[0001] Die Erfindung betrifft eine Baumaschine für den Spezialtiefbau, mit einem Mäkler,
an dem ein Vorschubschlitten geführt ist, der eine Aufnahme für ein Arbeitsgerät,
insbesondere ein Bohr- oder Rammgerät aufweist, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Drehbohrgeräte werden im Spezialtiefbau beispielsweise für das Kellybohren, das Doppelkopfbohren,
oder auch das Endlosschneckenbohren eingesetzt. Das Kellybohren zählt zu den gängigsten
Bohrverfahren und wird vor allem für die Herstellung von Bohrpfählen für Pfahlgründungen
eingesetzt. Charakteristisch für Drehbohrgeräte ist ein Mast, fachsprachlich Mäkler,
an dem die Arbeitsgeräte, hier Bohrantriebe, verfahren werden. Üblicherweise werden
die Arbeitsgeräte von einem Vorschubschlitten aufgenommen, der über ein Vorschubsystem
bewegt und mit großer Kraft vorgespannt werden kann. Der Vorschub erfolgt regelmäßig
über Seile, einem Oberseil zum Ziehen des Bohrwerkzeugs und einem Unterseil, über
welches das Bordwerkzeug nach unten gezogen wird. Die eingesetzten Seile weisen meist
einen Durchmesser von zwischen 20 mm und 30 mm auf.
[0003] Als Vorschubantrieb für den Vorschubschlitten kommt üblicherweise eine Vorschubwinde
zum Einsatz, auf der Ober- und Unterseil aufgetrommelt sind und die bei Rotation ihrer
Seiltrommel gleichzeitig ein Seil abwickelt und dabei das andere aufwickelt. Beide
Seile können direkt am Vorschubschlitten befestigt sein. Alternativ sind am Vorschubschlitten
zwei Umlenkrollen verbaut, durch welche Oberseil und Unterseil jeweils um 180° umgelenkt
werden und zu zugeordneten Festpunkten am Mäkler geführt werden.
[0004] Um ein einwandfreies Verfahren des Vorschubschlittens mit dem von diesem aufgenommenen
Arbeitsgerät zu gewährleisten, ist es erforderlich, dass die Vorschubseile, die sich
unter Last längen, kontinuierlich gespannt sind. Für den Transport der Baumaschine
müssen die Seile wiederum entspannt werden, um deren Beschädigung beim Umlegen des
Mastes auf das Trägergerät zu vermeiden. Da es im Lauf der Zeit durch ständige Last
zu einer Längung der Seile kommt, wird üblicherweise mindestens eines der Vorschubseile
an einem Seilspannzylinder befestigt. Da der Verfahrweg eines solchen Seilspannzylinders
durch den vorhandenen Freiraum am Mäkler begrenzt ist, müssen die Seile, spätestens
wenn der Spannzylinder seinen maximalen Verfahrweg erreicht hat, regelmäßig nachgezurrt
werden. Das Nachzurren erfolgt dabei entweder am Anschluss zum Seilspannzylinder oder
am Festpunkt. Daher ist es erforderlich, dass die Seilenden, an denen nachgezurrt
wird, über eine lösbare Seilendverbindung mit dem Mäkler bzw. dem Seilspannzylinder
verbunden sind. Eine Seilendverbindung, die einerseits lösbar ist und andererseits
die Festigkeit des Seils nicht beeinträchtigt, ist bisher nicht bekannt. Als lösbare
Seilendverbindungen kommen üblicherweise Keilendklemmen zum Einsatz, welche jedoch
die Seilfestigkeit um etwa 20% reduzieren. Daher müssen die Seildurchmesser entsprechend
größer dimensioniert werden, was zu erhöhter Masse und zusätzlich erforderlichem Bauraum
führt. Zudem erfordern dickere Seile größere Radien der Seilrollen.
[0005] Darüber hinaus ist durch den kleinen Biegeradius in der Keilendklemme, vor allem
bei größeren Seildurchmessern sowohl die Montage als auch das Nachzurren problematisch.
Vor der Montage müssen zum Ziehen der angespitzten Seilenden Seilklemmen montiert
werden, was zu einer Beschädigung der Außenlitzen führen kann. Darüber hinaus gestaltet
sich ein exaktes Einstellen der Seillänge, was erforderlich ist um möglichst wenig
Verfahrweg des Seilspannzylinders zu verlieren, als schwierig. Auch kann unsachgemäßes
Nachzurren, insbesondere unter Baustellenbedingungen, im Bereich des Seilein- und
Seilauslaufs zu Reibkontakt und damit zu Beschädigungen der Außenlitzen führen.
