prüfwert zu bestromen. Bei Ausführungsformen bestromt das Leistungsmodul
die Bremse zum Öffnen der Bremse im Normalbetrieb mit einem Normalbetriebswert der
elektrischen Grösse. Der Prüfwert der elektrischen Grösse (des Stroms oder der Spannung)
kann kleiner als der Normalbetriebswert sein, beispielsweise weniger als 80% oder
sogar weniger als 50% des Normalbetriebswerts betragen.
[0016] Gemäss Ausführungsformen umfasst die Bremse einen Bremsencontroller. Der Bremsencontroller
kann eingerichtet sein zum Ausführen eines Verfahrens gemäss hierin beschriebenen
Ausführungsformen. Der Bremsencontroller kann einen Prozessor und einen mit dem Prozessor
verbundenen Speicher umfassen, wobei der Prozessor und der Speicher zum Ausführen
verschiedener computerimplementierter Funktionen eingerichtet sind, beispielsweise
zum Ausführen von Verfahren, Schritten, Berechnungen, oder zum Speichern von Daten
gemäss hierin beschriebenen Ausführungsformen. Der Bremsencontroller kann ein Kommunikationsmodul
zur Kommunikation des Bremsencontrollers mit Komponenten der Bremse umfassen, beispielsweise
zur Kommunikation mit einem Leistungsmodul der Bremse oder mit Sensoren der Bremse
wie einem Bremsenzustandssensor, oder zur Kommunikation mit weiteren Controllern oder
Computereinrichtungen. Unter einem Prozessor sind hierin insbesondere ein Controller,
ein Mikrocontroller, ein Mikrocomputer, integrierte Schaltungen eines Computers, eine
speicherprogrammierbare Steuerung, eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung
oder eine programmierbare Schaltung zu verstehen. Der Speicher kann ein computerlesbares
Medium umfassen, beispielsweise computerlesbaren, nicht-flüchtigen Speicher (z.B.
Flash-Speicher) oder RAM (random access memory) oder andere Speichermedien. Der Speicher
kann eingerichtet sein, computerlesbare Instruktionen zu speichern, welche, wenn von
dem Prozessor ausgeführt, den Bremsencontroller zum Ausführen von verschiedenen Funktionen
konfiguriert, beispielsweise zum Senden, Empfangen oder Verarbeiten von Signalen,
insbesondere zum Ausführen von Verfahren nach hierin beschriebenen Ausführungsformen.
[0017] Gemäss Ausführungsformen bilden der Bremsenkörper und das feststehende Bremsenteil
in dem geschlossenen Bremsenzustand einen Luftspalt zwischen dem Bremsenkörper und
dem feststehenden Bremsenteil aus. In dem geöffneten Bremsenzustand kann der Bremsenkörper
an das feststehende Bremsenteil gedrückt sein. Insbesondere kann der Luftspalt in
dem geöffneten Bremsenzustand geschlossen sein. Die Breite des Luftspalts kann von
der Dicke des Bremsbelags abhängen. Die Breite des Luftspalts kann mit der Abnutzung
des Bremsbelags steigen, insbesondere mit einer Verringerung der Dicke des Bremsbelags.
[0018] Zum Öffnen der Bremse aus dem geschlossenen Bremsenzustand kann mit steigender Breite
des Luftspalts ein grösserer (Mindest-)Wert der elektrischen Grösse der Spule benötigt
werden. Ein Zusammenhang zwischen der Breite d des Luftspalts und einem zum Öffnen
der Bremse mindestens benötigten Wert der elektrischen Grösse U, beispielsweise der
Spannung, kann als Kennlinie bestimmt werden, beispielsweise als Kennlinie U(d). Die
Kennlinie kann temperaturabhängig sein. Insbesondere kann bei gleicher Breite des
Luftspalts und bei höherer Temperatur ein höherer Wert der elektrischen Grösse zum
Öffnen benötigt werden. Die Kennlinie einer Bremse kann beispielsweise werksseitig
bestimmt werden, insbesondere zur Kompensation von Auswirkungen der Temperatur auf
die Kennlinie oder zur Kompensation von Toleranzen wie Materialtoleranzen oder Toleranzen
eines Spulenwiderstands der Spule.
[0019] Bei Ausführungsformen umfasst die Kennlinie einen Anfangspunkt mit einem Anfangswert
der elektrischen Grösse und einer Anfangsbreite des Luftspalts, und einen Endpunkt
mit einem Endwert der elektrischen Grösse und einer Endbreite des Luftspalts. Eine
Bremse, welche einen Bremsbelag mit einer Anfangsdicke und einen Luftspalt mit einer
Anfangsbreite aufweist, kann bei Vorgabe eines Werts der elektrischen Grösse grösser
oder gleich dem Anfangswert geöffnet werden. Eine Bremse, welche einen bis zu einer
Enddicke abgenutzten Bremsbelag und einen Luftspalt mit der Endbreite aufweist, kann
bei Vorgabe eines Werts grösser oder gleich dem Endwert der elektrischen Grösse geöffnet
werden. Der Endwert ist insbesondere grösser als der Anfangswert.
[0020] Verfahren zur Überwachung einer Bremse umfassen gemäss Ausführungsformen ein Schliessen
der Bremse. Das Schliessen der Bremse umfasst insbesondere ein Vorgeben eines Werts
der elektrischen Grösse der Spule durch den Bremsencontroller derart, dass die Bremse
in einem geschlossenen Bremsenzustand ist. Der Wert kann derart vorgegeben werden,
dass der Bremsenzustandssensor einen geschlossenen Bremsenzustand bestimmt.
[0021] Zum Beispiel kann der Wert derart vorgegeben werden, dass die Spule beim Schliessen
der Bremse unbestromt ist.
