[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Füllen
von Großsäcken und insbesondere zum Füllen von FIBC-Großsäcken mit wenigstens einem
Schüttgut und insbesondere einem leichten Schüttgut. Ein Großsack (englisch: Big Bag)
ist ein flexibler Schüttgutbehälter, wobei die international gebräuchliche Kurzbezeichnung
FIBC lautet und als Abkürzung für "Flexible Intermediate Bag Container" steht.
[0002] Derartige Großsäcke oder Big Bags können beispielsweise aus Kunststoffgewebe wie
Polypropylen bestehen und fassen ein Volumen von bis zu 1000 oder sogar 4000 l oder
mehr. Meist füllt ein Großsack die Fläche einer Europalette aus und kann im gefüllten
Zustand bis ca. 2,2 m oder mehr hoch werden.
[0003] Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich insbesondere damit, leichte und leichteste
Materialien in derartige Großsäcke einzufüllen. Beispielsweise bzw. vorzugsweise können
Silikate oder Ruße oder ähnliche leichte Materialien für unterschiedlichste Anwendungen
in solche Großsäcke eingefüllt werden. Ein damit vollständig gefüllter Sack kann dabei
eine Höhe von bis zu 2,40 m und ein Gewicht von 150 kg erreichen. Dabei liegen die
Schüttdichten der Schüttgüter vorzugsweise bei kleiner oder gleich 0,25 kg je Kubikdezimeter.
Derartig leichte Materialien effektiv abzufüllen ist aufwendig, da ein sehr hoher
Luftanteil vorhanden ist.
[0004] Im Stand der Technik sind Vorrichtungen und Verfahren bekannt, um derartig leichte
Materialien in konventionelle kleinere Säcke zu füllen, die im gefüllten Zustand 10
kg Gewicht aufweisen. Zur Füllung derartiger und noch handlicher Säcke ist es bekannt
geworden, die Seitenwände der Säcke von außen mit Pressbacken zu beaufschlagen, sodass
das zur Verfügung stehende Volumen reduziert wird und somit bei der Füllung schneller
ein höherer Innendruck vorliegt, der zu einer besseren Entlüftung über die Sackwände
führt. Dadurch kann bei konventionellen kleinen Säcken die Abfüllgeschwindigkeit gesteigert
werden. Alternativ dazu ist es auch bekannt geworden, leichte Materialien mit einem
sogenannten Vakuumpacker abzufüllen, bei dem das gesamte Gebinde in einer Vakuumkammer
untergebracht wird und das abzufüllende Schüttgut in den Sack hineingesogen wird.
Derartige Verfahren funktionieren zuverlässig, erfordern aber schon bei der Abfüllung
von Schüttgütern in konventionelle Säcke mit zum Beispiel 10 kg Füllgewicht einen
hohen Apparateaufwand. Für die Abfüllung von leichten Schüttgütern in Großsäcke eignen
sich derartige Verfahren nicht, da der apparative Aufwand und auch die Kosten viel
zu groß würden.
[0005] Die
US 2015/0175280 A1 offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Verdichten von Schüttgütern in einem
Großsack, wobei ein Großsack mit zu verdichtendem Material auf einer Basis positioniert
und von oben ein Pressplatte abgesenkt wird. Vibrationselemente erzeugen Druck, um
das Schüttgut zu verdichten.
[0006] Die
US 4 718 464 A bildet die Basis für den Oberbegriff des Anspruchs 1 und offenbart ein Apparat zur
automatischen Befüllung und Wiegen von großen Säcken. Das untere Ende des Sacks kann
durch eine Basisunterstützung mit einer ausfahrbaren Zentralplatte und einer nach
außen abfallend angewinkelten Platte unterstützt werden.
[0007] Die Abfüllung von Schüttgütern in Großsäcke ist sehr aufwendig, da sehr viel Handarbeit
erforderlich ist. Gerade bei der Abfüllung leichter Materialien kommen hier beschichtete
Sackmaterialien zum Einsatz, die nur schlecht oder nahezu gar nicht über die Außenwände
entlüften. Deshalb ist die Abfüllung zudem auch sehr zeit- und arbeitsintensiv, da
eine Bedienperson den Füllvorgang starten und laufend überwachen muss, damit kein
unzulässiger Überdruck in dem Großsack entsteht. Weiterhin muss die Bedienperson den
Füllvorgang derart steuern, dass die abzufüllende Menge auch in den Großsack hineinpasst.
Dadurch ist die Anwesenheit der Bedienperson ständig nötig, was die Kosten für die
Abfüllung erheblich steigert.
[0008] Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Verfügung zu stellen, womit auch leichte Schüttgüter effektiv in Großsäcke eingefüllt
werden können.
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 12. Bevorzugte Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere Vorteile und Merkmale der
vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der allgemeinen Beschreibung und der Beschreibung
der Ausführungsbeispiele.
[0010] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Füllen von Großsäcken und insbesondere FIBC-Großsäcken
mit wenigstens einem Schüttgut und insbesondere einem leichten Schüttgut umfasst ein
Gestell, wenigstens einen Füllstutzen zum Füllen des Großsacks, eine Wägeeinheit und
wenigstens eine Verdichtungseinrichtung. Dabei ist an dem Gestell eine Halteeinrichtung
mit mehreren Haltehaken vorgesehen oder aufgenommen, um Halteschlaufen eines zu füllenden
Großsacks aufzunehmen und den Großsack während des Füllvorgangs zu halten. Es ist
eine Unterstützungseinrichtung vorgesehen, welche eine Stützfläche definiert, mit
der ein Bodenende des Großsacks von unten unterstützbar ist. Der Unterstützungseinrichtung
ist eine Ausgleichseinrichtung mit einer gegenüber der Stützfläche verlagerbaren Wirkeinheit
zugeordnet, um mit der Wirkeinheit auf das Bodenende des Großsacks einzuwirken. Weiterhin
umfasst die Verdichtungseinrichtung eine Kopfplatteneinrichtung, welche dafür vorgesehen
ist, von oben auf den Großsack einzuwirken und wobei insbesondere die Kopfplatteneinrichtung
an dem Gestell höhenverstellbar befestigt ist, um bedarfsweise Druck von oben auf
den Großsack auszuüben und wobei an der Kopfplatteneinrichtung wenigstens ein Sensor
zur Erfassung eines Maßes für eine Presskraft angeordnet ist.
[0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil der
erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, dass der Großsack von der Stützfläche
der Unterstützungseinrichtung unterstützt werden kann und beispielsweise darauf abgesetzt
werden kann und dass dann die Wirkeinheit der Ausgleichseinrichtung gegenüber der
Stützfläche verlagerbar ist, um auf das Bodenende des Großsacks einzuwirken.
[0012] Dadurch wird es insbesondere möglich, eine Auswölbung des Bodenendes des Großsacks
zu reduzieren. Dadurch eignet sich die Vorrichtung insbesondere zur Abfüllung von
leichten Schüttgütern in schlecht entlüftende und/oder beschichtete Großsäcke, die
insbesondere mit Kunststoff beschichtet sind. Mit Kunststoff beschichtete Großsäcke
entlüften schlecht oder gar nicht über die Außenhaut, sodass zusätzliche Maßnahmen
zur Steigerung der Entlüftung sich vorteilhaft auf die Abfüllleistung auswirken.
[0013] Vorzugsweise liegt die Stützfläche der Unterstützungseinrichtung (zeitweise) flächig
an dem Bodenende des zu füllenden bzw. des gefüllten Großsacks an. Vorzugsweise hängt
der Großsack während des Füllvorgangs wenigstens zeitweise und insbesondere im Wesentlichen
frei an den Halteschlaufen und die Wägeeinheit dient zum Wiegen während der Füllung.
Vorzugsweise wird eine Füllung nach dem Brutto-Wägeverfahren durchgeführt. Ein Brutto-Wägeverfahren
bedeutet, dass der Großsack und Teile der Fülleinrichtung mitgewogen werden.
[0014] In allen Ausgestaltungen ist es bevorzugt, dass der Großsack eine obere Einfüllöffnung
aufweist, während der Füllstutzen eine nach unten ausgerichtete Füllöffnung aufweist.
Dabei weist der Füllstutzen eine Längserstreckung auf und ein Produktstrom ist im
Wesentlichen parallel zu der Längserstreckung des Füllstutzens nach unten ausgerichtet,
sodass das Schüttgut durch die Füllöffnung von oben nach unten in die Einfüllöffnung
des Großsacks gelangt. Die Füllöffnung ist im Wesentlichen oder vollständig vertikal
ausgerichtet.
[0015] Vorzugsweise ist ein Tragrahmen vorgesehen, an dem die Halteeinrichtung und/oder
die Haltehaken aufgenommen sind. Vorzugsweise wird der Tragrahmen von Wägezellen getragen
und an dem Gestell abgestützt. Insbesondere umfasst die Unterstützungseinrichtung
ein ausfahrbares bzw. wenigstens ein ausfahrbares Pressorgan, welches aus einer Ruhestellung
in eine Einwirkposition verfahrbar ist, um eine Wölbung eines Bodens eines gefüllten
Großsacks zu reduzieren.
