[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für eine Verbindung von insbesondere mit
Beton gebildeten Konstruktionselementen wie Decken und/oder Wänden eines Bauwerks,
aufweisend zumindest ein zentrales Verbindungselement und von diesem abstehende Bewehrungselemente,
wobei das zentrale Verbindungselement von einem Isolierkörper zumindest teilweise
umgeben ist.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Verwendung einer solchen Bewehrungsvorrichtung.
[0003] Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Betonfertigteils.
[0004] Bei der Erstellung von Bauwerken kommen häufig Betonfertigteile zum Einsatz, die
in einer Fabrik vorgegossen, dann zur Baustelle transportiert und auf dieser eingesetzt
werden. Um entsprechend schwere Betonfertigteile heben zu können, können in diese
beim Gießen des Betons sogenannte Transport- oder Hebeanker in Form von Zugstangen
eingegossen werden, die an einem Ende des Betonfertigteils bzw. einer Seite zugänglich
sind oder herausragen und sich in das Innere des Betonfertigteils erstrecken. Am Ende
oder an einem allenfalls herausragenden Teil ist ein Anschluss vorgesehen, in welchen
ein Mittel zum Heben des Betonfertigteils eingesetzt werden kann. Insbesondere kann
dieser Anschluss ein Innengewinde aufweisen, in welchem ein Lastaufnahmemittel mit
korrespondierendem Außengewinde eingeschraubt wird. Über dieses Lastaufnahmemittel
kann das Betonfertigteil dann beispielsweise mit einem Kran gehoben werden. Die Erstreckung
der Zugstange in das Innere des Betonfertigteils stellt dabei sicher, dass die Zugstange
nicht ausreißt, und zwar auch dann nicht, wenn die Lasten schwer sind, wie beispielsweise
bei einer Platte als Betonfertigbauteil, die an einer Seite mittels eines Krans angehoben
wird.
[0005] Wenn auskragende Teile bei Bauten vorgesehen sind, beispielsweise Balkone oder dergleichen,
ist im Bereich eines Übergangs vom auskragenden Teil zu einem inneren Teil, beispielsweise
beim Übergang eines Balkons zu einer Decke eines Gebäudes, eine ausreichende Bewehrung
vorzusehen. Gleichzeitig ist hierbei aber auch sicherzustellen, dass keine Wärmebrücke
(je nach Außen- bzw. Innentemperatur) gebildet wird. Hierfür kommen sogenannte thermische
Anschlusselemente zum Einsatz. Ein derartiges thermisches Anschlusselement, wie eingangs
definiert, stellt eine Vorrichtung dar, mit welcher solche Wärmebrücken weitgehend
eliminiert werden können. Die thermischen Anschlusselemente bestehen grundsätzlich
aus zumindest einem zentralen Verbindungselement, das in der Regel aus einem Stahl
gefertigt ist und einen relativ kurzen Profilkörper darstellt. An diesem Profilkörper,
gegebenenfalls auch mehreren Profilkörpern, welche aus einem Stahl bestehen, sind
dann die eigentlichen Bewehrungselemente angeordnet, in der Regel durch Schweißen.
Die Bewehrungselemente erstrecken sich nach links und rechts bzw. zu beiden Seiten
vom Profilkörper bzw. Verbindungselement. Das Verbindungselement selbst ist von einem
Isolierkörper zumindest teilweise umgeben. Im Einbau befindet sich der Isolierkörper
der Vorrichtung im Anschlussbereich. Die Bewehrungselemente ragen dann in den auskragenden
Teil einerseits und in den gegenüberliegenden Teil andererseits ein. Dadurch können
Zug- und Druckkräfte sowie Momente und Querkräfte vom auskragenden Teil in das Innere
übertragen werden. Das oder die Verbindungselemente sowie der Isolierkörper, der gegebenenfalls
aus mehreren Teilen aufgebaut sein kann, sollen sicherstellen, dass bei der gegebenen
Bewehrung eine Wärmeleitung zwischen dem auskragenden Teil und einem Innenteil möglichst
unterbunden ist.