[0022] Gemäss Ausführungsformen umfasst das Verfahren ein Bestromen der Spule, wobei zum
Bestromen der Spule eine elektrische Grösse der Spule auf einen vorbestimmten Prüfwert
eingestellt wird. Die elektrische Grösse der Spule kann insbesondere eine an der Spule
angelegte Spannung oder eine Stromstärke durch die Spule sein. In einigen Ausführungsformen
kann der Prüfwert in dem Bremsencontroller der Bremse gespeichert sein. Bei Ausführungsformen
ist der Prüfwert grösser als der Anfangswert des Anfangspunkts einer Kennlinie gemäss
hierin beschriebenen Ausführungsformen. Der Prüfwert ist insbesondere kleiner oder
gleich dem Endwert des Endpunkts der Kennlinie. Der Prüfwert kann gleich dem Endwert
sein. Der Prüfwert kann beispielsweise basierend auf der Kennlinie der Bremse bestimmt
werden. Die Kennlinie kann werkseitig bestimmt sein. Beispielsweise kann die Kennlinie
für eine niedrige oder minimale Betriebstemperatur der Bremse bestimmt sein.
[0023] Bei einigen Ausführungsformen kann die Kennlinie für verschiedene Temperaturen als
temperaturabhängige Kennlinie bestimmt sein. Der Prüfwert kann basierend auf der temperaturabhängigen
Kennlinie bestimmt werden. In einigen Ausführungsformen kann das Verfahren ein Messen
einer Temperatur der Bremse oder der Umgebung umfassen. Beispielsweise kann die Bremse
einen Temperatursensor zum Messen der Temperatur aufweisen. Der Prüfwert zum Bestromen
der Spule kann basierend auf der temperaturabhängigen Kennlinie, der gemessenen Temperatur
bestimmt werden. Beispielsweise kann der Prüfwert für eine vorbestimmte Prüfdicke
oder eine vorbestimmte Prüfspaltbreite basierend auf der temperaturabhängigen Kennlinie
und der Temperatur bestimmt werden.
[0024] Werte der elektrischen Grösse sind hierin insbesondere betragsmässig zu verstehen,
beispielsweise als Betrag eines an die Spule angelegten Spannungswerts oder eines
Werts einer durch die Spule fliessende Stromstärke. In Ausführungsformen ist der Prüfwert
insbesondere kleiner als ein Normalbetriebswert der elektrischen Grösse, wobei der
Normalbetriebswert zum Öffnen der Bremse im Normalbetrieb der Bremse verwendet wird.
[0025] Bei Ausführungsformen öffnet die Bremse bei Bestromen der Spule mit dem Prüfwert,
wenn eine Breite des Luftspalts kleiner oder gleich einer Prüfspaltbreite des Luftspalts
ist und insbesondere, wenn eine Restdicke des Bremsbelags grösser oder gleich einer
mit dem Prüfwert assoziierten Prüfdicke des Bremsbelags ist. Die Bremse öffnet nicht,
wenn die Breite des Luftspalts grösser als die Prüfspaltbreite ist und insbesondere,
wenn die Restdicke des Bremsbelags geringer als die Prüfdicke ist.
[0026] Bei Ausführungsformen kann für einen Prüfwert eine mit dem Prüfwert assoziierte Prüfdicke
bestimmt werden und insbesondere umgekehrt genauso. Beispielsweise kann zu jedem Prüfwert
über die Kennlinie eine mit dem Prüfwert assoziierte Prüfspaltbreite bestimmt werden.
Die Summe aus der Breite des Luftspalts und der Dicke des Bremsbelags kann bei Ausführungsformen
konstant sein. Zum Beispiel kann bei bekannter Anfangsbreite des Luftspalts und Anfangsdicke
des Bremsbelags basierend auf der anhand der Kennlinie bestimmten Prüfspaltbreite
die mit dem Prüfwert assoziierte Prüfdicke bestimmt werden. Bei Ausführungsformen
ist die Prüfdicke geringer als die Anfangsdicke. Insbesondere kann die Prüfdicke grösser
oder gleich der Enddicke sein.
[0027] Gemäss Ausführungsformen umfasst das Verfahren ein Bestimmen des Bremsenzustands
der Bremse bei bestromter Spule. Die Spule ist während des Bestimmens des Bremsenzustands
insbesondere mit dem Prüfwert der elektrischen Grösse bestromt. Der Bremsenzustand
kann geöffnet oder geschlossen sein. Der Bremsenzustand kann beispielsweise durch
einen Bremsenzustandssensor gemäss hierin beschriebenen Ausführungsformen bestimmt
werden.
[0028] Bei Ausführungsformen umfasst das Verfahren ein Bestimmen eines Verschleissindikators
basierend auf dem Bremsenzustand der Bremse, wobei der Verschleissindikator einen
Verschleisszustand des Bremsbelags der Bremse indiziert. Insbesondere kann der Verschleissindikator
basierend auf dem vorbestimmten Prüfwert der elektrischen Grösse und dem Bremsenzustand
der Bremse bestimmt werden. Der Verschleisszustand des Bremsbelags kann ein erster
Verschleisszustand sein, in welchem der Bremsbelag unverschlissen ist oder in welchem
der Bremsbelag durch Abnutzung bis auf eine Restdicke verschlissen ist, welche grösser
oder gleich einer mit dem vorbestimmten Prüfwert assoziierten Prüfdicke ist. Der Verschleisszustand
kann ein zweiter Verschleisszustand sein, in welchem der Bremsbelag durch Abnutzung
bis auf eine Restdicke verschlissen ist, welche geringer ist als die Prüfdicke.
[0029] Bei Ausführungsformen indiziert der Verschleissindikator, ob der Bremsbelag in dem
ersten Verschleisszustand oder in dem zweiten Verschleisszustand ist. "Indizieren"
ist hierin beispielsweise zu verstehen als "anzeigen", "angeben" oder "Information
enthalten". Der Verschleissindikator kann beispielweise einen Verschleisswert oder
ein Verschleisssignal umfassen.
