[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Refill-Verpackung für pastöse und
crèmige Produkte umfassend einen äusseren Behälter und einen inneren Beutel, ein System
umfassend eine Vielzahl von Refill-Verpackungen, ein Verfahren zum Befüllen und Entnehmen
eines pastösen oder cremigen Produkts aus der Refill-Verpackung, sowie die Verwendung
der Refill-Verpackung.
[0002] In der heutigen Zeit ist Nachhaltigkeit ein äusserst wichtiges Thema. Dazu gehören
Verpackungen für flüssige, pastöse und cremige Produkte, welche sowohl im Haushalt
wie auch in der Industrie, beispielsweise bei Kosmetikinstituten, Coiffeur- und Beauty-Salons,
aber auch in kleineren und grösseren Küchen Einsatz finden. Dabei wird schon heute
versucht, den Einsatz von Plastik möglichst zu reduzieren und umweltverträglich zu
gestalten. Beispielhaft sei Flüssigseife für Seifenspender genannt, welche in dünnen
Beuteln verkauft wird, und mit welchen leere Seifenspender aufgefüllt werden können.
Diese Anwendung erlaubt einen soliden, mehrmals verwendbaren und optisch ansprechenden
Seifenspender zu verwenden, und den Einsatz von Plastik deutlich zu reduzieren.
[0003] Diese Anwendung hat jedoch ihre Grenzen. So gibt es viele Anwendungen, beispielweise
für Gesichts- und Körperpflegeprodukte oder im Lebensmittelbereich, welche aus hygienischen
Gründen ein Umfüllen der Produkte nicht erlauben. Deshalb müssen diese Produkte in
Wegwerfverpackungen verkauft werden. Da diese jedoch eine genügend hohe Stabilität
aufweisen müssen, um selbständig auf einem horizontalen Untergrund stehen zu können,
muss deren Verpackung eine entsprechend hohe Stabilität aufweisen, was in aller Regel
mit einer - im Vergleich zu einem Nachfüllbeutel - grösseren Menge an Plastik einher
geht.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Verpackungssystem für pastöse und cremige
Konsumgüter bereit zu stellen, mit welchem die Plastikmenge deutlich reduziert werden
kann. Dabei soll das Verpackungssystem insbesondere auch für solche Produkte eignen,
welche beispielsweise aus hygienischen Gründen nicht von einem Behälter in einen anderen
Behälter umgefüllt werden dürfen. Zudem soll es möglich sein, dass das Verpackungssystem
auch aus hochwertigen Materialien gefertigt werden kann. Werden einzelne Verpackungseinheiten
verwendet, soll es idealerweise möglich sein, dass diese miteinander kombiniert werden
können, um den einzelnen Einheiten eine zusätzliche Stabilität zu geben und Platz
zu sparen.
[0005] Die komplexe Aufgabe konnte überraschenderweise gelöst werden mit einer Refill-Verpackung
(1) für pastöse und/oder cremige Produkte, wobei die Produkte von Hand aus der Refill-Verpackung
(1) entnommen werden können, umfassend einen äusseren Behälter (2) und einen inneren
Beutel (3) mit Beutelöffnung (3.1) und gegebenenfalls einem Beutelverschluss (3.2),
sowie einem Verschluss (4), welcher den Beutelverschluss (3.2) ersetzen kann, wobei
der innere Beutel (3) ein pastöses oder cremiges Produkt (5) enthalten und der äussere
Behälter (2) den inneren Beutel (3) aufnehmen kann, dadurch gekennzeichnet, dass der
äussere Behälter (2)
- aus mindestens zwei Teilen (2a, 2b) besteht, wobei die Teile (2a, 2b), und somit der
Behälter (2), reversibel verschliessbar ist, wobei die mindestens zwei Teile (2a,
2b) des Behälters (2) gegebenenfalls miteinander verbunden sind und der äussere Behälter
(2) somit auf- und zuklappbar ist,
- aus einem oder mehreren Materialien hergestellt ist, welche ein Biegemodul Ef nach DIN EN ISO 178 von 50 bis 5'000 MPa, insbesondere von 100 bis 3'000 MPa, und
eine Wanddicke von 0.2 bis 4 mm, insbesondere von 0.5 bis 3 mm, gemessen nach DIN
862/ Form A1 mit einem Mikrometer aufweisen, und
- mindestens ein magnetisches (6) und gegebenenfalls mindestens ein magnetisierbares
(7) Element aufweist.
[0006] Beansprucht wird auch ein System (9) umfassend eine Vielzahl von erfindungsgemässen
Refill-Verpackungen (1), wobei die Refill-Verpackungen (1) mindestens ein magnetisches
Element (6) und gegebenenfalls mindestens ein magnetisierbares Element (7) aufweisen,
sowie eine magnetische oder magnetisierbare Haltevorrichtung (8) zur magnetischen
Befestigung der Refill-Verpackungen (1), wobei die magnetische oder magnetisierbare
Haltevorrichtung (8) bevorzugt
- Ein flächige Haltevorrichtung (8) ist, die bevorzugt vertikal und gegebenenfalls an
einer Wand angeordnet ist, oder
- Eine freistehende Haltvorrichtung (8) ist, die bevorzugt drehbar und/oder tragbar
ist.
[0007] Zudem wird auch ein Verfahren zum Befüllen und Entnehmen eines pastösen und/oder
cremigen Produkts (5) aus der erfindungsgemässen Refill-Verpackung (1) beansprucht,
wobei
- Die mindestens zwei Teile (2a, 2b) des äusseren Behälters (2) geöffnet werden,
- Der mit dem Beutelverschluss (3.2) verschlossene und dem pastösen oder cremigen Produkt
(5) gefüllte innere Beutel (3) so in einen Teil (2a) oder zwischen die Teile (2a,
2b) gelegt wird, dass der Beutel (3) innerhalb und die Beutelöffnung (3.1) mit dem
Beutelverschluss (3.2) ausserhalb des geöffneten Behälters (2) zu liegen kommt,
- Die Teile (2a, 2b) verschlossen werden, wodurch der innere Beutel (3) durch den Behälter
(2) umgeben wird und die Beutelöffnung (3.1) mit dem Beutelverschluss (3.2) ausserhalb
des Behälters (2) liegt, und somit die Refill-Verpackung (1) mit dem Produkt (5) befüllt
ist,
- Gegebenenfalls der Beutelverschluss (3.2) vom Beutel (3) entfernt wird und durch den
Verschluss (4) ersetzt wird,
- Der Verschluss (4) geöffnet oder von der Beutelöffnung (3.1) entfernt wird, und
- einander gegenüberliegende Flächen des Behälters (2) in der Mitte zusammengedrückt
werden, um das Produkt (5) aus dem Beutel (3) durch die Beutelöffnung (3.1) und gegebenenfalls
den geöffneten Verschluss (4) herauszudrücken, wodurch das Produkt (5) von der Refill-Verpackung
(1) entnommen wird.
[0008] Beansprucht wird auch die Verwendung der erfindungsgemässen Refill-Verpackung (1)
und des erfindungsgemässen Systems (9) für flüssige, pastöse oder cremige Produkte
(5) in Form von Kosmetika, Lebensmittel, pharmazeutische Produkte, Reinigungs- Pflege-
und/oder Waschmittel für Körper, Haushalt, Gesundheitswesen und Industrie.
[0009] Die erfindungsgemässe Refill-Verpackung (1), das erfindungsgemässe System (9), das
erfindungsgemässe Verfahren sowie die erfindungsgemässe Verwendung weisen überraschenderweise
eine Vielzahl von Vorteilen auf, wodurch Produkte mit hohen Hygiene-Anforderungen
und ohne Umfüllen der zu verwendenden Produkte mittels der nachhaltigen Refill-Verpackung
(1) verwendet werden können.