[0006] Auch wenn Betonfertigteile eingesetzt werden, ist bei auskragenden Teilen eine entsprechende
Bewehrung einerseits samt Minimierung einer Wärmeleitung bzw. des Aufbaus einer Wärmebrücke
andererseits erforderlich. Daher sind entsprechende thermische Anschlusselemente bei
Betonfertigteilen vorzusehen. Für eine Manipulation der Betonfertigteile sowohl im
Fertigteilwerk als auch auf einer Baustelle werden unter anderem die oben genannten
Transportanker ebenfalls in die Betonfertigteile eingebaut. Diese müssen derart situiert
werden, dass das Betonfertigteil während des Hebevorganges in einer gewünschten Lage
verbleibt. Hierbei kann es zu einer örtlichen Überschneidung der erforderlichen thermischen
Anschlusselemente und der Transportanker kommen. Ebenso kann es auch zu einer Kollision
der für einen Transportanker allfällig erforderlichen Bewehrungszulagen und den Bewehrungselementen
eines thermischen Anschlusselementes kommen.
[0007] Hier setzt die Erfindung an. Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art anzugeben, welche für ein Betonfertigteil verwendet werden kann, sodass
die vorstehend erwähnten Probleme vermieden oder zumindest weitgehend beseitigt sind.
[0008] Weitere Ziele der Erfindung bestehen darin, eine Verwendung einer derartigen Vorrichtung
anzugeben und ein Verfahren der eingangs genannten Art darzustellen, mit dem ein vorteilhaft
einsetzbares Betonfertigteil erstellt werden kann.
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst, wenn bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art
eine Aufnahme für ein Lastaufnahmemittel vorgesehen ist.
[0010] Mit einer erfindungsgemäß vorgesehenen Maßnahme einer Aufnahme für ein Lastaufnahmemittel
bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art ergibt sich eine Vielzahl von Vorteilen.
Durch das Vorsehen der Aufnahme kann die Vorrichtung beim Erstellen des Betonfertigteils
in dieses eingegossen werden. Dabei erfolgt ein Eingießen in der Regel derart, dass
Beton bis zum Isolierkörper oder allenfalls über diesen hinaus vergossen wird, sodass
Bewehrungselemente über das vergossene Betonfertigteil noch hinausstehen. Bewehrungselemente,
welche in das Betonfertigteil ragen, stellen dann dessen Bewehrung dar. Die freiliegenden,
gegenüberliegenden Bewehrungselemente sind für einen gegenüberliegenden Teil des Bauwerks
gedacht. Dazwischen befindet sich der Isolierkörper, welcher das zumindest eine Verbindungselement
ummantelt. Die vorgesehene Aufnahme liegt frei zugänglich für ein Lastaufnahmemittel
vor, sodass das Lastaufnahmemittel trotz vorragenden Bewehrungselementen am Betonfertigteil
befestigt werden kann. Dadurch lässt sich das Betonfertigteil, beispielsweise eine
Platte mit einem an einer Seite angebrachten Isolierkörper oder gegebenenfalls auch
mehreren Isolierkörpern, einfach hantieren. Insbesondere kommt es zu keiner platzmäßigen
Überschneidung zwischen der Aufnahme und dem Lastaufnahmemittel einerseits und dem
thermischen Anschlusselement andererseits. Darüber hinaus ist eine Platzersparnis
gegeben.
[0011] Ein weiterer, wesentlicher Vorteil besteht insbesondere darin, dass das thermische
Anschlusselement auch zur Lasteinleitung der Kräfte aus dem Transportanker in den
Beton nutzbar ist und somit eine zusätzliche Funktion übernimmt.
[0012] Bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung kann diese etwa bis zum Bereich des oder
der Verbindungselemente bzw. dem diese umgebenden Isolierkörper umgossen werden. Die
Vorrichtung ist dann in das Betonfertigteil integriert und das Betonfertigteil kann
zur Baustelle gebracht werden. Auf der Baustelle oder bereits zuvor im Fertigteilwerk
wird ein Lastaufnahmemittel an der zugänglichen Aufnahme befestigt. Das Lastaufnahmemittel
kann beispielsweise eine Öse darstellen, welche mit der Aufnahme zusammenwirkt. An
der Öse kann ein Haken eines Krans befestigt werden. So kann anschließend das Betonfertigteil
samt integriertem thermischen Anschlusselement in eine Endposition bewegt werden.
Nach Abnahme des Lastaufnahmemittels kann dann beispielsweise eine Decke oder Wand
angeschlossen werden.
