(19) |
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(11) |
EP 3 691 804 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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09.11.2022 Patentblatt 2022/45 |
(22) |
Anmeldetag: 13.09.2018 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP2018/074781 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2019/068444 (11.04.2019 Gazette 2019/15) |
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(54) |
VERFAHREN ZUM BETRIEB EINER GIESS-WALZ-VERBUNDANLAGE UND GIESS-WALZ-VERBUNDANLAGE
METHOD FOR OPERATING AN INTEGRATED CASTING ROLL FACILITY, AND INTEGRATED CASTING ROLL
FACILITY
PROCÉDÉ POUR FAIRE FONCTIONNER UNE INSTALLATION COMBINÉE DE COULÉE ET DE LAMINAGE
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
03.10.2017 AT 508432017
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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12.08.2020 Patentblatt 2020/33 |
(73) |
Patentinhaber: Primetals Technologies Austria GmbH |
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4031 Linz (AT) |
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Erfinder: |
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- PFATSCHBACHER, Thomas
4202 Kirchschlag (AT)
- LINZER, Bernd
4621 Leombach (AT)
- WINKLER, Roman
4203 Altenberg (AT)
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(74) |
Vertreter: Metals@Linz |
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Primetals Technologies Austria GmbH
Intellectual Property Upstream IP UP
Turmstraße 44 4031 Linz 4031 Linz (AT) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A1- 0 916 414 EP-A2- 3 078 764 WO-A1-2008/131598
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EP-A1- 3 175 934 WO-A1-2006/067036 DE-B- 1 266 101
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
Gebiet der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft das technische Gebiet der Gieß-Walz-Verbundanlagen
und die Herstellung von flachen, metallischen Produkten aus Stahl auf einer Gieß Walz
Verbundanlage.
[0002] Konkret betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer Gieß-Walz-Verbundanlage,
wobei in einer Stranggießmaschine Stahlschmelze zu einem endlosen Strang mit Brammen-Querschnitt,
vorzugsweise Dünnbrammen-Querschnitt, vergossen wird, der Strang in einer Vorwalzstraße
zu einem Vorstreifen vorgewalzt, der Vorstreifen in einer Fertigwalzstraße zu einem
Fertigstreifen fertiggewalzt, und der Fertigstreifen nach dem Abkühlen als Platte
oder Haspel ausgefördert wird.
[0003] Außerdem betrifft die Erfindung eine Gieß-Walz-Verbundanlage zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens, aufweisend
- eine Stranggießmaschine zum Vergießen von Stahlschmelze zu einem endlosen Strang mit
Brammen-Querschnitt, vorzugsweise Dünnbrammen-Querschnitt,
- eine Vorwalzstraße zum Vorwalzen des Strangs zu einem Vorstreifen,
- eine Fertigwalzstraße zum Fertigwalzen des Vorstreifens zu einem Fertigstreifen,
- eine Kühlstrecke zum Abkühlen des Fertigstreifens, und
- eine Ausfördereinrichtung zum Ausfördern des abgekühlten Fertigstreifens als Platte
oder Haspel.
Stand der Technik
[0004] Gieß-Walz-Verbundanlagen, wie beispielsweise eine Arvedi-ESP Anlage, eine CSP-Anlage
oder eine QSP-DUE Anlage, haben sich zur Herstellung von Flachprodukten aus Stahl
auf dem Markt durchgesetzt.
[0005] Durch die typischerweise relativ hohen Oberflächentemperaturen des gegossenen Strangs
beim Verlassen der Stranggießmaschine oder durch den Einsatz eines Tunnelofens nach
der Stranggießmaschine verzundert der Strang innerhalb kurzer Zeit relativ stark.
Obwohl der Einsatz von inerten Öfen aus der Literatur bekannt ist, sind deren hohen
Betriebskosten derzeit noch nicht wirtschaftlich. Durch das Entzundern der verzunderten
Oberflächen wird zudem die Temperatur des Strangs oder Vorstreifens stark heruntergesetzt,
wodurch ein energieintensives Aufheizen des Vorstreifens vor dem Fertigwalzen notwendig
wird. Dadurch sinkt die Energieeffizienz der Gieß-Walz-Verbundanlage ab und die Betriebskosten
steigen an.
[0006] Aus der
EP 916 414, die ein gattungsgemässes Verfahren sowie eine gattungsgemässe Vorrichtung offenbart,
ist das Aufbringen eines sogenannten Reaktionsmittels auf einen Vorstreifen in einer
Gieß-Walz-Verbundanlage bekannt. Als Beispiele für das Reaktionsmittel werden Metallpulver,
Kohlenstoff aber auch Metalloxide genannt.
Aus der Veröffentlichung
Zusammenfassung der Erfindung
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, nicht die Ausbildung von Zunder zu unterbinden,
sondern die Anhaftung des Zunders an den Strang bzw. die Dünnbramme zu reduzieren,
sodass der Zunder entweder ohne Entzundern fertiggewalzt oder zumindest die Anzahl
an Entzunderungen und/oder die Intensität der Entzunderungen reduziert werden kann.
