(19) |
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(11) |
EP 3 840 896 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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12.10.2022 Patentblatt 2022/41 |
(22) |
Anmeldetag: 15.08.2019 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP2019/071975 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2020/038832 (27.02.2020 Gazette 2020/09) |
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(54) |
VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUM STEUERN EINES STRECKREDUZIERWALZWERKS ZWECKS WANDDICKENKOMPENSATION
METHOD AND DEVICE FOR CONTROLLING A STRETCH REDUCING ROLLING MILL FOR WALL THICKNESS
COMPENSATION
PROCÉDÉ ET DISPOSITIF DE COMMANDE D'UN LAMINOIR ÉTIREUR-RÉDUCTEUR POUR LA COMPENSATION
DE L'ÉPAISSEUR DE PAROI
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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BA ME |
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Benannte Validierungsstaaten: |
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KH MA MD TN |
(30) |
Priorität: |
20.08.2018 DE 102018214002
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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30.06.2021 Patentblatt 2021/26 |
(73) |
Patentinhaber: SMS Group GmbH |
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40237 Düsseldorf (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- GOHR, Alexander
41061 Mönchengladbach (DE)
- THIEVEN, Peter
52074 Aachen (DE)
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(74) |
Vertreter: Hemmerich & Kollegen |
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Hammerstraße 2 57072 Siegen 57072 Siegen (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A1- 1 611 969 JP-A- S5 325 259
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EP-B1- 1 611 969 US-A- 3 496 745
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern eines Streckreduzierwalzwerks
nach Gattung des unabhängigen Anspruchs 1. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung
eine Steuereinheit für ein Streckreduzierwalzwerk nach Gattung des unabhängigen Anspruchs
7. Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung ein Streckreduzierwalzwerk nach Gattung
des unabhängigen Anspruchs 8.
Stand der Technik
[0002] Bei der Herstellung nahtloser Rohre kommt ein Streckreduzierwalzwerk zum Einsatz,
das mehrere in einer Förderrichtung eines zu walzenden Rohres hintereinander angeordnete
Walzgerüste aufweist. Um eine Verringerung der Wanddicke des Rohres zu erzielen, die
zwangsläufig mit einer Streckung bzw. Verlängerung des Rohres in Axialrichtung einhergeht,
nimmt die Walzgeschwindigkeit der Walzgerüste in der Förderrichtung zu.
[0003] Aufgrund von Schwankungen der Wanddicke des in das Streckreduzierwalzwerk einlaufenden
Walzguts kann auch das gewalzte, aus dem Streckreduzierwalzwerk austretende Walzgut
Schwankungen der Wanddicke aufweisen. Ursächlich für derartige Schwankungen sind beispielsweise
inhomogene Walzbedingungen, wie etwa Änderungen der Walztemperatur, ungleichmäßige
Werkzeug-Abnutzung dem Streckreduzierwalzwerk vorgelagerter Aggregate usw.. Streckreduzierwalzwerke
können aus diesem Grund mit Steuerungssystemen zum Steuern der Wanddicke bzw. Reduzieren
der Schwankungen der Wanddicke während des Walzens des Rohres ausgestattet sein.
[0004] Eine bekannte technische Lösung zur Kompensation von Wanddickenschwankungen besteht
darin, durch eine gezielte Änderung der jeweiligen Drehzahlen der Walzgerüste die
Streckung des zu walzenden Rohres zu beeinflussen. Wird beispielsweise ein in das
Streckreduzierwalzwerk einlaufender Abschnitt des Rohres mit einer relativ zu einem
Sollwert zu großen Wanddicke gewalzt, so kann durch eine steilere Drehzahlkurve, d.h.
steigende Drehzahldifferenzen zwischen benachbarten Walzgerüsten, die momentane Streckung
erhöht und dadurch die Wanddicke stärker reduziert werden. Wird andererseits ein Abschnitt
mit einer relativ zu einem Sollwert zu geringen Wanddicke gewalzt, so kann durch eine
flachere Drehzahlkurve die momentane Streckung im Streckreduzierwalzwerk verringert
werden. Auf diese Weise erfolgt eine Kompensation von Wanddickenschwankungen des in
das Streckreduzierwalzwerk einlaufenden Rohres, so dass eine Vergleichmäßigung der
Wanddicke des aus dem Streckreduzierwalzwerk auslaufenden Rohres und eine Verbesserung
der Walzqualität erreicht werden.
[0005] Eine Steuerung der Drehzahlen der Walzgerüste in Abhängigkeit der Wanddicke des Rohres
setzt voraus, dass einer Steuereinheit für das Streckreduzierwalzwerk eine Information
über die Wanddicke des zu walzenden und/oder des gewalzten Rohres zugeführt wird.
[0006] Die
DE 29 47 233 A1 schlägt eine Regelung vor, die auf einer Messung der Wanddicke des zu walzenden Rohres
vor dem Einlaufen in das Streckreduzierwalzwerk, also vor einer Umformung durch die
Walzgerüste des Streckreduzierwalzwerks, mit einem Isotopen-Strahlungsmessgerät, einer
Messung der Geschwindigkeit des zu walzenden Rohres vor dem Einlaufen in das Streckreduzierwalzwerk
und einer Messung der Geschwindigkeit des gewalzten Rohres nach dem Austreten aus
dem Streckreduzierwalzwerk basiert. Eine derartige Regelung leidet an dem Nachteil,
dass kurzwellige Wanddickenschwankungen mit Ausdehnungen unterhalb der Walzwerklänge
nicht ausgeregelt werden können.
[0007] Die
US 3,496,745 A welche die Basis für die Oberbegriffe der Ansprüche 1, 7 und 8 bildet, schlägt vor,
auf einen Regelkreis zu verzichten, und eine Messung der mittleren Wanddicke und des
Wanddickenverlaufs des zu walzenden Rohres, also nur vor der Umformung durch die Walzgerüste
des Streckreduzierwalzwerks, durchzuführen. Zur Ermittlung des Wanddickenverlaufs
des zu walzenden Rohres wird die momentane Wanddicke des zu walzenden Rohres durch
eine Wanddicken-Messvorrichtung an unterschiedlichen Längspositionen bzw. Längskoordinaten
des Rohres gemessen, und die gemessenen Wanddicken werden in Zuordnung zu den Längspositionen
als Wanddickenverlauf gespeichert. Während des Walzens des Rohres in dem Streckreduzierwalzwerk
stellt eine Steuereinheit gemäß einem Wanddicken-Steuerungsalgorithmus die jeweiligen
Drehzahlen der Walzgerüste des Streckreduzierwalzwerks auf Grundlage des vorab abschließend
durch die Wanddicken-Messvorrichtung ermittelten Wanddickenverlaufs ein, um Wanddickenschwankungen
des zu walzenden Rohres während des Walzens des Rohres im Streckreduzierwalzwerk zu
kompensieren. Die
US 3,496,745 A schlägt zudem vor, dass die Steuereinheit die Kompensation der Wanddickenschwankungen
in Abhängigkeit von einem Signal eines optischen Sensors startet, der innerhalb des
Streckreduzierwalzwerks oder vor dem ersten Walzgerüst des Streckreduzierwalzwerks
angeordnet und zum Detektieren des in Förderrichtung vorderen Endes des Rohres vorgesehen
ist.
[0008] Üblicherweise erfolgt die Ermittlung des Wanddickenverlaufs im Sinne der
US 3,496,745 A nicht unmittelbar vor dem Einfahren des zu walzenden Rohres in die Walzgerüste des
Streckreduzierwalzwerks, sondern prozesstechnisch weit vor dem Streckreduzierwalzwerk,
beispielsweise bevor das zu walzende Rohr in einen dem Streckreduzierwalzwerk vorgelagerten
Wiedererwärmungsofen erwärmt wird. Die Rohrwanddicke verändert sich auf dem Transport
nicht.
[0009] Der für die Detektion des vorderen Endes des Rohres vorgesehene optische Sensor ist
Dampf, Staub und Spritzwasser ausgesetzt, was zu unpräzisen oder fehlerhaften Detektionsergebnissen
führen kann. Wird das vordere Ende des Rohres aufgrund einer Verschmutzung des optischen
Sensors auch nur geringfügig zu spät detektiert, so startet die Steuereinheit die
Steuerung zum Wanddickenausgleich verspätet. In diesem Fall hinken die von der Steuereinheit
veranlassten Drehzahländerungen der Walzgerüste zeitlich hinter der tatsächlichen
Position des Rohres in dem Streckreduzierwalzwerk her, so dass die Wanddicke des gewalzten
Rohres beliebige, unvorhersehbare Schwankungen aufweisen kann.