[0006] Die vorstehenden Problematiken bestehen analog bei Rammgeräten, bei denen ebenfalls
Vorschubwinden eingesetzt werden. Bei Rammgeräten dient als Antrieb für den Vorschub
häufig ein Hydraulikzylinder, wobei unterschiedliche Konzepte zu unterscheiden sind.
Bei Teleskopmäklern werden mindestens zwei Mäklerteile durch Hydraulikzylinder gegeneinander
verschoben, wobei die Längenänderung des Mäklers über einen Seilvorschub an den Vorschubschlitten
weitergegeben wird. Bei Starrmäklern kommen als Antrieb für den Seilvorschub sowohl
Winden, als auch Hydraulikzylinder zum Einsatz. Der Windenvorschub funktioniert nach
dem gleichen Prinzip wie bei Bohrgeräten.
[0007] Hiervon sind konstruktiv Teleskopmäkler zu unterscheiden, bei denen ein erstes Mäklerteil
auf einem zweiten Mäklerteil geführt und über einen Hydraulikzylinder in Längsrichtung
verschiebbar angeordnet ist. Über das erste Mäklerteil laufen zwei Vorschubseile,
ein oberes Vorschubseil, welches am oberen Ende des Mäklers über eine obere Umlenkrolle
zum Vorschubschlitten geführt ist, und ein unteres Vorschubseil, das über die untere
Umlenkrolle zum Vorschubschlitten geführt ist. Der Vorschubschlitten ist auf dem ersten
Mäklerteil geführt und in Längsrichtung verschiebbar. Beide Seile sind mit einem Ende
am Vorschubschlitten befestigt. Mit dem jeweils anderen Ende sind die Seile jeweils
an einem Festpunkt am zweiten Mäklerteil befestigt. Werden die Mäklerteile gegeneinander
verschoben, bewegt sich der auf dem ersten Mäklerteil geführte Vorschubschlitten mit
doppelter Geschwindigkeit. Da bei Teleskopmäklern oft zwei Seile parallel verbaut
sind, müssen diese vergleichbar gespannt sein, um ein gleichmäßiges Tragen sicherzustellen.
[0008] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Baumaschine für den Spezialtiefbau der vorgenannten Art bereitzustellen, der sowohl
eine einfache Montage, als auch ein Nachzurren des Vorschubseils ohne Beeinträchtigung
der Seilfestigkeit ermöglicht ist. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch eine
Baumaschine mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0009] Mit der Erfindung ist eine Baumaschine für den Spezialtiefbau der vorstehenden Art
bereitgestellt, welche sowohl eine einfache Montage, als auch ein Nachzurren des Vorschubseils
ohne Beeinträchtigung der Seilfestigkeit ermöglicht. Dadurch, dass der Seilspanner
eine Spanntrommel umfasst, auf der ein endseitiger Abschnitt eines Vorschubseils mit
mehreren, vorzugsweise wenigstens drei Seilwindungen befestigt ist, ist eine lösbare
Endbefestigung des Vorschubseils ohne Beeinträchtigung der Seilfestigkeit erzielt.
Ein Nachspannen des Vorschubseils erfolgt über eine Drehung der Spanntrommel, wobei
- entgegen den im Stand der Technik eingesetzten Spannzylindern - keine bauraumbedingte
Beschränkungen bestehen. Bevorzugt ist das Ende des von der Spanntrommel aufgenommenen
Vorschubseils über einen Klemmkeil an der Spanntrommel des Seilspanners befestigt.
[0010] In Weiterbildung der Erfindung sind die Vorschubseile mit einem ersten Ende auf einer
Antriebswinde aufgetrommelt. Alternativ können die Vorschubseile auch über Seilrollen
eines Antriebsschlittens geführt sein, der über einen Antriebszylinder, insbesondere
einen Hydraulikzylinder verschiebbar ist, der an den Mäkler befestigt ist. Hierdurch
ist ein zuverlässiger Antrieb des Vorschubschlittens in beide Längsrichtungen entlang
des Mäklers ermöglicht.
