[0001] Die Erfindung betrifft einen Steckverbinder
- mit einem Kontaktträger, welcher in Steckrichtung auf ein Steckgegenstück, wie Leiterplatte
oder Kontaktmesser, aufschiebbar ist,
- mit einer in Steckrichtung vorne ausgebildeten Steckaufnahme, die von zwei einander
gegenüberliegenden Kontaktträgerwänden gebildet ist,
- mit einem Steckspalt innerhalb der Steckaufnahme, dessen Weite an ein aufzunehmendes
Steckgegenstück angepasst ist,
- mit einem Steckaufnahmeboden, der einer Stecköffnung der Steckaufnahme gegenüberliegend
angeordnet ist,
- mit nebeneinander angeordneten Steckkontakten, die vom Kontaktträger gehalten sind
und in der Steckaufnahme einsitzen.
[0002] Steckverbinder sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. Sie dienen dazu,
elektrische Verbindungen zwischen Bauteilen herzustellen. In der Fertigung von Elektronikbauteilen
kommen insbesondere Steckverbinder zum Einsatz, die unmittelbar auf Steckzonen einer
Leiterplatte aufgesteckt werden, wie es beispielsweise in der anmeldereigenen
DE 20 2012 002 501 U1 dargestellt und beschrieben ist. Alternativ besteht die Möglichkeit, auf der Leiterplatte
eine sogenannte Stiftwanne anzuordnen. Hierbei handelt es sich um einen auf der Leiterplatte
montierten Kontaktträger, dessen Kontakte, insbesondere Flachmesserkontakte, unmittelbar
an der Leiterplatte angebunden sind.
[0003] Gattungsgemäße Steckverbinder finden sich in vielerlei Anwendungsbereichen wieder,
angefangen bei Haushaltsgeräten über den Einsatz in der Automobiltechnik bis hin zu
Geräten für Wissenschaft und Forschung. Sind die Steckverbinder als Direktsteckverbinder
ausgeführt, halten sie in der Regel reibschlüssig an der Leiterplatte, wobei hier
der Reibschluss durch die Kontaktkräfte zwischen den Kontaktflächen der Leiterplatte
und den Steckkontakten des Steckverbinders hergestellt wird.
[0004] Aus dem druckschriftlich nicht belegbaren Stand der Technik sind Direktsteckverbinder
bekannt, welche mit Rasthaken versehen sind, die in Rastkonturen der Leiterplatte
eingreifen, so dass neben dem durch die Steckkontakte hervorgerufenen Reibschluss
auch ein formschlüssiger Halt des Steckverbinders an der Leiterplatte sichergestellt
ist. Solche Steckverbinder werden insbesondere dann eingesetzt, wenn das den Steckverbinder
tragende Bauteil Vibrationsbewegungen unterliegt und die Schwingungen zu einem Lösen
des Steckverbinders von seinem Gegenstück, insbesondere der Leiterplatte führen können.
[0005] Der genannte Stand der Technik ist in speziellen Anwendungsbereichen, beispielsweise
in der Automobiltechnik, nicht immer geeignet, die dortige Anforderungen zu erfüllen.
Steckverbinder mit formschlüssiger Befestigung an der Leiterplatte benötigen aufgrund
der zusätzlichen Haltemittel einen größeren Bauraum, zudem ist die Leiterplatte mit
einer entsprechenden Haltekontur zu versehen. Dies ist nicht nur unter Kostengesichtspunkten
nachteilig, sondern findet ab einem bestimmten Miniaturisierungsgrad Grenzen, da die
Raststrukturen und die leiterplattenseitigen Haltekonturen fertigungstechnisch gewisse
Mindestmaße aufweisen müssen.
[0006] Darüber hinaus wirken nicht nur im Automobilbau extreme Beschleunigungskräfte und
hohe Vibrationsfrequenzen auf den Steckverbinder und die Leiterplatte, so dass insbesondere
bei Direktsteckverbindern, die unmittelbar auf die Kontaktzone der Leiterplatte aufgesteckt
werden, eine Reibkorrosion an den Kontaktflächen auftritt, die die Kontaktflächen
zerstört und die elektrische Leitfähigkeit aufhebt, so dass das angeschlossene elektronische
Bauteil Fehlfunktionen zeigt oder sogar ausfällt.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, einen Steckverbinder, insbesondere Direktsteckverbinder,
zu schaffen, der hohen Beschleunigungskräften und hohen Vibrationsfrequenzen sicher
Stand hält.
