Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Montagehilfswerkzeug, das bei der Montage eines Schutznetzes
in ein Klett- oder Pilzkopfband, dass das Schutznetz an einem Blendrahmen oder einer
sonstigen Baustruktur um eine zu schützende Öffnung halten soll, einsetzbar ist und
hierzu einen Anreiberkopf mit mehreren parallelen Stegen aufweist. Die Erfindung betrifft
hierbei insbesondere auch ein Montageset, das neben einem Schutznetz und einem geeigneten
Klett- oder Pilzkopfband auch ein derartiges Montagewerkzeug umfasst, sowie ein Verfahren
zu dessen Verwendung bei der Montage des Schutznetzes in das Klett- oder Pilzkopfband.
[0002] In diesem Zusammenhang sind beispielsweise Insektenschutzvorrichtungen bekannt, die
ein selbstklebendes Klett- oder Pilzkopfband und ein licht- und luftdurchlässiges
Schutznetz umfassen. Das Schutznetz soll dabei typischerweise ein Fenster verdecken,
um es vor dem Eindringen von Insekten oder auch Pollen und anderen Schwebeteilchen
etc. zu schützen. Das Klett- oder Pilzkopfband besitzt eine Vielzahl von Verhakungselementen,
welche sich von einem Trägerband erstrecken. Es wird in der Regel ganz oder teilweise
umlaufend an einem inneren Falz eines Blendrahmens befestigt, und das Schutznetz wird
darin "eingeklettet". Bei dieser als "Einkletten" bezeichneten Montage durchdringen
zunächst eine Vielzahl von Verhakungselementen das Schutznetz, um dieses dann mit
ihren Verhakungsgeometrien (wie Pilzköpfen oder Kletthaken) zu halten. Alternativ
ist es auch möglich, Schutznetze auf ähnliche Weise außen oder innen an einer sonstigen
geeigneten Baustruktur im Bereich um eine zu schützende Gebäudeöffnung anzubringen.
Stand der Technik
[0003] Aus dem Stand der Technik sind sogenannte Anreiberbürsten (auch bezeichnet als Anreiber,
Andrückbürsten, oder im Englischen: mounting brush or applicator) aus Kunststoff bekannt,
die als einstückige Montagehilfswerkzeuge ausgebildet sind und das Einkletten von
Schutznetzen in ein selbstklebendes Klett- oder Pilzkopfband erleichtern sollen.
[0004] Bekannte Anreiberbürsten besitzen einen geraden länglichen Griff, der an seinem distalen
Ende mit einer flach ausgebildeten rechteckigen Basis verbunden ist. Von der Unterseite
der Basis erstrecken sich nach unten mehrere entlang der Unterseite parallel zueinander
orientierte Stege oder halbkreisförmige Scheiben. Diese Stege oder Scheiben besitzen
typischerweise alle eine gleiche Form, Dicke, einen Abstand zueinander, sowie eine
Längsrichtung, die in der Draufsicht auf die Basis in der Regel parallel zur Längsachse
des Griffes ist. Die Abstände und der Querschnitt der Stege sind so bemessen, dass
sie das Schutznetz unter den eingreifenden Teil der Pilzköpfe oder der Kletthaken
drängen können, damit sich die Maschenöffnungen des Netzes in den durch die Pilzköpfe
bzw. Kletthaken definierten Verhakungsgeometrien verhaken können.
[0005] Bei der Anwendung wird das Schutznetz über das am Innenfalz eines Fensterrahmens
angeklebte Klett- oder Pilzkopfband gelegt und die Anreiberbürste in Längsrichtung
der Stege, übereinstimmend mit der Längsrichtung des Klett- oder Pilzkopfbandes, über
das Schutznetz mit dem darunter liegenden Klett- oder Pilzkopfband gezogen. Dabei
werden die Fäden des Schutznetzes zwischen die Verhakungselemente des Klett- oder
Pilzkopfbands und unter eine Ebene ihrer Verhakungsgeometrien gezwungen, und die Fäden
des Schutznetzes haken sich dadurch darin ein.
[0006] Damit sich ein Schutznetz beispielsweise in einem Pilzkopfband verhaken kann, also
darin befestigen lässt, müssen in der Regel zumindest folgende zwei Bedingungen erfüllt
sein: erstens muss die sogenannte Eingriffshöhe, die zwischen einer Unterkante der
Pilzköpfe und dem Trägerband gemessen wird, größer sein als die Stärke eines komprimierten
Schutznetzes; zweitens müssen die Pilzköpfe durch Maschenöffnungen des Schutznetzes
passen.
[0007] Diese beiden Bedingungen werden tendenziell schwieriger erfüllbar, wenn Maschenöffnungen
des Schutznetzes klein gewählt werden, um beispielsweise Pollen oder andere Schwebstoffe
abzuhalten. Um trotzdem die Vorteile von Klett- und Pilzkokpfbändern (insbesondere
deren Wiederablösbarkeit) nutzen zu können, können Montagehilfswerkzeuge wie Anreiberbürsten
helfen, wenn sonst ein manuelles Einkletten mit den Fingerbeeren der Hand nicht mehr
zuverlässig funktioniert.
[0008] Als Nachteil aller bisher bekannten Anreiberbürsten hat sich jedoch herausgestellt,
dass die Ecken von in Innenfalzen verklebten Klett- oder Pilzkopfbändern damit nicht
für die beschriebene Anwendung genügend gut erreichbar sind. Dies kann insbesondere
dadurch bedingt sein, dass die Platzverhältnisse dort meist beengt sind, da oft auch
direkt neben einer in diesem Bereich angeordneten Anschlagsdichtung des Fensterrahmens
gearbeitet werden muss. Aus diesem Grund kann sich das Schutznetz beginnend an den
Ecken wieder selbst ablösen, sodass das Schutznetz dann nicht mehr in der Lage ist,
die Insekten, Pollen o.Ä. vor dem Eindringen in die betreffende Gebäudeöffnung abzuhalten.
Aufgabe
[0009] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein einfach handhabbares Montagehilfswerkzeug
anzugeben, das eine zuverlässige Montage eines Schutznetzes mit einer Vielzahl von
Maschenöffnungen in ein Klett- oder Pilzkopfband mit einer Vielzahl von Verhakungselementen
ermöglicht. Hierbei ist es insbesondere eine Aufgabe der Erfindung, ein Montagehilfswerkzeug
und ein Verfahren anzugeben, die ein zuverlässiges Montieren eines Schutznetzes in
ein Klett- oder Pilzkopfband auch bei beengten Platzverhältnissen, beispielsweise
in Ecken, ermöglichen.