[0011] Der erfindungsgemäße, eine Seiltrommel aufweisende Seilspanner ist vorliegend zu
unterscheiden von einer (Antriebs-/ Vorschub-) Winde, die den Antrieb für die Vorschubseile
bildet. Wenngleich dieser Seilspanner auch eine Auf- oder Abwicklung eines an diesem
befestigten Vorschubseils ermöglicht, so dient er nicht dem Antrieb der Vorschubseile;
hierzu ist zusätzlich eine Antriebswinde oder ein Antriebs-Hydraulikzylinder vorhanden.
Im Gegensatz zu einer Antriebswinde ist dieser Seilspanner nicht in der Lage eine
Verschiebung des Vorschubschlittens in dessen beiden Bewegungsrichtungen zu bewirken.
[0012] In Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens eines der Vorschubseile über wenigstens
eine an dem Vorschubschlitten angebrachte Umlenkrolle umgelenkt und mit ihrem zweiten
Ende an einem Festpunkt an dem Mäkler befestigt. In einer alternativen Ausgestaltung
der Erfindung ist der Mäkler ein Teleskopmäkler, der ein erstes Mäklerteil und ein
auf diesem geführtes zweites Mäklerteil umfasst, sowie einen Hydraulikzylinder, über
den das zweite Mäklerteil (Außenmäkler) entlang des ersten Mäklerteils (Innenmäkler)
in Längsrichtung verschiebbar ist, wobei das erste Vorschubseil und das zweite Vorschubseil
jeweils mit einem Ende mit einem Festpunkt des ersten Mäklers und mit dem anderen
Ende an einem Festpunkt des Vorschubschlittens befestigt ist. Hierdurch ist mittels
des Hydraulikzylinders ein zuverlässiger Antrieb des Vorschubschlittens in beide Längsrichtungen
des Mäklers erzielt.
[0013] In Weiterbildung der Erfindung weist der Seilspanner Mittel zur Arretierung der Spanntrommel
in wenigstens einer Drehposition auf. Hierdurch ist ein einfaches Nachspannen des
Vorschubseils durch Drehung der Spanntrommel und anschließende Arretierung ermöglicht.
[0014] In Ausgestaltung der Erfindung umfassen die Mittel zur Arretierung einen Bolzen,
der durch eine erste Bohrung eines ersten Bohrungsmusters eines die Spanntrommel zumindest
bereichsweise umgebenden Seilspannergehäuses in eine zweite Bohrung eines in der Spanntrommel
angeordneten zweitem Bohrungsmusters einsteckbar ist. Hierdurch ist je nach Ausgestaltung
der Bohrungsmuster ein feinstufiges Nachspannen ermöglicht.
[0015] In Weiterbildung der Erfindung weisen das Bohrmuster des Seilspannergehäuses und
das Bohrmuster der Spanntrommel unterschiedliche Winkelteilungen auf. Hierdurch ist
eine große Anzahl von Absteckpositionen erzielt.
[0016] In Ausgestaltung der Erfindung sind in dem Seilspannergehäuse zwei Absteckbohrungen
in einem Winkel von 150° bezogen auf die Drehachse der Spanntrommel zueinander angeordnet
und in der Spanntrommel sind sechs Absteckbohrungen vorhanden, die bezogen auf die
Drehachse der Spanntrommel in einem Winkel von jeweils 60° zueinander angeordnet sind.
Hierdurch ist eine Arretierung der Seiltrommel in einem Raster von 30°-Schritten ermöglicht.
Mit weiteren Bohrungen kann die Schrittweite weiter verkleinert werden, beispielsweise
durch zwei weitere Bohrungen im Gehäuse auf 10°.
[0017] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Spanntrommel eine Aufnahme zur
Befestigung eines Kettenzugs oder einer sonstigen Spannvorrichtung auf. Hierdurch
ist ein manuelles Nachspannen der Vorspannseile ermöglicht.
[0018] In Weiterbildung der Erfindung ist die Spanntrommel mit einem Motor verbunden, über
den sie antreibbar ist. Hierdurch ist ein automatisches Nachspannen der Vorspannseile
ermöglicht.
[0019] In Ausgestaltung der Erfindung ist die Spanntrommel mit einem Getriebe verbunden.
Hierdurch ist eine Verringerung des zum Nachspannen erforderlichen Drehmoments erzielt.
Bevorzugt ist das Getriebe ein Schneckengetriebe oder ein Umlaufrädergetriebe oder
auch ein Zykloidgetriebe.
