(19)
(11) EP 4 000 810 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.05.2022  Patentblatt  2022/21

(21) Anmeldenummer: 21206199.8

(22) Anmeldetag:  03.11.2021
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B25B 27/06(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B25B 13/50; B25B 27/0071; B25B 27/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 18.11.2020 DE 102020214541

(71) Anmelder: RA-Co Radsportartikel und Componenten Vertriebs GmbH
99098 Erfurt (DE)

(72) Erfinder:
  • SCHRECK, Stephan
    99099 Erfurt (DE)

(74) Vertreter: Liedtke & Partner Patentanwälte 
Gerhart-Hauptmann-Straße 10/11
99096 Erfurt
99096 Erfurt (DE)

   


(54) VORRICHTUNG ZUM LÖSEN EINES INNENLAGERS AUS EINEM TRETLAGER


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (1) zum Lösen eines Innenlagers (2) aus einem Tretlager, wobei die Vorrichtung (1) umfasst:
- einen Führungsbolzen (3) zum Einführen in einen Innenring (4) des Innenlagers (2),
- einen Abzieher (5) mit einem hülsenförmigen Abschnitt (6), in dem der Führungsbolzen (3) gehalten ist, und einer an den hülsenförmigen Abschnitt (6) anschließenden Scheibe (10), die in Richtung des Führungsbolzens (3) mit einem Mitnahmeprofil (11) zum Eingriff mit einem komplementären Profil in einer Außenschale (12) des Innenlagers (2) versehen ist,
- eine Verriegelungsmechanik, die dazu konfiguriert ist, wahlweise in einer Verriegelungsposition ein mit dem Mitnahmeprofil (11) im Eingriff befindliches Innenlager (2) gegen Abziehen vom Führungsbolzen (3) aus dem Eingriff zu sichern oder in einer Entriegelungsposition zum Abziehen freizugeben.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Lösen eines Innenlagers aus einem Tretlager gemäß Anspruch 1.

[0002] Es ist bekannt, zum Lösen von Komponenten, beispielsweise Kurbelarmen, von einem Fahrrad Abzieher zu verwenden.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine neuartige Vorrichtung zum Lösen eines Innenlagers aus einem Tretlager anzugeben.

[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung zum Lösen eines Innenlagers aus einem Tretlager gemäß Anspruch 1.

[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0006] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Lösen eines Innenlagers aus einem Tretlager, beispielsweise eines Fahrrads, umfasst:
  • einen Führungsbolzen zum Einführen in einen Innenring des Innenlagers,
  • einen Abzieher mit einem hülsenförmigen Abschnitt, in dem der Führungsbolzen gehalten ist, und einer an den hülsenförmigen Abschnitt anschließenden Scheibe, die in Richtung des Führungsbolzens mit einem Mitnahmeprofil zum Eingriff mit einem komplementären Profil in einer Außenschale des Innenlagers versehen ist,
  • eine Verriegelungsmechanik, die dazu konfiguriert ist, wahlweise in einer Verriegelungsposition ein mit dem Mitnahmeprofil im Eingriff befindliches Innenlager gegen Abziehen vom Führungsbolzen aus dem Eingriff zu sichern oder in einer Entriegelungsposition zum Abziehen freizugeben.


[0007] In der Verriegelungsposition kann daher das Innenlager mittels des Abziehers entfernt werden, beispielsweise durch Abschrauben der Außenschale des Innenlagers, wobei durch die Verriegelungsmechanik sichergestellt ist, dass der Abzieher während des Abschraubens mit der Außenschale im Eingriff bleibt. Nach dem Abschrauben kann das Innenlager durch Verstellen der Verriegelungsmechanik in die Entriegelungsposition einfach zum Abziehen vom Führungsbolzen freigegeben werden.

[0008] In einer Ausführungsform umfasst die Verriegelungsmechanik einen Verriegelungsbolzen, der in Längsrichtung verschiebbar im Führungsbolzen geführt ist, wobei im Führungsbolzen in einem auf eine Höhe des Innenrings abgestimmten Abstand von der Scheibe mindestens eine Verriegelungsbohrung vorgesehen ist, in der jeweils ein Verriegelungselement radial beweglich angeordnet ist, derart, dass das Verriegelungselement über die Außenfläche des Führungsbolzens hinaus ragt, wenn der Verriegelungsbolzen sich in der Verriegelungsposition befindet und dass das Verriegelungselement nicht oder nicht wesentlich über die Außenfläche des Führungsbolzens hinausragt, wenn der Verriegelungsbolzen sich in der Entriegelungsposition befindet.

