[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erkennung von Farbabnutzungen
an einem Wertdokument gemäß den unabhängigen Ansprüchen sowie ein Wertdokumentbearbeitungssystem.
[0002] Bei im Umlauf befindlichen Wertdokumenten, insbesondere Banknoten, kann es vorkommen,
dass das auf ein Wertdokument aufgedruckte Druckbild oder andere Farbelemente zumindest
stellenweise bzw. teilweise entfernt oder geändert werden, beispielsweise durch Ausbleichen,
Abtragen oder Auswaschen.
[0003] Diese sog. Farbabnutzungen, welche auch als "Inkwear" bezeichnet werden, können insbesondere
bei Wertdokumenten auftreten, bei welchen Farbe, insbesondere Druckfarbe, auf ein
Polymer-Substrat aufgebracht ist. Wird eine solche Banknote bestimmten mechanischen
Beanspruchungen ausgesetzt, beispielsweise durch Falten oder Reiben, kann es vorkommen,
dass sich die auf der Banknote befindliche Farbe von diesen Stellen zumindest teilweise
löst.
[0004] Bei der automatischen Prüfung des Zustands, der sog. Fitness, von Banknoten ist es
wünschenswert, diese auch hinsichtlich möglicher Farbabnutzungen zu prüfen.
[0005] Die
EP 2 256 698 A1 beschreibt einen Apparat zur Handhabung von Dokumenten.
[0006] Die
DE 27 52 412 A1 beschreibt eine Prüfvorrichtung zur dynamischen Messung des Verschmutzungsgrades
von Banknoten.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren sowie eine entsprechende Vorrichtung
anzugeben, welches bzw. welche eine einfache und zuverlässige Erkennung von Farbabnutzungen
an einem Wertdokument, insbesondere einer Banknote, ermöglicht.
[0008] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren werden Farbabnutzungen an einem Wertdokument,
nämlich einer Banknote, anhand eines vom Wertdokument erfassten Bildes erkannt, welches
eine Vielzahl von Bildpunkten aufweist, denen jeweils mindestens ein Intensitätswert
zugeordnet ist, wobei für jeden Bildpunkt einer Auswahl von Bildpunkten und/oder für
jeden Bildpunkt in zumindest einem Teilbereich des Bildes folgende Schritte durchgeführt
werden: Ermittlung eines Intensitätswertes aus Intensitätswerten, die dem Bildpunkt
und Bildpunkten in der Umgebung des Bildpunkts zugeordnet sind; Berechnung eines Kontrastwertes
anhand von Intensitätswerten, die dem Bildpunkt und Bildpunkten in der Umgebung des
Bildpunkts zugeordnet sind; und Einstufung des jeweiligen Bildpunkts hinsichtlich
einer Farbabnutzung des Wertdokuments in Abhängigkeit vom jeweils ermittelten Intensitätswert
und berechneten Kontrastwert.
[0009] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erkennung von Farbabnutzungen an einem Wertdokument,
nämlich einer Banknote, anhand eines vom Wertdokument erfassten Bildes, welches eine
Vielzahl von Bildpunkten aufweist, denen jeweils mindestens ein Intensitätswert zugeordnet
ist, weist eine Auswertungseinheit auf, welche dazu eingerichtet ist, für jeden Bildpunkt
einer Auswahl von Bildpunkten und/ oder für jeden Bildpunkt in zumindest einem Teilbereich
des erfassten Bildes folgende Schritte durchzuführen: Ermittlung eines Intensitätswertes
aus Intensitätswerten, die dem Bildpunkt und Bildpunkten in der Umgebung des Bildpunkts
zugeordnet sind; Berechnung eines Kontrastwertes anhand von Intensitätswerten, die
dem Bildpunkt und Bildpunkten in der Umgebung des Bildpunkts zugeordnet sind; und
Einstufung des jeweiligen Bildpunkts hinsichtlich einer Farbabnutzung des Wertdokuments
in Abhängigkeit vom jeweils ermittelten Intensitätswert und berechneten Kontrastwert.
[0010] Ein erfindungsgemäßes Wertdokumentbearbeitungssystem weist auf: Eine Sensorvorrichtung
zur Erfassung eines Bildes eines Wertdokuments, insbesondere einer Banknote; eine
erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erkennung von Farbabnutzungen an dem Wertdokument;
und eine Vorrichtung zum Bearbeiten, insbesondere Befördern und/oder Sortieren und/oder
Zählen von Wertdokumenten in Abhängigkeit von am jeweiligen Wertdokument erkannten
Farbabnutzungen.
[0011] Ein Aspekt der Erfindung basiert auf dem Ansatz, einzelne Bildpunkte des vom Wertdokument
erfassten Bildes unter Berücksichtigung sowohl einer lokalen Helligkeit als auch eines
lokalen Kontrastes des Bildes im Bereich des jeweiligen Bildpunktes hinsichtlich einer
möglichen Farbabnutzung des Wertdokuments einzustufen bzw. zu klassifizieren.
[0012] Dazu wird für jeden Bildpunkt, der sich in zumindest einem Teilbereich des Bildes
befindet und/ oder zumindest einer Auswahl von Bildpunkten aus dem Bild angehört,
ein die lokale Helligkeit repräsentierender Intensitätswert aus den Intensitätswerten
ermittelt, die dem jeweiligen Bildpunkt sowie anderen Bildpunkten in der Umgebung
des Bildpunkts zugeordnet sind.
[0013] Bei dem ermittelten Intensitätswert auch um einen Wert handeln, welcher aus zwei
oder mehreren Intensitätswerten abgeleitet wird, die dem Bildpunkt und/oder den Bildpunkten
in der Umgebung des Bildpunkts zugeordnet sind.
[0014] In entsprechender Weise wird ein den lokalen Kontrast des Bildes im Bereich des jeweiligen
Bildpunkts charakterisierender Kontrastwert aus Intensitätswerten berechnet, die dem
Bildpunkt und/oder den Bildpunkten in der Umgebung des Bildpunkts zugeordnet sind.
[0015] Bei der Klassifizierung des jeweiligen Bildpunkts hinsichtlich einer möglichen Farbabnutzung
des Wertdokuments wird dann sowohl der für diesen Bildpunkt ermittelte Intensitätswert
als auch der für diesen Bildpunkt berechnete Kontrastwert herangezogen. Hierdurch
wird unter anderem erreicht, dass z.B. Bildpunkte in relativ hellen Bereichen des
Bildes bei gleichzeitig relativ kleinen Kontrastwerten sowie Bildpunkte in relativ
dunklen Bereichen des Bildes bei gleichzeitig relativ hohen Kontrastwerten zuverlässig
als Bildpunkte eingestuft werden, die auf eine Farbabnutzung an den entsprechenden
Stellen des Wertdokuments schließen lassen.