[0020] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist das Getriebe ein selbsthemmendes
Getriebe, das derart ausgebildet ist, dass ein Antrieb nicht über die Spanntrommel
erfolgen kann. Hierdurch ist ein stufenlos Nachspannen des Vorlaufseils ermöglicht.
Bevorzugt ist das selbsthemmende Getriebe ein Schneckengetriebe oder ein selbsthemmendes
Planetengetriebe. Alternativ dazu kann die Spanntrommel mit einer Bremse versehen
sein, die nur dann gelüftet wird, wenn die Spanntrommel spannen oder nachlassen soll.
[0021] In Weiterbildung der Erfindung umfasst der Seilspanner wenigstens einen Sensor zur
Erfassung der anliegenden Seilspannung. Dabei ist der Sensor bevorzugt mit einem Auswert-
und Anzeigemodul zur Anzeige der aktuellen Seilspannung verbunden. Alternativ oder
zusätzlich kann der Sensor mit einer Steuer- und Regeleinrichtung verbunden sein,
über die ein mit der Seiltrommel verbundener Motor ansteuerbar ist und die eingerichtet
ist, anhand eines Vergleichs der von dem Sensor ermittelten Ist-Seilspannungswerte
mit einem hinterlegten Soll-Seilspannungswert oder einem hinterlegten Soll-Seilspannungsbereich
über eine Ansteuerung des Motors die Seilspannung automatisch zu korrigieren. Hierdurch
ist eine weitgehend konstante Seilspannung erzielbar.
[0022] In Ausgestaltung der Erfindung ist der wenigstens eine Sensor zur Erfassung der anliegenden
Seilspannung ein Kraftmessbolzen, der in der Spanntrommel angeordnet ist. Alternativ
oder zusätzlich kann ein Sensor zur Erfassung der Auflagerkräfte des Seilspanners
angeordnet sein.
[0023] Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen
angegeben. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- die schematische Darstellung einer Baumaschine für den Spezialtiefbau;
- Figur 2
- die Detaildarstellung des Ausschnitts T der Baumaschine aus Figur 1;
- Figur 3
- die Detaildarstellung des Ausschnitts S der Baumaschine aus Figur 1;
- Figur 4
- die Darstellung des Mäklers der Baumaschine aus Figur 1;
- Figur 5
- die Detaildarstellung des Abschnitts Z des Mäklers aus Figur 4;
- Figur 6
- die Darstellung des Abschnitts Z des Mäklers aus Figur 4 in räumlicher Darstellung;
- Figur 7
- die vergrößerte Detaildarstellung der Spannvorrichtung des Mäklers aus Figur 4;
- Figur 8
- die vergrößerte Detaildarstellung der Seilbefestigung an der Spanntrommel der Spannvorrichtung
aus Figur 7;
- Figur 9
- die schematische Darstellung des Mäklers einer Baumaschine für den Spezialtiefbau
in einer weiteren Ausführungsform und
- Figur 10
- die schematische Darstellung des Mäklers einer Baumaschine für den Spezialtiefbau
in einer dritten Ausführungsform.
[0024] Die als Ausführungsbeispiel gewählte Baumaschine ist als Drehbohranlage ausgeführt
und besteht im Wesentlichen aus einem Trägergerät 1, das über eine Schwinge 2 mit
einem Mäkler 3 verbunden ist, an dem ein Vorschubschlitten 4 zur Aufnahme eines -
nicht dargestellten - Bohrgerätes verfahrbar angeordnet ist. An dem Mäkler 3 ist eine
Vorschubwinde 31 befestigt, über die der Vorschubschlitten 4 entlang dem Mäkler 3
in beide Richtungen verschiebbar ist. Hierzu ist auf der Antriebswinde 31 ein Oberseil
32 und ein Unterseil 33 aufgetrommelt, derart, dass bei Aufwicklung eines dieser beiden
Seile, das andere abgewickelt wird und umgekehrt.
[0025] Die Schwinge 2 umfasst zwei parallel zueinander angeordnete, im Wesentlichen dreieckförmig
ausgebildete Schwingenplatten 21, deren Ecken abgerundet sind. Die Schwingenplatten
21 der Schwinge 2 sind gegenüberliegend mit einer Ecke mit jeweils einem Teil 22 der
Parallelkinematik schwenkbar verbunden, der auf dem Trägergerät 1 schwenkbar befestigt
ist. Mit einer zweiten Ecke sind die Schwingenplatten 21 gegenüberliegend schwenkbar
mit dem Mäkler 3 verbunden. Die dritte Ecke der Schwingenplatten 21 ist jeweils mit
einem Auslegerzylinder 23 verbunden, der auf dem Trägergerät 1 angeordnet ist. Beabstandet
zu dem Auslegerzylinder 23 ist im Bereich der dritten Ecke der Schwingenplatten 21
jeweils ein Stützstrebenzylinder 24 schwenkbar befestigt, dessen Zylinderkolben jeweils
schwenkbar an dem Mäkler 3 befestigt ist.
