Stand der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Steuern eines Betriebs
einer Seilwinde, auf ein Verfahren zum Betreiben einer Seilwinde, auf eine entsprechende
Vorrichtung, auf eine Seilwinde sowie auf ein entsprechendes Computer-Programmprodukt.
[0002] Seilwinden, beispielsweise elektrische Rettungswinden, können über einen Spillantrieb
(auch Capstan Drive genannt) und eine Seiltrommel zur Auf- und Abwicklung eines Windenseils
verfügen. Dabei kann die Trommel direkt von einem Hauptantrieb mit angetrieben werden,
wobei eine durch Wicklungslagen entstehende Drehzahldifferenz mittels einer Rutschkupplung
ausgeglichen werden kann.
[0003] Die
DE 10 2012 013 527 A1 betrifft eine elektrisch betriebene Seiltrommel als Hauptbestandteil einer elektrischen
Spillwinde, die als Rettungswinde in Hubschrauber einsetzbar ist. Die
FR 2 843 954 A1 offenbart ein Verfahren zum Steuern eines Betriebs einer Seilwinde, wobei das Verfahren
in Verbindung mit einer Seilwinde ausführbar ist, die eine Spillantriebseinheitzum
Einholen eines Seils in die Seilwinde und Ausbringen des Seils aus der Seilwinde,
einen Hauptantrieb zum Antreiben der Spillantriebseinheit, eine Seiltrommel zum Aufnehmen
des Seils durch Aufwickeln und Abwickeln des Seils und einen Trommelantrieb zum Antreiben
der Seiltrommel aufweist, wobei der Trommelantrieb und der Hauptantrieb unabhängig
voneinander betreibbar sind.
Offenbarung der Erfindung
[0004] Vor diesem Hintergrund werden mit der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zum Steuern
eines Betriebs einer Seilwinde, ein Verfahren zum Betreiben einer Seilwinde, eine
entsprechende Vorrichtung, eine Seilwinde und ein entsprechendes Computer-Programmprodukt
gemäß den Hauptansprüchen vorgestellt. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus
den jeweiligen Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
[0005] Gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann insbesondere eine Steuerstrategie
bzw. Regelungsstrategie oder ein Regelungskonzept für Seilwinden, beispielsweise für
elektrische Seilwinden, wie zum Beispiel elektrische Rettungswinden bereitgestellt
werden. Anstelle einer Kopplung von Hauptantrieb und Seiltrommel können zwei getrennte
Antriebe, beispielsweise elektrische Antriebe, jeweils Motor mit Getriebe, vorgesehen
sein, um einen Spillantrieb und eine Seiltrommel unabhängig voneinander anzutreiben.
Insbesondere kann hierbei ein Drehmoment an der Seiltrommel erhöht werden, wenn Seilschlupf
an dem Spillantrieb festgestellt wird. Genauer gesagt kann beispielsweise ein Seilabschnitt
zwischen dem Spillantrieb und der Seiltrommel durch Drehmomenteinstellung an der Seiltrommel
auf Zug bzw. Spannung gehalten werden.
[0006] Vorteilhafterweise kann gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung insbesondere
aufgrund der Steuerstrategie bzw. des Regelungskonzeptes einer Seilwinde mit einem
Windenseil am optimalen Arbeitspunkt betrieben werden, was sowohl einen Verschleiß
des Seiles als auch einen Verschleiß in mechanischen Bauteilen der Seilwinde verringern
kann. Zudem können Teile eingespart werden, wie beispielsweise eine Rutschkupplung,
wobei der Verschleiß eines solchen Teils verhindert werden kann, beispielsweise im
Vergleich zu einer starren Kopplung zwischen Trommel und Spillantrieb kann ein variables,
zu jeweiligen Betriebssituation passendes Drehmoment und somit eine einfache Anpassung
an sich verändernde Rahmenbedingungen realisiert werden. Insbesondere kann auf eine
Rutschkupplung verzichtet werden, wobei sowohl ein Verschleiß einer Rutschkupplung
vermieden sowie ein Verschleiß des Windenseils reduziert werden kann.
[0007] Es wird ein Verfahren zum Steuern eines Betriebs einer Seilwinde vorgestellt, wobei
das Verfahren in Verbindung mit einer Seilwinde ausführbar ist, die eine Spillantriebseinheit
zum Einholen eines Seils in die Seilwinde und Ausbringen des Seils aus der Seilwinde,
einen Hauptantrieb zum Antreiben der Spillantriebseinheit, eine Seiltrommel zum Aufnehmen
des Seils durch Aufwickeln und Abwickeln des Seils, einen Trommelantrieb zum Antreiben
der Seiltrommel, wobei der Trommelantrieb und der Hauptantrieb unabhängig voneinander
betreibbar sind, und eine Drehzahlmesseinrichtung aufweist, die in einem Seileintrittsabschnitt
der Seilwinde angeordnet ist, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:
Einlesen einer ersten Drehzahl, die eine Drehzahl des Hauptantriebs repräsentiert
und einer zweiten Drehzahl, die eine von der Drehzahlmesseinrichtung erfasste Drehzahl
repräsentiert; und
[0008] Bestimmen eines Drehmomentwerts zum Einstellen eines Drehmoments des Trommelantriebs
in Abhängigkeit von der ersten Drehzahl und der zweiten Drehzahl.
[0009] Die Seilwinde kann als eine elektrische Seilwinde ausgeführt sein. Dabei kann die
Seilwinde als eine Rettungswinde oder dergleichen eingesetzt werden. Auch kann die
Seilwinde in einem Fahrzeug einbaubar sein, beispielsweise in einem Luftfahrzeug.
Der Hauptantrieb kann einen Elektromotor aufweisen. Zusätzlich oder alternativ kann
der Trommelantrieb einen Elektromotor aufweisen. Der Trommelantrieb und zusätzlich
oder alternativ der Hauptantrieb können auch jeweils ein Getriebe aufweisen. Der Seileintrittsabschnitt
kann einen Abschnitt der Seilwinde repräsentieren, in dem das Seil oder Windenseil
in die Seilwinde eintritt und zusätzlich oder alternativ aus der Seilwinde austritt.
Die Spillantriebseinheit mit dem Hauptantrieb kann bezogen auf eine Seillaufrichtung
innerhalb der Seilwinde zwischen der Seiltrommel mit dem Trommelantrieb und dem Seileintrittsabschnitt
mit der Drehzahlmesseinrichtung angeordnet sein. Unter der ersten Drehzahl kann ein
erster Drehzahlwert und unter der zweiten Drehzahl ein zweiter Drehzahlwert verstanden
werden. Die erste Drehzahl kann über eine Schnittstelle zu dem Hautpantrieb oder einer
dem Hauptantrieb zugeordneten Erfassungseinrichtung eingelesen werden. Die zweite
Drehzahl kann über eine Schnittstelle zu der Drehzahlmesseinrichtung eingelesen werden.
[0010] Gemäß einer Ausführungsform kann das Verfahren einen Schritt des Erfassens der ersten
Drehzahl und der zweiten Drehzahl aufweisen. Hierbei kann die erste Drehzahl unter
Verwendung des Hauptantriebs erfasst werden. Die zweite Drehzahl kann unter Verwendung
der Drehzahlmesseinrichtung erfasst werden. Dabei können die erste Drehzahl und die
zweite Drehzahl auf einen Referenzdurchmesser bezogen oder normiert sein. Eine solche
Ausführungsform bietet den Vorteil, dass eine zuverlässige Einstellung des Drehmoments
auf Basis einer einfach verfügbaren Datengrundlage erreicht werden kann.