Insbesondere soll der Energieeinsatz beim Betrieb der Entzunderungseinrichtungen gegenüber
dem Stand der Technik deutlich reduziert werden können, ohne dass sich dies negativ
auf die Qualität des Fertigstreifens auswirkt.
[0009] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0010] Konkret erfolgt die Lösung durch ein gattungsgemäßes Verfahren, wobei die beiden
Breitseiten des Strangs bzw. der Bramme entweder bereits in der Stranggießmaschine
oder nach dem Verlassen der Stranggießmaschine mit einem Beschichtungsmaterial beschichtet
werden. Das Beschichten erfolgt aber jedenfalls noch vor einem möglichen Zwischenerwärmen
des Strangs bzw. der Bramme und vor einem Vorwalzen. Der Strang bzw. die Bramme weist
bei der Beschichtung eine Oberflächentemperatur T
Surf von 1150 °C > T
Surf > 900 °C auf. Durch das aufgebrachte Beschichtungsmaterial wird die Diffusion von
Sauerstoff O
2 in den Strang behindert oder die Reaktivität der heißen Breitseiten verringert. Anschließend
tritt der beschichtete Strang bzw. die Bramme unentzundert in die Vorwalzstraße ein.
Somit ist die Erfindung sowohl für endlos betriebene Gieß-Walz-Verbundanlagen als
auch für den Batch- bzw. Semi-endlos Betrieb geeignet.
[0011] Durch das Imprägnieren der heißen Breitseiten des Strangs in der Stranggießmaschine
oder vorzugsweise nach dem Verlassen der Stranggießmaschine mit einem Beschichtungsmaterial
wird eine innige Verbindung zwischen dem Strang und dem Beschichtungsmaterial erreicht.
Durch das Beschichtungsmaterial, z.B. ein pulverförmiges Borat, wird die Diffusion
von Sauerstoff in den Strang behindert bzw. die Reaktivität der heißen Breitseiten
verringert. Durch das direkte Vorwalzen des beschichteten Strangs in der Vorwalzstraße,
d.h. ohne das dieser vorher entzundert wird, wird die Energieeffizienz des Gieß-Walz-Verfahrens
signifikant erhöht.
[0012] Das Beschichtungsmaterial kann entweder in fester Form, z.B. als ein Pulver, in flüssiger
Form, oder auch als eine Emulsion, z.B. als ein in einem Trägerstoff (z.B. Wasser)
aufgelöstes Pulver, vorliegen.
[0013] Insbesondere kann das Beschichtungsmaterial gemeinsam mit einem flüssigen oder gasförmigen
Trägerstoff, insbesondere Wasser oder Luft, auf die Breitseiten aufgesprüht werden,
oder das Beschichtungsmaterial aufgewalzt oder eingebürstet werden.
[0014] Eine besonders geringe Anhaftung des Zunders wird erzielt, wenn das Beschichtungsmaterial
ein Borat, insbesondere ein Salz der Borsäure, besonders bevorzugt ein Natrium Salz
der Borsäure, ganz besonders bevorzugt Borax mit oder ohne Kristallwasser, wie Anhydrous
borax (Na
2B
4O
7), Borax pentahydrate (Na
2B
4O
7·5H
2O) oder Borax decahydrate (Na
2B
4O
7·10H
2O), ist bzw. das Beschichtungsmaterial zumindest eine diese Verbindungen beinhaltet.
[0015] Zur Homogenisierung des Temperaturprofils im Strang bzw. zur Kompensation eines Temperaturabfalls
ist es günstig, wenn der beschichtete Strang vor dem Eintritt in die Vorwalzstraße
in einem Tunnelofen erwärmt wird, wodurch die Temperatur des Strangs bzw. der Bramme
entweder über der Dicke homogenisiert und/oder ein Temperaturabfall kompensiert wird.
Der Tunnelofen kann bspw. auch mit einer oxidierenden oder reduzierenden Atmosphäre
betrieben werden.
[0016] Insbesondere bei dünnen Fertigbanddicken ist es vorteilhaft, wenn der Strang, der
Vorstreifen und der Fertigstreifen die Stranggießmaschine, die Vorwalzstraße und die
Fertigwalzstraße ungeschnitten durchläuft.
[0017] Um das Einwalzen des Zunders in der Vor- oder Fertigwalzstraße zu verhindern, ist
es zweckmäßig, wenn der Zunder eine hohe Duktilität aufweist. Dies wird erreicht,
wenn sich der Zunder bspw. aus den Phasenanteilen 4 - 6% FeO, 30 - 40% Fe
3O
4 und 55 - 65% Fe
2O
3 zusammensetzt.
[0018] Je nach Stahlqualität oder Oberflächenanforderungen kann es zweckmäßig sein, die
Breitseiten des vorgewalzten Vorstreifens vor, vorzugsweise unmittelbar vor, dem Eintritt
in die Fertigstraße zu entzundern.