[0013] Die Aufnahme kann grundsätzlich beliebig ausgebildet sein. Zweckmäßig ist es, dass
die Aufnahme zur lösbaren Befestigung eines Lastaufnahmemittels ausgebildet ist. Das
Lastaufnahmemittel kann dann beim Versetzen eines Betonfertigteils an bzw. in der
Aufnahme befestigt werden, sodass das Betonfertigteil gehoben werden kann. Liegt oder
steht das Betonfertigteil in einer gewünschten Endposition, kann das Lastaufnahmemittel
von der Aufnahme wieder gelöst werden.
[0014] Beispielsweise kann die Aufnahme zur lösbaren Befestigung einer Öse ausgebildet sein.
Die Öse dient dann zur Befestigung eines Hakens oder dergleichen eines Krans oder
einer anderen Maschine bzw. Vorrichtung.
[0015] Grundsätzlich kann die Aufnahme an einer beliebigen Position der Vorrichtung angeordnet
sein. Erforderlich ist es lediglich, dass die Aufnahme noch zugänglich ist, wenn die
Vorrichtung in einem Betonfertigteil integriert ist bzw. teilweise von Beton umgossen
ist.
[0016] Besonders bevorzugt ist es, dass eine Basis für die Aufnahme vorgesehen ist, wobei
die Basis an zumindest einem, vorzugsweise mehreren der Bewehrungselemente befestigt
ist, insbesondere durch stoffflüssige Verbindung wie durch Schweißen. Die Ausbildung
mit einer Basis erlaubt eine einfache Adaptierung bestehender Isolierkörper, da die
Basis relativ einfach, beispielsweise durch Schweißen, an einem oder bevorzugt mehreren
Bewehrungselementen angeordnet werden kann. Wenngleich eine Anordnung an einem Bewehrungselement
möglich ist, kann die Basis stabiler gehalten werden, wenn eine gleichzeitige Befestigung
an mehreren Bewehrungselementen erfolgt. An der Basis kann dann die Aufnahme angeordnet
sein, welche aufgrund hoher auftretender Kräfte beim Heben eines Betonfertigteils
möglichst stabil getragen werden sollte. Hierfür kann die Basis insbesondere als Platte
ausgebildet sein, welche an mehreren Bewehrungselementen befestigt ist, beispielsweise
durch Schweißen. Die Platte kann sich dabei parallel zum Isolierkörper erstrecken.
Üblicherweise erstrecken sich Bewehrungselemente senkrecht zum Isolierkörper. Die
Basis oder gegebenenfalls Platte ist dann parallel zum Isolierkörper beispielsweise
an zwei Bewehrungselementen parallel zum Isolierkörper und senkrecht zu den Bewehrungselementen
verlaufend befestigt. Die Platte kann beliebig hergestellt sein, beispielsweise ausgeschnitten
aus einer größeren gewalzten Stahlplatte oder als Gussteil oder als Schmiedeteil oder
durch andere Umformprozesse und/oder spanabhebende Bearbeitung.
[0017] Wenn eine Platte vorgesehen ist, kann diese mit einer äußeren Struktur ausgebildet
sein, beispielsweise Rippen, sodass später ein Beton möglichst gut anliegen kann.
Besonders bevorzugt ist es, dass die Platte eine oder mehrere Öffnungen aufweist.
Dadurch kann beim späteren Umgießen Beton die Platte innig aufnehmen, sodass eine
gute Verankerung gegeben ist.
[0018] Die Aufnahme kann an der Basis angeordnet sein, insbesondere etwa mittig. Durch eine
unmittelbare Anordnung der Aufnahme an der Basis ist eine einfache, aber dennoch kräftemäßig
effiziente Ausbildung der Vorrichtung gegeben. Die Basis, beispielsweise in Form einer
Platte, trägt die Aufnahme und leitet die Kräfte über die Bewehrungselemente ab, die
wiederum im Beton verlaufen.
