[0001] Die Erfindung betrifft ein System, das zumindest ein erstes Gerät zur Durchführung
einer Applikation und ein zweites Gerät zur Entfernung von Staub, der bei der Durchführung
der Applikation entsteht, als Systembestandteile umfasst, wobei mindestens ein Systembestandteil
in Abhängigkeit von der Applikation des ersten Geräts gesteuert wird. In einem zweiten
Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur applikationsabhängigen Steuerung von
Systembestandteilen eines solchen Systems, wobei das System ein erstes Gerät, beispielsweise
eine Werkzeugmaschine, und ein zweites Gerät, beispielsweise ein Sauggerät, umfasst,
wobei das zweite Gerät in Abhängigkeit von einer Applikation des ersten Geräts betrieben
wird.
Hintergrund der Erfindung:
[0002] Auf Baustellen werden oftmals Staubsauger verwendet, um Schmutzpartikel in Form von
Staub, Bohrmehl oder dergleichen auf- oder einzusaugen. Zum Aufsammeln des Schmutzes
wird mittels einer Turbine ein Unterdruck im Inneren des Staubsaugers erzeugt. Über
einen Schlauch, der mit dem Staubsauger verbunden ist, wird der Unterdruck genutzt,
um Schmutzpartikel aufzusaugen und in einen Auffangbehälter des Staubsaugers zu transportieren.
Ferner sind im Stand der Technik Arbeitssysteme bekannt, die beispielsweise eine Werkzeugmaschine
und einen Staubsauger umfassen. Der Staubsauger in einem solchen System kann dazu
verwendet werden, den bei der Arbeit der Werkzeugmaschine entstehenden Staub einzusaugen.
Die auf Baustellen auftretenden Stäube sind häufig gesundheitsschädlich, so dass bei
verschiedenen, mit der Werkzeugmaschine zu bearbeitenden Untergründen, wie z.B. Beton,
Mauerwerk, Stein oder dergleichen, bestimmte Entstauberklassen in Bezug auf den Staubsauger
des Systems vorgeschrieben sind. Damit soll erreicht werden, dass bei den mit der
Werkzeugmaschine durchzuführenden Anwendungen bzw. Applikationen so viel sogenannter
Primärstaub wie möglich beseitigt wird, beispielsweise indem der Staub im Entstauber
gesammelt oder gebunden wird. Primärstaub ist derjenige Staub, der während bestimmter
Arbeiten mit einer Werkzeugmaschine im Bereich eines Werkzeugs der Werkzeugmaschine
entsteht. Zusätzlich werden zur Reinigung der Umgebungsluft auf Baustellen auch sogenannte
Luftreiniger verwendet. Die Umgebungsluft eines Arbeitssystems aus Staubsauger und
Werkzeugmaschine stellt insbesondere die Atemluft eines Nutzers eines solchen Arbeitssystems
dar. Luftreiniger sind in der Lage, große Luftvolumina anzusaugen, wobei innerhalb
des Luftreinigers der Staub durch diverse Filtereinsätze von der eingesogenen Luft
getrennt wird, um eine Staubbelastung des Nutzers des Arbeitssystems zu reduzieren.
[0003] Beschwerlich bei der Arbeit mit solchen Systemen mit einer Werkzeugmaschine und einem
Staubsauger und/oder einem Luftreinigungsgerät ist häufig das aufeinander abgestimmte
Ein- und Ausschalten der beteiligten Geräte. Bekannt ist im Stand der Technik beispielsweise,
dass eine häufig kabelgebundene Verbindung zwischen der Werkzeugmaschine und dem Staubsauger
und/oder dem Luftreiniger besteht, wobei beispielsweise der Staubsauger und/oder der
Luftreiniger dann eingestellt wird, wenn auch die Werkzeugmaschine zu arbeiten beginnt.
Eine solche Verbindung erleichtert die Arbeit mit einem solchen Arbeitssystem, nachdem
zuvor der Nutzer des Systems häufig zwischen den Geräten hin- und herlaufen musste,
um die beteiligten Geräte ein- und auszuschalten.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Arbeitssystem bereitzustellen,
bei dem die beteiligten Geräte besser als zuvor aufeinander abgestimmt betrieben,
beispielsweise ein- und ausgeschaltet, werden können. Darüber hinaus soll ein entsprechendes
Betriebsverfahren für ein Arbeitssystem angegeben werden, wobei das Arbeitssystem
zumindest eine Werkzeugmaschine und einen Staubsauger umfasst.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte
Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gegenstands werden in den abhängigen Ansprüchen
beschrieben.
Beschreibung der Erfindung:
[0006] Die Aufgabe wird dabei in einem ersten Aspekt durch ein System gelöst, wobei das
System zumindest ein erstes Gerät zur Durchführung einer Applikation und ein zweites
Gerät zur Entfernung von Staub als Systembestandteile umfasst, wobei der Staub bei
der Durchführung der Applikation entsteht, wobei mindestens ein Systembestandteil
in Abhängigkeit von der Applikation des ersten Geräts gesteuert wird. Insofern stellt
das vorgeschlagene System vorzugsweise ein System zur applikationsabhängigen Steuerung
seiner Systembestandteile dar. Die Formulierung "System zur applikationsabhängigen
Steuerung seiner Systembestandteile" bedeutet im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass
mindestens ein Systembestandteil des vorgeschlagenen Systems in Abhängigkeit von einer
Applikation eines Systembestandteils gesteuert werden kann. Dabei kann es sich um
denjenigen Systembestandteil des Systems handeln, der die Applikation durchführt,
insbesondere um das erste Gerät. Es ist allerdings im Sinne der Erfindung besonders
bevorzugt, dass ein Systembestandteil in Abhängigkeit von einer Applikation des anderen
Systembestandteils gesteuert wird. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
kann beispielsweise das zweite Gerät in Abhängigkeit von der Applikation gesteuert
werden, die von dem ersten Gerät des vorgeschlagenen Systems aus- oder durchgeführt
wird. Die Steuerung von mindestens einem der Geräte des vorgeschlagenen Systems in
Abhängigkeit von einer Applikation wird im Sinne der Erfindung bevorzugt auch als
"applikationsabhängige Steuerung" bezeichnet. Die Formulierung "Applikation des ersten
Geräts" bedeutet im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass es sich um die Applikation
handelt, die von dem ersten Gerät des vorgeschlagenen Systems aus- bzw. durchgeführt
wird.
