[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine bleifreie Cu-Zn-Legierung mit gegenüber der Legierung
CuZn42 verbesserten Zerspanungseigenschaften.
[0002] Die Legierung CuZn42 ist aufgrund der nur geringen Anzahl der am Aufbau der Legierung
beteiligten Elemente eine sehr einfach aufgebaute Messinglegierung mit einem Cu-Gehalt
zwischen 57,0 und 59,0 Gew.-%. Grundsätzlich sind keine weiteren Elemente an dieser
Legierung beteiligt. Toleriert werden Pb mit max. 0,2 Gew.-%, Sn mit 0,03 Gew.-%,
Fe mit 0,3 Gew.-%, Ni mit 0,02 Gew.-% und Al mit 0,05 Gew.-% nebst unvermeidbaren
Verunreinigungen. Diese Legierung ist eine sehr gut warmumformbare bleifreie Legierung
und wird unter anderem für die Fertigung von Profilen als Halbzeug genutzt. Diese
Legierung ist die bleifreie Variante zu der herkömmlich eingesetzten Legierung CuZn39Pb3.
Bei der Legierung CuZn39Pb3 dient das Element Blei maßgeblich zum Verbessern der Zerspanbarkeit.
Auch wenn die Legierung CuZn42 bleifrei ist, wird diese aufgrund ihres α/β-Gefüges
auch für spanende Bearbeitungen, wie etwa die Herstellung von Drehteilen, eingesetzt.
Jedoch ist die Zerspanbarkeit von aus dieser Legierung hergestellten Werkstücken beschränkt.
Dies bedeutet, dass die durch die Legierung bedingten Zerspanungsnachteile nicht durch
entsprechende Prozessparameter einer spanenden Bearbeitungsmaschine kompensiert werden
können. Dieses gilt beispielsweise für Zerspanungsvorgänge mit Formwerkzeugen, bei
denen die Grenzen der Prozessparameter keine entsprechenden Spielräume zulassen. In
solchen Fällen ist die Zerspanbarkeit einer solchen Legierung unbefriedigend.
[0003] Auch wenn die Zerspanbarkeit für gewisse spanende Bearbeitungen bei aus dieser Legierung
hergestellten Werkstücken akzeptabel ist, wäre es wünschenswert, wenn die Zerspanbarkeit
verbessert werden könnte, und zwar ohne dass die für Automatenlegierungen zum Erreichen
der gewünschten Zerspanbarkeit herkömmlich eingesetzten Elemente Pb und Bi, da als
gesundheitsgefährdend eingestuft, verwendet werden müssen.
[0004] Aus
EP 3 690 069 C1 ist eine Cu-Zn-Legierung mit verbesserten Zerspanungseigenschaften bekannt. Diese
Legierung enthält 58 - 70 Gew.-% Cu, 0,5 - 2,0 Gew.-% Sn, 0,1 - 2,0 Gew.-% Si, Rest
Zink nebst unvermeidbaren Verunreinigungen, wobei die Summe der Elemente Sn und Si
1,0 Gew.-% und 3,0 Gew.-% beträgt. Die verbesserte Zerspanbarkeit ohne Einsatz der
Elemente Pb und Bi wird bei dieser Legierung durch die Gehalte der Elemente Sn und
Si bereitgestellt. Diese Elemente sind in den angegebenen Anteilsbereichen für die
Entstehung der ε-Phase verantwortlich, welche Phase in der Legierung als Mikrostruktur
verteilt ist und damit einen Spanbruch begünstigt. Das in der Legierung enthaltene
Si führt zudem zu einer Bildung von Siliziden, und zwar zusammen mit den in der Legierung
zugelassenen Elementen Al, Ni und/oder Mn, die aufgrund des üblichen Einsatzes von
Recyclingmaterial in der Legierung regelmäßig anzutreffen sind. Der Si-Gehalt kann
bei dieser vorbekannten Legierung 2,0 Gew.-% betragen. Zwar sind für einige Verwendungen
in der Matrix enthaltene Silizide vorteilhaft, vor allem wenn Anforderungen an die
Verschleißbeständigkeit gegeben sind, jedoch können sich Silizide bei der Zerspanbarkeit
durch einen erhöhten Werkzeugverschleiß bemerkbar machen.