Lösung
[0010] Diese Aufgabe wird durch die Erfindung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und
auf den unabhängigen Anspruch rückbezogenen nebengeordneten Ansprüchen gekennzeichnet.
Der Wortlaut sämtlicher Ansprüche wird hiermit durch Bezugnahme zum Inhalt dieser
Beschreibung gemacht. Die Erfindung umfasst auch alle sinnvollen und insbesondere
alle erwähnten Kombinationen von unabhängigen und/oder abhängigen Ansprüchen. Dabei
gilt die Beschreibung aller Merkmale und technischer Wirkungen, die mit Bezug auf
das erfindungsgemäße Montagehilfswerkzeug beschrieben sind, sinngemäß auch für das
erfindungsgemäße Montageset und Verfahren, wie auch umgekehrt.
[0011] Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein Montagehilfswerkzeug zum Montieren
eines Schutznetzes mit einer Vielzahl von Maschenöffnungen in ein Klett- oder Pilzkopfband
mit einem Trägerband und einer Vielzahl von Verhakungselementen, die sich vom Trägerband
erstrecken. Dabei besitzt jedes Verhakungselement an seinem freien Ende eine Verhakungsgeometrie,
wie einen Kletthaken oder einen Pilzkopf, die in Maschenöffnungen des Schutznetzes
befestigend eingreifen kann.
[0012] Das Montagehilfswerkzeug kann auch als Anreiber oder als Anreiberbürste bezeichnet
werden. Es umfasst einen Griff, der mit mindestens einem Anreiberkopf verbunden ist.
Je nach Ausführungsform kann der Griff dabei beispielsweise einen einzigen Anreiberkopf
tragen. Es können aber beispielsweise auch zwei ähnlich oder unterschiedlich ausgebildete
Anreiberköpfe an verschiedenen Enden des Griffs vorgesehen sein, um jeweils verschiedene
Positionierungs- bzw. Anwendungsmöglichkeiten des Werkzeugs zu ermöglichen.
[0013] Der jeweilige Anreiberkopf umfasst eine mit dem Griff verbundene Basisplatte sowie
mehrere geradlinige Stege, die sich von der Basisplatte aus erstrecken. Die Basisplatte
besitzt dabei eine erste, dem Schutznetz zuzuwendende (d. h. unterseitige) Hauptfläche
und eine rückseitige zweite (d. h. oberseitige) Hauptfläche. Beide Hauptflächen enden
dabei unter anderem an einer freistehenden, d. h. nicht unmittelbar in den Griff übergehenden,
Vorderkante der Basisplatte.
[0014] Die Stege besitzen eine Längsrichtung, in welcher sie entlang der ersten Hauptfläche
der Basisplatte parallel zueinander in einem vorbestimmten Abstand voneinander verlaufen.
Die Stege besitzen ferner eine Höhenrichtung, in welcher sie sich von der ersten Hauptfläche
weg, d. h. in der Regel senkrecht, erstrecken.
[0015] In vorteilhafter Weise ragen dabei die parallel verlaufenden Stege in deren Längsrichtung
um eine vorbestimmte Überlänge über die Vorderkante der Basisplatte hinaus, sodass
deren entsprechend nach vorn überstehenden Enden in der Draufsicht auf die zweite
Hauptfläche der Basisplatte sichtbar sind, also quasi frei liegen. Dies ermöglicht
es, das Schutznetz auch in den Ecken eines Tür- oder Fensterfalzes zuverlässig einzureiben.
Hierzu können die Stege des Anreiberkopfs an den Ecken oder anderen engen Stellen
eines Rahmens mit der vergleichsweise schmalen Vorderkante der Basisplatte (d. h.
in deren Querstellung) statt mit der ersten Hauptfläche der Basisplatte (d. h. in
deren Parallelstellung) gegen das Schutznetz gedrückt werden.
[0016] Die Vorderkante der Basisplatte kann dabei insbesondere im Wesentlichen geradlinig
ausgebildet sein und sich in etwa senkrecht zu der Längsrichtung der Stege erstrecken.
Dies kann sowohl für die Herstellung als auch für die Anwendung des Werkzeugs von
Vorteil sein, beispielsweise um eine gleichmäßige Anordnung und Wirkung der Stege
entlang der gesamten Vorderkante zu erreichen.
[0017] Weiterhin kann dabei die Basisplatte in Draufsicht auf deren zweite Hauptfläche im
Wesentlichen rechteckig ausgebildet sein, indem sie eine zu der Vorderkante in etwa
parallele gegenüberliegende Hinterkante und zwei einander gegenüber liegende, die
Vorderkante mit der Hinterkante verbindende parallele Seitenkanten aufweist, zwischen
denen sich die erste Hauptfläche bzw. die zweite Hauptfläche erstrecken. Bei dieser
Ausgestaltung können die Stege mit deren Längsrichtung parallel zu den Seitenkanten
der Basisplatte ausgerichtet sein und sich dabei besonders vorteilhaft von der Hinterkante
bis zur Vorderkante und darüber hinaus erstrecken, wodurch einerseits die gesamte
erste Hauptfläche vollständig ausgenutzt wird und andererseits eine gleichmäßige Wirkung
der Stege über deren Breite und Länge erreichbar ist.
[0018] Sowohl für die Herstellung als auch für die Anwendung kann es wiederum besonders
günstig sein, wenn die erste Hauptfläche und/oder die zweite Hauptfläche der Basisplatte
flach oder im Wesentlichen (d. h. abgesehen von flächenmäßig und höhenmäßig geringfügigen
Abweichung von der ebenen Geometrie, die für etwaige Markierungen oder Befestigungselemente
etc. während der Herstellung oder Anwendung benötigt werden) eben ausgebildet sind.
Insbesondere kann dies besonders materialsparend sein und eine gleichmäßige Wirkung
der Stege über die gesamte erste Hauptfläche der Basisplatte in deren oben genannter
Parallelstellung ermöglichen.
[0019] Zum bequemen Halten des Griffs beim Ziehen des Anreiberkopfs entlang des Schutznetzes
bei der bestimmungsgemäßen Verwendung des Werkzeugs kann der Griff länglich ausgebildet
sein und zumindest einen sich von seinem freien Ende aus erstreckenden geraden Längsabschnitt
aufweisen, der in einer Projektion auf eine zu der Basisplattenebene senkrechte Ebene
in einem stumpfen Winkel zu der ersten Hauptfläche der Basisplatte steht. Dieser stumpfe
Winkel kann beispielsweise in einem Bereich zwischen 140° und 175° liegen.