[0016] In einer bevorzugten Weiterbildung ist die Wirkeinheit der Ausgleichseinrichtung
zwischen einer unteren Ruheposition und einer oberen Einwirkposition verlagerbar.
Vorzugsweise ist die Wirkeinheit über einen Hubantrieb automatisch zwischen der unteren
Ruheposition und der oberen Einwirkposition verfahrbar.
[0017] Besonders bevorzugt ist die Ausgleichseinrichtung an der Unterstützungseinrichtung
befestigt. Das ermöglicht einen einfachen Aufbau und einen einfachen Betrieb. Die
Unterstützungseinrichtung kann insbesondere ein von dem Gestell separates Bauteil
bzw. eine separate Einheit sein, die vorzugsweise unterhalb des Füllstutzens montiert,
aufgestellt oder befestigt wird. Es ist auch möglich, dass die Unterstützungseinrichtung
als separate Baueinheit ausgebildet ist, die dann relativ zu der Unterstützungseinrichtung
montiert, aufgestellt oder befestigt wird. Beispielsweise kann die Ausgleichseinrichtung
als separate Baueinheit an dem Boden oder einer Geschossdecke eines Gebäudes befestigt
werden. Auch andere Befestigungsmöglichkeiten sind möglich.
[0018] Es ist bevorzugt, dass die Ausgleichseinrichtung so angeordnet ist, dass die Wirkeinheit
in einem zentralen Bereich der Stützfläche der Unterstützungseinrichtung auf den Sackboden
einwirkt. Die Wirkeinheit befindet sich insbesondere in der oberen Einwirkposition
in einem zentralen Bereich der Stützfläche. In der Ruhestellung kann die Wirkeinheit
beispielsweise auch außermittig angeordnet sein oder insbesondere auch in der Unterstützungseinrichtung
versenkt angeordnet sein.
[0019] Vorzugsweise sind die Unterstützungseinrichtung und die Ausgleichseinrichtung so
ausgebildet und angeordnet, dass die Wirkeinheit in einem zentralen Bereich der Stützfläche
der Unterstützungseinrichtung von unten auf den Sackboden einwirkt, wenn sich die
Ausgleichseinrichtung in der Einwirkposition befindet.
[0020] Vorteilhafterweise ist die Unterstützungseinrichtung von einer unteren Grundstellung
in eine obere Stützstellung verfahrbar. In solchen Ausgestaltungen ist die Unterstützungseinrichtung
Teil der Verdichtungseinrichtung. Dann kann die Stützstellung auch als Verdichtungsstellung
bezeichnet werden. Die Verdichtungseinrichtung umfasst wenigstens eine Kopfplatteneinrichtung,
welche dafür vorgesehen ist, von oben auf den Großsack einzuwirken.
[0021] Besonders bevorzugt umfasst die Verdichtungseinrichtung die Unterstützungseinrichtung
und die Kopfplatteneinrichtung, wobei die Unterstützungseinrichtung von unten auf
den Boden des Großsacks einwirkt und wobei die Kopfplatteneinrichtung von oben auf
den Großsack einwirkt, um die Entlüftung zu unterstützen und eine Verdichtung des
in den Großsack eingefüllten Schüttguts zu bewirken.
[0022] Vorzugsweise ist die Kopfplatteneinrichtung an dem Gestell höhenverstellbar befestigt,
insbesondere, um bedarfsweise Druck von oben auf den Großsack auszuüben. Es ist besonders
bevorzugt, dass der Füllstutzen durch die Kopfplatteneinrichtung hindurchführt und/oder
dass die Kopfplatteneinrichtung den Füllstutzen in radialer Richtung wenigstens teilweise
und insbesondere im Wesentlichen vollständig oder vollständig umgibt.
[0023] Die Kopfplatteneinrichtung kann als durchgängige Platte ausgeführt sein, die beispielsweise
in einem mittleren Bereich ein Loch zur Durchführung des Füllstutzens aufweist. Möglich
ist es aber auch, dass die Kopfplatteneinrichtung keine massive Platte aufweist, sondern
Streben, Stäbe oder andere Mittel aufweist, die es erlauben, Druck auf den Großsack
auszuüben.
[0024] Vorzugsweise ist dem Füllstutzen wenigstens ein Drucksensor zugeordnet. Möglich ist
es auch, dass 2 oder mehr Drucksensoren vorgesehen sind, um die Ausfallsicherheit
beispielsweise zu erhöhen.
[0025] In bevorzugten Weiterbildungen ist an der Kopfplatteneinrichtung oder an einer sonstigen
Komponente der Vorrichtung wenigstens ein Sensor zur Erfassung eines Maßes für eine
Presskraft angeordnet. Vorteilhaft kann auch an der Unterstützungseinrichtung wenigstens
ein Sensor zur Erfassung eines Maßes für die Presskraft angeordnet sein. Ein solcher
Sensor kann beispielsweise als Kraftsensor oder Drucksensor ausgebildet sein. Möglich
ist es auch, dass ein Stromsensor vorgesehen ist. Mit dem Sensor wird insbesondere
ein kraft-, druck- oder stromgesteuertes Pressen der Verdichtungseinrichtung erlaubt.
[0026] In bevorzugten Weiterbildungen weist der Füllstutzen wenigstens einen doppelwandigen
Abschnitt auf, wobei die innere Wandung an dem doppelwandigen Abschnitt wenigstens
teilweise aus einem luftdurchlässigen Wandungsmaterial besteht. In allen Ausgestaltungen
ist es bevorzugt, dass dem Füllstutzen wenigstens eine Entlüftungseinrichtung zugeordnet
ist, um aus dem Sack entweichende Luft abzuführen.
[0027] Vorzugsweise sind der Füllstutzen und die Halteeinrichtung und insbesondere auch
die Kopfplatteneinrichtung an einem Tragrahmen aufgenommen, der über die Wägeeinheit
gewogen wird. Dadurch wird ein Brutto-Wägeverfahren ermöglicht, bei dem das abzufüllende
Gewicht genau erreicht werden kann.
[0028] In vorteilhaften Weiterbildungen ist dem Füllstutzen eine Entlüftungseinrichtung
mit wenigstens einer Entlüftungsleitung zugeordnet, die über wenigstens einen Kompensator
von dem Gestell entkoppelt ist. Die Entlüftungseinrichtung ist vorzugsweise an den
Füllstutzen angeschlossen, sodass aus dem Großsack nach oben durch den Füllstutzen
entweichende Luft effektiv abgeleitet werden kann.
[0029] In einer bevorzugten Weiterbildung umfasst die Entlüftungsleitung 2 voneinander beabstandete
Sperrventile, zwischen denen der Kompensator angeordnet ist. Besonders bevorzugt sind
die Sperrventile separat schaltbar. Zwischen den Sperrventilen ist vorzugsweise ein
Probennehmer angeordnet. Durch Schalten der Sperrventile kann so einfach und effektiv
eine Probe aus der laufenden Abfüllung entnommen werden. In einer entsprechend anderen
Schaltstellung kann effektiv entlüftet werden.
[0030] In allen Ausgestaltungen ist vorzugsweise eine Produktzufuhrleitung oder wenigstens
eine Produktzufuhrleitung vorgesehen. In allen Ausgestaltungen ist es besonders bevorzugt,
dass 2 unterschiedliche Produktzufuhrleitungen und Produktzufuhrwege vorgesehen sind.
Dann sind vorzugsweise auch wenigstens 2 Förderorgane vorgesehen, wobei jede Produktzufuhrleitung
wenigstens ein Förderorgan umfasst. In allen Ausgestaltungen ist es möglich, dass
jede Produktzufuhr auch 2 oder mehr Förderorgane aufweist.
[0031] Vorzugsweise ist wenigstens ein Förderorgan vorgesehen, welches über eine Produktzufuhrleitung
mit einer Produktzufuhr verbunden ist. Insbesondere kann das Förderorgan von dem Tragrahmen
getragen werden, sodass das Förderorgan Teil des gewogenen Systems ist.
[0032] In vorteilhaften Weiterbildungen ist ein flexibler Kompensator Teil der Produktzufuhrleitung
und ist zwischen dem feststehenden Teil der Produktzufuhrleitung und einem gewogenen
Teil der Produktzufuhrleitung angeordnet, um eine Gewichtsentkopplung bei einem Wägevorgang
zu erzielen. Dadurch kann die Gewichtsgenauigkeit erheblich verbessert werden.
[0033] Vorzugsweise ist dem flexiblen Kompensator ein Belüftungsventil zugeordnet, um vor
einem Wägevorgang einen Luftausgleich in der Produktzufuhrleitung zu ermöglichen.