[0005] Ausgehend von diesem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung daher die
Aufgabe zugrunde, eine bleifreie Cu-Zn-Legierung mit gegenüber der Legierung CuZn42
verbesserten Zerspanungseigenschaften vorzuschlagen, die einfach aufgebaut ist und
die zum Erzielen der gewünschten guten Zerspanbarkeit keine besonderen Herstellungsschritte
verlangt.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch eine bleifreie Cu-Zn-Legierung mit
gegenüber der Legierung CuZn42 verbesserten Zerspanungseigenschaften, bestehend aus
(Angaben in Gew.-%):
- Cu: 57 - 59,5 %,
- Fe: 0,12 - 0,17 % (1. Alternative)
oder
Fe: max. 0,06 % und Mn: 0,3 - 0,7 % (2. Alternative),
- P: 0,03 - 0,1 %,
- Sn: max. 1,0 %,
- Rest Zn nebst unvermeidbaren Verunreinigungen,
- wobei die nachfolgenden Elemente bis zu den angegebenen Gehalten toleriert werden:
Ni: max. 0,03 %,
Al: max. 0,05 %,
Si: max. 0,01 %,
Cr: max. 0,01 %.
[0007] Unvermeidbare Verunreinigungen sind zugelassen mit 0,05 Gew.-% je Element, wobei
die Summe der unvermeidbaren Verunreinigungen 0,15 Gew.-% nicht überschreitet.
[0008] Bleifrei gilt eine Legierung im Sinne der beanspruchten Erfindung, wenn dessen Pb-Gehalt
einen Anteil von 0,1 Gew.-% nicht überschreitet.
[0009] Diese Legierung enthält P, sodass sich je nach Ausgestaltung der Legierung im Rahmen
der ersten Alternative oder der zweiten Alternative Eisenphosphide oder Manganphosphide
ausbilden. Die Beimengung von Phosphor mit den genannten Anteilen hat positive Auswirkungen
auf den Guss, da Phosphor kornfeinend wirkt. Dieses wirkt sich positiv für die gewünschte
verbesserte Zerspanbarkeit aus. Von Bedeutung ist in diesem Zusammenhang, dass die
aus der Legierung hergestellten Werkstücke ein feines Korn aufweisen, ohne dass hierzu
zusätzliche Maßnahmen, wie beispielsweise ein Wasserabschrecken nach dem Pressen,
erforderlich sind. Die stranggepressten Halbzeuge weisen aufgrund der beanspruchten
Zusammensetzung der Legierung bereits ein hinreichend feines Korn auf. Zusätzlich
wirken die feinverteilt in der Matrix enthaltenen Phosphide spanbrechend. Die bei
einer spanenden Bearbeitung eines aus dieser Legierung hergestellten Werkstückes erzeugten
Späne sind gegenüber den bei einer zerspanenden Bearbeitung der Legierung CuZn42 aufgrund
ihrer Spanform (Bröckelspan bzw. sehr kurzer Wendelspan) deutlich besser und kommen
der bei einer spanenden Bearbeitung der bleihaltigen Zerspanungslegierung CuZn39Pb3
sehr nahe. Wesentlich ist, dass trotz Beimengung von Phosphor zur Ausbildung der Phosphide
die Festigkeitseigenschaften der aus dieser Legierung hergestellten Produkte denjenigen
der Vergleichslegierung CuZn42 entsprechen. Neben einem verbesserten Spanbruch ist
bei einer zerspanenden Bearbeitung auch die Oberflächengüte vergleichbar mit derjenigen,
die bei einer zerspanenden Bearbeitung der bleihaltigen Vorgängerlegierung CuZn39Pb3
erzielt wird. Dieses ist überraschend zu beobachten, da aufgrund der in der Matrix
verteilten Phosphide und damit aufgrund der gegenüber der Legierung CuZn42 und CuZn39Pb3
inhomogeneren Matrix eigentlich mit einer geringeren Oberflächengüte zu rechnen war.
[0010] Ebenfalls konnte nicht damit gerechnet werden, dass die Phosphide als Rekristallisationshemmer
des Gefüges vor allem bei erhöhten Temperaturen wirken.