[0020] Bei einer spezifischen Ausgestaltung ist der Griff länglich ausgebildet und weist
zumindest einen geraden Grifflängsabschnitt auf, der sich in einer Projektion auf
eine Basisplattenebene im Wesentlichen parallel zur Längsrichtung der Stege erstreckt.
Insbesondere kann es sich hierbei um denjenigen Längsabschnitt des Griffs handeln,
der sich unmittelbar von der Basisplatte aus erstreckt. Dabei kann die Basisplatte
beispielsweise, wie oben beschrieben, in Draufsicht im Wesentlichen rechteckig ausgebildet
sein, wobei der Griff mit deren Hinterkante verbunden ist. Ist die erste Hauptfläche
der Basisplatte im Wesentlichen eben ausgebildet, so wird die Basisplattenebene von
dieser Fläche aufgespannt.
[0021] Bei einer hierzu alternativen Ausgestaltung weist der längliche Griff zumindest einen
geraden Grifflängsabschnitt auf, der sich in einer Projektion auf die genannte Basisplattenebene
im Wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung der Stege erstreckt. Insbesondere kann
es sich auch hier um denjenigen Längsabschnitt des Griffs handeln, der sich unmittelbar
von der Basisplatte aus erstreckt. Dabei kann die Basisplatte beispielsweise, wie
oben beschrieben, in Draufsicht im Wesentlichen rechteckig ausgebildet sein, wobei
der Griff mit einer ihrer Seitenkanten verbunden ist.
[0022] Bei einer weiteren alternativen Ausgestaltung weist der längliche Griff zumindest
einen geraden Grifflängsabschnitt auf, der in einer Projektion auf die genannte Basisplattenebene
einen stumpfen Winkel mit den geradlinigen Stegen einschließt. Dieser stumpfe Winkel
kann beispielsweise in einem Bereich zwischen 135° und 175° liegen. Dabei kann die
Basisplatte beispielsweise, wie oben beschrieben, in Draufsicht im Wesentlichen rechteckig
ausgebildet sein, wobei der Griff mit deren Hinterkante verbunden ist. Vorteilhaft
ist bei dieser Ausgestaltung, dass damit zwei von vier Fensterrahmenecken besonders
bequem vom Anreiberkopf erreicht werden können.
[0023] Um auch die beiden anderen Fensterrahmenecken gut erreichen zu können, kann das Werkzeug
beispielsweise an seinem freistehenden Griffende gespiegelt werden und besitzt dann
zwei Anreiberköpfe, die in zuletzt beschriebener Weise an seinen entgegengesetzten
Enden angeordnet sind.
[0024] Bei dieser und auch anderen Ausgestaltungen kann es zudem von Vorteil für die Handhabung
des Werkzeugs sein, wenn der längliche Griff mindestens zwei verschiedene gerade Grifflängsabschnitte
aufweist, die in einer Projektion auf eine Basisplattenebene und/oder in einer Projektion
auf eine Ebene, die von der Längs- und Höhenrichtung der Stege aufgespannt wird, einen
stumpfen Winkel zueinander bilden.
[0025] Von der ersten Hauptfläche abgewandte freie Unterseiten der Stege können im Wesentlichen
geradlinig und parallel zu der ersten Hauptfläche der Basisplatte verlaufen.
[0026] Alternativ hierzu können sie aber auch bereichsweise Ausnehmungen oder wellenförmige
Erhebungen aufweisen, die derart bemessen sind, dass durch die Stege zuvor eventuelle
plattgedrückte Verhakungselemente dadurch passen können. Dies hat den Vorteil, dass
die von den Stegen eventuell plattgedrückten Verhakungselemente, die somit nicht die
Maschenöffnungen durchdringen können, sich wiederaufrichten können und eine erneute
Chance zur Verhakung bekommen.
[0027] Insbesondere können dabei die Ausnehmungen und/oder wellenförmigen Erhebungen einzelner
Stege oder einheitlich ausgebildeter Stegblöcke, die mehrere Stege umfassen, gegeneinander
in Längsrichtung versetzt sein. Dies kann insbesondere deshalb vorteilhaft sein, da
auch Verhakungselemente auf den Trägerbändern oftmals in gegeneinander versetzten
Reihen angeordnet sind.
[0028] Das Montagehilfswerkzeug kann insbesondere einstückig ausgebildet sein, beispielsweise
durch Spritzgießen aus einem geeigneten thermoplastischen Material. Dadurch kann das
Werkzeug besonders einfach in der Herstellung und/oder robust in der Anwendung sein.
[0029] Das Werkzeug kann beispielswese aus POM (Polyoxymethylen), PEEK (Polyetheretherketon),
ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer), PP (Polypropylen), PE (Polyethylen) oder
einer Metalllegierung hergestellt sein. Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist
das gesamte Werkzeug oder zumindest sein Anreiberkopf oder mindestens dessen Stege
aus einem Material hergestellt, welches eine höhere Abriebfestigkeit als das Material
der Verhakungselemente des Pilzkopf- oder Klettbandes aufweist, wie z. B. POM, PEEK
oder eine Metalllegierung. Auf diese Weise kann einer schnellen Abnutzung des Werkzeugs
bei der Anwendung vorgebeugt werden.
[0030] Des Weiteren kann es für die Herstellung und/oder Anwendung des Werkzeugs besonders
günstig sein, wenn einige oder sämtliche seiner Kanten in geeigneter Weise abgerundet
sind. Dadurch kann das Montagehilfswerkzeug beispielsweise bei der Herstellung durch
Spritzgießen einfacher aus einem Formwerkzeug entnommen werden und/oder beim Ziehen
des Anreiberkopfs entlang des Schutznetzes ein Kratzen oder Anecken am Schutznetz
oder einem Fensterrahmen etc. durch etwaige scharfe Steg- oder Basisplattenkanten
vermieden werden. Wenn sämtliche Kanten, insbesondere die der Stege, vorteilhaft verrundet
sind, bleibt das Werkzeug bei seiner bestimmungsgemäßen Verwendung nirgendwo hängen,
und die Stege können wie Schlittschuhe oder Kufen dahingleiten.
[0031] Auf der zweiten, oberseitigen Hauptfläche der Basisplatte können geeignete Anwendungshinweise,
z. B. Richtungspfeile, vorgesehen sein, die anzeigen, in welche Richtung der Anreiberkopf
bei der Anwendung zu führen ist.