[0026] Wie in Figuren 1 und 4 gezeigt, ist das Unterseil 33 entlang dem Mäkler 3 um zwei
an diesem befestigte Umlenkrollen 34 zu dem Vorschubschlitten 4 geführt, wo sie um
eine am diesem befestigte erste Umlenkrolle 41 über eine weitere am Mäkler 3 befestigte
Umlenkrolle 34 zu einem fußseitigen Festpunkt des Mäklers 3 geführt ist. Der Festpunkt
ist durch einen Seilspannzylinder 5 gebildet, der mit dem Seilende des Unterseils
über einen Klemmkeil 35 verbunden ist.
[0027] Das Oberseil 32 ist entlang dem Mäkler über zwei an diesem befestigte Umlenkrollen
34 zu dem Vorschubschlitten 4 geführt, wo sie um eine am diesem befestigte zweite
Umlenkrolle 42 zu einem kopfseitigen Festpunkt des Mäklers 3 geführt ist. Die Seilführung
von Oberseil 32 und Unterseil 33 um die an dem Vorschubschlitten 4 befestigten Umlenkrollen
41, 42 ist in Figur 3 gezeigt. Wie dort ersichtlich, sind die beiden Umlenkrollen
41, 42 über Federpakete 43 mit dem Vorschubschlitten verbunden.
[0028] Der kopfseitige Festpunkt ist durch einen Seilspanner 6 gebildet. Der Seilspanner
6 ist in Figur 2 gezeigt. Er umfasst eine Spanntrommel 61, die in einem Spanngehäuse
62 drehbar gelagert ist. Das Oberseil 32 ist mittels drei Seilwindungen an der Spanntrommel
61 befestigt, wobei das Seilende des Oberseils 32 über einen Klemmkeil 611 und einen
Klemmbolzen 616 mit der Spanntrommel 61 verbunden ist. Die Breite der Spanntrommel
61 ist derart gewählt, dass wenigstens eine freie Wicklung zur Aufnahme von Seil im
Zuge eines Nachspannvorgangs vorhanden ist.
[0029] Die Spanntrommel 61 ist über einen Arretierungsbolzen 63 in unterschiedlichen Drehpositionen
arretierbar. Der Arretierungsbolzen durchdringt dabei sowohl das Spanngehäuse 62,
als auch die in diesem gelagerte Spanntrommel 61. Hierzu ist in dem Spanngehäuse 62
ein erstes Bohrungsmuster eingebracht, das zwei Absteckbohrungen 621 umfasst, die
in einem Winkel von 150° um die Drehachse der Spanntrommel 62 versetzt zueinander
angeordnet sind. Weiterhin ist in der Spanntrommel 61 ist ein zweites Bohrungsmuster
vorhanden, das sechs Absteckbohrungen 612 umfasst, die jeweils um 60° um die Drehachse
der Spanntrommel 62 versetzt zueinander angeordnet sind. Durch die beiden Bohrungsmuster
von Spanntrommel 61 und Spanngehäuse 62 ist eine Arretierung der Spanntrommel in einem
Raster von 30° ermöglicht. Über die Anordnung weiterer Absteckbohrungen 612, 621 ist
eine Verkleinerung der Schrittweite möglich, beispielsweise durch die Anordnung von
zwei weiteren Absteckbohrungen 621 im Spanngehäuse auf 10°.
[0030] Zum Anschluss von Spannelementen, beispielsweise einem Kettenzug 8, sind in die Spanntrommel
61 weiterhin umlaufend Gewindebohrungen 613 eingebracht. In Figur 7 ist exemplarisch
in eine Gewindebohrung 613 eine Spannösenschraube 614 eingeschraubt. Weiterhin ist
mittig in der Spanntrommelwelle der Spanntrommel 61 ein Sechskant 615 angeordnet,
über den die Spanntrommel 61 manuell mit einem - nicht dargestellten -Sechskantschlüssel
drehbar ist. Anstelle des Sechskants 615 kann auch jedwede andere geeignete Werkzeugaufnahme
angeordnet sein. Die Spanntrommelwelle ist fest mit der Spanntrommel 61 verbunden.