[0011] Auch kann das Verfahren einen Schritt des Ermittelns einer Drehzahldifferenz und
zusätzlich oder alternativ eines Drehzahlverhältnisses zwischen der ersten Drehzahl
und der zweiten Drehzahl aufweisen. Hierbei kann im Schritt des Bestimmens der Drehmomentwert
in Abhängigkeit von der Drehzahldifferenz und zusätzlich oder alternativ dem Drehzahlverhältnis
bestimmt werden. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass ein Schlupf
des Seiles an der Spillantriebseinheit auf einfache Weise erkannt und zuverlässig
durch Anpassen des Drehmoments an der Trommel beseitigt werden kann.
[0012] Ferner kann das Verfahren einen Schritt des Durchführens eines Vergleichs einer mathematischen
Beziehung oder einer Verknüpfung zwischen der ersten Drehzahl und der zweiten Drehzahl
mit einem Schwellenwert für die mathematische Beziehung oder die Verknüpfung aufweisen.
Hierbei kann im Schritt des Bestimmens der Drehmomentwert in Abhängigkeit von einem
Ergebnis des Vergleichs bestimmt werden. Bei der mathematischen Beziehung kann es
sich um eine Drehzahldifferenz und zusätzlich oder alternativ ein Drehzahlverhältnis
zwischen der ersten Drehzahl und der zweiten Drehzahl handeln. Dabei kann im Schritt
des Durchführens ein Betrag der Drehzahldifferenz mit dem Schwellenwert verglichen
werden. Der Schwellenwert kann beispielsweise eine Schlupfgrenze repräsentieren. Eine
solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass im Falle einer Überschreitung des
Schwellenwertes durch Einstellen des Drehmoments schnell und sicher gegengesteuert
werden kann, sodass die mathematische Beziehung den Schwellenwert wieder einhält.
[0013] Insbesondere kann im Schritt des Bestimmens der Drehmomentwert in einem Anfahrzustand
der Seilwinde als ein Anfangswert unter Verwendung von zumindest einem seillastabhängigen
Vorgabewert bestimmt werden. Hierbei kann im Schritt des Bestimmens eine Nachschlagtabelle
mit seillastabhängigen Vorgabewerten verwendet werden. Eine solche Ausführungsform
bietet den Vorteil, dass auch aus einem Stillstand der Antriebe der Seilwinde heraus
bei einem Anfahrvorgang ein Seilschlupf zuverlässig verhindert werden kann.
[0014] Zudem kann das Verfahren einen Schritt des Bereitstellens eines Steuersignals zum
Ansteuern des Trommelantriebs aufweisen. Dabei kann das Steuersignal den Drehmomentwert
repräsentieren. Unter Verwendung des Steuersignals kann der Trommelantrieb betreibbar
sein. Dabei kann das Steuersignal insbesondere einen Sollwert für das Drehmoment des
Trommelantriebs oder eine Steuergröße oder Regelgröße für das Drehmoment aufweisen.
Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass auf einfache und sichere Weise
eine Betriebssicherheit der Seilwinde erhöht sowie eine Abnutzung von Teilen sowie
des Seiles verhindert oder verringert werden kann.
[0015] Es wird auch ein Verfahren zum Betreiben einer Seilwinde vorgestellt, wobei die Seilwinde
eine Spillantriebseinheit zum Einholen eines Seils in die Seilwinde und Ausbringen
des Seils aus der Seilwinde, einen Hauptantrieb zum Antreiben der Spillantriebseinheit,
eine Seiltrommel zum Aufnehmen des Seils durch Aufwickeln und Abwickeln des Seils,
einen Trommelantrieb zum Antreiben der Seiltrommel, wobei der Trommelantrieb und der
Hauptantrieb unabhängig voneinander betreibbar sind, und eine Drehzahlmesseinrichtung
aufweist, die in einem Seileintrittsabschnitt der Seilwinde angeordnet ist, wobei
das Verfahren folgenden Schritt aufweist:
Steuern eines Betriebs der Seilwinde durch Ausführen der Schritte einer Ausführungsform
des vorstehend genannten Verfahrens, um ein Seil in die Seilwinde einzuholen oder
aus der Seilwinde auszubringen.
[0016] Das Verfahren zum Betreiben kann in Verbindung mit einer Ausführungsform des vorstehend
genannten Verfahrens zum Steuern vorteilhaft ausgeführt werden. Dabei kann im Schritt
des Steuerns auch ein Steuersignal zum Ansteuern des Trommelantriebs verwendet werden,
das den gemäß einer Ausführungsform des vorstehend genannten Verfahrens bestimmten
Drehmomentwert repräsentiert.
[0017] Gemäß einer Ausführungsform kann im Schritt des Steuerns das Drehmoment des Trommelantriebs
eingestellt werden, bis eine mathematische Beziehung oder eine Verknüpfung zwischen
der ersten Drehzahl und der zweiten Drehzahl einen Schwellenwert einhält. Eine solche
Ausführungsform bietet den Vorteil, dass ein Schlupf des Seiles an der Spillantriebseinheit
zuverlässig verhindert oder erkannt und beseitigt werden kann.
[0018] Es wird ferner eine Vorrichtung vorgestellt, die ausgebildet ist, um die Schritte
einer Variante eines hier vorgestellten Verfahrens in entsprechenden Einrichtungen
durchzuführen, anzusteuern bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante der
Erfindung in Form einer Vorrichtung kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
schnell und effizient gelöst werden.
[0019] Die Vorrichtung kann ausgebildet sein, um Eingangssignale einzulesen und unter Verwendung
der Eingangssignale Ausgangssignale zu bestimmen und bereitzustellen. Ein Eingangssignal
kann beispielsweise ein über eine Eingangsschnittstelle der Vorrichtung einlesbares
Sensorsignal darstellen. Ein Ausgangssignal kann ein Steuersignal oder ein Datensignal
darstellen, das an einer Ausgangsschnittstelle der Vorrichtung bereitgestellt werden
kann. Die Vorrichtung kann ausgebildet sein, um die Ausgangssignale unter Verwendung
einer in Hardware oder Software umgesetzten Verarbeitungsvorschrift zu bestimmen.
Beispielsweise kann die Vorrichtung dazu eine Logikschaltung, einen integrierten Schaltkreis
oder ein Softwaremodul umfassen und beispielsweise als ein diskretes Bauelement realisiert
sein oder von einem diskreten Bauelement umfasst sein.
[0020] Es wird zudem eine Seilwinde vorgestellt, die folgende Merkmale aufweist:
eine Spillantriebseinheit zum Einholen eines Seils in die Seilwinde und Ausbringen
des Seils aus der Seilwinde;
einen Hauptantrieb zum Antreiben der Spillantriebseinheit;
eine Seiltrommel zum Aufnehmen des Seils durch Aufwickeln und Abwickeln des Seils;
einen Trommelantrieb zum Antreiben der Seiltrommel, wobei der Trommelantrieb und der
Hauptantrieb unabhängig voneinander betreibbar sind;
eine Drehzahlmesseinrichtung, die in einem Seileintrittsabschnitt der Seilwinde angeordnet
ist; und
eine Ausführungsform der vorstehend genannten Vorrichtung, wobei die Vorrichtung signalübertragungsfähig
mit dem Hauptantrieb, dem Trommelantrieb und der Drehzahlmesseinrichtung verbindbar
oder verbunden ist.