[0010] Ein weiterer Nachteil des Stands der Technik ist der Umstand, dass die Transport-
bzw. Fördergeschwindigkeit des Rohres in das Streckreduzierwalzwerk nicht unbedingt
konstant ist, sondern sich während des Walzens ändern kann. Damit kann aus dem bloßen
Sensorsignal für das vordere Rohrende und einer theoretischen Fördergeschwindigkeit
nicht präzise ermittelt werden, welcher Abschnitt des Rohres augenblicklich im Streckreduzierwalzwerk
ist.
Offenbarung der Erfindung
[0011] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Steuereinheit zum Steuern eines Streckreduzierwalzwerks sowie ein Streckreduzierwalzwerk
selbst zum Walzen von Rohren bereitzustellen, die eine zuverlässige Kompensation von
Wanddickenschwankungen des zu walzenden Rohres und Wanddicken des gewalzten Rohres
innerhalb eines engen Toleranzbereichs gewährleisten.
[0012] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch ein unten vorgestelltes Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens
ergeben sich aus den Merkmalen der abhängigen Ansprüche 2 bis 6. Die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung wird auch durch eine Steuereinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst.
Außerdem wird die Aufgabe der vorliegenden Erfindung durch ein Streckreduzierwalzwerk
mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen des Streckreduzierwalzwerks
ergeben sich aus den Merkmalen der abhängigen Ansprüche 9 bis 13.
[0013] Zur Lösung der Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird erfinderseitig vorgeschlagen,
dass während der Beförderung des zu walzenden Rohres zu den Walzgerüsten des Streckreduzierwalzwerks
die momentane Position des zu walzenden Rohres relativ zu dem ersten Walzgerüst des
Streckreduzierwalzwerks kontinuierlich durch eine in Förderrichtung des Rohres vor
den Walzgerüsten angeordnete Rohrposition-Messeinrichtung gemessen wird. Die Messwerte
der Rohrposition-Messeinrichtung werden kontinuierlich an die Steuereinheit für das
Streckreduzierwalzwerk übertragen. Die Steuereinheit steuert die jeweiligen Drehzahlen
der Walzgerüste nicht nur auf Grundlage des durch eine Wanddicken-Messeinrichtung
ermittelten Wanddickenverlaufs des zu walzenden Rohres sondern auch auf Grundlage
der kontinuierlich übertragenen Messwerte der Rohrposition-Messeinrichtung, um im
Streckreduzierwalzwerk Wanddickenschwankungen des zu walzenden Rohres zu kompensieren.
[0014] Genauer genommen misst gemäß dem vorgestellten Verfahren die Rohrposition-Messeinrichtung
eine aktuelle Längskoordinate des Rohres kontinuierlich an einem Abschnitt des Rohres,
der momentan noch nicht von dem Streckreduzierwalzwerk gewalzt wird. Während der kontinuierlich
durch die Rohrposition-Messeinrichtung durchgeführten Messungen der aktuellen Längskoordinate
des zu walzenden Rohres wird das Rohr relativ zu der Rohrposition-Messeinrichtung
in der Förderrichtung zum Streckreduzierwalzwerk bewegt. Die Förderrichtung entspricht
der Längsrichtung des Rohres bzw. der Richtung der Längskoordinate des Rohres. Die
Rohrposition-Messeinrichtung ist ausgebildet, während dieser Relativbewegung des Rohres
eine Position des in Förderrichtung vorderen Endes des Rohres, auch Rohrspitze genannt,
und eine Position des hinteren Ende des Rohres, auch Rohrende genannt, zu erfassen
und diesen Positionen entsprechende, gemessene Längskoordinaten zuzuordnen. Die zu
einem Zeitpunkt gemessene Längskoordinate des Rohres repräsentiert die Länge eines
Abschnitts des zu walzenden Rohres, der bereits die durch die Rohrposition-Messeinrichtung
durchgeführte Längskoordinatenmessung durchlaufen hat. Gemäß dem vorgestellten Verfahren
erfolgt somit durch die Rohrposition-Messeinrichtung eine Längenmessung, die aktuell
und mit hoher zeitlicher Auflösung misst, welcher Längsabschnitt bzw. welche Rohrlänge
bereits die Rohrposition-Messeinrichtung passiert hat. Die Rohrposition-Messeinrichtung
überträgt die von ihr ermittelten Messwerte kontinuierlich an die Steuereinheit oder
stellt die Messwerte einer zur Übertragung an die Steuereinheit ausgebildeten Schnittstellenvorrichtung
zur Verfügung.
[0015] Die Rohrposition-Messeinrichtung kann die Längskoordinate des Rohres mittels an sich
bekannter kontinuierlicher Messverfahren, wie beispielsweise ein optisches, elektromagnetisches
und/oder bildgebendes Messverfahren der Rohrlänge, durchführen. Ob die Rohrposition-Messeinrichtung
die Längskoordinate unmittelbar misst oder durch eine mathematische Umformung, beispielsweise
eine ein- oder mehrfache Integration, einer primären Messgröße mittelbar misst, ist
für die vorliegende Erfindung unbeachtlich.
[0016] Die Steuereinheit berechnet aus den kontinuierlich von der Rohrposition-Messeinrichtung
übertragenen Messwerten der Längskoordinate des Rohres die Längsposition des Rohres,
die aktuell in das Streckreduzierwalzwerk eintritt, d.h. momentan in Kontakt mit den
Umformungswalzen des einlaufseitig ersten Walzgerüstes gelangt. Für diese Berechnung
nutzt die Steuereinheit den ihr bekannten Abstand zwischen der Rohrposition-Messeinrichtung
und dem einlaufseitig ersten Walzgerüst des Streckreduzierwalzwerks. Aus den gemessenen
Längskoordinaten der beiden Enden des zu walzenden Rohres kann die Steuereinheit zudem
die Gesamtlänge des zu walzenden Rohres berechnen.
[0017] Aus dem der Steuereinheit bekannten Wanddickenverlauf des zu walzenden Rohres, der
zuvor durch die Wanddicken-Messeinrichtung ermittelt wurde, ermittelt die Steuereinheit
die momentane bzw. aktuelle Wanddicke des Rohres an der Längsposition des Rohres,
die aktuell in das Streckreduzierwalzwerk eintritt. Wenn diese momentane Wanddicke
eine vorgegebene Sollwanddicke überschreitet/unterschreitet, verändert die Steuereinheit
gemäß einem bekannten Walzmodell die Drehzahlen der Walzgerüste im Sinne der oben
erläuterten steileren/flacheren Drehzahlkurven.
[0018] Unter Berücksichtigung des bekannten Abstands zwischen der Rohrposition-Messeinrichtung
und dem einlaufseitig ersten Walzgerüst des Streckreduzierwalzwerks, der Abstände
zwischen den Walzgerüsten des Streckreduzierwalzwerks unter Verwendung mathematischer
Ansätze zur Modellierung des Füllverhaltens innerhalb der Kontaktzonen zwischen Rohr
und den Walzen der Walzgerüste verwendet die Steuereinheit die wie oben beschrieben
ermittelte aktuelle Längsposition des Rohres, um die momentane Materialverteilung
des Rohres auf der Einlaufseite, innerhalb des Streckreduzierwalzwerks und gegebenenfalls
auch auf der Auslaufseite des Streckreduzierwalzwerks zu ermitteln. Im Besonderen
wird der Anteil des Rohres ermittelt, der innerhalb des Streckreduzierwalzwerks ist.
[0019] Unter dem Begriff der kontinuierlichen Messung der Längskoordinate des Rohres wird
verstanden, dass während der Relativbewegung zwischen der Rohrposition-Messeinrichtung
und dem diese passierenden Rohr mehrfach eine Messung durch die Rohrposition-Messeinrichtung
vorgenommen wird, um zu messen, wie lang der Abschnitt des Rohres momentan ist, der
bereits die Rohrposition-Messeinrichtung passiert hat. Diese Messungen können zeitkontinuierlich
oder zeitdiskret zu definierten Zeitpunkten erfolgen. Unter dem Begriff der kontinuierlichen
Messung der Längskoordinate des Rohres wird hingegen nicht verstanden, dass nur die
Rohrspitze des zu walzenden Rohres detektiert wird, und die Detektion an die Steuereinheit
gemeldet wird.
[0020] Da bei dem vorgeschlagenen Verfahren die aktuelle Position des Rohres vor und in
dem Streckreduzierwalzwerk mit hoher Genauigkeit ermittelt und der Steuereinheit zusätzlich
zu dem ermittelten Wanddickenverlauf separat zugeführt wird, kann die Steuereinheit
die jeweiligen Drehzahlen der Walzgerüste präzise steuern, um Wanddickenschwankungen
des in das Streckreduzierwalzwerk einfahrenden Rohres zu kompensieren, so dass das
gewalzte Rohr nur sehr geringe Wanddickenschwankungen innerhalb eines engen Toleranzbereichs
aufweist.
