[0001] Die Erfindung betrifft eine Fräse zur Bearbeitung eines Pfahlkopfs, mit einem Gehäuse
mit einer im Wesentlichen kreiszylinderförmigen Gehäusewand, mit einer äußeren Fräseinrichtung
zur Bearbeitung eines ringförmigen äußeren Bereichs des Pfahlkopfs und einer inneren
Fräseinrichtung zur Bearbeitung eines inneren Bereichs des Pfahlkopfs, wobei Schneidelemente
der äußeren Fräseinrichtung im Bereich eines Endes der Gehäusewand derart angeordnet
sind, dass durch einen Drehantrieb der Gehäusewand um eine Zylinderachse der Gehäusewand
die Bearbeitung des ringförmigen äußeren Bereichs des Pfahlkopfs ermöglicht ist.
[0002] Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer
derartigen Fräse.
[0003] Eine Fräse zur Bearbeitung eines Pfahlkopfs sowie ein Verfahren zum Betreiben einer
derartigen Fräse der eingangs genannten Art sind aus der
EP 1 990 167 A1 bekannt. Die bekannte Fräse weist ein Gehäuse mit einer im wesentlichen kreiszylinderförmigen
Gehäusewand 123 auf. In dem Gehäuse ist eine innere Fräseinrichtung 11 zur Bearbeitung
eines inneren Bereichs des Pfahlkopfs angeordnet. Des Weiteren weist die bekannte
Fräse eine äußere Fräseinrichtung 12 zur Bearbeitung eines ringförmigen äußeren Bereichs
des Pfahlkopfs auf. Schneidelemente 121 der äußeren Fräseinrichtung 12 sind im Bereich
eines Endes der Gehäusewand 123 derart angeordnet, dass durch einen Drehantrieb der
Gehäusewand 123 um eine Zylinderachse der Gehäusewand 123 die Bearbeitung des ringförmigen
äußeren Bereichs des Pfahlkopfs ermöglicht ist.
[0004] Bei der bekannten Fräse sind die Schneidelemente 21 im Konkreten an einem Montagering
122 angeordnet, der an dem Ende der Gehäusewand 123 befestigt ist. Der Montagering
122 steht radial über die kreiszylinderförmige Gehäusewand 123 hinaus. Die innere
Fräseinrichtung 11 und die äußere Fräseinrichtung 12 sind fest miteinander gekoppelt
und koaxial zur Längsachse der Gehäusewand 123 ausgerichtet. Mit der bekannten Fräse
ist es möglich, einen inneren Bereich des Pfahlkopfs und einen ringförmigen äußeren
Bereich des Pfahlkopfs gleichzeitig in einem Vorgang derart abzufräsen, dass eine
kreiszylinderförmige Betonhülse 88 des Pfahls 8 mit einer darin angeordneten Armierung
83 nach dem Fräsvorgang stehen bleibt. Der Beton der Betonhülse 88 kann anschließend
mit einem weiteren Werkzeug entfernt werden, sodass lediglich noch die Armierung 83
vom Pfahl 8 nach oben absteht und für weitere Baumaßnahmen genutzt werden kann.
[0005] Mit der bekannten Fräse können frei stehende Pfähle und Pfahlköpfe in zufriedenstellender
Weise bearbeitet werden. Allerdings ist es mit der bekannten Fräse problematisch,
Pfahlwandköpfe zu bearbeiten, die sich in einer Schablone befinden.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fräse zur Bearbeitung
eines Pfahlkopfs sowie ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen Fräse anzugeben,
wonach eine sichere und schnelle Bearbeitung des Pfahlkopfs in unterschiedlichsten
Situationen mit konstruktiv einfachen Mitteln ermöglicht ist.
[0007] Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe durch eine Fräse mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren zum Betreiben einer Fräse mit den Merkmalen
des Anspruchs 10 gelöst.
[0008] Danach ist die Fräse gemäß Anspruch 1 derart ausgestaltet und weitergebildet, dass
die Schneidelemente der äußeren Fräseinrichtung derart nah im Bereich des Endes der
Gehäusewand angeordnet sind, dass die Gehäusewand bei einem in Richtung der Zylinderachse
erfolgenden Fräsen des Pfahlkopfs als Führungselement in einer Führung nutzbar ist,
die durch einen beim Fräsen verbleibenden Umgebungsbereich des Pfahls, durch eine
beim Fräsen verbleibende Pfahlwand und/oder durch eine Schablone oder Führung für
eine Pfahlwand gebildet ist.