[0021] In Verbindung mit der Seilwinde kann somit eine Ausführungsform der vorstehend genannten
Vorrichtung vorteilhaft eingesetzt oder verwendet werden, insbesondere um einen Betrieb
der Seilwinde zu steuern und zusätzlich oder alternativ die Seilwinde zu betreiben.
Auch kann eine Ausführungsform eines der vorstehend genannten Verfahren in Verbindung
mit oder unter Verwendung der Seilwinde vorteilhaft ausgeführt werden.
[0022] Gemäß einer Ausführungsform kann die Drehzahlmesseinrichtung eine Seileintrittsrolle
und einen Drehzahlsensor aufweisen. Hierbei kann der Drehzahlsensor ausgebildet sein,
um eine Drehzahl der Seileintrittsrolle zu erfassen. Eine solche Ausführungsform bietet
den Vorteil, dass die zweite Drehzahl am Seileintritt auf einfache und zuverlässige
Weise erfasst werden kann.
[0023] Insbesondere kann dabei der Drehzahlsensor ausgebildet sein, um die Drehzahl der
Seileintrittsrolle auf berührungslose Weise zu erfassen. Eine solche Ausführungsform
bietet den Vorteil, dass die Drehzahlerfassung auf verschleißarme und genaue Weise
erfolgen kann.
[0024] Auch kann die Spillantriebseinheit eine Mehrzahl von Seilrollen zum Aufnehmen einer
Mehrzahl von Wicklungen des Seils aufweisen. Hierbei können die Mehrzahl von Seilrollen
in zwei radial voneinander beabstandeten Paketen mit gleicher Anzahl an koaxial aufgereihten,
starr verbundenen Seilrollen angeordnet sein. Dabei kann ein erstes Paket durch den
Hauptantrieb antreibbar sein. Ein zweites Paket kann mittels einer Kraftübertragungseinrichtung
mechanisch mit dem ersten Paket gekoppelt sein. Eine solche Ausführungsform bietet
den Vorteil, dass hohe Lasten an dem Seil aufgenommen werden können, wobei ein Schlupf
des Seiles an der Spillantriebseinheit durch deren konstruktive Eigenschaften minimiert
werden kann.
[0025] Ferner können Drehachsen der Spillantriebseinheit, der Seiltrommel und der Drehzahlmesseinrichtung
innerhalb von Fertigungstoleranzen parallel zueinander sein. Eine solche Ausführungsform
bietet den Vorteil, dass ein Formfaktor der Seilwinde verringert werden kann, wobei
das Seil verschleißarm in der Seilwinde geführt sein oder werden kann.
[0026] Von Vorteil ist auch ein Computer-Programmprodukt oder Computerprogramm mit Programmcode,
der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher,
einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann. Wird
das Programmprodukt oder Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt,
so kann das Programmprodukt oder Programm zur Durchführung, Umsetzung und/oder Ansteuerung
der Schritte des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen
verwendet werden.
[0027] Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Seilwinde gemäß einem Ausführungsbeispiel;
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer Seilwinde gemäß einem Ausführungsbeispiel;
Fig. 3 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Steuern gemäß einem Ausführungsbeispiel;
und
Fig. 4 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben gemäß einem Ausführungsbeispiel.
[0028] Bevor auf Ausführungsbeispiele eingegangen wird, werden zunächst Grundlagen und Hintergründe
für die vorliegende Erfindung dargestellt. Bei elektrischen Seilwinden, insbesondere
Rettungswinden, sind beispielsweise ein Spillantrieb bzw. ein sogenannter Capstan-Antrieb
und eine Seiltrommel zur Auf- und Abwicklung des Windenseils vorgesehen. Dabei übernimmt
beispielsweise der Spillantrieb eine Übertragung der Kräfte, die durch eine Last am
Haken entstehen, wobei die Seiltrommel das Seil mit einer vergleichsweise geringeren
Zugkraft auf- bzw. abwickelt. Bei einer herkömmlichen, hydraulisch betriebenen Rettungswinde
beispielsweise wird eine Trommel direkt von einem Hauptantrieb mit angetrieben, wobei
eine durch Wicklungslagen des Seiles entstehende Drehzahldifferenz mittels einer Rutschkupplung
ausgeglichen wird. Beim Abwickeln des Seils von der Seiltrommel ist dieses gegen das
Moment der Rutschkupplung abzuwickeln, wodurch insbesondere eine notwendige Vorspannung
des Seils entsteht. Beim Aufwickeln stellt sich eine notwendige Zugkraft beispielsweise
automatisch ein, wobei diese von einer Gesamtsituation, zum Beispiel einem Gewicht
am Haken, von Umweltbedingungen, zum Beispiel Nässe, oder dergleichen abhängig ist.
Alternativ kann eine starre Kopplung des Hauptantriebs mit der Seiltrommel vorgesehen
sein, wobei eine magnetische Rutschkupplung eingesetzt werden könnte. Hierbei ist
allerdings für das Moment der Seiltrommel ein festes Moment vorzugeben, welches viele
Betriebsbedingungen, wie z. B. Nässe, berücksichtigen sollte.
[0029] In der nachfolgenden Beschreibung günstiger Ausführungsbeispiele werden für die in
den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder
ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente
verzichtet wird.
[0030] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Seilwinde 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel.
Bei der Seilwinde 100 handelt es sich lediglich beispielhaft um eine elektrische Rettungswinde.
Unter Verwendung der Seilwinde 100 ist ein Seil 105 oder Windenseil 105 in die Seilwinde
100 einholbar und aus der Seilwinde 100 ausbringbar. Dabei ist das Seil 105 in der
Seilwinde 100 geführt.
[0031] Die Seilwinde 100 weist eine Spillantriebseinheit 110 und einen Hauptantrieb 115
auf. Dabei ist die Spillantriebseinheit 110 ausgebildet, um das Seil 105 in die Seilwinde
110 einzuholen und das Seil 105 aus der Seilwinde 110 auszubringen. Der Hauptantrieb
115 ist ausgebildet, um die Spillantriebseinheit 110 anzutreiben. Dabei ist der Hauptantrieb
115 mit der Spillantriebseinheit 110 gekoppelt.
[0032] Ferner weist die Seilwinde 100 eine Seiltrommel 120 und einen Trommelantrieb 125
auf. Die Seiltrommel 120 ist hierbei ausgebildet, um das Seil 105 durch Aufwickeln
und Abwickeln des Seils 105 aufzunehmen und abzugeben. Der Trommelantrieb 125 ist
ausgebildet, um die Seiltrommel 120 anzutreiben. Dabei sind die Seiltrommel 120 und
der Trommelantrieb 125 miteinander gekoppelt.
[0033] Bei der Seilwinde 100 sind der Hauptantrieb 115 und der Trommelantrieb 125 unabhängig
bzw. getrennt voneinander betreibbar. Anders ausgedrückt sind der Hauptantrieb 115
und der Trommelantrieb 125 der Seilwinde 100 individuell ansteuerbar.
[0034] Die Seilwinde 100 weist auch eine Drehzahlmesseinrichtung 130 auf. Dabei ist die
Drehzahlmesseinrichtung 130 in einem Seileintrittsabschnitt der Seilwinde 100 angeordnet.