[0016] Vorteilhafterweise brauchen hierbei unterschiedliche Bereiche des Wertdokuments,
insbesondere IR-Bereiche, nicht gesondert behandelt werden. Ferner ist zur Adaption
des Verfahrens bzw. der Vorrichtung eine geringere Anzahl von Referenz-Wertdokumenten
erforderlich als bei bekannten Methoden zur Farbabnutzungserkennung. Auch der Aufwand
für eine etwaige Nachadaption des Verfahrens bzw. der Vorrichtung ist geringer. Nicht
zuletzt wird auch der Einfluss von Qualitätsschwankungen bei Wertdokumenten auf die
Zuverlässigkeit der Farbabnutzungserkennung verringert.
[0017] Insgesamt ermöglicht die Erfindung somit eine einfache und zuverlässige Erkennung
von Farbabnutzungen an Wertdokumenten, insbesondere Banknoten.
[0018] Bei einer Auswahl von Bildpunkten des Bildes im Sinne der Erfindung kann es sich
um einem Teil aller Bildpunkte des Bildes oder aber auch um alle oder im Wesentlichen
alle Bildpunkte des erfassten Bildes handeln.
[0019] Die Bildpunkte, für welche jeweils ein Intensitätswert ermittelt, ein Kontrastwert
berechnet und schließlich eine Einstufung hinsichtlich einer Farbabnutzung des Wertdokuments
vorgenommen wird, können in einem Teilbereich oder aber auch auf der gesamten Fläche
des erfassten Bildes liegen. Dabei kann das Verfahren für alle oder im Wesentlichen
alle in dem Teilbereich bzw. auf der Gesamtfläche des Bildes liegenden Bildpunkte
oder aber jeweils nur für eine Auswahl von Bildpunkten aus dem Teilbereich bzw. der
Gesamtfläche durchgeführt werden.
[0020] Eine Auswahl von Bildpunkten wird vorzugsweise durch eine zweifache oder n-fache
Unterabtastung, sog. Subsampling, des Teilbereichs bzw. der Gesamtfläche des erfassten
Bildes erhalten, bei welcher nur jeder zweite bzw. n-te Bildpunkt in beiden Dimensionen
des Wertdokuments ausgewählt wird. Auf diese Weise kann die Rechenzeit für die Durchführung
des Verfahrens reduziert werden, ohne dass die Erkennung bzw. Klassifizierung der
Bildpunkte hinsichtlich möglicher Farbabnutzungen des Wertdokuments signifikant beeinträchtigt
wird.
[0021] Der ermittelte Intensitätswert entspricht dem jeweils höchsten Intensitätswert aus
den Intensitätswerten, die dem Bildpunkt und/oder den Bildpunkten in der Umgebung
dieses Bildpunkts zugeordnet sind. Die bei der Einstufung des jeweiligen Bildpunkts
herangezogene Helligkeit wird hierbei durch den höchsten anzutreffenden Intensitätswert
der Bildpunkte im Bereich des jeweiligen Bildpunkts repräsentiert. Die Einstufung
des jeweiligen Bildpunkts hinsichtlich einer möglichen Farbabnutzung des Wertdokuments
ist dabei besonders zuverlässig.
[0022] Bei einer nicht erfindungsgemäßen Ausführung entspricht der ermittelte Intensitätswert
einem Mittelwert, welcher aus den Intensitätswerten, die dem Bildpunkt und/oder Bildpunkten
in der Umgebung des Bildpunkts zugeordnet sind, gebildet wird. Der hierbei ermittelte
Intensitätswert entspricht somit einer mittleren Helligkeit des Bildes des Wertdokuments
im Bereich des jeweiligen Bildpunkts, dessen Einstufung hinsichtlich einer möglichen
Farbabnutzung des Wertdokuments dadurch besonders zuverlässig ist.
[0023] Es ist ferner bevorzugt, dass die Ermittlung des Intensitätswertes und/ oder die
Berechnung des Kontrastwertes anhand von Intensitätswerten erfolgen, die dem Bildpunkt
und/ oder den diesem Bildpunkt unmittelbar benachbarten Bildpunkten zugeordnet sind.
Im Falle rechteckiger, insbesondere quadratischer, Detektorelemente bei der Erfassung
des Bildes des Wertdokuments werden die Bildpunkte des Bildes ebenfalls durch rechteckige
bzw. quadratische Bildpunkte (Pixel) repräsentiert. Die Bildpunkte, deren Intensitätswerte
bei der Ermittlung eines maximalen, minimalen bzw. mittleren Intensitätswertes und/
oder der Berechnung eines Kontrastwertes herangezogen werden, bilden hierbei vorzugsweise
eine Gruppe von 3 × 3 Bildpunkten, wobei in der Mitte der Gruppe der jeweils einzustufende
Bildpunkt liegt, an welchen die restlichen acht Bildpunkte angrenzen. Letztere bilden
also die unmittelbare Umgebung des Bildpunkts.
[0024] Bei der Ermittlung des maximalen, minimalen bzw. mittleren Intensitätswertes und/oder
der Berechnung des Kontrastwertes wird vorzugsweise jeweils ein sog. lokaler Operator
verwendet, durch welchen nicht der dem jeweiligen Bildpunkt zugeordnete Intensitätswert,
sondern auch die Intensitätswerte von benachbarten Bildpunkten bzw. Bildpunkten aus
der Umgebung berücksichtigt werden. Der lokale Bildausschnitt wird daher auch als
Operatorfenster bezeichnet, das vorzugsweise 3 × 3 Bildpunkte umfasst. Grundsätzlich
ist es aber auch möglich, größere Operatorfenster mit beispielsweise 5 × 5, 7 × 7,
9 × 9 oder 11 × 11 Bildpunkten zu definieren. Die Anzahl von Bildpunkten im Operatorfenster
ist vorzugsweise ungerade, damit der jeweils betrachtete Bildpunkt in der Mitte des
Operatorfensters liegt.
[0025] Durch Berücksichtigung der dem jeweils betrachteten Bildpunkt unmittelbar benachbarten
Bildpunkte bzw. der in einem definierten Operatorfenster liegende Bildpunkte bei der
Ermittlung des maximalen, minimalen bzw. mittleren Intensitätswertes und/ oder der
Berechnung des Kontrastwertes lässt sich anhand der hierbei erhaltenen Werte eine
besonders zuverlässige Einstufung des jeweiligen Bildpunkts hinsichtlich einer Farbabnutzung
des Wertdokuments vornehmen.