[0008] Gelöst wird die Erfindung von einem Steckverbinder mit den Merkmalen des Anspruchs
1, insbesondere mit dessen kennzeichnenden Merkmalen, wonach
- der Kontaktträger zusätzlich zu den Kontakten wenigstens ein Klemmmittel trägt, welches
reibschlüssig mit dem Steckgegenstück interagieren kann und einen Bewegungsspielraum
des Steckverbinders quer zur Steckrichtung mindert,
- das Klemmmittel einen Klemmspalt bildet, dessen Weite geringer ist als die Weite des
Steckspaltes,
- der Steckspalt und der Klemmspalt wenigstens eine gemeinsame Spaltebene aufweisen.
[0009] Der erfindungsgemäße Steckverbinder verzichtet bewusst auf formschlüssige Befestigung
an der Leiterplatte, um sämtlichen Miniaturisierungsanforderungen gerecht zu werden
und möglichst unabhängig von den Maßen der mit vergleichsweise geringer Präzision
gefertigten Leiterplatten zu sein.
[0010] Die Erfindung hat erkannt, dass eine reibschlüssige Befestigung des Steckverbinders
auf der Leiterplatte fertigungstechnisch und montagetechnisch erhebliche Vorteile
hat. War es im Stand der Technik in der Regel so, dass der Halt des Steckverbinders
an seinem Steckgegenstück dem Grunde nach aus den erforderlichen Andruckkräften der
Steckkontakte herrührte, erlauben die erfindungsgemäßen Klemmmittel nun erstmals,
die Haltekräfte, also den Reibschluss zwischen Klemmmittel und Steckgegenstück allein
im Hinblick auf die Befestigungserfordernisse zu dimensionieren. Der Steckverbinder
wird gemäß der vorliegenden Erfindung also von den auf den elektrischen Übergang optimierten
Andruckkräften der Kontakte und von den auf die Halterung am Steckgegenstück optimierten
Haltekräften der Klemmmittel festgelegt.
[0011] Darüber hinaus liegt die durch die Kontaktkuppen der Steckkontakte definierte Kontaktzone
eines Steckverbinders in der Regel vergleichsweise weit vorne in der Steckaufnahme,
also nahe der Stecköffnung. Auf diese Weise ist eine ausreichende Überdeckung von
steckgegenstückseitigen Kontaktfeldern und den Steckkontakten des Steckverbinders
sichergestellt. Im Stand der Technik führt dies jedoch automatisch dazu, dass die
Befestigungszone, also die Zone, in welcher die den Steckkontakt am Steckgegenstück
haltenden Reibkräfte wirken, mit der Kontaktzone zusammenfallen und ebenfalls stecköffnungsnah
angeordnet ist. Die erfindungsgemäßen Klemmmittel erlauben es hingegen, die Haltezonen
in ihrer Lage zu optimieren und beispielsweise tiefer in der Steckaufnahme, insbesondere
die nahe des Bodens der Steckaufnahme zu platzieren. Die Haltezonen liegen dann nahe
des Leiterplattenrandes. Hierdurch kann ein eventuelles Schwingungsverhalten des Steckverbinders
besonders günstig beeinflusst werden.
[0012] Vorgesehen ist, dass der Steckspalt und der Klemmspalt eine gemeinsame Spaltmittelebene
aufweisen, also miteinander fluchten.
[0013] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass das Klemmmittel von einem
Klemmarmpaar aus zwei einander gegenüberliegenden Klemmarmen gebildet ist, welche
zwischen sich den Klemmspalt ausbilden, insbesondere wenn die Klemmarme in der Steckaufnahme
angeordnet sind.
[0014] Die Klemmarme haben den wesentlichen Vorteil, dass sie aus einer Neutrallage auslenkbar
sind. Im Hinblick auf die im Vergleich zur Steckspaltweite erheblichen Dickentoleranzen
von Leiterplatten kann so auf eine eventuell problematische und in jedem Falle montagekraftaufwendige
plastische Verformung verzichtet werden. Sind die Klemmarme zudem federrückstellelastisch,
ist nicht nur sichergestellt, dass der Mindestreibschluss zwischen Steckverbinder
und Leiterplatte bzw. Steckgegenstück gewährleistet wird. Auch ist gewährleistet,
dass nach einem Trennen von Steckverbinder und Steckgegenstück, beispielsweise beim
Austausch einer Leiterplatte, der Mindestanlagedruck zur Herstellung des erforderlichen
Reibschlusses durch die Klemmarme erneut hergestellt werden kann.