[0009] In einer Ausführungsform ist das Verriegelungselement als eine Verriegelungskugel ausgebildet, die in radialer Richtung beweglich bis zu einem äußeren Anschlag in der jeweiligen Verriegelungsbohrung geführt ist, bei dessen Erreichen die Verriegelungskugel über die Außenfläche des Führungsbolzens hinaus ragt, wobei der Verriegelungsbolzen mindestens eine geneigte Fläche zum Stützen der mindestens einen Verriegelungskugel abhängig von der Position des Verriegelungsbolzen aufweist. In anderen Ausführungsformen kann das Verriegelungselement auf andere Weise ausgebildet sein, beispielsweise als ein durch die Verriegelungsbohrung geführter radialer Vorsprung an einem im Führungsbolzen angeordneten Federelement, das in der Verriegelungsposition vom Verriegelungsbolzen innenseitig so gestützt wird, dass der radiale Vorsprung über die Außenfläche des Führungsbolzens hinaus ragt und nicht nach innen gedrückt werden kann, wobei der Verriegelungsbolzen in der Entriegelungsposition das Federelement nicht stützt, so dass dieses nach innen gedrückt werden kann.

[0010] In einer Ausführungsform ist der hülsenförmige Abschnitt außenseitig mit einem weiteren Mitnahmeprofil versehen, beispielsweise mit einem Sechskant. Dies erleichtert das Verdrehen des Mitnehmers mittels eines Werkzeugs, beispielsweise eines Schraubenschlüssels oder einer Stecknuss.

[0011] In einer Ausführungsform weisen der hülsenförmige Abschnitt und der Führungsbolzen ein oder mehrere miteinander fluchtende radiale Bohrungen auf, über die sie mit jeweils einem Verbindungselement, beispielsweise einem Verriegelungsbolzen oder einer Schraube, miteinander so verbindbar sind, dass der Führungsbolzen bezüglich axialer Bewegung und Rotation fest im Abzieher gehalten ist.

[0012] In einer Ausführungsform ist das Mitnahmeprofil zum Eingriff mit dem komplementären Profil in der Außenschale des Innenlagers als ein Multi-Lobe-Profil, insbesondere mit sechzehn Nocken zum Eingriff mit sechzehn Aussparungen in einer Außenschale des Innenlagers des Tretlagers, ausgebildet. Ein so ausgebildetes Mitnahmeprofil eignet sich beispielsweise zum Lösen eines Innenlagers DUB T47 des Herstellers SRAM. Für andere Typen von Innenlagern kann ein anders ausgebildetes Mitnahmeprofil vorgesehen sein.

[0013] In einer Ausführungsform umfasst der Verriegelungsbolzen einen im Inneren des Führungsbolzens geführten Verriegelungsabschnitt, der konisch ausgebildet ist, so dass ein größter Durchmesser des Verriegelungsabschnitts annähernd dem Innendurchmesser des Führungsbolzens entspricht und ein geringster Durchmesser des Verriegelungsabschnitts kleiner als der Innendurchmesser des Führungsbolzens ist. Alternativ zur konischen Ausbildung des Verriegelungsabschnitts kann dieser mit einer im Wesentlichen zylindrischen oder prismatischen Außenkontur ausgebildet sein und entsprechend der Anzahl und Position der Verriegelungselemente geneigte Flächen in der Außenkontur aufweisen.

[0014] In einer Ausführungsform weist der Verriegelungsbolzen einen Betätigungsabschnitt auf, der zumindest in der Entriegelungsposition aus dem Abzieher herausragt. Beispielsweise kann der Verriegelungsbolzen in die Entriegelungsposition gebracht werden, indem der Betätigungsabschnitt in den Abzieher gedrückt wird.

[0015] In einer Ausführungsform ist eine Druckfeder im Führungsbolzen angeordnet, die den Verriegelungsbolzen zu dessen Verriegelungsposition hin vorspannt. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass der Abzieher während des Abschraubens mit der Außenschale im Eingriff bleibt und der Verriegelungsbolzen nicht versehentlich in die Entriegelungsposition gelangt.