[0021] In Entsprechung zu dem vorgestellten Verfahren wird zudem ein Streckreduzierwalzwerk
zum Walzen von Rohren im Sinne der Erfindung vorgestellt, mit dem dieselben Vorteile
wie mit dem vorgestellten Verfahren realisiert werden können. Das Streckreduzierwalzwerk
weist mehrere in einer Förderrichtung eines zu walzenden Rohres hintereinander angeordnete
Walzgerüste auf. Zudem ist das Streckreduzierwalzwerk gekoppelt oder versehen mit
einer in der Förderrichtung vor den Walzgerüsten angeordneten Wanddicken-Messeinrichtung
zum Ermitteln eines Wanddickenverlaufs des zu walzenden Rohres und mit einer Steuereinheit
zum Steuern jeweiliger Drehzahlen der Walzgerüste während des Walzens des Rohres auf
Grundlage des ermittelten Wanddickenverlaufs, um Wanddickenschwankungen des Rohres
zu kompensieren. Ferner ist das Streckreduzierwalzwerk gekoppelt oder versehen mit
einer in der Förderrichtung vor den Walzgerüsten angeordneten Rohrposition-Messeinrichtung
zum kontinuierlichen Messen einer aktuellen Längskoordinate des Rohres und zum Übertragen
der Messwerte der aktuellen Längskoordinate des Rohres an die Steuereinheit. Zudem
ist die Steuereinheit ausgebildet, die Drehzahlen der Walzgerüste während des Walzens
des Rohres auch auf Grundlage der empfangenen Messwerte der aktuellen Längskoordinate
des Rohres zu steuern, um Wanddickenschwankungen des Rohres zu kompensieren.
[0022] Zudem wird erfindungsgemäß eine Steuereinheit für das oben vorgestellte Streckreduzierwalzwerk
vorgestellt. Die Steuereinheit ist ausgebildet zum Steuern jeweiliger Drehzahlen der
Walzgerüste auf Grundlage eines durch eine Wanddicken-Messeinrichtung vor dem Walzen
ermittelten Wanddickenverlaufs des zu walzenden Rohres, um Wanddickenschwankungen
des Rohres zu kompensieren. Die Steuereinheit ist ferner ausgebildet zum Empfangen
von Messwerten einer durch eine in Förderrichtung vor den Walzgerüsten angeordneten
Rohrposition-Messeinrichtung kontinuierlich gemessenen aktuellen Längskoordinate des
Rohres. Außerdem ist die Steuereinheit ausgebildet, die Drehzahlen der Walzgerüste
während des Walzens des Rohres auch auf Grundlage der empfangenen Messwerte der aktuellen
Längskoordinate des Rohres zu steuern, um Wanddickenschwankungen des Rohres zu kompensieren.
[0023] Verfahrensbasiert vorgestellte Merkmale der vorgestellten Erfindung sollen auch für
die vorgestellten Vorrichtungen, also die Steuereinheit und das Streckreduzierwalzwerk,
gelten und beanspruchbar sein und umgekehrt. Zudem umfasst die Erfindung beliebige
Kombinationen der hier vorgestellten Weiterbildungen und Fortbildungen im Rahmen der
Ansprüche.
[0024] In einer Weiterbildung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass die Steuereinheit
ein Walzen, konkret die jeweiligen Drehzahlen der Walzgerüste, eines ersten Abschnitts
des Rohres auf Grundlage von Messwerten der Längskoordinate des Rohres steuert, während
die Rohrposition-Messeinrichtung die aktuelle Längskoordinate des Rohres an einem
zweiten Abschnitt des Rohres kontinuierlich misst.
[0025] Dieser Weiterbildung des Verfahrens entspricht eine Weiterbildung des vorgestellten
Streckreduzierwalzwerks, bei dem ein Förderweg des zu walzenden Rohres von der Rohrposition-Messeinrichtung
zu einem in der Förderrichtung ersten Walzgerüst des Streckreduzierwalzwerks kürzer
als eine Gesamtlänge des zu walzenden Rohres ist. In einer Fortbildung dieser Weiterbildung
ist der Förderweg kürzer als die Hälfte der Gesamtlänge des zu walzenden Rohres. In
einer weiteren Fortbildung dieser Weiterbildung ist der Förderweg kürzer als ein Viertel
der Gesamtlänge des zu walzenden Rohres.
[0026] Durch die gleichzeitige Messung der Längskoordinate des Rohres an einem hinteren
Abschnitt des Rohres und die Steuerung der Drehzahlen der Walzgerüste auf Grundlage
der bereits vorhandenen Messwerte der Längskoordinate während des Walzens eines vorderen
Abschnitts des Rohres hat die Steuereinheit eine besonders präzise Kenntnis über die
aktuelle Position des Rohres und kann daher die Drehzahlen der Walzgerüste besonders
exakt an die aktuelle Wanddicke, die der Steuereinheit aus dem ermittelten Wanddickenverlauf
bekannt ist, bei der aktuellen Position anpassen. Daher wird eine besonders hohe Kompensation
der Wanddickenschwankungen des einlaufenden Rohres erreicht. Die Genauigkeit der Kompensation
der Wanddickenschwankungen des zu walzenden Rohres ist umso höher, je kürzer der Förderweg
bzw. Abstand zwischen der Rohrposition-Messeinrichtung und ersten Walzgerüst ist,
in das das zu walzende Rohr einläuft.
[0027] In einer Weiterbildung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass die Steuereinheit
ein Walzen, konkret die jeweiligen Drehzahlen der Walzgerüste, eines ersten Abschnitts
des Rohres steuert, während die Wanddicken-Messeinrichtung einen Wanddickenverlauf
an einem zweiten Abschnitt des Rohres ermittelt.
[0028] Dieser Weiterbildung des vorgestellten Verfahrens entspricht eine Weiterbildung des
vorgestellten Streckreduzierwalzwerks, bei dem ein Förderweg des zu walzenden Rohres
von der Wanddicken-Messeinrichtung zu einem in der Förderrichtung ersten Walzgerüst
des Streckreduzierwalzwerks kürzer als eine Gesamtlänge des zu walzenden Rohres ist.
[0029] In einer Fortbildung dieser Weiterbildung ist der Förderweg bzw. Abstand von der
Wanddicken-Messeinrichtung zu dem ersten Walzgerüst kürzer als die Hälfte der Gesamtlänge
des zu walzenden Rohres. In einer weiteren Fortbildung dieser Weiterbildung ist dieser
Förderweg kürzer als ein Viertel der Gesamtlänge des zu walzenden Rohres.
[0030] Durch die gleichzeitige Ermittlung des Wanddickenverlaufs des Rohres an einem hinteren
Abschnitt des Rohres und die Steuerung der Drehzahlen der Walzgerüste auf Grundlage
der bereits vorhandenen Messwerte der Längskoordinate und des partiell ermittelten
Wanddickenverlaufs während des Walzens eines vorderen Abschnitts des Rohres hat die
Steuereinheit eine besonders präzise Kenntnis über die aktuelle Position des Rohres
und kann daher die Drehzahlen der Walzgerüste besonders exakt an die aktuelle Wanddicke,
die der Steuereinheit aus dem partiell ermittelten Wanddickenverlauf bekannt ist,
bei der aktuellen Position anpassen. Daher wird eine ganz besonders präzise Kompensation
der Wanddickenschwankungen des einlaufenden Rohres erreicht. Die Genauigkeit der Kompensation
der Wanddickenschwankungen des zu walzenden Rohres ist umso höher, je kürzer der Förderweg
bzw. Abstand zwischen der Wanddicken-Messeinrichtung und dem ersten Walzgerüst ist,
in das das zu walzende Rohr einläuft.
[0031] Gemäß einer Weiterbildung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass die durch
die Rohrposition-Messeinrichtung gemessenen Messwerte der Längskoordinate des Rohres
für die Ermittlung des Wanddickenverlaufs und für die Übertragung an die Steuereinheit
verwendet werden. Die durch die Wanddicken-Messeinrichtung gemessenen Wanddicken werden
also mit den durch die Rohrposition-Messeinrichtung gemessenen Werten der Längskoordinate
des Rohres verknüpft, die auch an die Steuereinheit übertragen werden. Die Wanddicke
des zu walzenden Rohres wird bevorzugt aktuell an der Längsposition des zu walzenden
Rohres gemessen, die aktuell von der Rohrposition-Messeinrichtung als aktuelle Längskoordinate
gemessen wird.