[0007] Die Formulierung "Entfernung von Staub" bedeutet im Sinne der Erfindung bevorzugt,
dass Staub von einem bestimmten Ort, beispielweise einem Untergrund oder einem Objekt
oder Gegenstand, aufgesaugt wird. Die Formulierung kann aber vorzugsweise auch bedeuten,
dass der Staub aus der Umgebungsluft entfernt wird. Die Entfernung des Staubs von
einem Untergrund, Objekt oder Gegenstand erfolgt vorzugsweise mit einem Staubsauger,
während die Entfernung des Staubs aus der Umgebungsluft des Systems vorzugsweise mit
einem Luftreinigungsgerät erfolgt. Sowohl Staubsauger, als auch Luftreinigungsvorrichtungen,
stellen Sauggeräte im Sinne der Erfindung dar und können zweite Geräte des vorgeschlagenen
Systems sein.
[0008] Die Erfindung stellt vorzugsweise ein applikationsabhängige, adaptive Parametersteuerung
für ein Systemgerät zur Reduzierung einer Staubbelastung eines System-Nutzers dar.
Das erste Gerät des Systems kann beispielsweise eine Bohrmaschine sein, wobei das
erste Gerät oder der erste Systembestandteil im Sinne der Erfindung bevorzugt auch
als "Arbeitsgerät" bezeichnet wird. Das Arbeitsgerät des vorgeschlagenen Systems ist
vorzugsweise dazu eingerichtet, eine Applikation, wie "Bohren", "Schleifen", "Sägen"
oder dergleichen durchzuführen. Vorzugsweise weist das Arbeitsgerät dazu ein Werkzeug,
wie einen Bohrer, einen Meißel, eine Schleif- oder Trennscheibe oder ein Sägeblatt,
auf. Beispielsweise kann das Arbeitsgerät eine Werkzeugmaschine oder eine Hand-Werkzeugmaschine
sein. Das zweite Gerät des Systems kann beispielsweise ein Staubsauger, ein Entstauber
oder ein Luftreinigungsgerät sein, ohne darauf beschränkt zu sein. Das zweite Gerät
oder der zweite Systembestandteil wird im Sinne der Erfindung bevorzugt auch als "Sauggerät"
bezeichnet wird. Das Sauggerät des vorgeschlagenen Systems ist vorzugsweise dazu eingerichtet,
Staub, der bei der Durchführung der Applikation entsteht, zu entfernen, beispielsweise
aus der Umgebungsluft des Systems oder aus einem Bohrloch oder von einer bearbeiteten
Fläche.
[0009] Da die unterschiedlichen Applikationen, die beispielsweise auf einer Baustelle gebraucht
werden können, häufig mit vollkommen unterschiedlichen Staubmengen, Teilchengrößen
und anderen Parametern einhergehen, besteht ein Bedürfnis, die Geräte eines vorgeschlagenen
Arbeitssystems in Abhängigkeit von einer solchen Applikation eines der mindestens
zwei Systemgeräte zu steuern bzw. zu betreiben. Diese Aufgabe wird mit der Erfindung
gelöst. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass das System dazu eingerichtet
ist, die Applikation des ersten Geräts zu erkennen und Betriebsparameter des zweiten
Geräts entsprechend der erkannten Applikation des ersten Geräts einzustellen. Insbesondere
ist der applikationsabhängig gesteuerte Systembestandteil dazu eingerichtet ist, die
Applikation des ersten Geräts zu erkennen, wobei diese Erkennung beispielsweise anhand
von Messwerten, die im Bereich des zweiten Geräts des vorgeschlagenen Systems ermittelt
werden, erfolgt. Bei dem applikationsabhängig gesteuerten Systembestandteil handelt
es sich vorzugsweise um das zweite Gerät, also insbesondere ein Sauggerät, wie einen
Staubsauger oder ein Luftreinigungsgerät. Vorzugsweise ist das applikationsabhängig
gesteuerte Systembestandteil darüber hinaus dazu eingerichtet, mindestens einen Betriebsparameter
des zweiten Geräts in Abhängigkeit der erkannten Applikation des ersten Geräts einzustellen.
Diese Einstellung erfolgt vorzugsweise automatisch bzw. automatisiert.
[0010] Insbesondere ermöglicht die Erfindung die Absaugung des eingangs erwähnten Primärstaubs,
wobei dieser Primärstaub vorteilhafterweise direkt am Entstehungsort abgesaugt werden
kann. Der Entstehungsort fällt vorzugsweise mit dem Werkzeug des ersten Geräts des
vorgeschlagenen Systems zusammen, also beispielsweise mit einem Bohrer, einem Meißel
und/oder einer Trenn- oder Schleifscheibe. Der Vorteil, den Primärstaub direkt am
Entstehungsort abzusaugen, besteht darin, dass es dadurch nicht zu einer unerwünschten
Verschleppung des Staubs kommt. Darüber hinaus kann eine unerwünschte Ansammlung des
Staubs auf dem Boden oder auf anderen Objekten mit der Erfindung besonders wirksam
vermieden werden.
[0011] In einer bevorzugten Ausgestaltung betrifft die Erfindung ein System zur applikationsabhängigen
Steuerung seiner Systembestandteile, wobei das System zumindest folgende Systembestandteile
umfasst: ein erstes Gerät oder Arbeitsgerät zur Durchführung einer Applikation und
ein zweites Gerät oder Sauggerät zur Entfernung von Staub, der bei der Durchführung
der Applikation entsteht. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Formulierung
"Applikation des ersten Geräts" diejenige Applikation bezeichnet, die von dem ersten
Gerät durch- oder ausgeführt wird.
[0012] Die Systembestandteile, d.h. das Arbeits- und das Sauggerät, können über eine Versorgungsleitung
mit elektrischer Energie versorgt werden, beispielsweise aus einem öffentlichen Netz
oder einem Baustellennetz. Die Geräte, die das vorgeschlagene System als Systembestandteile
bilden, können aber in einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung akku-
oder batteriebetriebene Geräte sein. Es kann im Sinne der Erfindung auch bevorzugt
sein, dass das erste Gerät mit Hilfe eines öffentlichen Stromnetzes mit Energie versorgt
wird, während das zweite Gerät ein Akku-Gerät ist. Hinsichtlich der Energieversorgung
sind im Kontext der Erfindung alle denkbaren Versorgungskombinationen bevorzugt.