[0030] Bei einigen Ausführungsformen ist der Prüfwert derart vorbestimmt, dass die Bremse
bei dem Bestromen der Spule mit dem Prüfwert nicht öffnet, wenn eine Restdicke des
Bremsbelags geringer ist als eine Prüfdicke. Der Verschleissindikator indiziert basierend
auf einem geschlossenem Bremsenzustand, dass der Bremsbelag bis auf eine Restdicke
verschlissen ist, welche geringer ist als die Prüfdicke (zweiter Verschleisszustand).
Insbesondere ist der Prüfwert derart vorbestimmt, dass die Bremse bei Bestromen der
Spule mit dem vorbestimmten Prüfwert öffnet, wenn eine Restdicke des Bremsbelags grösser
oder gleich der Prüfdicke ist. Der Verschleissindikator indiziert bei geöffnetem Bremsenzustand,
dass die Restdicke des Bremsbelags grösser oder gleich der Prüfdicke ist (erster Verschleisszustand).
[0031] Gemäss einigen Ausführungsformen umfasst das Verfahren ein Stilllegen der Aufzugsanlage
oder ein Senden einer Warnmeldung, wenn der Verschleissindikator indiziert, dass der
Bremsbelag bis auf eine Restdicke verschlissen ist, welche geringer ist als die Prüfdicke
(zweiter Verschleisszustand). Insbesondere kann ein mit der Prüfdicke assoziierter
Prüfwert derart vorbestimmt sein, dass der Prüfwert in einem an den Endwert angrenzenden
Endwertebereich zwischen dem Endwert und dem Anfangswert liegt. Der Endwertebereich
kann den Endwert umfassen. Beispielsweise kann der Endwertebereich ein Werteintervall
von 30%, insbesondere ein Werteintervall von 20% oder von 10% oder 5%, der Differenz
aus Anfangswert und Endwert umfassen. Insbesondere kann ein Bremsbelag mit einer geringeren
Restdicke als der Prüfdicke austauschbedürftig sein. Die Bestimmung eines Prüfwert
oder einer Prüfdicke kann insbesondere Toleranzen berücksichtigen, insbesondere Sicherheitstoleranzen
in Bezug auf den Endwert oder die Enddicke.
[0032] Das Stilllegen der Aufzugsanlage kann ein Senden eines Stilllegesignals an einen
Aufzugscontroller umfassen, wobei der Aufzugscontroller basierend auf dem Stilllegesignal
die Aufzugsanlage stilllegt. In einem stillgelegten Zustand werden insbesondere keine
Fahrgäste transportiert. Die Aufzugsanlage kann beispielsweise stillgelegt werden,
bis eine Wartung der Bremse, insbesondere ein Austausch des Bremsbelags, erfolgt ist.
Das Stilllegen der Aufzugsanlage bei verschlissenem Bremsbelag kann die Sicherheit
der Aufzugsanlage erhöhen. Insbesondere kann die Aufzugsanlage unabhängig von möglichen
Versäumnissen bei einer manuellen Überwachung stillgelegt werden.
[0033] Das Senden einer Warnmeldung kann beispielsweise ein Senden der Warnmeldung an den
Aufzugscontroller umfassen. Der Aufzugscontroller kann die Warnmeldung speichern.
Der Aufzugscontroller kann die Warnmeldung bei einer regelmässigen Inspektion oder
Wartung der Aufzugsanlage dem Wartungspersonal anzeigen. In Ausführungsformen kann
der Aufzugscontroller die Warnmeldung an eine Wartungszentrale weiterleiten. Das Senden
einer Warnmeldung kann vorteilhaft sein, um den Bremsbelag bedarfsgemäss auszutauschen.
Insbesondere kann der Bremsbelag bereits vor Erreichen der Enddicke getauscht werden.
Längere Ausfälle der Aufzugsanlage können vorteilhaft vermieden werden.
[0034] Bei Ausführungsformen umfasst das Verfahren ein Bestimmen mindestens eines weiteren
Verschleissindikators. Ein jeweiliger weiterer Verschleissindikator kann basierend
auf einem Bremsenzustand bestimmt werden, welcher bei Bestromen der Spule mit einem
vorbestimmten, weiteren Prüfwert der elektrischen Grösse bestimmt wird. Insbesondere
indiziert der weitere Verschleissindikator, ob der Bremsbelag bis auf eine Restdicke
verschlissen ist, welche kleiner ist als eine weitere Prüfdicke.
[0035] Bei einigen Ausführungsformen ist die Prüfdicke geringer als die Anfangsdicke des
Bremsbelags und grösser als die Enddicke des Bremsbelags. Eine weitere Prüfdicke kann
geringer sein als die Prüfdicke und insbesondere grösser oder gleich der Enddicke.
Das Verfahren kann ein Senden einer Warnmeldung umfassen, wenn der Verschleissindikator
indiziert, dass der Bremsbelag bis auf eine Restdicke verschlissen ist, welche geringer
ist als die Prüfdicke. Das Verfahren kann ein Stilllegen der Aufzugsanlage umfassen,
wenn der weitere Verschleissindikator indiziert, dass der Bremsbelag bis auf eine
Restdicke verschlissen ist, welche geringer ist als die weitere Prüfdicke. In beispielhaften
Ausführungsformen kann ein mit der Prüfdicke assoziierter Prüfwert oder ein mit der
weiteren Prüfdicke assoziierter weiterer Prüfwert in einem Endwertebereich gemäss
hierin beschriebenen Ausführungsformen liegen. Beispielsweise kann der weitere Prüfwert
gleich dem Endwert sein.