[0032] Dieser Weiterbildung des Verfahrens entspricht eine Weiterbildung des vorgestellten
Streckreduzierwalzwerks, bei dem die Rohrposition-Messeinrichtung und die Wanddicken-Messeinrichtung
ausgebildet sind zum gleichzeitigen Vermessen desselben zu walzenden Rohres. In einer
Fortbildung dieser Weiterbildung sind die Rohrposition-Messeinrichtung und die Wanddicken-Messeinrichtung
als eine einzige integrierte Vorrichtung ausgebildet, die die aktuelle Längskoordinate
des zu walzenden Rohres und die bei dieser Position bzw. Längskoordinate vorliegende
Wanddicke misst, diese Messwerte zu einem Wanddickenverlauf kombiniert, und den Wanddickenverlauf
und die gemessenen Werte der Längskoordinate an die Steuereinheit überträgt.
[0033] Besonders bevorzugt sind die Wanddicken-Messeinrichtung und die Rohrposition-Messeinrichtung
des vorgestellten Streckreduzierwalzwerks in einer einzigen Messvorrichtung integriert,
die derart angeordnet ist, dass ein Abschnitt des zu walzenden Rohres bezüglich der
Wanddicke und Längskoordinate vermessen wird, während ein bereits vermessener Abschnitt
des Rohres unter Steuerung der Steuereinheit auf Grundlage der gemessenen Wanddicken
und Längskoordinaten gewalzt wird, um Wanddickenschwankungen des zu walzenden Rohres
zu kompensieren.
[0034] Mit diesen Weiterbildungen wird eine besonders präzise Zuordnung zwischen den gemessenen
Wanddicken und den gemessenen Längskoordinaten ermittelt, was in einer besonders präzisen
Kompensation von Wanddickenschwankungen unter der Steuerung der Steuereinheit resultiert.
[0035] Gemäß einer Weiterbildung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass die Rohrposition-Messeinrichtung
die Längskoordinate des Rohres, deren Messwert an die Steuereinheit übertragen werden
soll, erst dann misst, wenn die Wanddicken-Messeinrichtung den Wanddickenverlauf über
die gesamte Länge des zu walzenden Rohres ermittelt hat.
[0036] Dieser Weiterbildung des Verfahrens entspricht eine Weiterbildung des vorgestellten
Streckreduzierwalzwerks, bei dem eine Länge eines Förderwegs des zu walzenden Rohres
zwischen der Wanddicken-Messeinrichtung und der Rohrposition-Messeinrichtung bzw.
dem ersten Walzgerüst größer als eine Gesamtlänge des zu walzenden Rohres ist.
[0037] Diese Weiterbildungen bieten den Vorteil, dass ein konventionelles bestehendes Streckreduzierwalzwerk,
bei dem der Abstand zwischen der Wanddicken-Messeinrichtung und dem ersten Walzgerüst,
in das das zu walzende Rohr zuerst einläuft, deutlich größer als die Gesamtlänge des
zu walzenden Rohres ist, einfach im Sinne der vorliegenden Erfindung verbessert werden
kann, indem zwischen der Wanddicken-Messeinrichtung und dem ersten Walzgerüst die
oben beschriebene Rohrposition-Messeinrichtung mit geringem Abstand zu dem ersten
Walzgerüst einfügt wird.
[0038] Gemäß einer Weiterbildung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass die Steuereinheit
Drehzahlen der Walzgerüste auch auf Grundlage von Signalen von innerhalb des Streckreduzierwalzwerks
und/oder in der Förderrichtung des Rohres hinter dem Streckreduzierwalzwerk angeordneten
Sensoren steuert, um während des Walzens Wanddickenschwankungen des Rohres zu kompensieren.
Durch die zusätzlichen Sensoren wird die Genauigkeit des Verfahrens und dessen Zuverlässigkeit
noch weiter gesteigert, insbesondere wenn kurze Rohre gewalzt werden. Dann hat nämlich
unter Umständen das Mutterrohr die Rohrpositions-Messeinrichtung bereits verlassen,
während das vordere Rohrende das Streckreduzierwalzwerk noch nicht verlassen hat.
Durch die zusätzlichen Sensoren wird der tatsächliche Vorschub des Rohres erfasst
und kann von der Steuerung berücksichtigt werden.
[0039] Dieser Weiterbildung des Verfahrens entspricht eine Weiterbildung des vorgestellten
Streckreduzierwalzwerks, das an oder zwischen den Walzgerüsten und/oder in der Förderrichtung
des Rohres hinter dem Streckreduzierwalzwerk mit Sensoren gekoppelt oder versehen
ist. Die Sensoren sind bevorzugt als Annäherungssensoren ausgebildet, um die aktuelle
Position des Rohres im Bereich der Walzgerüste und/oder nach dem Ausfahren aus dem
letzten Walzgerüst möglichst exakt zu erfassen. Die Steuereinheit ist dann ausgebildet
zum Steuern der Drehzahlen der Walzgerüste auch auf Grundlage der Signale der Sensoren,
um während des Walzens Wanddickenschwankungen des Rohres zu kompensieren.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0040] Zur Verdeutlichung des vorgeschlagenen Verfahrens und des vorgeschlagenen Streckreduzierwalzwerks
werden nun Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung mit Verweis auf die folgenden
Figuren vorgestellt.
- Fig. 1
- veranschaulicht schematisch ein Streckreduzierwalzwerk mit einer Wanddicken-Messeinrichtung
und einem Annäherungssensor vor den Walzgerüsten, das aus Erfindersicht einen Ausgangspunkt
für die in Fig. 2 und Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiele darstellt.
- Fig. 2
- veranschaulicht schematisch ein Streckreduzierwalzwerk eines Ausführungsbeispiels
mit einer Wanddicken-Messeinrichtung und einer separaten Rohrposition-Messeinrichtung
vor den Walzgerüsten.
- Fig. 3
- veranschaulicht schematisch ein Streckreduzierwalzwerk eines Ausführungsbeispiels
mit einer integrierten Wanddicken-Messeinrichtung und Rohrposition-Messeinrichtung
vor den Walzgerüsten.
[0041] In den Figuren sind identische oder ähnliche Komponenten figurenübergreifend mit
denselben Bezugszeichen bezeichnet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung
[0042] Zur besseren Verdeutlichung der Ausführungsbeispiele wird zunächst mit Verweis auf
Fig. 1 ein Streckreduzierwalzwerk mit einer Wanddicken-Messeinrichtung und einem Annäherungssensor
vor den Walzgerüsten vorgestellt, das aus Erfindersicht den Stand der Technik und
den Ausgangspunkt für die in Fig. 2 und Fig. 3 veranschaulichten Ausführungsbeispiele
der Erfindung darstellt.
[0043] In Fig. 1 ist der Ablauf der Rohrvermessung (siehe Phase A) und des Rohrwalzens (siehe
Phase B) schematisch dargestellt. In einer Phase A, die zeitlich deutlich vor dem
Einfahren des zu walzenden Rohres in die Walzgerüste liegt, wird das zu walzende Roh
6 in seiner Längsrichtung durch die Wanddicken-Messeinrichtung 2-2 geführt, die radiometrisch
während der Rohrbewegung eine aktuelle Wanddicke s des Rohres 6 misst und an eine
Auswerteeinheit 3 überträgt. Zusammen mit der Messung der aktuellen Wanddicke s erfolgt
eine Messung der aktuellen Längskoordinate Ix des Rohres 6 in einer Rohrposition-Messeinrichtung
2-1 während des Durchlaufs des Rohres 6 durch die Wanddicken-Messeinrichtung 2-2.
Die Messung der aktuellen Längskoordinate Ix kann beispielsweise optisch erfolgen,
wie in Fig. 1 veranschaulicht. Die Auswerteeinheit 3 ordnet die gemessenen aktuellen
Wanddicken s und die gemessenen aktuellen Längspositionen Ix des zu walzenden Rohres
6, an denen die Wanddickenmessungen durchgeführt werden, einander zu und ermittelt
somit einen Wanddickenverlauf 4 des zu walzenden Rohres 6. Aus den gemessenen aktuellen
Längskoordinaten des vorderen und hinteren Rohrendes ermittelt die Auswerteeinheit
3 zudem die Gesamtrohrlänge Iges des zu walzenden Rohres 6.
[0044] Der ermittelte Wanddickenverlauf 4 und die ermittelte Gesamtrohrlänge Iges werden
von der Auswerteeinheit an eine Steuereinheit 1 für das Streckreduzierwalzwerk übertragen.
