[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmeübertrager, ein Verfahren zur Herstellung eines
Wärmeübertragers und eine Heizungsanlage.
[0002] Wärmepumpen werden zunehmend in Heizungsanlagen als Wärmeerzeuger eingesetzt. Für
die Erwärmung von Trinkwasser muss ein Wärmeübertrager vorgehalten werden, der Wärme
vom Kältemittelkreislauf der Wärmepumpe auf das Wasser überträgt. In der Regel kommen
hier Plattenwärmeübertrager zum Einsatz.
[0003] Um einen Kontakt zwischen Trinkwasser und Kältemittel auszuschließen, müssen geeignete
Wärmeübertrager häufig doppelwandig ausgeführt sein. Nachteilig erfordert ein doppelwandig
ausgeführter Plattenwärmeübertrager erheblichen Bauraum und ist zudem kostenintensiv
in der Anschaffung. Zudem weisen Plattenwärmeübertrager häufig feine Kanäle für die
Wasserführung auf, die sich nachteilig mit Verunreinigungen und insbesondere Kalk
zusetzen können, was die Standzeit erheblich verkürzt.
[0004] Für den Fall, dass die Wärmepumpe keinen ausreichenden Wärmestrom für eine Warmwasseranforderung
liefern kann, ist in der Regel ein Zusatzheizer im Plattenwärmeübertrager vorgesehen.
Nach dem Stand der Technik wird der Zusatzheizer, beispielsweise in Form eines Heizstabes,
in den Plattenwärmeübertrager integriert. Für die Integration ist ein zusätzlicher
Speicherflansch und ein isolierter Speicherflanschdeckel notwendig, die zusätzliche
Kosten verursachen.
[0005] In der
US 5,228,505 A wird ein Wärmetauscher offenbart, der einen Behältnis aufweist, dass von einer spiralförmigen
Leitung umgeben ist, wobei eine Wärmeübertragung auf das Behältnis ermöglicht ist.
Wärmetauscher in Rohrschlangenbauweise werden seit vielen Jahren in einer Vielzahl
von Anwendungen eingesetzt, z.B. auch in Kühlsystemen und Wärmepumpen eingesetzt.
[0006] Zusammenfassend wird festgehalten, dass die aus dem Stand der Technik bekannten Wärmeübertrager
zur Erwärmung von Trinkwasser mittels einer Wärmepumpe nachteilig hohe Bauraumanforderungen
und/oder Kosten mit sich bringen sowie eine ggf. kurze Standzeit oder unzureichende
Energieeffizienz aufweisen.
[0007] Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, die mit Bezug auf den Stand der Technik
geschilderten Probleme wenigstens teilweise zu lindern und insbesondere einen Wärmeübertrager
zur Erwärmung von Trinkwasser mittels einer Wärmepumpe vorzuschlagen, der einfach
aufgebaut ist, kostengünstig herstellbar ist und nur geringe Betriebsbereitschaftsverluste
bzw. eine lange Standzeit aufweist.
[0008] Zudem soll ein Herstellungsverfahren für einen Wärmeübertrager angegeben werden,
das eine einfache und kostengünstige Herstellung eines Wärmeübertragers ermöglicht.
[0009] Diese Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der hier vorgeschlagenen Lösung sind in den unabhängigen
Patentansprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die in den abhängigen
Patentansprüchen aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise
miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren.
Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung
näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung
dargestellt werden.
[0010] Der hier vorgeschlagenen Wärmeübertrager zur Übertragung von Wärme eines kondensierenden
Kältemittels auf Trinkwasser weist einen Behälter mit einem Zulauf und einem Ablauf
auf und eine den Behälter kontaktierend angeordnete und für ein kondensierendes Kältemittel
geeignete Leitung.
[0011] Zur Charakterisierung bzw. Verwendung des Wärmeübertrages kann auf die Erläuterungen
im einleitenden Teil zurückgegriffen werden. Der Behälter kann im Wesentlichen zentral
angeordnet und von der (mindestens einen) Leitung mit Kältemittel umgeben sein. Bevorzugt
ist, dass nur ein einzelner Behälter von nur einer einzelnen Leitung umgeben ist.