[0010] Der äussere Behälter (2) der Refill-Verpackung (1) kann aus stabilem, dauerhaftem
Material wie beispielsweise Plastik, d.h. Kunststoff, hergestellt und vielfach verwendet
werden. Da der äussere Behälter (2) nicht mit dem Produkt selbst in Berührung kommt,
muss der Behälter (2) nicht die hohen Anforderungen in Bezug auf die Hygiene und/oder
Kontakt zu Lebensmitteln erfüllen wie der innere Beutel (3). Zudem kann der gleiche
äussere Behälter (2) über eine längere Zeit, beispielsweise Jahre, verwendet werden,
während der im äusseren Behälter (2) aufgenommene Beutel (3) geleert und anschliessend
beliebig oft durch einen neuen Beutel (3) ersetzt werden kann. Der innere Beutel (3)
wiederum kann aus einer sehr dünnen Wandstärke bestehen. Dies reduziert den Materialbedarf
und erhöht die Flexibilität des Beutels (3), wodurch die Entnahme - beispielsweise
mittels Herausdrücken - des pastösen resp. cremigen Produkts erleichtert wird. Auch
wird die Nachhaltigkeit mit der Funktionalität des inneren Behälters (3), und dadurch
auch der Refill-Verpackung (1), kombiniert.
[0011] Somit ist die Refill-Verpackung (1), das Verfahren und die Verwendung äusserst nachhaltig
und die Menge an Verpackungsmaterial - beispielsweise die Plastikmenge - kann stark
reduziert werden. Somit ist die Refill-Verpackung (1) äusserst schonend für die Umwelt
und reduziert den Materialbedarf. Das pastöse oder cremige Produkt (5) im Behälter
(3) muss nicht von einer Verpackung in eine andere Verpackung umgefüllt werden, wodurch
keine Kompromisse bei den Hygieneanforderungen gemacht werden müssen. Zudem kann der
äussere Behälter (2) auch aus hochwertigen Materialen hergestellt werden, was zusätzlich
die Langlebigkeit des Behälters (2) erhöht.
[0012] Das erfindungsgemässe System (9) erlaubt die einfache, reversible Kombination einzelner
Refill-Verpackungen (1), wobei diese auf einfache Art und Weise auch mit dem Verschluss
(4) nach unten angeordnet werden können. Dadurch können bei geeignetem Beutel (3)
auch höherviskose Produkte (5) während der Lagerung in Richtung Verschluss (4) fliessen,
was eine noch einfachere Produktentnahme erlaubt. Die Anordnung der Refill-Verpackungen
(1) mittels System (1) verhindert auch, dass einzelne Refill-Verpackungen (1) bei
unsachgemässer Berührung umfallen. Zudem erhöht das System (9) die Ordnung bei einer
Vielzahl an Refill-Verpackungen (1), erlaubt einen schnellen Zugriff und spart Platz.
[0013] Die
WO-A-2008/024097 offenbart eine persönliche Dosierhilfe umfassend einen zusammenlegbaren Behälter
mit flexiblen Wänden, die ein Innenvolumen definieren, welches ein Fluid zur Abgabe
enthält, sowie einen Pumpmechanismus, welcher vom Benutzer durch Manipulation durch
die flexiblen Wände hindurch betätigt wird und eine Abgabedüse enthält, die sich ausserhalb
des zusammenlegbaren Behälters erstreckt, so dass durch Betätigung des Pumpmechanismus
mindestens ein Teil des Fluids aus dem Innenvolumen durch die Abgabedüse abgegeben
wird. Die Dosierhilfe ist geeignet für niederviskose Flüssigkeiten, welche allein
aufgrund Ihrer Schwerkraft mittels Pumpmechanismus aus dem Behälter gefördert werden,
nicht aber für pastöse und cremige Produkte. Auch ist der Pumpmechanismus zwingend.
Zudem wird ein magnetisches Element nicht erwähnt.
[0014] Die
DE-A-10 2010 011 208 beschreibt einen Verpackungsbehälter für ausgiessbare Flüssigkeiten, Pulver und Granulate,
welcher einen inneren flexiblen Beutel mit einer Auslassöffnung, ein Auslassteil und
einen äusseren Mantel umfasst, wobei der innere flexible Beutel fest mit dem Auslassteil
verbunden ist. Der äussere Mantel umschliesst den inneren flexiblen Beutel und der
innere flexible Beutel ist über das in eine Aussparung eingesetzte Auslassteil mit
dem äusseren Mantel trennbar verbunden, wobei der äussere Mantel aus mindestens zwei
aufklappbaren Hartschalen besteht, die über mindestens eine Gelenkverbindung aufklappbar
miteinander verbunden sind und über mindestens einen lösbaren Verschlussmechanismus
verfügen. In einer Ausführungsform erfolgt zudem die Anbindung zwischen Tragebügel
und Verpackungsbehälter über Magnetkräfte, wobei im Befestigungsbereich des Tragebügels
ein Permanentmagnet eingelassen ist, während sich im äusseren Mantel des Verpackungsbehälters
eine magnetisierbare Substanz befindet. Da der äussere Mantel aus zwei Hartschalen
besteht, kann dieser nicht mit der Hand reversibel zusammen gedrückt werden, zumal
der Inhalt des Behälters gute Fliesseigenschaften aufweisen, wodurch die Flüssigkeiten,
Pulver und Granulate selbst ausgiessbar sind. Somit ist der Verpackungsbehälter nicht
geeignet für pastöse und cremige Produkte.
Die Refill-Verpackung (1)
[0015] Unter dem Begriff Refill-Verpackung wird eine Verpackung verstanden, welche vielfach
neu befüllt werden kann. Sie umfasst einen äusseren Behälter (2), welcher dauerhaft,
vielfach und über längere Zeit, beispielsweise Jahre, verwendet werden kann. Der Behälter
(2) kann immer wieder von Neuem einen neuen, gefüllten inneren Beutel (3) aufnehmen.
Nach dem Entleeren des inneren Beutels (3) kann erneut ein voller Beutel (3) in den
Behälter (2) eingesetzt werden und der leere Beutel (3) wird entsorgt.
[0016] Die Refill-Verpackung (1) ist besonders geeignet für pastöse und cremige Produkte
(5). Unter den Begriff pastöse und cremige Produkte fallen erfindungsgemäss auch gelförmige
Produkte, d.h. Gele, sowie Produkte, die in Form einer Emulsion vorliegen und eine
vergleichbare Viskosität wie pastöse und cremige Produkte aufweisen. Dabei können
die Produkte von Hand aus der Refill-Verpackung (1) entnommen werden können. Die Entnahme
der Produkte erfolgt insbesondere mittels Zusammendrücken der Refill-Verpackung (1)
von Hand. Die Refill-Verpackung (1) umfasst einen äusseren Behälter (2) und einen
inneren Beutel (3) mit Beutelöffnung (3.1) sowie einen Verschluss (4). Die Beutelöffnung
(3.1) kann in Form eines - beispielsweise zylinderförmigen - Spout vorliegen und bei
der Entnahme des Produkts (5) als Dosierteil verwendet werden. Neben pastösen und
cremigen Produkten (5) kann die Refill-Verpackung (1) auch flüssige Produkte aufnehmen,
d.h. der innere Beutel (3) kann mit einer Flüssigkeit gefüllt sein.
[0017] Die Refill-Verpackung (1) ist im Beutelvolumen nicht beschränkt, solange sie von
Hand bewegt werden kann. So kann der Beutel (3) ein kleines Volumen von beispielsweise
10 bis 250 ml, beispielsweise 15, 30, 50, 100 oder 250 ml, ein mittleres Volumen von
beispielsweise mehr als 250 ml bis 1 l, beispielsweise 300, 500 ml oder 1 l, oder
ein grosses Volumen von beispielsweise mehr als 1 l bis 5 l, beispielsweise 1.5, 2.5
oder 5 l, umfassen.
[0018] Der innere Beutel (3) ist vorteilhafterweise eine hoch flexibler und dünner Beutel,
welcher sich äusserst beweglich ist. So beträgt die Wanddicke des inneren Beutels
(3) bevorzugt lediglich etwa 0.1 bis 2 mm, insbesondere von 0.2 bis 1 mm, gemessen
mit einem Mikrometer nach DIN 862/ Form A1.
[0019] Der innere Beutel (3) enthält ein pastöses oder cremige Produkt (5), welches durch
die Beutelöffnung (3.1.) aus dem Beutel (3) gedrückt, d.h. gepresst, werden kann.
Der Beutel (3) wird vom Hersteller mit einem Beutelverschluss (3.2) verschlossen.