[0011] Der P-Gehalt ist auf 0,1 Gew.-% begrenzt. Bei höheren P-Gehalten tritt eine Kornvergröberung
der Phosphide ein. Dieses ist für die Zerspanung nachteilig, ebenso wie für bestimmte
Oberflächenbearbeitungen, wie beispielsweise für ein Polieren oder Beschichten. Zwar
wird durch gröbere Phosphide der Verschleißwiderstand des aus der Legierung hergestellten
Werkstückes verbessert, jedoch macht dieser die anderen vorgenannten Nachteile nicht
wett. Ist der P-Gehalt kleiner als 0,03 Gew.-%, stellen sich die vorstehend beschriebenen
vorteilhaften Eigenschaften nicht oder nur unzureichend ein.
[0012] Die Gehalte der Elemente Fe und Mn sind auf die angegebenen Gehalte begrenzt. Wird
mehr Fe oder Mn eingesetzt, führt dieses zu einer Kornvergröberung. Unterhalb der
genannten Grenzen bilden sich die gewünschten Phosphide nicht in hinreichendem Maße
aus, um die zerspanungsverbessernden Eigenschaften zu erzielen.
[0013] Sn kann an der Legierung beteiligt sein und unterstützt die Zerspanbarkeit. Sn ist
auch vorteilhaft in Bezug auf die Ausbildung der Schmelze. Die Beteiligung von P verdünnflüssigt
die Schmelze. Sn wirkt diesem entgegen. Zusätzlich kann Sn in der Schmelze desoxidierend
wirken. Sn wird in die Legierung nur unterhalb der Löslichkeitsgrenze in dem Mischkristall
eingebaut. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass sich eine Sn-haltige γ-Phase ausbildet,
die wiederum versprödend auf das Legierungsprodukt wirkt. Wird Sn als Legierungselement
eingesetzt, ist die verbesserte Zerspanbarkeit zum einen aufgrund des vorbeschriebenen
Effektes der Phosphide begründet und zum anderen durch den Wirkmechanismus von Sn.
Beide Wirkmechanismen ergänzen sich. Die Beteiligung von Sn hilft auch bei einer Trockenzerspanung
durch die Bildung von Sn-Oxiden, wodurch der Werkzeugverschleiß gemindert wird, da
sich diese schützend auf die Werkzeugoberfläche übertragen. Wird ein besonders einfacher
Legierungsaufbau gewünscht, kann auf das durch Sn zerspanungsbegünstigend begründete
Wirkprinzip verzichtet werden. In einem solchen Ausführungsbeispiel wird Sn nicht
als Legierungselement eingesetzt, sondern nur mit einem Anteil von bis zu 0,1 Gew.-%
toleriert.
[0014] Die tolerierten Begleitelemente beeinflussen die verbesserte Zerspanbarkeit eines
aus der erfindungsgemäßen Legierung hergestellten Werkstückes nicht nachteilig, jedenfalls
nicht nennenswert. Daher kann zum Herstellen dieser Legierung durchaus Recyclingmaterial
eingesetzt werden, ohne Nachteile hinnehmen zu müssen. Eingesetzt wird hierfür Recyclingmaterial
aus einem vorzugsweise geschlossenen Kreislauf, das heißt die Verwendung von sortenreinem
Recyclingmaterial. Wird Recyclingmaterial eingesetzt, bei dem hinsichtlich seiner
Zusammensetzung beispielsweise ein oder auch mehrere Elemente nicht vorhanden sind
oder nicht mit entsprechenden Gehalten, können diese Elemente in das Recyclingmaterial
eingegeben. Dieses gilt insbesondere für das erfindungswesentliche Element P, welches
bei Einsatz von herkömmlichem Recyclingmaterial in aller Regel nicht vorhanden ist.