[0015] Es ist vorgesehen, dass die Klemmarme federrückstellelastisch auslenkbar sind. Dies
hat den wesentlichen Vorteil, dass die Klemmarme geschützt und sicher angeordnet sind
und bei der Konfektionierung des Steckverbinders oder dessen Montage keinen Schaden
nehmen können. Auch können diese durch Anordnung in der Steckaufnahme innerhalb des
Steckverbinderkontaktträgers angeordneten Klemmmittel keine Probleme bei der Steckverbinderkonfektionierung
hervorrufen, beispielsweise durch das Verhaken zweier nebeneinander durch die den
Konfektionierungsautomaten bewegten Kontaktträger.
[0016] Federrückstellelastische Klemmarme lassen sich besonders einfach dadurch erreichen,
dass die Klemmarme ein angebundenes Ende und ein dem angebundenen Ende gegenüberliegendes
freies Ende aufweisen und so die Materialeigenelastizität frei wirken kann. Dies ist
insbesondere deshalb von Vorteil, da daran gedacht ist, dass die Klemmmittel vom Kontaktträgermaterial
selbst, also in der Regel durch Kunststoffmaterial ausgebildet sind.
[0017] Um eine ausreichend freie Beweglichkeit des Klemmarms zu gewährleisten ist vorgesehen,
dass der Kontaktträger wenigstens eine Klemmarmkammer ausbildet, in welcher ein Klemmarm
einsitzt, wobei insbesondere jede Kontaktträgerwand eine Klammarmkammer aufweist,
sich die Klemmarmkammern durch den Klemmspalt voneinander beabstandet gegenüberliegen
und in jeder Klemmarmkammer ein Klemmarm des Klemmarmpaares angeordnet ist.
[0018] Je nach Erfordernis ist es möglich, dass wenigstens ein Klemmarm stecköffnungsnah
angebunden ist und sich mit seinem freien Ende gegen die Einsteckrichtung erstreckt
oder, dass wenigstens ein Klemmarm nahe dem Steckaufnahmeboden angebunden ist und
sich sein freies Ende in Steckrichtung erstreckt, wobei eine bevorzugte Ausführungsform
sogar vorsieht, dass sich ein stecköffnungsnah angebundener Klemmarm und ein nahe
des Steckaufnahmebodens angebundener Klemmarm gegenüberliegen, wodurch sich zwei Befestigungszonen
am Steckgegenstück realisieren lassen, welches wiederum stabilisierend auf die Steckverbinderanordnung
wirkt.
[0019] In einer konkreten Ausführungsform ist vorgesehen, dass zwei in Steckrichtung hintereinander
angeordnete Klemmarmpaare vorhanden sind und jeder Klemmarm eines Klemmarmpaares in
einer Klemmarmkammer angeordnet ist, wobei
- in einer ersten Klemmarmkammer ein steckaufnahmebodennah angebundener Klemmarm des
ersten Klemmarmpaares angeordnet ist und in der ersten Klemmarmkammer ein stecköffnungsnah
angebundener Klemmarm des zweiten Klemmarmpaares angeordnet ist und wobei die freien
Enden beider Klemmarme einander zugewandt sind,
- in einer zweiten Klemmarmkammer ebenfalls ein steckaufnahmebodennah angebundener Klemmarm
des ersten Klemmarmpaares angeordnet ist und in der zweiten Klemmarmkammer ein stecköffnungsnah
angebundener Klemmarm des zweiten Klemmarmpaares angeordnet ist und wobei die freien
Enden beider Klemmarme einander zugewandt sind.
[0020] Es ist jedoch alternativ auch eine Ausführungsform denkbar, bei welcher die Klemmmittel
als Klemmrippen ausgebildet sind, die von Isolierstegen getragen sind, die nebeneinanderliegende
Steckkontakte voneinander beabstanden.