[0032] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin auch ein Montageset, welches erstens
ein Schutznetz mit einer Vielzahl von Maschenöffnungen umfasst. Zweitens umfasst es
ein Klett- oder Pilzkopfband mit einem Trägerband und einer Vielzahl von Verhakungselementen,
welche sich von dem Trägerband erstrecken, wobei jedes Verhakungselement an seinem
freien Ende eine Verhakungsgeometrie besitzt, die in Maschenöffnungen des Schutznetzes
befestigend eingreifen können. Drittens umfasst das Montageset ein Montagehilfswerkzeug
der hierin dargelegten Art, das zum Montieren des Schutznetzes in das Klett- oder
Pilzkopfband ausgebildet ist.
[0033] Als Schutznetz werden hierin netzartige Flächengebilde verstanden, die eine Öffnung
ausreichend verschließen sollen, um unerwünschte Stoffe, wie Schwebstaub (Blütenstaub,
Feinstaub etc.), Aerosolpartikel oder Blätter, und/oder Tiere, wie etwa Gliederfüßer
(Insekten, Spinnen etc.) und Nagetiere (Mäuse, Ratten etc.) vom Eindringen durch diese
Öffnung in ein Gebäude oder einen sonstigen Raum abzuhalten.
[0034] Trotz dieser Barrierefunktion können durch die Maschenöffnungen des Schutznetzes
beispielsweise Licht und Frischluft - etwa bei geöffnetem Fenster - in erwünschter
Weise durch diese Öffnung eintreten. Abhängig von der Größe der Maschenöffnungen und
der Stärke der Fäden des Schutznetzes ist auch eine gute Durchsicht durch das Schutznetz
möglich. Das Schutznetz kann beispielsweise in an sich bekannter Weise als ein Gewirk
aus Polyester, kunststoffbeschichteten Fiberglasfasern oder Draht ausgebildet sein.
Falls das Schutznetz aus textilen Materialien besteht, kann dieses beispielsweise
chemisch, thermisch und/oder mechanisch gegen Abnutzung bzw. Belastung in geeigneter
Weise ausgerüstet sein. Die Maschenöffnungen können beispielsweise tetragonale, aber
auch andere, meist polygonale, Formen haben.
[0035] Das Klett- oder Pilzkopfband kann beispielsweise in abwickelbarer Form vorliegen
und einen bandförmigen, länglichen Trägerstreifen umfassen, der z. B. etwa 6 Meter
lang und etwa 9 Millimeter breit sein kann. Die Unterseite des Trägerstreifens kann
insbesondere mit einer klebenden oder selbstklebenden Schicht versehen sein, während
die gegenüberliegende Oberseite eine Vielzahl von Verhakungselementen trägt. Jedes
dieser Verhakungselemente besitzt einen Stamm, der aus dem Träger hervortritt, sowie
eine am freien Ende des Stamms angeordnete Ver-hakungsgeometrie, z. B. in Form eines
Pilzkopfes oder eines Kletthakens.
[0036] Verhakungselemente können dabei insbesondere in versetzten Reihen hintereinander
in Längsrichtung auf dem Träger angeordnet sein. Die Höhe der Verhakungselemente kann
beispielsweise zwischen etwa 1 mm und etwa 3 mm betragen. Eine charakteristische Größe
ist die hierin als Eingriffshöhe bezeichnete Höhe zwischen dem Träger und einer Unterkante
der Verhakungsgeometrie.
[0037] Insbesondere kann die vorbestimmte Überlänge, um welche die Stege in deren Längsrichtung
über die Vorderkante der Basisplatte hinausragen, mindestens der genannten Eingriffshöhe
der Verhakungselemente, vorzugsweise maximal dem 10-fachen dieser Eingriffshöhe, besonders
bevorzugt maximal dem 5-fachen dieser Eingriffshöhe, entsprechen. Alternativ oder
zusätzlich kann das Gleiche auch für eine vorbestimmte Höhe der Stege, um die sie
sich von der ersten Hauptfläche von dieser weg erstrecken, gelten. Dies kann den Montagevorgang
begünstigen.
[0038] Des Weiteren kann der vorbestimmte Abstand zwischen den parallel verlaufenden Stegen
in etwa einem Abstand der Verhakungselemente voneinander in Querrichtung des Trägerbands
oder einem Vielfachen davon entsprechen. Ferner kann eine vorbestimmte Dicke der Stege
quer zu deren Längs- und Höhenrichtung geringer als ein Abstand der Verhakungselemente
voneinander in Querrichtung des Trägerbands und/oder zumindest nicht wesentlich dicker
als die Verhakungselemente gewählt sein. Auch dies kann zu einem wirksamen Montagevorgang
beitragen.
[0039] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner auch ein Verfahren zum Montieren eines
Schutznetzes in ein Klett- oder Pilzkopfband unter Verwendung eines Montagesets der
hierin dargelegten Art. Dabei wird das Schutznetz über das Klett- oder Pilzkopfband
gelegt und das Montagewerkzeug anschließend mit dessen Anreiberkopf in Längs- und/oder
Höhenrichtung seiner Stege, idealerweise übereinstimmend mit einer Längsrichtung des
Klett- oder Pilzkopfbandes, über das Schutznetz und das darunter liegende Klett- oder
Pilzkopfband gezogen, wodurch Fäden, die das Schutznetz ausbilden, zwischen die Verhakungselemente
des Klett- oder Pilzkopfbands und unter Unterkanten von deren Verhakungsgeometrien
gezwungen werden und sich dabei in diesen verhaken können.
[0040] Vorteilhaft kann dabei in Abhängigkeit von gegebenen Platz- und/oder Kraftverhältnissen,
der Anreiberkopf beim Montieren des Schutznetzes in das Klett- oder Pilzkopfband wahlweise
in seiner Parallelstellung gegen das Schutznetz gedrückt wird, in welcher die erste
Hauptfläche der Basisplatte parallel zum Schutznetz ausgerichtet ist, sodass die Stege
mit deren von der ersten Hauptfläche abgewandten freien Unterseiten in deren Längsrichtung
am Schutznetz gleiten, oder aber in seiner Querstellung gegen das Schutznetz gedrückt
werden, in welcher die Basisplatte mit deren Vorderkante zum Schutznetz ausgerichtet
ist, sodass die Stege mit deren über die Vorderkante der Basisplatte hinausragenden
freiliegenden Enden in deren Höhenrichtung am Schutznetz gleiten.