[0031] Zum Nachspannen der Vorschubseile 32, 33 wird zunächst ein Spannelement, beispielsweise
ein Kettenzug 8 über eine Spannösenschraube 614, die in eine Gewindebohrung 613 der
Spanntrommel 61 eingeschraubt wird, angeschlossen und vorgespannt. Nachfolgend wird
der Arretierungsbolzen 63 gezogen. Über das Spannelement wird nun die Spanntrommel
gedreht, wodurch das Oberseil 32 auf die Seiltrommel aufgewickelt wird. Nach Erreichen
der gewünschten Seilspannung wird der Arretierungsbolzen durch eine Absteckbohrung
621 des Spanngehäuses 62 und eine mit dieser fluchtenden Absteckbohrung 612 der Spanntrommel
61 geführt, wodurch diese arretiert ist. Nachfolgend kann das Spannelement demontiert
werden.
[0032] Zum Nachspannen kann als Spannelement auch ein Getriebe mit der Spanntrommelwelle
verbunden sein, über welches ein Nachspannen von Hand ermöglicht ist. Es ist auch
möglich, die Spanntrommelwelle mit eine Motor zu verbinden, der an dem Mäkler oder
dem Spanngehäuse befestigt ist und über den ein Nachspannen erfolgt. Über einen solchen
Motor wäre auch ein automatisches Nachspannen ermöglicht, wobei der Motor über eine
Steuer- und Regelvorrichtung anzusteuern ist, deren Eingangsgröße die anliegende Ist-Seilspannung
und deren Sollgröße eine vorgegebene Soll-Seilspannung ist. Zur Erfassung der anliegenden
Ist-Seilspannung kann ein Sensor zur Erfassung der Seilspannung verbaut sein, beispielsweise
in Form eines Kraftmessbolzens in der Spanntrommel 61 oder eines Sensors zur Erfassung
der Auflagerkräfte des Vorschubseils. Auf Basis der gemessenen Kräfte kann über ein
Rechenmodul die anliegende Seilspannung berechnet werden. Alternativ kann auch eine
Speichereinheit angeordnet sein, in der durch Einzelmessungen ermittelte Seilspannungen
hinterlegt und den hierzu ermittelten Kräften zugeordnet sind.
[0033] Der erfindungsgemäße Seilspanner 6 kann alternativ oder auch zusätzlich als Unterseilfestpunkt
(anstelle des Seilspannzylinders 5) angebracht sein. Über den so ausgebildeten Seilspanner
6 ist es zusätzlich ermöglicht, die Position des Vorschubschlittens 4 auf dem Mäkler
3 zu korrigieren und beispielsweise die Endlage einzustellen. Darüber hinaus besteht
die Möglichkeit, die Spanntrommel 61 derart zu dimensionieren, dass ein Seilspeicher
gebildet ist. Diese ist besonders dann von Vorteil, wenn der Mäkler der Baumaschine
aus Segmenten zusammengesetzt ist und je nach Arbeitsaufgabe angepasst wird. Beispielsweise
kann es erforderlich sein, bei Arbeiten unter Brücken ein Mäklersegment zu demontieren.
Während bei Baumaschinen des Standes der Technik bei einem derartigen Umbau ein anderes
Vorschubseil aufgelegt werden muss, bietet eine entsprechend dimensionierte Spanntrommel
61 die Möglichkeit, mehrere Meter Vorschubseil aufzunehmen und bei einem Rückbau auf
eine größere Mäklerlänge wieder abzugeben.
[0034] In Figur 9 ist schematisch ein Mäkler 3' einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Baumaschine gezeigt. Hierbei ist in dem Mäkler 3' ein Antriebsschlitten 7 längsverschiebbar
gelagert, der mit einem Hydraulikzylinder 36 verbunden ist, über den er verschiebbar
ist. Der Antriebsschlitten 7 weist zwei vertikal beabstandet angeordnete Umlenkrollen
auf, eine erste, obere Umlenkrolle 71 und eine zweite, untere Umlenkrolle 72. Das
Oberseil 32 ist in dieser Ausführungsform fest mit dem Vorschubschlitten 4 verbunden
und über eine kopfseitig an dem Mäkler angeordnete Umlenkrolle 34 sowie um die erste
Umlenkrolle 71 des Antriebsschlittens 7 geführt, wonach es an einem ersten Festpunkt
37 des Mäklers befestigt ist. Das Unterseil 33 ist dem Oberseil 32 gegenüberliegend
fest mit dem Vorschubschlitten 4 verbunden und über eine kopfseitig an dem Mäkler
angeordnete Umlenkrolle 34 sowie um die zweite Umlenkrolle 72 des Antriebsschlittens
7 geführt, wonach es an einem zweiten Festpunkt befestigt ist, der durch einen Seilspanner
6 gebildet ist. Der Seilspanner 6, der in Figur 8 lediglich symbolisch angedeutet
ist, entspricht dem vorstehend anhand der Figur 2 beschriebenen Seilspanner 6.