Typischerweise wird der Beutelverschluss (3.2) bevor, während oder nachdem der Beutel
(3) in den äusseren Behälter (2) gelegt wird, entfernt und durch den Verschluss (4)
ersetzt. Anschliessend kann der Beutelverschluss (3.2) entsorgt werden. Es ist jedoch
auch möglich, dass der Beutelverschluss (3.2) als Verschluss (4) verwendet werden
kann und somit mit dem Verschluss (4) identisch ist. In diesem Fall ist der Beutelverschluss
(3.2) in der Regel passend zum äusseren Behälter (2) ausgestaltet.
[0020] Der äussere Behälter (2) ist so ausgestaltet, dass er den inneren Beutel (3) aufnehmen
kann, wobei die Grösse und Form des inneren Beutels (3) auf den äusseren Beutel (2)
angepasst ist.
[0021] Der äussere Behälter (2) besteht aus mindestens zwei Teilen (2a, 2b), wobei die Teile
(2a, 2b), und somit der Behälter (2), reversibel verschliessbar sind. Die mindestens
zwei Teile (2a, 2b) des Behälters (2) können - insbesondere an einer Seite - miteinander
verbunden sein, wobei somit der äussere Behälter (2) auf- und zuklappbar ist.
[0022] Der äussere Behälter (2) ist aus einem oder mehreren Materialien hergestellt ist,
welche ein Biegemodul E
f nach DIN EN ISO 178, gemessen mittels Dreipunktversuch, von 50 bis 5'000 MPa, insbesondere
von 100 bis 3'000 MPa, und eine Wanddicke von 0.2 bis 4 mm, insbesondere von 0.5 bis
3 mm, gemessen nach DIN 862/ Form A1 mit einem Mikrometer aufweist. Werden bei der
Herstellung des äusseren Behälters (2) mehr als ein Material verwendet, kann jedes
Material ein anderes Beigemodul E
f und eine andere Wanddicke, d.h. Wandstärke, aufweisen. Dabei ist es oft hilfreich,
dass bei Materialien mit einem hohen Biegemodul E
f, beispielsweise von 1500 bis 5000 MPa, eine dünne Wanddicke, beispielsweise von 0.2
bis 2 mm, eingesetzt wird. Bei weicheren Materialien mit einem Biegemodul E
f von beispielsweise bis 1500 MPa wird bevorzugt eine grössere Wanddicke von beispielsweise
2 bis 4 mm verwendet. Der Fachmann kann die geeignete Auswahl treffen.
Tabelle 1: Biegemodul E
f in MPa ausgewählter Kunststoffe, welche zur Herstellung des äusseren Behälters (2)
geeignet sind (Quelle:
https://wiki.polymerservice-merseburg.de/index.php/ Biegemodul)
Material |
Biegemodul Ef (MPa) |
Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS) |
1'373 - 3'792 |
Polyamid 6 (PA 6) |
380 - 1'400 |
High-density Polyethylen (PE-HD) |
689 - 1'655 |
Low-density Polyethylen (PE-LD) |
69 - 621 |
Polyethylentherephthalat (PET) |
1'090 - 2'758 |
Polymethylmethacrylat (PMMA) |
1'200 - 3'654 |
Polypropylen (PP) |
1'500 - 2'462 |
Polystyrol (PS) |
1'724 - 3'447 |
Polyvinylchlorid (PVC) |
1'810 - 3'378 |
[0023] Der äussere Behälter (2) ist aufgrund des niedrigen Biegemoduls E
f und der dünnen Wanddicke reversibel zusammendrückbar, sodass sich die beiden einander
gegenüberliegenden Flächen berühren können, wenn der Behälter (2) keinen Beutel (3)
enthält und die Flächen in deren Mitte mit einer Kraft von beispielsweise 5 N, gemessen
bei 23 °C, 50% relativer Luftfeuchtigkeit und nach DIN EN ISO 3386-1 (2015-10), zusammengedrückt
werden. Dies erlaubt eine einfache Entnahme des Produkts (5) ohne grossen Kraftaufwand
und somit eine gute und benutzerfreundliche Anwendung.
[0024] Zudem weist der äussere Behälter (2) mindestens ein magnetisches (6) und gegebenenfalls
mindestens ein magnetisierbares (7) Element auf, um die Behälter (2), und somit die
Refill-Verpackungen (1) miteinander reversibel zu verbinden, oder an der magnetischen
oder magnetisierbaren Haltevorrichtung (8) reversibel anzuordnen. Magnetische, d.h.
ferromagnetische, Elemente (6) basieren auf magnetischem oder magnetisiertem Material
und umfassen Permanentmagnete. Magnetisierbare Elemente (7) umfassen beispielsweise
auf Eisen, Stahl und/oder Chromnickelstahl. Magnetische (6) und magnetisierbare (7)
Elemente sind dem Fachmann bekannt und er kann auch die geeignete Auswahl treffen.
[0025] Dadurch kann die Refill-Verpackung (1) auch in Form eines Baukastensystems ausgestaltet
sein, in welchem nicht nur der innere Beutel (3) problemlos vielfach ausgetauscht
werden kann, sondern auch bei Bedarf - z.B. bei zunehmender Verschmutzung - ein oder
mehrere Teile des Behälters (2), sofern er mehrteilig vorliegt, und/oder der Verschluss
(4).
[0026] Die mindestens zwei Teile (2a, 2b) des äusseren Behälters (2) der Refill-Verpackung
(1) können bevorzugt
- i) Reversibel ineinander gesteckt werden und sind somit ineinander schiebbar,
- ii) Sind auf einer Seite miteinander verbunden, insbesondere mittels Schnappverschluss,
Federverschluss, Federscharnier, Kipp-Klapp oder dünnem, flexiblem Kunststoff, und
dadurch gemeinsam den äusseren Behälter (2) bilden, welcher reversibel auf- und zuklappbar
ist, oder
- iii) ein- oder zweiteiliges, aufklappbares inneres Gerüst (2.1) umfasst, welches den
Beutel (3) aufnehmen und im Bereich der Beutelöffnung (3.1) umschliessen kann, sowie
eine flexible äussere Behälterschicht (2.2), welche reversibel über das zugeklappte
Gerüst (2.1) gezogen werden kann. Vorteilhafterweise sind die aufklappbaren Elemente
des Gerüsts (2.1) an einer Seite, beispielsweise seitlich oder im Bereich des Bodens,
d.h. gegenüber der Beutelöffnung (3.1), miteinander verbunden oder verbindbar, beispielsweise
mittels Scharnier.
[0027] Dabei können die Teile (2a, 2b) gegebenenfalls auch schwache Magnete umfassen und/oder
ineinander einklicken, um die sich öffnenden Teile (2a, 2b) reversibel miteinander
zu verschliessen, sodass der Behälter (2) eine stabile Hülle für den Beutel (3) bildet
und auch beim vielmaligen Zusammendrücken zur Entnahme des pastösen oder cremigen
und gegebenenfalls flüssigen Produkts (5) verbunden bleibt. Dadurch kann der Behälter
(2) auf einfache Art und Weise geöffnet werden, gegebenenfalls ein leerer Beutel (3)
entfernt, und nachfolgend ein neuer, voller Beutel (3) eingesetzt werden. Zudem bleibt
der Behälter (2) verschlossen, auch wenn das Produkt (5) aus dem Beutel (3) gedrückt
wird.
[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform basiert das innere Gerüst (2.1; beispielsweise
Teil 2a) auf magnetischen Elementen, beispielsweise magnetischem Draht. Die äussere
Behälterschicht (2.2; beispielsweise Teil 2b) ist bevorzugt in Form einer Tasche mit
einer Öffnung, aus welcher die Beutelöffnung (3.1) herausragt, wenn die Behälterschicht
(2.2) über das Gerüst (2.1) gezogen ist und in das Gerüst (2.1) einen Beutel (3) gelegt
ist. Die Behälterschicht (2.2) basiert vorteilhafterweise aus einer dünnen, dehnbaren
Kunststofffolie mit einer Schichtdicke von bis zu 3 mm, insbesondere bis zu 2 mm.
Eine bevorzugte Kunststofffolie ist eine Silikonfolie. Die Flexibilität der äusseren
Behälterschicht (2.2) wird so bemessen, dass die Behälterschicht (2.2) von Hand über
das zugeklappte innere Gerüst (2.1) gezogen werden kann. Je nach Form des zugeklappten
Gerüsts (2.1) wird eine grössere oder eine etwas geringere Flexibilität, d.h. Dehnbarkeit,
der Behälterschicht (2.2) benötigt. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die äusseren Behälterschicht
(2.2) transparent ist, sodass der darin befindliche Beutel (3) sichtbar ist, beispielsweise
um den Füllgrad oder das auf dem Beutel (3) aufgedruckte Produkt zu erkennen. Der
Fachmann kann die benötigte Flexibilität der jeweiligen Behälterschicht (2.2) ohne
unzumutbaren Aufwand bestimmen.