[0026] Bei dem berechneten Kontrastwert handelt es sich vorzugsweise um ein Maß für eine
relative Intensitätsänderung im jeweils betrachteten Bereich des Bildes. Vorzugsweise
wird der Kontrastwert unter Berücksichtigung eines höchsten Intensitätswertes und
eines niedrigsten Intensitätswertes berechnet, wobei der höchste und niedrigste Intensitätswert
aus den Intensitätswerten, die dem Bildpunkt und den Bildpunkten in der Umgebung des
Bildpunkts zugeordnet sind, ermittelt wird. Vorzugsweise entspricht der Kontrastwert
einem Quotienten aus einer Differenz zwischen dem maximalen und minimalen Intensitätswert
im Zähler und einem weiteren Intensitätswert im Nenner, wobei der weitere Intensitätswert
vorzugsweise der Summe aus dem maximalen und minimalen Intensitätswert entspricht.
Alternativ kann der weitere Intensitätswert auch einem aus den Intensitätswerten,
die dem Bildpunkt und Bildpunkten in der Umgebung des Bildpunkts zugeordnet sind,
gebildeten Mittelwert entsprechen. Je nach Anwendungsfall kann hierbei der jeweils
aussagekräftigste Kontrastwert berechnet und zusammen mit dem ermittelten Intensitätswert,
insbesondere dem gebildeten Mittelwert, bei der Einstufung des jeweiligen Bildpunkts
hinsichtlich einer Farbabnutzung des Wertdokuments herangezogen werden, wodurch diese
eine besonders hohe Zuverlässigkeit aufweist.
[0027] Vorzugsweise wird anhand des ermittelten Intensitätswertes, insbesondere des Mittelwertes,
und des Kontrastwertes ein Einstufungsparameter berechnet und die Einstufung des jeweiligen
Bildpunkts in Abhängigkeit vom Ergebnis eines Vergleichs des Einstufungsparameters
mit einem Vergleichswert vorgenommen. Hierdurch wird die Zahl der bei der Einstufung
zu vergleichenden Parameter von ursprünglich zwei, nämlich dem ermittelten Intensitätswert
bzw. Mittelwert und dem berechneten Kontrastwert, auf nur einen Einstufungsparameter
reduziert, so dass durch einen einfachen Vergleich des berechneten Einstufungsparameters
mit einem einzigen Vergleichswert eine Klassifizierung des jeweiligen Bildpunkts auf
zuverlässige und besonders einfache Weise erfolgt.
[0028] Vorzugsweise wird der Einstufungsparameter anhand einer Unterscheidungsfunktion mit
jeweils einer Variablen für den ermittelten Intensitätswert, insbesondere den Mittelwert,
und den Kontrastwert berechnet. Bei der Unterscheidungsfunktion kann es sich vorzugsweise
um eine lineare Funktion, eine Treppenfunktion oder aber auch um ein Polynom, insbesondere
ein Polynom zweiten Grades, handeln. Die jeweiligen Parameter der Unterscheidungsfunktion,
bei welchen es sich vorzugsweise um konstante Summanden, Subtrahenden und/ oder Faktoren
handelt, können vorzugsweise im Rahmen eines vorab erfolgenden Testlaufs bzw. einer
Adaption des Verfahrens bzw. der Vorrichtung festgelegt werden. Je nach Anwendungsfall
erlaubt eine solche Unterscheidungsfunktion eine besonders zuverlässige Unterscheidung
von Bildpunkten, bei denen an den entsprechenden Stellen des Wertdokuments eine Farbabnutzung
vorliegt, und solchen Bildpunkten, bei denen dies nicht der Fall ist.
[0029] Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass aus den hinsichtlich einer Farbabnutzung
des Wertdokuments eingestuften Bildpunkten diejenigen Bildpunkte entfernt werden,
die im Bereich einer Kante des Wertdokuments und/oder eines das Wertdokument charakterisierenden
Elements, insbesondere eines auf das Wertdokument aufgedruckten Elements, liegen.
Dadurch werden bei der Klassifizierung des Wertdokuments Bildpunkte zuverlässig ausgeschlossen,
bei denen die Wahrscheinlichkeit, dass diese fälschlicherweise als im Bereich einer
Farbabnutzung liegende Bildpunkte identifiziert werden, vergleichsweise hoch ist.
Dementsprechend ist eine Klassifizierung des Wertdokuments auf der Grundlage der in
dieser Weise bereinigten Bildpunkte ganz besonders zuverlässig.
[0030] Vorzugsweise wird für die hinsichtlich einer Farbabnutzung des Wertdokuments eingestuften
Bildpunkte, gegebenenfalls nach Entfernen von im Bereich einer Kante des Wertdokuments
und/oder im Bereich eines auf dem Wertdokument aufgebrachten Elements liegenden Bildpunkten,
jeweils ein Maß für die Farbabnutzung an der entsprechenden Stelle des Wertdokuments
unter Berücksichtigung mindestens eines der folgenden Parameter ermittelt: Bereich
der Farbabnutzung, Helligkeit der Farbabnutzung, Kontrast der Farbabnutzung, Position
der Farbabnutzung. Vorzugsweise wird das Maß der Farbabnutzung mit Hilfe einer linearen
Funktion berechnet, bei welcher einer oder mehrere der vorstehend genannten Parameter
Variablen bilden. Die Anzahl von Parametern als Variablen der linearen Funktion sowie
die zugehörigen Koeffizienten, insbesondere Faktoren, können beispielsweise bei Testläufen
mit Wertdokumenten bekannter Eigenschaften festgelegt bzw. ermittelt werden. Die Ermittlung
eines die Farbabnutzung am Wertdokument charakterisierenden Maßes gibt zusätzlich
Auskunft über das Ausmaß und/ oder die Relevanz einer erkannten Farbabnutzung, so
dass eine noch genauere Klassifizierung des Wertdokuments als "fit" bzw. aufgrund
von Farbabnutzungen als "unfit" ermöglicht wird.
[0031] Es ist ferner bevorzugt, dass das vom Wertdokument erfasste Bild ein Transmissionsbild,
insbesondere ein Dunkelfeld-Transmissionsbild, ist. Durch Verwendung der anhand eines
Transmissionsbildes ermittelten Intensitätswerte bzw. berechneten Kontrastwerte kann
eine Einstufung des jeweiligen Bildpunkts hinsichtlich einer Farbabnutzung des Wertdokuments
besonders zuverlässig vorgenommen werden. Dies gilt besonders für Dunkelfeld-Transmissionsbilder.
[0032] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Zusammenhang mit den Figuren. Es
zeigen:
- Fig. 1
- ein Beispiel eines Wertdokumentbearbeitungssystems mit einer Vorrichtung zur Erkennung
von Farbabnutzungen an Wertdokumenten;
- Fig. 2
- ein Beispiel eines Transmissionsbildes einer Banknote;
- Fig. 3
- ein Diagramm mit einem ersten und zweiten Beispiel einer Unterscheidungsfunktion;
und
- Fig. 4
- ein Beispiel eines aus dem in Figur 2 gezeigten Transmissionsbild abgeleiteten Bildes
mit Bildpunkten, die als auf einer Farbabnutzung der Banknote beruhende Bildpunkte
eingestuft wurden.