[0041] Weitere Einzelheiten und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von bevorzugten Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Unteransprüchen. Hierbei
können die jeweiligen Merkmale für sich alleine oder zu mehreren in Kombination miteinander
verwirklicht sein. Die Möglichkeiten, die Aufgabe zu lösen, sind nicht auf die Ausführungsbeispiele
beschränkt.
[0042] Die Ausführungsbeispiele sind in den Figuren schematisch dargestellt, wobei die einzelnen
Figuren auch als maßstabsgetreu verstanden werden können. Gleiche Bezugsziffern in
den einzelnen Figuren bezeichnen dabei gleiche oder funktionsgleiche bzw. hinsichtlich
ihrer Funktionen einander entsprechende Elemente. Nicht alle Elemente sind mit Bezugszeichen
versehen. Verschiedene Ansichten gleicher Elemente könnten unterschiedlich skaliert
sein. Im Einzelnen zeigt:
Fig. 1A eine schematische, perspektivische Darstellung eines Montagehilfswerkzeugs
nach einer Ausführung der Erfindung schräg von oben;
Fig. 1B das Werkzeug von Fig. 1A aus einer anderen Perspektive, schräg von unten;
Fig. 1C eine schematische transparente Draufsicht auf das Werkzeug von Fig. 1A und
1B von unten;
Fig. 2A eine schematische, perspektivische Darstellung eines Montagehilfswerkzeugs
nach einer weiteren Ausführung der Erfindung schräg von unten;
Fig. 2B eine schematische Seitenansicht des Werkzeugs von Fig. 2A;
Fig. 3A eine schematische, perspektivische Seitenansicht einer Abwandlung des Montagehilfswerkzeugs
von Fig. 1A; und
Fig. 3B das Werkzeug von Fig. 3A aus einer anderen Perspektive, schräg von oben.
[0043] Fig. 1A zeigt eine schematische, perspektivische Darstellung eines Montagehilfswerkzeugs
1 nach einer Ausführung der Erfindung, das in diesem Beispiel insbesondere zum Montieren
eines Schutznetzes mit einer Vielzahl von Maschenöffnungen an einem Gebäudefenster
durch das eingangs beschriebene Einkletten des Schutznetzes in ein selbstklebendes
Klett- oder Pilzkopfband geeignet ist, wobei das Klett- oder Pilzkopfband in einem
Innenfalz eines rechteckigen Fensterrahmens umlaufend verklebt sein kann.
[0044] Das Werkzeug 1, das auch als Anreiber oder Anreiberbürste bezeichnet werden kann,
ist in diesem Beispiel einstückig ausgebildet und umfasst einen Anreiberkopf 2, von
dem sich ein länglicher Griff 3 erstreckt. An seinem Griff 3 kann das Werkzeug 1 bei
seiner bestimmungsgemäßen Verwendung bequem mit den Fingern einer Hand gehalten werden.
Das Werkzeug 1 kann beispielsweise durch Spritzgießen aus einem geeigneten thermoplastischen
Material, wie beispielsweise POM (Polyoxymethylen) oder PEEK (Polyetheretherketon)
oder einer Metallegierung, hergestellt sein.
[0045] Der Anreiberkopf 2 umfasst eine mit dem Griff 3 verbundene Basisplatte 4 sowie in
diesem Beispiel rein beispielhaft sieben geradlinige Stege 5, die sich von der Basisplatte
4 aus in Fig. 1A nach unten in deren Höhenrichtung erstrecken. Die Basisplatte 4 besitzt
dabei eine erste, bei der bestimmungsgemäßen Verwendung dem Schutznetz zuzuwendende
(d. h. unterseitige) Hauptfläche 6 und eine rückseitige zweite (d. h. oberseitige)
Hauptfläche 7.
[0046] Die Basisplatte 4 ist dabei als eine flache Platte in etwa rechteckiger Form ausgebildet
und besitzt eine Hinterkante 8, von der sich der Griff 3 erstreckt, eine zu der Hinterkante
8 in etwa parallele gegenüberliegende Vorderkante 9 und zwei einander gegenüber liegende,
die Vorderkante 9 mit der Hinterkante 8 verbindende parallele Seitenkanten 10 und
11, die die vier Ränder der rechteckigen Basisplatte 4 bilden, zwischen welchen sich
deren erste, unterseitige Hauptfläche 6 und deren zweite, oberseitige Hauptfläche
7 erstrecken.
[0047] Dabei sind die Stege 5 mit deren Längsrichtung L, die in diesem Beispiel auf der
zweiten Hauptfläche 7 durch einen Doppelpfeil markiert ist, parallel zu den Seitenkanten
10 und 11 der Basisplatte 4 ausgerichtet. Alle Stege 5 erstrecken sich in deren Längsrichtung
L entlang der ersten Hauptfläche 6 der Basisplatte 4 parallel zueinander in einem
gleichen vorbestimmten Abstand voneinander, der idealerweise so bemessen ist, dass
er den Abständen der Verhakungselemente des Klett- oder Pilzkopfbands in dessen Querrichtung
entspricht oder ein Vielfaches davon beträgt. Ebenso wird die Dicke der Stege 5, die
in Richtung parallel zur Vorderkante 9 gemessen wird, geeigneter Weise so bemessen,
dass die Stege 5 mit dieser Dicke zwischen die Verhakungselemente passen oder zumindest
nicht wesentlich dicker sind als diese. Die Höhenrichtung der Stege 5, in welcher
sie sich von der ersten Hauptfläche 6 weg erstrecken, ist dabei geeigneter Weise senkrecht
zu der ersten Hauptfläche 6.
[0048] Insbesondere kann sich die Dicke der Stege 5 dabei in deren Höhenrichtung von der
ersten Hauptfläche 6 weg verjüngen, beispielsweise gleichmäßig. Eine derartige Verjüngung
der Stege 5 zu deren unteren Spitzen hin kann aus den oben genannten Gründen für das
Verkletten des Schutznetzes mit beispielsweise besonders engen Maschenöffnungen im
Klett- oder Pilzkopfband förderlich sein.
[0049] Wie in Fig. 1A gezeigt, ragen dabei die parallel verlaufenden Stege 5 in deren Längsrichtung
L um eine vorbestimmte Überlänge über die Vorderkante 9 der Basisplatte 4 hinaus,
sodass deren entsprechend nach vorn überstehenden Enden 12 auch in der Draufsicht
auf die zweite Hauptfläche 7 der Basisplatte 4 sichtbar sind, also quasi freiliegen.