[0029] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Refill-Verpackung (1) weist der
äussere Behälter (2) eine Öffnung (2.1) auf, in welche die Beutelöffnung (3.1) den
inneren Beutel (3) aufnimmt, sodass, wenn die mindestens zwei Teile (2a, 2b) zum Behälter
(2) verschlossen sind, der innere Beutel (3) durch den Behälter (2) umschlossen ist
und die Beutelöffnung (3.1) und der Verschluss (3.2, 4) aus der Öffnung (2.1) des
Behälters (2) ragt. Dabei ist bevorzugt
- Die Beutelöffnung (3.1) durch die Öffnung (2.1) des geschlossenen Behälters (2) fixiert,
und/oder
- Im Bereich der Öffnung (2.1) eine Dichtung, insbesondere eine Gummi-, Silikon- oder
Magnetdichtung, zum Fixieren der Beutelöffnung (3.1) in der Öffnung (2.1) des geschlossenen
Behälters (2) angebracht.
[0030] Dadurch wird der Beutel (3) im Behälter (2) nicht nur festgehalten, sondern wird
verhindert, dass beim Zusammendrücken des Behälters (2) auch der Beutel (3) zusammengedrückt
wird, um das Produkt (5) aus dem Beutel (3) zu befördern.
[0031] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Refill-Verpackung (1) weist der
äussere Behälter (2) mindestens ein magnetisches (6) und gegebenenfalls mindestens
ein magnetisierbares (7) Element auf, wobei das magnetische (6) und magnetisierbare
(7) Element
- an mindestens einer seitlichen Seite des äusseren Behälters (2) angeordnet ist. Dabei
ist es oft vorteilhaft, wenn an zwei - typischerweise einander gegenüberliegenden
- Seiten je ein streifenförmiges magnetisches (6) oder magnetisierbares (7) Element
, wobei die magnetischen Elemente (6) beispielsweise mit unterschiedlich angeordneten
Magnet-Polen am Behälter (2) angebracht sind. Das magnetische (6) und/oder das magnetisierbare
(7) Element kann auch in Form eines Streifens vom Boden bis zur Öffnung des Behälters
(2) angeordnet sein. Dabei ist es oft hilfreich, wenn das Element (6,7) an einem härteren
Material, insbesondere härterem Kunststoff, d.h. ein Kunststoff mit einem höheren
Biegemodul Ef von beispielsweise 2000 bis 5000 MPa angeordnet ist. Ein solcher härterer Kunststoff
kann beispielsweise seitlich in Form eines 0.5 bis 2 cm breiten Streifens bestehen,
welcher eine wesentlich geringere Biegbarkeit benötigt. Daher kann die Wanddicke beispielsweise
1 bis 4 mm betragen;
- am Verschluss (4) sowie an der dem Verschluss (4) gegenüberliegenden Seite des äusseren
Behälters (3) angeordnet ist, und/oder
- das innere Gerüst (2.1), oder ein Teil davon, ist,
wobei das magnetische Element (6) auf magnetischem oder magnetisiertem Material, d.h.
auf einem Permanentmagneten, und das magnetisierbare Element (7) beispielsweise auf
Eisen, Stahl und/oder Chromnickelstahl beruht. Das magnetische Element (6) weist bevorzugt
eine Haftkraft von höchstens 5 kg, bevorzugt höchstens 3 kg, insbesondere höchstens
1 kg, auf. Dies erlaubt eine einfache Fixierung der Refill-Verpackung (1) an einem
magnetischen (6) oder magnetisierbaren (7) Element, beispielsweise an einer weiteren
Refill-Verpackung (1) mit Element (6, 7) oder an einer magnetischen oder magnetisierbaren
Haltevorrichtung (8) im System (9). Diese Ausführungsform ist insbesondere für Refill-Verpackungen
(1) mit kleineren und mittleren Beutelvolumina bis ca. 1 Liter geeignet. Der Fachmann
kennt solche magnetischen Elemente (6) mit entsprechender Höchstkraft und kann die
geeignete Auswahl treffen. Solche Elemente (6) sind im Handel erhältlich.
[0032] Dabei umfasst der Begriff magnetisch auch magnetisierbar und magnetisiert. Unter
dem Begriff Haftkraft, d.h. Magnetstärke, des magnetischen Materials wird die Kraft
verstanden, welche notwendig ist, um das magnetische Material senkrecht von einer
1 cm dicken, glatt polierten und flachen Baustahlplatte der Stahlsorte S235JR (gemäss
EN 10025-2:2004-10) zu entfernen. In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die
Haftkraft zwischen 50 g und 5 kg, bevorzugt zwischen 100 g und 3 kg, insbesondere
zwischen 200 g und 3 kg. Dies erlaubt einerseits eine genügt feste Befestigung, andererseits
erlaubt dies eine einfache Entfernung der Refill-Verpackung (1) vom anderen magnetischen
(6) oder magnetisierbaren (7) Element resp. von der magnetischen oder magnetisierbaren
Haltevorrichtung (8).
[0033] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Refill-Verpackung (1)
- ist der innere Beutel (3) verschliessbar und bevorzugt ein Einweg-Beutel, wodurch
das Produkt (5) im Beutel (3) ohne umzufüllen in die Refill-Verpackung (1) gelegt
werden kann, und/oder
- weist das pastöse oder cremige Produkt (5) eine Viskosität von 1'000 bis 100'000 mPas,
bevorzugt von 1'000 bis 60'000 mPas, insbesondere von 1'000 bis 20'000 mPas, gemessen
als Brookfield Viskosität gemäss ISO 2555:2018 bei 23°C und 50% RH, auf. Ein gegebenenfalls
eingesetztes flüssiges Produkt (5) weist bevorzugt eine Viskosität von 1 bis 1'000
mPas, insbesondere von 10 bis 1'000 mPas, insbesondere von 20 bis 1'000 mPas, auf.
Dies erlaubt für die flüssigen, pastösen und cremigen Produkte (5) eine geeignetes
Fliessverhalten, sodass sie gut von Behälter (3) - und somit von der Refill-Verpackung
(1) - entfernt werden können.
[0034] Der äussere Behälter (2) und/oder der innere Beutel (3) der Refill-Verpackung (1)
ist bevorzugt aus einem nachwachsenden Rohstoff, insbesondere aus Zellstoff, oder
aus Kunststoff gefertigt. Dabei kann der Kunststoff ein konventioneller Kunststoff
wie Polyethylen (PE), insbesondere low- und high-density Polyethylen (PE-LD und PE-HD),
Polypropylen (PP), Polyethylenterephthalat (PET), Polyvinylchlorid (PVC), Polystyrol
(PS), Polymethylmethacrylat (PMMA), Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS), oder
Polyamid 6 (PA 6); ein biobasierter Kunststoff, und somit aus nachwachsenden Rohstoffen,
wie Celluloseacetat (CA), Biomassebasiertes Polyethylen (Bio-PE) oder Polyethylenfuranoat
(PEF); ein biologisch abbaubarer Kunststoff wie Polycaprolacton (PCL), Polybutylenadipat-terephthalat
(PBAT) oder Polybutylensuccinat (PBS); oder ein biologisch abbaubarer biobasierter
Kunststoff wie Polylactide (PLA), Polyhydroxyalkanoate (PHA) oder Thermoplastische
Stärke (TPS), wobei der Kunststoff gegebenenfalls auch oberflächenbehandelt sein kann.
Bevorzugt werden recycelte Kunststoffe. Ganz besonders bevorzugt werden der Behälter
(2) und der Beutel (3) auch biologisch abbaubarem biobasiertem Kunststoff, und somit
aus nachwachsenden Rohstoffen, hergestellt. Dies erhöht deutlich die Nachhaltigkeit
und Umweltverträglichkeit der Refill-Verpackung (1). Dabei ist es besonders vorteilhaft,
wenn das Material des Behälters (2) und/oder des Beutels (3) fett- und feuchtigkeitsresistent
sind, d.h. hydrophobe wie auch oleophobe Eigenschaften aufweist.