[0021] Weitere Vorteile der Erfindung sowie ein besseres Verständnis derselben ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßer Steckverbinder erster Ausführungsform in Explosionsdarstellung,
- Fig. 2
- der Steckverbinder gemäß Figur 1 in Seitenansicht,
- Fig. 3
- der Steckverbinder gemäß Figur 1 in Ansicht auf die Stecköffnung,
- Fig. 4
- der Steckverbinder gemäß Figur 1 entsprechend Schnittlinie IV-IV in Figur 2,
- Fig. 5
- ein erfindungsgemäßer Steckverbinder in zweiter Ausführungsform als Explosionsansicht,
- Fig. 6
- der Steckverbinder gemäß Figur 5 in Seitenansicht,
- Fig. 7
- der Steckverbinder gemäß Figur 5 in Ansicht auf die Stecköffnung,
- Fig. 8
- eine Schnittdarstellung des Steckverbinders nach Figur 5 entsprechend Schnittlinie
VIII-VIII in Figur 6,
- Fig. 9
- eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Steckverbinders in Explosionsansicht,
- Fig. 10
- eine Seitenansicht des Steckverbinders nach Figur 9,
- Fig. 11
- eine Ansicht auf die Stecköffnung des Steckverbinders nach Figur 10,
- Fig. 12
- eine Schnittdarstellung gemäß Schnittlinie XII-XII in Figur 10.
[0022] In den Figuren ist ein erfindungsgemäßer Steckverbinder insgesamt mit dem Bezugszeichen
10 versehen und in drei verschiedenen Ausführungsformen gezeigt. Die Figuren 1 bis
4 zeigen einen erfindungsgemäßen Steckverbinder 10 in erster Ausführungsform, die
Figuren 5 bis 8 zeigen eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Steckverbinders,
10 die Figuren 9 bis 12 zeigen eine dritte Ausführungsform des Steckverbinders 10
gemäß dieser Erfindung.
[0023] Soweit identische oder gleichwirkende Bauteile bei den unterschiedlichen Ausführungsformen
zu finden sind, so sind diese mit identischen Bezugsziffern versehen.
[0024] In allen Ausführungsformen umfasst der Steckverbinder zunächst einen Kontaktträger
11, der einteilig ausgebildet sein kann, in den Ausführungsbeispielen jedoch aus einem
Kontaktträgerboden 11A und einem Kontaktträgerdeckel 11B zusammengesetzt ist, wobei
zwischen dem Kontaktträgerboden 11A und dem Kontaktträgerdeckel 11B Steckkontakte
12 im Kontaktträger 11 montiert sind.
[0025] Hierzu verfügen die Steckkontakte 12 über jeweils einen Einspannabschnitt 13, dem
in Steckrichtung X zwei einander gegenüberliegende Kontaktschenkel 14 entspringen.
Der Steckrichtung X entgegengerichtet entspringen dem Steckkontakt 12 Leiteranschlussabschnitte
15, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Schneid-Klemmkontakte ausgebildet
sind.
[0026] Die einander gegenüberliegenden Kontaktschenkel 14 eines jeden Steckkontaktes 12
bilden zwischen sich einen Kontaktspalt 16, der der Aufnahme eines nicht dargestellten
Gegenkontaktes eines ebenfalls nicht dargestellten Steckgegenstücks dient. Beim Gegenkontakt
kann es sich beispielsweise um Kontaktfelder oder Leiterbahnen einer als Steckgegenstück
ausgebildeten Leiterplatte handeln. Auch ist es bekannt, Kontaktmesser als Steckgegenstücke
vorzusehen, die Kontaktflächen ausbilden. Eine sichere Auflage auf den Kontaktflächen
des Steckgegenstücks gewährleisten von den Kontaktschenkeln 14 ausgebildete Kontaktkuppen
17, die zueinander weisen.
[0027] Die einzelnen Steckkontakte 12 sind im Kontaktträger 11 nebeneinander angeordnet
und derart ausgerichtet, dass Ihre einzelnen Kontaktspalte 16 miteinander ausgerichtet
einen gemeinsamen Aufnahmespalt für eine Leiterplatte oder Kontaktstifte bilden.
[0028] Die Explosionsdarstellungen der einzelnen Ausführungsformen - Figuren 1, 5 und 9
- zeigen Kontaktaufnahmen 18 im Kontaktträgerdeckel 11B, welche ebenfalls in Reihe
nebeneinander angeordnet sind und in welche die Steckkontakte 12 in Steckrichtung
X hineingeschoben werden.
[0029] Rechts und links zwischen den Seitenwangen 19 des Kontaktträgerdeckels 11B und der
jeweils außenliegenden Kontaktaufnahme 18 der Kontaktaufnahmereihe ist eine Klemmarmkammer
20 ausgebildet. Diese kann sich durch entsprechende Ausbildung des Kontaktträgerbodens
11A bis in selbigen hinein erstrecken, was in den vorliegenden Ausführungsbeispielen
jedoch nicht verwirklicht ist.