Dank dieser Ausgestaltung des Werkzeugs 1 ist es damit möglich, das Schutznetz auch
in sonst kaum erreichbaren Ecken eines Tür- oder Fensterfalzes zuverlässig einzureiben.
[0050] Und zwar kann der Anreiberkopf 2 des Werkzeugs 1 beim Montieren des Schutznetzes
in das Klett- oder Pilzkopfband (jeweils in Abhängigkeit von gegebenen Platzverhältnissen
oder dem Kraftaufwand, den der Anwender dabei aufbringen kann) wahlweise in einer
Parallelstellung gegen das Schutznetz gedrückt werden, in welcher die erste Hauptfläche
6 der Basisplatte 4 parallel zum Schutznetz ausgerichtet ist, sodass die Stege 5 mit
deren von der ersten Hauptfläche 6 abgewandten freien Unterseiten 14 in deren Längsrichtung
L am Schutznetz gleiten, oder aber in einer Querstellung gegen das Schutznetz gedrückt
werden, in welcher die Basisplatte 4 mit deren Vorderkante 9 zum Schutznetz ausgerichtet
ist, sodass die Stege 5 mit deren über die Vorderkante 9 der Basisplatte 4 hinausragenden
freiliegenden Enden 12 in deren Höhenrichtung am Schutznetz gleiten.
[0051] Zum bequemen Halten des Griffs 3 beim Ziehen des Anreiberkopfs 2 entlang des Schutznetzes
bei dieser bestimmungsgemäßen Verwendung ist der Griff 3 länglich ausgebildet und
besteht in diesem Beispiel aus einem einzigen geraden Längsabschnitt, der in einer
Projektion auf eine zu der Basisplattenebene senkrechte Ebene in einem stumpfen Winkel
zu der ersten Hauptfläche 6 der Basisplatte 4 steht. Dieser stumpfe Winkel beträgt
in Fig. 1A etwa 155°.
[0052] Wie aus der Darstellung der Fig. 1A erkennbar, sind sämtliche Kanten des Werkzeugs
1, insbesondere die der Stege, vorteilhaft abgerundet ausgeführt. Dadurch kann beispielweise
gewährleistet sein, dass das Werkzeug 1 bei seiner bestimmungsgemäßen Verwendung weder
am Schutznetz noch am Fensterrahmen an irgendwelchen Strukturen in ungünstiger Weise
hängen bleibt oder kratzen kann, und die Stege können wie Schlittschuhe oder Kufen
am Schutznetz gleiten.
[0053] Fig. 1B zeigt das Montagehilfswerkzeug 1 der Fig. 1B aus einer anderen Perspektive
(schräg von unten), die eine bessere Sicht auf dessen Stege 5 bietet. Wie in Fig.
1B besonders gut erkennbar, weisen die von der ersten Hauptfläche 6 abgewandten freien
Unterseiten 14 der Stege 5 bereichsweise Ausnehmungen 15 auf, die geeigneter Weise
so bemessen sind, dass die von den Stegen 5 eventuell plattgedrückten Verhakungselemente,
die somit nicht die Maschenöffnungen des Schutznetzes durchdringen könnten, sich wiederaufrichten
können und eine erneute Chance zur Verhakung bekommen.
[0054] Des Weiteren sind in diesem Beispiel die Ausnehmungen 15 einzelner Stege 5 oder Stegblöcke,
die mehrere Stege 5 umfassen, gegeneinander in Längsrichtung L versetzt. Dies kann
insbesondere deshalb vorteilhaft sein, da auch Verhakungselemente auf den Trägerbändern
oftmals in gegeneinander versetzten Reihen angeordnet sind.
[0055] Fig. 1C zeigt eine schematische, teilweise transparente Darstellung des Werkzeugs
1 von Fig. 1A und 1B in einer Ansicht senkrecht zu der ersten Hauptfläche 6 der Basisplatte
4. In der Ansicht der Fig. 1C ist besonders gut erkennbar, dass bei der spezifischen
Ausgestaltung des Werkzeugs 1 gemäß Fig. 1A-1C sein länglich und durchgehend gerade
ausgebildeter Griff 3 sich in einer Projektion auf eine Basisplattenebene, die hier
die erste Hauptfläche 6 enthält, parallel zur Längsrichtung L der Stege 5 erstreckt.
[0056] Fig. 2A zeigt eine schematische, perspektivische Darstellung eines Montagehilfswerkzeugs
1 nach einer weiteren Ausführung der Erfindung, die alternativ zu der in Fig. 1A gezeigten
Ausgestaltung ist. Das Werkzeug 1 ist in Fig. 2A schräg von unten mit Blick auf die
erste Hauptfläche 6 der Basisplatte 4 gezeigt.
[0057] Das Werkzeug 1 der Fig. 2A unterscheidet sich von demjenigen der Fig. 1A hauptsächlich
dadurch, dass sich sein länglicher gerader Griff 3 in der Projektion auf die genannte
Basisplattenebene im Wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung L der Stege 5 erstreckt.
Dabei ist der Griff 3 mit einer der beiden Seitenkanten 10 oder 11 der auch in diesem
Beispiel rechteckigen Basisplatte 4 verbunden.
[0058] Im Übrigen kann das Werkzeug 1 der Ausführung von Fig. 2A im Wesentlichen der Ausführung
des Werkzeugs 1 von Fig. 1A entsprechen, wobei diesbezüglich auf dessen vorstehende
Beschreibung verwiesen wird. Abweichend davon sind in Fig. 1A rein beispielhaft nur
sechs Stege 5 gezeigt, die ebenfalls rein beispielhaft keine Ausnehmungen an deren
von der ersten Hauptfläche 6 abgewandten freien Unterseiten 14 aufweisen.
[0059] Fig. 2B zeigt ergänzend eine schematische Seitenansicht des Werkzeugs von Fig. 2A,
die die beschriebenen Merkmale des Werkzeugs 1 der Fig. 2A nochmals anhand dieser
anderen Ansicht verdeutlichen.
[0060] Fig. 3A zeigt eine schematische, perspektivische Seitenansicht einer Abwandlung des
Montagehilfswerkzeugs von Fig. 1A. Das Werkzeug 1 ist in Fig. 3A aus einer Seitenrichtung
mit Blick direkt auf eine Seitenkante 10 der Basisplatte 4 eines ersten Anreiberkopfs
2 gezeigt.