[0035] Der Vorschub wird durch den Hydraulikzylinder 36 initiiert, der den in dem Mäkler
3' geführten Antriebsschlitten 7 bewegt. Über die Umlenkrollen 71, 72 wird die Bewegung
des Antriebsschlittens 7 in eine Bewegung des Vorschubschlittens 4 in entgegengesetzter
Richtung mit doppelter Geschwindigkeit bewirkt. Oberseil 32 und Unterseil 33 können
über den einen Festpunkt bildenden Seilspanner 6 nachgespannt werden.
[0036] In Figur 10 ist schematisch ein Mäkler 3" einer dritten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Baumaschine gezeigt. Hierbei ist der Mäkler 3" als Teleskopmäkler ausgebildet, mit
einem Außenmäkler 38, der auf einem Innenmäkler 39 über einen Hydraulikzylinder 36
in Längsrichtung verschiebbar ist. Außenmäkler 38 und Innenmäkler 39 sind über den
Hydraulikzylinder 36 miteinander verbunden. Das Oberseil 32 ist in dieser Ausführungsform
fest mit dem Vorschubschlitten 4 verbunden und über eine kopfseitig an dem Außenmäkler
38 angeordnete Umlenkrolle 34 geführt, wonach es an einem ersten Festpunkt 37 des
Innenmäklers 39 befestigt ist. Das Unterseil 33 ist dem Oberseil 32 gegenüberliegend
fest mit dem Vorschubschlitten 4 verbunden und über eine fußseitig an dem Außenmäkler
38 angeordnete Umlenkrolle 34 geführt, wonach es an einem zweiten Festpunkt befestigt
ist, der durch einen Seilspanner 6 gebildet ist. Der Seilspanner 6, der in Figur 9
ebenfalls lediglich symbolisch angedeutet ist, entspricht wiederum dem vorstehend
anhand der Figur 2 beschriebenen Seilspanner 6.
[0037] Werden Innenmäkler 39 und Außenmäkler 38 über den Hydraulikzylinder 36 gegeneinander
verschoben, so bewegt sich der auf dem Außenmäkler 38 geführte Vorschubschlitten 4
mit doppelter Geschwindigkeit. Ein Nachspannen von Oberseil 32 und Unterseil 33 erfolgt
wiederum über den einen Festpunkt bildenden Seilspanner 6.
1. Baumaschine für den Spezialtiefbau, mit einem Mäkler (3), an dem ein Vorschubschlitten
(4) geführt ist, der eine Aufnahme für ein Arbeitsgerät, insbesondere ein Bohr- oder
Rammgerät aufweist und der über ein erstes Vorschubseil (Oberseil) (32) und ein zweites
Vorschubseil (Unterseil) (33) über eine Antriebswinde (31) oder einen Antriebszylinder
(36) entlang des Mäklers (3) bewegbar ist, wobei der Vorschubschlitten (4) mit den
Vorschubseilen (32, 33) verbunden ist und wobei wenigstens eines der Vorschubseile
(32, 33) an einem Festpunkt an dem Mäkler (3) und/oder dem Vorschubschlitten (4) befestigt
ist, wobei wenigstens ein Festpunkt durch einen an dem Mäkler (3) oder dem Vorschubschlitten
(4) befestigten Seilspanner (6) gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Seilspanner (6) eine Spanntrommel (61) umfasst, auf der ein endseitiger
Abschnitt eines Vorschubseils (32, 33) mit mehreren Seilwindungen befestigt ist.
2. Baumaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der endseitige Abschnitt des Vorschubseils mit wenigstens drei Seilwindungen auf
der Spanntrommel (61) befestigt ist.
3. Baumaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ende des von der Spanntrommel (61) aufgenommenen Vorschubseils (32, 33) über
einen Klemmkeil (611) an der Spanntrommel (61) des Seilspanners (6) befestigt ist.
4. Baumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubseile (32, 33) mit einem ersten Ende auf einer Antriebswinde (31) aufgetrommelt
sind oder über Umlenkrollen (71, 72) eines Antriebsschlittens (7) geführt sind, der
über Antriebszylinder, insbesondere einen Hydraulikzylinder (36), verschiebbar ist,
der an dem Mäkler (3) befestigt ist.
5. Baumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Vorschubseile (32, 33) über wenigstens eine an dem Vorschubschlitten
(4) angebrachte Umlenkrolle (41, 42) umgelenkt und mit ihrem zweiten Ende an einem
Festpunkt an dem Mäkler befestigt ist.
6. Baumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Mäkler (3) ein Teleskopmäkler ist, der ein erstes Mäklerteil (Innenmäkler) (39)
und ein auf diesem geführtes zweites Mäklerteil (Außenmäkler) (38) umfasst, sowie
einen Hydraulikzylinder (36), über den das zweite Mäklerteil (38) entlang des ersten
Mäklerteils (39) in Längsrichtung verschiebbar ist, wobei das erste Vorschubseil (32)
und das zweite Vorschubseil (33) jeweils mit einem Ende mit einem Festpunkt des ersten
Mäklerteils (39) und mit dem anderen Ende an einem Festpunkt des Vorschubschlittens
(4) befestigt ist.
7. Baumaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Seilspanner (6) Mittel zur Arretierung der Spanntrommel (61) in wenigstens einer
Drehposition aufweist.
8. Baumaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Arretierung einen Arretierungsbolzen (63) umfassen, der durch eine
erste Absteckbohrung (621) eines ersten Bohrungsmusters eines die Spanntrommel (61)
zumindest bereichsweise umgebenden Seilspannergehäuses (62) in eine zweite Absteckbohrung
(612) eines in der Spanntrommel (61) angeordneten zweiten Bohrungsmusters einsteckbar
ist und/oder dass die Mittel zur Arretierung eine Bremse umfassen.
9. Baumaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Bohrmuster des Seilspannergehäuses und das Bohrmuster der Spanntrommel unterschiedliche
Winkelteilungen aufweisen.
10. Baumaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Seilspannergehäuse (62) zwei Absteckbohrungen (621) in einem Winkel von 150°
bezogen auf die Drehachse der Spanntrommel (61) zueinander angeordnet sind und in
der Spanntrommel (61) sechs Absteckbohrungen (612) vorhanden sind, die bezogen auf
die Drehachse der Spanntrommel (61) in einem Winkel von jeweils 60° zueinander angeordnet
sind.
11. Baumaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spanntrommel (61) mit einem Motor verbunden ist, über den sie antreibbar ist
und/oder dass die Spanntrommel (61) mit einem Getriebe verbunden ist und/oder dass
die Spanntrommel Aufnahmen zur Befestigung eines Kettenzugs (8) oder einer sonstigen
Spannvorrichtung aufweist.
12. Baumaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe ein Schneckengetriebe oder ein Umlaufrädergetriebe oder ein Zykloidgetriebe
ist.
13. Baumaschine nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe ein selbsthemmendes Getriebe ist, das derart ausgebildet ist, dass ein
Antrieb nicht über die Spanntrommel (6) erfolgen kann.
14. Baumaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Seilspanner (6) wenigstens einen Sensor zur Erfassung der anliegenden Seilspannung
umfasst.
15. Baumaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor mit einem Auswerte- und Anzeigemodul zur Anzeige der aktuellen Seilspannung
verbunden ist und/oder mit einer Steuer- und Regeleinrichtung verbunden ist, über
die ein mit der Spanntrommel (61) verbundener Motor ansteuerbar ist und die eingerichtet
ist, anhand eines Vergleichs der von dem Sensor ermittelten Ist- Seilspannungswerte
mit einem hinterlegten Soll-Seilspannungswert oder einem hinterlegten Soll-Seilspannungsbereich
über eine Ansteuerung des Motors die Seilspannung automatisch zu korrigieren und/oder
dass der wenigstens eine Sensor zur Erfassung der anliegenden Seilspannung ein Kraftmessbolzen
in der Spanntrommel (61) und/oder ein Sensor zur Erfassung der Auflagerkräfte des
Seilspanners ist.