[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Ladenschiene für eine Schubladenausziehführung,
mit:
- einer an einer Schublade zu befestigenden oder befestigten ersten Schiene,
- einer an einer Korpusschiene oder Mittelschiene einer Schubladenausziehführung anzuordnenden
oder angeordneten zweiten Schiene,
- wobei die erste Schiene und die zweite Schiene durch Aufschieben miteinander verbindbar
sind, wobei die erste Schiene und die zweite Schiene in einem verbundenen Zustand
durch zumindest ein Verriegelungselement miteinander verriegelt sind, wobei das Verriegelungselement
durch eine Kraft eines Kraftspeichers in Richtung einer Verriegelungsstellung vorgespannt
ist.
[0002] Im Weiteren betrifft die Erfindung eine Schubladenausziehführung mit zumindest einer
Ladenschiene der zu beschreibenden Art sowie ein Möbel mit einem Möbelkorpus und einer
relativ zum Möbelkorpus verfahrbar gelagerten Schublade. Ferner bezieht sich die Erfindung
auf ein Verfahren zur Verbindung einer ersten Schiene mit einer zweiten Schiene einer
Ladenschiene an einer Schubladenausziehführung.
[0003] In der
DE 198 28 718 A1 ist eine Verriegelungsvorrichtung zum lösbaren Befestigen von Schubladen an einer
ausziehbaren Führungsschiene einer Schubladenausziehführung gezeigt, wobei die Schublade
bei der Montage auf die Führungsschiene aufgesetzt und solange nach hinten verschoben
wird, bis ein von einer Feder belasteter Rastriegel selbsttätig in eine Rastöffnung
der Schublade einrastet. Dadurch wird sichergestellt, dass die Schublade in einem
Normalbetrieb relativ zur Führungsschiene unverschiebbar gelagert ist. Der Rastriegel
ist in der Montagelage in einer vertikalen Richtung linear verschiebbar gelagert und
weist am unteren Endbereich eine Handhabe auf, wobei die Verriegelung zwischen der
Schublade und der Führungsschiene durch eine nach unten gerichtete manuelle Zugbewegung
auf den Rastriegel lösbar ist. Nachteilig daran ist, dass der Bauraum der Schubladenausziehführung
aufgrund des nach unten ragenden Rastriegels relativ groß zu dimensionieren ist.
[0004] In der
DE 20 2013 100 013 U1 ist eine Schubladenausziehführung mit einer an einem Möbelkorpus zu befestigenden
Korpusschiene, einer an einer Schublade zu befestigenden Ladenschiene und mit einer
Mittelschiene gezeigt, welche zwischen der Korpusschiene und der Ladenschiene verfahrbar
gelagert ist. Am vorderen Ende der Ladenschiene ist ein elastisches Presselement in
Form einer Federzunge angeordnet, welche beim Aufschieben der Schublade auf die Ladenschiene
nach oben hin verbiegbar ist und anschließend die Schublade relativ zur Ladenschiene
arretiert. Nachteilig daran ist, dass die Federzunge auch bei montierter Schublade
ersichtlich ist.
[0005] In der
AT 518 232 A1 ist eine Schubladenanordnung mit einer Schubladenausziehführung und mit einer Schubladenseitenwand
gezeigt, wobei eine Trägerschiene mit der Schubladenseitenwand fest verbunden ist.
Am vorderen Ende der Trägerschiene der Schubladenseitenwand ist ein Betätigungselement
schwenkbar gelagert, welches beim Aufschieben der Schubladenseitenwand mit der Ladenschiene
der Schubladenausziehführung lösbar verriegelbar ist. Nachteilig daran ist, dass jede
Schublade zur Verriegelung mit der Schubladenausziehführung mit einem Betätigungselement
ausgerüstet werden muss.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Ladenschiene der eingangs erwähnten
Gattung unter Vermeidung der oben diskutierten Nachteile anzugeben.
[0007] Dies wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verriegelungselement an der zweiten
Schiene angeordnet ist und beim Aufschieben der ersten Schiene auf die zweite Schiene
ausgehend von der Verriegelungsstellung entgegen der Kraft des Kraftspeichers um eine
in Montagelage horizontal verlaufende Achse in Richtung der Korpusschiene oder der
Mittelschiene der Schubladenausziehführung in eine Lösestellung verschwenkbar ist.
[0009] Somit ist das Verriegelungselement in einer Montagelage der Ladenschiene um eine
horizontal verlaufende Achse verschwenkbar gelagert, sodass die Schublade bei der
Montage an der Schubladenausziehführung auf die erste Schiene aufgesetzt und solange
nach hinten bewegt werden kann, bis das Verriegelungselement durch das Gewicht der
Schublade entgegen der Kraft des Kraftspeichers nach unten in Richtung der Lösestellung
ausweicht und die Schublade bei einer fortgesetzten Einschubbewegung durch die Kraft
des Kraftspeichers lösbar verriegelbar ist.
[0010] Das Merkmal des Verriegelungselementes, welches in der Montagelage der Ladenschiene
um eine horizontal verlaufende Achse verschwenkbar gelagert ist, ist ausgehend von
der eingangs erwähnten
DE 198 28 718 A1 auch keine naheliegende Maßnahme, weil die nach unten ragende Handhabe gemäß der
DE 198 28 718 A1 ein wesentliches technisches Merkmal zum Lösen der Verriegelung zwischen der Schublade
und der Führungsschiene ist.
[0011] Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die an der Schublade angeordnete erste
Schiene beim Aufschieben auf die zweite Schiene keinen Einhängehub in einer Höhenrichtung
benötigt. Die Schublade kann daher bei der Montage in einer horizontal verlaufenden
Ebene auf die zweite Schiene aufgeschoben werden, bis das Verriegelungselement zunächst
nach unten ausweicht und anschließend durch die Kraft des Kraftspeichers wieder hochschnappt
und damit die Schublade relativ zur zweiten Schiene selbsttätig verriegelt. Somit
ist zur Verriegelung kein Platzbedarf in Höhenrichtung notwendig, was sich insbesondere
dann als Vorteil erweist, wenn die Schublade in einem Möbelkorpus unmittelbar unterhalb
einer Arbeitsplatte montiert werden soll und folglich nur ein sehr geringer Abstand
zwischen der Schublade und der Unterseite der Arbeitsplatte vorhanden ist.