Das ist besonders vorteilhaft, da durch den Luftausgleich dafür gesorgt wird, dass
der flexible Kompensator flexibel bleibt. Es hat sich herausgestellt, dass auch ein
flexibler Schlauch eine hohe Steifigkeit aufweisen kann, wenn sich in dem flexiblen
Kompensator verdichtetes Schüttgut befindet. Dann kann die Steifigkeit auch eines
flexiblen Kompensator so weit erhöht werden, dass fehlerhafte Gewichtsmessungen erfolgen.
Durch den Einsatz eines Belüftungsventils, welches einen einfachen Luftausgleich ermöglicht
oder durch welchen ein Luftstoß in die Produktzufuhrleitung gegeben werden kann, kann
die Genauigkeit des Wägevorgangs und somit die Genauigkeit der Abfüllung erheblich
gesteigert werden. Es hat sich gezeigt, dass durch diese Maßnahme die Genauigkeit
einer automatischen Abfüllung sehr weit gesteigert werden kann, sodass es mit dieser
Maßnahme möglich geworden ist, übliche Grenzwerte bei der (manuellen) Abfüllgenauigkeit
zu erreichen bzw. zu unterschreiten.
[0034] In allen Ausgestaltungen ist es besonders bevorzugt, dass als Förderorgan wenigstens
eine Membranpumpe dient, um das abzufüllende Schüttgut dem Großsack zuzuführen. Je
nach abzufüllendem Schüttgut können auch andere Förderorgane eingesetzt werden.
[0035] Vorzugsweise ist die Unterstützungseinrichtung höhenverstellbar vorgesehen. Die Unterstützungseinrichtung
kann einen Bodentisch oder eine Rollenbahn umfassen, wobei die Rollen der Rollenbahn
über einen Antrieb gegebenenfalls angetrieben werden können.
[0036] Die Kopfplatteneinrichtung kann eine einzelne Kopfplatte aufweisen oder aber mehrere
Kopfplatten umfassen, die insgesamt die Kopfplatteneinrichtung bilden. Die Kopfplatteneinrichtung
kann auch als Formplatte ausgebildet sein, die den oberen Bereich des Großsacks nach
einem Grobstrom und/oder nach dem Füllvorgang und/oder periodisch in die gewünschte
Form bringt.
[0037] Ein dem Füllstutzen zugeordneter Drucksensor kann innerhalb des Füllstutzens vorgesehen
sein oder aber zum Beispiel in einer Leitung, die zu dem Füllstutzen führt. Möglich
ist es auch, dass der Drucksensor in einem Bereich angeordnet ist, der in den Großsack
hineinragt.
[0038] Ein Kraftsensor an der Unterstützungseinrichtung und/oder an der Kopfplatteneinrichtung
ist vorteilhaft, da damit ein Maß für eine Belastung des Großsacks während des Füllvorgangs
ermittelt werden kann. Dadurch können zu große Belastungen, resultierend aus dem Innendruck
auf den Großsack zuverlässig vermieden werden, wodurch die Bruchgefahr und Bruchhäufigkeit
erheblich gesenkt werden kann.
[0039] Bei einem doppelwandigen Abschnitt an dem Füllstutzen, bei dem die innere Wandung
wenigstens teilweise aus einem luftdurchlässigen Wandungsmaterial besteht, kann dieses
insbesondere ein Drahtgewebe umfassen oder aus Drahtgewebe bestehen. Möglich sind
auch vergleichbare Materialien. Insbesondere ist die Maschenweite eines luftdurchlässigen
Wandungsmaterials derart, dass Luft entweichen kann, Schüttgut aber wenigstens im
Wesentlichen zurückgehalten wird.
[0040] Das erfindungsgemäße Verfahren dient zum Füllen von Schüttgut in Großsäcke und insbesondere
zum Füllen von Schüttgut in FIBC-Großsäcke, wobei ein Großsack mit seinen Halteschlaufen
an den Haltehaken einer Halteeinrichtung einer Vorrichtung zum Füllen angehangen wird.
Die Haltehaken halten den Großsack wenigstens zeitweise während des Füllvorgangs.
Der Großsack wird wenigstens nach dem Füllvorgang auf einer Stützfläche einer Unterstützungseinrichtung
positioniert. Eine Wirkeinheit einer Ausgleichseinrichtung wird relativ zu der Stützfläche
der Unterstützungseinrichtung nach oben verfahren, um (nur) auf einen Teil der Bodenfläche
des Großsacks einzuwirken. Dadurch ist es auch möglich, eine Auswölbung des Bodenendes
des Großsacks zu reduzieren, indem insbesondere punktuell und vorzugsweise im Bereich
der größten Durchwölbung eine Einwirkung erfolgt. Dabei wird wenigstens ein Maß für
die auf den Großsack wirkende Kraft durch eine höhenverstellbare Kopfplatteneinrichtung
erfasst.
[0041] Auch das erfindungsgemäße Verfahren hat viele Vorteile. Das Verfahren ermöglicht
eine effektive Abfüllung von leichten Schüttgütern in schlecht entlüftende Großsäcke
mit einer hohen Gewichtsgenauigkeit auch bei einer automatischen oder semiautomatischen
Befüllung.
[0042] Vorzugsweise wird der Großsack alternierend bis zu einem vorbestimmten Druck gefüllt
und dann komprimiert. Vorzugsweise wird der Großsack dadurch komprimiert, dass von
unten eine Unterstützungseinrichtung gegen den Boden des Großsacks drückt, während
von oben ebenfalls auf den Großsack eingedrückt wird.
[0043] Es ist bevorzugt, dass während des Füllens ein Druck gemessen wird, der charakteristisch
für den Innendruck in dem Großsack ist. Das ermöglicht eine druckgesteuerte Befüllung,
die insbesondere durch eine Steuereinrichtung automatisch derart gesteuert erfolgt,
dass der für den Großsack maximal zulässige Innendruck nicht überschritten wird, um
eine Beschädigung zu vermeiden.
[0044] Vorzugsweise wird mit der Unterstützungseinrichtung von unten gegen den Boden des
Großsacks gedrückt, um das Schüttgut zu verdichten. Vorzugsweise wird von oben gegen
den Großsack gedrückt, um das Schüttgut zu verdichten.
[0045] Erfindungsgemäß wird wenigstens ein Maß für die auf den Großsack durch die Kopfplatteneinrichtung
einwirkende Kraft erfasst. Vorzugsweise wird wenigstens ein Maß für die auf den Großsack
durch die Unterstützungseinrichtung einwirkende Kraft erfasst. Dadurch kann eine effektive
Verdichtung gewährleistet und/oder eine Beschädigung des Großsacks vermieden werden,
indem die Verdichtungseinrichtung bevorzugt nahe der zulässigen maximalen Kraft hochgefahren
wird und den Sackinnendruck im zulässigen Bereich so hoch als möglich hält, um die
Entlüftungszeit zu minimieren.
[0046] In vorteilhaften Weiterbildungen wird das Gewicht des Großsacks mit einer Wägeeinheit
gemessen.
[0047] Vorzugsweise werden die folgenden Verfahrensschritte in einer Schleife wiederholt,
bis das Ist-Gewicht innerhalb eines Toleranzbereiches um das Sollgewicht liegt:
- Zunächst wird das Förderorgan zum Füllen von Schüttgut in den Großsack betrieben.
- Anschließend wird das Schüttgut durch Ausübung von Druck durch die Verdichtungseinrichtung
von unten gegen den Boden des Großsacks und/oder durch die Kopfplatteneinrichtung
von oben gegen den Sack verdichtet.
- Danach wird die Unterstützungseinrichtung und/oder die Kopfplatteneinrichtung weggefahren,
sodass der Großsack (frei) an den Haltehaken hängt.
- Der Großsack wird gewogen.
- Wenigstens gegen Ende des Füllvorgangs wird die Wirkeinheit der Ausgleichseinrichtung
relativ zu der Stützfläche der Unterstützungseinrichtung nach oben verfahren, um auf
einen Teil der Bodenfläche des Großsacks einzuwirken. Das erfolgt insbesondere dann,
wenn die Unterstützungseinrichtung mit der Stützfläche an dem Boden des Großsacks
anliegt. Durch das Ausfahren der Wirkeinheit wird eine Auswölbung des Bodens des Großsacks
reduziert, die sich durch das geringe Eigengewicht des Füllgutes beim Absetzen des
Großsackes auf die Unterstützungseinrichtung nicht selbsttätig zurückbildet. Der Inhalt
des Großsacks wird auf diese Weise nochmals effektiv verdichtet, sodass insgesamt
eine deutlich höhere Schüttgutdichte ermöglicht wird und eine nahezu planebene Aufstandsfläche
für den späteren Abtransport erzielt wird.
