[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fadenstruktur nach Anspruch 1. Prepregs sind
allgemein bekannt.
[0002] Die
DE 69003875T 2 offenbart einen Prepreg, der aus Kettfäden und Schussfäden besteht, wobei die Schussfäden
schräg zur Richtung der Kettfäden verlaufen. Diese Struktur wird für einen bestimmten
Träger erstellt und nicht mehr geändert.
[0003] Die
US PS 5,53 6,554 offenbart einen Riemen mit verstärktem Aufbau. Die einzelnen Verstärkungselemente
weisen unterschiedliche Richtungen der Verlegung auf.
[0004] Die
US 2005/0085147A1 offenbart einen Prepreg , gewebt aus Bündeln von Fasern mit Lücken zwischen den Bündeln,
die durch Hilfsgarne ausgefüllt sind, damit keine Öffnungen in dem Endprodukt entstehen.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, derartige Prepregs mit einem
erhöhten Gebrauchswert auf einfache Weise herzustellen, wobei sichergestellt sein
soll, dass die Verbundstruktur das Endprodukt über die gesamte flächige Gestaltung
des Endprodukts gleichmäßig stabilisiert.
[0006] Diese Aufgabe löst die Erfindung durch die Merkmale des Hauptanspruchs.
[0007] Aus der Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass eine derartige Fadenstruktur auf
einfachste Weise herstellbar ist, praktisch als ein Rohgewebe, in offener Form, welches
bereits a priori eine dimensionsstabile Struktur aufweist, denn die Thermoplastmatrix
in den einzelnen Fadenbündeln stabilisiert nicht nur die Fadenbündel, sondern auch
die gesamte Fadenstruktur.
[0008] Es kommt wesentlich drauf an, dass die Thermoplastmatrix in einem Volumen vorliegt,
welches in einem nachfolgenden Pressvorgang unter den bekannten Einflussgrößen Druck,
Temperatur und Zeit in die zwischen den einzelnen Fadenbündeln herstellungsseitig
vorgesehenen Zwischenräume hineinfließen kann und auf diese weise in dieser nachgelagerten
Pressvorgang für eine gleichmäßige Verlegung der Einzelfäden im Endprodukt sorgt.
[0009] Es ist also wesentlicher Gedanke der Erfindung, zwischen den einzelnen verlegten
Fadenbündeln, die jeweils richtungsparallel verlaufen und zwischen sich in der Querrichtung
Abstände bilden, die Abstände so groß zu bestimmen im Hinblick auf die im jeweiligen
Fadenbündel vorhandene Thermoplastmatrix, dass diese Thermoplastmatrix zusammen mit
den unter Druck aus jedem Fadenbündel nach außen fließenden Einzelfäden einen durch
und durch gleichmäßig mit Einzelfäden in jeder Richtung durchsetzten Verbundkörper
bildet, der darüber hinaus durch den herstellerseitig vorgesehenen Überschuss an Thermoplastmatrix
auch über die gesamte Längs- und Querabmessung mit der Thermoplastmatrix durchsetzt
ist.
[0010] Hier liegt ein wesentlicher Vorteil der Erfindung, denn die Erfindung hat erkannt,
dass der Fließvorgang der Einzelfäden in die ursprünglich vorhandenen freien Bereiche
zwischen den Fadenbündeln in jeder Richtung praktisch homogene Werkstoffeigenschaften
hervorruft, so dass auch entsprechende Werkstoffkennwerte wie Zugfestigkeit etc. gewährleistet
werden können.
[0011] Dabei ist insbesondere von Vorteil, dass die Dimensionierung der Fadenbündel, also
deren Querschnittsabmessungen und der dazugehörigen freigelassenen Stellen zwischen
den Fadenbündeln leicht auf das jeweilige Endprodukt abgestimmt werden können.
[0012] Die offene Gitterstruktur gilt natürlich in allen Richtungen, die quer zu den jeweiligen
Verlegerichtungen der richtungsparallelen Fadenbündel liegen.