[0019] Zumeist wird es jedoch ausreichen, dass der Vorstreifen unentzundert in die Fertigstraße
eintritt und der Fertigstreifen nach dem Verlassen der Gieß-Walz-Verbundanlage gebeizt
wird.
[0020] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird ebenfalls durch eine Gieß-Walz-Verbundanlage nach
Anspruch 15 gelöst, wobei in der Strangführung der Stranggießmaschine oder nach der
Stranggießmaschine und vor der Vorwalzstraße eine Beschichtungsmaschine zum Beschichten
der beiden Breitseiten des Strangs mit einem Beschichtungsmaterial angeordnet ist,
und dass der beschichtete Strang unentzundert in die Vorwalzstraße eintritt.
[0021] Vorzugsweise weist die Beschichtungsmaschine einen Mischer zum innigen Vermischen
des festen oder flüssigen Beschichtungsmaterials mit einem flüssigen oder gasförmigen
Trägerstoff auf, wobei das Beschichtungsmaterial durch Sprühdüsen auf die Breitseiten
des Strangs aufgesprüht wird.
[0022] Alternativ dazu kann die Beschichtungsmaschine eine Walze zum Aufwalzen des Beschichtungsmaterials
oder Bürsten zum Einbürsten des Beschichtungsmaterials auf die Breitseiten des Strangs
aufweisen.
[0023] Um Menschen vor einem Kontakt mit dem Beschichtungsmaterial zu schützen, ist es vorteilhaft,
wenn das Beschichten unter einem Unterdruck erfolgt, wobei das nicht an den Breitseiten
haftende Beschichtungsmaterial durch eine Absaugeinrichtung abgesaugt wird.
[0024] Wie bereits oben angeführt, kann es zweckmäßig sein, wenn in Transportrichtung nach
der Beschichtungsmaschine und vor der Vorwalzstraße ein Tunnelofen angeordnet ist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0025] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
nicht einschränkender Ausführungsbeispiele. Die nachfolgenden schematisch dargestellten
Figuren zeigen:
Fig 1 eine Gieß-Walz-Verbundanlage nach dem Stand der Technik
Fig 2 eine erfindungsgemäße Gieß-Walz-Verbundanlage
Fig 3 eine erste Variante mit einer erfindungsgemäßen Gieß-Walz-Verbundanlage zu Fig
2
Fig 4 eine Darstellung eines Wasserkreislaufes für eine Beschichtungseinrichtung
Fig 5 eine Darstellung einer Beschichtungseinrichtung mit Absaugung
Fig 6 eine zweite Variante mit einer erfindungsgemäßen Gieß-Walz-Verbundanlage zu
Fig 2
Beschreibung der Ausführungsformen
[0026] Die Fig 1 zeigt eine Gieß-Walz-Verbundanlage mit einer Stranggießmaschine 1, einem
Tunnelofen 4, einer Vorwalzstraße 6, einer Fertigwalzstraße 8, einer Kühlstrecke 9
sowie zumindest einer Haspelanlage 10 nach dem Stand der Technik. In der Kokille 2
der Stranggießmaschine 1 bildet sich ein teilerstarrter Strang 30 mit dem Querschnitt
einer Dünnbramme 16 aus. Optional kann der endlose Strang 30 durch eine Schere 3 zu
Brammen geschnitten werden. Der Strang 30 oder die Dünnbramme 16 wird anschließend
im Tunnelofen 4 erwärmt, wodurch sich das Temperaturprofil vergleichmäßigt oder Temperaturverluste
ausgeglichen werden. Vor dem Vorwalzen in der Vorwalzstraße 6 wird der Strang 30 bzw.
die Dünnbramme 16 durch einen Entzunderer 5 entzundert, wodurch die Oberflächentemperatur
um ca. 50 bis 100°C absinkt. Nach dem Vorwalzen wird das sog. Vorband durch einen
Induktionsofen 7 auf Walztemperatur erwärmt. Um das Einwalzen von Zunder in der Fertigwalzstraße
8 zu verhindern, wird das Vorband durch einen weiteren Entzunderer 5 entzundert, wodurch
die Oberflächentemperatur wiederum um ca. 50 bis 100°C absinkt. Nach dem Fertigwalzen
wird das Fertigband in der Kühlstrecke 9 auf Haspeltemperatur abgekühlt und durch
eine Haspelanlage 10 aufgehaspelt. Gegebenenfalls wird das Fertigband durch eine Schere
3 auf Bundlänge geschnitten.
[0027] Durch das zweimalige Entzundern sinkt die Energieeffizienz der Gieß-Walz-Verbundanlage
ab. Da das Fertigwalzen typischerweise bei einer vorbestimmten Temperatur bzw. bei
austenitischen Güten im sog. austenitischen Temperaturbereich erfolgen muss, müssen
Temperaturabfälle durch den Induktionsofen 7 kompensiert werden.