[0061] Das Werkzeug 1 der Fig. 3A unterscheidet sich von demjenigen der Fig. 1A erstens
dadurch, dass je ein Anreiberkopf 2 an beiden entgegengesetzten Enden des länglichen
Griffs 3 vorgesehen ist. Rein beispielhaft handelt es sich dabei um identisch ausgebildete
und in identischer Weise mit dem Griff 3 verbundene Anreiberköpfe 2, wobei das ganze
Werkzeug 1 in diesem Beispiel um eine senkrecht zu dem Griff und zu seiner Längserstreckungsrichtung
durch eine Mitte M des Griffs 3 gehende Mittenebene symmetrisch ausgebildet ist. Die
Anreiberköpfe 2 sind dabei ähnlich zu dem Anreiberkopf in Fig. 1A ausgebildet.
[0062] Ein weiterer Unterschied von dem Werkzeug 1 der Fig. 1A besteht darin, dass in Fig.
3A der Griff 3 aus insgesamt drei geraden Grifflängsabschnitten besteht, die zueinander
und zu den Längsrichtungen L der Stege 5 der jeweiligen Anreiberköpfe 2 jeweils einen
stumpfen Winkel bilden, sowohl in einer Projektion auf die oben genannte Basisplattenebene
als auch in einer Projektion auf eine Ebene, die von der Längs- und Höhenrichtung
eines der Stege aufgespannt wird. Dies kann zu einem besonders handlichen Werkzeug
1 beim Montieren von Schutznetzen an Innenfalzen von Fensterrahmen etc. führen.
[0063] Vorteilhaft ist bei dieser Ausgestaltung, dass damit alle vier Fensterrahmenecken
besonders bequem von dem einem oder dem anderen Anreiberkopf 2 erreicht werden können.
Im Übrigen kann das Werkzeug 1 der Ausführung von Fig. 3A im Wesentlichen der Ausführung
des Werkzeugs 1 von Fig. 1A entsprechen, wobei diesbezüglich auf dessen vorstehende
Beschreibung verwiesen wird.
[0064] Fig. 3B zeigt das Werkzeug 1 von Fig. 3A aus einer anderen Perspektive, nämlich schräg
von oben, d. h. mit Blick auf die zweiten, oberseitigen Hauptflächen 7 der beiden
Anreiberköpfe 2.
[0065] Es sind zahlreiche Abwandlungen und Weiterbildungen der beschriebenen Ausführungsbeispiele
verwirklichbar.
Bezugszeichen
[0066]
- 1
- Montagehilfswerkzeug
- 2
- Anreiberkopf
- 3
- Griff
- 4
- Basisplatte
- 5
- Steg, Stege
- 6
- erste Hauptfläche
- 7
- zweite Hauptfläche
- 8
- Hinterkante
- 9
- Vorderkante
- 10
- Seitenkante
- 11
- Seitenkante
- 12
- freiliegende Enden der Stege
- 14
- Unterseiten der Stege
- 15
- Ausnehmung
- L
- Längsrichtung der Stege
- M
- Mitte des Griffs
1. Montagehilfswerkzeug (1) zum Montieren eines Schutznetzes mit einer Vielzahl von Maschenöffnungen
in ein Klett- oder Pilzkopfband mit einer Vielzahl von Verhakungselementen, welche
sich von einem Trägerband erstrecken, wobei jedes Verhakungselement an seinem freien
Ende eine Verhakungsgeometrie besitzt, die in Maschenöffnungen des Schutznetzes befestigend
eingreifen können, wobei
das Montagehilfswerkzeug (1) einen Griff (3) und mindestens einen Anreiberkopf (2)
umfasst,
der jeweilige Anreiberkopf (2) eine mit dem Griff (3) verbundene Basisplatte (4) sowie
mehrere geradlinige Stege (5) aufweist,
die Basisplatte (4) eine erste, dem Schutznetz zuzuwendende Hauptfläche (6) und eine
rückseitige zweite Hauptfläche (7) besitzt, die an einer freistehenden Vorderkante
(9) der Basisplatte (4) enden, und
die Stege (5) in deren Längsrichtung (L) entlang der ersten Hauptfläche (6) parallel
zueinander in einem vorbestimmten Abstand voneinander verlaufen und sich in deren
Höhenrichtung von der ersten Hauptfläche (6) von dieser weg erstrecken,
dadurch gekennzeichnet, dass
die parallel verlaufenden Stege (5) in deren Längsrichtung (L) um eine vorbestimmte
Überlänge über die Vorderkante (9) der Basisplatte (4) hinausragen.
2. Montagehilfswerkzeug (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorderkante (9) der Basisplatte (4) geradlinig ausgebildet ist und sich senkrecht
zu der Längsrichtung (L) der Stege (5) erstreckt und/oder
die Basisplatte (4) in Draufsicht rechteckig ausgebildet ist, indem sie eine zu der
Vorderkante (9) parallele gegenüberliegende Hinterkante (8) und zwei einander gegenüberliegende,
die Vorderkante (9) mit der Hinterkante (8) verbindende Seitenkanten (10, 11) aufweist,
zwischen denen sich die erste Hauptfläche (6) bzw. die zweite Hauptfläche (7) erstrecken,
und/oder
die erste Hauptfläche (6) und/oder die zweite Hauptfläche (7) der Basisplatte (4)
flach oder im Wesentlichen eben ausgebildet sind.
3. Montagehilfswerkzeug (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Griff (3) länglich ausgebildet ist und zumindest einen geraden Grifflängsabschnitt
aufweist, der sich in einer Projektion auf eine Basisplattenebene parallel zur Längsrichtung
(L) der Stege (5) erstreckt,
wobei die Basisplatte (4) in Draufsicht rechteckig ausgebildet sein kann, indem sie
eine zu der Vorderkante (9) parallele gegenüberliegende Hinterkante (8) und zwei einander
gegenüber liegende, die Vorderkante (9) mit der Hinterkante (8) verbindende Seitenkanten
(10, 11) aufweist, wobei der Griff (3) mit der Hinterkante (8) verbunden ist.
4. Montagehilfswerkzeug (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Griff (3) länglich ausgebildet ist und zumindest einen geraden Grifflängsabschnitt
aufweist, der sich in einer Projektion auf eine Basisplattenebene senkrecht zur Längsrichtung
(L) der Stege (5) erstreckt,
wobei die Basisplatte (4) in Draufsicht rechteckig ausgebildet sein kann, indem sie
eine zu der Vorderkante (9) parallele gegenüberliegende Hinterkante (8) und zwei einander
gegenüber liegende, die Vorderkante (9) mit der Hinterkante (8) verbindende Seitenkanten
(10, 11) aufweist, wobei der Griff (3) mit einer der Seitenkanten (10) verbunden ist.