[0035] Der Verschluss (4) der Refill-Verpackung (1) weist auf einer Seite eine Öffnung auf,
welche an die Beutelöffnung (3.1) des Beutels angebracht, insbesondere angeschraubt
oder aufgesteckt, werden kann. Auf der gegenüberliegenden Seite des Verschlusses,
d.h. bei der Öffnung, aus welcher das Produkt (5) aus dem Beutel (3) und durch den
Verschluss (4) herausfliesst, ist der Verschluss (4) vorteilhafterweise in Form eines
Drehverschlusses, Klickverschlusses, Klappverschlusses, Feder-verschlusses, und/oder
Schiebeverschlusses ausgebildet, wobei der Verschluss gegebenenfalls auch einen Pump-
oder Sprayaufsatz aufweisen kann. Der Verschluss (4) ist bevorzugt aus Kunststoff,
Metall und/oder Plastik, insbesondere aus biobasiertem Kunststoff, biologisch abbaubarem
Kunststoff und/oder biologisch abbaubarem biobasiertem Kunststoff, wobei der Verschluss
(4) gegebenenfalls magnetische, magnetisierte und/oder magnetisierbare Teile umfassen
kann, um die Refill-Verpackung (1) über den Verschluss (4) an einer anderen Refill-Verpackung
(1) oder an einer Haltevorrichtung (8) anzubringen.
[0036] Ist der Verschluss (4) ein Drehverschluss, d.h. Schraubverschluss, muss er in der
Regel ganz entfernt werden, um das Produkt (5) direkt aus dem Beutel (3) durch die
Beutelöffnung (3.1) - und somit aus der Refill-Verpackung (1) - zu entnehmen.
[0037] Ist der Verschluss (4) als Klickverschluss, Klappverschluss, Federverschluss, und/oder
Schiebeverschlusses, gegebenenfalls auch einen Pump- oder Sprayaufsatz, ausgebildet,
gelangt das Produkt (5) vom Beutel (3) durch den Verschluss (4) aus der Refill-Verpackung
(1).
[0038] Der Verschluss (4) hat den Vorteil, dass er - beispielweise bei einem Wechsel des
Beutels (3) - auf einfache Art und Weise gereinigt und vielfach wieder verwendet werden
kann.
Das System (9)
[0039] Das erfindungsgemässe System (9) ist besonders geeignet, wenn eine Vielzahl von Refill-Verpackungen
(1) - typischerweise mit unterschiedlichen Inhalten - am gleichen Ort, beispielsweise
in einem Kosmetiksalon, verwendet werden. Dadurch sind die einzelnen Refill-Verpackungen
(1) mit den verschiedenen Produkten (5) immer gut erreichbar und können nicht umfallen.
Dabei ist das System (9) für Refill-Verpackungen (1) mit kleineren und mittleren Beutelvolumina
bis ca. 1 Liter besonders geeignet.
[0040] Das System (9) umfasst eine Vielzahl der erfindungsgemässen Refill-Verpackungen (1),
wobei die Refill-Verpackungen (1) mindestens ein magnetisches (6) oder magnetisierbares
(7) Element aufweisen, sowie eine magnetische oder magnetisierbare Haltevorrichtung
(8) zur magnetischen Befestigung der Refill-Verpackungen (1) am Element (6, 7).
[0041] Die magnetische Haltevorrichtung (8) ist bevorzugt in Form
- Einer flächigen Haltevorrichtung (8), die bevorzugt vertikal und gegebenenfalls an
einer Wand - typischerweise fest - angeordnet ist, oder
- Einer freistehende Haltvorrichtung (8), die bevorzugt drehbar und/oder tragbar ist.
Das Verfahren
[0042] Das erfindungsgemässe Verfahren zum Befüllen und Entnehmen eines pastösen und/oder
cremigen Produkts (5) aus der erfindungsgemässen Refill-Verpackung (1)
- Werden die mindestens zwei Teile (2a, 2b) des äusseren Behälters (2) geöffnet. Umfasst
der Behälter (2) ein- oder zweiteiliges, aufklappbares inneres Gerüst (2.1) und eine
flexible äussere Behälterschicht (2.2), wird zunächst die Behälterschicht (2.2) vom
Gerüst (2.1) abgezogen und das Gerüst (2.1) aufgeklappt,
- Wird der mit dem Beutelverschluss (3.2) verschlossene und dem pastösen oder cremigen
Produkt (5) gefüllte innere Beutel (3) so in einen Teil (2a) oder zwischen die Teile
(2a, 2b) gelegt, dass der Beutel (3) innerhalb und die Beutelöffnung (3.1) mit dem
Beutelverschluss (3.2) ausserhalb des geöffneten Behälters (2) zu liegen kommt,
- Werden die Teile (2a, 2b) verschlossen, wodurch der innere Beutel (3) durch den Behälter
(2) umgeben wird und die Beutelöffnung (3.1) und gegebenenfalls der Beutelverschluss
(3.2) ausserhalb des Behälters (2) liegt, und somit die Refill-Verpackung (1) mit
dem Produkt (5) befüllt ist. Umfasst der Behälter (2) ein Gerüst (2.1) und eine äussere
Behälterschicht (2.2), wird zunächst das Gerüst (2.1) zugeklappt und die Behälterschicht
(2.2) über das Gerüst (2.1) gezogen,
- Wird gegebenenfalls der Beutelverschluss (3.2) vom Beutel (3) entfernt und durch den
Verschluss (4) ersetzt,
- Wird der Verschluss (4) geöffnet oder von der Beutelöffnung (3.1) entfernt, und
- Werden einander gegenüberliegende Flächen des Behälters (2) in der Mitte zusammengedrückt,
um das Produkt (5) aus dem Beutel (3) durch die Beutelöffnung (3.1) und gegebenenfalls
den geöffneten Verschluss (4) herauszudrücken, wodurch das Produkt (5) von der Refill-Verpackung
(1) entnommen wird.
[0043] In einer Ausführungsform des Verfahrens wird die Refill-Verpackung (1) nach dem Einlegen
eines gefüllten Beutels (3) in den Behälter (2) und/oder nach der Entnahme von Produkt
(5)
- an der Haltevorrichtung (8) des erfindungsgemässen Systems (9) befestigt, und/oder
- an mindestens eine andere Refill-Verpackung (1), insbesondere neben oder über eine
Refill-Verpackung (1), angebracht.
[0044] In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird ein leerer Beutel (3) im Behälter
(2) der Refill-Verpackung (1) durch einen neuen, gefüllten Beutel (3) ersetzt, wobei
- Die mindestens zwei Teile (2a, 2b) des äusseren Behälters (2) geöffnet werden,
- Der leere innere Beutel (3) entfernt wird und durch einen neuen, vollen Beutel (3)
ersetzt wird,
- Die mindestens zwei Teile (2a, 2b) des äusseren Behälters (2) wieder verschlossen
werden, und
- Gegebenenfalls der Beutelverschluss (3.2) des inneren Beutels (3) von der Beutelöffnung
(3.1) entfernt und durch den Verschluss (4) ersetzt wird.
Die Verwendung
[0045] Die erfindungsgemässe und erfindungsgemäss erhaltene Refill-Verpackung (1) sowie
das erfindungsgemässe System (9) können überraschenderweise vielfach verwendet werden.
[0046] Eine ganz besonders bevorzugte Verwendung der Refill-Verpackung (1) ist für flüssige,
pastöse oder cremige Produkte (5) in Form von Kosmetika wie Duschgele, Lotion, Zahnpasta,
Mundwasser oder Rasierschaum; Lebensmittel wie Ketchup oder Mayonnaise; pharmazeutische
Produkte wie Wundsalben; sowie Reinigungs- Pflege- und/oder Waschmittel für Körper,
Haushalt, Gesundheitswesen und Industrie.
[0047] Dabei umfassen die Kosmetika bevorzugt Gesichts- und/oder Körperpflegeprodukte, Hautpflegemittel,
Zahn- und Mundpflegmittel, Mittel zur Behandlung von Haaren, Haut, Nägel und Zähnen,
Mittel zur Beeinflussung des Körpergeruchs wie Parfüm und Eau de Toilette, Mittel
zur Gesicht und/oder Körperpflege, Reiniger, Tonic, Serum und/oder Cremen sind.