[0033] Fig. 1 zeigt ein Beispiel eines Wertdokumentbearbeitungssystems mit einer Vorrichtung
10 zur Erkennung von Farbabnutzungen an einem Wertdokument 1, bei welchem es sich
insbesondere um eine Banknote handelt, und einer nur schematisch angedeuteten Vorrichtung
30 zum Bearbeiten, insbesondere Befördern und/oder Sortieren und/oder Zählen, von
Wertdokumenten, insbesondere in Abhängigkeit von am jeweiligen Wertdokument 1 erkannten
Farbabnutzungen.
[0034] Die Vorrichtung 10 weist eine Strahlungsquelle 2 auf, welche dazu ausgelegt ist,
elektromagnetische Strahlung zu erzeugen, mit welcher die Banknote 1 bestrahlt wird.
Vorzugsweise handelt es sich bei der elektromagnetischen Strahlung um Infrarotstrahlung.
[0035] Ferner ist ein Bildsensor 3 vorgesehen, welcher dazu ausgelegt ist, von der Banknote
1 ausgehende elektromagnetische Strahlung ortsaufgelöst zu erfassen. In der im vorliegenden
Beispiel gezeigten Anordnung von Strahlungsquelle 2 und Bildsensor 3 handelt es sich
bei dem vom Bildsensor 3 erfassten Bild der Banknote 1 um ein sogenanntes Dunkelfeld-Transmissionsbild.
Alternativ ist es aber auch möglich, die Strahlungsquelle 2 relativ zum Bildsensor
3 derart anzuordnen, dass Letzterer ein Hellfeld-Transmissionsbild oder ein Remissionsbild
erfasst.
[0036] Das vom Bildsensor 3 erfasste Bild der Banknote 1 weist eine Vielzahl von Bildpunkten,
sog. Pixel, auf, denen jeweils mindestens ein Intensitätswert zugeordnet ist, welcher
ein Maß für die Intensität der von einer Vielzahl von Orten auf der Banknote 1 transmittierten
bzw. reflektierten und vom Bildsensor 3 erfassten elektromagnetischen Strahlung darstellt.
[0037] Die vom Bildsensor 3 erzeugten Bilddaten 4, welche die den einzelnen Bildpunkten
zugeordneten Intensitätswerte enthalten, werden an eine Auswertungseinheit 5 weitergeleitet
und dort insbesondere hinsichtlich möglicher Farbabnutzungen an der Banknote 1 analysiert
und entsprechend eingestuft.
[0038] Vorzugsweise ist die Auswertungseinheit 5 dazu ausgelegt, die Vorrichtung 30 zum
Bearbeiten von Banknoten derart zu steuern, dass Banknoten 1 in Abhängigkeit vom Ergebnis
der Einstufung bzw. Klassifizierung hinsichtlich einer Farbabnutzung in unterschiedliche
Ausgabefächer 31 und 32 ausgegeben werden.
[0039] Die Analyse der Bilddaten 4 hinsichtlich möglicher Farbabnutzungen der Banknote 1
und deren entsprechende Einstufung bzw. Klassifizierung wird im Folgenden näher erläutert.
[0040] Fig. 2 zeigt ein Beispiel eines Dunkelfeld-Transmissionsbildes 4 einer Polymer-Banknote,
welche typischerweise eine transparente Substratfolie aufweist, die mit einer Grundierung
aus Weißlack versehen ist. Auf der Grundierung ist beispielsweise mittels Offsetdruck
ein Druckbild, welches auch als Hintergrunddruckbild bezeichnet wird, aufgedruckt.
Alternativ oder zusätzlich werden beispielsweise Ziffern und/oder Infrarot-sensitive
Bereiche mittels Intagliodruck aufgedruckt.
[0041] Aufgrund des beschriebenen typischen Aufbaus von Polymer-Banknoten machen sich Farbabnutzungen
und andere Defekte im Dunkelfeld-Transmissionsbild 4 unterschiedlich bemerkbar. Beispielsweise
erscheinen Stellen 6, an welchen die Weißlack-Grundierung teilweise abgetragen ist,
als sehr dunkel, wohingegen Farbabnutzungen in bedruckten Bereichen in der Regel als
relativ helle Stellen 7 erscheinen, da dort die von unten schräg einfallende elektromagnetische
Strahlung an der Weißlack-Grundierung gestreut wird. Löcher und Risse in der Banknote
machen sich im Dunkelfeld-Transmissionsbild 4 meist als relativ dunkle Bereiche 8
bemerkbar, da dort keine Streuung der elektromagnetischen Strahlung auftritt und diese
dadurch nicht vom Bildsensor 3 erfasst wird.
[0042] Um nun die in den Bereichen 6 und 7 liegenden Bildpunkte des Bildes 4 automatisch
zu ermitteln, welche die Stellen auf der Banknote mit einer Farbabnutzung entsprechen,
wird zunächst für jeden Bildpunkt des Bildes 4 oder zumindest für jeden Bildpunkt
einer Auswahl von Bildpunkten aus dem Bild 4, beispielsweise im Bereich eines bestimmten
Sicherheitsmerkmals, ein Mittelwert m sowie ein Kontrastwert c unter Berücksichtigung
der Intensitätswerte des jeweiligen Bildpunkts selbst sowie der diesen Bildpunkt umgebenden
Bildpunkte ermittelt.
[0043] Wie anhand eines vergrößerten Ausschnitts eines Bereichs 9 des Bildes 4 veranschaulicht
ist, sind im Bereich 9 insgesamt neun Bildpunkte enthalten, wobei der Bildpunkt (schraffiert),
für welchen der Mittelwert m sowie der Kontrastwert c berechnet wird, in der Mitte
des Bereichs 9 liegt. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Mittelwert m um den arithmetischen
Mittelwert, der wie folgt berechnet wird:

[0044] P
0 bis P
8 bezeichnen die Intensitätswerte des betrachteten Bildpunkts und der benachbarten
Bildpunkte.
[0045] Es ist ferner bevorzugt, dass der Kontrastwert c dem sogenannten Michelsen-Kontrast
entspricht, welcher wie folgt berechnet wird:

[0046] Das heißt, der Kontrastwert c entspricht dem Quotienten aus der Differenz zwischen
dem höchsten Intensitätswert und dem niedrigsten Intensitätswert einerseits und der
Summe aus dem höchsten Intensitätswert und niedrigsten Intensitätswert andererseits,
und zwar jeweils aus den Intensitätswerten P
0 bis P
8 im betrachteten Bereich 9.