[0028] Die Fig 2 zeigt eine erste erfindungsgemäße Gieß-Walz-Verbundanlage. Im Gegensatz
zu Fig 1 werden die Breitseiten des Strangs 30 entweder bereits in der Stranggießmaschine
1 oder nach der Stranggießmaschine 1 durch eine Beschichtungsmaschine 11 mit einem
Beschichtungsmaterial beschichtet. Dabei weist der Strang 30 mit Dünnbrammenquerschnitt
oder die Dünnbramme 16 eine Oberflächentemperatur zwischen 900 und 1150 °C auf. Als
Beschichtungsmaterial kann z.B. Borax mit oder ohne Kristallwasser, wie Anhydrous
borax (Na
2B
4O
7), Borax pentahydrate (Na
2B
4O
7·5H
2O) oder Borax decahydrate (Na
2B
4O
7·10H
2O) verwendet werden. Das pulverförmige Beschichtungsmaterial wird in der Beschichtungsmaschine
11 entweder gemeinsam mit einem Trägerstoff, z.B. Wasser oder Luft, auf die Breitseiten
ausgesprüht oder eingebürstet.
[0029] Durch die hohe Oberflächentemperatur haftet das Beschichtungsmaterial an den Breitseiten
an und sorgt dafür, dass die Diffusion von Sauerstoff in den Strang oder die Dünnbramme
behindert bzw. die Reaktivität der heißen Breitseiten verringert wird. Nach dem Beschichten
wird der unentzunderte Strang 30 in der Vorwalzstraße 6 vorgewalzt. Im Anschluss daran
wird das Vorband durch den Induktionsofen 7 auf Walztemperatur erhitzt. Je nach Qualitätsanforderungen
an das Fertigband wird das erhitzte Vorband durch den Entzunderer 5 entzundert oder
nicht. Da der Entzunderer 5 optional ist, wurde er strichliert dargestellt. Nach dem
Fertigwalzen in der Fertigwalzstraße 8 wird das Fertigband so wie im Stand der Technik
abgekühlt und aufgehaspelt.
[0030] Bei mittleren Anforderungen an die Oberflächenqualität des Fertigbands hat sich herausgestellt,
dass auf das Entzundern vor dem Fertigwalzen oftmals verzichtet werden kann, insbesondere
dann, wenn das Fertigband nach dem Aufhaspeln gebeizt wird. Besonders in diesem Fall
aber auch im Fall des einmaligen Entzundern vor dem Fertigwalzen wird die Energieeffizienz
des Gieß-Walz-Prozesses signifikant erhöht.
[0031] In Fig 3 ist eine zweite erfindungsgemäße Gieß-Walz-Verbundanlage gezeigt. Im Unterschied
zu Fig 2 wird der Strang 30 oder die Dünnbramme 16 nach dem Beschichten in einem Tunnelofen
4 erwärmt. Durch das Erwärmen wird die Temperatur des Strangs 30 oder der Dünnbramme
16 erhöht, das Temperaturprofil vergleichmäßigt und ein Temperaturabfall kompensiert.
Trotz der Beschichtung bildet sich insbesondere im Tunnelofen 4 eine Zunderschicht
aus. Auf dem beschichteten Strang bzw. der beschichteten Dünnbramme bildet sich ein
äußerst duktiler Primärzunder mit den Phasenanteilen 4 - 6% FeO, 30 - 40% Fe
3O
4 und 55 - 65% Fe
2O
3 aus, wodurch das Einwalzen des Primärzunders in der Vor- 6 und der Fertigwalzstraße
8 verhindert wird. Das Zwischenerwärmen, Abkühlen und Aufhaspeln erfolgt analog zu
Fig 2.
[0032] Die Fig 6 zeigt schließlich eine sehr vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Gieß-Walz-Verbundanlage, wobei das Walzen nicht nur völlig ohne Entzundern stattfindet
sondern auch auf die Aufteilung der Walzgerüste zwischen Vor- und Fertigwalzstraße
verzichtet werden kann. Im Gegensatz zu Fig 3 läuft der beschichtete, vorzugsweise
endlose, Strang 30 nach dem Vorwärmen im Tunnelofen 4 unentzundert in die siebengerüstige
Walzstraße 8a ein und wird dort zu einem Fertigband fertiggewalzt. Das Abkühlen und
Aufhaspeln erfolgt analog zu Fig 2. Diese Betriebsart ist im Endlosbetrieb dann sehr
vorteilhaft, wenn die Stranggießmaschine 1 mit hohen Gießgeschwindigkeiten v
C, z.B. v
C > 6 m/min, betrieben werden kann. Im Batch oder semiendless Betrieb wird der Strang
30 durch die Schere 3 in Dünnbrammen 16 geschnitten und anschließend ohne Zwischenerwärmung
oder Entzundern fertiggewalzt. Vorzugsweise werden die Dünnbrammen 16 auf dem Rollgang
zwischen der Schere 3 und der Walzstraße 8a beschleunigt, sodass die Zeit, denen die
Dünnbramme dem Luftsauerstoff ausgesetzt ist, reduziert wird. Durch das Beschichten
des Strangs mit einem Beschichtungsmaterial wird die Diffusion von Sauerstoff in den
Strang bzw. die Dünnbramme behindert oder die Reaktivität der heißen Breitseiten reduziert.