5. Montagehilfswerkzeug (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Griff (3) länglich ausgebildet ist und zumindest einen geraden Grifflängsabschnitt
aufweist, der in einer Projektion auf eine Basisplattenebene in einem stumpfen Winkel
zu den geradlinigen Stegen (L) steht,
wobei die Basisplatte (4) in Draufsicht rechteckig ausgebildet sein kann, indem sie
eine zu der Vorderkante (9) parallele gegenüberliegende Hinterkante (8) und zwei einander
gegenüber liegende, die Vorderkante (9) mit der Hinterkante (8) verbindende Seitenkanten
(10, 11) aufweist, wobei der Griff (3) mit der Hinterkante (8) verbunden ist.
6. Montagehilfswerkzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Griff (3) länglich ausgebildet ist und mit je einem Anreiberkopf (2) an seinen
entgegengesetzten Enden verbunden ist.
7. Montagehilfswerkzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Griff (3) länglich ausgebildet ist und mindestens zwei verschiedene gerade Grifflängsabschnitte
aufweist, die in einer Projektion auf eine Basisplattenebene und/oder in einer Projektion
auf eine Ebene, die von der Längs- und Höhenrichtung der Stege (5) aufgespannt wird,
in einem stumpfen Winkel zueinander stehen, und/oder
der Griff (3) länglich ausgebildet ist und einen sich von seinem freien Ende aus erstreckenden
geraden Grifflängsabschnitt aufweist, der in einer Projektion auf eine zu der Basisplattenebene
senkrechten Ebene in einem stumpfen Winkel zu der ersten Hauptfläche (6) der Basisplatte
(4) steht.
8. Montagehilfswerkzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
von der ersten Hauptfläche (6) abgewandte freie Unterseiten (14) der Stege (5) geradlinig
und parallel zu der ersten Hauptfläche (6) der Basisplatte (4) verlaufen.
9. Montagehilfswerkzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
von der ersten Hauptfläche (6) abgewandte freie Unterseiten (14) der Stege (5) bereichsweise
Ausnehmungen (15) oder wellenförmige Erhebungen zum Aufnehmen und Wiederaufrichten
von durch die Stege (5) plattgedrückten Verhakungselementen aufweisen,
wobei die Ausnehmungen (15) und/oder wellenförmigen Erhebungen einzelner Stege (5)
oder einheitlich ausgebildeter Stegblöcke aus mehreren Stegen (5) gegeneinander in
Längsrichtung (L) versetzt sein können.
10. Montagehilfswerkzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Montagehilfswerkzeug (1) oder zumindest seine Stege (5) einen abriebsfesten Werkstoff
wie POM, PEEK oder eine Metalllegierung umfassen oder daraus bestehen.
11. Montageset, umfassend:
ein Schutznetz mit einer Vielzahl von Maschenöffnungen;
ein Klett- oder Pilzkopfband mit einem Trägerband und einer Vielzahl von Verhakungselementen,
welche sich von dem Trägerband erstrecken, wobei jedes Verhakungselement an seinem
freien Ende eine Verhakungsgeometrie besitzt, die in Maschenöffnungen des Schutznetzes
befestigend eingreifen können; sowie
ein Montagehilfswerkzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das zum Montieren
des Schutznetzes in das Klett- oder Pilzkopfband ausgebildet ist.
12. Montageset nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die vorbestimmte Überlänge, um welche die Stege (5) in deren Längsrichtung (L) über
die Vorderkante (9) der Basisplatte (4) hinausragen, mindestens einer Eingriffshöhe
der Verhakungselemente, die eine Höhe zwischen Unterkanten von deren Verhakungsgeometrien
und dem Trägerband ist, vorzugsweise maximal dem 10-fachen dieser Höhe, besonders
bevorzugt maximal dem 5-fachen dieser Höhe, entspricht.
13. Montageset nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
der vorbestimmte Abstand zwischen den parallel verlaufenden Stegen (5) einem Abstand
der Verhakungselemente voneinander in Querrichtung des Trägerbands oder einem Vielfachen
davon entspricht; und/oder
eine vorbestimmte Höhe der Stege (5), um die sie sich von der ersten Hauptfläche (6)
von dieser weg erstrecken, mindestens einer Eingriffshöhe der Verhakungselemente,
die eine Höhe zwischen Unterkanten von deren Verhakungsgeometrien und dem Trägerband
ist, vorzugsweise maximal dem 10-fachen dieser Höhe, besonders bevorzugt maximal dem
5-fachen dieser Höhe, entspricht; und/oder
eine vorbestimmte Dicke der Stege (5) quer zu deren Längs- und Höhenrichtung geringer
als ein Abstand der Verhakungselemente voneinander in Querrichtung des Trägerbands
und/oder nicht dicker als die Verhakungselemente ist.
14. Verfahren zum Montieren eines Schutznetzes in ein Klett- oder Pilzkopfband unter Verwendung
eines Montagesets nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
wobei das Schutznetz über das Klett- oder Pilzkopfband gelegt wird und das Montagewerkzeug
(1) mit dessen Anreiberkopf (2) in Längs- und/oder Höhenrichtung seiner Stege (5),
übereinstimmend mit einer Längsrichtung des Klett- oder Pilzkopfbandes, über das Schutznetz
und das darunter liegende Klett- oder Pilzkopfband gezogen wird, wodurch Fäden, die
das Schutznetz ausbilden, zwischen die Verhakungselemente des Klett- oder Pilzkopfbands
und unter Unterkanten von deren Verhakungsgeomentrien gezwungen werden und sich dabei
in diesen verhaken.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass, abhängig von gegebenen Platz- und/oder Kraftverhältnissen, der Anreiberkopf (2)
beim Montieren des Schutznetzes in das Klett- oder Pilzkopfband wahlweise
in seiner Parallelstellung gegen das Schutznetz gedrückt wird, in der die erste Hauptfläche
(6) der Basisplatte (4) parallel zum Schutznetz ausgerichtet ist, sodass die Stege
(5) mit deren von der ersten Hauptfläche (6) abgewandten freien Unterseiten (14) in
deren Längsrichtung (L) am Schutznetz gleiten, oder aber
in seiner Querstellung gegen das Schutznetz gedrückt wird, in der die Basisplatte
(4) mit deren Vorderkante (9) zum Schutznetz ausgerichtet ist, sodass die Stege (5)
mit deren über die Vorderkante (9) der Basisplatte (4) hinausragenden freiliegenden
Enden (12) in deren Höhenrichtung am Schutznetz gleiten.