[0015] Das Zinkäquivalent der erfindungsgemäßen Legierung liegt etwa zwischen 39 und 42,
sodass das Legierungsprodukt ein α/β-Gefüge aufweist. Das Zinkäquivalent ist typischerweise
gegenüber der Legierung CuZn42 etwas geringer mit der Folge, dass eine Ausbildung
von α-Phase gegenüber der Vergleichslegierung begünstigt ist. Dieses hat positive
Auswirkungen auf eine Kaltumformbarkeit von aus dieser Legierung hergestellten Produkten
(Werkstücken). Dieses ist von Interesse, da durch die Elemente Fe und/oder Fe und
Mn das Zinkäquivalent nur soweit reduziert worden ist, dass die Kaltumformbarkeit
verbessert, jedoch nach wie vor die aus der Legierung CuZn42 bekannte gute Warmumformbarkeit
erhalten bleibt und zusätzlich die bereits vorbeschriebenen Phosphide gebildet werden.
[0016] Von Besonderheit bei der erfindungsgemäßen Legierung ist, dass die verbesserte Zerspanbarkeit
allein in der besonderen Zusammensetzung der Legierung begründet ist und hierfür keine
zusätzlichen Maßnahmen, wie beispielsweise bestimmte Herstellungs- oder Verarbeitungsschritte
erforderlich sind. Daher können die aus der Legierung hergestellten Halbzeuge mit
den üblichen Herstellungsverfahren hergestellt werden. Dieses hat auch zum Vorteil,
dass für die Bearbeitung der Halbzeuge zum Herstellen des finalen Produktes entsprechende
Behandlungsschritte zum Einstellen bestimmter Festigkeits- und/oder Gefügeeigenschaften
vorgenommen werden können, diese mithin durch den Herstellungsprozess zum Herstellen
der Halbzeuge noch nicht verbraucht sind. In diesem Zusammenhang versteht es sich,
dass sich die verbesserten Zerspanungseigenschaften ohne zusätzliche Verfahrensschritte
einstellen, dass diese jedoch, wenn gewünscht, durch besondere Behandlungsschritte,
wie beispielweise eine Kaltverformung, um den Spanbruch und damit die Zerspanbarkeit
zu verbessern.
Untersuchungen
[0017] Aus den nachfolgend angegebenen Legierungen (Angaben in Gew.-%):
|
Cu |
Fe |
Mn |
P |
Sn |
Pb |
Zn |
CuZn39Pb3 |
57,2 |
|
|
|
|
2,8 |
Rest |
CuZn42 |
58 |
|
|
|
|
|
Rest |
Legierung 1 |
58 |
0,14 |
|
0,06 |
|
|
Rest |
Legierung 2 |
58 |
|
0,47 |
0,06 |
|
|
Rest |
Legierung 3 |
58,3 |
0,07 |
|
0,04 |
0,9 |
|
Rest |
sind durch Gießen und anschließendem Strangpressen in Stangenmaterial mit einem Durchmesser
von jeweils 40 mm Proben erstellt worden, die nach dem Strangpressen gereckt worden
sind. An Probenstücken wurden Zerspanungsuntersuchungen durchgeführt. Bei den Legierungen
1 bis 3 handelt es sich um erfindungsgemäße Legierungen.
[0018] Die Zerspanungsversuche wurden bei allen Proben einheitlich durch Au-ßenlängsdrehen
mit einer Schnittgeschwindigkeit von 200 m/min, einer Schnitttiefe von 1 mm und einem
Vorschub von 0,1 mm vorgenommen.
[0019] Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden in Form von Indizes von 0 bis 100 bewertet.
Die Vergleichslegierung CuZn42 erhält in diesem System den Index 50 für die unterschiedlichen
Zerspanungsindizes. Je höher der Index ist, desto besser ist das Ergebnis.
[0020] Untersucht worden ist die Spanform, die Zerspankraft, der Werkzeugverschleiß und
die sich durch die Zerspanung einstellende Oberflächengüte.
[0021] Das Ergebnis der Untersuchungen ist in der nachfolgenden Tabelle wiedergegeben:
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=2022/18/DOC/EPNWA1/EP20204628NWA1/imgb0001)
[0022] Zur Verdeutlichung der Spanform, die mit den erfindungsgemäßen Legierungen erhältlich
ist, wird auf die
Figur 1 verwiesen, die in einer Gegenüberstellung den Spanbruch der Vergleichslegierung CuZn39Pb3
(links), die die gewünschte Spanbruchform zeigt, und der Legierung 1 gemäß der Erfindung
(rechts) zeigt. Dieser Vergleich verdeutlicht, dass mit der erfindungsgemäßen Legierung
eine gegenüber der bleifreien Vergleichslegierung CuZn42 deutlich verbesserte Spanform
erzielt wird. Die Spanform der spanend bearbeiteten Legierungen 2 und 3 sind entsprechend
der in Figur 1 zu der Legierung 1 gezeigten.