[0048] Es werden folgende Bezugszeichen verwendet:
- 1
- Refill-Verpackung
- 2
- äusseren Behälter
2a, 2b zwei Teile des äusseren Behälters
2.1 ein- oder zweiteiliges Gerüst
2.2 flexible äussere Behälterschicht
- 3
- inneren Beutel
3.1 Beutelöffnung
3.2 Beutelverschluss
- 4
- Verschluss
- 5
- pastöses oder cremiges Produkt
- 6
- magnetisches Element
- 7
- magnetisierbares Element
- 8
- magnetische oder magnetisierbare Haltevorrichtung
- 9
- System
[0049] Im Folgenden werden nicht-limitierende, bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemässen
Refill-Verpackung (1) und des erfindungsgemässen Systems (9) anhand der nachfolgenden
Zeichnungen beschrieben. Diese sind nicht einschränkend auszulegen und werden als
Bestandteil der Beschreibung verstanden:
- Fig. 1
- offenbart die Refill-Verpackung (1) mit dem Verschluss (4) mit Klickverschluss. Auf
einer Seite des äusseren Behälters (2) ist beispielhaft ein streifenförmiges magnetisches
(6) oder magnetisierbaren (7) Element angebracht, mit welchem die Verpackung (1) entweder
an eine andere Verpackung (1) mit einem magnetischen (6) oder magnetisierbaren (7)
Element oder an eine magnetische oder magnetisierbare Haltevorrichtung (8) angebracht
werden kann. Die Refill-Verpackung (1) weist zudem beispielhaft an der dem Verschluss
(4) entgegengesetzten Seite ein Element (6, 7), um zwei Refill-Verpackungen (1) übereinander
zu stapeln. Dabei ist es vorteilhaft, wenn auch der Verschluss (4) ein Element (6,
7) mit gegenteiligem Magnetpol umfasst.
- Fig. 2
- zeigt die Refill-Verpackung (1) mit geöffnetem äusseren Behälter (2, 2a, 2b), innerem
Behälter (3) mit Beutelöffnung (3.1) und Beutelverschluss (3.2) sowie dem Verschluss
(4), welcher nach Entfernung des Beutelverschlusses (3.2) als Verschluss des Behälters
(3) dient. Der innere Behälter enthält das Produkt (5). Der äussere Behälter (2) umfasst
zwei Teile (2a, 2b), die auf einer Seite beispielsweise mittels Schnappverschluss,
Federverschluss, Federscharnier, Kipp-Klapp oder dünnem, flexiblem Kunststoff miteinander
verbunden sind. Dadurch ist der äussere Behälter (2) reversibel auf- und zuklappbar.
Die obere Seite (2b) des Behälters ist aufgeklappt, sodass die innere Seite des Behälters
(2), in welche der Beutel (3) gelegt wird, sichtbar wird. An einem Teil (2b) des Behälters
(2) ist ein streifenförmiges magnetisches (6) oder magnetisierbares (7) Element angedeutet,
welches auf der unteren, nicht sichtbaren Seite des Teils (2b) angeordnet ist. Ein
weiteres Element (6, 7) ist am Boden des Behälters angeordnet.
- Fig. 3
- zeigt beispielhaft einen zweiteiligen (2a, 2b) äusseren Behälter (2) der Refill-Verpackung
(1) mit Rückseite (2a) und Vorderseite (2b) des Behälters (2), wobei ein Teil (2b)
in den anderen Teil (2a) gesteckt werden kann. Dabei ist ein kleiner Bereich der Vorderseite
im Bereich des Behälterbodens mit der Rückseite (2a) verbunden, wobei die Vorderseite
(2b) mit den angebrachten Ausstülpungen zur Befestigung in diesen Bereich eingefügt
werden kann. Analog zu Fig. 1 und Fig. 2 ist auf einer Seite des Teils (2b) beispielhaft
ein streifenförmiges, und am Boden des anderen Teils (2a) ein rundes magnetisches
(6) oder magnetisierbares (7) Element angebracht.
- Fig. 4
- zeigt das aufgeklappte innere Gerüst (2.1), welches ein Teil des äusseren Behälters
(2) bildet. Das Gerüst (2.1) bildet ein Teil (2a) des Behälters (2) und ist beispielhaft
mit magnetischem Draht gefertigt, wodurch das Gerüst (2.1) gleichzeitig das magnetische
(6) oder magnetisierbare (7) Element bildet. Dadurch kann das Gerüst (21) an einer
magnetischen oder magnetisierbaren Haltevorrichtung (8) reversibel angebracht werden.
Die beiden aufklappbaren Elemente des Gerüsts (2.1) sind an einer Stelle beispielhaft
mit einem Scharnier miteinander verbunden, sodass es reversibel auf- und zuklappbar
ist. Gegenüber dem Scharnier weisen die beiden Teile des Gerüsts (2.1) eine halbkreisförmige
Biegung auf, in welche die Beutelöffnung (3.1) des Beutels gelegt werden kann. Die
halbkreisförmigen Biegungen sind so geformt, dass die Beutelöffnung (3.1) des Beutels
formschlüssig in die diese eingelegt werden kann. Bei Bedarf können die halbreisförmigen
Biegungen eine - typischerweise ebenfalls halbkreisförmige - Dichtung enthalten, damit
die Beutelöffnung (3.1) besser aufgenommen werden kann und dass beim Zusammendrücken
der äusseren Behälterschicht (2.2) - und somit des Beutels (3) - die Luft nicht unnötig
entweicht.
- Fig. 5
- zeigt beispielhaft den Behälter (2) umfassend ein aufklappbares inneres Gerüst (2.1),
in welchem ein Beutel (3) angeordnet ist. Die Beutelöffnung (3.1) des Beutels (3)
wird durch die beiden halbkreisförmigen Biegungen, die Teil des Gerüsts (2.1) sind,
gehalten. Das Gerüst (2.1) ist beispielhaft mit magnetischem Draht gefertigt, wodurch
das Gerüst (2.1) als magnetisches (6) oder magnetisierbares (7) Element ausgebildet
ist. Somit kann das Gerüst (2.1) an einer magnetischen Haltevorrichtung oder magnetisierbaren
(8) reversibel angebracht werden. Das Gerüst (2.1.) bildet ein Teil (2a) des äusseren
Behälters (2) und ist mit dem anderen Teil (2b), d.h. der äusseren Behälterschicht
(2.2), umgeben, d.h. überzogen. Dadurch bildet die Behälterschicht (2.2) - bis auf
die Öffnung im Bereich der Beutelöffnung (3.1) - den Behälter (2) vollständig. Die
Behälterschicht (2.2) ist beispielhaft aus transparentem, flexiblem Material gefertigt,
sodass die Produktbezeichnung des Produkts (5) («Produkt xy»), welches im Beutel (3)
enthalten ist, ersichtlich ist.
- Fig. 6
- offenbart zwei Refill-Verpackungen (1), welche mittels magnetischem (6) oder magnetisierbarem
(7) Element, welches jeweils am Boden der einzelnen Refill-Verpackungen (1) angebracht
ist, miteinander verbunden sind. Die Refill-Verpackungen (1) umfassen je einen äusseren
Behälter (2), inneren Beutel (3) mit Produkt (5), einen Verschluss (4), welcher jeweilige
die Beutelöffnung (3.1) verschliesst, sowie je ein magnetisches (6) oder magnetisierbares
(7) Element. Der Verschluss (4) ist so ausgebildet, dass die untere Refill-Verpackung
(1) zusammen mit der oberen Verpackung (1) stabil auf dem Verschluss der unteren Refill-Verpackung
(1) stehen kann. Der Beutel (3) der unteren Refill-Verpackung (1) ist schon teilweise
entleert, während der Beutel (3) der oberen Refill-Verpackung (1) noch voll ist. Indem
die Öffnung des Behälters (2) der Beutelöffnung (3.1) des Beutels (3) angepasst ist,
kann das Produkt (5) auch bei Teilbefüllungen des Beutels (3) problemlos aus dem Beutel
(3) gepresst werden. Um dies zu unterstützen, kann bei höherviskosen Produkten (5)
in die Öffnung des Behälters (2) auch eine Dichtung gelegt werden, sodass beim Zusammenpressen
des Behälters (2) nicht die Luft durch Spalten der Öffnung entweicht.