[0019] Die Aufnahme ist bevorzugt stangenförmig ausgebildet. Die Bewehrungselemente als
solche verlaufen im zu montierenden Betonfertigteil auf der betonierten Seite in das
Betonfertigteil hinein. Auch für die Aufnahme ist dies zweckmäßig, damit Kräfte, die
beim Heben des Betonfertigteils wirken, möglichst gut aufgenommen werden können. Eine
stangenförmige Ausbildung hat sich diesbezüglich als besonders günstig erwiesen. Der
stangenförmige Anteil der Aufnahme kann dabei außenseitig ähnlich wie ein Bewehrungselement
mit einer Kontur, beispielsweise einer rippenförmigen Kontur, versehen sein. Dies
erleichtert eine bessere Verankerung im Beton. Die Aufnahme kann parallel zu den Bewehrungselementen
verlaufen. In diesem Fall ist die Aufnahme gerade verlaufend mit einer Längsachse
ausgebildet, die vorzugsweise parallel zu den Bewehrungselementen verläuft. Die Aufnahme
kann aber auch gebogen ausgeführt sein.
[0020] Strukturell ist die Vorrichtung in der Regel so ausgebildet, dass der Isolierkörper
so angeordnet ist, dass das zentrale Verbindungselement beidseitig aus dem Isolierkörper
ragt. Auf die konkrete Form des Verbindungelementes kommt es in der Regel nicht an.
Es können im Grundsatz beliebige Verbindungselemente vorgesehen sein, wie diese beispielsweise
in der
EP 1 151 167 A1 oder der
EP 3 514 296 A1 offenbart sind. Vorzugsweise kommen Verbindungselemente zur Anwendung, die länglich
ausgebildet sind und quer zur Längsachse ein etwa u-förmiges Profil aufweisen. Diese
Verbindungselemente sind vorzugsweise paarweise mit einem oberen und einem unteren
Verbindungselement angeordnet, welche in einer Ebene quer zur Ebene des Isolierkörpers
liegen. Sind mehrere Blöcke von Verbindungselementen vorgesehen, so liegen die oberen
Verbindungselemente in einer Ebene und die unteren Verbindungselemente ebenfalls in
einer Ebene. Wie viele paarweise Verbindungselemente vorliegen, hängt vom Einsatzzweck
bzw. der Höhe einer Beanspruchung ab und bestimmt eine Breite der Vorrichtung. Die
Vorrichtung kann relativ schmal mit einem Paar von Verbindungselementen (oberes Verbindungselement
und unteres Verbindungselement), aber auch einer Vielzahl von Paaren von Verbindungselementen
ausgebildet sein. Der Isolierkörper, der in der Regel aus einem dämmenden Material
wie extrudiertem Polysterol (EPS) besteht, kann einteilig oder aus mehreren Einzelteilen
ausgebildet sein, wobei Letzteres der Regelfall ist. Der Isolierkörper wird so angeordnet,
dass im Grundsatz lediglich die Verbindungselemente beidseitig aus diesem ragen, also
in einer Seitenansicht nach links und nach rechts. Ein Querschnitt der Isolierelemente
entlang deren Längsachse ist dabei konstant.
[0021] An die Verbindungselemente, welche aus dem Isolierkörper ragen, schließen die Bewehrungselemente
an. Bevorzugt ist es, dass die Bewehrungselemente an den Verbindungselementen stoffschlüssig
angebracht sind, insbesondere durch Schweißen. Dabei kann ein Bewehrungselement mit
einer u-Form ausgebildet sein, sodass das Bewehrungselement an einem oberen Verbindungselement
und einem unteren Verbindungselement im Bereich eines u-förmigen Endes des Bewehrungselementes
angeschweißt werden kann. Die freien Enden des so angeschweißten Bewehrungselementes
erstrecken sich dann weiter von den Verbindungselementen bzw. dem Isolierkörper weg.
Bevorzugt ist es dabei, dass entsprechende Bewehrungselemente paarweise an den Verbindungselementen
angeordnet werden, also jeweils zwei Bewehrungselemente an einer Seite des Isolierkörpers
und an der anderen Seite, wobei die Verbindungselemente zwischen den daran angeschweißten
Bewehrungselementen liegen.
Entsprechend den vorstehend dargestellten Vorteilen liegt eine besonders bevorzugte
Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung darin, dass diese für ein Betonfertigteil
verwendet wird.