Die bezüglich Fig. 1 erläuterte Messung der aktuellen Längskoordinate Ix des Rohres
6 dient ausschließlich der Ermittlung des Wanddickenverlaufs 4, und die Messwerte
der aktuellen Längskoordinate Ix werden nicht separat an die Steuereinheit 1 übertragen.
Die Steuereinheit 1 ist ausgebildet zum Steuern der jeweiligen Drehzahlen der Walzgerüste
7 bzw. ihrer Arbeitswalzen auf Grundlage des von der Auswerteeinheit 3 ermittelten
und übertragenen Wanddickenverlaufs 4. Nach der Ermittlung des Wanddickenverlaufs
4 wird das zu walzende Rohr 6 einem (nicht veranschaulichten) Wiedererwärmungsofen
und anschließend, in Fig. 1 als Phase B für dasselbe Rohr 6 eingezeichnet, den Walzgerüsten
7 des Streckreduzierwalzwerks zugeführt. Zur Erfassung der Ankunft des zu walzenden
Rohres 6 bei dem Streckreduzierwalzwerk ist ein als Fotozelle ausgebildeter Annäherungssensor
5 mit einem Abstand a vor den Walzgerüsten 7 des Streckreduzierwalzwerks angeordnet.
Der Annäherungssensor 5 erfasst die Ankunft der Rohrspitze des zu walzenden Rohres
6 und meldet den Detektionszeitpunkt t0 an die Steuereinheit 1, woraufhin die Steuereinheit
1 ab diesem Zeitpunkt t0 fortlaufend die Zeit t misst. Der Abstand a zwischen dem
Annäherungssensor 5 und dem ersten Walzgerüst 7-1 ist der Steuereinheit 1 bekannt.
Die Annäherungsgeschwindigkeit v des Rohres 6 zu dem ersten Walzgerüst 7-1 ist der
Steuereinheit 1 ebenfalls bekannt. Die Annäherungsgeschwindigkeit v kann ein vorgegebener
Wert sein oder kann während des Betriebs zum Beispiel aus den Drehzahlen der Rollgangsmotoren
abgeleitet werden.
[0045] Für die Steuerung der Drehzahlen der Walzgerüste 7 während des Durchlaufs des Rohres
durch die Walzgerüste 7 benötigt die Steuereinheit 1 eine aktuelle Positionsinformation,
welche Stelle bzw. Längsposition des zu walzenden Rohres aktuell das erste Walzgerüst
7-1 erreicht. Mit dieser aktuellen Positionsinformation ermittelt die Steuereinheit
1 aus dem zuvor ermittelten Wanddickenverlauf 4 des zu walzenden Rohres 6, ob die
Stelle des Rohres, die aktuell in das erste Walzgerüst 7-1 einläuft, eine von der
Sollwanddicke abweichende Wanddicke s hat, was eine Veränderung der Drehzahlen der
Walzgerüste erforderlich macht. Die Steuereinheit 1 bestimmt die erforderlichen Drehzahlveränderungen
mit Hilfe eines an sich bekannten Algorithmus, wobei das Ausmaß der Drehzahlveränderungen
von der Größe der Wanddickenabweichung abhängt. Die Steuereinheit ermittelt die aktuell
in das erste Walzgerüst 7-1 einfahrende Position bzw. Längskoordinate Ix des Rohres
als:

[0046] Diese Berechnungsvorschrift liefert Positionswerte für Ix in den Grenzen von 0 ≤
Ix ≤ Iges.
[0047] Bei der in Fig. 1 veranschaulichten Steuerung der Drehzahlen der Walzgerüste 7 zwecks
Kompensation von Wanddickenschwankungen des zu walzenden Rohres wird die aktuell in
das erste Walzgerüst 7-1 einfahrende Längskoordinate Ix indirekt bestimmt, nämlich
durch Messung der Zeit t seit dem durch den Annäherungssensor 5 bestimmten Zeitpunkt
t0 und durch Verwendung der Annäherungsgeschwindigkeit v des Rohres 6.
[0048] In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel eines vorgeschlagenen Streckreduzierwalzwerks
veranschaulicht, das aus einer Modifizierung der in Fig. 1 veranschaulichten Struktur
hervorgeht. Die Ermittlung des Wanddickenverlaufs 4 erfolgt bei dem in Fig. 2 veranschaulichten
Ausführungsbeispiel wie bereits mit Verweis auf Fig. 1 erläutert, so dass auf eine
erneute Erläuterung verzichtet wird. Anstelle des in Fig. 1 veranschaulichten Annäherungssensors
5 zum Detektieren der Rohrspitze ist aber bei dem in Fig. 2 veranschaulichten Ausführungsbeispiel
eine Rohrposition-Messeinrichtung 8 vorgesehen, die kontinuierlich und mit hoher zeitlicher
Auflösung die aktuelle Längskoordinate Ix des Rohres 6 bzw. die Rohrlänge l×1 misst,
die bereits die Rohrposition-Messeinrichtung 8 passiert hat. Die Rohrposition-Messeinrichtung
8 ist in einem Abstand a vor dem ersten Walzgerüst 7-1 des Streckreduzierwalzwerks
angeordnet und misst kontinuierlich die aktuelle Längskoordinate Ix des Rohres. Die
Messwerte der Rohrposition-Messeinrichtung 8 werden kontinuierlich an die Steuereinheit
1A übertragen. Die Steuereinheit 1A ermittelt die aktuell in das erste Walzgerüst
7-1 einfahrende Position bzw. Längskoordinate des Rohres 6 als:

[0049] Diese unmittelbare Ermittlung der aktuell in das erste Walzgerüst 7-1 einfahrenden
Längsposition des Rohres 6 bietet den Vorteil einer höheren Genauigkeit der Positionsbestimmung
des Rohres als bei der in Fig. 1 veranschaulichten Struktur. Da die in das erste Walzgerüst
7-1 einfahrende Position des Rohres gemäß dem Ausführungsbeispiel von Fig. 2 sehr
genau bestimmt werden kann, kann die Steuereinheit 1A die aktuelle Wanddicke s des
Rohres an dieser Position sehr genau aus dem ermittelten Wanddickenverlauf 4 bestimmen
und kann daher auch die Drehzahlen der Walzgerüste 7 sehr präzise auf Grundlage der
ermittelten aktuellen Wanddicke steuern.
[0050] Der wesentliche Unterschied zwischen den in Fig. 1 und Fig. 2 veranschaulichten Streckreduzierwalzwerken
mit vorlagerten Messeinrichtungen besteht darin, dass bei dem in Fig. 2 veranschaulichten
Ausführungsbeispiel die Messwerte der aktuellen Längsposition des zu walzenden Rohres
kontinuierlich an die Steuereinheit 1A übertragen werden, und die Steuereinheit 1A
die Drehzahlen der Walzgerüste auch auf Grundlage dieser Messwerte steuert, um Wanddickenschwankungen
des zu walzenden Rohres zu kompensieren.
[0051] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 bietet zudem ein besonders große Fähigkeit zur
Kompensation von Wanddickenschwankungen des zu walzenden Rohres, wenn die Rohrposition-Messeinrichtung
8 die aktuelle Längskoordinate eines hinteren Abschnitts des Rohres misst, während
die Steuereinrichtung 1A gleichzeitig die Drehzahlen der Walzgerüste 7 während des
Walzens eines vorderen Abschnitts des Rohres steuert. In diesem Fall ist der Förderweg
des Rohres von der Rohrposition-Messeinrichtung 8 zu dem ersten Walzgerüst 7-1 des
Streckreduzierwalzwerks kürzer als die Gesamtlänge Iges des zu walzenden Rohres 6.
[0052] Das in Fig. 2 veranschaulichte Ausführungsbeispiel findet bevorzugt Anwendung, wenn
ein Streckreduzierwalzwerk mit einer bereits bestehenden Wanddicken-Messeinrichtung,
die das zu walzende Rohr weit vor dem Einfahren in die Walzgerüste vermisst, hinsichtlich
der Präzision der Kompensation von Wanddickenschwankungen verbessert werden soll.
[0053] Fig. 3 veranschaulicht ein weiteres Ausführungsbeispiel eines vorgeschlagenen Streckreduzierwalzwerks,
bei dem im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel von Fig. 2 eine Wanddicken-Messeinrichtung
9 nah vor dem ersten Walzgerüst 7-1 des Streckreduzierwalzwerks angeordnet ist. Der
Förderweg des zu walzenden Rohres von der Wanddicken-Messeinrichtung 9 zu dem ersten
Walzgerüst 7-1 ist kürzer als die Gesamtlänge Iges des zu walzenden Rohres 6. Das
Rohr ist bevorzugt für den überwiegenden Teil der Walzzeit gleichzeitig in der Wanddicken-Messeinrichtung
9 und den Walzgerüsten 7 des Streckreduzierwalzwerks. Die Rohrposition-Messeinrichtung
8 ist bevorzugt zusammen mit der Wanddicken-Messeinrichtung 9 als eine integrierte
Vorrichtung 10 ausgebildet, so dass die Rohrposition-Messeinrichtung 8 und die Wanddicken-Messeinrichtung
10 das Rohr 6 gleichzeitig vermessen.