[0047] Grundsätzlich ist es möglich, für alle Bildpunkte des Bildes 4 einen entsprechenden
Mittelwert m und Kontrastwert c zu berechnen. Um Rechenzeit zu sparen, ohne aber gleichzeitig
relevante Information zu verlieren, kann es vorteilhaft sein, mittels Unterabtastung,
dem sog. Subsampling, nur für jeden zweiten Bildpunkt entlang der beiden Dimensionen
des Bildes 4 entsprechende Werte m und c unter Berücksichtigung der jeweiligen Umgebung
des Bildpunktes zu ermitteln, was in Fig. 2 anhand des vergrößerten Bereiches 11 des
Bildes 4 exemplarisch veranschaulicht ist. Für die schraffierten Bildpunkte wird jeweils
ein Mittelwert m und ein Kontrastwert c berechnet.
[0048] In einem weiteren Schritt wird anhand des je Bildpunkt ermittelten Mittelwertes m
und Kontrastwertes c eine erste Einstufung, welche auch als Vorunterscheidung bezeichnet
werden kann, dahingehend vorgenommen, ob der jeweilige Bildpunkt auf eine Farbabnutzung
an der entsprechenden Stelle der Banknote schließen lässt.
[0049] Dies wird vorzugsweise durch Berechnung eines Einstufungsparameters f mit Hilfe einer
Unterscheidungsfunktion f(m, c) durchgeführt, welche wie folgt definiert ist:

[0050] In vorliegenden Beispiel ist die Vorunterscheidungsfunktion f(m, c) ein Polynom zweiten
Grades in den Variablen m und c, wobei die Parameter ai mit i = 0, 1 und 2 des Polynoms
durch eine vorab durchgeführte Adaption des Verfahrens bzw. der Vorrichtung festgelegt
bzw. abgeschätzt werden können.
[0051] Ist der anhand der Unterscheidungsfunktion f(m, c) berechnete Einstufungsparameter
f für einen Bildpunkt größer oder gleich einem Vergleichswert, der im vorliegenden
Beispiel null ist, so wird dieser Bildpunkt als sog. Inkwear-Kandidat eingestuft,
d.h. der Bildpunkt entspricht dann möglicherweise einer Stelle auf der Banknote mit
einer Farbabnutzung.
[0052] Dies wird anhand eines in Fig. 3 gezeigten ersten Beispiels (gestrichelt) eines Verlaufs
des Kontrastes c über dem Mittelwert m veranschaulicht, welcher die Grenze bildet
zwischen Bildpunkten, die nicht als Inkwear-Kandidat eingestuft wurden (Bereich unterhalb
der gestrichelten Linie) und Bildpunkten, die als Inkwear-Kandidat eingestuft wurden
(Bereich oberhalb der gestrichelten Linie). Inkwear-Kandidaten, die einer Farbabnutzung
im Bereich des Intagliodrucks entsprechen, haben typischerweise eine relativ niedrige
mittlere Intensität m und einen relativ hohen Kontrast c und liegen dementsprechend
im linken Bereich des Diagramms oberhalb der gestrichelten Linie. Inkwear-Kandidaten,
die einer Farbabnutzung im Bereich des Wasserzeichens der Banknote entsprechen, haben
eine relativ hohe mittlere Intensität m bei gleichzeitig vergleichsweise niedrigen
Kontrastwerten c und liegen damit im rechten Bereich des Diagramms oberhalb der gestrichelten
Linie. Inkwear-Kandidaten, die auf eine Farbabnutzung im Offsetdruckbereich der Banknote
zurückgehen, weisen typischerweise eine mittlere Helligkeit sowie einen mittleren
Kontrast c auf und liegen dementsprechend im mittleren Bereich des Diagramms oberhalb
der gestrichelten Linie.
[0053] Je nach Anwendungsfall können grundsätzlich auch andere Funktionen als Unterscheidungsfunktion
in Frage kommen, beispielsweise eine lineare Funktion oder eine Treppenfunktion, für
welche das in Fig. 3 gezeigte zweite Beispiel (strichpunktiert) eines Verlaufs des
Kontrastes c über dem Mittelwert m erhalten wird. Bildpunkte, die aufgrund des jeweils
berechneten Mittelwertes m und Kontrastwertes c oberhalb des strichpunktierten Verlaufs
liegen, werden als Inkwear-Kandidaten eingestuft, wohingegen unterhalb des Verlaufs
liegende Bildpunkte als Non-Inkwear-Kandidaten eingestuft werden. Im Übrigen gelten
die obigen Ausführungen zum ersten Beispiel des Verlaufs entsprechend.
[0054] In einem optionalen weiteren Schritt kann vorgesehen sein, die als Inkwear-Kandidaten
eingestuften Bildpunkte dahingehend zu überprüfen, ob diese in bestimmten Bereichen
der Banknote liegen, wie beispielsweise im Bereich des Randes der Banknote und/oder
im Bereich bestimmter Druckelemente. Da Bildpunkte aus entsprechenden Bildbereichen
des Bildes 4 unter Umständen fälschlicherweise als Inkwear-Kandidaten eingestuft werden
können, kann es vorgesehen sein, diese Bildpunkte aus der Gruppe der als Inkwear-Kandidaten
eingestuften Bildpunkte zu entfernen. Da hierbei die Inkwear-Kandidaten anhand ihrer
Lage im Bild 4 der Banknote auf ihre Aussagekraft hin geprüft bzw. validiert werden,
kann dieser Schritt auch als Validierungsschritt oder Validierung betrachtet werden.
[0055] In einem weiteren optionalen Schritt kann vorgesehen sein, den Intensitätswert I(x,
y) des jeweiligen Bildpunkts (x, y) auf null zu setzen, falls die aus dem zugehörigen
Mittelwert m und Kontrastwert c errechnete Unterscheidungsfunktion f(m, c) kleiner
ist als null, und auf einen bestimmten Intensitätswert, beispielsweise den im Bereich
des jeweiligen Bildpunktes ermittelten höchsten Intensitätswert I
max bzw. max{P
i} zu setzen, falls die Unterscheidungsfunktion größer oder gleich null ist:

[0056] Auf diese Weise werden alle als Inkwear-Kandidaten eingestuften Bildpunkte gegenüber
einem schwarzen Hintergrund besonders gut sichtbar hervorgehoben.
[0057] In einem weiteren optionalen Schritt kann vorgesehen sein, das wie vorstehend beschrieben
erhaltene Bild von Farbabnutzungen bezüglich Helligkeit zu skalieren, indem allen
Bildpunkten mit einer von null verschiedenen Intensität ein konstanter, insbesondere
maximaler, Intensitätswert zugeordnet ist, so dass das schließlich erhaltene Bild
ein Schwarz-Weiß-Bild darstellt, in dem Bildpunkte, die Farbabnutzungen an den entsprechenden
Stellen der Banknote entsprechen, als weiße Bereiche vor einem schwarzen oder sehr
dunklen Hintergrund dargestellt werden.