[0022] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung gemäß den dargestellten Vorteilen
ein Betonfertigteil mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0023] Bei einem derartigen Betonfertigteil ist von Vorteil, dass das thermische Anschlusselement
bereits in das Betonfertigteil integriert ist, dieses problemlos hantiert werden kann
und sich vor allem bei einem Heben in einem Fertigteilwerk oder auf einer Baustelle
auch eine Lasteinleitung über das thermische Anschlusselement ausnutzen lässt.
[0024] Das weitere Ziel wird erreicht, wenn bei einem Verfahren der eingangs genannten Art
eine erfindungsgemäße Vorrichtung bereitgestellt wird, wonach die Vorrichtung unter
Bildung des Betonfertigteils teilweise mit Beton umgossen wird, sodass die Vorrichtung
an einer Seitenwand des Betonfertigteils aus diesem ragt.
[0025] Mit einem erfindungsgemäßen Verfahren kann ein Betonfertigteil mit einem thermischen
Anschlusselement bereitgestellt werden, wobei die Vorteile gegeben sind, dass bei
einer platzsparenden Anordnung der Elemente das thermische Anschlusselement auch zur
Lasteinleitung beim Heben des Betonfertigteils genutzt werden kann.
[0026] Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend
dargestellten Ausführungsbeispielen. In den Ausführungsbeispielen zeigen:
Fig. 1 ein thermisches Anschlusselement gemäß dem Stand der Technik;
Fig. 2 eine axonometrische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung;
Fig. 4 eine Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung;
Fig. 5 eine stirnseitige Ansicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung.
[0027] In Fig. 1 ist ein thermisches Anschlusselement gemäß dem Stand der Technik dargestellt.
Das thermische Anschlusselement umfasst zentral angeordnete Verbindungselemente 2,
welche Bewehrungselemente 3 miteinander verbinden. Die Verbindungselemente 2 sind
von einem Isolierkörper 4 umgeben, der in Fig. 1 als durchgängiger Körper dargestellt
ist, aber auch aus mehreren Teilen gebildet sein kann, welche aneinander so angeordnet
werden, dass die Verbindungselemente 2 nach Möglichkeit weitgehend vom Isolierkörper
4 umgeben sind. Die Bewehrungselemente 3 ragen von den Verbindungselementen 2 weg
nach beiden Seiten des Isolierkörpers 4. Die Bewehrungselemente 3 müssen dabei nicht
wie in Fig. 1 dargestellt ausgebildet sein, sondern sind an den jeweiligen Einsatzzweck
angepasst. Die Darstellung in Fig. 1 stellt lediglich eine Variante eines thermischen
Anschlusselementes dar. Ebenso können die Verbindungselemente 2 mit anderer Form ausgebildet
sein, beispielsweise als oben und unten paarförmig angeordnete u-förmige Profile.
Die Bewehrungselemente 3 können dabei auch so gestaltet sein, dass diese u-förmig
verlaufend ausgebildet sind und an den Verbindungselementen 2 im oberen Bereich sowie
im unteren Bereich befestigt sind. Die Verbindungselemente 2 können miteinander zusätzlich
unmittelbar oder mittelbar verbunden sein, beispielsweise wie in Fig. 1 dargestellt
mit Querstäben, die quer zu den Bewehrungselementen 3 verlaufen.
[0028] In Fig. 2 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 in einer axonometrischen Darstellung
gezeigt. Fig. 3 bis Fig. 5 zeigen weitere Ansichten einer entsprechenden Vorrichtung
1. Wie in Fig. 2 ersichtlich ist, kann die Vorrichtung 1 einen Isolierkörper 4 aufweisen,
welcher aus mehreren Teilen gebildet ist. Der Isolierkörper 4 wird von u-förmigen
Verbindungselementen 2 durchsetzt, die paarweise angeordnet sind und den Isolierkörper
4 durchdringen bzw. von diesem so umgeben sind, dass die Verbindungselemente 2 zu
beiden Seiten aus dem Isolierkörper 4 ragen. Die Verbindungselemente 2 sind so angeordnet,
dass die u-förmigen Profile mit deren offenen Seite zueinander orientiert sind. Die
paarweise Anordnung der Verbindungselemente 2 ist so getroffen, dass diese in einer
Ebene quer zum Isolierkörper 4, der wie ersichtlich ebenfalls in einer Ebene verläuft,
liegen. Die einzelnen Paare sind relativ zueinander so angeordnet, dass die oberen
Verbindungselemente 2 auf gleicher Höhe liegen. Für die unteren Verbindungselemente
2 gilt dies in analoger Weise.