Der mindestens eine Zulauf und der mindestens eine Ablauf des Behälters (für Trinkwasser)
sind bevorzugt gegenüberliegend angeordnet.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Leitung derart am Behälter angeordnet,
dass ein wesentlicher Anteil der Außenfläche des Behälters bedeckt ist um einen großen
Wärmestrom von der Leitung auf die Behälterwandung zu gewährleisten. Die Leitung kann
insbesondere um den Behälter gewickelt oder auch mäanderförmig angeordnet sein um
diesen flächig kontaktierend zumindest teilweise zu umschließen.
[0013] Eine kontaktierende Anordnung von Leitung und Behälter soll insbesondere einen gute
Wärmeübertragung zwischen Leitung und Behälter sicherstellen. Hierzu kann die Leitung
bevorzugt mittels Lötens bzw. einer Lötverbindung stoffschlüssig am Behälter befestigt
sein.
[0014] Um für eine kondensierendes Kältemittel geeignet zu sein, kann die Leitung druckresistent
sein. Beispielsweise kann die Leitung aus Kupfer bestehen, da Kupfer hervorragende
wärmeleitende Eigenschaften aufweist und zudem ausreichend druckresistent ist. Das
Material der Leitung kann jegliches Material sein, das die benötigten Eigenschaften
aufweist, insbesondere Metalle, Stahl, Aluminium und/ oder geeignete Kunststoffe.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Behälter aus Stahl hergestellt.
[0016] Der Behälter weist einen Zusatzheizer auf. Besonders bevorzugt ist der Zusatzheizer
ein elektrischer Zusatzheizer. Der Zusatzheizer kann beispielsweise stabförmig ausgeführt
sein und von außen in einer Öffnung des Behälters befestigt werden. Vorteilhaft ist
der Zusatzheizer so einfach zu warten und gegebenenfalls austauschbar.
[0017] Dabei weist der Behälter eine im Wesentlichen zylindrische Form, insbesondere die
Form eines geraden Kreiszylinders auf. Die Leitung kann bevorzugt an der Mantelfläche
der zylindrischen Form angeordnet, insbesondre um diese gewickelt sein. In diesem
Zusammenhang ist eine Wicklung um den Behälter vorteilhaft. Ein Behälter, aufweisend
eine kreiszylindrische Form, ist einfach und kostengünstig herstellbar.
[0018] Zudem können ein Zulauf und ein Ablauf an jeweils einer Stirnseite der zylindrischen
Form angeordnet sein. Es versteht sich, dass auch mehrere Zu- oder Abläufe vorhanden
sein können. Die Anordnung von Zulauf und Ablauf an sich gegenüberliegenden Stirnseiten
eines Behälters geht vorteilhaft mit einer definierten Durchströmung des Behälters
und einer homogenen Wärmeübertragung einher.
[0019] Der Zusatzheizer ist an einer Stirnseite gemeinsam mit einem Zulauf angeordnet. In
vorteilhafter Weise kann der Zusatzheizer bei dieser Anordnung die maximale Leistung
abgeben, da das Wasser im Bereich des Zulaufes eine minimale Temperatur aufweist.
[0020] Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung kann der Wärmeübertrager eine äußere
wärmeisolierende Umhüllung aufweisen. Die wärmeisolierende Umhüllung kann insbesondere
den Wärmeübertrager vollflächig umschließen und Ausnehmungen für Zu- und Ableitungen
aufweisen. 'Vorteilhaft kann die wärmeisolierende Umhüllung ungewollte Wärmeverluste
verhindern.
[0021] Ein weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
eines hier vorgeschlagenen Wärmeübertragers und umfasst die folgenden Schritte:
- a) Befüllen einer Leitung mit Kältemittel, und
- b) Befestigen der Leitung an einem Behälter.
[0022] Die Schritte a) und b) werden bei einem regulären Betriebsablauf zumindest einmal
in der angegebenen Reihenfolge durchgeführt.
[0023] Gemäß einem ersten Schritt a) erfolgt ein Befüllen einer Leitung mit einem Kältemittel.