[0009] Des Weiteren ist das Verfahren zum Betreiben einer Fräse gemäß Anspruch 10 derart
ausgestaltet und weitergebildet, dass zuerst der ringförmige äußere Bereich des Pfahlkopfs
mit der äußeren Fräseinrichtung und anschließend der innere Bereich des Pfahlkopfs
mit der inneren Fräseinrichtung - oder umgekehrt - oder der äußere und der innere
Bereich gleichzeitig bearbeitet werden.
[0010] In erfindungsgemäßer Weise ist zunächst erkannt worden, dass die voranstehende Aufgabe
durch geschickte Ausgestaltung und Anordnung der äußeren Fräseinrichtung auf überraschend
einfache Weise lösbar ist. Hierzu ist die äußere Fräseinrichtung so nah im Bereich
des Endes der Gehäusewand angeordnet, dass die Gehäusewand als Führungselement in
einer Führung nutzbar ist, die durch einen beim Fräsen verbleibenden Umgebungsbereich
des Pfahls, durch eine beim Fräsen verbleibende Pfahlwand und/oder durch eine Schablone
für eine Pfahlwand gebildet ist. Die Gehäusewand hat damit in erfindungsgemäßer Weise
eine Doppelfunktion, nämlich einerseits die Funktion einer Übertragung eines Drehmoments
von einem Antrieb auf die Schneidelemente und andererseits die Funktion eines Führungselements
beim Fräsen. Dabei können Pfahlwandköpfe schon in der Schablone oder Führung für eine
Pfahlwand bearbeitet oder abgefräst werden. Hierdurch ergibt sich eine bedeutsame
Zeitersparnis hinsichtlich der Bauzeit.
[0011] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, den ringförmigen äußeren Bereich
des Pfahlkopfs und den inneren Bereich des Pfahlkopfs zu unterschiedlichen Zeiten
oder gleichzeitig zu bearbeiten. Dies ermöglicht bei der ersten Variante eine besonders
sorgfältige Bearbeitung der jeweiligen Bereiche des Pfahlkopfs, da man sich bei der
Bearbeitung ausschließlich auf den jeweils zu bearbeitenden Bereich konzentrieren
kann. Des Weiteren kann ein jeweiliger Bereich mit dem maximal zur Verfügung stellbaren
Drehmoment eines Drehantriebs bearbeitet werden. Dieses zur Verfügung stehende maximale
Drehmoment muss bei der Bearbeitung also nicht auf beide Bereiche verteilt werden.
Es steht hierbei also entweder ein größeres Drehmoment für einen einzelnen Bereich
als bei einer herkömmlichen gleichzeitigen Bearbeitung beider Bereiche zur Verfügung
oder der Drehantrieb kann in Kosten sparender Weise weniger leistungsstark und damit
einfacher realisiert werden, um dann immer noch das gleiche maximale Drehmoment zur
Verfügung zu stellen wie ein Drehantrieb, der ausschließlich zur gleichzeitigen Bearbeitung
beider Bereiche genutzt werden kann.
[0012] Folglich sind mit der erfindungsgemäßen Fräse und dem erfindungsgemäßen Verfahren
eine Fräse und ein Verfahren bereitgestellt, wonach eine sichere und schnelle Bearbeitung
des Pfahlkopfs in unterschiedlichsten Situationen mit konstruktiv einfachen Mitteln
ermöglicht ist.
[0013] Im Hinblick auf eine besonders sichere Bearbeitung des Pfahlkopfs können die Schneidelemente
der äußeren Fräseinrichtung derart nah im Bereich des Endes der Gehäusewand angeordnet
sein, dass die Gehäusewand beim Fräsen des Pfahlkopfs im Wesentlichen direkt an dem
Umgebungsbereich, an der Pfahlwand und/oder an der Schablone entlang führbar ist.
Mit anderen Worten kann bei dieser Ausführungsform die Gehäusewand beim Fräsen des
Pfahlkopfs im Wesentlichen direkt an dem Umgebungsbereich, an der Pfahlwand und/oder
an der Schablone entlang gleiten. Hierdurch ist eine besonders sichere Führung der
Fräse beim Bearbeiten des Pfahlkopfs gewährleistet.
