[0001] Die Erfindung betrifft eine Regulierventilanordnung für eine Heiz- und/oder Kühlanlage
umfassend ein Regulierventil mit einem Zulaufstutzen und umfassend eine an das Regulierventil
angebaute Stellantriebseinheit, wobei das Regulierventil einen sich von einer an dem
Zulaufstutzen vorgesehenen Zulauföffnung bis zu einer Austrittöffnung erstreckenden
Fluidkanal für ein Arbeitsmedium bereitstellt und wobei an dem Fluidkanal eine erste
Durchflussöffnung mit einer einstellbaren Größe als eine erste Drosselstelle für das
Arbeitsmedium und eine zweite Durchflussöffnung mit einer einstellbaren Größe als
eine zweite Drosselstelle für das Arbeitsmedium vorgesehen sind. Ferner betrifft die
Erfindung eine Stellantriebseinheit für die Regulierventilanordnung.
[0002] Am Markt verfügbare Regulierventilanordnungen mit einem Regulierventil und mit einer
dem Regulierventil zur insbesondere elektromotorischen Voreinstellung des Regulierventils
zugeordneten Stellantriebseinheit sehen eine einzige Durchflussöffnung voreinstellbarer
Größe als Drosselstelle für ein Arbeitsfluid vor. Die Größe der Durchflussöffnung
wird dabei beispielsweise über einen Elektromotor der Stellantriebseinheit voreingestellt,
der mit einem bevorzugt axial betätigbaren Ventilstift des Regulierventils zusammenwirkt.
[0003] Aus der nachveröffentlichten europäischen Patentanmeldung
21 157 236.7 der Anmelderin ist überdies ein Regulierventil mit zwei Drosselstellen voreinstellbarer
Größe bekannt, die insbesondere der getrennten Vorgabe beziehungsweise Einstellung
eines Temperatursollwerts einerseits und eines Betriebszustandswerts des Regulierventils
andererseits dienen. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass eine erste Drosselstelle
der Voreinstellung des Temperatursollwerts dient und dass über eine zweite Drosselstelle
die Heiz- beziehungsweise Kühlanlage insgesamt oder ein Teilkreislauf derselben zeitgesteuert
ein- und ausgeschaltet wird, indem der Durchfluss durch die zweite Drosselstelle wahlweise
freigegeben oder gesperrt wird. Eine Stellantriebseinheit für ein Regulierventil mit
zwei voreinstellbaren Drosselstellen ist nicht bekannt.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Stellantriebseinheit
für ein Regulierventil mit zwei voreinstellbaren Drosselstellen sowie eine Regulierventilanordnung
mit der verbesserten Stellantriebseinheit anzugeben.
[0005] Zur Lösung der Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 dadurch gekennzeichnet, dass die Stellantriebseinheit als eine doppelwirkende Stellantriebseinheit
ausgebildet ist und ein gemeinsames Antriebsgehäuse sowie einen in dem gemeinsamen
Antriebsgehäuse angeordneten ersten Aktuator und einen in dem gemeinsamen Antriebsgehäuse
angeordneten zweiten Aktuator vorsieht, wobei der erste Aktuator mit dem Regulierventil
wirkverbunden ist zur Einstellung der Größe der ersten Durchflussöffnung und wobei
der zweite Aktuator mit dem Regulierventil wirkverbunden ist zur Einstellung der Größe
der zweiten Durchflussöffnung.
[0006] Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch das Vorsehen einer
einzigen, jedoch doppelwirkenden Stellantriebseinheit mit einem einzigen, gemeinsamen
Antriebsgehäuse eine sehr kompakte Bauform bewirkt wird. Der Bauraumbedarf ist insofern
deutlich geringer als beim Vorsehen von zwei getrennten Stellantriebseinheiten für
die erste Drosselstelle einerseits und die zweite Drosselstelle andererseits. Darüber
hinaus reduziert sich der Montageaufwand durch das Vorsehen der einen doppelwirkenden
Stellantriebseinheit, da diese in einem einzigen Montageschritt an das Regulierventil
angebaut werden kann und dann über die zwei Aktuatoren eine Größe der Durchflussöffnungen
der Drosselstellen getrennt und automatisiert eingestellt werden kann.
[0007] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst das Regulierventil ein
Betätigungsmodul, wobei das Betätigungsmodul einen in eine Längsbetätigungsrichtung
verschiebbaren Ventilstift und einen an einem Zulauföffnung zugewandten Ende des Ventilstifts
gehaltenen Teller sowie eine an dem Teller angeordnete Dichtung vorsieht und in Abhängigkeit
einer Längsposition des Ventilstifts die Größe der zweiten Durchflussöffnung bestimmt
ist. Vorteilhaft kann durch das Vorsehen des Betätigungsmoduls der Durchfluss durch
den Fluidkanal beziehungsweise das Regulierventil in einfache Weise gesperrt oder
freigegeben werden. Die zweite Drosselstelle wird hierzu wahlweise vollständig geöffnet
oder geschlossen.
[0008] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der erste Aktuator über einen Wandler
mit einer bevorzugt rotatorisch betätigbaren Handhabe des Regulierventils wirkverbunden
zur Änderung der Voreinstellung der Größe der ersten Durchflussöffnung. Bevorzugt
ist der erste Aktuator als ein rotatorisch wirksamer Antrieb. Besonders bevorzugt
als ein Elektromotor mit einer Antriebswelle als erster Aktuator vorgesehen. Die Antriebswelle
des Elektromotors ist beispielsweise parallel zu dem Ventilstift des Betätigungsmoduls
beziehungsweise in die Längsbetätigungsrichtung orientiert angeordnet. Vorteilhaft
können hierdurch eine ebenfalls rotatorisch betätigbare Handhabe in besonders einfacher
Weise elektromotorisch betätigt und die Größe der ersten Durchflussöffnung feinfühlig
eingestellt werden.
[0009] Nach einer Weiterbildung der Erfindung betätigt zur Realisierung einer ausreichend
feinfühligen Verstellung der Handhabe der erste Aktuator die Handhabe über einen Wandler.