Die Drehzahlmesseinrichtung 130 ist ausgebildet, um eine Drehzahl einer Umlenkrolle
zu erfassen, über die das Seil 105 in dem Seileintrittsabschnitt geführt wird.
[0035] Zudem weist die Seilwinde 100 eine Vorrichtung 140 bzw. Steuer- und/oder Betriebsvorrichtung
140 auf. Die Vorrichtung 140 ist signalübertragungsfähig mit dem Hauptantrieb 115,
dem Trommelantrieb 125 und der Drehzahlmesseinrichtung 130 verbunden.
[0036] Die Vorrichtung 140 ist ausgebildet, um ein erstes Drehzahlsignal 152 von dem Hauptantrieb
115 und ein zweites Drehzahlsignal 154 von der Drehzahlmesseinrichtung 130 einzulesen.
Dabei repräsentiert das erste Drehzahlsignal 152 eine Drehzahl bzw. erste Drehzahl
des Hauptantriebs 115. Das zweite Drehzahlsignal 154 repräsentiert eine mittels der
Drehzahlmesseinrichtung 130 gemessene Drehzahl bzw. zweite Drehzahl.
[0037] Somit ist die Vorrichtung 140 ausgebildet, um die erste Drehzahl bzw. das erste Drehzahlsignal
152 und die zweite Drehzahl bzw. das zweite Drehzahlsignal 154 einzulesen.
[0038] Auch ist die Vorrichtung 140 ausgebildet, um in Abhängigkeit von der ersten Drehzahl
und der zweiten Drehzahl einen Drehmomentwert zum Einstellen eines Drehmoments des
Trommelantriebs 125 zu bestimmen. Hierbei ist die Vorrichtung 140 gemäß dem in Fig.
1 gezeigten Ausführungsbeispiel auch ausgebildet, um einen Betrieb der Seilwinde 100
zu steuern, um das Seil 105 in die Seilwinde 100 einzuholen oder das Seil 105 aus
der Seilwinde 100 auszubringen.
[0039] Ferner ist die Vorrichtung 140 ausgebildet, um ein Steuersignal 160 an den Trommelantrieb
125 auszugeben. Das Steuersignal 160 ist geeignet, um zum Ansteuern des Trommelantriebs
125 verwendet zu werden. Das Steuersignal 160 repräsentiert hierbei den in der Vorrichtung
140 bestimmten Drehmomentwert. Somit kann über das Steuersignal 160 ein Drehmoment
des Trommelantriebs 125 eingestellt werden.
[0040] Die Vorrichtung 140 ist ausgebildet, um die erste Drehzahl bzw. das erste Drehzahlsignal
152 und die zweite Drehzahl bzw. das zweite Drehzahlsignal 154 einzulesen und unter
Verwendung derselben das Steuersignal 160 zu erzeugen und auszugeben.
[0041] Gemäß dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung 140 eine
Einleseeinrichtung 142 und eine Bestimmungseinrichtung 144 auf. Die Einleseeinrichtung
142 ist ausgebildet, um die erste Drehzahl bzw. das erste Drehzahlsignal 152 und die
zweite Drehzahl bzw. das zweite Drehzahlsignal 154 einzulesen. Die Bestimmungseinrichtung
144 ist ausgebildet, um den Drehmomentwert in Abhängigkeit von der ersten Drehzahl
bzw. dem ersten Drehzahlsignal 152 und der zweiten Drehzahl bzw. dem zweiten Drehzahlsignal
154 zu bestimmen.
[0042] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Bestimmungseinrichtung 144 ausgebildet, um
unter Verwendung zumindest eines seillastabhängigen Vorgabewerts den Drehmomentwert
in einem Anfahrzustand der Seilwinde 100 als einen Anfangswert zu bestimmen.
[0043] Die Vorrichtung 140 ist gemäß einem Ausführungsbeispiel ferner ausgebildet, um die
erste Drehzahl unter Verwendung des Hauptantriebs 115 und die zweite Drehzahl unter
Verwendung der Drehzahlmesseinrichtung 130 zu erfassen. Insbesondere ist die Vorrichtung
140 auch ausgebildet, um eine Drehzahldifferenz und/oder ein Drehzahlverhältnis zwischen
der ersten Drehzahl und der zweiten Drehzahl zu ermitteln. Dabei ist die Vorrichtung
140 ausgebildet, um den Drehmomentwert in Abhängigkeit von der Drehzahldifferenz und/oder
in Abhängigkeit von dem Drehzahlverhältnis zu bestimmen. Ferner ist die Vorrichtung
140 gemäß einem Ausführungsbeispiel ausgebildet, um einen Vergleich einer mathematischen
Beziehung zwischen der ersten Drehzahl und der zweiten Drehzahl mit einem Schwellenwert
für die mathematische Beziehung durchzuführen. Hierbei ist die Vorrichtung 140 ausgebildet,
um den Drehmomentwert abhängig von einem Ergebnis des durchgeführten Vergleichs zu
bestimmen. Auch ist die Vorrichtung 140 gemäß einem Ausführungsbeispiel ausgebildet,
um das Steuersignal 160 bereitzustellen. Insbesondere ist die Vorrichtung 140 hierbei
ausgebildet, um das Steuersignal 160 für eine Ausgabe an den Trommelantrieb 125 bereitzustellen.
[0044] Somit kann die Vorrichtung 140 gemäß einem Ausführungsbeispiel ferner eine Erfassungseinrichtung,
eine Ermittlungseinrichtung, eine Durchführungseinrichtung und/oder eine Bereitstellungseinrichtung
aufweisen.
[0045] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Seilwinde 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel.
Bei der Seilwinde 100 handelt es sich hierbei um Seilwinde aus Fig. 1 oder eine ähnliche
Seilwinde. Abweichend von der Darstellung in Fig. 1 sind von der Seilwinde 100 in
Fig. 2 das Seil 105 bzw. Windenseil 105, die Spillantriebseinheit 110, der Hauptantrieb
115 und die Seiltrommel 120 dargestellt, wobei der Trommelantrieb sowie die Vorrichtung
in der Darstellung von Fig. 2 verdeckt oder weggelassen sind, wobei zusätzlich ein
Haken 205 zum Anhängen einer Last an dem Seil 105 gezeigt ist, wobei von der Drehzahlmesseinrichtung
eine Seileintrittsrolle 232 und ein Drehzahlsensor 234 gezeigt sind.
[0046] Das Seil 105 ist an einem ersten Ende auf die Seiltrommeln 120 aufgewickelt bzw.
aufwickelbar. An einem dem ersten Ende entgegengesetzten, zweiten Ende des Seiles
105 ist der Haken 205 an dem Seil 105 angebracht.
[0047] Die Drehzahlmesseinrichtung der Seilwinde 100 weist gemäß dem in Fig. 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel die Seileintrittsrolle 232 und den Drehzahlsensor 234 auf. Hierbei
läuft das Seil 105 im Seileintrittsabschnitt oder Seileingangsabschnitt der Seilwinde
100 über die Seileintrittsrolle 232. Der Drehzahlsensor 234 ist benachbart zu der
Seileintrittsrolle 232 angeordnet. Dabei ist der der Drehzahlsensor 234 ausgebildet,
um eine Drehzahl der Seileintrittsrolle 232 zu erfassen. Bei der Drehzahl der Seileintrittsrolle
232 handelt es sich um die zweite Drehzahl, die zusammen mit der ersten Drehzahl zum
Bestimmen des Drehmomentwerts verwendbar ist. Der Drehzahlsensor 234 ist beispielsweise
ausgebildet, um die erfasste Drehzahl der Seileintrittsrolle 232 als die zweite Drehzahl
bzw. das zweite Drehzahlsignal bereitzustellen.