[0016] In einer Ausführungsform ist die Druckfeder in einem Federlager im Inneren des Führungsbolzens abgestützt und/oder der Verriegelungsbolzen weist eine Bohrung auf, in der die Druckfeder geführt ist. Das Federlager kann eine Zentrierbohrung aufweisen

[0017] Weiter kann vorgesehen sein, dass sich in Richtung vom Führungsbolzen weg an den hülsenförmigen Abschnitt ein ebenfalls hülsenförmiger Führungsabschnitt anschließt, der eine Innenkontur mit einem Innendurchmesser aufweist, der geringer als ein Innendurchmesser des im Wesentlichen rohrförmig ausgebildeten Führungsbolzens ist. Der Betätigungsabschnitt weist dabei eine Außenkontur auf, die komplementär zur Innenkontur des Führungsabschnitts ausgebildet ist, beispielsweise zylindrisch oder prismatisch, um den Betätigungsabschnitt im Führungsabschnitt längsverschiebbar zu führen

[0018] In einer Ausführungsform ist der geringste Durchmesser des Verriegelungsabschnitts größer als ein Innendurchmesser der Innenkontur des Führungsabschnitts, so dass an der Stelle des geringsten Durchmessers des Verriegelungsabschnitts eine Stufe zum Betätigungsabschnitt entsteht, die als Anschlag des Verriegelungsbolzens in Richtung vom Führungsbolzen weg dienen kann. In anderen Ausführungsformen kann der Verriegelungsbolzen auf andere Weise gegen Herausfallen aus dem Abzieher gesichert sein, beispielsweise mittels eines Innensicherungsrings.

[0019] In einer Ausführungsform sind mehrere über den Umfang des Führungsbolzens verteilte Verriegelungsbohrungen mit gleichem Abstand zur Scheibe sowie jeweilige Verriegelungselemente, insbesondere Verriegelungskugel, vorgesehen.

[0020] In einer Ausführungsform weist die Verriegelungskugel einen Durchmesser auf, der größer ist als eine Wandstärke des Führungsbolzens im Bereich der Verriegelungsbohrung.

[0021] In einer Ausführungsform wird der äußere Anschlag der Verriegelungsbohrung gebildet, indem die Verriegelungsbohrung von einer Außenseite her angestaucht ist, so dass sich deren Durchmesser dort etwas verringert.

[0022] In einer Ausführungsform ist der Abstand der Verriegelungsbohrungen zur Scheibe passend zu einer Höhe des Innenrings des Innenlagers so gewählt, dass der Innenring zwischen der Scheibe und den an ihrem äußeren Anschlag anliegenden Verriegelungskugeln spielfrei oder mit geringem Spiel gehalten werden kann während das zweite Mitnahmeprofil im Eingriff mit dem komplementären Profil in der Außenschale des Innenlagers ist.

[0023] In einer Ausführungsform ist ein Durchmesser des Führungsbolzens so gewählt, dass dieser spielend in den Innenring des Innenlagers einführbar ist.

[0024] In einer Ausführungsform kann der Führungsabschnitt eine umlaufende Sicke aufweisen.

[0025] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.

[0026] Darin zeigen:
Figur 1
eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zum Lösen eines Innenlagers aus einem Tretlager,
Figur 2
eine weitere schematische Ansicht einer Vorrichtung zum Lösen eines Innenlagers aus einem Tretlager, und
Figur 3
eine weitere schematische Ansicht einer Vorrichtung zum Lösen eines Innenlagers aus einem Tretlager.