Als Wandler kann beispielsweise ein Zahnradgetriebe vorgesehen sein oder der Wandler
kann ein solches umfassen. Insbesondere kann das Zahnradgetriebe ein an der Antriebswelle
des Elektromotors festgelegtes Ritzel sowie ein drehfest mit der Handhabe verbundenes,
die Handhabe umgreifendes Zahnrad vorsehen.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung sieht das Regulierventil ein Mengenreguliermodul
vor, wobei das Mengenreguliermodul ein Reguliergehäuse und einen in dem Reguliergehäuse
beweglich angeordneten Reguliereinsatz sowie die Handhabe umfasst und wobei die Handhabe
mit dem Reguliereinsatz des Mengenreguliermoduls zusammenwirkt zur Änderung und/oder
Voreinstellung der Größe der ersten Durchflussöffnung in Abhängigkeit einer Position
des Reguliereinsatzes relativ zu dem Reguliergehäuse.
[0011] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das gemeinsame Antriebsgehäuse der Stellantriebseinheit
mehrteilig ausgebildet. Es sieht insbesondere eine Bechergehäusekomponente vor, die
die beiden Aktuatoren der doppelwirkenden Stellantriebseinheit umgreift und an einer
dem Regulierventil zugewandten Seite eine Öffnung vorsieht. In die Öffnung der Bechergehäusekomponente
ist dann beispielsweise eine Gehäuseplatte eingesetzt, welche Ausnehmungen vorsieht,
um die Aktuatoren mit der Handhabe und dem Ventilstift wirkzuverbinden. Vorteilhaft
können die Aktuatoren sehr einfach in das mehrteilige Antriebsgehäuse eingebaut werden.
Die Bechergehäusekomponente schützt die Aktuatoren dabei wirkungsvoll vor äußeren
Einflüssen.
[0012] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist ein Linearantrieb und bevorzugt ein Lineardirektantrieb
als zweiter Aktuator vorgesehen. Der Linearantrieb kann vorteilhaft zur Betätigung
des längsverschiebbaren Ventilstifts genutzt werden.
[0013] Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird als zweiter Aktuator ein elektrothermisches
Betätigungselement verwendet. Das elektrothermische Betätigungselement kann als Lineardirektantrieb
einen mit dem Ventilstift zusammenwirkenden Stößel als längsbewegbares Übertragungselement
vorsehen.
[0014] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das Übertragungselement des zweiten Aktuators
in die Längsbetätigungsrichtung längsbeweglich. Vorteilhaft vereinfacht sich hierdurch
die Herstellung der Wirkverbindung zwischen dem Ventilstift und dem zweiten Aktuator.
Beispielsweise kann der zweite Aktuator dem Ventilstift koaxial zugeordnet sein. Zur
Anpassung des Hubs kann das Übertragungselement des zweiten Aktuators über einen Wandler
mit dem Ventilstift des Regulierventils zusammenwirken.
[0015] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist an dem Regulierventil eine dritte Durchflussöffnung
variabler Größe als dritte Drosselstelle gebildet. Die in ihrer Größe variable dritte
Durchflussöffnung dient der selbsttätigen Anpassung des Durchflusses an schwankende
Druckverhältnisse. Druckschwankungen können beispielsweise aus dem Betrieb einer Umwälzpumpe
für das Arbeitsmedium resultieren oder durch andere Eingriffe in die Heiz- beziehungsweise
Kühlanlage wie beispielweise eine Änderung der Voreinstellung oder das Öffnen beziehungsweise
Schließen von Teilkreisläufen verursacht werden. Die Druckschwankungen können übe
die dritte Drosselstelle bevorzugt selbstregulierend ausgeglichen werden, ohne dass
die Voreinstellungen für die erste und/oder zweite Drosselstelle angepasst werden
müssen.
[0016] Zur Bildung der dritten Drosselstelle sieht das Mengenreguliermodul beispielsweise
den längsverschiebbaren Reguliereinsatz und einen über eine Regulierfeder des Mengenreguliermoduls
gegen den Reguliereinsatz abgestützten und relativ zu dem Reguliereinsatz längsverschiebbaren
Reguliertopf mit einem der Zulauföffnung zugewandten, geschlossenen Topfboden und
einem von dem Topfboden abragenden Topfrand vor. Die dritte Drosselstelle ist bezogen
auf eine Durchflussrichtung des Arbeitsmediums bevorzugt vor oder zwischen der ersten
Drosselstelle und vor der zweiten Drosselstelle vorgesehen. Insbesondere ist sie zwischen
dem Topfrand einerseits um dem Reguliereinsatz beziehungsweise dem Reguliergehäuse
des Mengenreguliermoduls anderseits gebildet.
[0017] Nach einer Weiterbildung der Erfindung sieht der Reguliereinsatz eine Mehrzahl von
über Stege gehaltenen Gewinderingsegmente vor, wobei die Gewinderingsegmente ein in
ein korrespondierend geformtes Innengewinde des Mengenreguliermoduls eingreifendes
Außengewinde vorsehen und wobei zwischen benachbarten Stegen und/oder benachbarten
Gewinderingsegmenten des Reguliereinsatzes Eingriffsausnehmungen vorgesehen sind.
[0018] Nach einer Weiterbildung der Erfindung sieht das Mengenreguliermodul einen an dem
Reguliergehäuse abgestützten Betätigungsring mit hiervon abragenden Betätigungsfingern
vor, wobei der Betätigungsring mit der Handhabe wirkverbunden ist und die Betätigungsfinger
in die Eingriffsausnehmungen eingreifen zur Übertragung einer Betätigung der Handhabe
auf den Reguliereinsatz.
[0019] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das Reguliergehäuse des Mengenreguliermoduls
mehrteilig ausgebildet. Es sieht eine äußere Modulgehäusehülse und einen Gehäuseeinsatz
vor, wobei die Modulgehäusehülse den Gehäuseeinsatz jedenfalls abschnittsweise mantelseitig
umgreift.
[0020] Nach einer Weiterbildung der Erfindung stellt der Gehäuseeinsatz des Reguliergehäuses
das Innengewinde des Mengenreguliermoduls und/oder die Innenmantelfläche bereit.