[0048] Vorzugsweise wird das Gewicht des Großsacks gewogen, nachdem eine Verdichtung des
Schüttguts in dem Großsack erfolgt ist. Wenn das Förderorgan auf dem nichtwiegenden
Teil angeordnet ist, können durch eine derartige Verdichtung mögliche Fehler beim
Wägevorgang erheblich reduziert werden. Ohne vorherige Verdichtung könnte das in dem
Füllstutzen vorhandene Material dann noch Kraft auf die Wägezelle oder Wägezellen
oder die Wägeeinheit insgesamt ausüben, wodurch eine erhebliche Verfälschung des Ist-Gewichts
gemessen werden könnte. Durch die Verdichtung wird im Kopfraum des Großsacks Volumen
frei, in welches das im Füllkanal stehende Produkt nachrutschen kann. So wird die
Wägeeinheit von störenden Krafteinflüssen entlastet und es kann das tatsächliche Gewicht
zuverlässiger ermittelt werden.
[0049] Die vorstehend genannte Schleife kann auch verlassen werden, wenn beispielsweise
klar ist, dass mit einer aus der Gewichtsdifferenz zwischen Soll-Gewicht und Ist-Gewicht
ermittelten Anzahl von Hüben mit dem Pumpenförderorgan das angestrebte Sollgewicht
erreicht wird. Dazu wird das zuvor je Pumpenhub geförderte Gewicht ermittelt. Das
ermöglicht eine hochgenaue und gegebenenfalls eichfähige Auslegung der Vorrichtung.
[0050] Das zuvor beschriebene Verfahren eignet sich insbesondere zur Füllung von beschichteten
Großsäcken oder von Großsäcken, die eine schlechte Entlüftungsleistung aufweisen.
[0051] In allen Ausgestaltungen ist es bevorzugt, dass wenigstens zeitweise während, vor
oder nach dem Füllvorgang Luft abgesaugt oder abgeführt wird. Dabei kann über einen
beispielsweise doppelwandigen Füllstutzen beispielsweise Luft aus dem Inneren des
Großsacks abgeführt oder abgesaugt werden, um eine effektive und gegebenenfalls aktiv
unterstützte Entlüftung zu gewährleisten.
[0052] Mit der Erfindung wird es möglich, Großsäcke automatisch mit leichten Materialien
zu füllen. Eine Steuerung des Füllvorgangs von Hand ist nicht nötig. Dabei können
unterschiedliche Säcke und auch Sacktypen nacheinander gefüllt werden.
[0053] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus dem Ausführungsbeispiel,
welches mit Bezug auf die beiliegenden Figuren im Folgenden erläutert wird.
[0054] In den Figuren zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Füllen von Großsäcken in einer ersten Stellung;
- Figur 2
- eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Figur 1 in einer zweiten Stellung;
- Figur 3
- eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Figur 1 in einer dritten Stellung;
- Figur 4
- eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Figur 1 in einer vierten Stellung;
- Figur 5
- den Bereichen des Füllstutzens der Vorrichtung nach Figur 1 in einer vergrößerten
Darstellung;
- Figur 6
- den Bereich des Förderorgans der Vorrichtung nach Figur 1 in einer vergrößerten Darstellung;
- Figur 7
- den Bereich des Füllstutzens mit der Entlüftungseinrichtung der Vorrichtung nach Figur
1; und
- Figur 8
- eine schematische Draufsicht auf die Unterstützungseinrichtung und einen Wägetisch
für die Vorrichtung nach Figur 1.
[0055] In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum Füllen von Schüttgütern 2
in Großsäcke 10 schematisch dargestellt. Die Vorrichtung 1 weist ein Gestell 3 in
Form eines Rahmens oder dergleichen auf, an dem weitere Komponenten der Vorrichtung
1 anmontiert sind.
[0056] Unterhalb des Füllstutzens 4 ist auf dem Boden eine Unterstützungseinrichtung 40
aufgestellt, angebracht oder montiert, die zur Unterstützung eines gefüllten Großsacks
dient und hier auch Teil einer Verdichtungseinrichtung 6 ist, mit der ein teilweise
gefüllter Großsack 10 während des Füllvorgangs einmal oder mehrfach verdichtet wird.
[0057] Der Großsack 10 wird mit seinen Halteschlaufen 11 an Haltehaken 8 einer Halteeinrichtung
7 aufgehangen, während das Füllventil 10b über beispielsweise einen Schnellspannverschluss
(kann integriert sein) an dem Füllstutzen 4 wenigstens im Wesentlichen staubdicht
angeschlossen wird.
[0058] Während des wesentlichen Teils des Füllvorgangs hängt der Großsack 10 frei an den
Schlaufen 11. Die Unterstützungseinrichtung 40 mit der Stützfläche 41 befindet sich
deutlich unterhalb des Sackbodens 12.
[0059] Durch die Abfüllung mit leichten Materialien, bei der ein erheblicher Luftanteil
mit dem Schüttgut in den Großsack hinein gerät, bläht sich der Großsack auf und der
Boden des Großsacks 10 wölbt sich nach außen. Dieser Zustand ist in Figur 1 dargestellt.
[0060] Die Vorrichtung 1 umfasst eine Verdichtungseinrichtung, die hier im Wesentlichen
aus der Unterstützungseinrichtung 40 und der Kopfplatteneinrichtung 16 besteht. Zur
Verdichtung kann die Unterstützungseinrichtung 40 bzw. die Stützfläche 41 nach oben
verstellt werden, während die Kopfplatteneinrichtung 16 über die Zylinder 47 nach
unten verfahren wird, sodass gleichzeitig von unten und oben Druck auf den Großsack
10 ausgeübt wird, wodurch die Entlüftung verbessert wird.
[0061] Die Unterstützungseinrichtung 40 umfasst hier eine Rollenbahn mit Rollen 42, die
insgesamt eine Stützfläche 41 definieren bzw. aufspannen. Bei der Verdichtung liegt
die Stützfläche 41 im Wesentlichen flächig an dem Sackboden 12 an.
[0062] Die Unterstützungseinrichtung 40 umfasst einen Verstellrahmen 45 bzw. eine Traverse,
die zur Höhenverstellung der Stützfläche 41 dient.
[0063] Zentral ist an der Unterstützungseinrichtung 40 hier die Ausgleichseinrichtung 30
angeordnet und aufgenommen. Hier ist die Ausgleichseinrichtung 30 an der Unterstützungseinrichtung
40 befestigt, sodass die Ausgleichseinrichtung 30 bei einer Höhenverstellung der Unterstützungseinrichtung
40 mit verfahren wird. Möglich ist es aber auch, die Ausgleichseinrichtung 30 separat
auf dem Boden anzuordnen oder zu befestigen, sodass bei einer Höhenverstellung der
Unterstützungseinrichtung 40 keine Höhenverstellung der Ausgleichseinrichtung 30 bzw.
der Wirkeinheit 31 der Ausgleichseinrichtung 30 erfolgt.
[0064] Die Ausgleichseinrichtung 30 umfasst die Wirkeinheit 31, die hier höhenverstellbar
ausgeführt ist. Die Wirkeinheit 31 wirkt als Pressorgan und weist eine Wirkfläche
31a auf (vgl. Figur 2).
[0065] In Figur 1 sind die Grundstellung 43 der Unterstützungseinrichtung 40 und die Ruhestellung
33 der Ausgleichseinrichtung 30 dargestellt.
[0066] Nachdem der Großsack 10 zunächst beispielsweise so weit gefüllt wurde, dass sich
die in Figur 1 dargestellte Form ergibt, wird die Unterstützungseinrichtung 40 mit
der Stützfläche 41 in der Höhe verstellt, sodass die Stützfläche 41 flächig an dem
Bodenende 12 des Großsacks 10 anliegt. Gleichzeitig werden von oben die Zylinder 47
ausgefahren, sodass die Kopfplatteneinrichtung 16 abgesenkt wird und sich an dem Kopfbereich
des Kopfsacks anlegt. Die Verdichtungseinrichtung 6 mit der Kopfplatteneinrichtung
16 und der Unterstützungseinrichtung 40 presst nun auf den Großsack 10 von oben und
unten ein, sodass eine effektive Entlüftung des Schüttgutes und Volumenverringerung
bewirkt wird.
[0067] Anschließend kann die Unterstützungseinrichtung 40 wieder runtergefahren werden und
die Kopfplatteneinrichtung 16 hochgefahren werden, woraufhin das Förderorgan 9 (vergleiche
Figur 5) wieder in Betrieb gesetzt werden kann und weiterhin Schüttgut in den Großsack
10 eingefüllt werden kann.
[0068] Alternierend wird nun Schüttgut 2 in den Großsack 10 eingefüllt und es wird mit der
Verdichtungseinrichtung 6 der Großsack 10 komprimiert.
[0069] Bei jeder Komprimierung oder bei einzelnen Komprimierungen insbesondere gegen Ende
des Füllvorgangs kann zusätzlich zu der Komprimierung auch die Ausgleichseinrichtung
30 aktiviert und die Wirkeinheit 31 über den Hubantrieb 35 ausgefahren werden, so
wie es in Figur 2 dargestellt ist. Dazu wird die Wirkeinheit 31 relativ zu der Stützfläche
41 nach oben verfahren, sodass die Wirkeinheit 31 praktisch in den Boden des Großsacks
10 eintaucht und auf der erheblich kleineren Wirkfläche 31a den Sackboden 12 zusätzlich
komprimiert. Figur 2 zeigt die Einwirkposition 34, während in Figur 1 die Ruhestellung
33 abgebildet ist.