[0027] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

[0028] Figuren 1, 2 und 3 sind schematische Ansichten einer Vorrichtung 1 zum Lösen eines Innenlagers 2 aus einem Tretlager, beispielsweise eines Fahrrads. Die Vorrichtung 1 umfasst einen Führungsbolzen 3 mit einem solchen Außendurchmesser, dass der Führungsbolzen 3 spielend in einen Innenring 4 des Innenlagers 2 einführbar ist. Der Führungsbolzen 3 ist an einem Ende in einem Abzieher 5 gehalten. Der Abzieher 5 weist einen hülsenförmigen Abschnitt 6 auf, in dem der Führungsbolzen 3 gehalten ist. Der hülsenförmige Abschnitt 6 ist außenseitig mit einem ersten Mitnahmeprofil 7 versehen, beispielsweise einem Sechskant. In einer Ausführungsform weisen der hülsenförmige Abschnitt 6 und der Führungsbolzen 3 ein oder mehrere miteinander fluchtende Bohrungen 8 auf, über die sie mit jeweils einem Verbindungselement 9, beispielsweise einem Verriegelungsbolzen oder einer Schraube, miteinander so verbindbar sind, dass der Führungsbolzen 3 bezüglich axialer Bewegung und Rotation fest im Abzieher 5 gehalten ist. An den hülsenförmigen Abschnitt 6 schließt sich in Richtung des Führungsbolzens 3 eine Scheibe 10 an, die einen größeren Außendurchmesser als der Führungsbolzen 3 aufweist und in Richtung des Führungsbolzens 3 mit einem zweiten Mitnahmeprofil 11 versehen ist, beispielsweise einem Multi-Lobe-Profil, insbesondere mit sechzehn Nocken zum Eingriff mit sechzehn Aussparungen in einer Außenschale 12 des Innenlagers 2 des Tretlagers. Die Außenschale 12 weist ferner ein Außengewinde 25 zur Befestigung an einem Fahrrad auf. In Richtung vom Führungsbolzen 3 weg schließt sich an den hülsenförmigen Abschnitt 6 ein ebenfalls hülsenförmiger Führungsabschnitt 13 an, der eine Innenkontur mit einem Innendurchmesser aufweist, der geringer als ein Innendurchmesser des im Wesentlichen rohrförmig ausgebildeten Führungsbolzens 3 ist.

[0029] Im Führungsabschnitt 13 und im Führungsbolzen 3 ist ein Verriegelungsbolzen 14 in Längsrichtung verschiebbar geführt. Der Verriegelungsbolzen 14 weist einen Betätigungsabschnitt 15 mit einer Außenkontur auf, die komplementär zur Innenkontur des Führungsabschnitts 13 ausgebildet ist, beispielsweise zylindrisch oder prismatisch, um den Betätigungsabschnitt 15 im Führungsabschnitt 13 längsverschiebbar zu führen. Der Verriegelungsbolzen 14 weist ferner einen Verriegelungsabschnitt 16 auf, der im Führungsbolzen 3 längsverschiebbar geführt ist. Der Verriegelungsabschnitt 16 kann konisch ausgebildet sein, so dass ein größter Durchmesser des Verriegelungsabschnitts 16 annähernd dem Innendurchmesser des Führungsbolzens 3 entspricht und ein geringster Durchmesser des Verriegelungsabschnitts 16 kleiner als der Innendurchmesser des Führungsbolzens 3 jedoch größer als ein Innendurchmesser der Innenkontur des Führungsabschnitts 13 ist, so dass an der Stelle des geringsten Durchmessers des Verriegelungsabschnitts 16 eine Stufe 17 zum Betätigungsabschnitt 15 entsteht, die als Anschlag des Verriegelungsbolzens 14 in Richtung vom Führungsbolzen 3 weg dient.

[0030] Im Führungsbolzen 3 ist in einem Abstand von der Scheibe 10 mindestens eine Verriegelungsbohrung 18, vorzugsweise mehrere über den Umfang des Führungsbolzens 3 verteilte Verriegelungsbohrungen 18 mit gleichem Abstand zur Scheibe 10, vorgesehen. In jeder Verriegelungsbohrung 18 ist jeweils eine Verriegelungskugel 19 in einer radialen Richtung beweglich geführt. Die Verriegelungskugel 19 weist einen Durchmesser auf, der größer ist als eine Wandstärke des Führungsbolzens 3 im Bereich der Verriegelungsbohrung 18. Die Verriegelungsbohrung 18 ist von einer Außenseite her angestaucht, so dass die Bewegung der Verriegelungskugel 19 durch einen äußeren Anschlag nach außen begrenzt ist. In diesem Fall ragt die Verriegelungskugel 19 über eine Außenfläche des Führungsbolzens 3 hinaus. Der Abstand der Verriegelungsbohrungen 18 zur Scheibe 10 ist passend zu einer Höhe des Innenrings 4 des Innenlagers 2 so gewählt, dass der Innenring zwischen der Scheibe 10 und den an ihrem äußeren Anschlag anliegenden Verriegelungskugeln 19 mit geringem Spiel gehalten werden kann, während das zweite Mitnahmeprofil 11 im Eingriff mit einem komplementären Profil in der Außenschale 12 des Innenlagers 2 ist und verbleibt.