[0013] Die Fadenstruktur nach vorliegender Erfindung kann als Halbzeug, Sandwich oder Leichtbauplatte
hergestellt werden.
[0014] Wesentlich ist in jedem Falle die Durchsetzung der Thermoplastmatrix durch das gesamte
Fadenbündel. Das bedeutet, dass praktisch keinerlei Lufteinschlüsse in der Thermoplastmatrix
zugelassen sein sollen, zumindest im technisch machbaren Bereich nicht, so dass die
Strömung der Matrix im nachgelagerten Verfahren auch zu einem vollvolumigen Matrixanteil
im Endprodukt führen kann.
[0015] Im nachgelagerten Prozess kann auch ohne weiteres ein ergänzender Thermoplastwerkstoff
zur Bearbeitung kommen, so dass Dank der Erfindung auch eine beidseitige Verankerung
dieses ergänzenden Thermoplastwerkstoffs infolge des Durchgriffs durch die im ursprünglichen
Prepreg vorhandene Kunststoffmatrix zur Verbesserung der Werkstoffkennwerte führt.
[0016] Empfehlenswert ist natürlich die Verwendung von Kunststoffen, die mit dem ursprünglichen
Kunststoff der Prepregs kompatibel sind.
[0017] Insoweit bietet die Erfindung den zusätzlichen Vorteil, dass im zweiten Verarbeitungsschritt
auch ein geringerer Druck ausreicht, um die thermoplastischen Kunststoffe miteinander
in Kapilarverbund zu bringen.
[0018] Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass die in den ursprünglichen Fadenbündeln
bereits vorhandenen Elemente mit einer thermoplastischen Matrix durchtränkt sind und
deshalb die im Endprodukt vorhandene Fadenstruktur lediglich nur noch im mikroskopischen
Bereich von den ergänzend aufgebrauchten Thermoplasten kontaktiert werden muss unter
einem Druck, der lediglich noch den Kapilarverbund herstellt.
[0019] Dabei kommt auch der Injektionstechnik zur Injektion von thermoplastischen: Material
in die ursprünglich vorhandenen Fadenbündel Aufmerksamkeit zu.
[0020] Die heute verwendeten thermoplastischen Kunststoffe haben allseitsbekannte kinematische
Zustandsgrößen, die so eingestellt werden können, dass es zu einer vollvolumigen Durchtränkung
jedes einzelnen Fadenbündels kommen kann, so dass spätere Endprodukte keine Lufteinschlüsse
mehr besitzen.
[0021] Damit zeigt die Erfindung, dass sie, bislang unbekannt, in der Struktur des Endprodukts
auch konstante Gitterwerte aufweisen kann, so dass zuverlässige Voraussagen hinsichtlich
der Werkstoffkennwerte getroffen werden können.
[0022] Da die Erfindung grundsätzlich in allen Ausführungsformen durch Längs- und Querabmessungen
definierte Löcher aufweist, die sich zwischen den einzelnen Fadenbündeln befinden,
zumindest bevor in einem weiteren Bearbeitungsschritt die Fadenbündel unter den Einflussgrößen
Temperatur, Druck und Zeit verpresst werden, kann eine derartige Fadenstruktur auch
über ihre Gitterwerte definiert werden.
[0023] Gitterwerte sind diejenigen Kenngrößen, welche die Größe der Ausnehmungen zwischen
den Fadenbündeln definieren, in einem kartesischem Koordinatensystem zum Beispiel
die X- oder Y-Werte.
[0024] Im Falle multidirektional verlegter Fadenbündel gilt dies entsprechend.
[0025] Von besonderem Vorteil ist neben der Verankerung im Kapilarverbund auch eventuell
eine Möglichkeit zur chemischen Verankerung der nachträglich verwendeten Thermoplastkunststoffe
und die bereits erwähnte Möglichkeit zur Veränderung der Fadangeometrie im Hinblick
auf die Struktur des Endprodukts.
[0026] Aus den Unteransprüchen ergeben sich vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
[0027] Es können lediglich zwei sich vorzugsweise senkrecht kreuzende Richtungen für die
Fadenbündel vorgesehen sein.