[0036] Gemäss einigen Ausführungsformen umfasst das Verfahren ein Bestimmen der Restdicke
des Bremsbelags basierend auf dem Verschleissindikator und mindestens einem weiteren
Verschleissindikator. Die Restdicke kann beispielsweise basierend auf einer Mehrzahl
von Verschleissindikatoren bestimmt werden, wobei die Mehrzahl von Verschleissindikatoren
insbesondere den Verschleissindikator und den mindestens einen weiteren Verschleissindikator
umfasst. Die Verschleissindikatoren der Mehrzahl von Verschleissindikatoren können
jeweils gemäss hierin beschriebenen Ausführungsformen für jeweilige vorbestimmte Prüfwerte
bestimmt werden. In Ausführungsformen können die Prüfwerte regelmässig zwischen dem
Anfangswert und dem Endwert vorbestimmt sein. Beispielsweise können die Prüfwerte
einer an der Spule anzulegenden Spannung in Schritten von maximal 20 V, insbesondere
von maximal 10V, oder von mindestens 1 V, insbesondere von mindestens 2 V, zwischen
dem Anfangswert und dem Endwert vorbestimmt sein, beispielsweise in Schritten von
5 V.
[0037] Das Bestimmen der Restdicke kann ein Bestimmen eines aktuellen Verschleissintervalls
umfassen, wobei der aktuelle Verschleissintervall an einen ersten Prüfwert der Prüfwerte
und an einen zweiten Prüfwert der Prüfwerte angrenzt, und wobei jeweilige Verschleissindikatoren
für den ersten Prüfwert und den zweiten Prüfwert unterschiedliche Verschleisszustände
des Bremsbelags indizieren. Der erste Prüfwert und der zweite Prüfwert können zueinander
benachbarte Prüfwerte sein, insbesondere ohne einen dritten Prüfwert zwischen dem
ersten Prüfwert und dem zweiten Prüfwert. Beispielsweise kann ein erster Verschleissindikator
für den ersten Prüfwert den ersten Verschleisszustand des Bremsbelags gemäss hierin
beschriebenen Ausführungsformen indizieren. Ein zweiter Verschleissindikator kann
für den zweiten Prüfwert den zweiten Verschleisszustand des Bremsbelags indizieren.
[0038] Basierend auf dem aktuellen Verschleissintervall kann bestimmt werden, dass die Restdicke
in einem Restdickeintervall liegt. Insbesondere kann bestimmt werden, dass die Restdicke
grösser oder gleich einer mit dem ersten Prüfwert assoziierten ersten Prüfdicke ist
und geringer als eine mit dem zweiten Prüfwert assoziierte zweite Prüfdicke ist. Das
Bestimmen der Restdicke kann es ermöglichen, einen zeitlichen Verlauf des Verschleisses
des Bremsbelags zu bestimmen oder zu überwachen. Der aktuelle Verschleissintervall,
die Restdicke oder das Restdickeintervall kann in dem Bremsencontroller oder einem
Aufzugscontroller gespeichert werden oder an eine Wartungszentrale weitergeleitet
werden. In Ausführungsformen kann eine Warnmeldung gesendet werden, wenn der aktuelle
Verschleissintervall einen Endwertebereich nach hierin beschriebenen Ausführungsformen
erreicht. Die Aufzugsanlage kann stillgelegt werden, wenn der aktuelle Verschleissintervall
den Endwert erreicht oder wenn das Restdickeintervall eine mit dem Endwert assoziierte
Enddicke erreicht. Ein Überwachen des zeitlichen Verlaufs des Verschleisses des Bremsbelags
kann eine Planung des Austausches des Bremsbelags bereits im Voraus ermöglichen.
[0039] Bei einigen Ausführungsformen werden hierin beschriebene Verfahren automatisiert
ausgeführt. Insbesondere kann das Verfahren mindestens einmal im Monat ausgeführt
werden, insbesondere mindestens einmal in der Woche oder insbesondere mindestens einmal
täglich. Das Verfahren wird insbesondere ausserhalb des Normalbetriebs ausgeführt.
Die Aufzugsanlage kann zum Ausführen des Verfahrens von einem Normalbetriebsmodus
in einen Bremstestmodus geschaltet werden. Im Bremstestmodus findet beispielsweise
kein Fahrgasttransport statt.
[0040] Bei Ausführungsformen umfasst eine Aufzugsanlage oder ein Antrieb der Aufzugsanlage
zwei Bremsen gemäss hierin beschriebenen Ausführungsformen, insbesondere eine erste
Bremse und eine zweite Bremse. Verfahren zur Überwachung der ersten Bremse und der
zweiten Bremse können ein Ausführen eines Verfahrens nach hierin beschriebenen Ausführungsformen
für die erste Bremse umfassen, wobei die zweite Bremse während des Ausführens des
Verfahrens für die erste Bremse geschlossen ist. Das Verfahren kann anschliessend
für die zweite Bremse ausgeführt werden, wobei die erste Bremse während des Ausführens
des Verfahrens für die zweite Bremse geschlossen ist.
[0041] Hierin beschriebene Ausführungsformen können gegenüber dem Stand der Technik den
Vorteil bieten, dass die Sicherheit von Aufzugsanlagen oder die Zuverlässigkeit einer
Bremse einer Aufzugsanlage verbessert wird. Insbesondere kann ein Verschleiss der
Bremse regelmässig automatisiert überprüft werden. Ausführungsformen können eine fehleranfällige,
manuelle Inspektion ersetzen. Ein Zeitaufwand oder Kostenaufwand aufgrund einer manuellen
Inspektion kann reduziert werden. Ein weiterer Vorteil von Ausführungsformen kann
sein, dass eine Überwachung der Bremse kostengünstig bereitgestellt werden kann. Bei
Ausführungsformen kann ein Austausch der Bremsbeläge bereits im Voraus geplant werden
oder bedarfsgemäss durchgeführt werden.
[0042] Nachfolgend sind verschiedene Aspekte der Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit den Figuren näher erläutert, wobei die Figuren zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittansicht einer Bremse gemäss hierin beschriebenen Ausführungsformen
in geschlossenem Bremsenzustand;
- Fig. 2
- einen Ausschnitt einer schematischen Schnittansicht der Bremse der Fig. 1 in geöffnetem
Bremsenzustand;
- Fig. 3
- einen Ausschnitt einer schematische Schnittansicht einer Bremse mit verschlissenem
Bremsbelag in geschlossenem Bremsenzustand;
- Fig. 4A-4B
- schematische Darstellungen einer Kennlinie der zum Öffnen der Bremse benötigten Spannung
als Funktion der Breite des Luftspalts; und
- Fig. 5
- ein schematisches Flussdiagramm eines Verfahrens gemäss hierin beschriebenen Ausführungsformen.