[0031] In einer Verriegelungsposition des Verriegelungsbolzens 14 ist die Stufe 17 am Betätigungsabschnitt 15 angeschlagen, der Betätigungsabschnitt 15 ragt aus dem Führungsabschnitt 13 heraus und der Verriegelungsabschnitt 16 liegt im Bereich seines größten Durchmessers von innen an der mindestens einen Verriegelungskugel 19 an, so dass diese gegen ihren äußeren Anschlag gedrückt wird. In dieser Position kann ein Innenlager 2, dessen Außenschale 12 im Eingriff mit dem zweiten Mitnahmeprofil 11 der Scheibe 10 ist, nicht vom Führungsbolzen 3 abgezogen und außer Eingriff mit dem zweiten Mitnahmeprofil 11 gebracht werden. Ebenso kann in dieser Position ein Innenlager 2 nicht über die Verriegelungskugel 19 hinweg mit dem zweiten Mitnahmeprofil 11 in Eingriff gebracht werden.

[0032] Durch Drücken des Betätigungsabschnitts 15 in den Führungsabschnitt 13 ist der Verriegelungsbolzen 14 aus der Verriegelungsposition in eine Entriegelungsposition verschiebbar, in der die Stufe 17 nicht mehr am Betätigungsabschnitt 15 angeschlagen ist, der Betätigungsabschnitt 15 nicht oder in geringerem Ausmaß aus dem Führungsabschnitt 13 herausragt und der Verriegelungsabschnitt 16 liegt in einem Bereich in der Nähe seines kleinsten Durchmessers von innen an der mindestens einen Verriegelungskugel 19 an, so dass diese nicht oder nicht wesentlich über die Außenfläche des Führungsbolzens 3 hinausragt. In dieser Position kann ein Innenlager 2, dessen Außenschale 12 im Eingriff mit dem zweiten Mitnahmeprofil 11 der Scheibe 10 ist, vom Führungsbolzen 3 abgezogen und außer Eingriff mit dem zweiten Mitnahmeprofil 11 gebracht werden. Ebenso kann in dieser Position ein Innenlager 2 über die Verriegelungskugel 19 hinweg mit dem zweiten Mitnahmeprofil 11 in Eingriff gebracht werden.

[0033] In der gezeigten Ausführungsform ist eine Druckfeder 20 vorgesehen, die den Verriegelungsbolzen 14 zu dessen Verriegelungsposition hin vorspannt. Die Druckfeder 20 kann in einem Federlager 21 im Inneren des Führungsbolzens 3 abgestützt sein. Der Verriegelungsbolzen 14 kann eine Bohrung 22 aufweisen, in der die Druckfeder 20 geführt ist. Das Federlager 21 kann eine Zentrierbohrung 23 aufweisen, um eine Montage der Druckfeder 20 zu erleichtern, beispielsweise indem ein Dorn durch die Zentrierbohrung 23 gesteckt wird, auf den die Druckfeder 20 zur Montage aufgesteckt wird.

[0034] Alternativ zur konischen Ausbildung des Verriegelungsabschnitts 16 kann dieser mit einer im Wesentlichen zylindrischen oder prismatischen Außenkontur ausgebildet sein und entsprechend der Anzahl und Position der Verriegelungskugeln 19 geneigte Flächen in der Außenkontur aufweisen.

[0035] In einer Ausführungsform kann der Führungsabschnitt 13 eine umlaufende Sicke 24 aufweisen.

[0036] Zum Lösen eines Innenlagers 2 wird der Führungsbolzen 3 durch den Innenring 4 des Innenlagers 2 eingeführt. Der Betätigungsabschnitt 15 wird in den Führungsabschnitt 13 gedrückt, so dass der Verriegelungsbolzen 14 in seine Entriegelungsposition gelangt und der Führungsbolzen 3 soweit in den Innenring 4 eingeführt werden kann, dass das zweite Mitnahmeprofil 11 in Eingriff mit dem komplementären Profil in der Außenschale 12 des Innenlagers 2 gelangt. Beim Loslassen des Betätigungsabschnitts 15 wird der Verriegelungsbolzen 14 durch die Druckfeder 20 in Richtung seiner Verriegelungsposition verstellt, so dass das zweite Mitnahmeprofil 11 im Eingriff mit dem komplementären Profil in der Außenschale 12 des Innenlagers 2 verbleibt. Sofern dieser Eingriff beim Anschlag der Außenschale 12 an der Scheibe 10 beispielsweise infolge einer angularen Fehlausrichtung noch nicht besteht, kann nach dem Loslassen des Betätigungsabschnitts 15 der Abzieher 5 leicht verdreht werden, bis das zweite Mitnahmeprofil 11 mit dem komplementären Profil in der Außenschale 12 des Innenlagers 2 fluchtet. Die Druckfeder 20 sorgt dann dafür, dass der Innenring 4 durch die Verriegelungskugeln 19 zur Scheibe 10 hin gedrückt wird und das zweite Mitnahmeprofil 11 in Eingriff mit dem komplementären Profil in der Außenschale 12 des Innenlagers 2 gelangt. Erst dann erreicht der Verriegelungsbolzen 14 seine Verriegelungsposition.