[0014] Weiterhin im Hinblick auf eine besonders sichere Führung der Fräse und damit Bearbeitung
des Pfahlkopfs können die Schneidelemente im Wesentlichen nicht über den äußeren Umfang
der Gehäusewand radial hinausragend angeordnet sein. Durch diese Form der Anordnung
ist ein besonders sicheres Gleiten oder Anliegen der Gehäusewand an dem Umgebungsbereich,
an der Pfahlwand und/oder an der Schablone ermöglicht. Dabei stören keine radial hinausragenden
Schneidelemente bei der Bearbeitung und Führung. Die Schneidelemente können jedoch
im Wesentlichen bis zu dem äußeren Umfang ragen, um ein sicheres Fräsen des ringförmigen
äußeren Bereichs zu gewährleisten.
[0015] In konstruktiv einfacher Weise können die Schneidelemente im Wesentlichen in Richtung
der Zylinderachse und/oder schräg zur Zylinderachse orientiert sein. Hierdurch ist
eine sichere fräsende Wechselwirkung zwischen Schneidelementen und Pfahlkopf gewährleistet.
[0016] In weiter vorteilhafter Weise und zur Gewährleistung eines sicheren Rundlaufs der
Fräse bei der Bearbeitung des Pfahlkopfs können die Schneidelemente äquidistant entlang
des Umfangs der Gehäusewand angeordnet sein. Sowohl bei dieser äquidistanten Anordnung
als auch bei anderen Anordnungen können die Schneidelemente im Hinblick auf eine besonders
sichere Anordnung der Schneidelemente in Aussparungen oder Ausnehmungen in der Gehäusewand
angeordnet sein. Derartige Aussparungen oder Ausnehmungen können in axialer Richtung
und/oder als radiale Durchgänge ausgebildet sein. Alternativ hierzu können die Schneidelemente
vorzugsweise direkt mit der Gehäusewand verschraubt sein. Bei jeglicher Anordnung
der Schneidelemente an der Gehäusewand kann in einfacher Weise auf die Verwendung
eines aus dem Stand der Technik bekannten Montagerings verzichtet werden. Hierdurch
kann in vorteilhafter Weise die Anzahl an Einzelteilen der Fräse reduziert und damit
der gesamte Aufbau der Fräse vereinfacht werden.
[0017] Im Hinblick auf eine besonders sichere, einfache und flexible Durchführung der Bearbeitung
kann die innere Fräseinrichtung - von der äußeren Fräseinrichtung unabhängig - mittels
des oder eines weiteren Drehantriebs antreibbar sein. Dies ermöglicht ein nacheinander
erfolgendes Antreiben der inneren Fräseinrichtung und der äußeren Fräseinrichtung,
wobei je nach individuellem Anwendungsfall zuerst die Bearbeitung mit der äußeren
Fräseinrichtung und anschließend mit der inneren Fräseinrichtung oder umgekehrt erfolgen
kann. Zur Realisierung dieser Unabhängigkeit des Antriebs können zwei unterschiedliche
Drehantriebe oder Antriebseinrichtungen für jeweils die innere Fräseinrichtung und
die äußere Fräseinrichtung bereitgestellt werden. Es ist jedoch auch möglich, diese
Unabhängigkeit des Antriebs mittels eines einzigen Drehantriebs oder mittels einer
einzigen Antriebseinrichtung zu realisieren.
[0018] Bei einem konkreten Ausführungsbeispiel kann die innere Fräseinrichtung innerhalb
des Gehäuses angeordnet sein. Hierdurch ist eine kompakte Fräse realisierbar.