[0013] Bei der Verwendung von akku- oder batteriebetriebenen Geräten kommen die positiven
Wirkungen der Erfindung besonders gut zum Tragen, weil durch die applikationsabhängige
Steuerung der Systembestandteile der Energieverbrauch der Systembestandteile reduziert
und für die einzelne Applikation optimiert werden kann. Dadurch kann die Laufzeit
bzw. die Reichweite ("reach") eines Akkumulators oder eine Batterie erheblich verlängert
werden. Die Systembestandteile können beispielsweise eine Batterie oder einen Akkumulator
("Akku") aufweisen. Es kann allerdings im Sinne der Erfindung auch bevorzugt sein,
dass die Geräte mehr als einen Akku oder mehr als eine Batterie aufweisen. Beispielsweise
können die Arbeits- und Sauggeräte zwei, drei, vier oder mehr Batterien und/oder Akkumulatoren
aufweisen.
[0014] Wenn beispielsweise dem Sauggerät des Systems bekannt ist, dass mit dem Arbeitsgerät
die Applikation "Bohren" durchgeführt wird, kann das System so beschaffen und in der
Lage sein, das Sauggerät so zu steuern bzw. zu betreiben, dass es für die Applikation
"Bohren" optimiert arbeitet. Im konkreten Bohr-Beispiel kann dies beispielsweise bedeuten,
dass das Sauggerät dazu veranlasst wird, einen kurzen, ununterbrochenen Saugstrom
zu erzeugen. Dies kann insbesondere dann von Vorteil sein, wenn das Arbeitsgerät eine
Bohrmaschine ist, wobei die Bohrmaschine als Werkzeug einen Hohlbohrer aufweisen kann.
Bei der Applikation des "Hohlbohrens" wird vorzugsweise das mit dem Hohlbohrer und
dem Arbeitsgerät erzeugte Bohrloch während seiner Erzeugung ausgesaugt, um den verbliebenen
Bohrstaub besonders wirksam aus dem Bohrloch zu entfernen und das Bohrloch auf diese
Weise optimal für nachfolgende Arbeitsschritte vorzubereiten. Beispielsweise kann
nach dem Aussaugen Mörtel in das Bohrloch eingefüllt werden, um Anker- oder Bewehrungsstangen
in dem Bohrloch zu befestigen. Dabei kann ein optimal gereinigtes Bohrloch wesentlich
dazu beitragen, dass ein guter Halt zwischen den Wänden des Bohrlochs und dem Mörtel
entsteht. Dieser gute Halt wird insbesondere dadurch erreicht, dass nach dem Aussagen
mit dem Sauggerät des vorgeschlagenen Systems praktisch kein Bohrstaub in dem Bohrloch
verbleibt, sondern dass unter Verwendung des vorgeschlagenen Systems aus Arbeits-
und Sauggerät das Bohrloch optimal ausgesaugt und von Staub befreit wird. Dieses optimale
Aussagen kann insbesondere durch den zuvor erwähnten kurzen, ununterbrochenen Saugstrom
ermöglicht werden, der das zweite Gerät erzeugen kann, wenn es weiß, dass das erste
Gerät ein Bohrgerät und sein Werkzeug eine Hohlbohrer ist.
[0015] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass das System dazu eingerichtet ist, die
Applikation des ersten Geräts durch eine Kommunikation zwischen dem ersten Gerät und
dem applikationsabhängig gesteuerten Systembestanteil zu erkennen. Insbesondere kann
der applikationsabhängig gesteuerte Systembestanteil dazu eingerichtet sein, die Applikation
des ersten Geräts durch eine Kommunikation zwischen dem ersten Gerät und dem applikationsabhängig
gesteuerten Systembestanteil zu erkennen. Das bedeutet im Sinne der Erfindung beispielsweise,
dass das Sauggerät dazu eingerichtet ist, die Applikation, die von dem Arbeitsgerät
ausgeführt wird, zu erkennen. Diese Erkennung erfolgt vorzugsweise durch eine Kommunikation
zwischen den Geräten, d.h. vorzugsweise durch einen Datenaustausch. Dabei können vorzugsweise
Gerätekennungen oder geräte- oder applikationsspezifische Informationen ausgetauscht
werden, die es beispielsweise dem Sauggerät ermöglichen, zu erkennen, welche Applikation
mit dem Arbeitsgerät ausgeführt wird. Die Erkennung der Applikation kann vorzugsweise
automatisch erfolgen, d.h. ohne Zutun des Nutzers des vorgeschlagenen Systems.
[0016] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass das System dazu eingerichtet ist, die
Applikation des ersten Geräts durch einen applikationstypischen Messwert einer physikalischen
Größe zu erkennen, der sich bei Durchführung der Applikation des ersten Geräts in
dem zweiten Gerät ausbildet, wobei dieser applikationstypische Messwert der physikalischen
Größe durch eine entsprechende Sensorik des zweiten Geräts des vorgeschlagenen Systems
erfasst werden kann. Es ist insbesondere das zweite Gerät des vorgeschlagenen Systems,
das dazu eingerichtet ist, die Applikation des ersten Geräts durch einen applikationstypischen
Messwert einer physikalischen Größe zu erkennen. Bei der physikalischen Größe kann
es sich vorzugsweise um einen Unterdruck handeln, der sich in dem zweiten Gerät ausbildet,
wenn das erste Gerät in einer bestimmten Applikation betrieben wird. Mithin ist das
zweite Gerät dazu eingerichtet, die Applikation des ersten Geräts durch einen applikationstypischen
Unterdruck zu erkennen, der sich bei Durchführung der Applikation des ersten Geräts
in dem zweiten Gerät ausbildet.
[0017] Es ist im Sinne der Erfindung insbesondere bevorzugt, dass sich der Unterdruck in
einem Staubsammelbehälter des zweiten Geräts einstellt. Der Unterdruck kann sich auch
in dem Saugschlauch oder in einem anderen Bereich des zweiten Geräts einstellen. Das
zweite Gerät weist zur Erfassung des Unterdrucks entsprechende Sensoren auf, die vorzugsweise
im Inneren des zweiten Geräts angeordnet sein können.
[0018] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die applikationsabhängige Steuerung
durch Regelung eines Betriebsparameters des zweiten Geräts erfolgt. Dies kann beispielsweise
dadurch geschehen, dass die applikationsabhängige Steuerung durch Regelung eines Volumenstroms
in dem zweiten Gerät erfolgt. Außerdem kann ein Filterabreinigungsprozesses in dem
zweiten Gerät applikationsabhängig gesteuert werden. Vorzugsweise kann in dem zweiten
Gerät ein Volumenstrom geregelt und/ oder ein Filterabreinigungsprozess gesteuert
werden, wobei diese Vorgänge im Sinne der Erfindung bevorzugt als "Regelung eines
Betriebsparameters des zweiten Geräts" bezeichnet werden.