Durch die beschriebenen Maßnahmen wird nicht nur die Energieeffizienz des Gieß-Walz-Verfahrens
verbessert sondern auch die Komplexität der Gieß-Walz-Verbundanlage drastisch reduziert.
Beide Maßnahmen lassen eine kostengünstige Herstellung von hochqualitativem Fertigband
zu.
[0033] Die Fig 4 zeigt einen Querschnitt durch eine Beschichtungsmaschine 11 zum Aufspritzen
eines Beschichtungsmaterials mit einem flüssigen Trägerstoff. Hierzu saugt eine Pumpe
14 aus einem Tank 19 ein Trägermaterial, hier Wasser, an. Um Beschädigungen der Pumpe
14 zu verhindern, wird das Wasser vor dem Pumpen gefiltert. Das Beschichtungsmaterial
12, hier pulverförmiges Borax (ebenso möglich wäre eine Emulsion aus Wasser und Borax),
wird durch einen Venturi-Mischer 13 aus dem Behälter 12 angesaugt und mit dem Druckwasser
vermischt und anschließend durch Sprühdüsen 17 auf die Breitseiten des Dünnbrammenstrangs
30 bzw. der Dünnbramme 16 aufgespritzt. Die überflüssige Emulsion aus Wasser und Borax
wird an der tiefsten Stelle der Beschichtungsmaschine 11 über eine Rücklaufleitung
18 wieder dem Tank 19 zugeführt.
[0034] Im Gegensatz zu Fig 4 zeigt die Fig 5 einen Querschnitt durch eine Beschichtungsmaschine
11 zum Aufsprühen eines Beschichtungsmaterials mit einem gasförmigen Trägerstoff.
[0035] Hierzu saugt ein Kompressor 20 Luft an. Das Beschichtungsmaterial 12, hier wiederum
pulverförmiges Borax, wird durch einen Venturi-Mischer 13 aus dem Behälter 12 angesaugt,
mit der Druckluft vermischt und anschließend durch Sprühdüsen 17 auf die Breitseiten
des Dünnbrammenstrangs bzw. der Dünnbramme 16 aufgesprüht. Um Boraxdämpfe zu verhindern,
wird der Innenraum der Beschichtungsmaschine 11 durch den Ventilator 21 unter einem
Unterdruck gehalten, sodass es zu keinem Kontakt zwischen dem Bedienpersonal an der
Gieß-Walz-Verbundanlage und dem Borax kommen kann.
[0036] Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den durch die Ansprüche definierten Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Stranggießmaschine
- 2
- Kokille
- 3
- Schere
- 4
- Tunnelofen
- 5
- Entzunderer
- 6
- Vorwalzstraße
- 7
- Induktionsofen
- 8
- Fertigwalzstraße
- 8a
- Walzstraße
- 9
- Kühlstrecke
- 10
- Haspelanlage
- 11
- Beschichtungsmaschine
- 12
- Behälter für Beschichtungsmaterial
- 13
- Venturi-Mischer
- 14
- Pumpe
- 15
- Filter
- 16
- Bramme oder Dünnbramme
- 17
- Sprühdüsen
- 18
- Rücklaufleitung
- 19
- Tank
- 20
- Kompressor
- 21
- Ventilator
- 30
- Strang
1. Verfahren zum Betrieb einer Gieß-Walz-Verbundanlage,
wobei in einer Stranggießmaschine (1) Stahlschmelze zu einem endlosen Strang (30)
mit Brammen-Querschnitt, vorzugsweise Dünnbrammen-Querschnitt, vergossen,
der Strang (30) in einer Vorwalzstraße (6) zu einem Vorstreifen vorgewalzt,
der Vorstreifen in einer Fertigwalzstraße (8) zu einem Fertigstreifen fertiggewalzt,
und
der Fertigstreifen nach dem Abkühlen als Platte oder Haspel ausgefördert wird, wobei
die beiden Breitseiten des Strangs (30) entweder in der Stranggießmaschine oder nach
dem Verlassen der Stranggießmaschine (1) mit einem Beschichtungsmaterial beschichtet
werden, dadurch gekennzeichnet, dass:
der Strang bei der Beschichtung eine Oberflächentemperatur TSurf von 1150 °C > TSurf > 900 °C aufweist und das Beschichtungsmaterial die Diffusion von Sauerstoff (O2) in den Strang behindert oder die Reaktivität der heißen Breitseiten verringert,
und der beschichtete Strang (30) unentzundert in die Vorwalzstraße (6) eintritt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichtungsmaterial fest oder flüssig ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichtungsmaterial und durch einen flüssigen oder gasförmigen Trägerstoff,
insbesondere Wasser oder Luft, auf die Breitseiten aufgesprüht wird, oder das Beschichtungsmaterial
aufgewalzt oder eingebürstet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichtungsmaterial ein Borat, insbesondere ein Salz der Borsäure, besonders
bevorzugt ein Natrium Salz der Borsäure, ganz besonders bevorzugt Borax mit oder ohne
Kristallwasser, wie Anhydrous borax (Na2B4O7), Borax pentahydrate (Na2B4O7·5H2O) oder
Borax decahydrate (Na2B4O7·10H2O), ist bzw. das Beschichtungsmaterial zumindest eine diese Verbindungen beinhaltet.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der beschichtete Strang (30) vor dem Eintritt in die Vorwalzstraße (6) in einem Tunnelofen