[0028] Te nach Anforderung an das Endprodukt kann es auch vorteilhaft sein, mehr als zwei
Richtungen vorzusehen. Hierfür werden Ausführungsbeispiele gegeben.
[0029] Von wesentlicher Bedeutung ist aber in jedem Fall, dass in jedem Fadenbündel mindestens
so viele Lagen an Einzelfäden vorgesehen sind, und soviel Thermoplastmatrix, dass
die in der ursprünglichen Fadenstruktur vorhandenen Seitenabstände zwischen den Fadenbündeln
durch Fließen der Einzelfäden in die benachbarten ursprünglich freigelassenen Seitenabstände
aufgefüllt werden.
[0030] Die Herstellung der Fadenstruktur als Rollenbahn bietet fertigungstechnisch die geringsten
Kosten pro Längeneinheit und insbesondere auch die Möglichkeit, die Rollenbahn in
Form von Zuschnitten zur Weiterverarbeitung vorzubereiten.
[0031] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
[0032]
- Fig.1
- das Grundprinzip der Erfindung;
- Fig.2
- eine dreidimensionale Ansicht der Erfindung, hier in Form eines Gewebes;
- Fig.3
- eine vergrößerte Ansicht eines Fadenbündels;
- Fig.4
- eine in mehr als zwei parallelen Richtungen verlegte Anordnung von Fadenbündeln;
- Fig.5
- schematische Darstellung des Fließvorgangs;
- Fig.6
- Aufmachung der Fadenstruktur, Zuschnitt, Endprodukt.
[0033] Sofern im Folgenden nichts anderes gesagt ist, gilt die folgende Beschreibung für
alle Figuren.
[0034] Die Figuren zeigen eine Fadenstruktur 1 mit zueinander Richtungsparallel verlegten
Fadenbündeln 2,3,4; 2',3',4'; 2",3",4".
[0035] Wesentlich ist, dass zwischen den jeweils parallel verlegten Fadenbündeln in einer
Richtung quer dazu Abstände bestehen, in denen sich keinerlei Material befindet, und
dies jeweils quer zu allen Verlegerichtungen, in denen die jeweiligen Fadenbündel
verlegt sind.
[0036] Es handelt sich um ein offenes Gewebe, allerdings ist auch durchaus ein Gelege möglich
oder eine andere Form des jeweils flächigen Endprodukts der Fadenstruktur ohne Beschränkung
der Erfindung hierauf.
[0037] insoweit gilt die Erfindung auch für zum Beispiel unidirektional verlegte Fadenbündel,
bei denen lediglich quer zur Richtung der verlegten Fadenbündel signifikante Abstände
im Sinne der Erfindung bestehen.
[0038] Unidirektional verlegte Fadenbündel könnten, in diesem Falle durch gelegentlich quer
verlaufende Hilfsfäden zueinander fixiert werden.
[0039] Aus diesem Produkt der Fadenstruktur lassen sich durch einen nachgelagerten Prozess,
zum Beispiel durch Spritzgießen oder Umformungen unterschiedlichst aufbereitete Bauteile
für alle möglichen industriellen Anwendungen fertigen.
[0040] Wesentlich ist insoweit, dass die Fadenstruktur vollständig und gleichmäßig mit einer
thermoplastischen Matrix formschlüssig durchtränkt ist und dass sich die Fadenbündel
relativ zueinander nicht mehr bewegen können nachdem die Fadenstruktur entsprechend
vorkonsolidiert wurde. Vorkonsolidierung in diesem Sinne heißt, dass eine Dimensionsstabilität
der Gitterstruktur mit den darin befindlichen Öffnungen erzielt werden muss.
[0041] Dies ist durch an sich bekannte Herstellverfahren wie Herstellung eines Geleges,
eines Gewebes oder dergleichen Stand der Technik.