[0030] Die Figuren 2, 6 und 10 zeigen den Steckverbinder 10 der jeweiligen Ausführungsform
in zusammengesetztem Zustand. Hierzu werden zunächst die Steckkontakte 12 in die Kontaktaufnahmen
18 des jeweiligen Kontaktträgerdeckels 11B eingeschoben, woraufhin dann der Kontaktträgerboden
11A an den Kontaktträgerdeckel 11B angesetzt wird, so dass die einzelnen Steckkontakte
12 zwischen dem Kontaktträgerboden 11A und dem Kontaktträgerdeckel 11B eingespannt
sind.
[0031] Die Figuren 3, 7 und 11 der drei Ausführungsformen der Erfindung zeigen einen Einblick
in die Steckaufnahme 21 des jeweiligen Steckverbinders 10, also auf die in Steckrichtung
vorn liegende Stirnseite des jeweiligen Kontaktträgers 11 - Blickrichtung entgegen
der Steckrichtung -, wobei die Steckaufnahme 21 vom jeweiligen Kontaktträgerdeckel
11B ausgebildet ist. Die Steckaufnahme 21 ist eine Materialfreihaltung zwischen zwei
einander gegenüberliegenden Kontaktträgerwänden 22 und den Seitenwangen 19. Die Steckaufnahme
21 bildet einen Steckspalt 23 aus, der der Aufnahme eines Steckgegenstücks (nicht
dargestellt) wie Leiterplatte oder Kontaktmesser dient. Die Steckspaltweite W ist
an die Stärke des Steckgegenstücks, beispielsweise die maximale Leiterplattendicke
angepasst, damit das Steckgegenstück in den Steckverbinder eintauchen bzw. der Steckverbinder
auf das Steckgegenstück aufgeschoben werden kann. Die vom Abstand gegenüberliegender
Kontaktkuppen 17 eines jeweiligen Steckkontaktes 12 definierte Kontaktspaltweite K
ist gegenüber der Stärke des Steckgegenstücks mit deutlichem Untermaß gefertigt, um
eine sichere Kontaktierung der Kontaktkuppen 17 an den Kontaktflächen des Steckgegenstücks
zu gewährleisten. Die Kontaktspaltweite K ist demnach deutlich geringer als die Steckspaltweite
W.
[0032] Wie die Figuren 3, 7 und 11 zeigen, sitzt jeder Kontaktschenkel 14 in einer Schenkelnische
24 ein und ist in dieser quer zur Steckspaltlängserstreckung, also insbesondere nach
außen in die jeweilige Schenkelnische 24 hinein federrückstellelastisch verlagerbar,
so dass ein Einsetzen des Steckgegenstücks in den Steckspalt 23 unter Auslenkung der
Kontaktschenkel 14 möglich ist. Zwischen benachbarten Kontaktschenkeln 14 der jeweiligen
Steckkontakte 12 sind Isolierstege 25 ausgebildet, die die Kontaktschenkel 14 sicher
voneinander beabstanden.
[0033] Ein erfindungswesentlicher Gedanke bei jeder Ausführungsform der Erfindung sind Klemmmittel
30, die einen Klemmspalt 31 bilden, dessen Spaltweite M geringer ist, als die Weite
W des Steckspalts 23.
[0034] Der Steckspalt 23 und der Klemmspalt 31 sowie auch der Kontaktspalt 16 weisen wenigstens
eine gemeinsame - nicht weiter bezeichnete - Spaltebene auf. Sie können demnach unter
Berücksichtigung wenigstens einer gemeinsamen Spaltebene zueinander versetzt angeordnet
sein.
[0035] In der Regel ist es jedoch sinnvoll und besonders bevorzugt gemäß dieser Erfindung,
dass der Steckspalt 23, der Kontaktspalt 16 sowie der Klemmspalt 31 eine gemeinsame
Spaltmittelebene aufweisen, in jedem Fall aber miteinander fluchten. Beim Einschieben
des Steckgegenstücks in den Steckspalt 23, taucht dieses auch in den Klemmspalt 31
ein und verdrängt die Klemmmittel 30 aus ihrer Ruhelage. Der hierdurch entstehende
Reibschluss zwischen dem Klemmmittel 30 und dem Steckgegenstück hält letzteres sicher
und lagestabil.