[0012] Das Verriegelungselement ist an der zweiten Schiene gelagert. Zum Zweck der verbesserten
Zugänglichkeit kann es günstig sein, wenn das Verriegelungselement an einem vorderen
Endbereich der zweiten Schiene bewegbar gelagert ist.
[0013] Bei einem Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass das Verriegelungselement
durch eine Öffnung der zweiten Schiene hindurchgeführt ist. Dadurch ergibt sich eine
kompakte und optisch unauffällige Bauweise, weil das Verriegelungselement zum überwiegenden
Teil innerhalb eines Schienenquerschnitts einer Schiene angeordnet ist und lediglich
der zur Verriegelung vorgesehene Teil des Verriegelungselementes aus der zweiten Schiene
herausragt. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Öffnung an einem, vorzugsweise in
Montagelage horizontal verlaufenden, Mittelsteg der zweiten Schiene angeordnet ist.
[0014] Das zumindest eine Verriegelungselement und der Kraftspeicher können zusammen einstückig
ausgebildet oder auch als voneinander gesonderte Bauteile ausgeführt sein. Bei der
einstückigen Ausbildung kann der Kraftspeicher durch eine Materialelastizität eines
Kunststoffteiles gebildet sein. Zur Erhöhung der Federkraft kann es jedoch günstig
sein, wenn der Kraftspeicher ein vom Verriegelungselement gesondertes mechanisches
Federelement (beispielsweise eine als Blattfeder aus Stahl) umfasst.
[0015] Die erfindungsgemäße Schubladenausziehführung weist eine an einem Möbelkorpus zu
befestigende Korpusschiene und eine Ladenschiene der in Rede stehenden Art auf, wobei
die Ladenschiene relativ zur Korpusschiene verschiebbar gelagert ist. Um einen Vollauszug
der Schublade relativ zur Stirnseite des Möbelkorpus zu ermöglichen, kann eine zusätzliche
Mittelschiene vorgesehen werden, welche zwischen der Korpusschiene und der Ladenschiene
verschiebbar gelagert ist.
[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Verbindung einer ersten Schiene mit einer zweiten
Schiene einer Ladenschiene ist dadurch gekennzeichnet, dass
- in einem ersten Verfahrensschritt die an einer Schublade zu befestigende oder befestigte
erste Schiene auf die an einer Korpusschiene oder Mittelschiene einer Schubladenausziehführung
anzuordnende oder angeordnete zweite Schiene aufgesetzt wird,
- in einem zweiten Verfahrensschritt die erste Schiene auf die zweite Schiene aufgeschoben
wird,
- in einem dritten Verfahrensschritt das Verriegelungselement der zweiten Schiene entgegen
der Kraft des Kraftspeichers um eine in Montagelage horizontal verlaufende Achse in
Richtung der Korpusschiene oder der Mittelschiene der Schubladenausziehführung in
eine Lösestellung verschwenkt wird, und
- in einem vierten Verfahrensschritt das Verriegelungselement durch die Kraft des Kraftspeichers
in eine Verriegelungsstellung bewegt wird, wodurch die beiden Schienen miteinander
verriegelt werden.
[0017] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand des in
den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiels erläutert.
- Fig. 1
- zeigt eine perspektivische Darstellung eines Möbels mit Schubladen, welche durch Schubladenausziehführungen
relativ zu einem Möbelkorpus verfahrbar gelagert sind,
- Fig. 2a, 2b
- zeigen die an der Schubladenausziehführung zu befestigende Schublade sowie die an
der Schubladenausziehführung montierte Schublade in perspektivischen Ansichten,
- Fig. 3a-3c
- zeigen die an der Schubladenausziehführung zu befestigende Seitenwand in einer perspektivischen
Ansicht, in einer vergrößerten Detaildarstellung sowie die erste und zweite Schiene
in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 4a-4d
- zeigen das Aufschieben der ersten Schiene auf die zweite Schiene in zeitlich aufeinanderfolgenden
Schritten,
- Fig. 5a-5e
- zeigen ein fortgesetztes Aufschieben der ersten Schiene auf die zweite Schiene,
- Fig. 6a-6c
- zeigen den verbundenen Zustand der Schienen in verschiedenen Querschnitten,
- Fig. 7a-7e
- zeigen die Entriegelung der Schienen in zeitlich aufeinanderfolgenden Schritten,
- Fig. 8a-8c
- zeigen die Ladenschiene mit der ersten und zweiten Schiene sowie den Funktionskopf
in verschiedenen perspektivischen Ansichten,
- Fig. 9a, 9b
- zeigen einen Funktionskopf in einer geringfügig modifizierten Ausführungsform in einer
perspektivischen Ansicht sowie in einem montierten Zustand an der zweiten Schiene,
- Fig. 10a-10c
- zeigen die Montage der Schublade an der Schubladenausziehführung mit einer fehlerhaften
Verriegelung zwischen den Schienen,
- Fig. 11a-11c
- zeigen die Herstellung einer korrekten Verbindung zwischen den Schienen.
[0018] Fig. 1 zeigt ein Möbel 1 mit einem schrankförmigen Möbelkorpus 2, wobei Schubladen
3 über Schubladenausziehführungen 4 relativ zum Möbelkorpus 2 verfahrbar gelagert
sind. Die Schubladen 3 weisen eine Frontblende 5, einen Schubladenboden 6, Seitenwände
7 und eine Rückwand 8 auf. Die Schubladenausziehführungen 4 umfassen eine Korpusschiene
9, welche über Befestigungsabschnitte 10a, 10b, am Möbelkorpus 2 zu befestigen ist
und zumindest eine relativ zur Korpusschiene 9 verschiebbare Ladenschiene 11. Die
Ladenschiene 11 ist zumindest zweiteilig ausgebildet und umfasst eine an der Schublade
3 zu befestigende oder befestigte erste Schiene 12 (Fig. 2a) und eine an der Schubladenausziehführung
4 anzuordnende oder angeordnete zweite Schiene 13. Um einen Vollauszug der Schublade
3 relativ zum Möbelkorpus 2 zu ermöglichen, kann noch eine zusätzliche Mittelschiene
14 vorgesehen werden, welche zwischen der Korpusschiene 9 und der Ladenschiene 11
verschiebbar gelagert ist. Die Schubladen 3 werden an den Schubladenausziehführungen
4 montiert, indem die Schublade 3 zunächst auf die am Möbelkorpus 2 gegenüberliegenden
zweiten Schienen 13 aufgesetzt wird. Anschließend werden die an der Schublade 3 befestigten
ersten Schienen 12 in Längsrichtung (L) auf die zweiten Schienen 13 aufgeschoben,
bis die ersten und zweiten Schienen 12, 13 durch zumindest ein um eine horizontal
verlaufende Achse 26 (Fig. 4a) schwenkbares Verriegelungselement 21 selbsttätig miteinander
verriegelt werden, sodass die erste und zweite Schiene 12, 13 im verbundenen Zustand
relativ zueinander feststehend angeordnet sind.