[0019] Bei den einstellbaren Betriebsparametern kann es sich beispielsweise um einen Volumenstrom,
einen Unterdruck, eine Drehzahl einer Turbine oder um Parameter handeln, die eine
Filterabreinigung betreffen. Einzelheiten werden in der weiteren Beschreibung ausgeführt,
wobei die Betriebsparameter nicht auf die ausführlich beschriebenen oder genannten
Betriebsparameter beschränkt sind. Bei den Filterabreinigungsparametern kann es sich
beispielsweise um eine Anzahl von Fehlluftventilen und/oder Fehlluftöffnungen handeln,
um eine Dauer der Öffnung eines Ventils und/oder eine Dauer zwischen zwei Öffnungsvorgängen.
Es ist im Kontext der Erfindung auch denkbar, dass beispielsweise ein Luftreinigungsgerät
seinen Betrieb je nach Anwendung des ersten Geräts des vorgeschlagenen Systems einstellt.
Beispielsweise wird beim Bohren mit einer Bohrmaschine als erstes Gerät zumeist keine
erhöhte Staubmenge in die Umgebung des vorgeschlagenen Systems abgegeben, weswegen
in diesem Fall der Luftreiniger abgeschaltet werden kann, um Strom zu sparen und eine
Akku-Reichweite zu erhöhen. Der Begriff "applikationsabhängige Steuerung" kann im
Sinne der Erfindung somit auch bedeuten, dass das zweite Gerät in Abhängigkeit von
der Applikation des ersten Geräts ein- oder ausgeschalten wird.
[0020] Vorzugsweise kann die applikationsabhängige Steuerung des mindestens einen Systembestandteils
durch Regelung eines Betriebsparameters des zweiten Geräts erfolgen. Es können jedoch
auch mehr als ein Betriebsparameter des zweiten Geräts berücksichtigt werden, um den
mindestens einen Bestandteil des vorgeschlagenen Systems zu steuern. Beispielsweise
können im Kontext der vorgeschlagenen Steuerung in Abhängigkeit von der Applikation
des ersten Geräts ein Unterdruck als erster Betriebsparameter und ein Volumenstrom
als zweiter Betriebsparameter des zweiten Geräts berücksichtigt werden.
[0021] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass ein Filterabreinigungsprozess des zweiten
Geräts durch Steuerung eines Ventils gesteuert wird. Außerdem kann eine Öffnungszeit
des Ventils gesteuert werden, um den Filterabreinigungsprozess zu beeinflussen. Somit
kann der Filterabreinigungsprozess des zweiten Geräts insbesondere durch eine Steuerung
eines Ventils des zweiten Geräts gesteuert werden. Vorzugsweise kann das entsprechende
Ventil geöffnet werden, um einen Filterabreinigungsprozess zu initiieren, und geschlossen
werden, um den Filterabreinigungsprozess zu beenden. Wenn der Filterabreinigungsprozess
gestartet werden soll, wird Luft aus der Umgebung in das zweite Gerät eingelassen,
so dass der Unterdruck, mit dem Staub in das zweite Gerät eingesaugt wird, kurzzeitig
zusammenbricht. Wenn das entsprechende Ventil wieder geschlossen wird, kann sich der
Unterdruck wiederaufbauen, und der Saugprozess kann fortgesetzt werden.
[0022] Es ist im Sinne der Erfindung ganz besonders bevorzugt, dass die applikationsabhängige
Steuerung eines der Systembestandteile durch Einstellung eines applikationsabhängigen
Verhältnisses zwischen einem ersten Betriebsparameter und einem zweiten Betriebsparameter
in dem zweiten Gerät erfolgt. Dies kann im Sinne der Erfindung beispielsweise dadurch
erreicht werden, dass in Abhängigkeit von der Applikation des ersten Geräts ein Verhältnis
zwischen einem Unterdruck und einem Volumenstrom in dem zweiten Gerät eingestellt
wird. Das bedeutet im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass im Kontext der Erfindung
der Unterdruck eingestellt werden kann, mit dessen Hilfe das zweite Gerät einen Saugstrom
zur Ansaugung des Staubs erzeugt, und/ oder dass eine Stärke des Volumenstroms des
zweiten Geräts eingestellt werden kann. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass
unterschiedliche Applikationen des ersten Geräts mit unterschiedlichen Anforderungen
an das Saugverhalten des zweiten Geräts verbunden sind. Beispielsweise kann das gewünschte
Saugverhalten des zweiten Geräts davon abhängen, wo eine Absaugung des Staubs an einem
ersten Gerät erfolgt. Wenn das erste Gerät beispielsweise eine Kreissäge ist, kann
die Absaugung des bei der Applikation des Kreissägens erzeugten Staubs nicht direkt
an dem Entstehungsort des Staubs erfolgen, da eine etwaige Absaughaube möglicherweise
verhindert, dass der Staub direkt an seinem Entstehungsort abgesaugt werden kann.
In einem solchen Fall kann es beispielsweise bevorzugt sein, dass ein großen Luftvolumen
durch das zweite Gerät eingesaugt wird, um einen möglichst großen Anteil des beim
Sägen erzeugten Staubs einzusaugen und aus der Umgebung des ersten Geräts zu entfernen.
Dies kann beispielsweise durch einen großen, starken Volumenstrom des zweiten Geräts
ermöglicht werden, d.h. insbesondere dadurch, dass mit dem zweiten Gerät ein großer
Volumenstrom erzeugt wird. Bei anderen Applikationen, wie zum Beispiel dem Hohlbohren,
kann eine Absaugung des Staubs direkt am Entstehungsort erfolgen, so dass hier das
zweite Gerät dazu eingerichtet ist, anstatt des großen Volumenstroms einen starken
Unterdruck zu erzeugen, um ein optimales Saugergebnis zu erzielen. Mithin ist das
zweite Gerät dazu eingerichtet, einen Unterdruck und/ oder einen Volumenstrom zur
Absaugung des bei der Applikation des ersten Geräts entstehenden Staubs zu erzeugen.
Das bedeutet mit anderen Worten, dass das zweite Gerät im Kontext der vorliegenden
Erfindung mit variierenden Unterdrücken und/oder Volumenströmen arbeiten bzw. betrieben
werden kann, um den unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Applikationen
des ersten Geräts optimal gerecht zu werden.
[0023] Die Anbringung der Absaugung oder die Durchführung und Art der Applikation des ersten
Geräts können messbare, physikalische Größen innerhalb des zweiten Geräts beeinflussen.