[0036] Die Figur 4 zum ersten Ausführungsbeispiel, eine Schnittdarstellung gemäß Schnittlinie
IV-IV in Figur 2 zeigt eine erste Art Klemmmittel 30. Diese werden zunächst von einem
ersten Klemmarmpaar 34 mit einem ersten Klemmarm 32 und einem zweiten Klemmarm 33
gebildet, wobei jeder Klemmarm 32, 33 am Kontaktträger 11 in der Nähe eines Steckaufnahmebodens
26 angeordnet ist und so in Steckrichtung X des Steckkontaktes 12 in die Steckaufnahme
21 eintritt.
[0037] In Figur 4 werden die Klemmarme 32, 33 des ersten Klemmarmpaares 34 vom Kontaktträgerboden
11A ausgebildet. Sie sind mit einem Ende am Kontaktträgerboden 11A angebunden und
erstrecken sich von dort aus in Steckrichtung X bzw. in Richtung des Kontaktträgerdeckels
11B in dessen Klemmarmkammer 20 hinein. Die Klemmarme 32, 33 sind federrückstellelastisch
ausgebildet, so dass sie jeweils nach außen, von der Steckspaltmittelebene (nicht
dargestellt) weg auslenkbar sind.
[0038] Die Klemmmittel 30 der ersten Ausführungsform werden sodann ergänzt durch ein zweites
Klemmarmpaar 35 mit einem dritten Klemmarm 36 mit und einem vierten Klemmarm 37, die
zwischen sich den Klemmspalt 31 bilden. Der dritte Klemmarm 36 wie auch der vierte
Klemmarm 37 entspringen nahe einer Stecköffnung 27 des Kontaktträgers 11, durch welche
das Steckgegenstück in den Steckspalt 23 eintaucht und werden folglich vom Kontaktträgerdeckel
11B ausgebildet. Sie erstrecken sich entgegen der Steckrichtung X des Steckverbinders
10 in Richtung Kontaktträgerboden 11A bzw. in Richtung des freien Endes des ersten
und zweiten Klemmarms 32, 33 des ersten Klemmarmpaares 34. Auch die Steckarme 36 und
37 des zweiten Klemmarmpaares 35 sind in der jeweiligen Klemmarmkammer 20 angeordnet.
[0039] Der wesentliche Vorteil dieser Ausführung ist, dass eine im Steckspalt 23 beispielhaft
einsitzende Leiterplatte oder ein alternatives Steckgegenstück besonders stabil gehalten
wird, insbesondere wenn Querkräfte zum Verkippen bzw. Schwingen des Steckverbinders
um eine steckspaltparallele Achse führen. Die jeweils diametral gegenüberliegenden
Klemmarme 36, 33 bzw. 37, 32 fangen die jeweilige Kippbewegung sicher ab. Die auf
dem jeweiligen Klemmarm 36, 33 bzw. 37, 32 ausgeübten Hebelkräfte sind durch die gegensinnige
Anbindung des jeweiligen Klemmarms 36, 33 bzw. 32, 37 besonders gering. Da jedes Klemmarmpaar
35, 34 eine Befestigungszone mit dem Steckgegenstück, insbesondere einer Leiterplatte,
aufweist, in Steckrichtung X also zwei hintereinander und voneinander beabstandete
Kontaktzonen vorhanden sind, lassen sich die Klemmkräfte der Klemmarmpaare 34, 35
besonders gut auf die Leiterplatte übertragen.
[0040] Die Figur 8, eine Schnittdarstellung gemäß Schnittlinie VIII-VIII in Figur 6 zeigt
nunmehr die Klemmmittel 30 der zweiten Ausführungsform der Erfindung, welche ebenfalls
in der dortigen Klemmarmkammer 20 einsitzen. Auch hier ist das Klemmmittel 30 durch
ein Klemmarmpaar, das dritte Klemmarmpaar 38, gebildet, dessen einander gegenüberliegende
Klemmarme 39 zwischen sich den Klemmspalt 31 bilden. In dieser Ausführungsform ist
der jeweilige Klemmarm 39 des dritten Klemmarmpaares 38 stecköffnungsnah am Kontaktträger
11, genauer am Kontaktträgerdeckel 11B angebunden und erstreckt sich entgegen der
Steckrichtung X des Steckverbinders 10 in Richtung Steckaufnahmeboden 26. Bei dieser
Ausführungsform des Steckverbinders 10 wird neben der reibschlüssigen Verbindung zwischen
Steckgegenstück, insbesondere Leiterplatte und den Kontaktkuppen 17 der Steckkontakte
12 eine weitere Reibschlusszone durch den Kontakt zwischen den Klemmarmen 39 und dem
Steckgegenstück gebildet. Die Kontaktzone der Klemmarme 39 ist verglichen mit der
Lage der Kontaktkuppen 17 steckbodennah und reduziert somit den für Schwingbewegungen
des Steckkontaktes 10 zur Verfügung stehenden Kraftvektor.