[0058] Ein solches Bild ist in Fig. 4 beispielhaft gezeigt. Die in Fig. 1 eingezeichneten
Bereiche 6 und 7, die Stellen auf der Banknote mit Farbabnutzung entsprechen, sind
als weiße Bereiche vor einem homogenen dunklen Hintergrund sehr gut erkennbar, wohingegen
Bereiche 8 (siehe Fig. 1), die auf andere Defekte, wie etwa Risse oder Löcher, in
der Banknote zurückgehen, nicht in Erscheinung treten. Ebenfalls nicht mehr sichtbar
sind bedruckte und/ oder mit einem Wasserzeichen versehene Bereiche (siehe Fig. 1).
[0059] In einem optionalen weiteren Schritt, welcher auch als Klassifizierung bezeichnet
wird, kann vorgesehen sein, dass für alle als Inkwear-Kandidaten eingestuften Bildpunkte,
gegebenenfalls nach einer Validierung mit Entfernung von am Rand und/oder im Bereich
bestimmter Druckelemente liegender Bildpunkten, ein Maß (sog. Inkwear Level) für die
jeweilige Farbabnutzung an der entsprechenden Stelle der Banknote abgeleitet wird.
Dies kann vorzugsweise dadurch erfolgen, dass für jeden dieser Bildpunkte ein Inkwear
Level (InkL) anhand folgender linearer Funktion berechnet wird:

wobei ai angibt, in welchem Bereich des Bildes der Banknote der als Inkwear-Kandidat
eingestufte Bildpunkt liegt, und bi ein Maß für die Helligkeit, c
i ein Maß für den Kontrast und d
i die Position des als Inkwear-Kandidaten eingestuften Bildpunkts angeben. Die zugehörigen
Koeffizienten InkA, InkB, InkC und InkP können bei vorab durchgeführten Testläufen
anhand von Banknoten mit bekannten Eigenschaften berechnet werden. Ebenso kann festgelegt
bzw. konfiguriert werden, welche bzw. wie viele der vorstehend genannten Informationen
ai, bi, ci bzw. di bei der Berechnung des Inkwear Levels berücksichtigt werden.
[0060] Alternativ zur weiter oben beschriebenen Bestimmung des jeweiligen Kontrastwertes
c durch Berücksichtigung der lokalen Umgebung des jeweiligen Bildpunktes mittels einer
sog. lokalen Operation bzw. eines lokalen Operators können Kontrastwerte auch mit
Hilfe eines Histogramms ermittelt werden, bei welchem die Anzahl oder Häufigkeit von
Bildpunkten über deren Intensität aufgetragen ist. Bestimmte Bereiche der Banknote,
in denen eine Farbabnutzung in Form eines Abriebs oder Verschmierens der Druckfarbe
vorliegt, können dadurch identifiziert werden, dass im jeweiligen Histogramm zwischen
einem Bereich heller Bildpunkte und einem Bereich dunkler Bildpunkte ein Übergangsbereich
auftritt, in welchen nur sehr wenige Bildpunkte anzutreffen sind. Dieser Übergangsbereich
ist vom jeweiligen Zustand der Banknote abhängig. Durch Verwendung einer dynamisch
berechneten Schwelle kann der jeweilige Übergangsbereich in einem Histogramm ermittelt
werden. Anhand des jeweils niedrigsten und höchsten Intensitätswertes in diesem Übergangsbereich
kann dann anhand von Gleichung (2) ein entsprechender Kontrastwert c ermittelt werden.
[0061] Vorzugsweise ist das Verfahren bzw. die Vorrichtung auch dazu ausgelegt, gegebenenfalls
schrägliegende bzw. schräg am Bildsensor 3 vorbeilaufende Banknoten 1 hinsichtlich
etwaiger Farbabnutzungen zu analysieren bzw. zu klassifizieren. Hierzu wird vorzugsweise
bei einer Unterabtastung eine Schräglaufkorrektur, sog. Skew-Korrektur, nach dem Bresenham-Algorithmus
durchgeführt, wodurch etwaige Rundungsfehler, die durch eine Diskretisierung von kontinuierlichen
Koordinaten entstehen, minimiert werden.
1. Verfahren zur Erkennung von Farbabnutzungen an einem Wertdokument (1), nämlich einer
Banknote, anhand eines vom Wertdokument (1) erfassten Bildes (4), welches eine Vielzahl
von Bildpunkten aufweist, denen jeweils mindestens ein Intensitätswert (Pi) zugeordnet
ist, wobei für jeden Bildpunkt einer Auswahl von Bildpunkten des Bildes (4) folgende
Schritte durchgeführt werden:
a) Ermittlung eines Intensitätswertes (Pi, m) aus Intensitätswerten (Po - Ps), die
dem Bildpunkt und Bildpunkten in der Umgebung des Bildpunkts zugeordnet sind,
b) Berechnung eines Kontrastwertes (c) anhand von Intensitätswerten (P0 - Ps), die dem Bildpunkt und Bildpunkten in der Umgebung des Bildpunkts zugeordnet
sind, und
c) Einstufung des jeweiligen Bildpunkts hinsichtlich einer Farbabnutzung des Wertdokuments
(1) in Abhängigkeit vom jeweils ermittelten Intensitätswert (Pi, m) und berechneten Kontrastwert (c), wobei der ermittelte Intensitätswert (Pi) dem höchsten Intensitätswert (max{Pi}) aus den Intensitätswerten (Po - Ps), die dem Bildpunkt und Bildpunkten in der Umgebung
des Bildpunkts zugeordnet sind, entspricht.
2. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Ermittlung des Intensitätswertes
(Pi, m) und/oder die Berechnung des Kontrastwertes (c) anhand von Intensitätswerten
(Po - Ps) erfolgt, die dem Bildpunkt und den diesem Bildpunkt unmittelbar benachbarten
Bildpunkten zugeordnet sind.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei aus den Intensitätswerten
(Po - Ps), die dem Bildpunkt und den Bildpunkten in der Umgebung des Bildpunkts zugeordnet
sind, ein höchster Intensitätswert (max{Pi}) und ein niedrigster Intensitätswert (min{Pi}) ermittelt wird und der Kontrastwert (c) aus dem höchsten Intensitätswert (max{Pi}) und dem niedrigsten Intensitätswert (min{Pi}) berechnet wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei anhand des ermittelten Intensitätswertes
(Pi, m), insbesondere des Mittelwertes (m), und des Kontrastwertes (c) ein Einstufungsparameter
(f) berechnet wird und die Einstufung des jeweiligen Bildpunkts in Abhängigkeit vom
Ergebnis eines Vergleichs des Einstufungsparameters (f) mit einem Vergleichswert erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei der Einstufungsparameter (f) anhand einer Unterscheidungsfunktion
(f(m, c)) mit jeweils einer Variable für den ermittelten Intensitätswert (Pi, m), insbesondere den Mittelwert (m), und den Kontrastwert (c) berechnet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die Unterscheidungsfunktion (f(m, c)) durch eine
lineare Funktion, eine Treppenfunktion oder ein Polynom, insbesondere ein Polynom
zweiten Grades, gegeben ist.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei aus den hinsichtlich einer
Farbabnutzung des Wertdokuments (1) eingestuften Bildpunkten diejenigen Bildpunkte
entfernt werden, die im Bereich einer Kante des Wertdokuments (1) und/oder im Bereich
eines auf dem Wertdokument (1) aufgebrachten, insbesondere aufgedruckten, Elements
liegen.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei für die hinsichtlich einer
Farbabnutzung des Wertdokuments (1) eingestuften Bildpunkte ein Maß für die Farbabnutzung
an der entsprechenden Stelle des Wertdokuments (1) basierend auf mindestens einem
der folgenden Parameter ermittelt: Bereich der Farbabnutzung (ai), Helligkeit der
Farbabnutzung (bi), Kontrast der Farbabnutzung (ci), Position der Farbabnutzung (di).
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das vom Wertdokument (1) erfasste
Bild (4) ein Transmissionsbild, insbesondere ein Dunkelfeld-Transmissionsbild, ist.
10. Vorrichtung zur Erkennung von Farbabnutzungen an einem Wertdokument (1), nämlich einer
Banknote, anhand eines vom Wertdokument (1) erfassten Bildes, welches eine Vielzahl
von Bildpunkten aufweist, denen jeweils mindestens ein Intensitätswert (Pi) zugeordnet
ist, mit einer Auswertungseinheit (5), welche dazu eingerichtet ist, für jeden Bildpunkt
einer Auswahl von Bildpunkten des Bildes (4) folgende Schritte durchzuführen:
a) Ermittlung eines Intensitätswertes (Pi, m) aus Intensitätswerten (Po - Ps), die
dem Bildpunkt und Bildpunkten in der Umgebung des Bildpunkts zugeordnet sind,
b) Berechnung eines Kontrastwertes (c) anhand von Intensitätswerten (P0 - Ps), die dem Bildpunkt und Bildpunkten in der Umgebung des Bildpunkts zugeordnet
sind, und
c) Einstufung des jeweiligen Bildpunkts hinsichtlich einer Farbabnutzung des Wertdokuments
(1) in Abhängigkeit vom jeweils ermittelten Intensitätswert (Pi, m) und berechneten Kontrastwert (c), wobei der ermittelte Intensitätswert (Pi) dem
höchsten Intensitätswert (max{Pi}) aus den Intensitätswerten (Po - Ps), die dem Bildpunkt und Bildpunkten in der Umgebung
des Bildpunkts zugeordnet sind, entspricht.
11. Wertdokumentbearbeitungssystem mit
- einer Sensorvorrichtung (2, 3) zur Erfassung eines Bildes (4) eines Wertdokuments
(1), insbesondere einer Banknote,
- einer Vorrichtung (10) zur Erkennung von Farbabnutzungen an dem Wertdokument (1)
nach Anspruch 11 und
- einer Vorrichtung (30) zum Bearbeiten, insbesondere Befördern und/oder Sortieren
und/oder Zählen, von Wertdokumenten in Abhängigkeit von am jeweiligen Wertdokument
(1) erkannten Farbabnutzungen.
1. Method for detecting colour degradation on a document of value (1), namely a banknote,
on the basis of an image (4) which is detected by the document of value (1) and has
a multiplicity of pixels to each of which at least one intensity value (P
i) is assigned, the following steps being carried out for each pixel of a selection
of pixels of the image (4):
a) determining an intensity value (Pi , m) from intensity values (P0 - P8 ) which are assigned to the pixel and pixels in the vicinity of the pixel,
b) calculating a contrast value (c) on the basis of intensity values (P0 - P8 ) which are assigned to the pixel and pixels in the vicinity of the pixel, and
c) classification of the respective pixel with regard to a colour degradation of the
value document (1) as a function of the respectively determined intensity value (Pi,
m) and calculated contrast value (c), wherein the determined intensity value (Pi)
corresponds to the highest intensity value (max{Pi }) from the intensity values (P0 - P8 ) which are assigned to the pixel and pixels in the environment of the pixel.
2. Method according to one of the preceding claims, wherein the determination of the
intensity value (Pi, m) and/or the calculation of the contrast value (c) is carried
out on the basis of intensity values (Po - P8 ) which are assigned to the image point and the image points directly adjacent to
this image point.
3. Method according to one of the preceding claims, wherein a highest intensity value
(max{Pi }) and a lowest intensity value (min{Pi }) are determined from the intensity
values (P0 - P8 ) assigned to the pixel and the pixels in the vicinity of the pixel, and the contrast
value (c) is calculated from the highest intensity value (max{Pi }) and the lowest intensity value (min{Pi }).
4. Method according to one of the preceding claims, wherein a classification parameter
(f) is calculated on the basis of the determined intensity value (Pi, m), in particular
the mean value (m), and the contrast value (c), and the classification of the respective
pixel takes place as a function of the result of a comparison of the classification
parameter (f) with a comparison value.
5. Method according to claim 4, wherein the classification parameter (f) is calculated
on the basis of a discrimination function (f(m, c)) with one variable each for the
determined intensity value (Pi, m), in particular the mean value (m), and the contrast
value (c).
6. The method according to claim 5, wherein the discrimination function (f(m, c)) is
given by a linear function, a staircase function or a polynomial, in particular a
polynomial of the second degree.
7. Method according to one of the preceding claims, wherein those pixels are removed
from the pixels classified with regard to colour wear of the value document (1) which
lie in the region of an edge of the value document (1) and/or in the region of an
element applied, in particular printed, on the value document (1).
8. Method according to one of the preceding claims, wherein for the pixels classified
with respect to a colour wear of the value document (1) a measure for the colour wear
at the corresponding location of the value document (1) is determined based on at
least one of the following parameters: Area of colour wear (ai ), brightness of colour wear (bi ), contrast of colour wear (ci ), position of colour wear (di ).
9. Method according to one of the preceding claims, wherein the image (4) detected by
the value document (1) is a transmission image, in particular a dark field transmission
image.