[0043] Nachfolgend werden typische Ausführungsformen anhand der Figuren beschrieben, wobei
die Erfindung nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt ist, vielmehr wird der
Umfang der Erfindung durch die Ansprüche bestimmt.
[0044] Bei der Beschreibung der Figuren werden die gleichen Bezugszeichen für gleiche oder
ähnliche Teile verwendet. Teilweise werden Merkmale, welche bereits im Zusammenhang
mit anderen Figuren beschrieben wurden, der Übersichtlichkeit halber nicht nochmals
beschrieben. Mehrfach oder in verschiedenen Figuren wiederholt dargestellte Merkmale
sind teilweise der Übersichtlichkeit halber nicht jeweils mit Bezugszeichen gekennzeichnet
(beispielsweise die Welle in Fig. 2, Bezugszeichen 112 in Fig. 1)
[0045] Fig. 1 zeigt eine schematische Schnittansicht einer Bremse 100 gemäss hierin beschriebenen
Ausführungsformen in einem geschlossenen Bremsenzustand. Die Bremse 100 der Fig. 1
ist beispielsweise als Scheibenbremse ausgeführt. In weiteren Ausführungsformen kann
die Bremse insbesondere als Trommelbremse ausgeführt sein. Die Bremse 100 umfasst
einen Rotationsköper 110, welcher als Bremsscheibe ausgebildet ist. Der Rotationskörper
110 ist drehfest, insbesondere starr, mit einer Welle 112 eines zu bremsenden Antriebs
(nicht dargestellt) verbunden. Die Welle 112 und der Rotationskörper 110 sind um eine
Wellenachse 114 drehbar. Die Begriffe "axial" oder "radial" sind insbesondere bezüglich
der Wellenachse 114 zu verstehen.
[0046] Die Bremse 100 umfasst einen Bremsbelag 130. In der Fig. 1 ist der Bremsbelag 130
neu oder neuwertig und insbesondere nicht abgenutzt. Der Bremsbelag 130 weist eine
Anfangsdicke auf. Der Bremsbelag 130 ist axial beidseitig an dem Rotationskörper 110
angeordnet. Insbesondere ist der Bremsbelag 130 drehfest mit dem Rotationskörper 110
verbunden. Die Bremse 100 umfasst einen Bremsenkörper 120, welcher drehfest mit einem
feststehenden Bremsenteil 126 der Bremse 100 verbunden ist. Das feststehende Bremsenteil
126 und ein weiteres feststehendes Bremsenteil 128 sind starr mit einem Gehäuse (nicht
dargestellt) der Bremse 100 oder des Antriebs verbunden. Das feststehende Bremsenteil
126 und das weitere feststehende Bremsenteil 128 sind beispielsweise über Verbindungselemente
138 starr miteinander verbunden. Der Bremsenkörper 120 ist relativ zu dem feststehenden
Bremsenteil 126 axial beweglich zwischen dem Bremsbelag 130 und dem feststehenden
Bremsenteil 126 ausgeführt.
[0047] Die Bremse 100 umfasst Federn 146, welche in der Fig. 1 in dem feststehenden Bremsenteil
126 angeordnet sind. Die Federn 146 bewirken eine Federkraft auf den Bremsenkörper
120. Insbesondere drücken die Federn 146 den Bremsenkörper 120 axial in Richtung des
Rotationskörpers 110 und des Bremsbelags 130.
[0048] In Fig. 1 umfasst die Bremse 100 eine Spule 140. Die Spule 140 ist in einem Spulenträger
142 in dem feststehenden Bremsenteil 126 angeordnet. Die Spule 140 ist dazu eingerichtet,
in einem bestromten Zustand eine Magnetkraft auf den Bremsenkörper 120 zu bewirken.
Der Bremsenkörper 120 umfasst magnetisch leitfähiges Material, beispielsweise ferromagnetisches
Material. Bei einem Bestromen der Spule 140 wirkt die Magnetkraft auf den Bremsenkörper
120 insbesondere in axialer Richtung zu der Spule 140 hin. Insbesondere wirkt die
Magnetkraft in eine der Federkraft entgegengesetzte, axiale Richtung. In Fig. 1 ist
die Spule 140 nicht bestromt und die Bremse 100 ist in dem geschlossenen Bremsenzustand.
Der Bremsenkörper 120 ist durch die Federkraft der Federn 146 axial gegen den Bremsbelag
130 gedrückt. Der Rotationskörper 110 und der Bremsbelag 130 sind insbesondere zwischen
dem Bremsenkörper 120 und dem weiteren feststehenden Bremsenteil 128 eingeklemmt.
Durch den Reibungskontakt des Bremsbelags 130 mit dem Bremsenkörper 120 und dem weiteren
feststehenden Bremsenteil 128 kann die Welle 112 gebremst werden. Insbesondere kann
die Welle 112 in einer Winkelposition gehalten werden oder bei einer Notbremsung aus
einer Rotationsbewegung zum Stillstand abgebremst werden.
[0049] Die Spule 140 wird durch ein Leistungsmodul 152 der Bremse 100 bestromt. Das Leistungsmodul
152 ist dazu eingerichtet, die Spule 140 mit einem Wert einer elektrischen Grösse
der Spule 140 zu bestromen. Zum Beispiel ist das Leistungsmodul 152 eingerichtet,
zum Bestromen der Spule 140 an der Spule 140 eine Spannung mit einem Wert der Spannung,
beispielsweise mit einem Prüfwert, anzulegen. Der Wert der elektrischen Grösse kann
von einem Bremsencontroller 150 der Bremse 100 an das Leistungsmodul 152 vorgegeben
werden. Zum Beispiel ist das Leistungsmodul 152 dazu eingerichtet, einen von dem Bremsencontroller
150 vorgegebenen Wert einer Spannung aus einem Wertebereich von 0 V bis 200 V anzulegen.