- Fig. 7
- zeigt beispielhaft eine weitere Ausführungsform des äusseren Behälters (2) der erfindungsgemässen
Refill-Verpackung (1), wobei diese sowohl ein magnetisches (6) wie auch ein magnetisierbares
(7) Element aufweist. Die beiden Teile (2a, 2b) des Behälters (2) sind mit einem Scharnier
seitlich aneinander befestigt. Der Teil (2b) weist ein mit gestrichelter Linie dargestelltes
magnetisches Element (6) auf, welches sowohl den in der Figur oberen Teil bedeckt
als auch in Form eines Streifens entlang der Seite sowie entlang des unteren Rands
des Teils (2b). Das magnetische Element (6) ist beispielhaft an einem härteren Kunststoff
angebracht, wodurch der äussere Behälter (2) auch eine gewisse Stabilität erhält.
Dies erlaubt, dass der grösste Teil des Teils (2b) aus weichem Kunst-stoff, beispielsweise
mit einem Biegemodul Ef von beispielsweise 50 bis 2000 MPa, insbesondere bis 1000 MPa, hergestellt werden
kann. Der Teil (2a) ist analog aufgebaut, wobei anstelle des magnetischen Elements
(6) beispielhaft ein magnetisierbares Element (7) verwendet wird. Die beiden, in der
Darstellung oberen, grau dargestellten Bereiche des äusseren Behälters sind beispielhaft
aus härterem Kunststoff mit beispielsweise 2000 bis 5000 MPa. Dadurch geben sie dem
Behälter die gewünschte, stabile Form. In der Mitte des oberen Teils des Teils (2b)
des Behälters (2) ist beispielhaft ein Hacken angebracht. Daran kann der innere Beutel
(3) - sofern er dazu ausgelegt ist - eingehängt werden. Ein geeigneter Beutel mit
einer, dem Verschluss gegenüber angeordneter Öffnung ist in Fig. 9 dargestellt.
- Fig. 8a
- zeigt beispielhaft den dem Behälter (2) von Fig. 7 komplementären Verschluss (4),
welcher mittels magnetischem resp. magnetisierbarem oberen Rand mit dem unteren Rand
des Behälters von Fig. 7 verbindet. Dieser Rand ist am - in der Darstellung - oberen
Teil eines kegelförmigen Verschlusses befestigt. Der Verschluss (4) umfasst eine zylinderförmige
Öffnung, in welche der Spout des Beutels (3; siehe Fig. 9) eingefügt und so fixiert
werden kann. Im unteren Bereich der Darstellung ist beispielhaft die aufgeklappte
Öffnung des Verschlusses gezeigt, welche beispielhaft mittels Scharnier mit dem Rest
des Verschlusses verbunden ist. In der Mitte der Öffnung befindet sich beispielhaft
eine Noppe, welche die Öffnung des Beutelverschlusses (3.2) verschliessen kann, sofern
ein Beutel (3) eingefügt ist. Beispielhaft weist der in der Darstellung äussere untere
Bereich ein kreisförmiges magnetisches Element (6) auf. Komplementär dazu ist an der
Innenseite der Öffnung des Verschlusses (4) ein magnetisierendes Element (7) angeordnet,
welches - wenn verschlossen - auf das magnetische Element (6) trifft, wodurch magnetische
Kräfte den Verschluss (4) - und somit die Refill-Verpackung (1) - reversibel verschliessen.
- Fig. 8b
- stellt die in Fig. 7 obere äussere Oberfläche dar, wobei die beiden Teile (2a, 2b)
des äusseren Behälters (2) verschlossen sind. Dabei umfasst der zum Teil (2b) gehörige
Bereich (6) ein magnetisches Element (6) auf und der zum Teil (2a) gehörige Bereich
(7) ein magnetisierbares Element (7). Dadurch können zwei Refill-Verpackungen (1)
mittels Magnetkräfte reversibel aneinander befestigt werden. Eine solche Anordnung
ist in Fig. 10 dargestellt.
- Fig. 9
- zeigt beispielhaft einen Beutel (3) mit Beutelöffnung (3.1) und Beutelverschluss (3.2).
Der Beutelverschluss (3.2) ist in den Zylinder des Verschlusses (4, nicht dargestellt)
eingefügt. Der Beutel (3) weist einen Spout, auch Tülle oder Ausguss genannt, auf,
welcher die zylinderförmige Beutelöffnung (3.1) und gegebenenfalls den Beutelverschluss
(3.2) umfasst. Der Spout kann in die zylinderförmige Öffnung des Verschlusses (4,
siehe Fig. 8a) eingefügt werden. Der Beutel (3) weist der Beutelöffnung (3.1) gegenüberliegend
eine Öffnung auf, welche in den Hacken der Fig. 7 eingefügt werden kann. So ist der
Beutel (3) an zwei gegenüberliegenden Seiten mit dem äusseren Behälter (2) verbunden.
- Fig 10
- zeigt beispielhaft zwei Refill-Verpackungen (1), welche mittels Magnetkräften, d.h.
mittels magnetischem (6) und magnetisierbarem (7) Element, aneinander reversibel befestigt
sind. Die Refill-Verpackungen (1) können aus dem äusseren Behälter (2) der Fig. 7,
dem Verschluss (4) der Fig. (8a), der dem Verschluss (4) entgegengesetzten Oberfläche
der Fig. (8b), sowie dem Beutel (3) mit Verschluss (4) der Fig. 9 zusammengesetzt
sein.
- Fig. 11a
- zeigt beispielhaft das System (9) von oben mit einer Vielzahl an Refill-Verpackungen
(1) verschiedener Grössen und Formen, welche mittels magnetischem (6) resp. magnetisierbaren
(7) Element an der magnetische oder magnetisierbaren Halte-vorrichtung (8) angebracht
sind.
- Fig. 11b
- zeigt analog Fig. 5a eine seitliche Ansicht des Systems (9) mit zwei Refill-Verpackungen
(1), welche am Behälter (2) mittels magnetischem (6) oder magnetisierbarem (7) Element
an der magnetische oder magnetisierbaren Haltevorrichtung (8) angebracht sind. Die
Refill-Verpackungen (1) sind beispielhaft so angeordnet, dass der Verschluss (4) -
und somit die Öffnung der Refill-Verpackungen (1) nach unten zeigen. Dadurch fliessen
niedrig bis mittelviskose Produkte (5) Richtung Öffnung und lassen sich so einfacher
aus dem Beutel (3) der Refill-Verpackung (1) drücken.
1. Refill-Verpackung (1) für pastöse und/oder cremige Produkte, wobei die Produkte von
Hand aus der Refill-Verpackung (1) entnommen werden können, umfassend einen äusseren
Behälter (2) und einen inneren Beutel (3) mit Beutelöffnung (3.1) und gegebenenfalls
einem Beutelverschluss (3.2), sowie einem Verschluss (4), welcher den Beutelverschluss
(3.2) ersetzen kann, wobei der innere Beutel (3) ein pastöses oder cremiges Produkt
(5) enthalten und der äussere Behälter (2) den inneren Beutel (3) aufnehmen kann,
dadurch gekennzeichnet, dass der äussere Behälter (2)
- aus mindestens zwei Teilen (2a, 2b) besteht, wobei die Teile (2a, 2b), und somit
der Behälter (2), reversibel verschliessbar sind, wobei die mindestens zwei Teile
(2a, 2b) des Behälters (2) gegebenenfalls miteinander verbunden sind und der äussere
Behälter (2) somit auf- und zuklappbar ist,
- aus einem oder mehreren Materialien hergestellt ist, welche ein Biegemodul Ef nach DIN EN ISO 178 von 50 bis 5'000 MPa, insbesondere von 100 bis 3'000 MPa, und
eine Wanddicke von 0.2 bis 4 mm, insbesondere von 0.5 bis 3 mm, gemessen nach DIN
862/ Form A1 mit einem Mikrometer aufweisen, und
- mindestens ein magnetisches (6) und gegebenenfalls mindestens ein magnetisierbares
(7) Element aufweist.