[0048] Gemäß dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Spillantriebseinheit
110 der Seilwinde 100 eine Mehrzahl von Seilrollen zum Aufnehmen einer Mehrzahl von
Wicklungen des Seils 105 auf. Lediglich beispielhaft beträgt die Mehrzahl von Wicklungen
des Seiles 105 dabei vier. Hierbei sind die Seilrollen in zwei radial voneinander
beabstandeten Paketen mit einer insbesondere gleichen Anzahl an koaxial aufgereihten,
starr verbundenen Seilrollen angeordnet. Ein erstes Paket von Seilrollen ist benachbart
zu dem Hauptantrieb 115 angeordnet und durch den Hauptantrieb 115 antreibbar. Ein
zweites Paket von Seilrollen ist mittels einer Kraftübertragungseinrichtung mechanisch
mit dem ersten Paket von Seilrollen gekoppelt. Hierbei ist die Kraftübertragungseinrichtung
als ein Riemen, insbesondere ein Keilriemen oder Zahnriemen ausgeführt. Somit weist
jedes Paket von Seilrollen ferner eine Riemenscheibe auf. Alternativ kann jedes Paket
eine einstückig ausgeformten Seilrolle mit einer Mehrzahl von axial versetzt angeordneten
Seilaufnahmenuten aufweisen.
[0049] Ferner sind gemäß dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel Drehachsen der
Spillantriebseinheit 110, eine Drehachse der Seiltrommel 120 und eine Drehachse der
Seileintrittsrolle 232 innerhalb von Fertigungstoleranzen parallel zueinander angeordnet
beziehungsweise ausgerichtet.
[0050] Das Seil 105 erstreckt sich bzw. verläuft von dem Haken 205 in den Seileintrittsabschnitt
der Seilwinde 100, über die Seileintrittsrolle 232, über die Spillantriebseinheit
110 und in die Seiltrommel 120. Dabei sind zwischen der Seileintrittsrolle 232 und
der Spillantriebseinheit 110 sowie zwischen der Spillantriebseinheit 110 und der Seiltrommel
120 gemäß dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ferner Mittel zur Seilabwurfsicherung
und/oder Seilführung angeordnet.
[0051] Fig. 3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 300 zum Steuern gemäß einem Ausführungsbeispiel.
Das Verfahren 300 ist ausführbar, um einen Betrieb einer Seilwinde zu steuern. Dabei
ist das Verfahren 300 zum Steuern in Verbindung mit bzw. unter Verwendung der Seilwinde
aus einer der Figuren 1 bis 2 oder einer ähnlichen Seilwinde ausführbar.
[0052] Das Verfahren 300 zum Steuern weist hierbei einen Schritt 310 des Einlesens einer
ersten Drehzahl von dem Hauptantrieb und einer zweiten Drehzahl von der Drehzahlmesseinrichtung
auf. In einem bezüglich des Schrittes 310 des Einlesens nachfolgend ausführbaren Schritt
320 des Bestimmens wird bei dem Verfahren 300 in Abhängigkeit von der ersten Drehzahl
und der zweiten Drehzahl, somit in Abhängigkeit von den im Schritt 310 des Einlesens
eingelesenen Drehzahlen, ein Drehmomentwert zum Einstellen eines Drehmoments des Trommelantriebs
bestimmt.
[0053] Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird bei dem Verfahren 300 zum Steuern im Schritt
320 des Bestimmens der Drehmomentwert in einem Anfahrzustand der Seilwinde als ein
Anfangswert unter Verwendung von zumindest einem seillastabhängigen Vorgabewert bestimmt.
Hierbei kann einen Nachschlagtabelle oder dergleichen mit seillastabhängigen Vorgabewerten
verwendet werden, um den Drehmomentwert als einen Anfangswert zu bestimmen..
[0054] Optional weist das Verfahren 300 zum Steuern ferner einen Schritt 330 des Erfassens
der ersten Drehzahl und der zweiten Drehzahl auf. Der Schritt 330 des Erfassens ist
vor dem Schritt 310 des Einlesens ausführbar. Dabei wird im Schritt 330 des Erfassens
die erste Drehzahl unter Verwendung des Hauptantriebs erfasst, wobei die zweite Drehzahl
unter Verwendung der Drehzahlmesseinrichtung erfasst wird.
[0055] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist das Verfahren 300 zum Steuern zwischen dem
Schritt 310 des Einlesens und dem Schritt 320 des Bestimmens einen Schritt 340 des
Ermittelns und zusätzlich oder alternativ einen Schritt 350 des Durchführens eines
Vergleichs auf. Im Schritt 340 des Ermittelns wird eine Drehzahldifferenz und/oder
wird ein Drehzahlverhältnis zwischen der ersten Drehzahl und der zweiten Drehzahl
ermittelt. Hierbei wird dann im Schritt 320 des Bestimmens der Drehmomentwert in Abhängigkeit
von der Drehzahldifferenz und/oder dem Drehzahlverhältnis bestimmt. Im Schritt 350
des Durchführens wird ein Vergleich einer mathematischen Beziehung zwischen der ersten
Drehzahl und der zweiten Drehzahl mit einem Schwellenwert für die mathematische Beziehung
durchgeführt. Bei der mathematischen Beziehung handelt es sich beispielsweise um die
Drehzahldifferenz und/oder das Drehzahlverhältnis. Dabei wird im Schritt 320 des Bestimmens
der Drehmomentwert in Abhängigkeit von einem Ergebnis des Vergleichs bestimmt.
[0056] Ferner weist das Verfahren 300 zum Steuern optional einen Schritt 360 des Bereitstellens
auf, wobei der Schritt 360 des Bereitstellens nach dem Schritt 320 des Bestimmens
ausführbar ist. Im Schritt 360 des Bereitstellens wird ein Steuersignal zum Ansteuern
des Trommelantriebs bereitgestellt. Dabei repräsentiert das Steuersignal den im Schritt
320 des Bestimmens bestimmten Drehmomentwert.
[0057] Fig. 4 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 400 zum Betreiben gemäß einem Ausführungsbeispiel.
Das Verfahren 400 ist ausführbar, um eine Seilwinde zu betreiben. Insbesondere ist
das Verfahren 400 ausführbar, um die Seilwinde aus einer der Figuren 1 bis 2 oder
eine ähnliche Seilwinde zu betreiben. Dabei ist das Verfahren 400 in Verbindung mit
dem Verfahren zum Steuern eines Betriebs der Seilwinde aus Fig. 3 oder einem ähnlichen
Steuerverfahren ausführbar.
[0058] Das Verfahren 400 zum Betreiben weist einen Schritt 410 des Steuerns eines Betriebs
der Seilwinde auf, um ein Seil in die Seilwinde einzuholen oder aus der Seilwinde
auszubringen. Dabei umfasst der Schritt 410 des Steuerns die Schritte des Verfahrens
zum Steuern aus Fig. 3 als Teilschritte. Anders ausgedrückt werden im Schritt 410
des Steuerns die Schritte des Verfahrens zum Steuern aus Fig. 3 als Teilschritte ausgeführt.