[0054] Wie in Fig. 3 veranschaulicht, werden die Messwerte der Rohrposition-Messeinrichtung
8 gedoppelt und gleichzeitig der Auswerteeinheit 3 zur Ermittlung des Wanddickenverlaufs
4 und der Steuereinheit 1B zum Steuern der Drehzahlen der Walzgerüste zugeführt. Während
die Rohrposition-Messeinrichtung 8 kontinuierlich die Längskoordinate Ix misst und
einen entsprechenden Datenstrom kontinuierlich an die Steuereinheit 1B überträgt,
überträgt die Auswerteeinheit 3 kontinuierlich einen Datenstrom an die Steuereinheit
1B, der den ermittelten Wanddickenverlauf 4 des bereits vermessenen Rohrabschnitts
repräsentiert. Wie bereits mit Verweis auf Fig. 2 erläutert, ermittelt die Steuereinheit
1B, unter Berücksichtigung des bekannten Abstands a der integrierten Vorrichtung 10
der Rohrposition-Messeinrichtung und der Wanddicken-Messeinrichtung zu dem ersten
Walzgerüst 7-1, aus der aktuell von der Rohrposition-Messeinrichtung übertragenen
gemessenen Längenkoordinate des Rohres, welche Rohrposition bzw. Rohrkoordinate aktuell
in das erste Walzgerüst einläuft, und welcher Rohrabschnitt bereits in die Walzgerüste
7 eingefahren ist. Zugleich ermittelt die Steuereinheit 1B aus dem Datenstrom des
Wanddickenverlaufs 4 die aktuelle Wanddicke an der Rohrposition, die aktuell in das
erste Walzgerüst 7-1 einläuft, und berechnet auf Grundlage dieser Daten gegebenenfalls
erforderliche Drehzahlkorrekturen, damit die Wanddickenschwankungen des zu walzenden
Rohres während des Walzens korrigiert werden.
[0055] Das in Fig. 3 veranschaulichte Ausführungsbeispiel bietet eine besondere große Präzision
bezüglich der Kompensation von Wanddickenschwankungen des zu walzenden Rohres, da
die aktuelle Wanddicke und die aktuelle Längskoordinate des Rohres in einem geringen
Abstand zu dem ersten Walzgerüst gemessen werden, während zugleich ein vorderer Abschnitt
des Rohres gewalzt wird.
Bezugszeichenliste
[0056]
- 1, 1A, 1B
- Steuereinheit
- 2-1
- Rohrposition-Messeinrichtung
- 2-2
- Wanddicken-Messeinrichtung
- 3
- Auswerteeinheit
- 4
- ermittelter Wanddickenerlauf
- 5
- Annäherungssensor
- 6
- Rohr
- 7
- Walzgerüste
- 7-1
- erstes Walzgerüst
- 8
- Rohrposition-Messeinrichtung
- 9
- Wanddicken-Messeinrichtung
- 10
- integrierte Messvorrichtung
- a
- Abstand zwischen Annäherungssensor bzw. Rohrposition-Messeinrichtung und erstem Walzgerüst
- Iges
- Gesamtlänge des Rohres
- Ix
- Längskoordinate
- l×1
- von Rohrposition-Messeinrichtung bereits vermessene Rohrlänge
- s
- Wanddicke des Rohres
- t0
- Zeitpunkt der Rohrspitzendetektion
- t
- aktuelle Zeit
- v
- Annäherungsgeschwindigkeit des Rohres
1. Verfahren zum Steuern eines Streckreduzierwalzwerks zum Walzen von Rohren, das mehrere
in einer Förderrichtung eines zu walzenden Rohres (6) hintereinander angeordnete Walzgerüste
(7) aufweist, wobei eine Wanddicken-Messeinrichtung (2-2, 9) einen Wanddickenverlauf
(4) des zu walzenden Rohres (6) vor dem Walzen ermittelt, und eine Steuereinheit (1,
1A, 1B) jeweilige Drehzahlen der Walzgerüste (7) während des Walzens des Rohres auf
Grundlage des ermittelten Wanddickenverlaufs (4) steuert, um Wanddickenschwankungen
des Rohres zu kompensieren, dadurch gekennzeichnet, dass eine in Förderrichtung vor den Walzgerüsten (7) angeordnete Rohrposition-Messeinrichtung
(8) eine aktuelle Längskoordinate (Ix) des Rohres (6) kontinuierlich misst, die Messwerte
der Längskoordinate (Ix) des Rohres (6) an die Steuereinheit (1A, 1B) übertragen werden,
und die Steuereinheit (1A, 1B) die Drehzahlen der Walzgerüste (7) während des Walzens
des Rohres auch auf Grundlage der übertragenen Messwerte der aktuellen Längskoordinate
(lx) des Rohres steuert, um Wanddickenschwankungen des Rohres zu kompensieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (1A, 1B) ein Walzen eines ersten Abschnitts des Rohres auf Grundlage
von Messwerten der Längskoordinate (lx) des Rohres steuert, während die Rohrposition-Messeinrichtung
(8) die aktuelle Längskoordinate (lx) des Rohres an einem zweiten Abschnitt des Rohres
kontinuierlich misst.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (1B) ein Walzen eines ersten Abschnitts des Rohres steuert, während
die Wanddicken-Messeinrichtung (9) einen Wanddickenverlauf (4) an einem zweiten Abschnitt
des Rohres ermittelt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die durch die Rohrposition-Messeinrichtung (8) gemessenen Messwerte der Längskoordinate
(lx) des Rohres für die Ermittlung des Wanddickenverlaufs (4) und für die Übertragung
an die Steuereinheit (1B) verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrposition-Messeinrichtung (8) die Längskoordinate (lx) des Rohres erst dann
misst, wenn die Wanddicken-Messeinrichtung (2-2) den Wanddickenverlauf über die Gesamtlänge
(Iges) des zu walzenden Rohres (6) ermittelt hat.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (1A, 1B) Drehzahlen der Walzgerüste (7) auch auf Grundlage von
Signalen von innerhalb des Streckreduzierwalzwerks und/oder in der Förderrichtung
des Rohres hinter dem Streckreduzierwalzwerk angeordneten Sensoren steuert, um während
des Walzens Wanddickenschwankungen des Rohres zu kompensieren.
7. Steuereinheit (1A, 1B) für ein Streckreduzierwalzwerk zum Walzen von Rohren, das mehrere
in einer Förderrichtung eines zu walzenden Rohres (6) hintereinander angeordnete Walzgerüste
(7) aufweist, wobei die Steuereinheit (1A, 1B) ausgebildet ist zum Steuern jeweiliger
Drehzahlen der Walzgerüste (7) auf Grundlage eines durch eine Wanddicken-Messeinrichtung
(2-2, 9) vor dem Walzen ermittelten Wanddickenverlaufs (4) des zu walzenden Rohres,
um Wanddickenschwankungen des Rohres zu kompensieren, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (1A, 1B) ferner ausgebildet ist zum Empfangen von Messwerten einer
durch eine in Förderrichtung vor den Walzgerüsten (7) angeordneten Rohrposition-Messeinrichtung
(8) kontinuierlich gemessenen aktuellen Längskoordinate (lx) des Rohres (6), und die
Steuereinheit (1A, 1B) ferner ausgebildet ist, die Drehzahlen der Walzgerüste (7)
während des Walzens des Rohres auch auf Grundlage der empfangenen Messwerte der aktuellen
Längskoordinate (lx) des Rohres zu steuern, um Wanddickenschwankungen des Rohres zu
kompensieren.
8. Streckreduzierwalzwerk zum Walzen von Rohren, das mehrere in einer Förderrichtung
eines zu walzenden Rohres hintereinander angeordnete Walzgerüste (7) aufweist, das
gekoppelt oder versehen ist mit einer in der Förderrichtung vor den Walzgerüsten angeordneten
Wanddicken-Messeinrichtung (2-2, 9) zum Ermitteln eines Wanddickenverlaufs (4) des
zu walzenden Rohres (6) und mit einer Steuereinheit (1, 1A, 1B) zum Steuern jeweiliger
Drehzahlen der Walzgerüste (7) während des Walzens des Rohres auf Grundlage des ermittelten
Wanddickenverlaufs (4), um Wanddickenschwankungen des Rohres zu kompensieren, dadurch gekennzeichnet, dass das Streckreduzierwalzwerk ferner gekoppelt oder versehen ist mit einer in der Förderrichtung
vor den Walzgerüsten (7) angeordneten Rohrposition-Messeinrichtung (8) zum kontinuierlichen
Messen einer aktuellen Längskoordinate (lx) des Rohres und zum Übertragen der Messwerte
der aktuellen Längskoordinate (lx) des Rohres an die Steuereinheit (1A, 1B), und dass
die Steuereinheit (1A, 1B) ferner ausgebildet ist, die Drehzahlen der Walzgerüste
(7) während des Walzens des Rohres auch auf Grundlage der empfangenen Messwerte der
aktuellen Längskoordinate (lx) des Rohres zu steuern, um Wanddickenschwankungen des
Rohres zu kompensieren.