[0019] In weiter vorteilhafter Weise kann die innere Fräseinrichtung relativ zu dem Gehäuse
und/oder relativ zu der äußeren Fräseinrichtung entlang der Zylinderachse verschiebbar
sein. Dabei kann die innere Fräseinrichtung in eine geeignete Position relativ zu
dem Gehäuse und/oder zu der äußeren Fräseinrichtung verschoben werden, um entweder
eine gleichzeitige Bearbeitung des äußeren Bereichs und des inneren Bereichs des Pfahlkopfs
oder eine zeitlich voneinander unabhängige separate Bearbeitung des äußeren Bereichs
und des inneren Bereichs des Pfahlkopfs zu ermöglichen. Bei der separaten Bearbeitung
können die innere Fräseinrichtung und die äußere Fräseinrichtung zeitlich unabhängig
voneinander gefahren werden. Durch die Verschiebbarkeit der inneren Fräseinrichtung
können individuelle Bearbeitungsmodi der Fräse realisiert werden. Im Ergebnis ist
hierdurch eine besonders flexible und in unterschiedlichsten Anwendungssituationen
einsetzbare Fräse bereitgestellt. Hierbei kann die innere Fräseinrichtung - je nach
Anwendungsfall - an vorgegebenen oder beliebigen Positionen relativ zu dem Gehäuse
und/oder relativ zu der äußeren Fräseinrichtung entlang der Zylinderachse fixierbar
sein. In einem solchermaßen fixierten Zustand kann eine gleichzeitige Bearbeitung
des äußeren Bereichs und des inneren Bereichs des Pfahlkopfs erfolgen.
[0020] Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter
Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die nachgeordneten
Ansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung bevorzugter Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Fräse sowie des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand der Zeichnung
zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- in einer Seitenansicht, teilweise geschnitten, ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Fräse in einem ersten Betriebszustand,
- Fig. 2
- in einer Seitenansicht, teilweise geschnitten, das Ausführungsbeispiel aus Fig. 1
in einem zweiten Betriebszustand und
- Fig. 3
- in einer Unteransicht das Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 in dem in Fig. 2 gezeigten
Betriebszustand.
[0021] Die Fig. 1 und 2 zeigen in teilweise geschnittenen Seitenansichten ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Fräse zur Bearbeitung eines Pfahlkopfs. Dabei ist die Fräse
gemäß Fig. 1 in einem ersten Betriebszustand und die Fräse gemäß Fig. 2 in einem zweiten
Betriebszustand gezeigt. Die Fräse weist ein Gehäuse 1 mit einer im wesentlichen kreiszylinderförmigen
Gehäusewand 2, mit einer äußeren Fräseinrichtung 3 zur Bearbeitung eines äußeren Bereichs
des Pfahlkopfs und einer inneren Fräseinrichtung 4 zur Bearbeitung eines inneren Bereichs
des Pfahlkopfs auf. Schneidelemente 5 der äußeren Fräseinrichtung 3 sind im Bereich
eines Endes 6 der Gehäusewand 2 derart angeordnet, dass durch einen Drehantrieb oder
durch ein Drehen der Gehäusewand 2 um eine Zylinderachse 7 der Gehäusewand 2 die Bearbeitung
des ringförmigen äußeren Bereichs des Pfahlkopfs ermöglicht ist.
[0022] Im Hinblick auf eine sichere und schnelle Bearbeitung des Pfahlkopfs in unterschiedlichsten
Situationen mit konstruktiv einfachen Mitteln ist die Fräse derart ausgestaltet und
weitergebildet, dass die Schneidelemente 5 der äußeren Fräseinrichtung 3 derart nah
im Bereich des Endes 6 der Gehäusewand 2 angeordnet sind, dass die Gehäusewand 2 bei
einem in Richtung der Zylinderachse 7 erfolgenden Fräsen des Pfahlkopfs als Führungselement
in einer Führung nutzbar ist, die durch einen beim Fräsen verbleibenden Umgebungsbereich
des Pfahls, durch eine beim Fräsen verbleibende Pfahlwand und/oder durch eine Schablone
für eine Pfahlwand gebildet ist.
[0023] Die Schneidelemente 5 sind im Wesentlichen nicht über den äußeren Umfang der Gehäusewand
2 hinausragend angeordnet. Ein ganz geringfügiges Hinausragen über den äußeren Umfang
der Gehäusewand 2 ist dabei tolerierbar, nämlich insoweit, als die äußere Oberfläche
der Gehäusewand 2 noch als Führungselement zur sicheren Führung der Fräse bzw. der
Gehäusewand 2 in einem beim Fräsen verbleibenden Umgebungsbereich der Pfahlwand, in
einer beim Fräsen verbleibenden Pfahlwand und/oder in einer Schablone für eine Pfahlwand
sicher gleitend wirken kann.
[0024] Des Weiteren sind die Schneidelemente 5 äquidistant entlang des Umfangs der Gehäusewand
2 an unteren Ende 6 der Gehäusewand 2 angeordnet. Dies ist insbesondere der Fig. 3
entnehmbar, die in einer Unteransicht das Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 in dem in
Fig. 2 gezeigten Betriebszustand zeigt.