Es versteht sich, dass die Leitung nach dem Befüllen dicht verschlossen wird, um ein
Austreten von Kältemittel zu verhindern. Das Kältemittel kann ein synthetisches Kältemittel
sein, beispielsweise R410A, R290 oder R32.
[0024] Gemäß einem Schritt b) kann die in Schritt a) befüllte Leitung am Behälter befestigt
werden. Die Befestigung kann dabei insbesondere derart erfolgen, dass eine gute Wärmeleitung
zwischen Leitung und Behälter gewährleistet ist.
[0025] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens kann das Befestigen der Leitung
an dem Behälter mittels Kleben, Klipsen und/oder Klemmen. Bevorzugt erfolgt die Befestigung
durch Schweißen oder Löten, da so eine sehr gute Wärmeübertragung gewährleistet werden
kann.
[0026] Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens kann in einem kumulativen
Schritt die Leitung vor dem Befüllen gemäß Schritt a) in eine für die Befestigung
an einem Behälter geeignete Form gebracht werden. Beispielsweise kann die Leitung
bereits ein eine Spiralform zur Anordnung um einen zylinderförmigen Behälter umgeformt
werden. In vorteilhafter Weise wird so die Befestigung am Behälter erleichtert.
[0027] Ein weiterer Aspekt bezieht sich auf eine Heizungsanlage, aufweisend einen hier vorgeschlagenen
Wärmeübertrager. Die Heizungsanlage kann insbesondere eine Wärmepumpe als Wärmeerzeuger
aufweisen, wobei eine Warmwasserbereitung durch einen im Kältemittelkreislauf der
Wärmepumpe angeordneten hier vorgeschlagenen Wärmeübertrager erfolgen kann.
[0028] Hier werden somit ein Wärmeübertrager, ein Verfahren zu dessen Herstellung und eine
Heizungsanlage angegeben, welche die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten
Probleme zumindest teilweise lösen. Insbesondere ist der hier vorgeschlagene Wärmeübertrager
einfach aufgebaut und kostengünstig herstellbar. Hierzu trägt insbesondere das Verfahren
zur Herstellung bei. Zudem weist der Wärmeübertrager eine hervorragende Standzeit
auf, da insbesondere keine engen, sich zusetzende Kanäle vorhanden sind.
[0029] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden
Figur näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten
Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht
explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in der Figur erläuterten
Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der
vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass
die Figur und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch sind.
Es zeigt:
- Fig. 1:
- einen Wärmeübertrager.
[0030] Fig. 1 zeigt einen hier vorgeschlagenen Wärmeübertrager 9. Dieser kann einen Zulauf
3 und einen Ablauf 4 für eine Warmwasserbereitung aufweisen. Im Zulauf 3 der Warmwasserbereitung
kann eine Pumpe 8 angeordnet sein.
[0031] Der Wärmeübertrager 9 kann einen Behälter 5 umfassen, der gemäß einer bevorzugten
Weiterbildung die Form eines geraden Kreiszylinders aufweisen kann. An jeweils einer
Stirnseite der zylindrischen Form des Behälters 5 können der Ablauf 4 und der Zulauf
3 angeordnet sein.
[0032] Der Behälter 5 kann von einer Leitung 6 umwickelt sein. Die Leitung 6 kann mit einem
Kältekreislauf, beispielsweise einer hier nicht gezeigten Wärmepumpe, verbunden sein.
[0033] Die Leitung 6 kann dabei einen Eingang 1 aufweisen, der benachbart zu der Stirnseite
angeordnet sein kann, in der der Ablauf 4 angeordnet sein kann. Die Leitung 6 kann
zudem einen Ausgang 2 aufweisen, die benachbart zu der Stirnseite angeordnet sein
kann, in der der Zulauf 3 angeordnet sein kann.
[0034] Die Wicklung der Leitung 6 bedeckt bevorzugt einen Großteil der Mantelfläche des
Behälters 5 mit kreiszylindrischer Form. In vorteilhafter Weise kann so ein möglichst
hoher Wärmestrom von der Leitung 6 auf den Behälter 5 übertragen werden.