[0029] In Fig. 2 ist ein Aufbau mit zwei Paaren von Verbindungselementen 2 gezeigt. Es kann
aber auch nur ein Paar von Verbindungselementen 2 in einer besonders schlanken Ausbildung
vorgesehen sein. Auf der anderen Seite ist es allerdings auch möglich, dass drei oder
mehr Paare von Verbindungselementen 2 vorgesehen sind. Wie viele Verbindungselemente
2 vorgesehen sind und wie groß somit die Ausbildung der Vorrichtung 1 ist, ergibt
sich aus dem jeweiligen Anwendungszweck.
[0030] Wie in Fig. 2 bis Fig. 5 weiter ersichtlich ist, sind an den u-förmigen Verbindungselementen
2 zu beiden Seiten des Isolierkörpers 4 Bewehrungselemente 3 vorgesehen. Die Bewehrungselemente
3 können wie dargestellt und insbesondere in Fig. 2 sowie Fig. 4 ersichtlich so ausgebildet
sein, dass diese vorzugsweise jeweils sowohl an den oberen Verbindungselementen 2
als auch unteren Verbindungselementen 2 befestigt sind. Eine Befestigung kann insbesondere
durch Schweißen gegeben sein. Die Bewehrungselemente 3 sind vorzugsweise und wie dargestellt
ebenfalls paarweise angeordnet. Die paarweise Anordnung kann so getroffen sein, dass
Paare von Bewehrungselementen 3 jeweils an den Außenseiten der Verbindungselemente
2 oben und unten befestigt sind. Dies kann mit einzelnen, länglichen Bewehrungselementen
3 realisiert werden, die stangenförmig ausgebildet sind und dann von den Verbindungselementen
2 abstehen. Möglich ist es auch, wie in Fig. 2 und Fig. 4 dargestellt, dass die Bewehrungselemente
3 sogleich mit einer u-förmigen Biegung ausgestattet sind, sodass diese einteilig
ausgebildet an den Verbindungselementen 2 angeschweißt werden können. Dies bringt
den Vorteil mit sich, dass eine Basis 7 für eine Aufnahme 5 für ein Hebemittel im
Bereich der u-förmigen Biegung der Bewehrungselemente 3 angebracht werden kann, beispielsweise
ebenfalls durch Schweißen. Der entsprechende Bereich der Bewehrungselemente 3, der
andernfalls lediglich geringfügig zur Bewehrung beiträgt, kann somit zusätzlich genutzt
werden. Die Basis 7 kann wie dargestellt als Platte 8, also im Wesentlichen eben ausgebildet
sein. Dabei kann die Platte 8 eine oder mehrere Öffnungen 9 aufweisen. Dies dient
dazu, dass später zu vergießender Beton die Platte 8 möglichst fest aufnehmen kann,
da der Beton durch die Öffnungen 9 dringt.
[0031] Die Basis 7 dient wiederum für eine Aufnahme 5, die zumindest weitgehend stangenförmig
ausgebildet ist und ähnlich wie die Bewehrungselemente 3 später in den Beton ragt.
Gleichzeitig kann die Aufnahme 5, die an der Platte 8 befestigt ist, endseitig, also
im Bereich der zugänglichen Platte 8 ein Element für eine lösbare Befestigung eines
Hebemittels aufweisen. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen Verschluss, oder
wie dargestellt, um ein Innengewinde 10 handeln. In das Innengewinde 10 kann ein Lastaufnahmemittel
wie eine Öse 6 eingeschraubt werden, welche wiederum einen Haken eines Hebemittels
aufnehmen kann. Die Öse 6 ist im Innengewinde 10 der Aufnahme 5 lösbar befestigt.
Alternativ können statt des Innengewindes 10 mit zusammenwirkendem Außengewinde der
Öse 6 auch andere Befestigungsmechanismen vorgesehen sein wie beispielsweise ein Bajonettverschluss
oder eine Bolzen-Steckverbindung.