(4) erwärmt wird, wodurch die Temperatur des Strangs (30) entweder über der Dicke
homogenisiert und/oder ein Temperaturabfall kompensiert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Tunnelofen (4) eine oxidierende Atmosphäre aufweist.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Tunnelofen (4) eine reduzierende Atmosphäre aufweist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Strang (30), der Vorstreifen und der Fertigstreifen ungeschnitten die Stranggießmaschine
(1), die Vorwalzstraße (6) und die Fertigwalzstraße (8) durchläuft.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vorhandener Zunder beim Eintritt des Strangs (30) in die Vorwalzstraße (6) eine hohe
Duktilität aufweist, sodass der Zunder in der Vorwalzstraße (6) nicht eingewalzt wird,
wobei sich der Zunder aus den Phasenanteilen 4 - 6% FeO, 30 - 40% Fe3O4 und 55 - 65% Fe2O3 zusammensetzt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Breitseiten des Vorstreifens vor, vorzugsweise unmittelbar vor, dem Eintritt
in die Fertigstraße entzundert werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass vorhandener Zunder beim Eintritt des Vorstreifens in die Fertigwalzstraße (8) eine
hohe Duktilität aufweist, sodass der Zunder in der Fertigwalzstraße (8) nicht eingewalzt
wird, wobei sich der Zunder aus den Phasenanteilen 4 - 6% FeO, 30 - 40% Fe3O4 und 55 - 65% Fe2O3 zusammensetzt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorstreifen unentzundert in die Fertigstraße (8) eintritt und der Fertigstreifen
nach dem Verlassen der Gieß-Walz-Verbundanlage gebeizt wird.
13. Gieß-Walz-Verbundanlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, aufweisend
- eine Stranggießmaschine (1) zum Vergießen von Stahlschmelze zu einem endlosen Strang
(30) mit Brammen-Querschnitt, vorzugsweise Dünnbrammen-Querschnitt;
- eine Vorwalzstraße (6) zum Vorwalzen des Strangs (30) zu einem Vorstreifen;
- eine Fertigwalzstraße (8) zum Fertigwalzen des Vorstreifens zu einem Fertigstreifen;
- eine Kühlstrecke (9) zum Abkühlen des Fertigstreifens; und
- eine Ausfördereinrichtung (10) zum Ausfördern des abgekühlten Fertigstreifens als
Platte oder Haspel;
dadurch gekennzeichnet, dass in der Strangführung der Stranggießmaschine (1) oder nach der Stranggießmaschine
(1) und vor der Vorwalzstraße (6) eine Beschichtungsmaschine (11) zum Beschichten
der beiden Breitseiten des Strangs (30) mit einem Beschichtungsmaterial angeordnet
ist, und dass der beschichtete Strang (30) unentzundert in die Vorwalzstraße (6) eintritt.
14. Gieß-Walz-Verbundanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsmaschine (11) einen Mischer (13) zum innigen Vermischen des festen
oder flüssigen Beschichtungsmaterials mit einem flüssigen oder gasförmigen Trägerstoff
aufweist, und das Beschichtungsmaterial durch Sprühdüsen (17) auf die Breitseiten
des Strangs (30) aufgesprüht wird.
15. Gieß-Walz-Verbundanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsmaschine eine Walze zum Aufwalzen des Beschichtungsmaterials oder
Bürsten zum Einbürsten des Beschichtungsmaterials auf die Breitseiten des Strangs
aufweist.
16. Gieß-Walz-Verbundanlage nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichten unter einem Unterdruck erfolgt, wobei das nicht an den Breitseiten
haftende Beschichtungsmaterial durch eine Absaugeinrichtung (21) abgesaugt wird.
1. Method for operating a combined casting and rolling installation,
wherein molten steel is cast in a continuous casting machine (1) to form an endless
strand (30) with a slab cross section, preferably a thin slab cross section,
the strand (30) is rough-rolled in a rough rolling train (6) to form a roughed strip,
the roughed strip is finish-rolled in a finishing rolling train (8) to form a finished
strip, and
the finished strip is discharged in the form of a plate or coil after being cooled
down, wherein the two broad sides of the strand (30) are coated with a coating material
either in the continuous casting machine or after leaving the continuous casting machine
(1), characterized in that:
during the coating, the strand has a surface temperature TSurf of 1150°C > TSurf > 900°C and the coating material impedes the diffusion of oxygen (O2) into the strand or reduces the reactivity of the hot broad sides, and the coated
strand (30) enters the rough rolling train (6) without being descaled.