[0021] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der Reguliereinsatz des Mengenreguliermoduls
rotatorisch verstellbar zur Einstellung der Größe der ersten Drosselstelle. Beispielsweise
kann der Reguliereinsatz eine Steuerkante vorsehen, welche abhängig von der Drehstellung
des Reguliereinsatzes eine Durchflussöffnung teilweise oder vollständig freigibt.
Der Reguliereinsatz kann insbesondere koaxial zur Längsmittelachse vorgesehen und
um diese drehbar angeordnet sein. Vorteilhaft kann eine Drehbewegung der Handhabe
in besonders einfacher Weise auf einen drehbar angeordneten Reguliereinsatz übertragen
werden. Eine Wandlung einer Rotationsbewegung der Handhabe in eine Längsbewegung des
Reguliereinsatzes kann insofern entfallen.
[0022] Zur Lösung der Aufgabe weist die Erfindung die Merkmale des Patentanspruchs 14 auf.
Demzufolge umfasst eine Stellantriebseinheit für eine erfindungsgemäße Regulierventilanordnung
ein gemeinsames Antriebsgehäuse sowie einen in dem gemeinsamen Antriebsgehäuse angeordneten
ersten Aktuator und einen in dem gemeinsamen Antriebsgehäuse angeordneten zweiten
Aktuator sowie Anbaumittel, welche eingerichtet sind zum Anbau der Stellantriebseinheit
an ein Regulierventil der Regulierventilanordnung.
[0023] Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch das Vorsehen der erfindungsgemäßen
Stellantriebseinheit mit dem gemeinsamen Antriebsgehäuse für die zwei Aktuatoren eine
einzige einfach zu installierende Baueinheit bereitgestellt wird, welche an vorhandene
oder neu eingebaute Regulierventile in besonders einfacher Weise angebaut werden kann.
Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäße Stellantriebseinheit
nachträglich an bereits vorher installierte Regulierventile angebaut wird, um so eine
Heiz- beziehungsweise Kühlanlage nachträglich zu automatisieren. Die Stellantriebseinheit
kann werksseitig montiert und dann vor Ort auf der Baustelle an das bereits installierte
Regulierventil angebaut werden.
[0024] Als Anbaumittel kann beispielsweise ein Verschraubungsring vorgesehen werden, welcher
mit einem Betätigungsgehäuse des Betätigungsmoduls des Regulierventils verbunden wird.
Beispielsweise kann der Verschraubungsring ein Innengewinde und das Betätigungsgehäuse
ein korrespondierend geformtes Außengewinde vorsehen.
[0025] Aus den weiteren Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung sind weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung zu entnehmen. Dort erwähnte Merkmale
können jeweils einzeln für sich oder auch in beliebiger Kombination erfindungswesentlich
sein. Erfindungsgemäß beschriebene Merkmale und Details der Regulierventilanordnung
gelten selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der Stellantriebseinheit und umgekehrt.
So kann auf die Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig
Bezug genommen werden. Die Zeichnungen dienen lediglich beispielhaft der Klarstellung
der Erfindung. Sie haben keinen einschränkenden Charakter.
[0026] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Regulierventilanordnung
mit einem Regulierventil und einer an das Regulierventil angebauten doppelwirkenden
Stellantriebseinheit sowie einem Installationsgehäuse für das Regulierventil,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Widergabe des Regulierventils der Regulierventilanordnung nach Fig.
1 mit dem Installationsgehäuse,
- Fig. 3
- eine perspektivische Schnittdarstellung der Regulierventilanordnung nach Fig. 1,
- Fig. 4
- einen Längsschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Regulierventilanordnung
mit einem modifizierten Regulierventil und der an das Regulierventil angebauten doppelwirkenden
Stellantriebseinheit und
- Fig. 5
- einen Längsschnitt durch ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Regulierventilanordnung
mit einem nochmals modifizierten Regulierventil und der an das Regulierventil angebauten
doppelwirkenden Stellantriebseinheit.
[0027] Ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Regulierventilanordnung nach
den Fig. 1 bis 3 umfasst ein Regulierventil mit einem Zulaufstutzen 2, mit einem Mengenreguliermodul
30 und mit einem Betätigungsmodul 50 sowie eine an das Regulierventil angebaute Stellantriebseinheit
10. Der Zulaufstutzen 2, der eine Zulauföffnung 3 für das Arbeitsmedium bereitstellt,
ist über eine Dichtung 5 gegen ein Installationsgehäuse 1 gedichtet. Ein Betätigungsgehäuse
51 des Betätigungsmoduls 50, welches durch einen Voreinstellstutzen 9 des Installationsgehäuses
1 in das Installationsgehäuse hineinragt, ist über eine Dichtung 6 gegen das Installationsgehäuse
1 gedichtet. Eine weitere Dichtung 7 ist zwischen dem Zulaufstutzen 2 und dem Mengenreguliermodul
30 des Regulierventils vorgesehen.
[0028] Das Betätigungsmodul 50 umfasst das Betätigungsgehäuse 51. Es sieht einen gegen eine
Druckfeder 53 längsverschiebbar zu dem Betätigungsgehäuse 51 angeordneten Ventilstift
52, einen an einem dem Mengenreguliermodul 30 zugewandten Ende des Ventilstifts 52
gehaltenen Teller 54 sowie eine an dem Teller 54 gehaltene Dichtung 55 vor. Die Feder
53 ist in einer Hülse 57 angeordnet, durch die der Ventilstift 52 stirnseitig hindurchgeführt
ist.
[0029] Die Hülse 57 wird von einer Handhabe 48 des Mengenreguliermoduls 30 umgriffen. Die
Handhabe 48 ist drehbar um eine Längsmittelachse 8 in dem Betätigungsgehäuse 51 des
Betätigungsmoduls 50 vorgesehen. Der Ventilstift 52 und die Handhabe 48 greifen durch
den Voreinstellstutzen 9 in das Installationsgehäuse 1 ein.
[0030] Über einen Führungsring 58 sind der Stift 52 sowie die Hülse 57 mit der Druckfeder
53 an der Handhabe 48 gehalten. Eine Kappe 56 umgreift die Handhabe 48 an einem dem
Teller 54 sowie der Dichtung 55 abgewandten Ende des Betätigungsmoduls 50.
[0031] Die Kappe 56 sieht dabei stirnseitig eine Ausnehmung vor, durch die hindurch der
Ventilstift 52 hindurchgeführt ist.