Je nach Höhe des Werts der elektrischen Grösse kann der durch die Spule 140 fliessende
Strom eine Magnetkraft erzeugen, welche ausreicht oder nicht ausreicht, um den Bremsenkörper
120 gegen die von den Federn 146 bereitgestellte Federkraft von dem Rotationskörper
110 weg und zu dem feststehenden Bremsenteil 126 hin zu ziehen.
[0050] Ein Bremsenzustandssensor 144 der Bremse 100 ist dazu eingerichtet, einen geschlossenen
oder geöffneten Bremsenzustand der Bremse 100 zu bestimmen. In Fig. 1 ist der Bremsenzustandssensor
144 als Bremskontaktsensor mit einem Tasterschalter ausgeführt. Der Bremsenzustandssensor
144 ist in dem feststehenden Bremsenteil 126 angeordnet. Insbesondere ist der Tasterschalter
des Bremsenzustandssensors 144 an einer axialen Grenzfläche des feststehenden Bremsenteils
126 in Richtung des Bremsenkörpers 120 angeordnet. Der Bremsenzustandssensor 144 ist
dazu eingerichtet, einen Kontakt zwischen dem feststehenden Bremsenteil 126 und dem
Bremsenkörper 120 zu bestimmen, insbesondere einen Kontakt zwischen dem Bremsenzustandssensors
144 und dem Bremsenkörper 120. Beispielsweise ist in Fig. 1 der Bremsenkörper 120
nicht in Kontakt mit dem Bremsenzustandssensor 144 oder dem feststehenden Bremsenteil
126. Der Bremsenzustandssensor 144 bestimmt in der Fig. 1 beispielsweise einen geschlossenen
Bremsenzustand der Bremse 100. Der Bremsenzustandssensor 144 ist mit dem Bremsencontroller
150 verbunden, insbesondere kommunikativ verbunden. Insbesondere ist der Bremsencontroller
150 eingerichtet, ein den Bremsenzustand der Bremse indizierendes Zustandssignal von
dem Bremsenzustandssensor 144 zu erhalten. Der Bremsencontroller 150 ist eingerichtet,
ein Verfahren zur Überwachung der Bremse 100 nach hierin beschriebenen Ausführungsformen
auszuführen, beispielsweise ein Verfahren 500 wie im Zusammenhang mit Fig. 5 beschrieben.
[0051] In Fig. 1 ist zwischen dem feststehenden Bremsenteil 126 und dem Bremsenkörper 120
in dem geschlossenen Bremsenzustand ein Luftspalt 122 ausgebildet. Bei einem Bremsbelag
130 mit der Anfangsdicke weist der Luftspalt insbesondere eine Anfangsbreite d
0 auf.
[0052] Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt der Schnittansicht der Bremse 100 der Fig. 1 in einem
geöffneten Bremsenzustand. In Fig. 2 ist die Spule 140 mit einem Wert der elektrischen
Grösse derart bestromt, dass der Bremsenkörper 120 in axialer Richtung zur Spule 140
hin an das feststehende Bremsenteil 126 herangezogen ist. Insbesondere ist eine von
der bestromten Spule 140 hervorgerufene Magnetkraft in axialer Richtung stärker als
die Federkraft der Federn 146. Bei einem Bremsbelag 130 mit der Anfangsdicke benötigt
die Spule 140 mindestens einen Anfangswert U
0 der elektrischen Grösse U zum Öffnen der Bremse 100.
[0053] In dem geöffneten Bremsenzustand weist die Bremse 100 einen geschlossenen Luftspalt
224 auf. Der Bremsenkörper 120 drückt in axialer Richtung auf den Tasterschalter des
Bremsenzustandssensor 144. Der Bremsenzustandssensor 144 oder der Bremsencontroller
bestimmt basierend auf einem Tastsignal des Tasterschalters in Fig. 2 einen geöffneten
Bremsenzustand. Der Rotationskörper 110 ist um die Wellenachse 112 drehbar und steht
insbesondere nicht in Reibungskontakt mit dem Bremsenkörper 120 oder dem weiteren
feststehenden Bremsenteil 128.
[0054] Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt der Schnittansicht der Bremse 100 in einem geschlossenen
Bremsenzustand, wobei der Bremsbelag 130 im Vergleich zu Fig. 1 durch den Betrieb
der Bremse 100 teilweise verschlissen ist. Insbesondere ist die Dicke des Bremsbelag
130 von einer Anfangsdicke des Bremsbelags 130 (Fig. 1) zu einer Restdicke reduziert.
Unter der Dicke des Bremsbelags 130 ist in den Figuren 1-3 insbesondere die Summe
der axialen Teildicken der beidseitig an dem Rotationskörper 110 angeordneten Teilbeläge
des Bremsbelags 130 zu verstehen. Aufgrund der geringeren Restdicke des Bremsbelags
130 im Vergleich zu der Anfangsdicke (Fig. 1) ist die Breite des Luftspalts 326 in
Fig. 3 im Vergleich zu der Anfangsbreite d
0 (Fig. 1) vergrössert. Insbesondere wird zum Öffnen der Bremse 100 aus dem geschlossenen
Bremsenzustand ein höherer (Mindest-)Wert der elektrischen Grösse als der Anfangswert
U
0 für die Spule 140 benötigt.
[0055] Der Zusammenhang zwischen der Breite d des Luftspalts 122,326 und einem zum Öffnen
der Bremse 100 mindestens benötigten Wert der elektrischen Grösse U, beispielsweise
der Spannung an der Spule 140, ist in den Figuren 4A und 4B als Kennlinien 400,401
dargestellt. Die elektrische Grösse U ist in einem anderen Ausführungsbeispiel (nicht
gezeigt) die Stromstärke durch die Spule 140. Die Kennlinien 400, 401 können werksseitig
bestimmt werden. Die Kennlinie 400 in Fig. 4A ist temperaturabhängig und beispielsweise
jeweils für eine Temperatur von 5°C (410), 20°C (420) und 40°C (430) bestimmt. Bei
Ausführungsformen können der eine oder mehrere Prüfwerte temperaturabhängig basierend
auf einer temperaturabhängigen Kennlinie bestimmt werden. Bei weiteren Ausführungsformen
kann zum Vorbestimmen eines oder mehrerer Prüfwerte für Verfahren gemäss hierin beschriebenen
Ausführungsformen eine Kennlinie für eine Temperatur, beispielsweise die Kennlinie
410 für 5°C, verwendet werden.