2. Refill-Verpackung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Teile (2a, 2b) des äusseren Behälters (2)
i) Reversibel ineinander gesteckt werden können,
ii) Auf einer Seite miteinander verbunden sind, insbesondere mittels Schnappverschluss,
Federverschluss, Federscharnier, Kipp-Klapp, oder dünnem, flexiblem Kunststoff, und
dadurch gemeinsam den äusseren Behälter (2) bilden, welcher reversibel auf- und zuklappbar
ist, oder
iii) ein ein- oder zweiteiliges, aufklappbares inneres Gerüst (2.1) umfasst, welches
den Beutel (3) aufnehmen und im Bereich der Beutelöffnung (3.1) umschliessen kann,
sowie eine flexible äussere Behälterschicht (2.2), welche reversibel über das zugeklappte
Gerüst (2.1) gezogen werden kann.
3. Refill-Verpackung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der äussere Behälter (2) eine Öffnung (2.1) aufweist, in welche die Beutelöffnung
(3.1) des inneren Beutels (3) aufnimmt, sodass, wenn die mindestens zwei Teile (2a,
2b) zum Behälter (2) verschlossen sind, der innere Beutel (3) durch den Behälter (2)
umschlossen ist und die Beutelöffnung (3.1) und der Verschluss (3.2, 4) aus der Öffnung
(2.1) des Behälters (2) ragt, wobei bevorzugt
- Die Beutelöffnung (3.1) durch die Öffnung (2.1) des geschlossenen Behälters (2)
fixiert wird, und/oder
- Im Bereich der Öffnung (2.1) eine Dichtung zum Fixieren der Beutelöffnung (3.1)
in der Öffnung (2.1) des geschlossenen Behälters (2) angebracht ist.
4. Refill-Verpackung (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der äussere Behälter (2) mindestens ein magnetisches (6) und gegebenenfalls mindestens
ein magnetisierbares (7) Element aufweist, wobei das Element (6, 7)
- an mindestens einer seitlichen Seite des äusseren Behälters (2),
- am Verschluss (4) sowie an der dem Verschluss (4) gegenüberliegenden Seite des äusseren
Behälters (3) angeordnet ist, und/oder
- das innere Gerüst (2.1), oder ein Teil davon, ist,
wobei das magnetische Element (6) auf magnetischem oder magnetisiertem Material beruht
und die Elemente (6, 7) bevorzugt eine Haftkraft von höchstens 5 kg, bevorzugt höchstens
3 kg, insbesondere höchstens 1 kg, aufweist.
5. Refill-Verpackung (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der innere Beutel (3) verschliessbar und bevorzugt ein Einweg-Beutel ist, und/oder
- das pastöse oder crèmige Produkt (5) eine Viskosität von 1'000 bis 100'000 mPas,
insbesondere von 1'000 bis 60'000 mPas, gemessen als Brookfield Viskosität gemäss
ISO 2555:2018 bei 23°C und 50% RH, aufweist.
6. Refill-Verpackung (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der äussere Behälter (2) und/oder der innere Beutel (3) aus Zellstoff oder Kunststoff
gefertigt ist, wobei der Kunststoff ein konventioneller Kunststoff wie PE, PP, PET
oder PVC; ein biobasierter Kunststoff wie Celluloseacetat (CA), Biomassebasiertes
Polyethylen (Bio-PE) oder Polyethylenfuranoat (PEF); ein biologisch abbaubarer Kunststoff
wie Polycaprolacton (PCL), Polybutylenadipat-terephthalat (PBAT) oder Polybutylensuccinat
(PBS); oder ein biologisch abbaubarer biobasierter Kunststoff wie Polylactide (PLA),
Polyhydroxyalkanoate (PHA) oder Thermoplastische Stärke (TPS) ist, wobei der Kunststoff
gegebenenfalls auch oberflächenbehandelt sein kann.
7. Refill-Verpackung (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss (4) ein Drehverschluss, Klickverschluss, Klappverschluss, Federverschluss,
und/oder Schiebeverschluss ist, wobei der Verschluss (4) bevorzugt aus Kunststoff,
Metall, Plastik, insbesondere aus biobasiertem Kunststoff, biologisch abbaubarem Kunststoff
und/oder biologisch abbaubarem biobasiertem Kunststoff ist, und der Verschluss (4)
gegebenenfalls magnetische, magnetisierte und/oder magnetisierbare Teile umfassen
kann.
8. System (9) umfassend eine Vielzahl von Refill-Verpackungen (1) nach mindestens einem
der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Refill-Verpackungen (1) mindestens ein magnetisches
Element (6) und gegebenenfalls mindestens ein magnetisierbares Element (7) aufweisen,
sowie eine magnetische oder magnetisierbare Haltevorrichtung (8) zur magnetischen
Befestigung der Refill-Verpackungen (1), wobei die magnetische oder magnetisierbare
Haltevorrichtung (8) bevorzugt
- Ein flächige Haltevorrichtung (8) ist, die bevorzugt vertikal und gegebenenfalls
an einer Wand angeordnet ist, oder
- Eine freistehende Haltvorrichtung (8) ist, die bevorzugt drehbar und/oder tragbar
ist.
9. Verfahren zum Befüllen und Entnehmen eines pastösen und/oder cremigen Produkts (5)
aus der Refill-Verpackung (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
- Die mindestens zwei Teile (2a, 2b) des äusseren Behälters (2) geöffnet werden,
- Der mit dem Beutelverschluss (3.2) verschlossene und dem pastösen oder cremigen
Produkt (5) gefüllte innere Beutel (3) so in einen Teil (2a) oder zwischen die Teile
(2a, 2b) gelegt wird, dass der Beutel (3) innerhalb und die Beutelöffnung (3.1) mit
dem Beutelverschluss (3.2) ausserhalb des geöffneten Behälters (2) zu liegen kommt,
- Die Teile (2a, 2b) verschlossen werden, wodurch der innere Beutel (3) durch den
Behälter (2) umgeben wird und die Beutelöffnung (3.1) und gegebenenfalls der Beutelverschluss
(3.2) ausserhalb des Behälters (2) liegt, und somit die Refill-Verpackung (1) mit
dem Produkt (5) befüllt ist,
- Gegebenenfalls der Beutelverschluss (3.2) vom Beutel (3) entfernt wird und durch
den Verschluss (4) ersetzt wird,
- Der Verschluss (4) geöffnet oder von der Beutelöffnung (3.1) entfernt wird, und
- einander gegenüberliegende Flächen des Behälters (2) in der Mitte zusammengedrückt
werden, um das Produkt (5) aus dem Beutel (3) durch die Beutelöffnung (3.1) und gegebenenfalls
den geöffneten Verschluss (4) herauszudrücken, wodurch das Produkt (5) von der Refill-Verpackung
(1) entnommen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Refill-Verpackung (1) nach dem Einlegen eines gefüllten Beutels (3) in den Behälter
(2) und/oder nach der Entnahme von Produkt (5)
- an der Haltevorrichtung (8) des Systems (9) nach Anspruch 8 befestigt wird, und/oder
- an mindestens eine andere Refill-Verpackung (1), insbesondere neben oder über eine
Refill-Verpackung (1), angebracht wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass ein leerer Beutel (3) im Behälter (2) der Refill-Verpackung (1) durch einen neuen,
gefüllten Beutel (3) ersetzt wird, wobei
- Die mindestens zwei Teile (2a, 2b) des äusseren Behälters (2) geöffnet werden,
- Der leere innere Beutel (3) entfernt wird und durch einen neuen, vollen Beutel (3)
ersetzt wird,
- Die mindestens zwei Teile (2a, 2b) des äusseren Behälters (2) wieder verschlossen
werden, und
- Gegebenenfalls der Beutelverschluss (3.2) des inneren Beutels (3) von der Beutelöffnung
(3.1) entfernt und durch den Verschluss (4) ersetzt wird.
12. Verwendung der Refill-Verpackung (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7 und
des Systems (9) nach Anspruch 8, für flüssige, pastöse oder cremige Produkte (5) in
Form von Kosmetika, Lebensmittel, pharmazeutische Produkte, Reinigungs- Pflege- und/oder
Waschmittel für Körper, Haushalt, Gesundheitswesen und Industrie.
13. Verwendung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kosmetika Gesichts- und/oder Körperpflegeprodukte, Hautpflegemittel, Zahn- und
Mundpflegmittel, Mittel zur Behandlung von Haaren, Haut, und Zähnen, Mittel zur Beeinflussung
des Körpergeruchs wie Parfüm und Eau de Toilette, Mittel zur Gesicht und/oder Körperpflege,
Reiniger, Tonic, Serum und/oder Cremen sind.