[0032] Mittels der Stellantriebseinheit 10 kann eine Längsposition des Ventilstifts 52 beeinflusst
werden. Der Ventilstift 52 wird dabei gegen die Druckfeder 53 bewegt, welche als Zylinderfeder
gegen die Hülse 57 einerseits und über einen Sprengring gegen den Ventilstift 52 andererseits
verspannt ist.
[0033] Das mit dem Betätigungsmodul 50 gekoppelte Mengenreguliermodul 30 sieht ein mehrteiliges
Reguliergehäuse mit einer äußeren Modulgehäusehülse 31 und einem ringförmigen beziehungsweise
hohlzylindrischen Gehäuseeinsatz 32 vor, welcher von der Modulgehäusehülse 31 mantelseitig
umgriffen ist. Darüber hinaus ist ein Reguliereinsatz 34 vorgesehen, welcher von der
Modulgehäusehülse 31 umgriffen wird und abschnittsweise in den Gehäuseeinsatz 32 hineinragt.
[0034] Der Reguliereinsatz 34 sieht an einem dem Betätigungsmodul 50 abgewandten Ende eine
Topfführung 36 vor, über die ein Reguliertopf 40 des Mengenreguliermoduls 30 längsverschiebbar
an dem Reguliereinsatz 34 abgestützt ist. Der Reguliertopf 40 sieht einen der Zulauföffnung
3 zugewandten Topfboden 42 sowie einen hiervon in Richtung des Reguliereinsatzes 34
beziehungsweise des Betätigungsmoduls 50 abragenden Topfrand 41 vor. In dem Reguliertopf
40 ist eine Regulierfeder 43 vorgesehen, über die der Reguliertopf 40 gegen den Reguliereinsatz
34 abgestützt ist.
[0035] Der Reguliereinsatz 34 sieht eine Mehrzahl von in einer Umfangsrichtung verteilt
angeordneten Gewinderingsegmenten 37 vor, welche über Stege 38 gehalten sind. Zwischen
benachbarten Stegen 38 beziehungsweise benachbarten Gewinderingsegmenten 37 des Reguliereinsatzes
34 sind Eingriffsausnehmungen 39 gebildet. Die Gewinderingsegmente 37 sehen ein Außengewinde
vor, welches in ein korrespondierend geformtes Innengewinde des Mengenreguliermoduls
30 eingreift. Das Innengewinde ist dabei im vorliegenden Ausführungsbeispiel der Erfindung
an dem Gehäuseeinsatz 32 des Reguliergehäuses vorgesehen.
[0036] Die Modulgehäusehülse 31, der Gehäuseeinsatz 32, der Reguliereinsatz 34, der Reguliertopf
40, die Regulierfeder 43 sowie die Handhabe 48 des Mengenreguliermoduls 30 und der
Ventilstift 52, die Druckfeder 53, der Teller 54, die Dichtung 55, die Hülse 57 sowie
der Führungsring 58 des Betätigungsmoduls 50 sind koaxial zu der Längsmittelachse
8 angeordnet.
[0037] Das Mengenreguliermodul 30 sieht darüber hinaus einen Betätigungsring 44 vor, welcher
ebenfalls koaxial zu der Längsmittelachse 8 angeordnet und der Dichtung 55 des Betätigungsmoduls
50 zugewandt ist. Von dem Betätigungsring 44 ragen in Richtung des Reguliereinsatzes
34 Betätigungsfinger 45 ab. Die Betätigungsfinger 45 greifen in die an dem Reguliereinsatz
34 gebildeten Eingriffsausnehmungen 39 ein. Der Betätigungsring 44 ist wirkverbunden
mit der Handhabe 48. Eine Drehbewegung der Handhabe 48 wird insofern über den Betätigungsring
44 und die Betätigungsfinger 45 auf den Reguliereinsatz 34 übertragen. Infolge des
Gewindes wird die Rotation der Handhabe 48 in eine Längsverschiebung des Reguliereinsatzes
34 in eine in die Richtung der Längsmittelachse 8 erstreckte Längsbetätigungsrichtung
4 umgesetzt. Die Handhabe 48 ist insofern funktional ein Teil des Mengenreguliermoduls
30 und räumlich in das Betätigungsmodul 50 integriert.
[0038] An einem der Zulauföffnung 3 zugewandten Ende ist an dem Reguliertopf 40 eine Mehrzahl
von nach außen abragenden Anschlägen 46 gebildet. Die Anschläge 46 sind so gestaltet,
dass sie in einer ersten Regulierstellung des Mengenreguliermoduls 30, in der sich
der Reguliertopf 40 in einer ersten Endstellung befindet, gegen eine an der Modulgehäusehülse
31 innenliegend gebildete Stufe 47 angelegt sind. Der an der Modulgehäusehülse 31
gebildeten Stufe 47 gegenüberliegend ist der Gehäuseeinsatz 32 vorgesehen. Der Gehäuseeinsatz
32 bildet zusammen mit der Modulgehäusehülse 31 eine weitere Stufe, gegen die der
Reguliertopf 40 mit den Anschlägen 46 in einer zweiten Endstellung desselben angelegt
ist.
[0039] Die Zuordnung des Mengenreguliermoduls 30 zu dem Betätigungsmoduls 50 erfolgt so,
dass zwischen den Modulen 30, 50 durch die Dichtung 55 des Betätigungsmoduls 50 und
dem als Ventilsitz dienenden Betätigungsring 44 des Mengenreguliermoduls 30 eine Austrittsöffnung
für das Arbeitsmedium gebildet ist, welches über die Zulauföffnung 3 einströmt und
im Weiteren einen Fluidkanal des Mengenreguliermoduls 30 durchströmt. Der Fluidkanal
des Mengenreguliermoduls 30 sieht als eine erste Drosselstelle 61 eine erste Durchflussöffnung,
eine als eine zweite Drosselstelle 62 dienende zweite Durchflussöffnung und eine als
eine dritte Drosselstelle 60 dienende dritte Durchflussöffnung vor. Die zweite Drosselstelle
62 ist bezogen auf eine Durchflussrichtung des Arbeitsmediums hinter der ersten Drosselstelle
61 angeordnet. Die dritte Drosselstelle 60 ist bezogen auf die Durchflussrichtung
des Arbeitsmediums vor der ersten Drosselstelle 61 und der zweiten Drosselstelle 62
angeordnet.