[0041] Die konkrete Ausbildung der Klemmmittel 30 des dritten Ausführungsbeispiels der Erfindung
ist der Figur 12 zu entnehmen, bei welcher es sich um eine Schnittdarstellung des
Kontaktträgers 11 gemäß Schnittlinie XII-XII in Figur 10 handelt.
[0042] Das hier zu findende vierte Klemmarmpaar 40 mit seinen einander gegenüberliegenden
Klemmarmen 41, die zwischen sich den Klemmspalt 23 bilden, erstreckt sich wiederum
in den Steckspalt 23 hinein. Die Klemmarme 41 sitzen in der jeweiligen Klammarmkammer
20. Sie verfügen über eine Anbindung an den Kontaktträger 11, genauer den Kontaktträgerboden
11A im Bereich des Steckaufnahmebodens 26. Ihr freies Ende ist in Steckrichtung X
gelegen und erstreckt sich in Richtung Kontaktträgerdeckel 11B bzw. Stecköffnung 27.
Auch hier wird eine den Kontaktkuppen 17 in Steckrichtung nachgelagerte Anlagezone
gebildet, so dass die den Steckverbinder 10 in Schwingung versetzenden Querkräfte
sicher abgefangen werden können.
[0043] Dargestellt ist darüber hinaus eine weitere Möglichkeit, Klemmmittel 30 zu schaffen.
Hierbei handelt es sich um Klemmrippen 50, welche auf den Isolierstegen 25 aufgebracht
werden. Dies ist insbesondere den Figuren 3, 7 und 11 zu entnehmen. Auch wenn diese
Ausführungsform hier ausschließlich in Kombination mit Klemmarmen dargestellt ist,
können die Klemmmittel 30 auch ausschließlich durch solche Klemmrippen 50 gebildet
sein, die sich in den Steckspalt 23 hinein erstrecken. Bei diesen Klemmrippen 50 ist
ein federelastisches Auslenken nicht vorgesehen. Stattdessen werden sich diese beim
Einschieben eines Steckgegenstücks, beispielsweise einer Leiterplatte, plastisch verformen
und so den Reibschluss herstellen.
[0044] Schließlich sei erwähnt, dass die Klemmmittel 30, gleich ob als Klemmrippe oder Klemmarmpaar
ausgebildet, auch außen an der Seitenwange 19 angeordnet sein können und nicht zwingend
im Steckspalt 23 befindlich sein müssen.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 10
- Steckverbinder
- 11
- Kontaktträger
- 11A
- Kontaktträgerboden
- 11B
- Kontaktträgerdeckel
- 12
- Steckkontakt
- 13
- Einspannabschnitt
- 14
- Kontaktschenkel
- 15
- Leiteranschlussabschnitt
- 16
- Kontaktspalt
- 17
- Kontaktkuppe
- 18
- Kontaktaufnahme
- 19
- Seitenwange
- 20
- Klemmarmkammer
- 21
- Steckaufnahme
- 22
- Kontaktträgerwand
- 23
- Steckspalt
- 24
- Schenkelnische
- 25
- Isolierstege
- 26
- Steckaufnahmeboden
- 27
- Stecköffnung
- 30
- Klemmmittel
- 31
- Klemmspalt
- 32
- erster Klemmarm
- 33
- zweiter Klemmarm
- 34
- erstes Klemmarmpaar
- 35
- zweites Klemmarmpaar
- 36
- dritter Klemmarm
- 37
- vierter Klemmarm
- 38
- drittes Klemmarmpaar
- 39
- Klemmarm
- 40
- viertes Klemmarmpaar
- 41
- Klemmarm
- 50
- Klemmrippe
- K
- Kontaktspaltweite
- M
- Klemmspaltweite
- W
- Steckspaltweite
- X
- Steckrichtung
1. Steckverbinder (10)
- mit einem Kontaktträger (11), welcher in Steckrichtung (X) auf ein Steckgegenstück,
wie Leiterplatte oder Kontaktmesser, aufschiebbar ist,
- mit einer in Steckrichtung (X) vorne ausgebildeten Steckaufnahme (21), die von zwei
einander gegenüberliegenden Kontaktträgerwänden (22) gebildet ist,
- mit einem Steckspalt (23) innerhalb der Steckaufnahme (21), dessen Weite (W) an
ein aufzunehmendes Steckgegenstück angepasst ist,
- mit einem Steckaufnahmeboden (26), der einer Stecköffnung (27) der Steckaufnahme
(21) gegenüberliegend angeordnet ist,
- mit nebeneinander angeordneten Steckkontakten (12), die vom Kontaktträger (11) gehalten
sind und in der Steckaufnahme (21) einsitzen, dadurch gekennzeichnet, dass
- der Kontaktträger (11) zusätzlich zu den Kontakten wenigstens ein Klemmmittel (30)
trägt, welches reibschlüssig mit dem Steckgegenstück interagieren kann und einen Bewegungsspielraum
des Steckverbinders (10) quer zur Steckrichtung (X) mindert,
- das Klemmmittel (30) einen Klemmspalt (31) bildet, dessen Weite (M) geringer ist
als die Weite des Steckspaltes (W),
- der Steckspalt (23) und der Klemmspalt (31) wenigstens eine gemeinsame Spaltebene
aufweisen.