[0025] Die Schneidelemente 5 können an der Gehäusewand 2 festgeklemmt oder festgeschraubt
oder in Ausnehmungen oder Aussparungen in der Gehäusewand 2 am unteren Ende 6 angeordnet
sein. Ein einfacher Austausch der Schneidelemente 5 bei einer Reparatur oder einem
Verschleiß der Schneidelemente 5 ist möglich. Die einzelnen Schneidelemente 5 oder
Gruppen von Schneidelementen 5 sind - gegebenenfalls mittels einzelner Kopplungselemente
- quasi direkt an der Gehäusewand 2 angeordnet, wobei alternativ hierzu auch eine
Anordnung der Schneidelemente 5 mittels eines hier nicht gezeigten Montagerings an
der Gehäusewand 2 möglich ist, solange dieser Montagering im montierten Zustand ebenfalls
im Wesentlichen nicht über den äußeren Umfang der Gehäusewand 2 hinausragt und eine
Nutzung der Gehäusewand 2 als Führungselement im Sinne der hier beschriebenen Lehre
möglich ist.
[0026] Die innere Fräseinrichtung 4 ist im Wesentlichen innerhalb des Gehäuses 1 angeordnet
und relativ zu dem Gehäuse 1 und/oder relativ zu der äußeren Fräseinrichtung 3 entlang
der Zylinderachse 7 verschiebbar. So zeigt der in Fig. 1 gezeigte Betriebszustand
eine in das Gehäuse 1 eingefahrene innere Fräseinrichtung 4, wohingegen der in Fig.
2 gezeigte Betriebszustand eine Situation zeigt, in der die innere Fräseinrichtung
4 quasi bis zu der äußeren Fräseinrichtung 3 ausgefahren ist.
[0027] Die innere Fräseinrichtung 4 ist mit einer Antriebswelle 8 gekoppelt, um einen Drehantrieb
der inneren Fräseinrichtung 4 zu gewährleisten. Die Antriebswelle 8 verläuft durch
ein als Muffe oder Hülse ausgebildetes Kopplungselement 9, das mit dem Gehäuse 1 und
damit auch mit der Gehäusewand 2 gekoppelt ist. Die Antriebswelle 8 kann wahlweise
entweder in dem Kopplungselement 9 frei drehen oder über einen Bolzen 10 mit dem Kopplungselement
9 und damit mit dem Gehäuse 1 und der Gehäusewand 2 gekoppelt werden. Die Antriebswelle
8 weist zwei entsprechende Durchgänge 11 auf, in die der Bolzen 10 durch das Kopplungselement
9 hindurch gesteckt werden kann, um die relative Positionierung der äußeren Fräseinrichtung
3 zur inneren Fräseinrichtung 4 und die Realisierung der beiden in den Fig. 1 und
2 gezeigten Betriebszustände zu ermöglichen.
[0028] In beiden in den Fig. 1 und 2 gezeigten Betriebszuständen hat ein Antrieb über die
Antriebswelle 8 einen Drehantrieb sowohl der äußeren Fräseinrichtung 3 als auch der
inneren Fräseinrichtung 4 zur Folge, da in beiden gezeigten Betriebszuständen eine
Kopplung mittels des Bolzens 10 vorliegt. Ohne eine derartige Kopplung kann die Antriebswelle
in dem Kopplungselement 9 im Wesentlichen frei drehen, sodass in diesem Fall bei einem
Antrieb über die Antriebswelle 8 lediglich die innere Fräseinrichtung 4 drehangetrieben
wird. Mittels dieser beschriebenen Kopplungsfunktion und der Verschiebbarkeit der
inneren Fräseinrichtung 4 relativ zu dem Gehäuse 1 und zu der äußeren Fräseinrichtung
3 wird ermöglicht, dass beispielsweise zuerst der ringförmige äußere Bereich des Pfahlkopfs
mit der äußeren Fräseinrichtung 3 und anschließend der innere Bereich des Pfahlkopfs
mit der inneren Fräseinrichtung 4 bearbeitet werden. Dabei kann zunächst die Fräse
in dem in Fig. 1 gezeigten Betriebszustand verwendet werden, um den äußeren Bereich
des Pfahlkopfs zu bearbeiten. Anschließend kann in einem zweiten Schritt die Fräse
in dem in Fig. 2 gezeigten Betriebszustand verwendet werden, um den inneren Bereich
des Pfahlkopfs zu bearbeiten. Bei dem zweiten Schritt kann die Innenwand der Gehäusewand
2 als Führungselement dienen, das entlang dem nach dem ersten Schritt verbliebenen
Teil des Pfahlkopfs gleiten kann.