[0070] Es hat sich erstaunlicherweise herausgestellt, dass durch die zusätzliche Wirkung
der Wirkeinheit 31 eine erheblich verbesserte Abfüllung erreichbar ist. Durch die
zusätzliche Komprimierung im Bereich des Sackbodens 12 kann gegen Ende des Füllvorgangs
eine erheblich verbesserte Gewichtsgenauigkeit erzielt werden. Möglich ist es, dass
durch die zusätzliche Komprimierung Material im Kopfbereich des Großsacks 10 frei
wird, sodass eine bessere Entkopplung für das Wägeergebnis erzielt wird. Außerdem
wird eine bessere Standfestigkeit des Großsacks nach dem Füllvorgang erzielt. Figur
3 zeigt eine Stellung, nachdem die Wirkeinheit 31 wieder in die Ruhestellung 33 überführt
wurde und nachdem die Unterstützungseinrichtung 40 in die Grundstellung 43 überführt
und die Kopfplatteneinrichtung 16 über die Zylinder 47 wieder angehoben wurde. In
dieser Stellung hängt der Großsack 10 wieder frei mit den Schlaufen 11 an den Haken
8. Der Sackboden 12 wölbt sich weitaus weniger nach außen als vor dem Pressvorgang
und vor dem Einwirken der Wirkeinheit 31. Dabei wirkt die Wirkeinheit 31 auf einer
erheblich kleineren Fläche 31a als die Stützfläche 41, mit der der Sackboden 12 auf
der Unterstützungseinrichtung 40 aufliegt. Vorzugsweise beträgt ein Flächenverhältnis
zwischen der Wirkfläche 31a und der Querschnittsfläche eines Großsacks 10 zwischen
etwa 1:20 und 1:4.
[0071] Figur 4 zeigt eine weitere Stellung der Vorrichtung 1, in der eine Palette 55 auf
der Rollenbahn bzw. der Unterstützungseinrichtung 40 platziert wurde und der gefüllte
Großsack 10 auf die Palette 55 abgesenkt wurde, sodass der Sackboden 12 mit der Standfläche
10a auf der Palette 55 anliegt. Das Füllventil 10b und die Halteschlaufen 11 wurden
von dem Füllstutzen 4 bzw. den Haltehaken 8 abgenommen, sodass der Großsack 10 nun
frei auf der Platte 55 steht.
[0072] Figur 5 zeigt eine vergrößerte Darstellung des Bereichs des Füllstutzens 4, wobei
hier auf der linken und rechten Seite zwei unterschiedliche Förderorgane 9 und Produktzufuhrleitungen
28 eingezeichnet sind, um beispielsweise auf bequeme Art und Weise zwei unterschiedliche
Produkte mit geringem Umstellaufwand abfüllen zu können. Zur Umstellung der Produktwege
wird die Verstellklappe 48 umgestellt. Der Reinigungsaufwand ist klein.
[0073] In Figur 5 ist erkennbar, dass sowohl die Förderorgane 9 als auch der Füllstutzen
4 und die Halteeinrichtung 7 mit den Haltehaken 8 an einem Tragrahmen 19 aufgenommen
und befestigt sind, der sich über Wägezellen 15 an dem Gestell 3 abstützt. Damit sind
in dieser Ausgestaltung das bzw. die Förderorgane 9, der Füllstutzen 4, die Halteeinrichtung
7 mit den Haltehaken 8 und auch der Tragrahmen 19 Teil des gewogenen Systems. Das
entsprechende Gewicht wird dem Wägevorgang berücksichtigt (tariert), sodass auf das
in den Großsack 10 eingefüllte Gewicht zurückgeschlossen werden kann. Wie Fig. 5a
zeigt, umfasst der hier doppelwandige Füllstutzen 36 in wenigstens einem Abschnitt
ein luftdurchlässiges Sieb 38 oder Drahtgewebe oder dergleichen, wodurch Luft abgeführt,
das abzufüllende Schüttgut aber zurückgehalten wird.
[0074] Figur 6 zeigt eine vergrößerte Darstellung des als Membranpumpe ausgeführten Förderorgans
9 mit der Produktzufuhr 39 und der Produktzufuhrleitung 28. Die Produktzufuhr 39 kommt
von dem Silo und ist beispielsweise an dem Gestell 3 befestigt und somit nicht Teil
des gewogenen Systems. Von dem Gestell kann sich ein feststehender Teil 28a der Produktzufuhrleitung
28 aus weiter erstrecken. Der feststehende Teil 28a wird über einen Kompensator 29
gewichtsmäßig entkoppelt von dem Förderorgan 9 und dem gewogenen Teil 28b der Produktzufuhrleitung
28. Der Kompensator kann aus einem flexiblen und/oder elastischen Schlauchmaterial
oder dergleichen bestehen, wodurch eine Entkopplung von dem Gestell zu dem wiegenden
Teil ermöglicht wird. Es hat sich aber herausgestellt, dass auch bei leichten Produkten
eine derartige Verdichtung des Schüttguts innerhalb des Kompensators 29 erfolgen kann,
dass der Kompensator 29 seine Funktion nicht vollständig gewährleisten kann. Deshalb
wird wenigstens ein Belüftungsventil 14 dem Kompensator 29 zugeordnet, um einen Luftausgleich
vor einem Wägevorgang zu ermöglichen.
[0075] Bei der hier eingesetzten Membranpumpe 9 und dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
befindet sich der Kompensator 29 auf der Saugseite der Membranpumpe 9. Hier kann es
gegebenenfalls ausreichen, das Belüftungsventil 14 zu öffnen, sodass von außen Umgebungsluft
in den Kompensator eingeleitet werden kann. In dieser und auch anderen Ausgestaltungen
ist es auch möglich, dass eine aktive Luftzufuhr über das Belüftungsventil 14 erfolgt,
bevor ein Wägevorgang durchgeführt wird.
[0076] Es hat sich herausgestellt, dass über einen Luftausgleich oder einen aktiven Luftstoß
durch das Belüftungsventil 14 die Flexibilität des flexiblen Kondensators 29 erheblich
erhöht wird, sodass eine zuverlässige und reproduzierbare Gewichtsmessung ermöglicht
wird.
[0077] Figur 7 zeigt eine vergrößerte Darstellung des Bereichs des Füllstutzens 4, wobei
hier die Entlüftungseinrichtung 20 dargestellt ist, über die überschüssige Luft aus
dem Inneren des Füllstutzens abgeleitet werden kann. Durch die Entlüftungseinrichtung
20 kann über die Entlüftungsleitung 21 die Abluft beispielsweise einer Entstaubung
zugeführt werden. Durch die Entlüftungseinrichtung kann überschüssige Luft effektiv
abgeleitet werden. Die Entlüftungseinrichtung verfügt hier über zwei Sperrventile
25, 26, die beabstandet voneinander angeordnet sind. Dabei ist das Sperrventil 26
hier mit dem Füllstutzen 4 verbunden, während das Sperrventil 25 mit dem Gestell verbunden
ist. Zwischen den Sperrventilen 25 und 26 ist ein flexibler Kompensator 22 angeordnet,
der eine gewichtsmäßige Entkoppelung ermöglicht. Hier muss regelmäßig kein Belüftungsventil
vorgesehen werden, da in der Entlüftungsleitung 21 regelmäßig kein verdichtetes Schüttgut
vorhanden sein wird.
[0078] Zwischen den zwei separat schaltbaren Sperrventilen 25 und 26 ist ein Probennehmer
27 vorgesehen, an den entsprechende Probennehmergefäße oder Probennehmerleitungen
angeschlossen werden können. Gegebenenfalls kann hier ein drittes schaltbares Ventil
vorgesehen sein.
[0079] In Figur 7 ist auch der innerhalb des Füllstutzens 4 angeordnete Drucksensor 17 gestrichelt
eingezeichnet, über den ein Maß für einen Innendruck in dem Großsack 10 erfasst werden
kann.
[0080] Figur 8 zeigt schließlich eine Draufsicht auf eine Unterstützungseinrichtung 40 für
die Vorrichtung 1 gemäß Figur 1 und daneben einen separaten Wägetisch 50, wobei hier
sowohl die Unterstützungseinrichtung 40 als auch der Wägetisch 50 jeweils Rollen 42
aufweisen, die jeweils über einen Antrieb 42a bzw. 52a gezielt gesteuert antreibbar
sind. Hier sind die Antriebe 42a und 52a in beide Drehrichtungen drehbar. Bei einem
anderen Aufbau kann auch auf Antriebe verzichtet werden, die in beide Drehrichtungen
drehen können.