[0040] Die erste Durchflussöffnung (erste Drosselstelle 61) ist zwischen dem Reguliereinsatz
34 und dem Gehäuseeinsatz 32 gebildet und im Wesentlichen axial erstreckt. Der Reguliereinsatz
34 ist hierzu abschnittsweise kegelförmig ausgeformt. Eine Größe der zwischen der
kegelförmigen Ausformung des Reguliereinsatzes 34 und dem Gehäuseeinsatz 32 des Reguliergehäuses
gebildeten ersten Durchflussöffnung (erste Drosselstelle 61) kann durch die Längsstellung
des Reguliereinsatzes 34 und insofern über die Drehstellung der Handhabe 48 voreingestellt
beziehungsweise verändert werden. Insofern ist es möglich, über die Drehstellung der
Handhabe 48 einen Grunddurchfluss durch das Mengenreguliermodul 30 zu definieren und
über den Grunddurchfluss insbesondere einen Temperatursollwert vorzugeben.
[0041] Die zweite Drosselstelle 62 definiert zugleich als Austrittsöffnung für das Arbeitsmedium
aus dem Regulierventil beziehungsweise dem hierin gebildeten Fluidkanal. Die zweite
Drosselstelle 62 ist zwischen der Dichtung 55 des Betätigungsmoduls 50 und dem Betätigungsring
44 des Mengenreguliermoduls 30 gebildet. Eine Relativposition der Dichtung 55 zu dem
Betätigungsring 44 und damit eine Größe der zweiten Durchflussöffnung ist durch die
Längsposition des Ventilstifts 52 definiert.
[0042] Die dritte Drosselstelle 60 ist koaxial zu der Längsmittelachse 8 und koaxial zu
der ersten Durchflussöffnung der ersten Drosselstelle 61 und der zweiten Durchflussöffnung
der zweiten Drosselstelle 62 vorgesehen. Die dritte Drosselstelle 60 ist gebildet
zwischen einer zylindrischen Außenmantelfläche des Reguliertopfs 40 im Bereich des
Topfrands 41 einerseits und einer Innenmantelfläche 33, die dem Topfrand 41 mit seiner
Außenmantelfläche zugewandt ist und an dem Gehäuseeinsatz 32 gebildet wird, und im
Wesentlichen radial erstreckt. Die Innenmantelfläche 33 verjüngt sich dabei in die
Durchflussrichtung des Arbeitsmediums konisch mit der Folge, dass durch eine Verschiebung
des Reguliertopfs in die Längsbetätigungsrichtung 4 eine Größe beziehungsweise ein
Öffnungsmaß der dritten Durchflussöffnung (dritte Drosselstelle 60) variiert.
[0043] Um Druckschwankungen des Arbeitsmediums in einer an dem Zulaufstutzen 2 angeschlossenen
Zulaufleitung auszugleichen, stellt sich die Größe der dritten Drosselstelle 60 druckabhängig
ein. Insofern sieht der Reguliereinsatz 34 eine Durchgangsbohrung 35 vor, welche von
einem hinter der ersten Drosselstelle 61 gebildeten Fluidraum bis ins Innere des Reguliertopfs
40 geführt ist. Gelangt nun das Arbeitsmedium mit einem Druck p
1 in den Zulaufstutzen 2, kommt es beim Durchströmen der dritten Drosselstelle 60 zu
einem Druckabfall mit der Folge, dass sich hinter der dritten Drosselstelle 60 ein
Druck p
2 für das Arbeitsmedium einstellt. Der Druck wird beim Durchströmen der ersten Drosselstelle
61 abermals reduziert mit der Folge, dass in dem Fluidraum und damit auch im Inneren
des Reguliertopfs 40 das Arbeitsmedium den nochmals reduzierten Druck p
3 aufweist. Infolge der Druckdifferenz der auf den gegenüberliegenden Seiten des Topfbodens
42 herrschenden Drücke p
1, p
3 und unter Berücksichtigung einer Federkonstanten der Regulierfeder 43 stellt sich
nun die Relativposition des Reguliertopfs 40 zum Reguliereinsatz 34 druckbeziehungsweise
durchflussabhängig selbsttätig ein.
[0044] Während eine Größe der dritten Drosselstelle 60 sich druck- beziehungsweise durchflussabhängig
selbst einstellt und die über die Anschläge 46 definierten Endstellungen des Reguliertopfs
40 eine maximale und eine minimale Größe der dritte Durchflussöffnung (dritte Drosselstelle
60) definieren, sind die Größe der ersten Durchflussöffnung (erste Drosselstelle 61)
und die Größe der zweiten Durchflussöffnung (zweite Drosselstelle 62) voreinstellbar.
Der Voreinstellung der Größen dient die Stellantriebseinheit 10. Sie sieht einen Elektromotor
11 als einen ersten Aktuator sowie ein elektrothermisches Betätigungselement 12 als
einen zweiten Aktuator vor.
[0045] Der Elektromotor 11 besitzt eine Antriebswelle 15, die in die Längsbetätigungsrichtung
4 des Regulierventils längsersteckt ist und an einem freien Ende ein Ritzel 16 trägt.
Das Ritzel 16 greift in ein Zahnrad 17 ein, welches als Zahnkranz gebildet ist und
die Handhabe 48 des Mengenreguliermoduls 30 umgreift. Das Zahnrad 17 ist drehfest
mit der Handhabe 48 verbunden, sodass eine Antriebsbewegung des Elektromotors 11 über
die Welle 15, das Ritzel 16 und das Zahnrad 17 auf die Handhabe 48 übertragen wird.
Über die Handhabe 48 wird dann wie beschrieben der Reguliereinsatz 34 des Mengenreguliermoduls
30 in die Längsbetätigungsrichtung 4 längsverschoben und so die Größe der ersten Durchflussöffnung
61 voreingestellt. Der Elektromotor 11 kann in zwei Drehrichtungen betätigt werden
zum Öffnen und Schließen des Regulierventils.