[0029] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Fräse sowie
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen
Teil der Beschreibung sowie auf die beigefügten Ansprüche verwiesen.
[0030] Schließlich sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die voranstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiele lediglich zur Erörterung der beanspruchten Lehre dienen, diese
jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele einschränken.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Gehäusewand
- 3
- äußere Fräseinrichtung
- 4
- innere Fräseinrichtung
- 5
- Schneidelement
- 6
- Ende
- 7
- Zylinderachse
- 8
- Antriebswelle
- 9
- Kopplungselement
- 10
- Bolzen
- 11
- Durchgang
1. Fräse zur Bearbeitung eines Pfahlkopfs, mit einem Gehäuse (1) mit einer im Wesentlichen
kreiszylinderförmigen Gehäusewand (2), mit einer äußeren Fräseinrichtung (3) zur Bearbeitung
eines ringförmigen äußeren Bereichs des Pfahlkopfs und einer inneren Fräseinrichtung
(4) zur Bearbeitung eines inneren Bereichs des Pfahlkopfs, wobei Schneidelemente (5)
der äußeren Fräseinrichtung (3) im Bereich eines Endes (6) der Gehäusewand (2) derart
angeordnet sind, dass durch einen Drehantrieb der Gehäusewand (2) um eine Zylinderachse
(7) der Gehäusewand (2) die Bearbeitung des ringförmigen äußeren Bereichs des Pfahlkopfs
ermöglicht ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidelemente (5) der äußeren Fräseinrichtung (3) derart nah im Bereich des
Endes (6) der Gehäusewand (2) angeordnet sind, dass die Gehäusewand (2) bei einem
in Richtung der Zylinderachse (7) erfolgenden Fräsen des Pfahlkopfs als Führungselement
in einer Führung nutzbar ist, die durch einen beim Fräsen verbleibenden Umgebungsbereich
des Pfahls, durch eine beim Fräsen verbleibende Pfahlwand und/oder durch eine Schablone
oder Führung für eine Pfahlwand gebildet ist.
2. Fräse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidelemente (5) der äußeren Fräseinrichtung (3) derart nah im Bereich des
Endes (6) der Gehäusewand (2) angeordnet sind, dass die Gehäusewand (2) beim Fräsen
des Pfahlkopfs im Wesentlichen direkt an dem Umgebungsbereich, an der Pfahlwand und/oder
an der Schablone entlang führbar ist.
3. Fräse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidelemente (5) im Wesentlichen nicht über den äußeren Umfang der Gehäusewand
(2) radial hinausragend angeordnet sind.
4. Fräse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidelemente (5) im Wesentlichen in Richtung der Zylinderachse (7) und/oder
schräg zur Zylinderachse (7) orientiert sind.
5. Fräse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidelemente (5) äquidistant entlang des Umfangs der Gehäusewand (2) angeordnet
sind.
6. Fräse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Fräseinrichtung (4) - von der äußeren Fräseinrichtung (5) unabhängig -
mittels des oder eines weiteren Drehantriebs antreibbar ist.
7. Fräse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Fräseinrichtung (4) innerhalb des Gehäuses (1) angeordnet ist.
8. Fräse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Fräseinrichtung (4) relativ zu dem Gehäuse (1) und/oder relativ zu der
äußeren Fräseinrichtung (3) entlang der Zylinderachse (7) verschiebbar ist.
9. Fräse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Fräseinrichtung (4) an vorgegebenen oder beliebigen Positionen relativ
zu dem Gehäuse (1) und/oder relativ zu der äußeren Fräseinrichtung (3) entlang der
Zylinderachse (7) fixierbar ist.
10. Verfahren zum Betreiben einer Fräse nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst der ringförmige äußere Bereich des Pfahlkopfs mit der äußeren Fräseinrichtung
(3) und anschließend der innere Bereich des Pfahlkopfs mit der inneren Fräseinrichtung
(4) - oder umgekehrt - oder der äußere und der innere Bereich gleichzeitig bearbeitet
werden.