Der Unterdruck im zweiten Gerät kann sich beispielsweise dadurch ändern, dass bei
unterschiedlichen Applikationen des ersten Geräts unterschiedliche Saugschlauchenden
mit unterschiedlichen Durchmessern oder Öffnungsgrößen verwendet werden. Die Erfinder
haben erkannt, dass sich diese unterschiedlichen Durchmesser oder Öffnungsgrößen auf
die messbaren, physikalische Größen innerhalb des zweiten Geräts auswirken und zur
Ermittlung der Applikation, die vom ersten Gerät ausgeführt wird, verwendet werden
können. Beispielsweise kann der vom zweiten Gerät kommende Saugschlauch im Bereich
des ersten Geräts unterschiedliche Abschlüsse oder Abschlussteile aufweisen, die unterschiedliche
Durchmesser oder Öffnungsgrößen aufweisen können. Beispielsweise kann ein Durchmesser
oder eine Öffnungsgröße des Saugschlauchs bei der Applikation des Hohlbohrens deutliche
kleiner sein als bei der Applikation des Sägens. Die Auswirkung dieser unterschiedlichen
Durchmesser oder Öffnungsgrößen am Saugschlauchende, d.h. am Saugschlauch im Bereich
des ersten Geräts, kann durch Erfassung, Analyse und/oder Auswertung physikalischer
Meßgrößen, die vorzugsweise innerhalb des zweiten Geräts gemessen werden, festgestellt
und zur Erkennung der Applikation des ersten Geräts verwendet werden. Bei dieser physikalischen
Meßgröße kann es sich beispielsweise um einen Unterdruck handeln, der im Bereich des
zweiten Geräts, beispielsweise in seinem Staubsammelbehälter oder im Saugschlauch,
gemessen wird, wobei dieser Unterdruck variieren kann, je nachdem welche Applikation
von dem ersten Gerät durchgeführt wird und wie groß ein Durchmesser oder eine Öffnungsgröße
eines Saugschlauchs im Bereich des ersten Geräts des vorgeschlagenen Systems ist.
[0024] Dabei kann insbesondere derjenige Unterdruck berücksichtigt werden, der sich im Staubsammelbehälter
des zweiten Geräts ausbildet. Der Unterdruck, der in dem zweiten Gerät erfasst wird,
wird vorzugsweise in Relation gesetzt zu dem Volumenstrom, der mit einer geeigneten
Sensorik ebenfalls in dem zweiten Gerät gemessen wird. Ein Grundgedanke, der der vorliegenden
Erfindung zugrunde liegt, besteht darin, dass physikalische Größen, wie beispielsweise
ein Unterdruck oder ein Volumenstrom, in dem zweiten Gerät gemessen werden, um Rückschlüsse
auf die Applikation des ersten Geräts zu ziehen. Dadurch kann die von dem ersten Gerät
durch- oder ausgeführte Applikation vorteilhafterweise durch physikalische Größen,
die in dem zweiten Gerät gemessen werden können, erkannt bzw. bestimmt werden. Diese
Erkennung erfolgt vorzugsweise in dem zweiten Gerät, wobei die physikalischen Größen
insbesondere ein Unterdruck oder ein Volumenstrom innerhalb des zweiten Geräts sein
können. Auf diese Weise kann die Applikation des ersten Geräts vorteilhafterweise
auch ohne eine Kommunikationsverbindung zwischen dem ersten Gerät und dem zweiten
Gerät erkannt oder bestimmt werden. Vielmehr ermöglicht die Erfindung vorteilhafterweise,
dass allein aufgrund von physikalischen Größen, die innerhalb des zweiten Geräts erfasst
bzw. gemessen werden, Rückschlüsse auf die Betriebsweise bzw. die Applikation des
ersten Geräts gezogen werden können. Insbesondere kann das zweite Gerät basierend
auf dieser Applikationserkennung gesteuert werden. Dies kann vorteilhafterweise dadurch
erreicht werden, dass Betriebsparameter des zweiten Geräts so eingestellt werden,
dass sie zu der Applikation, die von dem ersten Gerät durch- oder ausgeführt wird,
passen. Der Begriff "passen" ist im Sinne der Erfindung bevorzugt so zu verstehen,
dass "passende" Betriebsparameter des zweiten Geräts eine optimale Absaugung von Staub
ermöglichen, der bei Betrieb des ersten Geräts in einer bestimmten Applikation entsteht.
Die "passenden Betriebsparameter" des zweiten Geräts können beispielsweise in Look-Up-Tabellen
in dem zweiten Gerät hinterlegt sein. Insbesondere kann das zweite Gerät eine Steuervorrichtung
umfassen, wobei diese Steuereinrichtung dazu eingerichtet sein kann, den in dem zweiten
Gerät erfassten Unterdruck dahingehend auszuwerten, dass unterschiedlichen Unterdruckwerten
unterschiedliche Applikationen des ersten Geräts zugeordnet werden. Für diese unterschiedlichen
Applikationen können dann in den Look-Up-Tabellen, die beispielsweise in dem zweiten
Gerät oder seiner Steuervorrichtung hinterlegt sind, Betriebsparameter für das zweite
Gerät hinterlegt sein, mit denen das zweite Gerät anschließend in Abhängigkeit von
der Applikation des ersten Geräts gesteuert bzw. betrieben werden kann.
[0025] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass das zweite Gerät eine Turbine umfasst.
Die Turbine kann einstellbare Turbinenschaufeln zur Einstellung eines Betriebsparameters
in dem zweiten Gerät aufweisen. Die Turbine kann darüber hinaus beispielsweise zur
Erzeugung eines Unterdrucks in dem zweiten Gerät eingerichtet sein. Dabei kann es
sich vorzugsweise um denjenigen Unterdruck handeln, der sich in dem Staubsammelbehälter
des zweiten Geräts ausbildet, wenn das zweite Gerät eingeschaltet ist und in Abhängigkeit
von der Applikation des ersten Geräts betrieben wird. Der entsprechende Unterdruck
wird insbesondere dazu verwendet, Staub einzusaugen. Die Turbinenschaufeln der Turbine
des zweiten Geräts können insbesondere zur Einstellung eines vorzugsweise veränderlichen
Unterdrucks in dem zweiten Gerät eingerichtet sein. Dies kann insbesondere dadurch
erreicht werden, dass eine Neigung der Turbinenschaufeln der Turbine verändert wird.
Darüber hinaus kann die Turbine des zweiten Geräts dazu eingerichtet sein, den Volumenstrom
als Betriebsparameter des zweiten Geräts zu verändern. Es ist im Sinne der Erfindung
somit ganz besonders bevorzugt, dass das zweite Gerät eine Turbine zur Erzeugung eines
Unterdrucks umfasst, wobei die Turbine einstellbare Turbinenschaufeln zur Einstellung
eines Unterdrucks in einem Staubsammelbehälter des zweiten Geräts und/oder zur Einstellung
eines Volumenstroms innerhalb des zweiten Geräts aufweist.