[0042] Wie insbesondere Fig.3 zeigt, sind die Fadenbündel 2,3,4; 2',3',4'; 2",3",4" von
der Thermoplastmatrix 6 vollständig durchsetzt.
[0043] Jedes Fadenbündel besteht aus einer Vielzahl gezeigter Einzelfäden 5, die in die
vollvolumige Thermoplastmatrix eingebettet sind.
[0044] Dabei verbindet die in jedem Fadenbündel vorhandene Thermoplastmatrix an den Verbindungsstellen
des Gewebes/Geleges die paarweise sich kreuzenden Fadenbündel dimensionsstabil miteinander,
so dass sich aus der Fadenstruktur gefertigte Halbzeuge passgenau auf das jeweilige
Endprodukt hin bezogen beliebig zuschneiden lassen.
[0045] Dies bietet den Vorteil, dass es für den Endanwender leicht möglich ist, dass Halbzeug
als Zuschnitt zielgenau im Endprodukt zu positionieren, ohne dass sich die Grundstruktur
des Geleges/Gewebes in der Weiterverarbeitung verändert.
[0046] Zur Erzielung eines homogenen Verlegebildes der jeweiligen Fadenbündel im Endprodukt
wird vorgeschlagen, dass die Fadenbündel in jeder Richtung, gleiche Breite und gleiche
Dicke aufweisen.
[0047] Vorgeschlagen wird für ein Ausführungsbeispiel, dass die Gewebe- bzw. Gelegekonstruktionen
einen Fadenabstand von mehr als 2 mm aufweisen und je nach Anforderungsprofil für
das Endprodukt rechtwinklig und/oder in verschiedenen Richtungen biaxial und/oder
multiaxial angeordnet werden.
[0048] Das ist allerdings keine Beschränkung der Erfindung. Insofern sind alle technisch
sinnvollen Gitterstrukturen mit entsprechenden Längs- und Querabmessungen der Abstände
zwischen den Fadenbündeln von dem Patentanspruch mit erfasst.
[0049] Wie insbesondere Fig.3 auch zeigt, weit jedes Fadenbündel mehrlagig angeordnete Einzelfäden
5 auf, die sich mehr oder weniger gleichmäßig im Fadenbündel verteilen und von der
Thermoplastmatrix bündig und vollvolumig umschlossen werden.
[0050] Aus diesem Grunde besitzen die Fadenbündel eine Breite 9 und eine Höhe 10, so dass
in jedem Fadenbündel so viele Lagen an Einzelfäden untergebracht werden können und
so viel Thermoplastmatrix diese Einzelfäden umschließen kann, dass bei Pressen der
Fadenstruktur unter den bekannten Paramtern Druck, Temperatur und Zeit die ursprünglich
vorhandenen Abstände 7,8 zwischen den einzelnen Fadenbündeln durch Fließen der Einzelfäden
5 in die benachbarten ursprünglich freigelassenen Abstände 7,8 aufgefüllt werden.
[0051] Es ist bei diesem Vorgang wesentlich, dass im Prozess der Nachbearbeitung zur Herstellung
des Endprodukts 14 so viel Druck, Temperatur und Zeit auf die ursprünglich vorhandene
Struktur ausgeübt wird, dass die vorhandene Thermoplastmatrix sich zumindest in die
ursprünglich freigelassenen Abstände 7,8 unter Mitnahme der in ihr eingebetteten Einzelfäden
5 verdrücken kann, so dass im Endeffekt ein dreidimensional geformtes Endprodukt entsteht
mit gleichmäßig eingelagerten Einzelfäden aus den ursprünglichen Fadenbündeln stammend.
[0052] Ergänzend hierzu zeigt die Fig.6 die Aufmachung der erfindungsgemäßen Fadenstruktur
als Rollenbahn 12, die beispielsweise zur Herstellung von Zuschnitten 13 dienen kann,
die nach entsprechender 3-D'Verformung als Endprodukt verarbeitet werden können, hier
zum Beispiel als Dosendeckel 14.