[0032] Die vorstehenden Ausführungen zum thermischen Anschlusselement gemäß Fig. 1 im Allgemeinen
sowie zur Ausbildung gemäß Fig. 2 bis Fig. 5 im Speziellen sind in Bezug auf die Form
und Ausbildung eines thermischen Anschlusselementes mit Verbindungselementen 2 und
Bewehrungselementen 3 bloß beispielshaft zu verstehen. Im Rahmen der Erfindung können
wie erläutert völlig unterschiedliche Verbindungselemente 2 und Bewehrungselemente
3 Anwendung finden.
[0033] Eine Vorrichtung 1 gemäß Fig. 2 bis Fig. 5 kann vorteilhaft sofort in ein Betonfertigteil
integriert werden. Hierfür wird die Vorrichtung 1, gegebenenfalls auch eine Vielzahl
von Vorrichtungen 1, in einer Gießform positioniert, wonach der Beton auf einer Seite
der Vorrichtung 1 bis etwa hin zum Isolierkörper 4 vergossen und erstarren gelassen
wird. Das teilweise Umgießen der Vorrichtung 1 erfolgt dabei so, dass die Aufnahme
5 im Bereich des Isolierkörpers 4 von der anderen Seite zugänglich bleibt. Hierfür
ist in der Regel der Isolierkörper 4 aus mehreren Teilen ausgebildet, sodass ein Teil
im Bereich der Aufnahme 5 entnommen werden kann und die Aufnahme 5 dann zugänglich
ist, beispielsweise für die erwähnte Öse 6 bzw. das Lastaufnahmemittel. Diese wird
dann in der Aufnahme 5 positioniert. Im Anschluss kann das gesamte Betonfertigteil
mit einem Hebemittel gehoben werden, insbesondere in einem Fertigteilwerk oder auf
einer Baustelle zur gewünschten Ablage bei der Erstellung eines Bauwerks. Von Vorteil
ist dabei, dass die Vorrichtung 1 bereits im Betonfertigteil integriert ist und somit
neben einer platzsparenden und nicht wechselseitigen Hinderung einzelner Elemente
auch eine Nutzung des thermischen Anschlusselementes zur Lasteintragung gegeben ist.
1. Vorrichtung (1) für eine Verbindung von insbesondere mit Beton gebildeten Konstruktionselementen
wie Decken und/oder Wänden eines Bauwerks, aufweisend zumindest ein zentrales Verbindungselement
(2) und von diesem abstehende Bewehrungselemente (3), wobei das zentrale Verbindungselement
(2) von einem Isolierkörper (4) zumindest teilweise umgeben ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Aufnahme (5) für ein Lastaufnahmemittel vorgesehen ist.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (5) zur lösbaren Befestigung eines Lastaufnahmemittels ausgebildet ist.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (5) zur lösbaren Befestigung einer Öse (6) eines Lastaufnahmemittels
ausgebildet ist.
4. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Basis (7) für die Aufnahme (5) vorgesehen ist, wobei die Basis (7) an zumindest
einem, vorzugsweise mehreren der Bewehrungselemente (3) befestigt ist, insbesondere
durch stoffschlüssige Verbindung wie durch Schweißen.
5. Vorrichtung (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Basis (7) als Platte (8) ausgebildet ist.
6. Vorrichtung (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (8) eine oder mehrere Öffnungen (9) aufweist.
7. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (5) an der Basis (7) angeordnet ist, insbesondere etwa mittig.
9. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (5) endseitig ein Innengewinde (9) aufweist.
10. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (5) stangenförmig ausgebildet ist.
11. Vorrichtung (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Isolierkörper (4) so angeordnet ist, dass das zentrale Verbindungselement (2)
beidseitig aus dem Isolierkörper (4) ragt.
12. Vorrichtung (1) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das zentrale Verbindungselement (2) im Wesentlichen länglich ausgebildet ist und/oder
mit einem konstanten Querschnitt quer zu dessen Längsachse ausgebildet ist und/oder
mit einem u-förmigen Querschnitt quer zu dessen Längsachse ausgebildet ist.
13. Verwendung einer Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 in einem Betonfertigteil.
14. Betonfertigteil mit einer Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12.
15. Verfahren zur Herstellung eines Betonfertigteils, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 bereitgestellt wird, wonach
die Vorrichtung (1) unter Bildung des Betonfertigteils teilweise mit Beton umgossen
wird, sodass die Vorrichtung (1) an einer Seitenwand des Betonfertigteils aus diesem
ragt.