[0026] Die Turbine des zweiten Geräts ist insbesondere dazu eingerichtet, einen Unterdruck
zum Einsaugen von Staub zu erzeugen. Mit anderen Worten kann der von der Turbine erzeugte
Unterdruck dazu verwendet werden, um den bei Durchführung der Applikation des Arbeitsgeräts
anfallenden Staub einzusagen. Der eingesaugte Staub kann insbesondere in dem Staubsammelbehälter
des Sauggeräts aufbewahrt werden, bis der Staubsammelbehälter von einem Nutzer des
vorgeschlagenen Systems geleert wird.
[0027] Die Turbinenschaufeln können vorzugsweise in dem Sinne einstellbar sein, dass ihre
Neigung verändert, d.h. eingestellt, werden kann. Beispielsweise kann die Neigung
der Turbinenschaufeln der Turbine des Sauggeräts so eingestellt werden, dass ein optimales
Verhältnis von Unterdruck und Volumenstrom in dem zweiten Gerät vorherrscht. Dieses
Verhältnis von Unterdruck und Volumenstrom ist bevorzugt optimiert in Bezug auf die
unterschiedlichen Applikationen, die mit dem ersten Gerät des Systems durchgeführt
werden können. Dadurch ist das vorgeschlagene System vorteilhafterweise dazu eingerichtet,
ein applikationsoptimiertes Verhältnis von Unterdruck zu Volumenstrom in dem Sauggerät
des vorgeschlagenen Systems einzustellen und das System damit zu betreiben.
[0028] Das vorgeschlagene System zur applikationsabhängigen Steuerung seiner Systembestandteile
umfasst mindestens ein erstes Gerät und ein zweites Gerät. Das System kann aber auch
mehr als ein erstes Gerät und/oder mehr als ein zweites Gerät umfassen. Das bedeutet
im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass das System beispielsweise zwei oder mehr Werkzeugmaschinen
als Arbeitsgeräte umfassen kann. Es ist im Sinne der Erfindung ganz besonders bevorzugt,
dass das vorgeschlagene System mehr als ein Sauggerät umfasst. Das bedeutet im Sinne
der Erfindung bevorzugt, dass das System beispielsweise einen Staubsauger und ein
Luftreinigungsgerät umfasst. Der Betrieb des Staubsaugers kann wie zuvor beschrieben
über die Einstellung der Neigung der Turbinenschaufeln an die Applikation des ersten
Geräts angepasst werden. Vorzugsweise kann auch der Betrieb des Luftreinigungsgeräts
an die Applikation des ersten Geräts angepasst werden. Dies kann beispielsweise dadurch
erfolgen, dass die Leistung des Luftreinigungsgeräts bei Applikationen, die als staub-arm
bekannt sind, reduziert wird, oder dass die Leistung des Luftreinigungsgeräts bei
Applikationen, die als staub-intensiv bekannt sind, erhöht wird. Vorzugsweise ist
auch das Luftreinigungsgerät als Sauggerät bzw. zweiter Systembestandteil dazu eingerichtet,
die Applikation des ersten Geräts automatisch zu erkennen. Dies kann beispielsweise
durch eine Kommunikation zwischen dem Luftreinigungsgerät und dem Arbeitsgerät als
erstem Gerät erfolgen. Es kann aber im Sinne der Erfindung auch bevorzugt sein, dass
das Luftreinigungsgerät die Applikation des ersten Geräts dadurch erkennt, dass physikalische
Größen, wie Unterdruck und/oder Volumenstrom, in dem Luftreinigungsgerät gemessen
und zur Erkennung der Applikation des ersten Geräts verwendet werden. Es kann im Sinne
der Erfindung auch bevorzugt sein, dass das System als zweites Gerät keinen Staubsauger,
sondern nur ein Luftreinigungsgerät umfasst.
[0029] Vorzugsweise weisen sowohl Staubsauger, als auch Luftreinigungsgerät als Sauggeräte
Turbinen auf, um einen Volumenstrom zu erzeugen und staubbeladene Luft in das zweite
Gerät einzusagen. Dort kann der Staub dann im Falle, dass es sich bei dem zweiten
Gerät um einen Staubsauger handelt, von der Luft getrennt, d.h. abgeschieden, und
in dem Staubsammelbehälter aufbewahrt werden. In dem Falle, dass es sich bei dem zweiten
Gerät um ein Luftreinigungsgerät handelt, kann der Staub von der Luft getrennt, d.h.
abgeschieden und die gereinigte Luft aus dem Gerät ausgeblasen werden. Die Erzeugung
des Volumenstroms erfolgt vorzugsweise durch einen Unterdruck, der mit Turbinen erzeugt
werden kann.
[0030] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass ein Betriebsparameter in dem zweiten
Gerät durch Regelung einer Drehzahl der Turbine einstellbar ist. Bei dem Betriebsparameter,
der durch die Drehzahl der Turbine eingestellt werden kann, kann es sich vorzugsweise
um den Volumenstrom innerhalb des zweiten Geräts handeln. Das bedeutet im Sinne der
Erfindung beispielsweise, dass die Drehzahl der Turbine des zweiten Geräts bei solchen
Applikationen des ersten Geräts, die als staub-arm bekannt sind, reduziert werden
kann, während die Drehzahl erhöht werden kann, wenn das erste Gerät eine staub-intensive
Applikation, wie beispielsweise das Schleifen, ausführt.
[0031] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass das zweite Gerät mindestens eine erste
Turbine und eine zweite Turbine zur Erzeugung eines Unterdrucks umfasst, wobei ein
Betriebsparameter in dem zweiten Gerät durch Ein- oder Ausschalten der ersten und/oder
der zweiten Turbine einstellbar ist. Mit anderen Worten umfasst das zweite Gerät in
dieser Ausgestaltung der Erfindung mehr als eine Turbine, beispielsweise zwei Turbinen.
Vorzugsweise kann dadurch der Volumenstrom innerhalb des zweiten Geräts durch Ein-
oder Ausschalten der ersten und/oder der zweiten Turbine eingestellt werden kann.