[0035] Am Behälter 5 ist gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung ein Zusatzheizer
7 angeordnet. Der Zusatzheizer 7 kann ein elektrischer Zusatzheizer sein, beispielsweise
ausgeführt als elektrischer Heizstab, der in den Behälter 5 hineinragt und in der
Wandung des Behälters 5 dichtend befestigt ist.
[0036] Der Wärmeübertrager 9 kann eine hier nicht gezeigte wärmisolierende Umhüllung aufweisen,
die vorteilhaft eine ungewollte Wärmabgabe an die Umgebung mindert.
[0037] Gemäß dem hier vorgeschlagenen Verfahren zur Herstellung eines Wärmeübertragers 9
kann in einem zuerst auszuführenden Schritt die Leitung 6 in eine der Wicklung um
den Behälter 5 entsprechende Form gebracht werden.
[0038] In einem Schritt a) kann die Leitung nun mit Kältemittel befüllt werden. Im Anschluss
wird die befüllte Leitung 6 verschlossen, so dass das Kältemittel nicht austreten
kann.
[0039] Gemäß einem Schritt b) kann nun die Leitung 6 in der Form der Wicklung um den Behälter
5 angeordnet und an diesem befestigt werden. Das Befestigen kann dabei bevorzugt mittels
Lötens erfolgen, da dies eine sehr gute Wärmeleitung von Leitung 6 auf die Wandung
des Behälters 5 ermöglicht.
[0040] Das vorgeschlagene Verfahren zur Herstellung ermöglicht eine einfache und kostengünstige
Herstellung eines erfindungsgemäßen Wärmeübertragers 9. Zudem wird durch die vorbefüllte
Leitung 6 auch eine Installation des Wärmeübertragers 9 in einer Heizungsanlage erleichtert.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Eingang Kältemittelkreislauf
- 2
- Ausgang Kältemittelkreislauf
- 3
- Zulauf Warmwasser
- 4
- Ablauf Warmwasser
- 5
- Behälter
- 6
- Leitung
- 7
- Zusatzheizer
- 8
- Pumpe
- 9
- Wärmeübertrager
1. Wärmeübertrager (9) zur Übertragung von Wärme eines kondensierenden Kältemittels auf
Trinkwasser, aufweisend einen Behälter (5) mit einem Zulauf (3) und einem Ablauf (4)
und mindestens eine den Behälter (5) kontaktierend angeordnete und für ein kondensierendes
Kältemittel geeignete Leitung (6), wobei der Behälter (5) eine zylindrische Form aufweist
und der Zulauf (3) und der Ablauf (4) an jeweils einer Stirnseite der zylindrischen
Form angeordnet sind und der Behälter (5) mindestens einen Zusatzheizer (7) aufweist,
der an einer Stirnseite gemeinsam mit dem Zulauf (3) angeordnet ist.
2. Wärmeübertrager (9) nach Anspruch 1, wobei der mindestens eine Zusatzheizer (7) ein
elektrischer Zusatzheizer (7) ist.
3. Wärmeübertrager (9) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Behälter (5)
eine zylindrische Form aufweist und die Leitung (6) zumindest an deren Mantelfläche
angeordnet ist.
4. Wärmeübertrager (9) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Wärmeübertrager
(9) eine wärmeisolierende Umhüllung aufweist.
5. Verfahren zur Herstellung eines Wärmeübertragers (9) nach einem der vorangehenden
Ansprüche, umfassend die folgenden Schritte:
a) Befüllen mindestens einer Leitung (6) mit Kältemittel,
b) Befestigen der mindestens einen Leitung (6) an einem Behälter (5).
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei in Schritt b) das Befestigen der mindestens einen
Leitung (6) an dem Behälter (5) mittels Kleben, Klipsen, Klemmen, Schweißen oder Löten
erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, wobei in einem Schritt c) die mindestens
eine Leitung (6) in eine für die Befestigung an einem Behälter (5) geeignete Form
gebracht wird.
8. Heizungsanlage, aufweisend einen Wärmeübertrager (9) nach einem der Ansprüche 1 bis
4.