2. Steckverbinder (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Steckspalt (23) und der Klemmspalt (31) eine gemeinsame Spaltmittelebene aufweisen.
3. Steckverbinder (10) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmmittel (30) von einem Klemmarmpaar (34, 35, 38, 40) aus zwei einander gegenüberliegenden
Klemmarmen (32, 33, 36, 37, 39, 41) gebildet ist, welche zwischen sich den Klemmspalt
(31) ausbilden.
4. Steckverbinder (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmarme in der Steckaufnahme angeordnet sind.
5. Steckverbinder nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmarme (32, 33, 36, 37, 39, 41) federrückstellelastisch auslenkbar sind.
6. Steckverbinder (10) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmarme (32, 33, 36, 37, 39, 41) ein angebundenes Ende und ein dem angebundenen
Ende gegenüberliegendes freies Ende aufweisen.
7. Steckverbinder (10) nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktträger (11) wenigstens eine Klemmarmkammer (20) ausbildet, in welcher
ein Klemmarm (32, 33, 36, 37, 39, 41) einsitzt, wobei insbesondere jede Kontaktträgerwand
(22) eine Klammarmkammer (20) aufweist, sich die Klemmarmkammern (20) durch den Klemmspalt
(32) voneinander beabstandet gegenüberliegen und in jeder Klemmarmkammer (20) ein
Klemmarm (32, 33, 36, 37, 39, 41) des Klemmarmpaares (34, 35, 38, 40) angeordnet ist.
8. Steckverbinder (10) nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens Klemmarm (32, 33, 36, 37, 39, 41) stecköffnungsnah angebunden ist und
sich mit seinem freien Ende gegen die Einsteckrichtung erstreckt.
9. Steckverbinder (10) nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Klemmarm (32, 33, 36, 37, 39, 41) nahe dem Steckaufnahmeboden (26)
angebunden ist und sich sein freies Ende in Steckrichtung (X) erstreckt.
10. Steckverbinder (10) nach den Ansprüchen 7, 8 und 9,
dadurch gekennzeichnet, dass zwei in Steckrichtung (X) hintereinander angeordnete Klemmarmpaare (34, 35) vorhanden
sind und jeder Klemmarm (32, 33, 36, 37) eines Klemmarmpaares (34, 35) in einer Klemmarmkammer
(20) angeordnet ist, wobei
- in einer ersten Klemmarmkammer (20) ein steckaufnahmebodennah angebundener Klemmarm
(32) des ersten Klemmarmpaares (34) angeordnet ist und in der ersten Klemmarmkammer
(20) ein stecköffnungsnah angebundener Klemmarm (36) des zweiten Klemmarmpaares (35)
angeordnet ist und wobei die freien Enden beider Klemmarme (32, 36) einander zugewandt
sind,
- in einer zweiten Klemmarmkammer (20) ein steckaufnahmebodennah angebundener Klemmarm
(33) des ersten Klemmarmpaares (34) angeordnet ist und in der zweiten Klemmarmkammer
(20) ein stecköffnungsnah angebundener Klemmarm (37) des zweiten Klemmarmpaares (35)
angeordnet ist und wobei die freien Enden beider Klemmarme (33, 37) einander zugewandt
sind.
11. Steckverbinder (10) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmmittel (30) als Klemmrippen (50) ausgebildet sind, die von Isolierstegen
(25) getragen sind, die nebeneinanderliegende Steckkontakte (12) voneinander beabstanden.