2. Method according to Claim 1, characterized in that the coating material is solid or liquid.
3. Method according to Claim 2, characterized in that the coating material is sprayed onto the broad sides by way of a liquid or gaseous
carrier substance, in particular water or air, or the coating material is rolled on
or brushed in.
4. Method according to Claim 3, characterized in that the coating material is a borate, in particular a salt of boric acid, particularly
preferably a sodium salt of boric acid, very particularly preferably borax with or
without water of crystallization, such as anhydrous borax (Na2B4O7), borax pentahydrate (Na2B4O7·5H2O) or borax decahydrate (Na2B4O7·10H2O), or the coating material contains at least one of these compounds.
5. Method according to one of the preceding claims, characterized in that the coated strand (30) is heated in a tunnel furnace (4) before it enters the rough
rolling train (6), as a result of which either the temperature of the strand (30)
is homogenized over the thickness and/or a temperature drop is compensated.
6. Method according to Claim 5, characterized in that the tunnel furnace (4) has an oxidizing atmosphere.
7. Method according to Claim 5, characterized in that the tunnel furnace (4) has a reducing atmosphere.
8. Method according to one of the preceding claims, characterized in that the strand (30), the roughed strip and the finished strip pass through the continuous
casting machine (1), the rough rolling train (6) and the finishing rolling train (8)
in an uncut state.
9. Method according to one of the preceding claims, characterized in that scale that is present when the strand (30) enters the rough rolling train (6) has
high ductility, with the result that the scale is not rolled in in the rough rolling
train (6), wherein the scale is composed of the phase proportions 4-6% FeO, 30-40%
Fe3O4 and 55-65% Fe2O3.
10. Method according to one of the preceding claims, characterized in that the broad sides of the roughed strip are descaled before, preferably directly before,
it enters the finishing train.
11. Method according to one of Claims 1 to 9, characterized in that scale that is present when the roughed strip enters the finishing rolling train (8)
has high ductility, with the result that the scale is not rolled in in the finishing
rolling train (8), wherein the scale is composed of the phase proportions 4-6% FeO,
30-40% Fe3O4 and 55-65% Fe2O3.
12. Method according to Claim 11, characterized in that the roughed strip enters the finishing train (8) without being descaled and the finished
strip is pickled after leaving the combined casting and rolling installation.
13. Combined casting and rolling installation for carrying out the method according to
one of the preceding claims, having
- a continuous casting machine (1) for casting molten steel to form an endless strand
(30) with a slab cross section, preferably a thin slab cross section;
- a rough rolling train (6) for rough-rolling the strand (30) to form a roughed strip;
- a finishing rolling train (8) for finish-rolling the roughed strip to form a finished
strip;
- a cooling section (9) for cooling down the finished strip; and
- a discharging device (10) for discharging the cooleddown finished strip in the form
of a plate or coil;
characterized in that a coating machine (11) for coating the two broad sides of the strand (30) with a
coating material is arranged in the strand guide of the continuous casting machine
(1) or downstream of the continuous casting machine (1) and upstream of the rough
rolling train (6), and
in that the coated strand (30) enters the rough rolling train (6) without being descaled.
14. Combined casting and rolling installation according to Claim 13, characterized in that the coating machine (11) has a mixer (13) for intimately mixing the solid or liquid
coating material with a liquid or gaseous carrier substance, and the coating material
is sprayed onto the broad sides of the strand (30) by spray nozzles (17).
15. Combined casting and rolling installation according to Claim 13, characterized in that the coating machine has a roller for rolling the coating material onto the broad
sides of the strand or brushes for brushing the coating material into the broad sides
of the strand.
16. Combined casting and rolling installation according to Claim 14 or 15, characterized in that the coating is effected under negative pressure, wherein the coating material that
does not adhere to the broad sides is extracted by suction by a suction extracting
device (21).
1. Procédé d'exploitation d'une installation composite de coulée et de laminage,
dans lequel, dans une machine de coulée continue (1), un acier fondu est coulé en
un boudin sans fin (30) ayant une section transversale de brame, de préférence une
section transversale de brame mince,
le boudin (30) est soumis à un laminage préliminaire dans une chaîne de laminage préliminaire
(6) en une bande préliminaire,
la bande préliminaire est soumise à un laminage de finition dans une chaîne de laminage
de finition (8) en une bande finie, et
après refroidissement, la bande finie est extraite sous forme de plaque ou de dévidoir,
les deux côtés larges du boudin (30) étant revêtus avec un matériau de revêtement
soit dans la machine de coulée continue, soit après avoir quitté la machine de coulée
continue (1), caractérisé en ce que :
le boudin présente une température de surface TSurf de 1 150 °C > TSurf > 900 °C lors du revêtement et le matériau de revêtement empêche la diffusion d'oxygène
(O2) dans le boudin ou réduit la réactivité des côtés larges chauds, et le boudin revêtu
(30) entre dans la chaîne de laminage préliminaire (6) sans être décalaminé.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le matériau de revêtement est solide ou liquide.