[0019] Fig. 2a zeigt die an der Schubladenausziehführung 4 zu befestigende Schublade 3 in
einer perspektivischen Ansicht, wobei eine Seitenwand 7 der Schublade 3 aus Gründen
der verbesserten Übersichtlichkeit ausgeblendet ist. Erkennbar ist die an der Schublade
3 angeordnete erste Schiene 12 der Ladenschiene 11, wobei im vorderen Endbereich der
ersten Schiene 12 ein erster Befestigungsadapter 16 zur Befestigung der Frontblende
5 und im hinteren Endbereich der ersten Schiene 12 ein zweiter Befestigungsadapter
17 zur Befestigung der Rückwand 8 angeordnet ist. Die erste Schiene 12 weist zwei
in Längsrichtung (L) verlaufende und im Wesentlichen parallel voneinander beabstandete
Seitenschenkel 12a auf, wobei an einem der Seitenschenkel 12a zumindest ein Federmittel
18 in Form einer elastisch verbiegbaren Federlasche angeordnet ist. Das Federmittel
18 der ersten Schiene 12 liegt im verbundenen Zustand der Schienen 12, 13 an der zweiten
Schiene 13 an, sodass Querbewegungen der Schienen 12, 13 zueinander begrenzbar sind.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind an der ersten Schiene 12 zwei in Längsrichtung
(L) voneinander beabstandete Federmittel 18, 19 vorgesehen. Am hinteren Ende der zweiten
Schiene 13 ist ein Haken 15 angeordnet, welcher den Aufschiebeweg der ersten Schiene
12 relativ zur zweiten Schiene 13 in Schieberichtung 20 begrenzt und welcher im montierten
Zustand den hinteren Endbereich der Schublade 3 in einer Richtung quer zur Längsrichtung
(L) stabilisiert. Die Korpusschiene 9 der Schubladenausziehführung 4 wird über die
Befestigungsabschnitte 10a, 10b am Möbelkorpus 2 montiert, wobei die zweite Schiene
13 der Ladenschiene 11 und die Mittelschiene 14 relativ zur stationären Korpusschiene
9 verschiebbar gelagert sind. Die Schublade 3 wird an der zweiten Schiene 13 montiert,
indem die mit den Seitenwänden 7 der Schublade 3 verbundenen ersten Schienen 12 auf
die zweiten Schienen 13 der Schubladenausziehführungen 4 in Schieberichtung 20 aufgeschoben
werden.
[0020] Fig. 2b zeigt den verbundenen Zustand der Schublade 3 an der Schubladenausziehführung
4, wobei die zweite Schiene 13 zum überwiegenden Teil innerhalb eines im Querschnitt
U-förmig ausgebildeten Profils der ersten Schiene 12 aufgenommen ist und wobei die
Schienen 12, 13 durch die Federmittel 18, 19 in einer quer zur Längsrichtung (L) verlaufenden
Richtung, vorzugsweise in einer seitlich zur Längsrichtung (L) der Schienen 12, 13
verlaufenden Richtung, spielfrei zueinander angeordnet sind.
[0021] Fig. 3a zeigt die Schubladenausziehführung 4 mit der Korpusschiene 9, der Mittelschiene
14 und der zweiten Schiene 13, welche mit der ersten Schiene 12 der Schublade 3 zu
verbinden ist.
[0022] Fig. 3b zeigt den in Fig. 3a eingekreisten Bereich in einer vergrößerten Ansicht,
in welcher das bewegbar gelagerte Verriegelungselement 21 zum lösbaren Verriegeln
der Schienen 12, 13 gezeigt ist. Das Verriegelungselement 21 ist am vorderen Endbereich
der zweiten Schiene 13 angeordnet und durch eine Öffnung 22 der zweiten Schiene 13
hindurchgeführt. Das Verriegelungselement 21 ist beim Aufschieben der ersten Schiene
12 auf die zweite Schiene 13 ausgehend von der Verriegelungsstellung entgegen der
Kraft eines Kraftspeichers 25 um eine in Montagelage horizontal verlaufende Achse
26 in Richtung der Korpusschiene 9 oder der Mittelschiene 14 der Schubladenausziehführung
4 in eine Lösestellung verschwenkbar.
[0023] Fig. 3c zeigt die zweite Schiene 13 der Schubladenausziehführung 4 und die mit der
Seitenwand 4 zu verbindende erste Schiene 12 in einer perspektivischen Ansicht. Die
zweite Schiene 13 weist zwei, vorzugsweise parallel zueinander verlaufende, Seitenschenkel
13a und einen die beiden Seitenschenkel 13a verbindenden Mittelsteg 13c auf. Der Mittelsteg
13c der zweiten Schiene 13 weist eine, beispielsweise rechteckförmige, Öffnung 22
zum Durchtritt des bewegbaren Verriegelungselementes 21 auf. Das Verriegelungselement
21 ist in einer Längsrichtung (L) feststehend angeordnet und in einer Richtung annähernd
rechtwinklig zum Mittelsteg 13c der zweiten Schiene 13 bewegbar gelagert. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel ist das Verriegelungselement 21 zusammen mit einem frontseitigen
Funktionskopf 23 einstückig ausgebildet, welcher zum überwiegenden Teil innerhalb
des Schienenquerschnittes der zweiten Schiene 13 aufgenommen ist. Die erste Schiene
12 weist ebenfalls zwei, vorzugsweise parallel zueinander verlaufende, Seitenschenkel
12a und einen die beiden Seitenschenkel 12a verbindenden Mittelsteg 12c auf. Überdies
ist die erste Schiene 12 mit einem Auflageschenkel 12d für den Schubladenboden 6 versehen.