10. Device for detecting colour degradation on a document of value (1), namely a banknote,
on the basis of an image which is detected by the document of value (1) and has a
multiplicity of pixels to each of which at least one intensity value (Pi) is assigned,
having an evaluation unit (5) which is set up to carry out the following steps for
each pixel of a selection of pixels of the image (4):
a) determining an intensity value (Pi, m) from intensity values (P0 - P8 ) assigned to the pixel and pixels in the vicinity of the pixel,
b) calculating a contrast value (c) on the basis of intensity values (P0 - P8 ) assigned to the pixel and pixels in the vicinity of the pixel, and
c) classification of the respective pixel with regard to a colour degradation of the
value document (1) as a function of the respectively determined intensity value (Pi,
m) and calculated contrast value (c), wherein the determined intensity value (Pi) corresponds to the highest intensity value (max{Pi }) from the intensity values
(Po - P8 ) which are assigned to the pixel and pixels in the environment of the pixel.
11. A value document processing system comprising
- a sensor device (2, 3) for detecting an image (4) of a value document (1), in particular
a banknote,
- a device (10) for detecting colour wear on the value document (1) according to claim
11, and
- a device (30) for processing, in particular conveying and/or sorting and/or counting,
value documents in dependence on colour wear detected on the respective value document
(1).
1. Procédé de reconnaissance d'usures de couleurs sur un document de valeur (1), à savoir
un billet de banque, à l'aide d'une image (4) saisie par le document de valeur (1),
laquelle présente une pluralité de points d'image auxquels est associée à chaque fois
au moins une valeur d'intensité (P
i ), les étapes suivantes étant effectuées pour chaque point d'image d'une sélection
de points d'image de l'image (4) :
a) détermination d'une valeur d'intensité (Pi, m) à partir de valeurs d'intensité
(Po - P8 ) qui sont associées au point d'image et à des points d'image dans l'environnement
du point d'image,
b) calcul d'une valeur de contraste (c) à l'aide de valeurs d'intensité (Po - P8 ) qui sont associées au point d'image et à des points d'image dans l'environnement
du point d'image, et
c) classement du point d'image respectif en ce qui concerne une usure des couleurs
du document de valeur (1) en fonction de la valeur d'intensité (Pi, m) respectivement
déterminée et de la valeur de contraste (c) calculée, la valeur d'intensité déterminée
(Pi ) correspondant à la valeur d'intensité la plus élevée (max{Pi }) parmi les valeurs
d'intensité (P0 - P8 ) qui sont associées au point d'image et à des points d'image dans l'environnement
du point d'image.
2. Procédé selon l'une des revendications précédentes, dans lequel la détermination de
la valeur d'intensité (Pi, m) et/ou le calcul de la valeur de contraste (c) sont effectués
à l'aide de valeurs d'intensité (Po - P8 ) qui sont associées au pixel et aux pixels directement voisins de ce pixel.
3. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel une valeur
d'intensité la plus élevée (max{Pi }) et une valeur d'intensité la plus faible (min{Pi
}) sont déterminées à partir des valeurs d'intensité (Po - P8 ) associées au point d'image et aux points d'image dans l'environnement du point
d'image, et la valeur de contraste (c) est calculée à partir de la valeur d'intensité
la plus élevée (max{Pi }) et de la valeur d'intensité la plus faible (min{Pi }).
4. Procédé selon l'une des revendications précédentes, dans lequel un paramètre de classification
(f) est calculé à l'aide de la valeur d'intensité déterminée (Pi, m), en particulier
de la valeur moyenne (m), et de la valeur de contraste (c), et la classification du
point d'image respectif est effectuée en fonction du résultat d'une comparaison du
paramètre de classification (f) avec une valeur de comparaison.
5. Procédé selon la revendication 4, dans lequel le paramètre de classement (f) est calculé
à l'aide d'une fonction de distinction (f(m, c)) avec respectivement une variable
pour la valeur d'intensité déterminée (Pi, m), en particulier la valeur moyenne (m),
et la valeur de contraste (c).
6. Procédé selon la revendication 5, dans lequel la fonction de discrimination (f(m,
c)) est donnée par une fonction linéaire, une fonction en escalier ou un polynôme,
en particulier un polynôme du second degré.
7. Procédé selon l'une des revendications précédentes, dans lequel, parmi les points
d'image classés en fonction d'une dégradation de la couleur du document de valeur
(1), on supprime les points d'image qui se trouvent dans la zone d'un bord du document
de valeur (1) et/ou dans la zone d'un élément appliqué, notamment imprimé, sur le
document de valeur (1).
8. Procédé selon l'une des revendications précédentes, dans lequel, pour les points d'image
classés en ce qui concerne une dégradation de la couleur du document de valeur (1),
une mesure de la dégradation de la couleur à l'endroit correspondant du document de
valeur (1) est déterminée sur la base d'au moins un des paramètres suivants : Zone
d'altération des couleurs (ai ), luminosité de l'altération des couleurs (bi ), contraste de l'altération des couleurs (ci ), position de l'altération des couleurs (di ).
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel l'image
(4) acquise par le document de valeur (1) est une image en transmission, en particulier
une image en transmission sur fond sombre.
10. Dispositif de reconnaissance d'usures de couleur sur un document de valeur (1), à
savoir un billet de banque, à l'aide d'une image saisie par le document de valeur
(1), qui présente une pluralité de points d'image auxquels est associée à chaque fois
au moins une valeur d'intensité (P
i ), avec une unité d'évaluation (5) qui est conçue pour effectuer les étapes suivantes
pour chaque point d'image d'une sélection de points d'image de l'image (4) :
a) détermination d'une valeur d'intensité (Pi, m) à partir de valeurs d'intensité
(P0 - P8 ) qui sont associées au point d'image et à des points d'image dans l'environnement
du point d'image,
b) calcul d'une valeur de contraste (c) à l'aide de valeurs d'intensité (Po - P8 ) qui sont associées au point d'image et à des points d'image dans l'environnement
du point d'image, et
c) classement du point d'image respectif en ce qui concerne une usure des couleurs
du document de valeur (1) en fonction de la valeur d'intensité (Pi, m) respectivement
déterminée et de la valeur de contraste (c) calculée, la valeur d'intensité déterminée
(Pi ) correspondant à la valeur d'intensité la plus élevée (max{Pi }) parmi les valeurs
d'intensité (P0 - P8 ) qui sont associées au point d'image et à des points d'image dans l'environnement
du point d'image.
11. Système de traitement de documents de valeur avec
- un dispositif de détection (2, 3) pour la saisie d'une image (4) d'un document de
valeur (1), en particulier d'un billet de banque,
- un dispositif (10) pour la reconnaissance d'usures de couleur sur le document de
valeur (1) selon la revendication 11 et
- un dispositif (30) pour le traitement, en particulier le transport et/ou le tri
et/ou le comptage, de documents de valeur en fonction d'usures de couleur reconnues
sur le document de valeur (1) respectif.