[0081] Hier ist es möglich, eine Palette 55 beispielsweise zunächst auf den Wägetisch zu
transportieren, um das Leergewicht der Palette erfassen zu können. Zu einem geeigneten
Zeitpunkt während des Füllvorgangs kann die Palette 55 wieder auf die Unterstützungseinrichtung
40 verfahren werden, damit der Großsack 10 darauf abgesetzt werden kann. Alternativ
kann auch nach der Füllung die Palette gemeinsam mit dem Großsack auf dem Wägetisch
verwogen werden, um das Gesamtgewicht zu ermitteln. Dadurch in beiden Fällen kann
bei der Verladung von derartigen Großsäcken auf beispielsweise Lkw oder andere Transportmittel
schon bei der Abfüllung das effektiv wirkende Gesamtgewicht berechnet und der Großsack
anschließend gelabelt werden.
[0082] In allen Ausgestaltungen und Ausführungsbeispielen ist es möglich und bevorzugt,
dass während eines Füllvorgangs beispielsweise 3, 4, 5 oder 6-mal abwechselnd gefüllt
und gepresst wird. Bei einem Pressvorgang kann beispielsweise zwischen 10 und 40 Sekunden
und vorzugsweise etwa 20 Sekunden lang Druck auf den Sack ausgeübt werden, um eine
effektive Entlüftung zu bewirken. Die Zeiten sind u.a. produktabhängig. Wird der Großsack
beispielsweise drei- oder viermal verdichtet, so ist es möglich, dass nur bei dem
letzten Verdichtungsvorgang oder bei den beiden letzten Verdichtungsvorgängen die
Wirkeinheit der Ausgleichseinrichtung ausgefahren wird. Mit zunehmender Anzahl Pressungen
je Füllung steigt der Verdichtungsgrad, wodurch Schritt für Schritt weniger Volumen
frei gegeben wird.
[0083] Ein vollständig gefüllter Sack kann bei der Füllung von leichten Materialien ein
Gewicht von 150 kg oder 200 kg erreichen. Werden schwerere Materialien abgefüllt sind
auch Gewichte von bis zu 2 t möglich.
[0084] In allen Ausgestaltungen ist es bevorzugt, dass genähte Säcke mit Eckenlappen verwendet
werden, wobei die Eckenlappen innen angeordnet sind und für einen etwa rechteckigen
Querschnitt des gefüllten Großsacks sorgen.
[0085] Es ist bevorzugt, dass nach dem Ende eines Füllvorgangs der gefüllte Großsack beispielsweise
an einem Wägetisch nachgewogen wird. Dort wird der Großsack regelmäßig beispielsweise
auf einer zuvor gewogenen Palette gewogen, sodass mit dem bekannten Gewicht des Sackmaterials
und der Palette auf das exakte Füllgewicht zurückgeschlossen werden kann. Das Ergebnis
eines solchen Wägevorgangs kann bei dem nächsten Füllvorgang berücksichtigt werden,
um die Genauigkeit noch weiter zu steigern.
[0086] Die Vorrichtung 1 dient insbesondere zur Abfüllung leichter und leichtester Materialien
wie beispielsweise Silikaten oder Rußen oder anderen leichten Materialien, die eine
Schüttgutdichte kleiner 0,25 kg je Liter Volumen aufweisen. Derartig leichte Stoffe
sind oft schwierig abzufüllen, da ein hoher Luftanteil enthalten ist. Entweicht ein
solches leichtes Schüttgut, entsteht eine Schwebewolke in dem umgebenden Raum, die
sich gar nicht bzw. nur äußerst langsam absetzt.
[0087] Der Vorrichtung 1 wird insbesondere eingesetzt um Großsäcke 10 zu befüllen, die aus
einem beschichteten Material bestehen, welches eine geringe Entlüftungsleistung aufweist.
[0088] Zum Abschluss eines Füllvorgangs kann in allen Fällen die Kopfplatteneinrichtung
abgesenkt werden, um einen Schüttkegel der Fein- oder Feinstfüllung zu egalisieren.
[0089] Zur Abnahme kann die Unterstützungseinrichtung 40 angehoben werden, um die Halteschlaufen
11 zu entlasten, sodass die Halteschlaufen 11 manuell von den Haltehaken 8 abgenommen
werden können.
Bezugszeichenliste:
1 |
Vorrichtung |
30 |
Ausgleichseinrichtung |
2 |
Schüttgut |
31 |
Wirkeinheit |
3 |
Gestell |
31a |
Wirkfläche |
4 |
Füllstutzen |
33 |
Ruhestellung |
5 |
Wägeeinheit |
34 |
Einwirkposition |
6 |
Verdichtungseinrichtung |
35 |
Hubantrieb |
7 |
Halteeinrichtung |
36 |
doppelwandiger Abschnitt |
8 |
Haltehaken |
37 |
innere Wandung |
9 |
Membranpumpe, Förderorgan |
38 |
Drahtgewebe |
10 |
Großsack |
39 |
Produktzufuhr |
10a |
Standfläche |
40 |
Unterstützungseinrichtung |
10b |
Füllventil |
41 |
Stützfläche |
11 |
Halteschlaufe |
42 |
Rolle |
12 |
Bodenende, Sackboden |
42a |
Antrieb |
13 |
Einfüllöffnung |
43 |
Grundstellung |
14 |
Belüftungsventil |
44 |
Stützstellung |
15 |
Wägezelle |
45 |
Verstellrahmen |
16 |
Kopfplatteneinrichtung |
47 |
Zylinder |
17 |
Drucksensor |
48 |
Verstellklappe |
18 |
Sensor für eine |
50 |
Wägetisch |
|
Presskraft |
51 |
Wägezelle |
19 |
Tragrahmen |
52 |
Rolle |
20 |
Entlüftungseinrichtung |
52a |
Antrieb |
21 |
Entlüftungsleitung |
55 |
Palette |
22 |
Kompensator |
|
|
25 |
Sperrventil |
|
|
26 |
Sperrventil |
|
|
27 |
Probennehmer |
|
|
28 |
Produktzufuhrleitung |
|
|
28a |
feststehender Teil |
|
|
28b |
gewogener Teil |
|
|
29 |
Kompensator |
|
|
1. Vorrichtung (1) zum Füllen von Großsäcken (10) und insbesondere FIBC-Großsäcken mit
wenigstens einem Schüttgut (2), umfassend ein Gestell (3), einen Füllstutzen (4) zum
Füllen des Großsacks (10), eine Wägeeinheit (5) und wenigstens eine Verdichtungseinrichtung
(6),
wobei an dem Gestell (3) eine Halteeinrichtung (7) mit mehreren Haltehaken (8) vorgesehen
ist, um Halteschlaufen (11) eines zu füllenden Großsacks (10) aufzunehmen und den
Großsack (10) während des Füllvorgangs zu halten,
wobei eine Unterstützungseinrichtung (40) vorgesehen ist und eine Stützfläche (41)
definiert, mit der ein Bodenende (12) des Großsacks (10) von unten unterstützbar ist,
wobei der Unterstützungseinrichtung (40) eine Ausgleichseinrichtung (30) mit einer
gegenüber der Stützfläche (41) verlagerbaren Wirkeinheit (31) zugeordnet ist, um mit
der Wirkeinheit (31) auf das Bodenende (12) des Großsacks (10) einzuwirken, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdichtungseinrichtung (6) weiterhin eine Kopfplatteneinrichtung (16) umfasst,
welche dafür vorgesehen ist, von oben auf den Großsack (10) einzuwirken und wobei
an der Kopfplatteneinrichtung (16) wenigstens ein Sensor (18) zur Erfassung eines
Maßes für eine Presskraft angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Wirkeinheit (31) der Ausgleichseinrichtung
(30) zwischen einer unteren Ruheposition (33) und einer oberen Einwirkposition (34)
verlagerbar ist,
und wobei insbesondere die Wirkeinheit (31) über einen Hubantrieb (35) automatisch
zwischen der unteren Ruheposition (33) und der oberen Einwirkposition (34) verfahrbar
ist,
und/oder wobei die Ausgleichseinrichtung (30) an der Unterstützungseinrichtung (40)
befestigt ist, und/oder wobei die Ausgleichseinrichtung (30) so angeordnet ist, dass
die Wirkeinheit (31) in einem zentralen Bereich der Stützfläche (41) der Unterstützungseinrichtung
(40) auf den Sackboden (12) einwirkt.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Unterstützungseinrichtung
(40) von einer unteren Grundstellung (43) in eine obere Stützstellung (44) verfahrbar
ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kopfplatteneinrichtung
(16) an dem Gestell (3) höhenverstellbar befestigt ist, um darfsweise Druck von oben
auf den Großsack (10) auszuüben, und wobei an der Unterstützungseinrichtung (40)
wenigstens ein Sensor (18) zur Erfassung eines Maßes für eine Presskraft angeordnet
ist.
5. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der Füllstutzen (4) durch die
Kopfplatteneinrichtung (16) hindurchführt.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei dem Füllstutzen (4) ein
Drucksensor (17) zugeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Füllstutzen (4) wenigstens
einen doppelwandigen Abschnitt (36) aufweist, wobei die innere Wandung (37) an dem
doppelwandigen Abschnitt (36) wenigstens teilweise aus einem luftdurchlässigem Wandungsmaterial
(38) besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder nach Anspruch 7 und einem anderen der vorhergehenden
Ansprüche, wobei der Füllstutzen (4) und die Halteeinrichtung (7) und vorzugsweise
auch die Kopfplatteneinrichtung (16) an einem Tragrahmen (19) aufgenommen sind, der
über die Wägeeinheit (5) gewogen wird.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei dem Füllstutzen (4) eine
Entlüftungseinrichtung (20) mit einer Entlüftungsleitung (21) zugeordnet ist, die
über wenigstens einen Kompensator (22) von dem Gestell (3) entkoppelt ist, und wobei
insbesondere die Entlüftungsleitung (21) zwei voneinander beabstandete Sperrventile
(24, 25) aufweist, zwischen denen der Kompensator (22) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Produktzufuhrleitung
vorgesehen ist, und wobei insbesondere wenigstens ein Förderorgan (9) vorgesehen ist,
welches über die Produktzufuhrleitung (28) mit einer Produktzufuhr (39) verbunden
ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein flexibler Kompensator
(29) Teil der Produktzufuhrleitung (28) ist und zwischen dem feststehenden Teil (28a)
der Produktzufuhrleitung (28) und einem gewogenen Teil (28b) der Produktzufuhrleitung
(28) angeordnet ist, um eine Gewichtsentkopplung zu erzielen, und wobei insbesondere
dem flexiblen Kompensator (29) ein Belüftungsventil (14) zugeordnet ist, um vor einem
Wägevorgang in der Produktzufuhrleitung einen Luftausgleich zu ermöglichen.
12. Verfahren zum Füllen von Großsäcken (10) und insbesondere von FIBC-Großsäcken mit
wenigstens einem Schüttgut (2), wobei ein Großsack (10) mit seinen Halteschlaufen
(11) an den Haltehaken (8) einer Halteeinrichtung (7) einer Vorrichtung (1) zum Füllen
angehangen wird, welche Haltehaken (8) den Großsack (10) wenigstens zeitweise während
des Füllvorgangs halten, wobei der Großsack (10) wenigstens nach dem Füllvorgang auf
einer Stützfläche (41) einer Unterstützungseinrichtung (40) positioniert wird, wobei
eine Wirkeinheit (31) einer Ausgleichseinrichtung (30; relativ zu der Stützfläche
(41) der Unterstützungseinrichtung (40) nach oben verfahren wird, um auf einen Teil
der Bodenfläche (12) des Großsacks (10) einzuwirken, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Maß für die auf den Großsack (10) wirkende Kraft durch eine Kopfplatteneinrichtung
(16) erfasst wird.
13. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der Großsack (10) alternierend bis
zu einem vorbestimmten Druck gefüllt und dann komprimiert wird
und/oder wobei während des Füllens ein Druck gemessen wird, der charakteristisch für
den Innendruck in dem Großsack (10) ist
und/oder wobei mit der Unterstützungseinrichtung (40) von unten gegen den Boden (12)
des Großsacks (10) gedrückt wird, um das Schüttgut (2) zu verdichten, und/oder wobei
auch von oben gegen den Großsack (10) gedrückt wird, um das Schüttgut (2) zu verdichten.
14. Verfahren nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei wenigstens ein Maß
für die auf den Großsack (10) durch die Unterstützungseinrichtung (40) und/oder wobei
das Gewicht des Großsacks (10) mit einer mit der Halteeinrichtung (7) verbundenen
Wägeeinheit (5) gemessen wird und/oder wobei wenigstens zeitweise Luft abgesaugt oder
abgeführt wird.
15. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei folgende Verfahrensschritte in einer
Schleife wiederholt werden, bis das Ist-Gewicht innerhalb eines Toleranzbereiches
um das Sollgewicht liegt:
- Betreiben des Förderorgans (9) zum Füllen von Schüttgut in den Großsack (10);
- Verdichten des Schüttguts (2) durch Ausübung von Druck durch die Unterstützungseinrichtung
(40) von unten gegen den Boden des Großsacks (10) und/oder durch die Kopfplatteneinrichtung
(16) von oben gegen den Großsack (10);
- Wegfahren der Unterstützungseinrichtung (40) und/oder der Kopfplatteneinrichtung
(16), sodass der Großsack (10) an den Haltehaken (8) hängt;
- Wiegen des Großsacks (10)
- wobei wenigstens gegen Ende des Füllvorgangs die Wirkeinheit (31) der Ausgleichseinrichtung
(30) relativ zu der Stützfläche der Unterstützungseinrichtung (40) nach oben verfahren
wird, um auf einen Teil der Bodenfläche (12) des Großsacks (10) einzuwirken.
1. Apparatus (1) for filling big bags (10) and in particular FIBC big bags with at least
one bulk material (2), comprising a frame structure (3), a filling spout (4) for filling
the big bag (10), a weighing unit (5) and at least one compacting device (6), wherein
the frame structure (3) is provided with a holding device (7) with multiple holding
hooks (8) to receive holding loops (11) of a big bag (10) to be filled and to retain
the big bag (10) during the filling process, wherein a supporting device (40) is provided
which defines a supporting surface (41), with which a bottom end (12) of the big bag
(10) can be supported from beneath,
wherein the supporting device (40) has a compensating device (30) assigned to it with
an active unit (31) that is shiftable relative to the supporting surface (41) for
the active unit (31) to act upon the bottom end (12) of the big bag (10), characterized in that the compacting device (6) further comprises a head plate device (16) that is provided
for acting upon the big bag (10) from above, and wherein at least one sensor (18)
is disposed at the head plate device (16) for capturing a measure of a pressing force.
2. The apparatus according to claim 1, wherein the active unit (31) of the compensating
device (30) is shiftable between a lower rest position (33) and an upper acting position
(34),
and wherein in particular the active unit (31) is automatically displaceable via a
lifting drive (35) between the lower rest position (33) and the upper acting position
(34),
and/or wherein the compensating device (30) is attached to the supporting device (40),
and/or wherein the compensating device (30) is disposed such that the active unit
(31) acts upon the bag bottom (12) in a central region of the supporting surface (41)
of the supporting device (40).
3. The apparatus according to any of the preceding claims, wherein the supporting device
(40) is displaceable from a lower home position (43) to an upper support position
(44).
4. The apparatus according to any of the preceding claims, wherein the head plate device
(16) is height-adjustably attached to the frame structure (3) to apply pressure from
above onto the big bag (10) as required, and wherein at least one sensor (18) is disposed
at the supporting device (40) for capturing a measure of a pressing force.
5. The apparatus according to the preceding claim, wherein the filling spout (4) passes
through the head plate device (16).
6. The apparatus according to any of the preceding claims, wherein a pressure sensor
(17) is assigned to the filling spout (4).
7. The apparatus according to any of the preceding claims, wherein the filling spout
(4) shows at least one double-walled section (36), the inner wall (37) of the double-walled
section (36) consisting at least partially of an air-permeable wall material (38)
.
8. The apparatus according to claim 7, or according to claim 7 and any other of the preceding
claims, wherein the filling spout (4) and the holding device (7) and preferably also
the head plate device (16) are received on a support frame (19) which is weighed by
means of the weighing unit (5).
9. The apparatus according to any of the preceding claims, wherein the filling spout
(4) has a deaeration device (20) with a bleed line (21) assigned to it which is decoupled
from the frame structure (3) by way of at least one compensator (22),
and wherein in particular the bleed line (21) comprises two lock valves (24, 25) spaced
apart from one another, between which the compensator (22) is disposed.
10. The apparatus according to any of the preceding claims, wherein a product feed line
is provided, and wherein in particular at least one conveyor element (9) is provided
which is connected with a product feed (39) through the product feed line (28).
11. The apparatus according to any of the preceding claims, wherein a flexible compensator
(29) is part of the product feed line (28) and is disposed between the stationary
part (28a) of the product feed line (28) and a weighed part (28b) of the product feed
line (28) to achieve decoupling of weights,
and wherein in particular the flexible compensator (29) has an aeration valve (14)
assigned to it, to enable air compensation in the product feed line preceding a weighing
operation.
12. Method for filling big bags (10) and in particular FIBC big bags with at least one
bulk material (2), wherein a big bag (10) is hung by its holding loops (11) from the
holding hooks (8) of a holding device (7) of an apparatus (1) for filling, which holding
hooks (8) retain the big bag (10) at least temporarily during the filling process,
wherein the big bag (10) is positioned on the supporting surface (41) of a supporting
device (40) at least after the filling process,
wherein an active unit (31) of a compensating device (30) is displaced upwardly relative
to the supporting surface (41) of the supporting device (40) so as to act upon part
of the bottom surface (12) of the big bag (10),
characterized in that at least one measure of the force acting upon the big bag (10) is captured by a head
plate device (16).