[0032] Es wird im Kontext der vorliegenden Erfindung insbesondere ein Arbeitssystem vorgeschlagen,
das folgende Bestandteile umfassen kann: eine Bohrmaschine als Arbeitsgerät, ein Hohlbohrer
als Werkzeug des Arbeitsgeräts, ein Staubsauger bzw. ein Entstauber als zweites Gerät
und/oder ein Luftreiniger als zweites Gerät. Bei den Geräten kann es sich insbesondere
um acku- oder batterietriebene Geräte handeln. Dem Staubsauger, Entstauber und/oder
Luftreiniger ist vorteilhafterweise bekannt, welche Applikation von dem Arbeits- oder
ersten Gerät ausgeführt wird. In diesem Beispiel, bei dem das Arbeitsgerät von einer
Bohrmaschine gebildet wird, ist es bevorzugt, dass der Saugstrom innerhalb des zweiten
Geräts möglichst kurz ist und wenig unterbrochen wird. Darüber hinaus "weiß" das System,
dass bei der Applikation des Bohrens keine größere Menge Staub zu erwarten ist. Das
System ist vorzugsweise dazu eingerichtet, zu entscheiden, beispielsweise Filterabreinigungsparameter
am zweiten Gerät so einzustellen, dass der Volumenstrom während einer Filterabreinigung
möglichst kurz unterbrochen wird und dass Filterabreinigungsprozesse möglichst selten
auftreten. Diese "Entscheidung" kann beispielsweise durch eine Steuervorrichtung des
zweiten Geräts vorgenommen werden. Das zweite Gerät bzw. seine Steuervorrichtung sind
vorzugsweise dazu eingerichtet, aufgrund von physikalischen Größen, die innerhalb
des zweiten Geräts gemessen werden, die Applikation des ersten Geräts zu bestimmen
und Betriebsparameter in dem zweiten Gerät, wie Unterdruck und/oder Volumenstrom,
in Abhängigkeit von den erfassten physikalischen Größen bzw. der daraus bestimmten
Applikation des ersten Geräts einzustellen. Beispielsweise kann ein Fehlluftventil
des zweiten Geräts, das für die Durchführung des Filterabreinigungsprozess verwendet
wird, so auf ein größeres Intervall gestellt werden, indem seine Öffnungszeiten erheblich
reduziert werden. Die Erfinder haben erkannt, dass bei der Applikation des Bohrens
insbesondere der Unterdruck in dem zweiten Gerät eine wesentliche Auswirkung auf ein
optimales Absaugergebnis hat. Daher kann in dieser Applikation das zweite Gerät des
vorgeschlagenen Geräts dazu eingerichtet sein, eine Neigung von Turbinenschaufeln
so einzustellen, dass sich in dem zweiten Gerät ein applikationsoptimiertes Verhältnis
von Unterdruck und Volumenstrom ausbildet. Darüber hinaus kann der Luftreiniger seinen
Betrieb so applikationsoptimiert einstellen, dass seine Akkukapazität geschont wird,
wenn eine geringe Staubbelastung der Luft erwartet wird.
[0033] In einem anderen Anwendungsbeispiel der Erfindung ist das System dazu eingerichtet,
zu erkennen, dass das erste Gerät eine Schleifapplikation ausführt. Es ist bekannt,
dass beim Schleifen mit einem Arbeitsgerät große Mengen an Staub produziert werden.
Der Entstauber bzw. der Staubsauger des vorgeschlagenen Systems kann in diesem Fall
beispielsweise den von ihm erzeugten Volumenstrom erhöhen, beispielsweise durch Anpassung
der Turbinendrehzahl oder durch das Zuschalten einer zweiten Turbine. Alternativ oder
darüber hinaus können die Filterabrenigungszyklen verkürzt werden, um der verstärkten
Filterbelastung gerechnet zu werden. Wenn das zweite Gerät von einem Luftreiniger
gebildet wird, kann auch dieser in einem Hochleistungsbetrieb betrieben werden, wenn
das erste Gerät des vorgeschlagenen Arbeitssystems in einer als staub-intensiv bekannten
Applikation, wie dem Schleifen, betrieben wird.
[0034] In einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur applikationsabhängigen
Steuerung von Systembestandteilen eines vorgeschlagenen Systems, wobei das Verfahren
durch die folgenden Schritte gekennzeichnet ist:
- a) Bereitstellung eines Systems mit einem ersten Gerät zur Durchführung einer Applikation
und einem zweiten Gerät zur Entfernung von Staub, der bei der Durchführung der Applikation
entsteht,
- b) Betrieb des ersten Geräts und des zweiten Geräts, wobei das zweite Gerät in Abhängigkeit
von der Applikation des ersten Geräts betrieben wird.
[0035] Die für das vorgeschlagene Arbeitssystem beschriebenen Definitionen, technischen
Wirkungen und Vorteile gelten für das vorgeschlagene Betriebsverfahren analog.
[0036] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Figurenbeschreibung. In den Figuren
sind verschiedene Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung dargestellt. Die
Figuren, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination.
Der Fachmann wird die Merkmale zweckmässigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen
weiteren Kombinationen zusammenfassen.
[0037] In den Figuren sind gleiche und gleichartige Komponenten mit gleichen Bezugszeichen
beziffert. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform des vorgeschlagenen Arbeitssystems,
wobei das dargestellte Arbeitssystem einen Staubsauger als zweites Gerät umfasst
- Fig. 2
- schematische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform des vorgeschlagenen Arbeitssystems,
wobei das dargestellte Arbeitssystem einen Staubsauger und ein Luftreinigungsgerät
als zweites Gerät umfasst
Ausführungsbeispiele und Figurenbeschreibung:
[0038] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform des
vorgeschlagenen Arbeitssystems 10, wobei das dargestellte Arbeitssystem 10 einen Staubsauger
als zweites Gerät 2 umfasst. Das System 10 umfasst darüber hinaus ein erstes Gerät
1, das dazu eingerichtet ist, eine Applikation durchzuführen. Bei dem ersten Gerät
1 kann es sich insbesondere um eine Werkzeugmaschine handeln. Das erste Gerät 1 des
vorgeschlagenen Systems 10 wird im Sinne der Erfindung bevorzugt auch als Arbeitsgerät
bezeichnet. Der bei der Durchführung der Applikation mit dem ersten Gerät 1 entstehende
Staub S wird in den Figuren als Wolke dargestellt. Das erste Gerät 1 weist vorzugsweise
ein Werkzeug WZ auf, mit dem ein Untergrund U bearbeitet werden kann. Bei dem Untergrund
kann es sich um eine Wand, eine Mauer, Beton, Stein, Holz, Mauerwerk oder dergleichen
handeln, ohne darauf beschränkt zu sein.