[0046] Das elektrothermische Betätigungselement 12 als zweiter Aktuator sieht einen Stößel
als Übertragungselement 13 vor. Das Übertragungselement 13 wird, wenn sich das elektrothermische
Betätigungselement 12 infolge eines Stromdurchflusses erwärmt, in die Längsbetätigungsrichtung
4 verschoben. Eine Stellbewegung des Übertragungselements 13 wird dabei über die Hülse
14 auf den Ventilstift 52 übertragen. Der Ventilstift 52 definiert dabei über seine
Längsposition die Größe der zweiten Durchflussöffnung 62. Insbesondere kann über das
elektrothermische Betätigungselement 12 die Dichtung 55 gegen den Betätigungsring
44 angedrückt werden mit der Folge, dass die zweite Durchflussöffnung 62 vollständig
verschlossen ist und kein Arbeitsmedium das Regulierventil durchströmt.
[0047] Die Aktuatoren 11, 12 der Stellantriebseinheit 10 sind in einem gemeinsamen Antriebsgehäuse
verbaut. Das Antriebsgehäuse ist mehrteilig realisiert. Es umfasst eine Bechergehäusekomponente
18 mit einer dem Regulierventil zugewandten Öffnung und eine Gehäuseplatte 22, welche
in die Öffnung der Bechergehäusekomponente 18 eingesetzt ist und Ausnehmungen für
die Antriebswelle 15 sowie den Ventilstift 52 vorsieht.
[0048] Die Festlegung des Elektromotos 11 und des elektrothermischen Betätigungselements
12 in dem Antriebsgehäuse erfolgt über eine Aufnahme 20, welche gegen die Gehäuseplatte
22 angelegt ist und über eine Andrückfeder 19 gegen die Bechergehäusekomponenten 18
des Antriebsgehäuses verspannt wird. Die Andrückfeder 19 ist als Zylinderfeder realisiert
und wirkt in die Längsbetätigungsrichtung 4.
[0049] Die Aufnahme 20 sieht überdies eine Ausnehmung 21 vor, in die ein an der Gehäuseplatte
22 gebildeter Stift 23 eingreift. Durch den in die Ausnehmung 21 eingreifenden Stift
23 ist eine Lagezuordnung der Aufnahme 20 zu der Gehäuseplatte 22 realisiert. Überdies
ist die Aufnahme 20 der Gehäuseplatte 22 drehfest zugeordnet.
[0050] Zum Festlegen der Stellantriebseinheit 10 an dem Regulierventil dient ein Verschraubungsring
24 der Stellantriebseinheit 10. Der Verschraubungsring 24 sieht ein Innengewinde vor,
welches an ein korrespondierend gestaltetes Außengewinde des Betätigungsgehäuse 51
des Betätigungsmoduls 50 angeschraubt ist.
[0051] Die erfindungsgemäße Stellantriebseinheit 10 mit den zwei Aktuatoren 11, 12 ist erfindungsgemäß
als doppelwirkende Stellantriebseinheit 10 mit dem gemeinsamen, einzigen Antriebsgehäuse
realisiert. Die Stellantriebseinheit 10 ist über den Verschraubungsring 24 als einziges
Anbaumittel an das Regulierventil angebaut und relativ zu diesem positioniert und
festgelegt. Die Wirkverbindungen von Elektromotor 11 und Handhabe 48 einerseits sowie
elektrothermischen Betätigungselement 12 und Ventilstift 52 anderseits sind unmittelbar
durch die Verschraubung hergestellt.
[0052] Figur 4 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Regulierventilanordnung.
Die Regulierventilanordnung verwendet die gleiche, bereits beschriebene doppelwirkende
Stellantriebseinheit 10 sowie das gleiche Betätigungsmodul 50 mit dem in die Längsbetätigungsrichtung
4 verschiebbaren Ventilstift 52. Unterschiedlich ist demgegenüber die Realisierung
des Mengenreguliermoduls 30.
[0053] Das Mengenreguliermodul 30 sieht eine Mengenregulierhülse 31 als einzige Gehäusekomponente
des Reguliergehäuses, einen in der Mengenregulierhülse 31 eingesetzten Durchflusstopf
70 und den Reguliereinsatz 34 vor. Der Durchflusstopf 70 sieht einen der Zulauföffnung
3 zugewandten Boden 71 mit einer Ausnehmung 75 und einen Mantel 72 vor, der von dem
Boden 71 in Richtung des Betätigungsmoduls 50 abragt. Der Durchflusstopf 70 ist koaxial
zu der Längsmittelachse 8 angeordnet. Der Mantel 72 des Durchflusstops 70 ist jedenfalls
abschnittsweise parallel und beabstandet zu der Modulgehäusehülse 31 vorgesehen.
[0054] Der Reguliereinsatz 34 greift auf einer dem Boden 71 gegenüberliegenden Seite des
Durchflusstopfs 70 in ebendiesen ein. An dem Reguliereinsatz 34 ist koaxial zur Längsmittelachse
8 auf einer dem Betätigungsmodul 50 abgewandten Seite ein Stützkörper 73 angelegt.
Der Stützkörper 73 dient der Führung eines Reguliertopfs 40 des Mengenreguliermoduls
30 in die Längsbetätigungsrichtung 4. Der Reguliertopf 40 ist über eine Regulierfeder
43 gegen den Stützkörper 73 abgestützt und relativ zu dem Durchflusstopf 70 und dem
Reguliereinsatz 34 mit dem daran angelegten Stützkörper 73 in die Längsbetätigungsrichtung
4 verschiebbar.
[0055] Wie gehabt sieht das Regulierventil eine erste Drosselstelle 61, eine zweite Drosselstelle
62 sowie eine dritte Drosselstelle 60 vor. Die erste Drosselstelle 61 und die zweite
Drosselstelle 62 sind als voreinstellbare Drosselstellen realisiert. Eine Größe einer
Durchflussöffnung dieser Drosselstellen 61, 62 kann über die Stellantriebseinheit
10 voreingestellt beziehungsweise verändert werden. Die dritte Drosselstelle 60 dient
wie gehabt dem dynamischen Druckausgleich. Eine Größe einer der dritten Drosselstelle
60 zugeordneten dritten Durchflussöffnung stellt sich abhängig von den Druckverhältnissen
selbsttätig ein.