9. Streckreduzierwalzwerk nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Förderweg des zu walzenden Rohres (6) von der Rohrposition-Messeinrichtung (8)
zu einem in der Förderrichtung ersten Walzgerüst (7-1) des Streckreduzierwalzwerks
kürzer als eine Gesamtlänge (Iges), bevorzugt als eine Hälfte der Gesamtlänge, besonders
bevorzugt als ein Viertel der Gesamtlänge, des zu walzenden Rohres (6) ist.
10. Streckreduzierwalzwerk nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Förderweg des zu walzenden Rohres (6) von der Wanddicken-Messeinrichtung (9)
zu einem in der Förderrichtung ersten Walzgerüst (7-1) des Streckreduzierwalzwerks
kürzer als eine Gesamtlänge (Iges), bevorzugt als eine Hälfte der Gesamtlänge, besonders
bevorzugt als ein Viertel der Gesamtlänge, des zu walzenden Rohres (6) ist.
11. Streckreduzierwalzwerk nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrposition-Messeinrichtung (8) und die Wanddicken-Messeinrichtung (9) ausgebildet
sind zum gleichzeitigen Vermessen desselben zu walzenden Rohres (6) und bevorzugt
als eine integrierte Vorrichtung (10) ausgebildet sind.
12. Streckreduzierwalzwerk nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Förderweg des zu walzenden Rohres zwischen der Wanddicken-Messeinrichtung (2-2)
und der Rohrposition-Messeinrichtung (8) länger als eine Gesamtlänge (Iges) des zu
walzenden Rohres (6) ist.
13. Streckreduzierwalzwerk nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Streckreduzierwalzwerk mit innerhalb des Streckreduzierwalzwerks und/oder in
der Förderrichtung des Rohres hinter dem Streckreduzierwalzwerk angeordneten Sensoren
gekoppelt oder versehen ist, und die Steuereinheit (1A, 1B) ausgebildet ist zum Steuern
der Drehzahlen der Walzgerüste (7) auch auf Grundlage von Signalen der Sensoren, um
während des Walzens Wanddickenschwankungen des Rohres zu kompensieren.
1. Method of controlling a stretch-reducing rolling mill for the rolling of tubes, which
comprises a plurality of roll stands (7) arranged in succession in a conveying direction
of a tube (6) to be rolled, wherein a wall thickness measuring device (2-2, 9) determines,
prior to rolling, a wall thickness plot (4) of the tube (6) to be rolled, and during
rolling of the tube a control unit (1, 1A, 1B) controls respective rotational speeds
of the roll stands (7) on the basis the determined wall thickness plot (4) so as to
provide compensation for wall thickness fluctuations of the tube, characterised in that a tube position measuring device (8), which is arranged in front of the roll stands
(7) in conveying direction, continuously measures an instantaneous longitudinal co-ordinate
(Ix) of the tube (6), the measurement values of the longitudinal co-ordinate (Ix)
of the tube (6) are transmitted to the control unit (1A, 1B) and the control unit
(1A, 1B) during rolling of the tube controls the rotational speeds of the roll stands
(7) also on the basis of the transmitted measurement values of the instantaneous longitudinal
co-ordinate (x) of the tube so as to provide compensation for wall thickness fluctuations
of the tube.
2. Method according to claim 1, characterised in that the control unit (1A, 1B) controls rolling of a first section of the tube on the
basis of measurement values of the longitudinal co-ordinate (Ix) of the tube, whilst
the tube position measuring device (8) continuously measures the instantaneous longitudinal
co-ordinate (Ix) of the tube at a second section of the tube.
3. Method according to claim 1 or 2, characterised in that the control unit (1B) controls rolling of a first section of the tube, whilst the
wall thickness measuring device (9) determines a wall thickness plot (4) at a second
section of the tube.
4. Method according to any one of claims 1 to 3, characterised in that the measurement values, which are measured by the tube position measuring device
(8), of the longitudinal co-ordinate (Ix) of the tube are used for determination of
the wall thickness plot (4) and for the transmission to the control unit (1B).
5. Method according to claim 1 or 2, characterised in that the tube position measuring device (8) measures the longitudinal co-ordinate (Ix)
of the tube only when the wall thickness measuring device (2-2) has determined the
wall thickness plot over the entire length (Iges) of the tube (6) to be rolled.
6. Method according to any one of claims 1 to 5, characterised in that the control unit (1A, 1B) controls rotational speeds of the roll stands (7) also
on the basis of signals of sensors, which are arranged within the stretch-reducing
rolling mill and/or behind the stretch-reducing rolling mill in the conveying direction
of the tube, so as to provide compensation for wall thickness fluctuations of the
tube during the rolling.
7. Control unit (1A, 1B) for a stretch-reducing rolling mill for the rolling of tubes,
which comprises a plurality of roll stands (7) arranged in succession in a direction
of conveying of a tube (6) to be rolled, wherein the control unit (1A, 1B) is configured
for controlling respective rotational speeds of the roll stands (7) on the basis of
a wall thickness plot (4), which is determined by a wall thickness measuring device
(2-2, 9) prior to the rolling, of the tube to be rolled so as to provide compensation
for wall thickness fluctuations of the tube, characterised in that the control unit (1A, 1B) is further configured for reception of measurement values
of an instantaneous longitudinal co-ordinate (Ix), which is continuously measured
by a tube position measuring device (8) arranged in front of the roll stands (7) in
conveying direction, of the tube (6) and the control unit (1A, 1B) is further configured
to control the rotational speeds of the roll stands (7), during rolling of the tube,
also on the basis of the received measurement values of the instantaneous longitudinal
co-ordinate (Ix) of the tube so as to provide compensation for roll thickness fluctuations
of the tube.
8. Stretch-reducing rolling mill for the rolling of tubes, which comprises a plurality
of roll stands (7) arranged in succession in a direction of conveying of a tube to
be rolled, the rolling mill being coupled or provided with a wall thickness measuring
device (2-2, 9), which is arranged in front of the roll stands in the conveying direction,
for determining a wall thickness plot (4) of the tube (6) to be rolled and with a
control unit (1, 1A, 1B) for controlling respective rotational speeds of the roll
stands (7), during rolling of the tube, on the basis of the determined wall thickness
plot (4) so as to provide compensation for wall thickness fluctuations in the tube,
characterised in that the stretch-reducing rolling mill is further coupled or provided with a tube position
measuring device (8), which is arranged in front of the roll stands (7) in the conveying
direction, for continuous measurement of an instantaneous longitudinal co-ordinate
(Ix) of the tube and for transmission of the measurement values of the instantaneous
longitudinal co-ordinate (Ix) of the tube to the control unit (1A, 1B), and the control
unit (1A, 1B) is further configured to control the rotational speeds of the roll stands
(7), during rolling of the tube, also on the basis of the received measurement values
of the instantaneous longitudinal co-ordinate (Ix) of the tube so as to provide compensation
for wall thickness fluctuations of the tube.
9. Stretch-reducing rolling mill according to claim 8, characterised in that a conveying path of the tube (6), which is to be rolled, from the tube position measuring
device (8) to a roll stand (7-1), which is first in the conveying direction, of the
stretch-reducing rolling mill is shorter than an overall length (Iges), preferably
than half the overall length, particularly preferably than a quarter of the overall
length, of the tube (6) to be rolled.
10. Stretch-reducing rolling mill according to claim 8 or 9, characterised in that a conveying path of the tube (6), which is to be rolled, from the wall thickness
measuring device (9) to a roll stand (7-1), which is first in the conveying direction,
of the stretch-reducing rolling mill is shorter than an overall length (Iges), preferably
than half of the overall length, particularly preferably than a quarter of the overall
length, of the tube (6) to be rolled.
11. Stretch-reducing rolling mill according to any one of claims 8 to 10, characterised in that the tube position measuring device (8) and the wall thickness measuring device (9)
are configured for simultaneous measurement of the same tube (6) to be rolled and
preferably are constructed as an integrated device (10).