[0039] Bei dem zweiten Gerät 2 handelt es sich vorzugsweise um ein Sauggerät. Beispielsweise
kann das zweite Gerät 2 des vorgeschlagenen Systems 10 von einem Staubsauger oder
einem Luftreinigungsgerät gebildet werden. Das zweite Gerät 2 kann eine Turbine T
umfassen, wobei das zweite Gerät 2 auch mehr als eine Turbine T umfassen kann, beispielsweise
zwei Turbinen T. Das zweite Gerät 2 kann darüber hinaus eine Steuervorrichtung 3 umfassen,
mit der der Betrieb des zweiten Gerät 2 in Abhängigkeit der Applikation des ersten
Geräts 1 gesteuert werden kann. Es ist im Sinne der Erfindung ganz besonders bevorzugt,
dass das zweite Gerät 2 dazu eingerichtet ist, physikalische Größen, die sich beim
gemeinsamen Betrieb der Geräte 1, 2 innerhalb des zweiten Geräts 2 einstellen, zu
erfassen. Basierend auf diesen erfasst physikalischen Größen und Messwerten kann das
zweite Gerät 2 die Applikation des ersten Geräts 1 erkennen. In Abhängigkeit von den
erfassten physikalischen Größen bzw. In Abhängigkeit von der Applikation, die diesen
physikalischen Größen zugeordnet ist, können dann Betriebsparameter am zweiten Gerät
2 eingestellt werden. Es kann im Sinne der Erfindung auch bevorzugt sein, dass zweite
Gerät 2 in Abhängigkeit von der Applikation des ersten Geräts 1 ein- oder auszustellen.
Dies kann besonders bevorzugt sein, wenn das zweite Gerät 2 ein akkubetriebenes Gerät
ist, dessen Akku-Laufzeit verlängert werden soll.
[0040] Fig. 2 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform des vorgeschlagenen Arbeitssystems 10,
wobei das in Fig. 2 dargestellte Arbeitssystem 10 zwei zweite Geräte 2 umfasst. Bei
dem links dargestellten zweiten Gerät 2 kann es sich beispielsweise um einen Staubsauger
handeln, während es sich bei dem rechts abgebildeten Gerät um ein Luftreinigungsgerät
handeln kann. Das links dargestellte zweite Gerät wird mit dem Bezugszeichen 2 bezeichnet,
während das rechts dargestellte zweite Gerät mit dem Bezugszeichen 2' bezeichnet wird.
Analog dazu werden die Turbine und die Steuervorrichtung des rechts dargestellten
zweiten Geräts 2' mit den Bezugszeichen T' und 3' bezeichnet. Es ist im Sinne der
Erfindung bevorzugt, dass das eine zweite Gerät 2 und/oder das andere zweite Gerät
2' in Abhängigkeit von der Applikation des ersten Geräts 1 gesteuert bzw. betrieben
werden kann. Diese applikationsabhängige Steuerung des zweiten Geräts (2 und/oder
2') erfolgt vorzugsweise basierend auf physikalischen Messgrößen, die sich in dem
zweiten Gerät (2 und/oder 2') ausbilden, wenn das erste Gerät 1 mit einer bevorzugt
staubproduzierenden Applikation betrieben wird. Die physikalischen Messgrößen können
mit einer entsprechenden Sensorik innerhalb des zweiten Geräts (2 und/oder 2') gemessen
werden und von einer Steuervorrichtung (3 und/oder 3') des zweiten Geräts (2 und/oder
2') informationstechnologisch weiterverarbeitet werden.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- erstes Gerät, Arbeitsgerät
- 2
- zweites Gerät, Sauggerät
- 3
- Steuervorrichtung
- 10
- System
- S
- Staub
- T
- Turbine
- WZ
- Werkzeug
- U
- Untergrund
1. System (10) umfassend zumindest folgende Systembestandteile:
- ein erstes Gerät (1) zur Durchführung einer Applikation und
- ein zweites Gerät (2) zur Entfernung von Staub S, wobei der Staub S bei der Durchführung
der Applikation entsteht,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein Systembestandteil (1 oder 2) in Abhängigkeit von der Applikation des
ersten Geräts (1) gesteuert wird.
2. System (10) nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
das System (10) dazu eingerichtet ist, die Applikation des ersten Geräts (1) durch
eine Kommunikation zwischen dem ersten Gerät (1) und dem applikationsabhängig gesteuerten
Systembestanteil (1 oder 2) zu erkennen.
3. System (10) nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet, dass
das System (10) dazu eingerichtet ist, die Applikation des ersten Geräts (1) durch
einen applikationstypischen Messwert einer physikalischen Größe zu erkennen, der sich
bei Durchführung der Applikation des ersten Geräts (1) in dem zweiten Gerät (2) ausbildet.
4. System (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die applikationsabhängige Steuerung durch Regelung eines Betriebsparameters des zweiten
Geräts (2) erfolgt.
5. System (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Filterabreinigungsprozess des zweiten Geräts (2) durch Steuerung eines Ventils
und/oder durch Steuerung einer Öffnungszeit des Ventils steuerbar ist.
6. System (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die applikationsabhängige Steuerung durch Einstellung eines applikationsabhängigen
Verhältnisses zwischen einem ersten Betriebsparameter und einem zweiten Betriebsparameter
in dem zweiten Gerät (2) erfolgt.
7. System (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
das zweite Gerät (2) eine Turbine T umfasst, wobei die Turbine T einstellbare Turbinenschaufeln
zur Einstellung eines Betriebsparameters in dem zweiten Gerät (2) aufweist.
8. System (10) nach Anspruch 7
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Betriebsparameter in dem zweiten Gerät (2) durch Regelung einer Drehzahl der Turbine
T einstellbar ist.
9. System (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
das zweite Gerät (2) mindestens eine erste Turbine T1 und eine zweite Turbine T2 zur
Erzeugung eines Unterdrucks umfasst, wobei ein Betriebsparameter in dem zweiten Gerät
(2) durch Ein- oder Ausschalten der ersten Turbine T1 und/oder der zweiten Turbine
T2 einstellbar ist.
10. System (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
das zweite Gerät (2) eine Steuervorrichtung (3) zur applikationsabhängigen Steuerung
des mindestens einen Systembestandteils (1 oder 2) umfasst.
11. Verfahren zur applikationsabhängigen Steuerung von Systembestandteilen (1 oder 2)
eines System (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Verfahren durch die
folgenden
Schritte gekennzeichnet ist:
a) Bereitstellung eines Systems (10) mit einem ersten Gerät (1) zur Durchführung einer
Applikation und einem zweiten Gerät (2) zur Entfernung von Staub S, der bei der Durchführung
der Applikation entsteht,
b) Betrieb des ersten Geräts (1) und des zweiten Geräts (2), wobei das zweite Gerät
(2) in Abhängigkeit von der Applikation des ersten Geräts (1) betrieben wird.