[0056] Die erste Drosselstelle 61 ist in Bezug auf ihre Größe über den Elektromotor 11 der
Stellantriebseinheit 10 einstellbar. Sie ist zwischen dem Durchflusstopf 70 beziehungsweise
einer an dem Mantel 72 des Durchflusstopfs 70 vorgesehenen Durchflussöffnung einerseits
und dem Reguliereinsatz 34 andererseits gebildet. Der Reguliereinsatz 34 ist vorliegend
um die Längsmittelachse 8 rotierbar. Abhängig von einer Drehstellung des Reguliereinsatzes
34 verschließt eine an den Reguliereinsatz 34 gebildete Steuerkante 74 die Durchflussöffnung
im Mantel 72 des Durchflusstopfes 70 mehr oder weniger mit der Folge, dass der Durchfluss
durch die erste Drosselstelle 61 variiert. Die Voreinstellung erfolgt über die Handhabe
48, die drehfest mit dem Reguliereinsatz 34 verbunden ist.
[0057] Die zweite Drosselstelle 62 ist wie gehabt als Austrittsöffnung des Fluidkanals zwischen
dem Betätigungsmodul 50 und dem Mengenreguliermodul 30 gebildet. Dabei wird die Größe
der Durchflussöffnung der zweiten Drosselstelle 62 über einen zwischen der Dichtung
55 des Betätigungsmoduls 50 und dem zugleich als Ventilsitz dienenden Reguliereinsatz
34 des Mengenreguliermoduls 30 gebildet. Eine Längsverschiebung des Ventilstifts 52
bewirkt insofern wie gehabt eine Veränderung der Größe der Durchflussöffnung der zweiten
Drosselstelle 62.
[0058] Die dritte Drosselstelle 60, die dem Abbau von Druckschwankungen dient, ist zwischen
einer Innenseite des Reguliereinsatzes 34 einerseits und einem oberen, freien Randabschnitt
des Topfrands 41 gebildet. Der Reguliertopf 40 ist auf einer dem Boden 71 des Durchflusstopfs
70 zugewandten Seite mit dem Druck p
1 und andererseits mit dem Druck p
3 beaufschlagt. Die Druckdifferenz bewirkt zusammen mit der seitens der Regulierfeder
43 bereitgestellten Federkraft eine Längsverschiebung des Reguliertopfs 40 in die
Längsbetätigungsrichtung 4, wobei sich eine Größe der Durchflussöffnung der dritten
Drosselstelle 60 ändert. Im Boden 71 des Durchflusstopfs 70 ist koaxial zur Längsmittelachse
8 die Ausnehmung 75 vorgesehen, über die das Arbeitsmedium in den Durchflusstopf 70
gelangt, sodass der Druck p
1 auf den Topfboden 42 des Reguliertopfs 40 wirkt.
[0059] Eine erfindungsgemäße Regulierventilanordnung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel
ist in Figur 5 dargestellt. Die Regulierventilanordnung umfasst die in bekannter Weise
ausgeführte Stellantriebseinheit 10 und ein Regulierventil, an dem eine erste Drosselstelle
61 und eine zweite Drosselstelle 62 ausgebildet sind. Wie gehabt sind die Größen der
Durchflussöffnungen der Drosselstellen 61, 62 voreinstellbar über die Aktuatoren 11,
12 der Stellantriebseinheit 10.
[0060] Das Regulierventil ist so aufgebaut, dass das Betätigungsmodul und das Mengenreguliermodul
räumlich und funktional integriert sind. Insofern umgreift der um die Längsmittelachse
8 drehbare Reguliereinsatz 34 den in die Längsbetätigungsrichtung 4 verschiebbaren
Ventilstift 52. Wie gehabt kann über den Ventilstift 52 die Größe der zweiten Drosselstelle
62 und über den Reguliereinsatz 34 die Größe der ersten Drosselstelle 61 eingestellt
werden.
[0061] Die erste Drosselstelle 61 ist über die Handhabe 48 drehbar. Abhängig von einer Drehstellung
des Reguliereinsatzes 34 ist eine in einem gemeinsamen Gehäusemodul 80 des Regulierventils
seitlich gebildete Durchflussöffnung vollständig freigegeben oder zumindest teilweise
verschlossen. Über die Handhabe 48, die in bekannter Weise mit dem Elektromotor 11
zusammenwirkt, kann die Durchflussmenge durch die erste Drosselstelle 61 voreingestellt
beziehungsweise geändert werden. Der Ventilstift 52 mit dem Ventilteller 54 und der
Dichtung 55 dient demgegenüber vorliegend dazu, den Durchfluss durch das Regulierventil
zu sperren.
[0062] In den vorstehend diskutierten Ausführungsbeispielen der Erfindung verstehen sich
die Realisierungsformen des ersten Aktuators als Elektromotor 11 und des zweiten Aktuators
als elektrothermisches Betätigungselement 12 lediglich exemplarisch. Es können andere
Aktuatoren als die gezeigten verwendet werden zur Voreinstellung der Größe der ersten
Drosselstelle 61 und der zweiten Drosselstelle 62.
[0063] Gleiche Bauteile und Bauteilfunktionen sind durch gleiche Bezugszeichen gekennzeichnet.
1. Regulierventilanordnung für eine Heiz- und/oder Kühlanlage umfassend ein Regulierventil
mit einem Zulaufstutzen (2) und umfassend eine an das Regulierventil angebaute Stellantriebseinheit
(10), wobei das Regulierventil einen sich von einer an dem Zulaufstutzen (2) vorgesehenen
Zulauföffnung (3) bis zu einer Austrittöffnung erstreckenden Fluidkanal für ein Arbeitsmedium
bereitstellt und wobei an dem Fluidkanal eine erste Durchflussöffnung mit einer einstellbaren
Größe als eine erste Drosselstelle (61) für das Arbeitsmedium und eine zweite Durchflussöffnung
mit einer einstellbaren Größe als eine zweite Drosselstelle (62) für das Arbeitsmedium
vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellantriebseinheit (10) als eine doppelwirkende Stellantriebseinheit (10) ausgebildet
ist und ein gemeinsames Antriebsgehäuse sowie einen in dem gemeinsamen Antriebsgehäuse
angeordneten ersten Aktuator und einen in dem gemeinsamen Antriebsgehäuse angeordneten
zweiten Aktuator vorsieht, wobei der erste Aktuator mit dem Regulierventil wirkverbunden
ist zur Einstellung der Größe der ersten Durchflussöffnung und wobei der zweite Aktuator
mit dem Regulierventil wirkverbunden ist zur Einstellung der Größe der zweiten Durchflussöffnung.
2. Regulierventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Regulierventil ein Betätigungsmodul (50) umfasst, wobei das Betätigungsmodul
(50) einen in eine Längsbetätigungsrichtung (4) verschiebbaren Ventilstift (52) und
einen an einem Zulauföffnung (3) zugewandten Ende des Ventilstifts (52) gehaltenen
Teller (54) sowie eine an dem Teller (54) angeordnete Dichtung (55) vorsieht und in
Abhängigkeit einer Längsposition des Ventilstifts (52) die Größe der zweiten Durchflussöffnung
bestimmt ist.
3. Regulierventilanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als erster Aktuator ein rotatorisch wirksamer Antrieb und bevorzugt ein Elektromotor
(11) mit einer Antriebswelle (15) vorgesehen ist und/oder dass die Antriebswelle (15)
parallel zu dem Ventilstift (52) und/oder in die Längsbetätigungsrichtung (4) orientiert
angeordnet ist.
4. Regulierventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Aktuator über einen Wandler mit einer bevorzugt rotatorisch betätigbare
Handhabe (48) des Regulierventils wirkverbunden ist zur Änderung der Voreinstellung
der Größe der ersten Durchflussöffnung.
5. Regulierventilanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zahnradgetriebe als Wandler vorgesehen ist, wobei das Zahnradgetriebe bevorzugt
ein an der Antriebswelle (15) des Elektromotors (11) festgelegtes Ritzel (16) und/oder
ein die Handhabe (48) umgreifendes Zahnrad (17) vorsieht.
6. Regulierventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als zweiter Aktuator ein Linearantrieb und bevorzugt ein Lineardirektantrieb vorgesehen
ist und/oder dass der zweite Aktuator ein längsbewegbares Übertragungselement (13)
vorsieht.
7. Regulierventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als zweiter Aktuator ein elektrothermisches Betätigungselement (12) vorgesehen ist.
8. Regulierventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Aktuator und/oder das längsbewegliche Übertragungselement (13) dem Ventilstift
(52) koaxial und/oder auf einer Zulauföffnung (3) abgewandten Seite zugeordnet ist
und/oder dass das Übertragungselement (13) in die Längsbetätigungsrichtung (4) längsbewegbar
ist.
9. Regulierventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Regulierventil ein Mengenreguliermodul (30) vorsieht, wobei das Mengenreguliermodul
(30) ein Reguliergehäuse und einen in dem Reguliergehäuse beweglich angeordneten Reguliereinsatz
(34) sowie die Handhabe (48) umfasst und wobei die Handhabe (48) mit dem Reguliereinsatz
(34) des Mengenreguliermoduls (30) zusammenwirkt zur Änderung und/oder Voreinstellung
der Größe der ersten Durchflussöffnung in Abhängigkeit einer Position des Reguliereinsatzes
(34).
10. Regulierventilanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Mengenreguliermodul (30) einen über eine Regulierfeder (43) des Mengenreguliermoduls
(30) gegen den Reguliereinsatz (34) abgestützten und relativ zu dem Reguliereinsatz
(34) längsverschiebbaren Reguliertopf (40) mit einem der Zulauföffnung (3) zugewandten,
geschlossenen Topfboden (42) und einem von dem Topfboden (42) abragenden Topfrand
(41) vorsieht, wobei zwischen dem Topfrand (41) und einer dem Topfrand zugewandten
Innenmantelfläche (33) des Reguliergehäuses eine dritte Durchflussöffnung variabler
Größe als dritte Drosselstelle (60) gebildet ist.
11. Regulierventilanordnung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Reguliereinsatz (34) des Mengenreguliermoduls (30) in die Längsbetätigungsrichtung
(4) längsverschiebbar und/oder um die Längsbetätigungsrichtung (4) drehbar in dem
Reguliergehäuse des Mengenreguliermoduls (30) angeordnet ist.
12. Regulierventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsgehäuse mehrteilig und/oder becherförmig ausgebildet ist und/oder dass
die Stellantriebseinheit (10) eine Andrückfeder (19) vorsieht, welche zum Andrücken
des zweiten Aktuators gegen den Ventilstift (52) vorgespannt zwischen dem Antriebsgehäuse
einerseits und dem zweiten Aktuator anderseits angeordnet ist.
13. Regulierventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Durchflussöffnung und/oder die zweite Durchflussöffnung und/oder die dritte
Durchflussöffnung als Ringspalt und/oder ringsegmentförmig und/oder durch eine Mehrzahl
von Ringsegmenten gebildet sind und/oder dass die erste Durchflussöffnung und/oder
die zweite Durchflussöffnung und/oder die dritte Durchflussöffnung koaxial zueinander
und/oder zu einer Längsmittelachse (8) des Regulierventils angeordnet sind.
14. Regulierventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Drosselstelle (62) zwischen der Dichtung (55) des Betätigungsmoduls (50)
und dem Mengenreguliermodul (30) gebildet ist und/oder dass bezogen auf eine Durchflussrichtung
des Arbeitsmediums die zweite Drosselstelle (62) hinter der ersten Drosselstelle (61)
und/oder die dritte Drosselstelle (60) vor der ersten Drosselstelle (61) gebildet
ist.
15. Stellantriebseinheit (10) für eine Regulierventilanordnung nach einem der Ansprüche
1 bis 14 umfassend ein gemeinsames Antriebsgehäuse sowie einen in dem gemeinsamen
Antriebsgehäuse angeordneten ersten Aktuator und einen in dem gemeinsamen Antriebsgehäuse
angeordneten zweiten Aktuator sowie umfassend Anbaumittel, welche eingerichtet sind
zum Anbau der Stellantriebseinheit (10) an ein Regulierventil der Regulierventilanordnung.