13. The method according to the preceding claim, wherein the big bag (10) is alternatingly
filled up to a predetermined pressure and then compressed,
and/or wherein during filling, a pressure is measured that is characteristic of the
internal pressure in the big bag (10), and/or wherein the supporting device (40) presses
against the bottom (12) of the big bag (10) from beneath for compacting the bulk material
(2), and/or wherein pressure is also applied on the big bag (10) from above for compacting
the bulk material (2).
14. The method according to any of the two preceding claims, wherein at least one measure
of the upon the big bag (10) by means of the supporting device (40), and/or wherein
the weight of the big bag (10) is measured by means of a weighing unit (5) connected
with the holding device (7), and/or wherein air is sucked off or removed at least
temporarily.
15. The method according to the preceding claim, wherein the following process steps are
repeated in a loop until the actual weight lies within a tolerance range around the
target weight:
- operating the conveyor element (9) for filling bulk material into the big bag (10);
- compacting the bulk material (2) by exerting pressure by means of the supporting
device (40) from beneath against the bottom of the big bag (10), and/or by means of
the head plate device (16) from above against the big bag (10);
- retracting the supporting device (40) and/or the head plate device (16) so that
the big bag (10) hangs from the holding hooks (8);
- weighing the big bag (10)
- wherein at least near the end of the filling process the active unit (31) of the
compensating device (30) is displaced upwardly relative to the supporting surface
of the supporting device (40) to act upon part of the bottom surface (12) of the big
bag (10).
1. Dispositif (1) de remplissage de grands sacs (10), et en particulier de grands sacs
FIBC, d'au moins une matière en vrac (2), comprenant un bâti (3), une tubulure de
remplissage (4) pour le remplissage du grand sac (10), une unité de pesée (5) et au
moins un dispositif de compactage (6),
dans lequel un dispositif de maintien (7) comprenant une pluralité de crochets de
maintien (8) est prévu sur le bâti (3) afin de recevoir des boucles de maintien (11)
d'un grand sac (10) à remplir et de maintenir le grand sac (10) pendant l'opération
de remplissage,
dans lequel un dispositif de support (40) est prévu et définit une surface de support
(41) par l'intermédiaire de laquelle une extrémité de fond (12) du grand sac (10)
peut être supportée d'en bas,
dans lequel au dispositif de support (40) est associé un dispositif de compensation
(30) ayant une unité active (31) qui peut être déplacée par rapport à la surface de
support (41) afin d'agir avec l'unité active (31) sur l'extrémité de fond (12) du
grand sac (10),
caractérisé par le fait que le dispositif de compactage (6) comprend en outre un dispositif de plaque supérieure
(16) qui est prévu pour agir d'en haut sur le grand sac (10), et dans lequel au moins
un capteur (18) destiné à détecter une mesure pour une force de pression est agencé
sur ledit dispositif de plaque supérieure (16).
2. Dispositif selon la revendication 1, dans lequel l'unité active (31) du dispositif
de compensation (30) est déplaçable entre une position de repos inférieure (33) et
une position active supérieure (34),
et dans lequel en particulier l'unité active (31) peut être déplacée automatiquement
via un entraînement de levage (35) entre la position de repos inférieure (33) et la
position active supérieure (34),
et/ou dans lequel le dispositif de compensation (30) est fixé au dispositif de support
(40),
et/ou dans lequel le dispositif de compensation (30) est agencé de telle manière que
l'unité active (31) agit sur le fond de sac (12) dans une zone centrale de la surface
de support (41) du dispositif de support (40).
3. Dispositif selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel le dispositif
de support (40) est déplaçable depuis une position de base inférieure (43) dans une
position de support supérieure (44).
4. Dispositif selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel le dispositif
de plaque supérieure (16) est fixé au bâti (3) de manière réglable en hauteur afin
d'exercer à la demande de la pression par le haut sur le grand sac (10), et dans lequel
sur le dispositif de support (40) est disposé au moins un capteur (18) destiné à détecter
une mesure pour une force de pression.
5. Dispositif selon la revendication précédente, dans lequel la tubulure de remplissage
(4) traverse le dispositif de plaque supérieure (16).
6. Dispositif selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel un capteur
de pression (17) est associé à la tubulure de remplissage (4).
7. Dispositif selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel la tubulure
de remplissage (4) comprend au moins un tronçon à double paroi (36), dans lequel la
paroi interne (37) sur le tronçon à double paroi (36) est constituée au moins en partie
d'un matériau de paroi (38) perméable à l'air.
8. Dispositif selon la revendication 7 ou selon la revendication 7 et selon l'une quelconque
des revendications précédentes, dans lequel la tubulure de remplissage (4) et le dispositif
de maintien (7) et de préférence également le dispositif de plaque supérieure (16)
sont reçus sur un cadre de support (19) qui est pesé par l'unité de pesée (5).
9. Dispositif selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel à la
tubulure de remplissage (4) est associé un dispositif de ventilation (20) comprenant
une conduite de ventilation (21) qui est découplée du bâti (3) par l'intermédiaire
d'au moins un compensateur (22), et dans lequel en particulier la conduite de ventilation
(21) comprend deux valves d'arrêt (24, 25) espacées l'une de l'autre entre lesquelles
est disposé le compensateur (22).
10. Dispositif selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel une
conduite d'alimentation en produit est prévue,
et dans lequel en particulier au moins un organe de transport (9) est prévu qui est
relié à une alimentation en produit (39) via ladite conduite d'alimentation en produit
(28)
11. Dispositif selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel un compensateur
souple (29) fait partie de la conduite d'alimentation en produit (28) et est disposé
entre la partie fixe (28a) de la conduite d'alimentation en produit (28) et une partie
pesée (28b) de la conduite d'alimentation en produit (28) pour obtenir un découplage
pondéral,
et dans lequel une soupape de ventilation (14) est associée en particulier au compensateur
souple (29) afin de permettre un équilibrage d'air dans la conduite d'alimentation
en produit avant une opération de pesée
12. Procédé de remplissage de grands sacs (10), et en particulier de grands sacs FIBC,
d'au moins une matière en vrac (2), dans lequel un grand sac (10) est suspendu par
ses boucles de maintien (11) sur les crochets de maintien (8) d'un dispositif de maintien
(7) d'un dispositif (1) de remplissage, lesquels crochets de maintien (8) maintiennent
le grand sac (10) au moins temporairement pendant l'opération de remplissage, dans
lequel le grand sac (10) est positionné, au moins après l'opération de remplissage,
sur une surface de support (41) d'un dispositif de support (40),
dans lequel une unité active (31) d'un dispositif de compensation (30) est déplacée
vers le haut par rapport à la surface de support (41) du dispositif de support (40)
pour agir sur une partie de la surface de fond (12) du grand sac (10), caractérisé par le fait qu'au moins une mesure pour la force agissant sur le grand sac (10) est détectée par
un dispositif de plaque supérieure (16).
13. Procédé selon la revendication précédente, dans lequel le grand sac (10) est rempli
de manière alternante jusqu'à une pression prédéterminée et est ensuite comprimé,
et/ou dans lequel une pression qui est caractéristique de la pression interne dans
le grand sac (10) est mesurée pendant le remplissage,
et/ou dans lequel on exerce une pression d'en bas contre le fond (12) du grand sac
(10) au moyen du dispositif de support (40) afin de compacter la matière en vrac (2),
et/ou dans lequel on exerce une pression également d'en haut contre le grand sac (10)
pour compacter la matière en vrac (2).
14. Procédé selon l'une quelconque des deux revendications précédentes, dans lequel au
moins une mesure pour la force agissant sur le grand sac (10) par le dispositif de
support (40) est détectée et/ou dans lequel le poids du grand sac (10) est mesuré
au moyen d'une unité de pesée (5) reliée au dispositif de maintien (7) et/ou dans
lequel de l'air est aspiré ou évacué au moins temporairement.
15. Procédé selon la revendication précédente, dans lequel les étapes suivantes de procédé
sont répétées en une boucle jusqu'à ce que le poids réel soit dans une plage de tolérance
autour du poids cible:
- faire fonctionner l'organe de transport (9) pour verser de la matière en vrac dans
le grand sac (10),
- compacter la matière en vrac (2) en exerçant une pression par le dispositif de support
(40) d'en bas contre le fond du grand sac (10) et/ou par le dispositif de plaque supérieure
(16) d'en haut contre le grand sac (10),
- éloigner le dispositif de support (40) et/ou le dispositif de plaque supérieure
(16) de sorte que le grand sac (10) s'accroche aux crochets de maintien (8),
- peser le grand sac (10),
- dans lequel, au moins vers la fin de l'opération de remplissage, l'unité active
(31) du dispositif de compensation (30) est déplacée vers le haut par rapport à la
surface de support du dispositif de support (40) afin d'agir sur une partie de la
surface de fond (12) du grand sac (10).