Die erste Schiene 12, vorzugsweise der Mittelsteg 12c, weist zumindest einen nach
unten hin abstehenden Vorsprung 24a auf, welcher mit dem Verriegelungselement 21 der
zweiten Schiene 13 lösbar verriegelbar ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind
zwei in Längsrichtung (L) voneinander beabstandete Vorsprünge 24a, 24b vorgesehen,
wobei das Verriegelungselement 21 in einer Vorverriegelungsposition der ersten und
zweiten Schiene 12, 13 mit dem ersten Vorsprung 24a und in einem verbundenen Zustand
der ersten und zweiten Schiene 12, 13 mit dem zweiten Vorsprung 24b lösbar verriegelbar
ist. Die Vorsprünge 24a, 24b können vom Mittelsteg 12c der ersten Schiene 12 nach
unten hin ausgebogen sein. Alternativ können die Vorsprünge 24a, 24b als von der ersten
Schiene 12 gesonderte Bauteile ausgeführt sein, welche an der ersten Schiene 12 befestigt
sind.
[0024] Fig. 4a-4d zeigen das Aufschieben der ersten Schiene 12 auf die zweite Schiene 13
in Längsschnitten. An der ersten Schiene 12 sind zwei in Längsrichtung (L) voneinander
beabstandete Vorsprünge 24a, 24b angeordnet, welche vom Mittelsteg 12c der ersten
Schiene 12 nach unten hin abstehen. Am vorderen Ende der zweiten Schiene 13 ist der
Funktionskopf 23 mit dem Verriegelungselement 21 angeordnet, welches in Montagelage
um eine horizontal verlaufende Achse 26 schwenkbar gelagert ist. Zur Montage der Schublade
3 an der Schubladenausziehführung 4 wird die mit der Schublade 3 verbundene erste
Schiene 12 auf den vorderen Endbereich der am Möbelkorpus 2 vormontierten zweiten
Schiene 13 aufgesetzt und in Schieberichtung 20 verschoben, wobei der Mittelsteg 12c
der ersten Schiene 12 und der Mittelsteg 13c der zweiten Schiene 13 zunächst aneinander
gleiten. Durch eine fortgesetzte Bewegung der ersten Schiene 12 in Schieberichtung
20 schlägt die Vorderkante der ersten Schiene 12 am Verriegelungselement 21 der zweiten
Schiene 13 an (Fig. 4b). Durch eine weitere Bewegung der ersten Schiene 12 in Schieberichtung
20 wird das Verriegelungselement 21 der zweiten Schiene 13 entgegen der Kraft eines
Kraftspeichers 25 um die horizontal verlaufende Achse 26 verschwenkt (Fig. 4c). Durch
das Aufschieben des ersten Vorsprungs 24a der ersten Schiene 12 auf den Mittelsteg
13c der zweiten Schiene 13 wird die erste Schiene 12 unter Bildung eines Spaltes 27
von der zweiten Schiene 13 angehoben, wodurch sich der geladene Kraftspeicher 25 entspannt
und das Verriegelungselement 21 um die Achse 26 wieder nach oben zurückschnappt (Fig.
4d). Dies hat den Vorteil, dass die beiden Schienen 12, 13 beim Aufschieben nicht
über ihre flachen Mittelstege 12c und 13c, sondern nur über die Vorsprünge 24a, 24b
miteinander in Kontakt treten. Auf diese Weise können der Reibungswiderstand und allfällige
unangenehme Geräuschentwicklungen beim Aufschieben der Schienen 12, 13 reduziert werden,
sodass das Aufschieben der Schienen 12, 13 leichtgängig und ruhig erfolgt.
[0025] Fig. 5a-5d zeigen eine fortgesetzte Bewegung der ersten Schiene 12 in Schieberichtung
20, wobei nunmehr beide Vorsprünge 24a, 24b unter Bildung des Spaltes 27 zwischen
den Mittelstegen 12c, 13c entlang der zweiten Schiene 13 gleiten (Fig. 4e). Durch
den ersten Vorsprung 24a der ersten Schiene 12 wird das Verriegelungselement 21 um
die horizontale Achse 26 entgegen der Kraft des Kraftspeichers 25 bewegt (Fig. 5b),
woraufhin das Verriegelungselement 21 mit dem ersten Vorsprung 24a in einer Vorverriegelungsposition
verriegelt wird (Fig. 5c). Diese Vorverriegelungsposition hat den Vorteil, dass die
erste Schiene 12 vom Verriegelungselement 21 der zweiten Schiene 13 gefangen wird
und dem Benutzer das sichere Gefühl vermittelt, dass der Schiebeweg praktisch abgeschlossen
und eine Verriegelung zwischen der Schublade 3 und der Schubladenausziehführung 4
herbeigeführt wird. Ein Lösen der Vorverriegelungsposition durch manuelles Ziehen
an der ersten Schiene 12 entgegen der Schieberichtung 20 ist ab diesem Zeitpunkt nicht
mehr möglich. Zur Herstellung der endgültigen Verbindung stehen einem Benutzer nun
zwei verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Gemäß einer ersten Variante kann die
erste Schiene 12 ausgehend von der in Fig. 5c gezeigten Vorverriegelungsposition weiter
in Schieberichtung 20 bewegt werden, wobei das Verriegelungselement 21 durch den zweiten
Vorsprung 24b der ersten Schiene 12 entgegen der Kraft des Kraftspeichers 25 wieder
nach unten gedrückt wird (Fig. 5d) . Im Anschluss daran wird der zweite Vorsprung
24b mit dem Verriegelungselement 21 unter Einwirkung der Kraft des Kraftspeichers
25 selbsttätig verriegelt, sodass sich die Schienen 12, 13 in ihrem verbundenen Zustand
befinden und durch das Verriegelungselement 21 in Längsrichtung (L) zueinander festgelegt
sind (Fig. 5e). Gemäß einer zweiten Variante kann die erste Schiene 12 (und damit
auch die damit gekoppelte zweite Schiene 13) ausgehend von der in Fig. 5c gezeigten
Vorverriegelungsposition durch Öffnen der Schublade 3 entgegen der Schieberichtung
20 bewegt werden, anschließend wird die Schublade 3 mit Schwung wieder in den Möbelkorpus
2 eingefahren, wobei ebenfalls der zuvor beschriebene Verriegelungsvorgang (Fig. 5d,
Fig. 5e) herbeigeführt wird. Ausgehend von der verriegelten Stellung (Fig. 5e) ist
die Verriegelung der Schienen 12, 13 durch manuelles Ziehen an der ersten Schiene
12 entgegen der Schieberichtung 20 nicht lösbar. Dies stellt einen Sicherheitsaspekt
dar, weil ein unbeabsichtigtes Lösen der Schienen 12, 13 voneinander vermieden werden
soll.
[0026] Fig. 6a zeigt den verbundenen Zustand der Schienen 12, 13, wobei das Verriegelungselement
21 der zweiten Schiene 13 mit dem zweiten Vorsprung 24b der ersten Schiene 12 verriegelt
ist. Fig. 6b zeigt den in Fig. 6a eingekreisten Bereich "A" in einer vergrößerten
Ansicht. Zu erkennen ist, dass das Verriegelungselement 21 im verbundenen Zustand
der Schienen 12, 13 durch den Mittelsteg 12c der ersten Schiene 12 abgedeckt ist.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel liegt das Verriegelungselement 21 im verbundenen
Zustand der Schienen 12, 13 an einer Unterseite des Mittelsteges 12c der ersten Schiene
12 an. Die Abdeckung des Verriegelungselementes 21 hat den Vorteil, dass im verbundenen
Zustand der Schienen 12, 13 eine unbeabsichtigte Betätigung des Verriegelungselementes
21 vermieden wird. Der Kraftspeicher 25 zur Beaufschlagung des Verriegelungselementes
21 in Richtung der Verriegelungsstellung ist in der gezeigten Figur als eine vom Verriegelungselement
21 gesonderte Blattfeder aus Stahl gebildet, wobei die Blattfeder mit einem abgebogenen
Endbereich gegen das Verriegelungselement 21 drückt. Fig. 6c zeigt den in Fig. 6a
eingekreisten Bereich "B" in einer vergrößerten Ansicht. Der am frontseitigen Ende
der zweiten Schiene 13 gelagerte Funktionskopf 23 weist zumindest einen Federpuffer
28 auf, durch welchen die Schienen 12, 13 im verbundenen Zustand in Längsrichtung
(L) spielfrei zueinander angeordnet sind. Im verbundenen Zustand drückt nämlich ein
an der Frontblende 5 der Schublade 3 angeordnetes oder ausgebildetes Beschlagteil
29 gegen den Federpuffer 28 des Funktionskopfes 23. Auf diese Weise ist das restliche
Spiel zwischen den Schienen 12, 13 in Längsrichtung (L) ausgleichbar.
[0027] Zur Erhöhung des Bedienkomforts werden Möbel 1 häufig mit Ausstoßvorrichtungen ausgestattet,
durch welche die Schublade 3 aus ihrer geschlossenen Endlage im oder am Möbelkorpus
1 in eine Offenstellung ausgestoßen werden kann. Besonders bei grifflosen Schubladen
3 sind die Ausstoßvorrichtungen häufig derart ausgebildet, dass sie durch das Bewegen
der Schublade 3 von der geschlossenen Endlage in Richtung des Möbelkorpus 2 auslösbar
sind. Hierfür ist ein gewisses Spiel der Schublade 3 in ihrer geschlossenen Endlage
zuzulassen. Der Federpuffer 28 ermöglicht nun, dass die Schublade 3 ausgehend von
ihrer geschlossenen Endlage gegen die Kraft des Federpuffers 28 in Richtung des Möbelkorpus
2 bewegbar ist, wodurch Ausstoßvorrichtungen mit einer Touch-Latch-Funktion auslösbar
sind. Der Federpuffer 28 kommt insbesondere bei so genannten Innenschubkästen zum
Einsatz, bei denen die Frontblende 5 der Schublade 3 in der Schließstellung nicht
an der Vorderkante des Möbelkorpus 2 anschlagen kann, sondern zwischen den Seitenwänden
des Möbelkorpus 2 angeordnet ist. Durch Druckausübung auf die Frontblende 5 der als
Innenschubkasten ausgebildeten Schublade 3 kann die erste Schiene 12 entgegen der
Kraft des Federpuffers 28 relativ zur zweiten Schiene 13 bewegt werden, wodurch sich
der Federpuffer 28 verformt oder verbiegt und die Ausstoßvorrichtung auslösbar ist.
Nach erfolgtem Auslösen der Ausstoßvorrichtung kann die erste Schiene 12, gegebenenfalls
durch Unterstützung der Ausstoßvorrichtung, wieder in die Ausgangslage zurückbewegt
werden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Federpuffer 28 durch zumindest ein
eindrückbares Kunststoffteil ausgebildet. Alternativ ist es möglich, dass der Federpuffer
28 ein von einer Feder beaufschlagtes Anschlagteil für die Schublade 3 aufweist.
[0028] Fig. 7a-7e zeigen die Entriegelung der Schienen 12, 13 ausgehend vom verbundenen
Zustand, in welchem das Verriegelungselement 21 der zweiten Schiene 13 mit dem Vorsprung
24b der ersten Schiene 12 verriegelt ist. Zur Entriegelung der Schienen 12, 13 ist
eine Entriegelungsvorrichtung 33 vorgesehen, welche zumindest ein an der ersten Schiene
12 angeordnetes Eingriffselement 30 aufweist, welches im verbundenen Zustand der Schienen
12, 13 in einer an der zweiten Schiene 13 angeordneten Ausnehmung 31 mit einem Spiel
in Höhenrichtung (H) aufgenommen ist. Die Ausnehmung 31 weist eine Steuerkurve 32
auf, wobei das Eingriffselement 30 ausgehend vom verbundenen Zustand der Schienen
12, 13 durch manuelles Anheben der ersten Schiene 12 relativ zur zweiten Schiene 13
entlang der Steuerkurve 32 führbar ist. Um das Verriegelungselement 21 vom Vorsprung
24b zu entriegeln, muss also zunächst die erste Schiene 12 durch eine Person relativ
zur zweiten Schiene 13 in Höhenrichtung (H) um den Betrag Δx1 angehoben werden (Fig.
7b). Nach erfolgtem Anheben wird die erste Schiene 12 durch eine Person in Auszugsrichtung
(A) bewegt, wodurch das Eingriffselement 30 mit einer Komponente entlang eines in
Auszugsrichtung (A) der Schublade 3 verlaufenden Abschnittes 32a der Steuerkurve 32
bewegt wird (Fig. 7c), wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass der Abschnitt 32a zumindest
abschnittsweise schräg gegenüber einer Horizontalen verläuft. Auf diese Weise ist
das Eingriffselement 30 um den Betrag Δx2 relativ zur zweiten Schiene 13 anhebbar.
Wie in Fig. 7d gezeigt, wird anschließend die erste Schiene 12 durch manuelle Kraftausübung
in Höhenrichtung (H) nach unten hin abgesenkt, wobei das Eingriffselement 30 entlang
eines Vertikalabschnitts 32b der Steuerkurve 32 bewegt wird. Erst dann ist die erste
Schiene 12 unabhängig von der zweiten Schiene 13 bewegbar und kann, wie in Fig. 7e
gezeigt, weiter in Auszugsrichtung (A) bewegt und dadurch die Schublade 3 von der
Schubladenausziehführung 4 getrennt werden. Die Entriegelung der Schienen 12, 13 erfolgt
also durch ein vorgegebenes Bewegungsmuster, nämlich im gezeigten Ausführungsbeispiel
durch Anheben der ersten Schiene 12 in Höhenrichtung H (Fig. 7b), Herausziehen in
Auszugsrichtung A (Fig. 7c), Absenken in Höhenrichtung H (Fig. 7d) und anschließendem
Herausziehen in Auszugsrichtung A (Fig. 7e). Diese Bewegungskombination stellt einen
Sicherheitsaspekt dar, weil eine unbeabsichtigte Trennung der Schublade 3 von der
Schubladenausziehführung 4 auf jeden Fall vermieden werden soll. Insbesondere soll
dabei sichergestellt werden, dass die Schublade 3 (insbesondere wenn es sich dabei
um die unterste Schublade 3 in einem Möbelkorpus 2 handelt) nicht durch eine bloße
Zugbewegung nach oben von der Schubladenausziehführung 4 lösen lässt. Nach erfolgter
Zugbewegung muss nämlich die Schublade 3 erst wieder abgesenkt werden (Fig. 7d), sodass
sich die Schublade 3 von der Schubladenausziehführung 4 trennen lässt.
[0029] Fig. 8a zeigt eine perspektivische Ansicht der Ladenschiene 11 mit der an der Schublade
3 anzuordnenden ersten Schiene 12 und der an der Schubladenausziehführung 4 angeordneten
zweiten Schiene 13, welche im verbundenen Zustand durch das Verriegelungselement 21
miteinander verriegelt sind. Zumindest einer Vorsprünge 24a, 24b kann eine Schrägfläche
35 aufweisen, durch welche das Verriegelungselement 21 beim Aufschieben der Schienen
12, 13 in Richtung der Lösestellung bewegbar ist. Erkennbar ist das an der ersten
Schiene 12 angeordnete Eingriffselement 30, welches beim Entriegelungsvorgang der
Schienen 12, 13 mit einer an der zweiten Schiene 13 angeordneten Steuerkurve 32 zusammenwirkt,
so wie es im Zusammenhang mit den Fig. 7a-7e gezeigt und beschrieben ist. Die Steuerkurve
32 kann beispielsweise von einem Rand einer Ausnehmung 31 der zweiten Schiene 13 gebildet
sein.
[0030] Fig. 8a und Fig. 8b zeigen zwei verschiedene perspektivische Ansichten des Funktionskopfes
23, welcher an einem vorderen Ende der zweiten Schiene 13 anzuordnen ist. Zur Kraftbeaufschlagung
des Verriegelungselementes 21 ist zumindest ein Kraftspeicher 25, beispielsweise in
Form einer Blattfeder, vorgesehen. Erkennbar ist auch der eindrückbare Federpuffer
28, durch welchen die Schienen 12, 13 in Längsrichtung (L) spielfrei zueinander anordenbar
sind und durch welchen die Schublade 3 ausgehend von ihrer geschlossenen Endlage gegen
die Kraft des Federpuffers 28 in Richtung des Möbelkorpus 2 bewegbar ist, sodass Ausstoßvorrichtungen
mit einer Touch-Latch-Funktion auslösbar sind. Der Funktionskopf 23 weist überdies
eine Ausnehmung 36, beispielsweise in Form einer Hohlkehle auf, sodass das Eingriffselement
30 beim Aufschieben und bei der Trennung der Schienen 12, 13 nicht mit dem Funktionskopf
23 der zweiten Schiene 13 kollidiert.
[0031] Fig. 9a zeigt den Funktionskopf 23 in einer geringfügig modifizierten Ausführungsform.
Das Verriegelungselement 21 weist eine erste Anschlagfläche 37a und zumindest eine
zweite Anschlagfläche 37b auf, wobei die erste Anschlagfläche 37a oder alternativ
die zweite Anschlagfläche 37b mit der ersten Schiene 12 in Eingriff bringbar ist,
sodass die zweite Schiene 13 ausgehend von der vollständigen Schließstellung durch
das Zusammenwirken der ersten Anschlagfläche 37a mit der ersten Schiene 12 oder alternativ
durch das Zusammenwirken der zweiten Anschlagfläche 37b mit der ersten
[0032] Schiene 12 in eine Offenstellung bewegbar ist. Die zweite Anschlagfläche 37b ist
also dazu vorgesehen, um die zweite Schiene 13 der Schubladenausziehführung 4 bei
einer fehlerhaften Verriegelung mit der ersten Schiene 12 ausgehend von der vollständigen
Schließstellung in eine Offenstellung mitzunehmen. Eine fehlerhafte Verriegelung könnte
beispielsweise durch eine sehr langsam durchgeführte Einschubbewegung der Schublade
3 herbeigeführt werden, wodurch die erste Schiene 12 nicht ordnungsgemäß mit der ersten
Anschlagfläche 37a verbunden wäre. Fig. 9b zeigt den in Fig. 9a gezeigten Funktionskopf
23 in einem montierten Zustand am vorderen Endbereich der zweiten Schiene 13, wobei
die beiden Anschlagflächen 37a, 37b des Verriegelungselementes 21 von der zweiten
Schiene 13 nach oben hin abstehen. Die beiden Anschlagflächen 37a, 37b sind in der
Längsrichtung (L) der zweiten Schiene 13 voneinander beabstandet und verlaufen im
Wesentlichen lotrecht zur Längsrichtung (L) der zweiten Schiene 13. Wenn die erste
Schiene 12 mit dem Verriegelungselement 21 der zweiten Schiene 13 ordnungsgemäß verriegelt
ist, so liegt ein Teil der ersten Schiene 12 an der ersten Anschlagfläche 37a des
Verriegelungselementes 21 an. Ist hingegen die erste Schiene 12 mit der zweiten Schiene
13 fehlerhaft verriegelt, so kann die zweite Schiene 13 durch ein Zusammenwirken der
zweiten Schrägfläche 37b mit der ersten Schiene 12 ausgehend von einer vollständigen
Schließstellung in eine Offenstellung mitgenommen werden.
[0033] Wenn nun die erste Schiene 12 bei der Montage der Schublade 3 ausgehend von Fig.
10a auf die zweite Schiene 13 der Schubladenausziehführung 4 aufgeschoben wird, so
wird das Verriegelungselement 21 der zweiten Schiene 13 durch das Zusammenwirken mit
dem ersten Vorsprung 24a entgegen seiner federnden Wirkung nach unten verbogen (Fig.
10b). Wird die erste Schiene 12 der Schublade 3 weiter in Schließrichtung geschoben,
so schlägt die Frontblende 5 der Schublade 3 an der Stirnseite 2a des Möbelkorpus
2 an und kann somit nicht weiter in Schließrichtung bewegt werden (Fig. 10c). In Fig.
10c ist aber auch ersichtlich, dass das Verriegelungselement 21 der zweiten Schiene
13 mit dem zweiten Vorsprung 24b der ersten Schiene 12 nicht ordnungsgemäß verriegelt
ist, weil der zweite Vorsprung 24b direkt auf dem Verriegelungselement 21 zu liegen
kommt. Eine fehlerhafte Verriegelung zwischen den Schienen 12, 13 kann aber durch
eine fortgesetzte Bewegung der Schublade 3 in Schließrichtung nicht korrigiert werden,
weil die Frontblende 5 an der Stirnseite 2a des Möbelkorpus 2 anliegt und damit ein
Weiterbewegen der Schublade 3 in Schließrichtung verhindert ist. Eine fehlerhafte
Verriegelung zwischen den Schienen 12, 13 würde aber auch dazu führen, dass die Schublade
3 in einer unerwünschten Weise in einer Offenstellung stehen bleibt.
[0034] Zur Herstellung einer korrekten Verriegelung zwischen den Schienen 12, 13 wird zunächst
die Schublade 3 (und damit die erste Schiene 12) in Auszugsrichtung (A) gezogen (siehe
Fig. 11a), wobei die erste Schiene 12, beispielsweise der zweite Vorsprung 24b der
ersten Schiene 12, mit der zweiten Anschlagfläche 37b des Verriegelungselementes 21
koppelbar ist. Durch das Zusammenwirken der Schiene 12 mit der zweiten Anschlagfläche
37b des Verriegelungselementes 21 kann die zweite Schiene 12 ausgehend von einer vollständigen
Schließstellung in eine Offenstellung gezogen werden.
[0035] In Fig. 11b wurde die Schublade 3 wieder in Einschubrichtung (E) bewegt, wobei die
relative Lage zwischen dem zweiten Vorsprung 24b und der zweiten Anschlagfläche 37b
aufgrund der auftretenden Reibung zwischen den Schienen 12, 13 unverändert bleibt.
Durch eine fortgesetzte Bewegung der Schublade 3 in Einschubrichtung (E) wird die
erste Schiene 12 (und damit der zweite Vorsprung 24b) weiter in Einschubrichtung (E)
bewegt, wodurch das Verriegelungselement 21 wieder zurückschnappt und die erste Anschlagfläche
37a an der ersten Schiene 12, vorzugsweise am zweiten Vorsprung 24b der ersten Schiene
12, spielfrei anliegt. Die korrekte Verriegelung zwischen den Schienen 12, 13 ist
in Fig. 11c gezeigt, wobei die Schienen 12, 13 im verriegelten Zustand relativ zueinander
feststehend angeordnet sind.
1. Ladenschiene (11) für eine Schubladenausziehführung (4), mit:
- einer an einer Schublade (3) zu befestigenden oder befestigten ersten Schiene (12),
- einer an einer Korpusschiene (9) oder Mittelschiene (14) einer Schubladenausziehführung
(4) anzuordnenden oder angeordneten zweiten Schiene (13),
- wobei die erste Schiene (12) und die zweite Schiene (13) durch Aufschieben miteinander
verbindbar sind, wobei die erste Schiene (12) und die zweite Schiene (13) in einem
verbundenen Zustand durch zumindest ein Verriegelungselement (21) miteinander verriegelt
sind, wobei das Verriegelungselement (21) durch eine Kraft eines Kraftspeichers (25)
in Richtung einer Verriegelungsstellung vorgespannt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (21) an der zweiten Schiene (13) angeordnet ist und beim
Aufschieben der ersten Schiene (12) auf die zweite Schiene (13) ausgehend von der
Verriegelungsstellung entgegen der Kraft des Kraftspeichers (25) um eine in Montagelage
horizontal verlaufende Achse (26) in Richtung der Korpusschiene (9) oder der Mittelschiene
(14) der Schubladenausziehführung (4) in eine Lösestellung verschwenkbar ist.
2. Ladenschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (21) an einem vorderen Endbereich der zweiten Schiene (13)
bewegbar gelagert ist und/oder wobei das zumindest eine Verriegelungselement (21)
durch eine Öffnung (22) der zweiten Schiene (13) hindurchgeführt ist.
3. Ladenschiene nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Verriegelungselement (21) und der Kraftspeicher (25) zusammen
einstückig ausgebildet oder als voneinander gesonderte Bauteile ausgeführt sind.
4. Ladenschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an der ersten Schiene (12) zumindest ein Vorsprung (24a, 24b) angeordnet oder ausgebildet
ist, wobei das zumindest eine Verriegelungselement (21) mit dem zumindest einen Vorsprung
(24a, 24b) lösbar verriegelbar ist.
5. Ladenschiene nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Vorsprung (24a, 24b) wenigstens eine Schrägfläche (35) aufweist,
durch welche das Verriegelungselement (21) beim Aufschieben der Schienen (12, 13)
in Richtung der Lösestellung bewegbar ist und/oder wobei an der ersten Schiene (12)
zumindest zwei Vorsprünge (24a, 24b) vorgesehen sind, welche in einer Längsrichtung
(L) der ersten Schiene (12) voneinander beabstandet sind, wobei das Verriegelungselement
(21) in einer Vorverriegelungsposition der ersten und zweiten Schiene (12, 13) mit
dem ersten Vorsprung (24a) verriegelt ist und im verbundenen Zustand der ersten und
zweiten Schiene (12, 13) mit dem zweiten Vorsprung (24b) verriegelt ist.
6. Ladenschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (21) eine erste Anschlagfläche (37a) und zumindest eine
zweite Anschlagfläche (37b) aufweist, wobei die erste Anschlagfläche (37a) oder alternativ
die zweite Anschlagfläche (37b) mit der ersten Schiene (12) in Eingriff bringbar ist,
sodass die zweite Schiene (13) ausgehend von der vollständigen Schließstellung durch
das Zusammenwirken der ersten Anschlagfläche (37a) mit der ersten Schiene (12) oder
alternativ durch das Zusammenwirken der zweiten Anschlagfläche (37b) mit der ersten
Schiene (12) in eine Offenstellung bewegbar ist.
7. Ladenschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Schiene (12, 13) zwei Seitenstege (12a, 12b, 13a, 13b) und einen die
Seitenstege (12a, 12b, 13a, 13b) verbindenden Mittelsteg (12c, 13c) aufweist, wobei
das Verriegelungselement (21) im verbundenen Zustand der Schienen (12, 13) durch einen
Mittelsteg (12c, 13c) der Schienen (12, 13) abgedeckt ist.
8. Ladenschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Entriegelungsvorrichtung (33) zur Entriegelung der Schienen (12, 13) vorgesehen
ist, wobei die Entriegelungsvorrichtung (33) zumindest ein an einer Schiene (12, 13)
angeordnetes Eingriffselement (30) aufweist, welches im verbundenen Zustand der Schienen
(12, 13) in einer an der anderen Schiene (12, 13) angeordneten Ausnehmung (31) mit
einem Spiel in Höhenrichtung (H) aufgenommen ist.
9. Ladenschiene nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (31) eine Steuerkurve (32) aufweist, wobei das Eingriffselement (30)
ausgehend vom verbundenen Zustand der Schienen (12, 13) durch manuelles Anheben der
ersten Schiene (12) in Höhenrichtung (H) relativ zur zweiten Schiene (13) entlang
der Steuerkurve (32) führbar ist.
10. Ladenschiene nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerkurve (32) einen in einer Auszugsrichtung (A) der Schublade (3) verlaufenden
Abschnitt (32a) aufweist, wobei das Eingriffselement (30) nach erfolgtem Anheben der
ersten Schiene (12) in Höhenrichtung (H) entlang dem in Auszugsrichtung (A) verlaufenden
Abschnitt (32a) mit einer Komponente in Auszugsrichtung (A) begrenzt bewegbar ist.
11. Ladenschiene nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerkurve (32) einen an den ersten Abschnitt (32a) anschließenden Vertikalabschnitt
(32b) aufweist, wobei das Eingriffselement (30) nach erfolgtem Bewegen entlang des
ersten Abschnittes (32a) durch manuelles Absenken der ersten Schiene (12) relativ
zur zweiten Schiene (13) in Höhenrichtung (H) entlang des Vertikalabschnittes (32b)
führbar ist, wobei die erste Schiene (12) nach erfolgtem Bewegen des Eingriffselementes
(30) entlang des Vertikalabschnittes (32b) von der zweiten Schiene (13) lösbar ist.
12. Schubladenausziehführung (4) mit einer an einem Möbelkorpus (2) zu befestigenden Korpusschiene
(9) und mit einer Ladenschiene (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Ladenschiene
(11) relativ zur Korpusschiene (9) verschiebbar gelagert ist.
13. Möbel (1) mit einem Möbelkorpus (2), einer relativ zum Möbelkorpus (2) verfahrbar
gelagerten Schublade (3) und mit einer Ladenschiene (11) nach einem der Ansprüche
1 bis 11 oder mit einer Schubladenausziehführung (4) nach Anspruch 12, wobei die erste
Schiene (12) an der Schublade (3) und die zweite Schiene (13) am Möbelkorpus (2) vormontiert
sind, wobei die mit der Schublade (3) verbundene erste Schiene (12) durch Aufschieben
mit der zweiten Schiene (13) verbindbar ist.
14. Verfahren zur Verbindung einer ersten Schiene (12) mit einer zweiten Schiene (13)
einer Ladenschiene (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei
- in einem ersten Verfahrensschritt die an einer Schublade (3) zu befestigende oder
befestigte erste Schiene (12) auf die an einer Korpusschiene (9) oder Mittelschiene
(14) einer Schubladenausziehführung (4) anzuordnende oder angeordnete zweite Schiene
(13) aufgesetzt wird,
- in einem zweiten Verfahrensschritt die erste Schiene (12) auf die zweite Schiene
(13) aufgeschoben wird,
- in einem dritten Verfahrensschritt das Verriegelungselement (21) der zweiten Schiene
(13) entgegen der Kraft des Kraftspeichers (25) um eine in Montagelage horizontal
verlaufende Achse (26) in Richtung der Korpusschiene (9) oder der Mittelschiene (14)
der Schubladenausziehführung (4) in eine Lösestellung verschwenkt wird, und
- in einem vierten Verfahrensschritt das Verriegelungselement (21) durch die Kraft
des Kraftspeichers (25) in eine Verriegelungsstellung bewegt wird, wodurch die beiden
Schienen (12, 13) miteinander verriegelt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schiene (12) zum Lösen der Verriegelung zwischen den Schienen (12, 13)
relativ zur zweiten Schiene (13) angehoben, anschließend in einer Auszugsrichtung
(A) bewegt wird, anschließend relativ zur zweiten Schiene (13) abgesenkt und anschließend
weiter in Auszugsrichtung (A) bewegt wird.