[0056] Fig. 4B zeigt eine Kennlinie 401 der Bremse 100. Im Betrieb der Bremse 100 weist
ein unverschlissener Bremsbelag 130 der Bremse 100 eine Anfangsdicke auf. Im geschlossenen
Bremsenzustand hat der Luftspalt 122 der Bremse 100 eine Anfangsbreite d
0. Wie in Fig. 4B dargestellt, wird an einem Anfangspunkt der Kennlinie 401 zum Öffnen
der Bremse 100 bei einem Luftspalt 122 mit der Anfangsbreite d
0 mindestens ein Anfangswert U
0 der elektrischen Grösse U benötigt. Die elektrische Grösse U ist in diesem Ausführungsbeispiel
eine Spannung, welche an der Spule 140 der Bremse 100 anliegt. In einem anderen Ausführungsbeispiel
(nicht gezeigt) ist die elektrische Grösse ein Strom, welcher durch die Spule 140
der Bremse 100 fliesst. Durch Abnutzung oder Verschleiss des Bremsbelags 130 wird
die Dicke des Bremsbelags 130 im Betrieb der Bremse 100 reduziert und die Breite d
des Luftspalts vergrössert. Mit zunehmender Abnutzung des Bremsbelags 130 und wachsender
Breite d des Luftspalts wird zum Öffnen der Bremse 100 ein höherer Wert oder Mindestwert
der elektrischen Grösse U benötigt. Für den Bremsbelag 130 kann eine zulässige Enddicke
vorgesehen sein. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Bremsbelag 130 spätestens
bei Verschleiss bis zur Enddicke auszutauschen ist. An einem Endpunkt der Kennlinie
401 ist der Bremsbelag 130 bis zur Enddicke verschlissen und der Luftspalt weist eine
Endbreite d
F auf. Zum Öffnen der Bremse wird ein mit der Enddicke assoziierter Endwert U
F der elektrischen Grösse benötigt.
[0057] Fig. 5 zeigt ein Verfahren 500 zur Überwachung einer Bremse einer Aufzugsanlage.
Bei 510 umfasst das Verfahren 500 ein Schliessen der Bremse. Insbesondere ist eine
Spule der Bremse unbestromt. Bei 520 erfolgt ein Bestromen der Spule. Zum Bestromen
der Spule wird eine elektrische Grösse der Spule auf einen vorbestimmten Prüfwert
eingestellt. Der Prüfwert ist basierend auf einer Kennlinie der Bremse vorbestimmt.
Beispielsweise wird bei 520 der Prüfwert U
1 der Fig. 4B zum Bestromen der Spule verwendet. Werte der elektrischen Grösse grösser
oder gleich dem Prüfwert U
1 sind geeignet, die Bremse mit einem Luftspalt der Prüfbreite d
1 zu öffnen, wobei die Bremse insbesondere einen Bremsbelag mit einer mit dem Prüfwert
assoziierten Prüfdicke aufweist. Der Prüfwert U
1 kann nahe dem Endwert U
F liegen, beispielsweise in einem Endwertebereich gemäss hierin beschriebenen Ausführungsformen.
[0058] Bei 530 umfasst das Verfahren 500 ein Bestimmen eines Bremsenzustands. Der Bremsenzustand
wird insbesondere durch einen Bremsenzustandssensor bestimmt. Der Bremsenzustand kann
geöffnet oder geschlossen sein. Bei 540 wird ein Verschleissindikator basierend auf
dem Bremsenzustand bestimmt. Falls bei 540 der Bremsenzustand geschlossen ist (546),
indiziert der Verschleissindikator bei 548, dass die Restdicke des Bremsbelags geringer
ist als die Prüfdicke (zweiter Verschleisszustand). Bei 560 erfolgt ein Senden einer
Warnmeldung, insbesondere an eine Wartungszentrale. Die Warnmeldung indiziert, dass
der Bremsbelag der Bremse austauschbedürftig ist. Bei weiteren Ausführungsformen kann
anstatt des Sendens einer Warnmeldung die Aufzugsanlage stillgelegt werden.
[0059] Falls bei 540 der Bremsenzustand geöffnet ist (542), indiziert der Verschleissindikator
bei 544, dass eine Restdicke des Bremsbelags grösser oder gleich der Prüfdicke ist
(erster Verschleisszustand). Bei 550 kann das Verfahren 500 beendet werden oder für
einen weiteren Prüfwert wiederholt werden.
[0060] Das Verfahren kann insbesondere für einen weiteren Prüfwert zur Bestimmung eines
weiteren Verschleissindikators wiederholt werden, wobei bei der Wiederholung des Verfahrens
für den weiteren Prüfwert anstatt des Sendens der Warnmeldung ein Stilllegen der Aufzugsanlage
erfolgt, falls der weitere Verschleissindikator einen zweiten Verschleisszustand indiziert.
Als weiterer Prüfwert ist insbesondere ein Wert zwischen dem Prüfwert U
1 und dem Endwert U
F vorbestimmt, beispielsweise der Endwert U
F.
[0061] Hierin beschriebene Ausführungsformen können den Zeitaufwand, den Personalaufwand
oder die Kosten für die Wartung oder Überwachung von Bremsen in Aufzugsanlagen reduzieren.
Weiterhin können Ausführungsformen die Zuverlässigkeit oder die Sicherheit von Aufzugsanlagen
erhöhen.