12. Stretch-reducing rolling mill according to claim 8 or 9, characterised in that a conveying path of the tube, which is to be rolled, between the wall thickness measuring
device (2-2) and the tube position measuring device (8) is longer than an overall
length (Iges) of the tube (6) to be rolled.
13. Stretch-reducing rolling mill according to any one of claims 8 to 11, characterised in that the stretch-reducing rolling mill is coupled or provided with sensors arranged within
the stretch-reducing rolling mill and/or behind the stretch-reducing rolling mill
in the conveying direction of the tube and the control unit (1A, 1B) is configured
for controlling the rotational speeds of the roll stands (7) also on the basis of
signals of the sensors so as to provide compensation for roll thickness fluctuations
of the tube during the rolling.
1. Procédé de commande d'un laminoir étireur-réducteur destiné au laminage de tubes,
comportant une pluralité de cages de laminoir (7) disposées les unes derrière les
autres dans une direction de transport d'un tube (6) à laminer, dans lequel un dispositif
de mesure de l'épaisseur de la paroi (2-2, 9) détermine une courbe de l'épaisseur
de la paroi (4) du tube (6) à laminer avant le laminage, et une unité de commande
(1, 1A, 1B) commande les vitesses de rotation respectives des cages de laminoir (7)
pendant le laminage du tube sur la base de la courbe de l'épaisseur de la paroi (4)
déterminée, afin de compenser des variations d'épaisseur de la paroi du tube, caractérisé en ce qu'un dispositif de mesure de la position du tube (8) disposé en amont des cages de laminoir
(7) dans le sens de transport mesure en continu une coordonnée longitudinale actuelle
(lx) du tube (6), les valeurs mesurées de la coordonnée longitudinale (lx) du tube
(6) sont transmises à l'unité de commande (1A, 1B), et l'unité de commande (1A, 1B)
commande les vitesses de rotation des cages de laminoir (7) pendant le laminage du
tube également sur la base des valeurs mesurées transmises de la coordonnée longitudinale
actuelle (lx) du tube, afin de compenser les variations d'épaisseur de la paroi du
tube.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'unité de commande (1A, 1B) commande un laminage d'une première section du tube
sur la base des valeurs mesurées de la coordonnée longitudinale (lx) du tube, tandis
que le dispositif de mesure de la position du tube (8) mesure en continu la coordonnée
longitudinale actuelle (lx) du tube au niveau d'une deuxième section du tube.
3. Procédé selon les revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que l'unité de commande (1B) commande un laminage d'une première section du tube, tandis
que le dispositif de mesure de l'épaisseur de la paroi (9) détermine une courbe de
l'épaisseur de la paroi (4) sur une deuxième section du tube.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que les valeurs mesurées de la coordonnée longitudinale (lx) du tube, mesurées par le
dispositif de mesure de la position du tube (8), sont utilisées pour la détermination
de la courbe de l'épaisseur de la paroi (4) et pour la transmission à l'unité de commande
(1B).
5. Procédé selon les revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que le dispositif de mesure de la position du tube (8) ne mesure la coordonnée longitudinale
(lx) du tube que lorsque le dispositif de mesure de l'épaisseur de la paroi (2-2)
a déterminé la courbe de l'épaisseur de la paroi sur la longueur totale (lges) du
tube (6) à laminer.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que l'unité de commande (1A, 1B) commande les vitesses de rotation des cages de laminoir
(7) également sur la base de signaux provenant de capteurs disposés à l'intérieur
du laminoir étireur-réducteur et/ou en aval du laminoir étireur-réducteur dans la
direction de transport du tube, afin de compenser les variations d'épaisseur de la
paroi du tube pendant le laminage.
7. Unité de commande (1A, 1B) pour un laminoir étireur-réducteur destiné au laminage
de tubes, comportant une pluralité de cages de laminoir (7) disposées les unes derrière
les autres dans une direction de transport d'un tube (6) à laminer, l'unité de commande
(1A, 1B) étant conçue pour commander les vitesses de rotation respectives des cages
de laminoir (7) sur la base d'une courbe de l'épaisseur de la paroi (4) du tube à
laminer, déterminée au moyen d'un dispositif de mesure de l'épaisseur de la paroi
(2-2, 9) avant le laminage, afin de compenser les variations d'épaisseur de la paroi
du tube, caractérisé en ce que l'unité de commande (1A, 1B) est en outre conçue pour recevoir des valeurs mesurées
d'une coordonnée longitudinale actuelle (lx) du tube (6), mesurée en continu au moyen
d'un dispositif de mesure de la position du tube (8) disposé en amont des cages de
laminoir (7) dans le sens de transport, et l'unité de commande (1A, 1B) est en outre
conçue pour commander les vitesses de rotation des cages de laminoir (7) pendant le
laminage du tube également sur la base des valeurs mesurées reçues de la coordonnée
longitudinale actuelle (lx) du tube, afin de compenser les variations d'épaisseur
de la paroi du tube.
8. Laminoir étireur-réducteur destiné au laminage de tubes, comportant une pluralité
de cages de laminoir (7) disposées les unes derrière les autres dans une direction
de transport d'un tube (6) à laminer, qui est couplé ou pourvu d'un dispositif de
mesure de l'épaisseur de la paroi (2-2, 9) disposé dans la direction de transport
en amont des cages de laminoir pour déterminer une courbe de l'épaisseur de la paroi
(4) du tube (6) à laminer et d'une unité de commande (1, 1A, 1B) pour commander les
vitesses de rotation respectives des cages de laminoir (7) pendant le laminage du
tube sur la base de la courbe de l'épaisseur de la paroi (4) déterminée, afin de compenser
des variations d'épaisseur de la paroi du tube, caractérisé en ce que le laminoir étireur-réducteur est, en outre, couplé ou pourvu d'un dispositif de
mesure de la position du tube (8) disposé en amont des cages de laminoir (7) dans
le sens de transport, pour mesurer en continu une coordonnée longitudinale actuelle
(lx) du tube et pour transmettre les valeurs mesurées de la coordonnée longitudinale
actuelle (lx) du tube à l'unité de commande (1A, 1B), et en ce que l'unité de commande (1A, 1B) est, en outre, conçue pour commander les vitesses de
rotation des cages de laminoir (7) pendant le laminage du tube également sur la base
des valeurs mesurées reçues de la coordonnée longitudinale actuelle (lx) du tube,
afin de compenser les variations d'épaisseur de la paroi du tube.
9. Laminoir étireur-réducteur selon la revendication 8, caractérisé en ce qu'un trajet de transport du tube (6) à laminer depuis le dispositif de mesure de la
position du tube (8) jusqu'à une première cage de laminoir (7-1) du laminoir étireur-réducteur
dans la direction de transport est plus court que la longueur totale (lges), de préférence
qu'une moitié de la longueur totale et, de manière particulièrement préférée, qu'un
quart de la longueur totale du tube (6) à laminer.
10. Laminoir étireur-réducteur selon la revendication 8 ou 9, caractérisé en ce qu'un trajet de transport du tube (6) à laminer depuis le dispositif de mesure de l'épaisseur
de la paroi (9) jusqu'à une première cage de laminoir (7-1) du laminoir étireur-réducteur
dans la direction de transport est plus court que la longueur totale (lges), de préférence
qu'une moitié de la longueur totale et, de manière particulièrement préférée, qu'un
quart de la longueur totale du tube (6) à laminer.
11. Laminoir étireur-réducteur selon l'une quelconque des revendications 8 à 10, caractérisé en ce que le dispositif de mesure de la position du tube (8) et le dispositif de mesure de
l'épaisseur de la paroi (9) sont conçus pour mesurer simultanément le même tube (6)
à laminer et sont de préférence conçus comme un dispositif intégré (10).
12. Laminoir étireur-réducteur selon la revendication 8 ou 9, caractérisé en ce qu'un trajet de transport du tube à laminer entre le dispositif de mesure de l'épaisseur
de la paroi (2-2) et le dispositif de mesure de la position du tube (8) est plus long
qu'une longueur totale (lges) du tube (6) à laminer.
13. Laminoir étireur-réducteur selon l'une quelconque des revendications 8 à 11, caractérisé en ce que le laminoir étireur-réducteur est couplé ou pourvu de capteurs disposés à l'intérieur
du laminoir étireur-réducteur et/ou en aval du laminoir étireur-réducteur dans la
direction de transport du tube, et l'unité de commande (1A, 1B) est conçue pour commander
les vitesses de rotation des cages de laminoir (7) également sur la base de signaux
provenant des capteurs, afin de compenser les variations d'épaisseur de la paroi du
tube pendant le laminage.
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