[0059] Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird im Schritt 410 des Steuerns das Drehmoment des
Trommelantriebs eingestellt, bis eine mathematische Beziehung zwischen der ersten
Drehzahl und der zweiten Drehzahl einen Schwellenwert bzw. einen Schlupfgrenzwert
einhält.
[0060] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 4
mit anderen Worten und zusammenfassend erläutert. Durch einen Einsatz von zwei unabhängigen
Antrieben, dem Hauptantrieb 115 und dem Trommelantrieb 125, und durch eine Erkennung
von beispielsweise Drehzahldifferenzen zwischen dem Hauptantrieb 115 und der im Seileintritt
eingebauten Drehzahlmesseinrichtung 130 ist insbesondere eine Antischlupfregelung
in der Seilwinde 100 integrierbar bzw. realisierbar. Das Drehmoment, mit der die Seiltrommel
120 angetrieben wird, und somit ein Seilzug durch die Seiltrommel 120, sind ein Maß
für die Kraft, mit welcher die Spillantriebseinheit 110 eine Last am Haken 205 bewegt.
Ist der Seilzug zu niedrig, kann das Seil 105 auf der Spillantriebseinheit 110 schlupfen,
was wiederum zu einer Drehzahldifferenz zwischen der ersten Drehzahl an der Spillantriebseinheit
110 und der mittels der Drehzahlmesseinrichtung 130 am Seileingang gemessenen, zweiten
Drehzahl führt. Hier greift nun ein Steuerprozess bzw. Regelungsprozess unter Verwendung
des Verfahrens 300 zum Steuern und/oder des Verfahrens 400 zum Betreiben ein und kann
das Drehmoment der an der Seiltrommel 120 so weit erhöht werden, bis ein Schlupf in
der Spillantriebseinheit 110 beseitigt bzw. die Drehzahldifferenz unter einen Schwellenwert
gebracht ist. Um beim Anfahren der Seilwinde 100 bzw. Rettungswinde 100 ein vorteilhaftes
oder notwendiges Moment der Seiltrommel 120 einzustellen, kann eine Drehmoment/Last-Tabelle
hinterlegt sein oder werden, aus welcher der Startwert ausgelesen werden kann. Danach
kann eine Schlupfgrenze ermittelt und diese dann wie bereits beschrieben eingestellt
werden.
[0061] Gemäß einem Ausführungsbeispiel wäre es auch möglich, mit zwei getrennten Antrieben
zu arbeiten, ohne diese regelungstechnisch zu koppeln. Ein Antrieb der Seiltrommel
wäre dabei schlicht drehmomentgeregelt, mit einem festen Moment, und der Hauptantrieb
am Capstan Drive wäre dabei geschwindigkeitsgeregelt.
[0062] Die beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele sind nur beispielhaft
gewählt. Unterschiedliche Ausführungsbeispiele können vollständig oder in Bezug auf
einzelne Merkmale miteinander kombiniert werden. Auch kann ein Ausführungsbeispiel
durch Merkmale eines weiteren Ausführungsbeispiels ergänzt werden.
[0063] Ferner können erfindungsgemäße Verfahrensschritte wiederholt sowie in einer anderen
als in der beschriebenen Reihenfolge ausgeführt werden.
[0064] Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine "und/oder"-Verknüpfung zwischen einem ersten
Merkmal und einem zweiten Merkmal, so ist dies so zu lesen, dass das Ausführungsbeispiel
gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und
gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite
Merkmal aufweist.
Bezugszeichenliste
[0065]
- 100
- Seilwinde
- 105
- Seil bzw. Windenseil
- 110
- Spillantriebseinheit
- 115
- Hauptantrieb
- 120
- Seiltrommel
- 125
- Trommelantrieb
- 130
- Drehzahlmesseinrichtung
- 140
- Vorrichtung bzw. Steuer- und/oder Betriebsvorrichtung
- 142
- Einleseeinrichtung
- 144
- Bestimmungseinrichtung
- 152
- erstes Drehzahlsignal
- 154
- zweites Drehzahlsignal
- 160
- Steuersignal
- 205
- Haken
- 232
- Seileintrittsrolle
- 234
- Drehzahlsensor
- 300
- Verfahren zum Steuern
- 310
- Schritt des Einlesens
- 320
- Schritt des Bestimmens
- 330
- Schritt des Erfassens
- 340
- Schritt des Ermittelns
- 350
- Schritt des Durchführens
- 360
- Schritt des Bereitstellens
- 400
- Verfahren zum Betreiben
- 410
- Schritt des Steuerns
1. Verfahren (300) zum Steuern eines Betriebs einer Seilwinde (100), wobei das Verfahren
(300) in Verbindung mit einer Seilwinde (100) ausführbar ist, die eine Spillantriebseinheit
(110) zum Einholen eines Seils (105) in die Seilwinde (100) und Ausbringen des Seils
(105) aus der Seilwinde (100), einen Hauptantrieb (115) zum Antreiben der Spillantriebseinheit
(110), eine Seiltrommel (120) zum Aufnehmen des Seils (105) durch Aufwickeln und Abwickeln
des Seils (105), einen Trommelantrieb (125) zum Antreiben der Seiltrommel (120), wobei
der Trommelantrieb (125) und der Hauptantrieb (115) unabhängig voneinander betreibbar
sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die Seilwinde eine Drehzahlmesseinrichtung (130; 232, 234) aufweist, die in einem
Seileintrittsabschnitt der Seilwinde (100) angeordnet ist, wobei das Verfahren (300)
folgende Schritte aufweist:
Einlesen (310) einer ersten Drehzahl (152), die eine Drehzahl des Hauptantriebs (115)
repräsentiert und einer zweiten Drehzahl (154), die eine von der Drehzahlmesseinrichtung
(130; 232, 234) erfasste Drehzahl repräsentiert; und
Bestimmen (320) eines Drehmomentwerts zum Einstellen eines Drehmoments des Trommelantriebs
(125) in Abhängigkeit von der ersten Drehzahl (152) und der zweiten Drehzahl (154).
2. Verfahren (300) gemäß Anspruch 1, mit einem Schritt (330) des Erfassens der ersten
Drehzahl (152) und der zweiten Drehzahl (154), wobei die erste Drehzahl (152) unter
Verwendung des Hauptantriebs (115) erfasst wird und die zweite Drehzahl (154) unter
Verwendung der Drehzahlmesseinrichtung (130; 232, 234) erfasst wird.
3. Verfahren (300) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, mit einem Schritt (340)
des Ermittelns einer Drehzahldifferenz und/oder eines Drehzahlverhältnisses zwischen
der ersten Drehzahl (152) und der zweiten Drehzahl (154), wobei im Schritt (320) des
Bestimmens der Drehmomentwert in Abhängigkeit von der Drehzahldifferenz und/oder dem
Drehzahlverhältnis bestimmt wird.
4. Verfahren (300) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, mit einem Schritt (350)
des Durchführens eines Vergleichs einer mathematischen Beziehung zwischen der ersten
Drehzahl (152) und der zweiten Drehzahl (154) mit einem Schwellenwert für die mathematische
Beziehung, wobei im Schritt (320) des Bestimmens der Drehmomentwert in Abhängigkeit
von einem Ergebnis des Vergleichs bestimmt wird.