1. Verfahren (500) zur Überwachung einer Bremse (100) einer Aufzugsanlage, wobei die
Bremse (100) eine Spule (140) zum Öffnen der Bremse (100), einen Bremsenzustandssensor
(144) zum Bestimmen eines geöffneten oder geschlossenen Bremsenzustands, und einen
Bremsbelag (130) umfasst, und wobei das Verfahren (500) umfasst:
- Schliessen der Bremse (100);
- Bestromen der Spule (140), wobei zum Bestromen der Spule (140) eine elektrische
Grösse der Spule (140) auf einen vorbestimmten Prüfwert eingestellt wird;
- Bestimmen des Bremsenzustands der Bremse (100) bei bestromter Spule (140); und
- Bestimmen eines Verschleissindikators basierend auf dem Bremsenzustand der Bremse
(100), wobei der Verschleissindikator einen Verschleisszustand des Bremsbelags (130)
der Bremse (100) indiziert.
2. Das Verfahren (500) nach Anspruch 1, wobei der Prüfwert derart vorbestimmt ist, dass
die Bremse (100) bei dem Bestromen der Spule (140) mit dem Prüfwert nicht öffnet,
wenn eine Restdicke des Bremsbelags (130) geringer ist als eine Prüfdicke; und wobei
der Verschleissindikator basierend auf einem geschlossenem Bremsenzustand indiziert,
dass der Bremsbelag (130) bis auf eine Restdicke verschlissen ist, welche geringer
ist als die Prüfdicke.
3. Das Verfahren (500) nach einem der Ansprüche 1 und 2, wobei die elektrische Grösse
der Spule (140) eine an der Spule (140) angelegte Spannung oder eine Stromstärke durch
die Spule (140) ist.
4. Das Verfahren (500) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Bremsenzustandssensor
(144) als ein Bremskontaktsensor der Bremse (100) ausgeführt ist.
5. Das Verfahren (500) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verfahren (500)
automatisiert mindestens einmal im Monat, insbesondere mindestens einmal in der Woche,
insbesondere einmal täglich, ausgeführt wird.
6. Das Verfahren (500) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Prüfwert in
einem Bremsencontroller (150) der Bremse (100) gespeichert ist.
7. Das Verfahren (500) nach einem der Ansprüche 2 bis 6, wobei der Bremsbelag (130) durch
Abnutzung von einer Anfangsdicke des Bremsbelags (130) zu einer Enddicke des Bremsbelags
(130) verschleisst; und wobei die Prüfdicke geringer ist als die Anfangsdicke.
8. Das Verfahren (500) nach einem der Ansprüche 2 bis 7, wobei das Verfahren (500) umfasst:
- Stilllegen der Aufzugsanlage und/oder Senden einer Warnmeldung, wenn der Verschleissindikator
indiziert, dass der Bremsbelag (130) bis auf eine Restdicke verschlissen ist, welche
geringer ist als die Prüfdicke.
9. Das Verfahren (500) nach einem der Ansprüche 2 bis 8, wobei das Verfahren (500) ein
Bestimmen mindestens eines weiteren Verschleissindikators umfasst; wobei ein jeweiliger
weiterer Verschleissindikator bestimmt wird basierend auf einem Bremsenzustand, welcher
bei Bestromen der Spule (140) mit einem vorbestimmten, weiteren Prüfwert der elektrischen
Grösse bestimmt wird; und wobei der weitere Verschleissindikator indiziert, ob der
Bremsbelag (130) bis auf eine Restdicke verschlissen ist, welche kleiner ist als eine
weitere Prüfdicke.
10. Das Verfahren (500) nach Anspruch 9, wobei der Bremsbelag (130) durch Abnutzung von
einer Anfangsdicke des Bremsbelags (130) zu einer Enddicke des Bremsbelags (130) verschleisst;
wobei die Prüfdicke geringer ist als die Anfangsdicke und grösser als die Enddicke;
wobei eine weitere Prüfdicke geringer ist als die Prüfdicke; und wobei das Verfahren
(500) umfasst:
- Senden einer Warnmeldung, wenn der Verschleissindikator indiziert, dass der Bremsbelag
(130) bis auf eine Restdicke verschlissen ist, welche geringer ist als die Prüfdicke;
und
- Stilllegen der Aufzugsanlage, wenn der weitere Verschleissindikator indiziert, dass
der Bremsbelag (130) bis auf eine Restdicke verschlissen ist, welche geringer ist
als die weitere Prüfdicke.
11. Das Verfahren (500) nach einem der Ansprüche 9 und 10, wobei das Verfahren (500) umfasst:
- Bestimmen der Restdicke des Bremsbelags (130) basierend auf dem Verschleissindikator
und dem mindestens einen weiteren Verschleissindikator.
12. Bremse (100) eines Antriebs einer Aufzugsanlage, umfassend
eine Spule (140), welche eingerichtet ist, in einem bestromten Zustand in Abhängigkeit
einer elektrischen Grösse der Spule (140) die Bremse (100) zu öffnen oder die Bremse
(100) nicht zu öffnen;
einen Bremsenzustandssensor (144), welcher eingerichtet ist, einen Bremsenzustand
der Bremse (100) zu bestimmen, wobei der Bremsenzustand geöffnet oder geschlossen
ist; und
einen Bremsencontroller (150), wobei der Bremsencontroller (150) eingerichtet ist
zum Ausführen eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
13. Die Bremse (100) nach Anspruch 12, wobei die Bremse (100) ein Leistungsmodul (152)
umfasst, wobei das Leistungsmodul (152) eingerichtet ist, einen Prüfwert der elektrischen
Grösse der Spule (140) oder einen weiteren Prüfwert der elektrischen Grösse der Spule
(140) von dem Bremsencontroller (150) zu erhalten und die Spule (140) mit dem Prüfwert
oder dem weiteren Prüfwert zu bestromen.
14. Die Bremse (100) nach einem der Ansprüche 11 und 12, wobei die Bremse (100) als eine
Scheibenbremse oder als eine Trommelbremse ausgeführt ist.
15. Aufzugsanlage, mit einem Antrieb und einer Bremse (100) des Antriebs nach einem der
Ansprüche 12 bis 14.