[0037] In der Verriegelungsposition kann durch Eingriff eines Werkzeugs in das erste Mitnahmeprofil 7 der Abzieher 5 und damit die Außenschale 12 des Innenlagers 2 gedreht und die Außenschale 12 des Innenlagers 2 somit vom Fahrrad abgeschraubt werden. Durch Drücken des Betätigungsabschnitts 15 kann der Verriegelungsbolzen 14 anschließend in seine Entriegelungsposition gebracht und die Vorrichtung 1 vom Innenlager 2 entfernt werden.

[0038] Zum Montieren eines Innenlagers 2 an einem Fahrrad wird der Führungsbolzen 3 durch den Innenring 4 des Innenlagers 2 eingeführt. Der Betätigungsabschnitt 15 wird in den Führungsabschnitt 13 gedrückt, so dass der Verriegelungsbolzen 14 in seine Entriegelungsposition gelangt und der Führungsbolzen 3 soweit in den Innenring 4 eingeführt werden kann, dass das zweite Mitnahmeprofil 11 in Eingriff mit dem komplementären Profil in der Außenschale 12 des Innenlagers 2 gelangt. Beim Loslassen des Betätigungsabschnitts 15 wird der Verriegelungsbolzen 14 durch die Druckfeder 20 in Richtung seiner Verriegelungsposition verstellt, so dass das zweite Mitnahmeprofil 11 im Eingriff mit dem komplementären Profil in der Außenschale 12 des Innenlagers 2 verbleibt. Sofern dieser Eingriff beim Anschlag der Außenschale 12 an der Scheibe 10 beispielsweise infolge einer angularen Fehlausrichtung noch nicht besteht, kann nach dem Loslassen des Betätigungsabschnitts 15 der Abzieher 5 leicht verdreht werden, bis das zweite Mitnahmeprofil 11 mit dem komplementären Profil in der Außenschale 12 des Innenlagers 2 fluchtet. Die Druckfeder 20 sorgt dann dafür, dass der Innenring 4 durch die Verriegelungskugeln 19 zur Scheibe 10 hin gedrückt wird und das zweite Mitnahmeprofil 11 in Eingriff mit dem komplementären Profil in der Außenschale 12 des Innenlagers 2 gelangt. Erst dann erreicht der Verriegelungsbolzen 14 seine Verriegelungsposition.

[0039] In der Verriegelungsposition kann durch Eingriff eines Werkzeugs in das erste Mitnahmeprofil 7 der Abzieher 5 und damit die Außenschale 12 des Innenlagers 2 gedreht und die Außenschale 12 des Innenlagers 2 somit an das Fahrrad angeschraubt werden. Durch Drücken des Betätigungsabschnitts 15 kann der Verriegelungsbolzen 14 anschließend in seine Entriegelungsposition gebracht und die Vorrichtung 1 vom Innenlager 2 entfernt werden.

BEZUGSZEICHENLISTE



[0040] 
1
Vorrichtung zum Lösen eines Innenlagers
2
Innenlager
3
Führungsbolzen
4
Innenring
5
Abzieher
6
hülsenförmiger Abschnitt
7
Mitnahmeprofil
8
Bohrung
9
Verbindungselement
10
Scheibe
11
Mitnahmeprofil
12
Außenschale
13
Führungsabschnitt
14
Verriegelungsbolzen
15
Betätigungsabschnitt
16
Verriegelungsabschnitt
17
Stufe
18
Verriegelungsbohrung
19
Verriegelungskugel
20
Druckfeder
21
Federlager
22
Bohrung
23
Zentrierbohrung
24
Sicke
25
Außengewinde