[0023] Für die Zerspanung der erfindungsgemäßen Legierungen wird eine etwas höhere Zerspankraft
benötigt. Grund hierfür sind die in der Legierung enthaltenen Phosphide, die jedoch
für den besseren Spanbruch und damit auch für die insgesamt verbesserte Zerspanbarkeit
verantwortlich sind. Bezüglich der Zerspanbarkeit ist die Spanform ein relevanter
Faktor, sodass diesbezüglich ohne weiteres die gegenüber den Vergleichslegierungen
etwas höhere Zerspankraft in Kauf genommen werden kann.
[0024] Von Bedeutung ist, dass die erfindungsgemäßen Legierungen einen gegenüber der Legierung
CuZn42 verbesserten Werkzeugverschleißindex aufweisen. Dieses war nicht zu erwarten.
[0025] Die Oberflächengüte der erfindungsgemäßen Legierungen entspricht im Wesentlichen
derjenigen, die mit den beiden Vergleichslegierungen erzielt wird, sodass diesbezüglich
keine, jedenfalls keine nennenswerten Nachteile in Kauf genommen werden müssen.
[0026] Die mechanischen Festigkeitswerte der erfindungsgemäßen Legierung sind in der nachstehenden
Tabelle wiedergegeben:
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=2022/18/DOC/EPNWA1/EP20204628NWA1/imgb0002)
[0027] Diese mechanischen Kennwerte der aus der erfindungsgemäßen Legierung hergestellten
Halbzeuge, die aus den Proben im Presszustand gewonnen wurden, macht deutlich, dass
diese eine gegenüber den Vergleichslegierungen deutlich verbesserte Zugfestigkeit
und höhere Härte aufweisen. Die Bruchdehnung ist ähnlich wie diejenige der Vergleichslegierungen.
Gleiches gilt für die Dehngrenze, die jedoch bei der Legierung 3 deutlich höher ist
als bei der für die Vergleichslegierungen ermittelten Dehngrenze. Trotz der verbesserten
Zerspanbarkeit brauchen somit bei den erfindungsgemäßen Legierungen keine Nachteile
hinsichtlich der mechanischen Festigkeitswerte in Kauf genommen zu werden. Vielmehr
sind diese sogar verbessert.
[0028] Aufgrund der sich bereits beim Pressen einstellenden positiven Gefügeeigenschaften
kann ein aus der Legierung hergestelltes Halbzeug für die verschiedensten Verwendungen
eingesetzt werden.
1. Bleifreie Cu-Zn-Legierung mit gegenüber der Legierung CuZn42 verbesserten Zerspanungseigenschaften,
bestehend aus (Angaben in Gew.-%):
- Cu: 57 - 59,5 %,
- Fe: 0,12 - 0,17 % (1. Alternative)
oder
Fe: max. 0,06 % und Mn: 0,3 - 0,7 % (2. Alternative),
- P: 0,03 - 0,1 %,
- Sn: max. 1,0 %,
- Rest Zn nebst unvermeidbaren Verunreinigungen,
- wobei die nachfolgenden Elemente bis zu den angegebenen Gehalten toleriert werden:
Ni: max. 0,03 %,
Al: max. 0,05 %,
Si: max. 0,01 %,
Cr: max. 0,01 %.
2. Cu-Zn-Legierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Legierung gemäß der ersten Alternative der Fe-Gehalt 0,13 - 0,15 % beträgt.
3. Cu-Zn-Legierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Legierung gemäß der zweiten Alternative der Fe-Gehalt max. 0,04 % und der
Mn-Gehalt 0,35 - 0,55 % beträgt.
4. Cu-Zn-Legierung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der P-Gehalt 0,05 - 0,08 % beträgt.
5. Cu-Zn-Legierung nach Anspruch 1 gemäß der 1. Alternative oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Legierung Sn mit einem Gehalt von 0,8 - 1,0 % aufweist und der P-Gehalt maximal
0,04 % beträgt.