5. Verfahren (300) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, bei dem im Schritt (320)
des Bestimmens der Drehmomentwert in einem Anfahrzustand der Seilwinde (100) als ein
Anfangswert unter Verwendung von zumindest einem seillastabhängigen Vorgabewert bestimmt
wird.
6. Verfahren (300) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, mit einem Schritt (360)
des Bereitstellens eines Steuersignals (160) zum Ansteuern des Trommelantriebs (125),
wobei das Steuersignal (160) den Drehmomentwert repräsentiert.
7. Vorrichtung (140) zum Betreiben einer Seilwinde, die ausgebildet ist, um die Schritte
eines Verfahrens (300) durchzuführen, anzusteuern und/oder umzusetzen, wobei die Schritte
umfassen:
Einlesen (310) einer ersten Drehzahl (152), die eine Drehzahl eines Hauptantriebs
(115) einer Spillantriebseinheit (110) repräsentiert und einer zweiten Drehzahl (154),
die eine von der Drehzahlmesseinrichtung (130; 232, 234), die in einem Seileintrittsabschnitt
einer Seilwinde (100) angeordnet ist, erfasste Drehzahl repräsentiert; und
Bestimmen (320) eines Drehmomentwerts zum Einstellen eines Drehmoments des Trommelantriebs
(125) in Abhängigkeit von der ersten Drehzahl (152) und der zweiten Drehzahl (154).
8. Seilwinde (100), die folgende Merkmale aufweist:
eine Spillantriebseinheit (110) zum Einholen eines Seils (105) in die Seilwinde (100)
und Ausbringen des Seils (105) aus der Seilwinde (100);
einen Hauptantrieb (115) zum Antreiben der Spillantriebseinheit (110);
eine Seiltrommel (120) zum Aufnehmen des Seils (105) durch Aufwickeln und Abwickeln
des Seils (105);
einen Trommelantrieb (125) zum Antreiben der Seiltrommel (120), wobei der Trommelantrieb
(125) und der Hauptantrieb (115) unabhängig voneinander betreibbar sind;
eine Drehzahlmesseinrichtung (130; 232, 234), die in einem Seileintrittsabschnitt
der Seilwinde (100) angeordnet ist; und
eine Vorrichtung (140) gemäß Anspruch 7, wobei die Vorrichtung (140) signalübertragungsfähig
mit dem Hauptantrieb (115), dem Trommelantrieb (125) und der Drehzahlmesseinrichtung
(130; 232, 234) verbindbar oder verbunden ist.
9. Seilwinde (100) gemäß Anspruch 8, bei der die Drehzahlmesseinrichtung (130) eine Seileintrittsrolle
(232) und einen Drehzahlsensor (234) aufweist, wobei der Drehzahlsensor (234) ausgebildet
ist, um eine Drehzahl der Seileintrittsrolle (232) zu erfassen.
10. Seilwinde (100) gemäß Anspruch 9, bei der der Drehzahlsensor (234) ausgebildet ist,
um die Drehzahl der Seileintrittsrolle (232) auf berührungslose Weise zu erfassen.
11. Seilwinde (100) gemäß einem der Ansprüche 8 bis 10, bei der die Spillantriebseinheit
(110) eine Mehrzahl von Seilrollen zum Aufnehmen einer Mehrzahl von Wicklungen des
Seils (105) aufweist, wobei die Mehrzahl von Seilrollen in zwei radial voneinander
beabstandeten Paketen mit gleicher Anzahl an koaxial aufgereihten, starr verbundenen
Seilrollen angeordnet sind, wobei ein erstes Paket durch den Hauptantrieb (115) antreibbar
ist, wobei ein zweites Paket mittels einer Kraftübertragungseinrichtung mechanisch
mit dem ersten Paket gekoppelt ist.
12. Seilwinde (100) gemäß einem der Ansprüche 8 bis 11, bei der Drehachsen der Spillantriebseinheit
(110), der Seiltrommel (120) und der Drehzahlmesseinrichtung (130; 232) innerhalb
von Fertigungstoleranzen parallel zueinander sind.
1. Method (300) for controlling an operation of a winch (100), the method (300) being
executable in conjunction with a winch (100) comprising a capstan drive unit (110)
for retrieving a rope (105) into the winch (100) and discharging the rope (105) from
the winch (100), a main drive (115) for driving the capstan drive unit (110), a rope
drum (120) for receiving the rope (105) by winding and unwinding the rope (105), a
drum drive (125) for driving the rope drum (120), the drum drive (125) and the main
drive (115) being operable independently of each other,
characterized in that the rope winch comprises a rotational speed measuring device (130; 232, 234) disposed
in a rope entry portion of the winch (100), the method (300) comprising the steps
of:
reading (310) a first rotational speed (152) representing a rotational speed of the
main drive (115) and a second rotational speed (154) representing a rotational speed
detected by the rotational speed measuring device (130; 232, 234); and
determining (320) a torque value for adjusting a torque of the drum drive (125) depending
on the first rotational speed (152) and the second rotational speed (154).
2. Method (300) according to claim 1, comprising a step (330) of detecting the first
rotational speed (152) and the second rotational speed (154), wherein the first rotational
speed (152) is detected using the main drive (115) and the second rotational speed
(154) is detected using the rotational speed measuring device (130; 232, 234).
3. Method (300) according to any one of the preceding claims, comprising a step (340)
of determining a rotational speed difference and/or a rotational speed ratio between
the first rotational speed (152) and the second rotational speed (154), wherein in
the step (320) of determining the torque value is determined depending on the rotational
speed difference and/or the rotational speed ratio.
4. Method (300) according to any one of the preceding claims, comprising a step (350)
of performing a comparison of a mathematical relationship between the first rotational
speed (152) and the second rotational speed (154) with a threshold value for the mathematical
relationship, wherein in the step (320) of determining, the torque value is determined
depending on a result of the comparison.
5. Method (300) according to any one of the preceding claims, wherein in the step (320)
of determining, the torque value in a start-up state of the winch (100) is determined
as an initial value using at least one rope-load-dependent default value.
6. Method (300) according to any one of the preceding claims, comprising a step (360)
of providing a control signal (160) for driving the drum drive (125), the control
signal (160) representing the torque value.
7. Apparatus (140) for operating a winch configured to perform, control and/or implement
the steps of a method (300), the steps comprising:
reading (310) a first rotational speed (152) representing a rotational speed of a
main drive (115) of a capstan drive unit (110) and a second rotational speed (154)
representing a rotational speed detected by the rotational speed measuring device
(130; 232, 234) disposed in a rope entry portion of a winch (100); and
determining (320) a torque value for adjusting a torque of the drum drive (125) in
response to the first speed (152) and the second speed (154).
8. Winch (100) comprising:
a capstan drive unit (110) for hauling a rope (105) into the winch (100) and discharging
the rope (105) from the winch (100);
a main drive (115) for driving the capstan drive unit (110);
a rope drum (120) for receiving the rope (105) by winding and unwinding the rope (105);
a drum drive (125) for driving the rope drum (120), the drum drive (125) and the main
drive (115) being operable independently of each other;
a rotational speed measuring device (130; 232, 234) disposed in a rope entry portion
of the winch (100); and
an apparatus (140) according to claim 7, wherein the apparatus (140) is connectable
or connected to the main drive (115), the drum drive (125) and the rotational speed
measuring device (130; 232, 234) in a signaltransmitting manner.