[0053] Weiterhin soll ausdrücklich erwähnt sein, dass die Fadenstruktur auch in Form einer
Aufmachung in Carbon-Look herstellbar ist, um ggf. entsprechende Kundenkreise bedienen
zu können.
[0054] Die Erfindung hat ferner die überraschende Feststellung ermöglicht, dass nicht nur
allein thermoplastische Kunststoffe Verwendung finden können, sondern auch duroplastische
Kunststoffe.
[0055] Dies zeigte sich insbesondere bei duroplastischen Kunststoffen von lediglich geringer
Dicke, da diese - entsprechend geringe Dickenabmessung vorausgesetzt - beim Aushärten
elastisch bleiben.
[0056] Ferner betrifft die Erfindung auch ein verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Fadenstruktur, welches sich als vorteilhaft herausgestellt hat.
[0057] Bei diesem Verfahren, welches für alle bereits genannten Ausführungsbeispiele gilt,
wird zunächst einmal eine Zwischenstruktur eines flächigen Gebildes, wie zum Beispiel
ein Gewebe oder ein Gelege erzeugt, wobei die Fadenbündel der anschließend gewünschten
Fadenstruktur entsprechend verlegt werden sollen.
[0058] Diese Zwischenstruktur wird dann mit einem verflüssigten Kunststoff, der sowohl thermoplastisch
als auch duroplastisch sein kann, so reichlich beaufschlagt, dass nach der Beaufschlagung
der überschüssige Kunststoff entfernt werden muss.
[0059] Dabei wird dieser überschüssige Kunststoff jedoch lediglich soweit entfernt, dass
jedes Fadenbündel von verbleibendem Kunststoff volumenfüllend satt durchsetzt bleibt.
[0060] Auf diese Weise ist sichergestellt, dass jedes einzelne Fadenbündel einen Verbundwerkstoff
für sich bildet mit einer Kunststoffmatrix, die praktisch frei von Lufteinschlüssen
ist und auf diese Weise der Fadenstruktur in jeder Hauptrichtung der verlegten Fadenbündel
erhebliche Festigkeitseigenschaften gibt.
[0061] Noch während die ursprünglich verflüssigten Kunststoffe flüssig sind, werden die
unerwünschten zuvielmengen durch geeignete Maßnahmen mechanisch oder aerodynamisch
von der zwischenstruktur entfernt.
[0062] Dies kann zum Beispiel über Rollenpaare oder Querblasströme erfolgen.
[0063] Danach sind zumindest einmal die zwingend vorgesehenen Löcher zwischen den einzelnen
Fadenbündeln frei.
[0064] Sollte der ursprünglich verflüssige Kunststoff noch nicht abgetrocknet sein, wird
empfohlen, die so vorbereitete Gitterstruktur einer anschließenden Trocknung zu unterziehen,
dies kann berührungslos, zum Beispiel durch Infrarotheizung oder dergleichen in einem
Ofen oder unter einem Infrarotstrahler erfolgen, so dass anschließend das getrocknete
fertige Produkt, die erfindungsgemäße Fadenstruktur, aufgerollt werden kann, um so
zur Rollenaufmachung zu werden.
[0065] Erstaunlicherweise hat sich gezeigt, dass auch eine mit duroplastischem Kunststoff
durchsetzte Fadenstruktur aufrollbar ist.
[0066] Die geringe Dicke des duroplastischem Kunststoffs auf der Fadenstruktur lässt eine
hohe Biegsamkeit zu, ohne dass Bruchgefahr besteht, obwohl es ein duroplastischer
Kunststoff ist.