3. Procédé selon la revendication 2, caractérisé en ce que le matériau de revêtement est pulvérisé sur les côtés larges et par un agent porteur
liquide ou gazeux, en particulier de l'eau ou de l'air, ou le matériau de revêtement
est laminé ou appliqué à la brosse.
4. Procédé selon la revendication 3, caractérisé en ce que le matériau de revêtement est un borate, en particulier un sel de l'acide borique,
de manière particulièrement préférée un sel de sodium de l'acide borique, de manière
tout particulièrement préférée le borax avec ou sans eau de cristallisation, tel que
le borax anhydre (Na2B4O7), le borax pentahydraté (Na2B4O7·5H2O) ou le borax décahydraté (Na2B4O7·10H2O), ou le matériau de revêtement contient au moins un de ces composés.
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le boudin revêtu (30) est chauffée dans un four tunnel (4) avant d'entrer dans la
chaîne de laminage préliminaire (6), ce qui permet d'homogénéiser la température du
boudin (30) sur l'épaisseur et/ou de compenser une chute de température.
6. Procédé selon la revendication 5, caractérisé en ce que le four tunnel (4) présente une atmosphère oxydante.
7. Procédé selon la revendication 5, caractérisé en ce que le four tunnel (4) présente une atmosphère réductrice.
8. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le boudin (30), la bande préliminaire et la bande finie passent sans être coupées
dans la machine de coulée continue (1), la chaîne de laminage préliminaire (6) et
la chaîne de laminage de finition (8).
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la calamine présente à l'entrée du boudin (30) dans la chaîne de laminage préliminaire
(6) présente une ductilité élevée, de telle sorte que la calamine n'est pas laminée
dans la chaîne de laminage préliminaire (6), la calamine se composant des proportions
de phase 4 à 6 % de FeO, 30 à 40 % de Fe3O4 et 55 à 65 % de Fe2O3.
10. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que les côtés larges de la bande préliminaire sont décalaminés avant, de préférence immédiatement
avant, l'entrée dans la chaîne de finition.
11. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que la calamine présente à l'entrée de la bande préliminaire dans la chaîne de laminage
de finition (8) présente une ductilité élevée, de telle sorte que la calamine n'est
pas laminée dans la chaîne de laminage de finition (8), la calamine se composant des
proportions de phase 4 à 6 % de FeO, 30 à 40 % de Fe3O4 et 55 à 65 % de Fe2O3.
12. Procédé selon la revendication 11, caractérisé en ce que la bande préliminaire entre dans la chaîne de finition (8) sans être décalaminée
et la bande finie est décapée après avoir quitté l'installation composite de coulée
et de laminage.
13. Installation composite de coulée et de laminage pour réaliser le procédé selon l'une
quelconque des revendications précédentes, comprenant
- une machine de coulée continue (1) pour la coulée d'acier fondu en un boudin sans
fin (30) ayant une section transversale de brame, de préférence une section transversale
de brame mince ;
- une chaîne de laminage préliminaire (6) pour soumettre le boudin (30) à un laminage
préliminaire en une bande préliminaire ;
- une chaîne de laminage de finition (8) pour soumettre la bande préliminaire à un
laminage de finition en une bande finie ;
- une section de refroidissement (9) pour refroidir la bande finie ; et
- un dispositif d'extraction (10) pour extraire la bande finie refroidie sous forme
de plaque ou de dévidoir ;
caractérisée en ce qu'une machine de revêtement (11) est agencée dans le guide de boudin de la machine de
coulée continue (1) ou après la machine de coulée continue (1) et avant la chaîne
de laminage préliminaire (6) pour revêtir les deux côtés larges du boudin (30) avec
un matériau de revêtement, et
en ce que le boudin revêtu (30) entre dans la chaîne de laminage préliminaire (6) sans être
décalaminé.
14. Installation composite de coulée et de laminage selon la revendication 13, caractérisée en ce que la machine de revêtement (11) présente un mélangeur (13) pour mélanger intimement
le matériau de revêtement solide ou liquide avec un agent porteur liquide ou gazeux,
et le matériau de revêtement est pulvérisé sur les côtés larges du boudin (30) par
des buses de pulvérisation (17).
15. Installation composite de coulée et de laminage selon la revendication 13, caractérisée en ce que la machine de revêtement comprend un rouleau pour laminer le matériau de revêtement
ou des brosses pour appliquer à la brosse le matériau de revêtement sur les côtés
larges du boudin.
16. Installation composite de coulée et de laminage selon la revendication 14 ou 15, caractérisée en ce que le revêtement est effectué sous une dépression, le matériau de revêtement n'adhérant
pas aux côtés larges étant aspiré par un dispositif d'aspiration (21).
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente
In der Beschreibung aufgeführte Nicht-Patentliteratur
- M. SARTOR et al.Materialverlust durch Zunder beim Wiedererwärmen mit Beschichtungen verringernstahl
und eisen, 2016, vol. 136, 2 [0007]