9. Winch (100) according to claim 8, in which the rotational speed measuring device (130)
comprises a rope entry pulley (232) and a rotational speed sensor (234), the rotational
speed sensor (234) being configured to detect rotational speed of the rope entry pulley
(232).
10. Winch (100) according to claim 9, wherein the rotational speed sensor (234) is configured
to detect the rotational speed of the rope entry pulley (232) in a contactless manner.
11. Winch (100) according to any one of claims 8 to 10, wherein the capstan drive unit
(110) comprises a plurality of rope pulleys for receiving a plurality of windings
of the rope (105), the plurality of rope pulleys being arranged in two radially spaced-apart
packages with equal numbers of coaxially lined-up, rigidly connected rope pulleys,
a first package being drivable by the main drive (115), a second package being mechanically
coupled to the first package by means of a power transmission device.
12. Winch (100) according to any one of claims 8 to 11, wherein axes of rotation of the
capstan drive unit (110), the rope drum (120) and the rotational speed measuring device
(130; 232) are parallel to each other within manufacturing tolerances.
1. 1. Procédé (300) pour commander un fonctionnement d'un treuil (100), le procédé (300)
pouvant être exécuté conjointement avec un treuil (100) comprenant une unité d'entraînement
de cabestan (110) pour récupérer une corde (105) dans le treuil (100) et décharger
la corde (105) du treuil (100), un entraînement principal (115) pour entraîner l'unité
d'entraînement de cabestan (110), un tambour à câble (120) pour recevoir le câble
(105) en enroulant et en déroulant le câble (105), un entraînement de tambour (125)
pour entraîner le tambour à câble (120), l'entraînement de tambour (125) et l'entraînement
principal (115) pouvant fonctionner indépendamment l'un de l'autre,
caractérisé en ce que le treuil à câble comprend un dispositif de mesure de la vitesse de rotation (130;
232, 234) disposé dans une partie d'entrée de câble du treuil (100), le procédé (300)
comprenant les étapes consistant à:
lire (310) une première vitesse de rotation (152) représentant une vitesse de rotation
de l'entraînement principal (115) et une seconde vitesse de rotation (154) représentant
une vitesse de rotation détectée par le dispositif de mesure de vitesse de rotation
(130; 232, 234); et
déterminer (320) une valeur de couple pour ajuster un couple de l'entraînement du
tambour (125) en fonction de la première vitesse de rotation (152) et de la seconde
vitesse de rotation (154).
2. Procédé (300) selon la revendication 1, comprenant une étape (330) de détection de
la première vitesse de rotation (152) et de la deuxième vitesse de rotation (154),
dans lequel la première vitesse de rotation (152) est détectée à l'aide de l'entraînement
principal (115) et la deuxième vitesse de rotation (154) est détectée à l'aide du
dispositif de mesure de la vitesse de rotation (130; 232, 234).
3. Procédé (300) selon l'une quelconque des revendications précédentes, comprenant une
étape (340) de détermination d'une différence de vitesse de rotation et/ou d'un rapport
de vitesse de rotation entre la première vitesse de rotation (152) et la deuxième
vitesse de rotation (154), dans lequel, dans l'étape (320) de détermination, la valeur
de couple est déterminée en fonction de la différence de vitesse de rotation et/ou
du rapport de vitesse de rotation.
4. Procédé (300) selon l'une quelconque des revendications précédentes, comprenant une
étape (350) de réalisation d'une comparaison d'une relation mathématique entre la
première vitesse de rotation (152) et la deuxième vitesse de rotation (154) avec une
valeur seuil pour la relation mathématique, dans lequel dans l'étape (320) de détermination,
la valeur de couple est déterminée en fonction d'un résultat de la comparaison.
5. Procédé (300) selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel,
à l'étape (320) de détermination, la valeur de couple dans un état de démarrage du
treuil (100) est déterminée comme une valeur initiale en utilisant au moins une valeur
par défaut dépendant de la charge du câble.
6. Procédé (300) selon l'une quelconque des revendications précédentes, comprenant une
étape (360) de fourniture d'un signal de commande (160) pour piloter l'entraînement
du tambour (125), le signal de commande (160) représentant la valeur de couple.
7. Appareil (140) d'exploitation d'un treuil configuré pour réaliser, contrôler et/ou
mettre en oeuvre les étapes d'un procédé (300), les étapes comprenant:
lire (310) une première vitesse de rotation (152) représentant une vitesse de rotation
d'un entraînement principal (115) d'une unité d'entraînement de cabestan (110) et
une seconde vitesse de rotation (154) représentant une vitesse de rotation détectée
par le dispositif de mesure de vitesse de rotation (130; 232, 234) disposé dans une
partie d'entrée de câble d'un treuil (100); et
déterminer (320) une valeur de couple pour ajuster un couple de l'entraînement de
tambour (125) en réponse à la première vitesse (152) et à la seconde vitesse (154).
8. Treuil (100) comprenant:
une unité d'entraînement de cabestan (110) pour tirer une corde (105) dans le treuil
(100) et décharger la corde (105) du treuil (100);
un entraînement principal (115) pour entraîner l'unité d'entraînement du cabestan
(110);
un tambour à câble (120) pour recevoir le câble (105) en enroulant et déroulant le
câble (105);
un entraînement de tambour (125) pour entraîner le tambour de câble (120), l'entraînement
de tambour (125) et l'entraînement principal (115) pouvant fonctionner indépendamment
l'un de l'autre;
un dispositif de mesure de la vitesse de rotation (130; 232, 234) disposé dans une
partie d'entrée de câble du treuil (100); et
un appareil (140) selon la revendication 7, dans lequel l'appareil (140) peut être
connecté ou est connecté à l'entraînement principal (115), à l'entraînement de tambour
(125) et au dispositif de mesure de vitesse de rotation (130; 232, 234) d'une manière
transmettant des signaux.
9. Treuil (100) selon la revendication 8, dans lequel le dispositif de mesure de la vitesse
de rotation (130) comprend une poulie d'entrée de câble (232) et un capteur de vitesse
de rotation (234), le capteur de vitesse de rotation (234) étant configuré pour détecter
la vitesse de rotation de la poulie d'entrée de câble (232).
10. Treuil (100) selon la revendication 9, dans lequel le capteur de vitesse de rotation
(234) est configuré pour détecter la vitesse de rotation de la poulie d'entrée de
câble (232) de manière sans contact.
11. Treuil (100) selon l'une quelconque des revendications 8 à 10, dans lequel l'unité
d'entraînement du cabestan (110) comprend une pluralité de poulies de câble destinées
à recevoir une pluralité d'enroulements du câble (105), la pluralité de poulies de
câble étant disposée en deux paquets espacés radialement avec un nombre égal de poulies
de câble alignées coaxialement et connectées de manière rigide, un premier paquet
pouvant être entraîné par l'entraînement principal (115), un deuxième paquet étant
couplé mécaniquement au premier paquet au moyen d'un dispositif de transmission de
puissance.
12. Treuil (100) selon l'une quelconque des revendications 8 à 11, dans lequel les axes
de rotation de l'unité d'entraînement du cabestan (110), du tambour de câble (120)
et du dispositif de mesure de la vitesse de rotation (130; 232) sont parallèles les
uns aux autres dans les limites des tolérances de fabrication.