Bezugszeichenliste
[0067]
- 1
- Fadenstruktur
- 2
- Fadenbündel, horizontal
- 3
- Fadenbündel
- 4
- Fadenbündel
- 2'
- Fadenbündel, vertikal
- 3'
- Fadenbündel, vertikal
- 4'
- Fadenbündel, vertikal
- 2"
- Fadenbündel, diagonal
- 3"
- Fadenbündel, diagonal
- 4"
- Fadenbündel, diagonal
- 5
- Einzelfaden
- 6
- Thermoplastmatrix
- 7
- Abstand zwischen 2,3,4
- 8
- Abstand zwischen 2',3',4'
- 9
- Breite
- 10
- Dicke
- 11
- Fließvorgang
- 12
- Rollenbahn
- 13
- Zuschnitt
- 14
- Dosendeckel
1. Fadenstruktur (1) mit zueinander richtungsparallel verlegten Fadenbündeln (2, 3, 4);
(2', 3', 4'); (2", 3", 4"), die aus Einzelfäden (5) zusammengesetzt sind und sich
gegenseitig kreuzend unter Bildung von quer zu ihrer jeweiligen Verlegerichtung ausgebildeten
Abständen zum jeweils benachbarten Fadenbündel verlegt sind, wobei lediglich die Fadenbündel
(2,3,4); (2',3',4'); (2",3",4") unter Freilassung der Abstände (7,8) dazwischen nach
Art eines Verbundwerkstoffs mit einer Thermoplastmatrix (6) versehen sind.
2. Fadenstruktur (1) nach Anspruch 1, wobei das Volumen der Thermoplastmatrix (6) so
bestimmt ist, dass die Thermoplastmatrix (6) zusammen mit Einzelfäden (5) durch einen
nachfolgenden und vorbestimmten Pressvorgang in die Abstände (7, 8) hineinfließt und
diese teilweise oder vollständig auffüllt.
3. Fadenstruktur (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Fadenbündel (2,3,4); (2',3',4');
(2",3",4") von der Thermoplastmatrix (6) satt durchsetzt sind.
4. Fadenstruktur (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Fadenstruktur
(1) eine offene Gitterstruktur ist.
5. Fadenstruktur (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei diese vollständig
und gleichmäßig mit Thermoplastmatrix (6) formschlüssig durchtränkt ist und sich die
Fadenbündel (2,3,4); (2',3',4'); (2",3",4") relativ zueinander nicht mehr bewegen
können.
6. Fadenstruktur (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die vorhandene Thermoplastmatrix
(2,3,4); (2',3',4'); (2",3",4") an den Verbindungsstellen die sich kreuzenden Fadenbündel
miteinander verbindet.
7. Fadenstruktur (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei alle Fadenbündel
(2,3,4); (2',3',4'); (2",3",4") nach Art eines Verbundwerkstoffs mit einer Thermoplastmatrix
(6) versehen sind.
8. Fadenstruktur (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei jedes Fadenbündel
(2,3,4); (2',3',4'); (2",3",4") mehrlagig verlegte Einzelfäden aufweist.
9. Fadenstruktur (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Abstand mehr
als 2 mm beträgt.
10. Prepreg-Endprodukt (14), umfassend eine Fadenstruktur (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, wobei dieses durch Längs- und Querabmessungen definierte Löcher aufweist,
die sich zwischen den einzelnen Fadenbündeln (2, 3, 4); (2', 3', 4'); (2", 3", 4")
befinden.
11. Prepreg-Endprodukt (14) nach Anspruch 10, wobei dieser ein gleichmäßig mit Einzelfäden
(5) in jeder Richtung durchsetzter Verbundkörper ist, der über die gesamte Längs-
und Querabmessung mit Thermoplastmatrix durchsetzt ist.
12. Prepreg-Endprodukt (14) nach Anspruch 10 oder 11, wobei die Fadenstruktur verpresst
ist und eine gleichmäßige Verlegung der Einzelfäden (5) vorliegt.
13. Prepreg-Endprodukt (14) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei dieses ein dreidimensional
geformtes Endprodukt (14) ist, insbesondere mit gleichmäßig eingelagerten Einzelfäden
(5), welche aus den ursprünglichen Fadenbündeln (2, 3, 4); (2', 3', 4'); (2", 3",
4") stammen.
14. Bauteil, gefertigt durch Spritzgießen oder Umformen, insbesondere eine 3-D Verformung,
aus einem Prepreg-Endprodukt (14) nach einem der Ansprüche 10 bis 13.