Ansprüche

1. Vorrichtung (1) zum Lösen eines Innenlagers (2) aus einem Tretlager, wobei die Vorrichtung (1) umfasst:

- einen Führungsbolzen (3) zum Einführen in einen Innenring (4) des Innenlagers (2),

- einen Abzieher (5) mit einem hülsenförmigen Abschnitt (6), in dem der Führungsbolzen (3) gehalten ist, und einer an den hülsenförmigen Abschnitt (6) anschließenden Scheibe (10), die in Richtung des Führungsbolzens (3) mit einem Mitnahmeprofil (11) zum Eingriff mit einem komplementären Profil in einer Außenschale (12) des Innenlagers (2) versehen ist,

- eine Verriegelungsmechanik, die dazu konfiguriert ist, wahlweise in einer Verriegelungsposition ein mit dem Mitnahmeprofil (11) im Eingriff befindliches Innenlager (2) gegen Abziehen vom Führungsbolzen (3) aus dem Eingriff zu sichern oder in einer Entriegelungsposition zum Abziehen freizugeben.


 
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1,
wobei die Verriegelungsmechanik einen Verriegelungsbolzen (14) umfasst, der in Längsrichtung verschiebbar im Führungsbolzen (3) geführt ist, wobei im Führungsbolzen (3) in einem auf eine Höhe des Innenrings (4) abgestimmten Abstand von der Scheibe (10) mindestens eine Verriegelungsbohrung (18) vorgesehen ist, in der jeweils ein Verriegelungselement radial beweglich angeordnet ist, derart, dass das Verriegelungselement über die Außenfläche des Führungsbolzens (3) hinaus ragt, wenn der Verriegelungsbolzen (14) sich in der Verriegelungsposition befindet und dass das Verriegelungselement nicht oder nicht wesentlich über die Außenfläche des Führungsbolzens (3) hinausragt, wenn der Verriegelungsbolzen (14) sich in der Entriegelungsposition befindet.
 
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 2, wobei das Verriegelungselement als eine Verriegelungskugel (19) ausgebildet ist, die in radialer Richtung beweglich bis zu einem äußeren Anschlag in der jeweiligen Verriegelungsbohrung (18) geführt ist, bei dessen Erreichen die Verriegelungskugel (19) über die Außenfläche des Führungsbolzens (3) hinaus ragt, wobei der Verriegelungsbolzen (14) mindestens eine geneigte Fläche zum Stützen der mindestens einen Verriegelungskugel (19) abhängig von der Position des Verriegelungsbolzen (14) aufweist.
 
4. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der hülsenförmige Abschnitt (6) außenseitig mit einem weiteren Mitnahmeprofil (7) versehen ist.
 
5. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der hülsenförmige Abschnitt (6) und der Führungsbolzen (3) ein oder mehrere miteinander fluchtende radiale Bohrungen (8) aufweisen, über die sie mit jeweils einem Verbindungselement (9) miteinander so verbindbar sind, dass der Führungsbolzen (3) bezüglich axialer Bewegung und Rotation fest im Abzieher (5) gehalten ist.
 
6. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Mitnahmeprofil (11) zum Eingriff mit dem komplementären Profil in der Außenschale (12) des Innenlagers (2) als ein Multi-Lobe-Profil ausgebildet ist.
 
7. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 6, wobei der Verriegelungsbolzen (14) einen im Inneren des Führungsbolzens (3) geführten Verriegelungsabschnitt (16) umfasst, der konisch ausgebildet ist, so dass ein größter Durchmesser des Verriegelungsabschnitts (16) annähernd dem Innendurchmesser des Führungsbolzens (3) entspricht und ein geringster Durchmesser des Verriegelungsabschnitts (16) kleiner als der Innendurchmesser des Führungsbolzens (3) ist.
 
8. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 7, wobei der Verriegelungsbolzen (14) einen Betätigungsabschnitt (15) aufweist, der zumindest in der Entriegelungsposition aus dem Abzieher (5) herausragt.
 
9. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 8, wobei eine Druckfeder (20) im Führungsbolzen (3) angeordnet ist, die den Verriegelungsbolzen (14) zu dessen Verriegelungsposition hin vorspannt.
 
10. Vorrichtung (1) nach Anspruch 9, wobei die Druckfeder (20) in einem Federlager (21) im Inneren des Führungsbolzens (3) abgestützt ist und/oder wobei der Verriegelungsbolzen (14) eine Bohrung (22) aufweist, in der die Druckfeder (20) geführt ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht