(19)
(11) EP 4 082 394 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.11.2022  Patentblatt  2022/44

(21) Anmeldenummer: 22179569.3

(22) Anmeldetag:  07.03.2019
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47B 88/427(2017.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
A47B 88/427; A47B 2088/4235; A47B 2088/4272
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 06.04.2018 AT 502842018

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
19711493.7 / 3773073

(71) Anmelder: Julius Blum GmbH
6973 Höchst (AT)

(72) Erfinder:
  • RUECH, David
    6432 Sautens (AT)
  • KOLHAUPT, Lukas
    6923 Lauterach (AT)

(74) Vertreter: Torggler & Hofmann Patentanwälte - Innsbruck 
Torggler & Hofmann Patentanwälte GmbH & Co KG Wilhelm-Greil-Straße 16
6020 Innsbruck
6020 Innsbruck (AT)

 
Bemerkungen:
Diese Anmeldung ist am 17.06.2022 als Teilanmeldung zu der unter INID-Code 62 erwähnten Anmeldung eingereicht worden.
 


(54) LADENSCHIENE FÜR EINE SCHUBLADENAUSZIEHFÜHRUNG


(57) Ladenschiene (11) für eine Schubladenausziehführung (4), mit:
- einer an einer Schublade (3) zu befestigenden oder befestigten ersten Schiene (12),
- einer an einer Korpusschiene (9) oder Mittelschiene (14) einer Schubladenausziehführung (4) anzuordnenden oder angeordneten zweiten Schiene (13),
- wobei die erste Schiene (12) und die zweite Schiene (13) durch Aufschieben miteinander verbindbar sind, wobei die erste Schiene (12) und die zweite Schiene (13) in einem verbundenen Zustand durch zumindest ein Verriegelungselement (21) miteinander verriegelt sind, wobei das Verriegelungselement (21) durch eine Kraft eines Kraftspeichers (25) in Richtung einer Verriegelungsstellung vorgespannt ist,
wobei das Verriegelungselement (21) an der zweiten Schiene (13) angeordnet ist und beim Aufschieben der ersten Schiene (12) auf die zweite Schiene (13) ausgehend von der Verriegelungsstellung entgegen der Kraft des Kraftspeichers (25) um eine in Montagelage horizontal verlaufende Achse (26) in Richtung der Korpusschiene (9) oder der Mittelschiene (14) der Schubladenausziehführung (4) in eine Lösestellung verschwenkbar ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Ladenschiene für eine Schubladenausziehführung, mit:
  • einer an einer Schublade zu befestigenden oder befestigten ersten Schiene,
  • einer an einer Korpusschiene oder Mittelschiene einer Schubladenausziehführung anzuordnenden oder angeordneten zweiten Schiene,
  • wobei die erste Schiene und die zweite Schiene durch Aufschieben miteinander verbindbar sind, wobei die erste Schiene und die zweite Schiene in einem verbundenen Zustand durch zumindest ein Verriegelungselement miteinander verriegelt sind, wobei das Verriegelungselement durch eine Kraft eines Kraftspeichers in Richtung einer Verriegelungsstellung vorgespannt ist.


[0002] Im Weiteren betrifft die Erfindung eine Schubladenausziehführung mit zumindest einer Ladenschiene der zu beschreibenden Art sowie ein Möbel mit einem Möbelkorpus und einer relativ zum Möbelkorpus verfahrbar gelagerten Schublade. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Verbindung einer ersten Schiene mit einer zweiten Schiene einer Ladenschiene an einer Schubladenausziehführung.

[0003] In der DE 198 28 718 A1 ist eine Verriegelungsvorrichtung zum lösbaren Befestigen von Schubladen an einer ausziehbaren Führungsschiene einer Schubladenausziehführung gezeigt, wobei die Schublade bei der Montage auf die Führungsschiene aufgesetzt und solange nach hinten verschoben wird, bis ein von einer Feder belasteter Rastriegel selbsttätig in eine Rastöffnung der Schublade einrastet. Dadurch wird sichergestellt, dass die Schublade in einem Normalbetrieb relativ zur Führungsschiene unverschiebbar gelagert ist. Der Rastriegel ist in der Montagelage in einer vertikalen Richtung linear verschiebbar gelagert und weist am unteren Endbereich eine Handhabe auf, wobei die Verriegelung zwischen der Schublade und der Führungsschiene durch eine nach unten gerichtete manuelle Zugbewegung auf den Rastriegel lösbar ist. Nachteilig daran ist, dass der Bauraum der Schubladenausziehführung aufgrund des nach unten ragenden Rastriegels relativ groß zu dimensionieren ist.

[0004] In der DE 20 2013 100 013 U1 ist eine Schubladenausziehführung mit einer an einem Möbelkorpus zu befestigenden Korpusschiene, einer an einer Schublade zu befestigenden Ladenschiene und mit einer Mittelschiene gezeigt, welche zwischen der Korpusschiene und der Ladenschiene verfahrbar gelagert ist. Am vorderen Ende der Ladenschiene ist ein elastisches Presselement in Form einer Federzunge angeordnet, welche beim Aufschieben der Schublade auf die Ladenschiene nach oben hin verbiegbar ist und anschließend die Schublade relativ zur Ladenschiene arretiert. Nachteilig daran ist, dass die Federzunge auch bei montierter Schublade ersichtlich ist.

[0005] In der AT 518 232 A1 ist eine Schubladenanordnung mit einer Schubladenausziehführung und mit einer Schubladenseitenwand gezeigt, wobei eine Trägerschiene mit der Schubladenseitenwand fest verbunden ist. Am vorderen Ende der Trägerschiene der Schubladenseitenwand ist ein Betätigungselement schwenkbar gelagert, welches beim Aufschieben der Schubladenseitenwand mit der Ladenschiene der Schubladenausziehführung lösbar verriegelbar ist. Nachteilig daran ist, dass jede Schublade zur Verriegelung mit der Schubladenausziehführung mit einem Betätigungselement ausgerüstet werden muss.

[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Ladenschiene der eingangs erwähnten Gattung unter Vermeidung der oben diskutierten Nachteile anzugeben.

[0007] Dies wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

[0008] Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verriegelungselement an der zweiten Schiene angeordnet ist und beim Aufschieben der ersten Schiene auf die zweite Schiene ausgehend von der Verriegelungsstellung entgegen der Kraft des Kraftspeichers um eine in Montagelage horizontal verlaufende Achse in Richtung der Korpusschiene oder der Mittelschiene der Schubladenausziehführung in eine Lösestellung verschwenkbar ist.

[0009] Somit ist das Verriegelungselement in einer Montagelage der Ladenschiene um eine horizontal verlaufende Achse verschwenkbar gelagert, sodass die Schublade bei der Montage an der Schubladenausziehführung auf die erste Schiene aufgesetzt und solange nach hinten bewegt werden kann, bis das Verriegelungselement durch das Gewicht der Schublade entgegen der Kraft des Kraftspeichers nach unten in Richtung der Lösestellung ausweicht und die Schublade bei einer fortgesetzten Einschubbewegung durch die Kraft des Kraftspeichers lösbar verriegelbar ist.

[0010] Das Merkmal des Verriegelungselementes, welches in der Montagelage der Ladenschiene um eine horizontal verlaufende Achse verschwenkbar gelagert ist, ist ausgehend von der eingangs erwähnten DE 198 28 718 A1 auch keine naheliegende Maßnahme, weil die nach unten ragende Handhabe gemäß der DE 198 28 718 A1 ein wesentliches technisches Merkmal zum Lösen der Verriegelung zwischen der Schublade und der Führungsschiene ist.

[0011] Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die an der Schublade angeordnete erste Schiene beim Aufschieben auf die zweite Schiene keinen Einhängehub in einer Höhenrichtung benötigt. Die Schublade kann daher bei der Montage in einer horizontal verlaufenden Ebene auf die zweite Schiene aufgeschoben werden, bis das Verriegelungselement zunächst nach unten ausweicht und anschließend durch die Kraft des Kraftspeichers wieder hochschnappt und damit die Schublade relativ zur zweiten Schiene selbsttätig verriegelt. Somit ist zur Verriegelung kein Platzbedarf in Höhenrichtung notwendig, was sich insbesondere dann als Vorteil erweist, wenn die Schublade in einem Möbelkorpus unmittelbar unterhalb einer Arbeitsplatte montiert werden soll und folglich nur ein sehr geringer Abstand zwischen der Schublade und der Unterseite der Arbeitsplatte vorhanden ist.

[0012] Das Verriegelungselement ist an der zweiten Schiene gelagert. Zum Zweck der verbesserten Zugänglichkeit kann es günstig sein, wenn das Verriegelungselement an einem vorderen Endbereich der zweiten Schiene bewegbar gelagert ist.

[0013] Bei einem Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass das Verriegelungselement durch eine Öffnung der zweiten Schiene hindurchgeführt ist. Dadurch ergibt sich eine kompakte und optisch unauffällige Bauweise, weil das Verriegelungselement zum überwiegenden Teil innerhalb eines Schienenquerschnitts einer Schiene angeordnet ist und lediglich der zur Verriegelung vorgesehene Teil des Verriegelungselementes aus der zweiten Schiene herausragt. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Öffnung an einem, vorzugsweise in Montagelage horizontal verlaufenden, Mittelsteg der zweiten Schiene angeordnet ist.

[0014] Das zumindest eine Verriegelungselement und der Kraftspeicher können zusammen einstückig ausgebildet oder auch als voneinander gesonderte Bauteile ausgeführt sein. Bei der einstückigen Ausbildung kann der Kraftspeicher durch eine Materialelastizität eines Kunststoffteiles gebildet sein. Zur Erhöhung der Federkraft kann es jedoch günstig sein, wenn der Kraftspeicher ein vom Verriegelungselement gesondertes mechanisches Federelement (beispielsweise eine als Blattfeder aus Stahl) umfasst.

[0015] Die erfindungsgemäße Schubladenausziehführung weist eine an einem Möbelkorpus zu befestigende Korpusschiene und eine Ladenschiene der in Rede stehenden Art auf, wobei die Ladenschiene relativ zur Korpusschiene verschiebbar gelagert ist. Um einen Vollauszug der Schublade relativ zur Stirnseite des Möbelkorpus zu ermöglichen, kann eine zusätzliche Mittelschiene vorgesehen werden, welche zwischen der Korpusschiene und der Ladenschiene verschiebbar gelagert ist.

[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Verbindung einer ersten Schiene mit einer zweiten Schiene einer Ladenschiene ist dadurch gekennzeichnet, dass
  • in einem ersten Verfahrensschritt die an einer Schublade zu befestigende oder befestigte erste Schiene auf die an einer Korpusschiene oder Mittelschiene einer Schubladenausziehführung anzuordnende oder angeordnete zweite Schiene aufgesetzt wird,
  • in einem zweiten Verfahrensschritt die erste Schiene auf die zweite Schiene aufgeschoben wird,
  • in einem dritten Verfahrensschritt das Verriegelungselement der zweiten Schiene entgegen der Kraft des Kraftspeichers um eine in Montagelage horizontal verlaufende Achse in Richtung der Korpusschiene oder der Mittelschiene der Schubladenausziehführung in eine Lösestellung verschwenkt wird, und
  • in einem vierten Verfahrensschritt das Verriegelungselement durch die Kraft des Kraftspeichers in eine Verriegelungsstellung bewegt wird, wodurch die beiden Schienen miteinander verriegelt werden.


[0017] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand des in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiels erläutert.
Fig. 1
zeigt eine perspektivische Darstellung eines Möbels mit Schubladen, welche durch Schubladenausziehführungen relativ zu einem Möbelkorpus verfahrbar gelagert sind,
Fig. 2a, 2b
zeigen die an der Schubladenausziehführung zu befestigende Schublade sowie die an der Schubladenausziehführung montierte Schublade in perspektivischen Ansichten,
Fig. 3a-3c
zeigen die an der Schubladenausziehführung zu befestigende Seitenwand in einer perspektivischen Ansicht, in einer vergrößerten Detaildarstellung sowie die erste und zweite Schiene in einer perspektivischen Ansicht,
Fig. 4a-4d
zeigen das Aufschieben der ersten Schiene auf die zweite Schiene in zeitlich aufeinanderfolgenden Schritten,
Fig. 5a-5e
zeigen ein fortgesetztes Aufschieben der ersten Schiene auf die zweite Schiene,
Fig. 6a-6c
zeigen den verbundenen Zustand der Schienen in verschiedenen Querschnitten,
Fig. 7a-7e
zeigen die Entriegelung der Schienen in zeitlich aufeinanderfolgenden Schritten,
Fig. 8a-8c
zeigen die Ladenschiene mit der ersten und zweiten Schiene sowie den Funktionskopf in verschiedenen perspektivischen Ansichten,
Fig. 9a, 9b
zeigen einen Funktionskopf in einer geringfügig modifizierten Ausführungsform in einer perspektivischen Ansicht sowie in einem montierten Zustand an der zweiten Schiene,
Fig. 10a-10c
zeigen die Montage der Schublade an der Schubladenausziehführung mit einer fehlerhaften Verriegelung zwischen den Schienen,
Fig. 11a-11c
zeigen die Herstellung einer korrekten Verbindung zwischen den Schienen.


[0018] Fig. 1 zeigt ein Möbel 1 mit einem schrankförmigen Möbelkorpus 2, wobei Schubladen 3 über Schubladenausziehführungen 4 relativ zum Möbelkorpus 2 verfahrbar gelagert sind. Die Schubladen 3 weisen eine Frontblende 5, einen Schubladenboden 6, Seitenwände 7 und eine Rückwand 8 auf. Die Schubladenausziehführungen 4 umfassen eine Korpusschiene 9, welche über Befestigungsabschnitte 10a, 10b, am Möbelkorpus 2 zu befestigen ist und zumindest eine relativ zur Korpusschiene 9 verschiebbare Ladenschiene 11. Die Ladenschiene 11 ist zumindest zweiteilig ausgebildet und umfasst eine an der Schublade 3 zu befestigende oder befestigte erste Schiene 12 (Fig. 2a) und eine an der Schubladenausziehführung 4 anzuordnende oder angeordnete zweite Schiene 13. Um einen Vollauszug der Schublade 3 relativ zum Möbelkorpus 2 zu ermöglichen, kann noch eine zusätzliche Mittelschiene 14 vorgesehen werden, welche zwischen der Korpusschiene 9 und der Ladenschiene 11 verschiebbar gelagert ist. Die Schubladen 3 werden an den Schubladenausziehführungen 4 montiert, indem die Schublade 3 zunächst auf die am Möbelkorpus 2 gegenüberliegenden zweiten Schienen 13 aufgesetzt wird. Anschließend werden die an der Schublade 3 befestigten ersten Schienen 12 in Längsrichtung (L) auf die zweiten Schienen 13 aufgeschoben, bis die ersten und zweiten Schienen 12, 13 durch zumindest ein um eine horizontal verlaufende Achse 26 (Fig. 4a) schwenkbares Verriegelungselement 21 selbsttätig miteinander verriegelt werden, sodass die erste und zweite Schiene 12, 13 im verbundenen Zustand relativ zueinander feststehend angeordnet sind.

[0019] Fig. 2a zeigt die an der Schubladenausziehführung 4 zu befestigende Schublade 3 in einer perspektivischen Ansicht, wobei eine Seitenwand 7 der Schublade 3 aus Gründen der verbesserten Übersichtlichkeit ausgeblendet ist. Erkennbar ist die an der Schublade 3 angeordnete erste Schiene 12 der Ladenschiene 11, wobei im vorderen Endbereich der ersten Schiene 12 ein erster Befestigungsadapter 16 zur Befestigung der Frontblende 5 und im hinteren Endbereich der ersten Schiene 12 ein zweiter Befestigungsadapter 17 zur Befestigung der Rückwand 8 angeordnet ist. Die erste Schiene 12 weist zwei in Längsrichtung (L) verlaufende und im Wesentlichen parallel voneinander beabstandete Seitenschenkel 12a auf, wobei an einem der Seitenschenkel 12a zumindest ein Federmittel 18 in Form einer elastisch verbiegbaren Federlasche angeordnet ist. Das Federmittel 18 der ersten Schiene 12 liegt im verbundenen Zustand der Schienen 12, 13 an der zweiten Schiene 13 an, sodass Querbewegungen der Schienen 12, 13 zueinander begrenzbar sind. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind an der ersten Schiene 12 zwei in Längsrichtung (L) voneinander beabstandete Federmittel 18, 19 vorgesehen. Am hinteren Ende der zweiten Schiene 13 ist ein Haken 15 angeordnet, welcher den Aufschiebeweg der ersten Schiene 12 relativ zur zweiten Schiene 13 in Schieberichtung 20 begrenzt und welcher im montierten Zustand den hinteren Endbereich der Schublade 3 in einer Richtung quer zur Längsrichtung (L) stabilisiert. Die Korpusschiene 9 der Schubladenausziehführung 4 wird über die Befestigungsabschnitte 10a, 10b am Möbelkorpus 2 montiert, wobei die zweite Schiene 13 der Ladenschiene 11 und die Mittelschiene 14 relativ zur stationären Korpusschiene 9 verschiebbar gelagert sind. Die Schublade 3 wird an der zweiten Schiene 13 montiert, indem die mit den Seitenwänden 7 der Schublade 3 verbundenen ersten Schienen 12 auf die zweiten Schienen 13 der Schubladenausziehführungen 4 in Schieberichtung 20 aufgeschoben werden.

[0020] Fig. 2b zeigt den verbundenen Zustand der Schublade 3 an der Schubladenausziehführung 4, wobei die zweite Schiene 13 zum überwiegenden Teil innerhalb eines im Querschnitt U-förmig ausgebildeten Profils der ersten Schiene 12 aufgenommen ist und wobei die Schienen 12, 13 durch die Federmittel 18, 19 in einer quer zur Längsrichtung (L) verlaufenden Richtung, vorzugsweise in einer seitlich zur Längsrichtung (L) der Schienen 12, 13 verlaufenden Richtung, spielfrei zueinander angeordnet sind.

[0021] Fig. 3a zeigt die Schubladenausziehführung 4 mit der Korpusschiene 9, der Mittelschiene 14 und der zweiten Schiene 13, welche mit der ersten Schiene 12 der Schublade 3 zu verbinden ist.

[0022] Fig. 3b zeigt den in Fig. 3a eingekreisten Bereich in einer vergrößerten Ansicht, in welcher das bewegbar gelagerte Verriegelungselement 21 zum lösbaren Verriegeln der Schienen 12, 13 gezeigt ist. Das Verriegelungselement 21 ist am vorderen Endbereich der zweiten Schiene 13 angeordnet und durch eine Öffnung 22 der zweiten Schiene 13 hindurchgeführt. Das Verriegelungselement 21 ist beim Aufschieben der ersten Schiene 12 auf die zweite Schiene 13 ausgehend von der Verriegelungsstellung entgegen der Kraft eines Kraftspeichers 25 um eine in Montagelage horizontal verlaufende Achse 26 in Richtung der Korpusschiene 9 oder der Mittelschiene 14 der Schubladenausziehführung 4 in eine Lösestellung verschwenkbar.

[0023] Fig. 3c zeigt die zweite Schiene 13 der Schubladenausziehführung 4 und die mit der Seitenwand 4 zu verbindende erste Schiene 12 in einer perspektivischen Ansicht. Die zweite Schiene 13 weist zwei, vorzugsweise parallel zueinander verlaufende, Seitenschenkel 13a und einen die beiden Seitenschenkel 13a verbindenden Mittelsteg 13c auf. Der Mittelsteg 13c der zweiten Schiene 13 weist eine, beispielsweise rechteckförmige, Öffnung 22 zum Durchtritt des bewegbaren Verriegelungselementes 21 auf. Das Verriegelungselement 21 ist in einer Längsrichtung (L) feststehend angeordnet und in einer Richtung annähernd rechtwinklig zum Mittelsteg 13c der zweiten Schiene 13 bewegbar gelagert. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Verriegelungselement 21 zusammen mit einem frontseitigen Funktionskopf 23 einstückig ausgebildet, welcher zum überwiegenden Teil innerhalb des Schienenquerschnittes der zweiten Schiene 13 aufgenommen ist. Die erste Schiene 12 weist ebenfalls zwei, vorzugsweise parallel zueinander verlaufende, Seitenschenkel 12a und einen die beiden Seitenschenkel 12a verbindenden Mittelsteg 12c auf. Überdies ist die erste Schiene 12 mit einem Auflageschenkel 12d für den Schubladenboden 6 versehen. Die erste Schiene 12, vorzugsweise der Mittelsteg 12c, weist zumindest einen nach unten hin abstehenden Vorsprung 24a auf, welcher mit dem Verriegelungselement 21 der zweiten Schiene 13 lösbar verriegelbar ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind zwei in Längsrichtung (L) voneinander beabstandete Vorsprünge 24a, 24b vorgesehen, wobei das Verriegelungselement 21 in einer Vorverriegelungsposition der ersten und zweiten Schiene 12, 13 mit dem ersten Vorsprung 24a und in einem verbundenen Zustand der ersten und zweiten Schiene 12, 13 mit dem zweiten Vorsprung 24b lösbar verriegelbar ist. Die Vorsprünge 24a, 24b können vom Mittelsteg 12c der ersten Schiene 12 nach unten hin ausgebogen sein. Alternativ können die Vorsprünge 24a, 24b als von der ersten Schiene 12 gesonderte Bauteile ausgeführt sein, welche an der ersten Schiene 12 befestigt sind.

[0024] Fig. 4a-4d zeigen das Aufschieben der ersten Schiene 12 auf die zweite Schiene 13 in Längsschnitten. An der ersten Schiene 12 sind zwei in Längsrichtung (L) voneinander beabstandete Vorsprünge 24a, 24b angeordnet, welche vom Mittelsteg 12c der ersten Schiene 12 nach unten hin abstehen. Am vorderen Ende der zweiten Schiene 13 ist der Funktionskopf 23 mit dem Verriegelungselement 21 angeordnet, welches in Montagelage um eine horizontal verlaufende Achse 26 schwenkbar gelagert ist. Zur Montage der Schublade 3 an der Schubladenausziehführung 4 wird die mit der Schublade 3 verbundene erste Schiene 12 auf den vorderen Endbereich der am Möbelkorpus 2 vormontierten zweiten Schiene 13 aufgesetzt und in Schieberichtung 20 verschoben, wobei der Mittelsteg 12c der ersten Schiene 12 und der Mittelsteg 13c der zweiten Schiene 13 zunächst aneinander gleiten. Durch eine fortgesetzte Bewegung der ersten Schiene 12 in Schieberichtung 20 schlägt die Vorderkante der ersten Schiene 12 am Verriegelungselement 21 der zweiten Schiene 13 an (Fig. 4b). Durch eine weitere Bewegung der ersten Schiene 12 in Schieberichtung 20 wird das Verriegelungselement 21 der zweiten Schiene 13 entgegen der Kraft eines Kraftspeichers 25 um die horizontal verlaufende Achse 26 verschwenkt (Fig. 4c). Durch das Aufschieben des ersten Vorsprungs 24a der ersten Schiene 12 auf den Mittelsteg 13c der zweiten Schiene 13 wird die erste Schiene 12 unter Bildung eines Spaltes 27 von der zweiten Schiene 13 angehoben, wodurch sich der geladene Kraftspeicher 25 entspannt und das Verriegelungselement 21 um die Achse 26 wieder nach oben zurückschnappt (Fig. 4d). Dies hat den Vorteil, dass die beiden Schienen 12, 13 beim Aufschieben nicht über ihre flachen Mittelstege 12c und 13c, sondern nur über die Vorsprünge 24a, 24b miteinander in Kontakt treten. Auf diese Weise können der Reibungswiderstand und allfällige unangenehme Geräuschentwicklungen beim Aufschieben der Schienen 12, 13 reduziert werden, sodass das Aufschieben der Schienen 12, 13 leichtgängig und ruhig erfolgt.

[0025] Fig. 5a-5d zeigen eine fortgesetzte Bewegung der ersten Schiene 12 in Schieberichtung 20, wobei nunmehr beide Vorsprünge 24a, 24b unter Bildung des Spaltes 27 zwischen den Mittelstegen 12c, 13c entlang der zweiten Schiene 13 gleiten (Fig. 4e). Durch den ersten Vorsprung 24a der ersten Schiene 12 wird das Verriegelungselement 21 um die horizontale Achse 26 entgegen der Kraft des Kraftspeichers 25 bewegt (Fig. 5b), woraufhin das Verriegelungselement 21 mit dem ersten Vorsprung 24a in einer Vorverriegelungsposition verriegelt wird (Fig. 5c). Diese Vorverriegelungsposition hat den Vorteil, dass die erste Schiene 12 vom Verriegelungselement 21 der zweiten Schiene 13 gefangen wird und dem Benutzer das sichere Gefühl vermittelt, dass der Schiebeweg praktisch abgeschlossen und eine Verriegelung zwischen der Schublade 3 und der Schubladenausziehführung 4 herbeigeführt wird. Ein Lösen der Vorverriegelungsposition durch manuelles Ziehen an der ersten Schiene 12 entgegen der Schieberichtung 20 ist ab diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich. Zur Herstellung der endgültigen Verbindung stehen einem Benutzer nun zwei verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Gemäß einer ersten Variante kann die erste Schiene 12 ausgehend von der in Fig. 5c gezeigten Vorverriegelungsposition weiter in Schieberichtung 20 bewegt werden, wobei das Verriegelungselement 21 durch den zweiten Vorsprung 24b der ersten Schiene 12 entgegen der Kraft des Kraftspeichers 25 wieder nach unten gedrückt wird (Fig. 5d) . Im Anschluss daran wird der zweite Vorsprung 24b mit dem Verriegelungselement 21 unter Einwirkung der Kraft des Kraftspeichers 25 selbsttätig verriegelt, sodass sich die Schienen 12, 13 in ihrem verbundenen Zustand befinden und durch das Verriegelungselement 21 in Längsrichtung (L) zueinander festgelegt sind (Fig. 5e). Gemäß einer zweiten Variante kann die erste Schiene 12 (und damit auch die damit gekoppelte zweite Schiene 13) ausgehend von der in Fig. 5c gezeigten Vorverriegelungsposition durch Öffnen der Schublade 3 entgegen der Schieberichtung 20 bewegt werden, anschließend wird die Schublade 3 mit Schwung wieder in den Möbelkorpus 2 eingefahren, wobei ebenfalls der zuvor beschriebene Verriegelungsvorgang (Fig. 5d, Fig. 5e) herbeigeführt wird. Ausgehend von der verriegelten Stellung (Fig. 5e) ist die Verriegelung der Schienen 12, 13 durch manuelles Ziehen an der ersten Schiene 12 entgegen der Schieberichtung 20 nicht lösbar. Dies stellt einen Sicherheitsaspekt dar, weil ein unbeabsichtigtes Lösen der Schienen 12, 13 voneinander vermieden werden soll.

[0026] Fig. 6a zeigt den verbundenen Zustand der Schienen 12, 13, wobei das Verriegelungselement 21 der zweiten Schiene 13 mit dem zweiten Vorsprung 24b der ersten Schiene 12 verriegelt ist. Fig. 6b zeigt den in Fig. 6a eingekreisten Bereich "A" in einer vergrößerten Ansicht. Zu erkennen ist, dass das Verriegelungselement 21 im verbundenen Zustand der Schienen 12, 13 durch den Mittelsteg 12c der ersten Schiene 12 abgedeckt ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel liegt das Verriegelungselement 21 im verbundenen Zustand der Schienen 12, 13 an einer Unterseite des Mittelsteges 12c der ersten Schiene 12 an. Die Abdeckung des Verriegelungselementes 21 hat den Vorteil, dass im verbundenen Zustand der Schienen 12, 13 eine unbeabsichtigte Betätigung des Verriegelungselementes 21 vermieden wird. Der Kraftspeicher 25 zur Beaufschlagung des Verriegelungselementes 21 in Richtung der Verriegelungsstellung ist in der gezeigten Figur als eine vom Verriegelungselement 21 gesonderte Blattfeder aus Stahl gebildet, wobei die Blattfeder mit einem abgebogenen Endbereich gegen das Verriegelungselement 21 drückt. Fig. 6c zeigt den in Fig. 6a eingekreisten Bereich "B" in einer vergrößerten Ansicht. Der am frontseitigen Ende der zweiten Schiene 13 gelagerte Funktionskopf 23 weist zumindest einen Federpuffer 28 auf, durch welchen die Schienen 12, 13 im verbundenen Zustand in Längsrichtung (L) spielfrei zueinander angeordnet sind. Im verbundenen Zustand drückt nämlich ein an der Frontblende 5 der Schublade 3 angeordnetes oder ausgebildetes Beschlagteil 29 gegen den Federpuffer 28 des Funktionskopfes 23. Auf diese Weise ist das restliche Spiel zwischen den Schienen 12, 13 in Längsrichtung (L) ausgleichbar.

[0027] Zur Erhöhung des Bedienkomforts werden Möbel 1 häufig mit Ausstoßvorrichtungen ausgestattet, durch welche die Schublade 3 aus ihrer geschlossenen Endlage im oder am Möbelkorpus 1 in eine Offenstellung ausgestoßen werden kann. Besonders bei grifflosen Schubladen 3 sind die Ausstoßvorrichtungen häufig derart ausgebildet, dass sie durch das Bewegen der Schublade 3 von der geschlossenen Endlage in Richtung des Möbelkorpus 2 auslösbar sind. Hierfür ist ein gewisses Spiel der Schublade 3 in ihrer geschlossenen Endlage zuzulassen. Der Federpuffer 28 ermöglicht nun, dass die Schublade 3 ausgehend von ihrer geschlossenen Endlage gegen die Kraft des Federpuffers 28 in Richtung des Möbelkorpus 2 bewegbar ist, wodurch Ausstoßvorrichtungen mit einer Touch-Latch-Funktion auslösbar sind. Der Federpuffer 28 kommt insbesondere bei so genannten Innenschubkästen zum Einsatz, bei denen die Frontblende 5 der Schublade 3 in der Schließstellung nicht an der Vorderkante des Möbelkorpus 2 anschlagen kann, sondern zwischen den Seitenwänden des Möbelkorpus 2 angeordnet ist. Durch Druckausübung auf die Frontblende 5 der als Innenschubkasten ausgebildeten Schublade 3 kann die erste Schiene 12 entgegen der Kraft des Federpuffers 28 relativ zur zweiten Schiene 13 bewegt werden, wodurch sich der Federpuffer 28 verformt oder verbiegt und die Ausstoßvorrichtung auslösbar ist. Nach erfolgtem Auslösen der Ausstoßvorrichtung kann die erste Schiene 12, gegebenenfalls durch Unterstützung der Ausstoßvorrichtung, wieder in die Ausgangslage zurückbewegt werden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Federpuffer 28 durch zumindest ein eindrückbares Kunststoffteil ausgebildet. Alternativ ist es möglich, dass der Federpuffer 28 ein von einer Feder beaufschlagtes Anschlagteil für die Schublade 3 aufweist.

[0028] Fig. 7a-7e zeigen die Entriegelung der Schienen 12, 13 ausgehend vom verbundenen Zustand, in welchem das Verriegelungselement 21 der zweiten Schiene 13 mit dem Vorsprung 24b der ersten Schiene 12 verriegelt ist. Zur Entriegelung der Schienen 12, 13 ist eine Entriegelungsvorrichtung 33 vorgesehen, welche zumindest ein an der ersten Schiene 12 angeordnetes Eingriffselement 30 aufweist, welches im verbundenen Zustand der Schienen 12, 13 in einer an der zweiten Schiene 13 angeordneten Ausnehmung 31 mit einem Spiel in Höhenrichtung (H) aufgenommen ist. Die Ausnehmung 31 weist eine Steuerkurve 32 auf, wobei das Eingriffselement 30 ausgehend vom verbundenen Zustand der Schienen 12, 13 durch manuelles Anheben der ersten Schiene 12 relativ zur zweiten Schiene 13 entlang der Steuerkurve 32 führbar ist. Um das Verriegelungselement 21 vom Vorsprung 24b zu entriegeln, muss also zunächst die erste Schiene 12 durch eine Person relativ zur zweiten Schiene 13 in Höhenrichtung (H) um den Betrag Δx1 angehoben werden (Fig. 7b). Nach erfolgtem Anheben wird die erste Schiene 12 durch eine Person in Auszugsrichtung (A) bewegt, wodurch das Eingriffselement 30 mit einer Komponente entlang eines in Auszugsrichtung (A) der Schublade 3 verlaufenden Abschnittes 32a der Steuerkurve 32 bewegt wird (Fig. 7c), wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass der Abschnitt 32a zumindest abschnittsweise schräg gegenüber einer Horizontalen verläuft. Auf diese Weise ist das Eingriffselement 30 um den Betrag Δx2 relativ zur zweiten Schiene 13 anhebbar. Wie in Fig. 7d gezeigt, wird anschließend die erste Schiene 12 durch manuelle Kraftausübung in Höhenrichtung (H) nach unten hin abgesenkt, wobei das Eingriffselement 30 entlang eines Vertikalabschnitts 32b der Steuerkurve 32 bewegt wird. Erst dann ist die erste Schiene 12 unabhängig von der zweiten Schiene 13 bewegbar und kann, wie in Fig. 7e gezeigt, weiter in Auszugsrichtung (A) bewegt und dadurch die Schublade 3 von der Schubladenausziehführung 4 getrennt werden. Die Entriegelung der Schienen 12, 13 erfolgt also durch ein vorgegebenes Bewegungsmuster, nämlich im gezeigten Ausführungsbeispiel durch Anheben der ersten Schiene 12 in Höhenrichtung H (Fig. 7b), Herausziehen in Auszugsrichtung A (Fig. 7c), Absenken in Höhenrichtung H (Fig. 7d) und anschließendem Herausziehen in Auszugsrichtung A (Fig. 7e). Diese Bewegungskombination stellt einen Sicherheitsaspekt dar, weil eine unbeabsichtigte Trennung der Schublade 3 von der Schubladenausziehführung 4 auf jeden Fall vermieden werden soll. Insbesondere soll dabei sichergestellt werden, dass die Schublade 3 (insbesondere wenn es sich dabei um die unterste Schublade 3 in einem Möbelkorpus 2 handelt) nicht durch eine bloße Zugbewegung nach oben von der Schubladenausziehführung 4 lösen lässt. Nach erfolgter Zugbewegung muss nämlich die Schublade 3 erst wieder abgesenkt werden (Fig. 7d), sodass sich die Schublade 3 von der Schubladenausziehführung 4 trennen lässt.

[0029] Fig. 8a zeigt eine perspektivische Ansicht der Ladenschiene 11 mit der an der Schublade 3 anzuordnenden ersten Schiene 12 und der an der Schubladenausziehführung 4 angeordneten zweiten Schiene 13, welche im verbundenen Zustand durch das Verriegelungselement 21 miteinander verriegelt sind. Zumindest einer Vorsprünge 24a, 24b kann eine Schrägfläche 35 aufweisen, durch welche das Verriegelungselement 21 beim Aufschieben der Schienen 12, 13 in Richtung der Lösestellung bewegbar ist. Erkennbar ist das an der ersten Schiene 12 angeordnete Eingriffselement 30, welches beim Entriegelungsvorgang der Schienen 12, 13 mit einer an der zweiten Schiene 13 angeordneten Steuerkurve 32 zusammenwirkt, so wie es im Zusammenhang mit den Fig. 7a-7e gezeigt und beschrieben ist. Die Steuerkurve 32 kann beispielsweise von einem Rand einer Ausnehmung 31 der zweiten Schiene 13 gebildet sein.

[0030] Fig. 8a und Fig. 8b zeigen zwei verschiedene perspektivische Ansichten des Funktionskopfes 23, welcher an einem vorderen Ende der zweiten Schiene 13 anzuordnen ist. Zur Kraftbeaufschlagung des Verriegelungselementes 21 ist zumindest ein Kraftspeicher 25, beispielsweise in Form einer Blattfeder, vorgesehen. Erkennbar ist auch der eindrückbare Federpuffer 28, durch welchen die Schienen 12, 13 in Längsrichtung (L) spielfrei zueinander anordenbar sind und durch welchen die Schublade 3 ausgehend von ihrer geschlossenen Endlage gegen die Kraft des Federpuffers 28 in Richtung des Möbelkorpus 2 bewegbar ist, sodass Ausstoßvorrichtungen mit einer Touch-Latch-Funktion auslösbar sind. Der Funktionskopf 23 weist überdies eine Ausnehmung 36, beispielsweise in Form einer Hohlkehle auf, sodass das Eingriffselement 30 beim Aufschieben und bei der Trennung der Schienen 12, 13 nicht mit dem Funktionskopf 23 der zweiten Schiene 13 kollidiert.

[0031] Fig. 9a zeigt den Funktionskopf 23 in einer geringfügig modifizierten Ausführungsform. Das Verriegelungselement 21 weist eine erste Anschlagfläche 37a und zumindest eine zweite Anschlagfläche 37b auf, wobei die erste Anschlagfläche 37a oder alternativ die zweite Anschlagfläche 37b mit der ersten Schiene 12 in Eingriff bringbar ist, sodass die zweite Schiene 13 ausgehend von der vollständigen Schließstellung durch das Zusammenwirken der ersten Anschlagfläche 37a mit der ersten Schiene 12 oder alternativ durch das Zusammenwirken der zweiten Anschlagfläche 37b mit der ersten

[0032] Schiene 12 in eine Offenstellung bewegbar ist. Die zweite Anschlagfläche 37b ist also dazu vorgesehen, um die zweite Schiene 13 der Schubladenausziehführung 4 bei einer fehlerhaften Verriegelung mit der ersten Schiene 12 ausgehend von der vollständigen Schließstellung in eine Offenstellung mitzunehmen. Eine fehlerhafte Verriegelung könnte beispielsweise durch eine sehr langsam durchgeführte Einschubbewegung der Schublade 3 herbeigeführt werden, wodurch die erste Schiene 12 nicht ordnungsgemäß mit der ersten Anschlagfläche 37a verbunden wäre. Fig. 9b zeigt den in Fig. 9a gezeigten Funktionskopf 23 in einem montierten Zustand am vorderen Endbereich der zweiten Schiene 13, wobei die beiden Anschlagflächen 37a, 37b des Verriegelungselementes 21 von der zweiten Schiene 13 nach oben hin abstehen. Die beiden Anschlagflächen 37a, 37b sind in der Längsrichtung (L) der zweiten Schiene 13 voneinander beabstandet und verlaufen im Wesentlichen lotrecht zur Längsrichtung (L) der zweiten Schiene 13. Wenn die erste Schiene 12 mit dem Verriegelungselement 21 der zweiten Schiene 13 ordnungsgemäß verriegelt ist, so liegt ein Teil der ersten Schiene 12 an der ersten Anschlagfläche 37a des Verriegelungselementes 21 an. Ist hingegen die erste Schiene 12 mit der zweiten Schiene 13 fehlerhaft verriegelt, so kann die zweite Schiene 13 durch ein Zusammenwirken der zweiten Schrägfläche 37b mit der ersten Schiene 12 ausgehend von einer vollständigen Schließstellung in eine Offenstellung mitgenommen werden.

[0033] Wenn nun die erste Schiene 12 bei der Montage der Schublade 3 ausgehend von Fig. 10a auf die zweite Schiene 13 der Schubladenausziehführung 4 aufgeschoben wird, so wird das Verriegelungselement 21 der zweiten Schiene 13 durch das Zusammenwirken mit dem ersten Vorsprung 24a entgegen seiner federnden Wirkung nach unten verbogen (Fig. 10b). Wird die erste Schiene 12 der Schublade 3 weiter in Schließrichtung geschoben, so schlägt die Frontblende 5 der Schublade 3 an der Stirnseite 2a des Möbelkorpus 2 an und kann somit nicht weiter in Schließrichtung bewegt werden (Fig. 10c). In Fig. 10c ist aber auch ersichtlich, dass das Verriegelungselement 21 der zweiten Schiene 13 mit dem zweiten Vorsprung 24b der ersten Schiene 12 nicht ordnungsgemäß verriegelt ist, weil der zweite Vorsprung 24b direkt auf dem Verriegelungselement 21 zu liegen kommt. Eine fehlerhafte Verriegelung zwischen den Schienen 12, 13 kann aber durch eine fortgesetzte Bewegung der Schublade 3 in Schließrichtung nicht korrigiert werden, weil die Frontblende 5 an der Stirnseite 2a des Möbelkorpus 2 anliegt und damit ein Weiterbewegen der Schublade 3 in Schließrichtung verhindert ist. Eine fehlerhafte Verriegelung zwischen den Schienen 12, 13 würde aber auch dazu führen, dass die Schublade 3 in einer unerwünschten Weise in einer Offenstellung stehen bleibt.

[0034] Zur Herstellung einer korrekten Verriegelung zwischen den Schienen 12, 13 wird zunächst die Schublade 3 (und damit die erste Schiene 12) in Auszugsrichtung (A) gezogen (siehe Fig. 11a), wobei die erste Schiene 12, beispielsweise der zweite Vorsprung 24b der ersten Schiene 12, mit der zweiten Anschlagfläche 37b des Verriegelungselementes 21 koppelbar ist. Durch das Zusammenwirken der Schiene 12 mit der zweiten Anschlagfläche 37b des Verriegelungselementes 21 kann die zweite Schiene 12 ausgehend von einer vollständigen Schließstellung in eine Offenstellung gezogen werden.

[0035] In Fig. 11b wurde die Schublade 3 wieder in Einschubrichtung (E) bewegt, wobei die relative Lage zwischen dem zweiten Vorsprung 24b und der zweiten Anschlagfläche 37b aufgrund der auftretenden Reibung zwischen den Schienen 12, 13 unverändert bleibt. Durch eine fortgesetzte Bewegung der Schublade 3 in Einschubrichtung (E) wird die erste Schiene 12 (und damit der zweite Vorsprung 24b) weiter in Einschubrichtung (E) bewegt, wodurch das Verriegelungselement 21 wieder zurückschnappt und die erste Anschlagfläche 37a an der ersten Schiene 12, vorzugsweise am zweiten Vorsprung 24b der ersten Schiene 12, spielfrei anliegt. Die korrekte Verriegelung zwischen den Schienen 12, 13 ist in Fig. 11c gezeigt, wobei die Schienen 12, 13 im verriegelten Zustand relativ zueinander feststehend angeordnet sind.


Ansprüche

1. Ladenschiene (11) für eine Schubladenausziehführung (4), mit:

- einer an einer Schublade (3) zu befestigenden oder befestigten ersten Schiene (12),

- einer an einer Korpusschiene (9) oder Mittelschiene (14) einer Schubladenausziehführung (4) anzuordnenden oder angeordneten zweiten Schiene (13),

- wobei die erste Schiene (12) und die zweite Schiene (13) durch Aufschieben miteinander verbindbar sind, wobei die erste Schiene (12) und die zweite Schiene (13) in einem verbundenen Zustand durch zumindest ein Verriegelungselement (21) miteinander verriegelt sind, wobei das Verriegelungselement (21) durch eine Kraft eines Kraftspeichers (25) in Richtung einer Verriegelungsstellung vorgespannt ist,

dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (21) an der zweiten Schiene (13) angeordnet ist und beim Aufschieben der ersten Schiene (12) auf die zweite Schiene (13) ausgehend von der Verriegelungsstellung entgegen der Kraft des Kraftspeichers (25) um eine in Montagelage horizontal verlaufende Achse (26) in Richtung der Korpusschiene (9) oder der Mittelschiene (14) der Schubladenausziehführung (4) in eine Lösestellung verschwenkbar ist.
 
2. Ladenschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (21) an einem vorderen Endbereich der zweiten Schiene (13) bewegbar gelagert ist und/oder wobei das zumindest eine Verriegelungselement (21) durch eine Öffnung (22) der zweiten Schiene (13) hindurchgeführt ist.
 
3. Ladenschiene nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Verriegelungselement (21) und der Kraftspeicher (25) zusammen einstückig ausgebildet oder als voneinander gesonderte Bauteile ausgeführt sind.
 
4. Ladenschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an der ersten Schiene (12) zumindest ein Vorsprung (24a, 24b) angeordnet oder ausgebildet ist, wobei das zumindest eine Verriegelungselement (21) mit dem zumindest einen Vorsprung (24a, 24b) lösbar verriegelbar ist.
 
5. Ladenschiene nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Vorsprung (24a, 24b) wenigstens eine Schrägfläche (35) aufweist, durch welche das Verriegelungselement (21) beim Aufschieben der Schienen (12, 13) in Richtung der Lösestellung bewegbar ist und/oder wobei an der ersten Schiene (12) zumindest zwei Vorsprünge (24a, 24b) vorgesehen sind, welche in einer Längsrichtung (L) der ersten Schiene (12) voneinander beabstandet sind, wobei das Verriegelungselement (21) in einer Vorverriegelungsposition der ersten und zweiten Schiene (12, 13) mit dem ersten Vorsprung (24a) verriegelt ist und im verbundenen Zustand der ersten und zweiten Schiene (12, 13) mit dem zweiten Vorsprung (24b) verriegelt ist.
 
6. Ladenschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (21) eine erste Anschlagfläche (37a) und zumindest eine zweite Anschlagfläche (37b) aufweist, wobei die erste Anschlagfläche (37a) oder alternativ die zweite Anschlagfläche (37b) mit der ersten Schiene (12) in Eingriff bringbar ist, sodass die zweite Schiene (13) ausgehend von der vollständigen Schließstellung durch das Zusammenwirken der ersten Anschlagfläche (37a) mit der ersten Schiene (12) oder alternativ durch das Zusammenwirken der zweiten Anschlagfläche (37b) mit der ersten Schiene (12) in eine Offenstellung bewegbar ist.
 
7. Ladenschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Schiene (12, 13) zwei Seitenstege (12a, 12b, 13a, 13b) und einen die Seitenstege (12a, 12b, 13a, 13b) verbindenden Mittelsteg (12c, 13c) aufweist, wobei das Verriegelungselement (21) im verbundenen Zustand der Schienen (12, 13) durch einen Mittelsteg (12c, 13c) der Schienen (12, 13) abgedeckt ist.
 
8. Ladenschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Entriegelungsvorrichtung (33) zur Entriegelung der Schienen (12, 13) vorgesehen ist, wobei die Entriegelungsvorrichtung (33) zumindest ein an einer Schiene (12, 13) angeordnetes Eingriffselement (30) aufweist, welches im verbundenen Zustand der Schienen (12, 13) in einer an der anderen Schiene (12, 13) angeordneten Ausnehmung (31) mit einem Spiel in Höhenrichtung (H) aufgenommen ist.
 
9. Ladenschiene nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (31) eine Steuerkurve (32) aufweist, wobei das Eingriffselement (30) ausgehend vom verbundenen Zustand der Schienen (12, 13) durch manuelles Anheben der ersten Schiene (12) in Höhenrichtung (H) relativ zur zweiten Schiene (13) entlang der Steuerkurve (32) führbar ist.
 
10. Ladenschiene nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerkurve (32) einen in einer Auszugsrichtung (A) der Schublade (3) verlaufenden Abschnitt (32a) aufweist, wobei das Eingriffselement (30) nach erfolgtem Anheben der ersten Schiene (12) in Höhenrichtung (H) entlang dem in Auszugsrichtung (A) verlaufenden Abschnitt (32a) mit einer Komponente in Auszugsrichtung (A) begrenzt bewegbar ist.
 
11. Ladenschiene nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerkurve (32) einen an den ersten Abschnitt (32a) anschließenden Vertikalabschnitt (32b) aufweist, wobei das Eingriffselement (30) nach erfolgtem Bewegen entlang des ersten Abschnittes (32a) durch manuelles Absenken der ersten Schiene (12) relativ zur zweiten Schiene (13) in Höhenrichtung (H) entlang des Vertikalabschnittes (32b) führbar ist, wobei die erste Schiene (12) nach erfolgtem Bewegen des Eingriffselementes (30) entlang des Vertikalabschnittes (32b) von der zweiten Schiene (13) lösbar ist.
 
12. Schubladenausziehführung (4) mit einer an einem Möbelkorpus (2) zu befestigenden Korpusschiene (9) und mit einer Ladenschiene (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Ladenschiene (11) relativ zur Korpusschiene (9) verschiebbar gelagert ist.
 
13. Möbel (1) mit einem Möbelkorpus (2), einer relativ zum Möbelkorpus (2) verfahrbar gelagerten Schublade (3) und mit einer Ladenschiene (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 oder mit einer Schubladenausziehführung (4) nach Anspruch 12, wobei die erste Schiene (12) an der Schublade (3) und die zweite Schiene (13) am Möbelkorpus (2) vormontiert sind, wobei die mit der Schublade (3) verbundene erste Schiene (12) durch Aufschieben mit der zweiten Schiene (13) verbindbar ist.
 
14. Verfahren zur Verbindung einer ersten Schiene (12) mit einer zweiten Schiene (13) einer Ladenschiene (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei

- in einem ersten Verfahrensschritt die an einer Schublade (3) zu befestigende oder befestigte erste Schiene (12) auf die an einer Korpusschiene (9) oder Mittelschiene (14) einer Schubladenausziehführung (4) anzuordnende oder angeordnete zweite Schiene (13) aufgesetzt wird,

- in einem zweiten Verfahrensschritt die erste Schiene (12) auf die zweite Schiene (13) aufgeschoben wird,

- in einem dritten Verfahrensschritt das Verriegelungselement (21) der zweiten Schiene (13) entgegen der Kraft des Kraftspeichers (25) um eine in Montagelage horizontal verlaufende Achse (26) in Richtung der Korpusschiene (9) oder der Mittelschiene (14) der Schubladenausziehführung (4) in eine Lösestellung verschwenkt wird, und

- in einem vierten Verfahrensschritt das Verriegelungselement (21) durch die Kraft des Kraftspeichers (25) in eine Verriegelungsstellung bewegt wird, wodurch die beiden Schienen (12, 13) miteinander verriegelt werden.


 
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schiene (12) zum Lösen der Verriegelung zwischen den Schienen (12, 13) relativ zur zweiten Schiene (13) angehoben, anschließend in einer Auszugsrichtung (A) bewegt wird, anschließend relativ zur zweiten Schiene (13) abgesenkt und anschließend weiter in Auszugsrichtung (A) bewegt wird.
 




Zeichnung





































Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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