GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft ein System zum Aufbewahren und Ausbringen einer fließfähigen
Mehrkomponentenmasse. Es umfasst eine Koaxialkartusche, die zum Aufnehmen und Aufbewahren
einer ersten und einer zweiten Komponente der Masse in voneinander getrennten koaxialen
Kammern ausgebildet ist, sowie eine geeignete Stützstruktur, in welche diese Kartusche
zum Auspressen der Masse daraus einzulegen ist. Auch wenn bei der Erläuterung der
Erfindung hierin meist nur die Rede von den zwei koaxialen Kammern für zwei Komponenten
ist, können im Inneren der Kartusche dabei stets noch weitere (Teil-)Kammern für weitete
Komponenten der Mehrkomponentenmasse vorgesehen sein.
[0002] Im Stand der Technik sind verschiedene Kartuschenkonzepte bekannt, um mindestens
zwei Komponenten an fließfähigen Massen in voneinander getrennten Kammern aufzunehmen,
welche mittels eines Auspressgerätes ausgebracht werden können. Im Hinblick auf die
Anordnung der Kammern wird zwischen Koaxialkartuschen sowie Kartuschen oder Foliengebinden
mit nebeneinander angeordneten Einzelkartuschen oder Folienbeuteln für die verschiedenen
Komponenten einer Mehrkomponentenmasse unterschieden. Bei der Mehrkomponentenmasse
kann es sich beispielsweise um eine Dicht- oder Befestigungsmasse wie Mörtel, Klebstoff
und vieles mehr handeln.
[0003] Um eine hohe, gleichbleibende Mischqualität der beiden auszubringenden Massenkomponenten
zu gewährleisten, sind in den meisten Fällen geeignete Stützstrukturen für die Kartuschen
zu verwenden, in welche die Kartuschen für den Auspressvorgang eingelegt werden. Diese
Stützstrukturen nehmen beim Auspressvorgang die Drücke der Kartuschen auf und verhindern
ein elastisches Ausdehnen der Kartuschen, die meist aus Kunststoff sind und daher
einem hohen Druck beim Auspressvorgang ohne die Stützstruktur nachgeben würden.
[0004] Dickwandige Koaxialkartuschen aus Kunststoff zeigen aufgrund eines nahezu gleich
hohen Drucks in beiden Kammern und eines Überdrucks gegenüber dem außerhalb der Kartusche
herrschenden Atmosphärendruck beim Auspressvorgang eine elastische Ausdehnung in der
Regel nur in der Kartuschenaußenwand. Dadurch kann es zu einem unerwünschten Pumpverhalten
der Kartusche kommen, welches zu Mischstörungen und entsprechend zu mangelndem Aushärteverhalten
der Masse führt:
Beim elastischen radialen Ausdehnen der Außenwand einer dickwandigen Kunststoffkartusche
beim Auspressvorgang entstehen darin Rückstellkräfte. Diese können beim Unterbrechen
des Auspressvorgangs - beispielsweise beim Übergang zum nächsten Bohrloch, wenn mehrere
Bohrlöcher hintereinander mit dem Inhalt der Kartusche befüllt werden sollen, - zu
einem ungleichmäßigen Pumpverhalten in der Kartusche führen, welches durch genannte
elastische Rückstellkräfte entsteht. Dabei entlastet sich der Druck in der Außenkammer
der Kartusche nach einem unterbrochenen Auspressvorgang entweder durch das Ausfließen
der darin enthaltenen Komponente durch den Kartuschenauslass oder durch eine Entlastung
des in dieser Kammer angeordneten Außenkolbens. Hierbei entsteht ein Kolbenversatz
gegenüber der Innenkammer, was zu entsprechenden Mischstörungen beim anschließend
fortgesetzten Auspressvorgang führt.
[0005] Als Abhilfe hiergegen ist daher eine geeignete Stützstruktur zu verwenden, welche
eine elastische Deformation der Kartuschenaußenwand beim Auspressvorgang verhindern
kann. Diese Stützstruktur müsste dabei möglichst eng an der Kartusche anliegen, um
das mögliche Pumpvolumen auf ein Minimum zu begrenzen: Der Außenkolben kann sich beim
Pumpverhalten nur entsprechend dem Volumen eines etwaigen Ringspaltes zwischen der
Stützstruktur und der Kartuschenaußenwand zurückbewegen, weil sich die Kartuschenaußenwand
beim Auspressvorgang nur innerhalb dieses Ringspalts elastisch ausdehnen konnte. Dabei
ist auch auf eine entsprechende Steifigkeit der Stützstruktur zu achten, um ein Pumpen
durch eine Verformung der Stützstruktur selbst zu vermeiden.
[0006] Identische Durchmesser (d. h. der Innendurchmesser der Stützstruktur ist gleich dem
Außendurchmesser der Kartusche) bieten daher den größtmöglichen Schutz vor störendem
Pumpverhalten und damit einhergehender Mischstörung der ausgepressten Masse. Gleiche
Durchmesser behindern jedoch ein leichtes Einsetzen bzw. Entnehmen der Kartusche in/aus
der Stützstruktur. Hierfür ist wiederum ein leicht größerer Innendurchmesser der Stützstruktur
im Vergleich zum Außendurchmesser der Kartusche erforderlich, d. h. der oben genannte
Ringspalt zwischen Kartusche und Stützstruktur, der das störende Pumpverhalten begünstigt.
Gerade bei großvolumigen Kartuschen und Gebinden stellt das Pumpen eine große Herausforderung
dar.
[0007] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein System aus einer Koaxialkartusche
eingangs genannter Art und einer geeigneten Stützstruktur, in welche die Kartusche
zum Auspressen der Mehrkomponentenmasse daraus einzulegen ist, bereitzustellen, mit
dem sowohl ein einfaches Einführen/Entnehmen der Kartusche möglich ist als auch das
störende, auf elastischen Rückstellkräften basierende Pumpverhalten der Kartusche
beim Auspressvorgang verhindert werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein System gemäß Anspruch 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0009] Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist ein System zum Aufbewahren und Ausbringen einer
fließfähigen Mehrkomponentenmasse (nachfolgend kurz Masse genannt) vorgesehen. Es
umfasst eine Koaxialkartusche zum Aufbewahren der Mehrkomponentenmasse und eine Stützstruktur,
in welche die Kartusche zum Auspressen der Masse daraus einzulegen ist. Die Mehrkomponentenmasse
umfasst dabei zumindest eine erste Komponente und eine zweite Komponente, die in der
Kartusche getrennt voneinander aufbewahrt und erst beim Ausbringen aus der Kartusche
miteinander vermischt werden sollen. Es kann sich hierbei insbesondere um eine Dicht-
oder Befestigungsmasse wie Mörtel, Klebstoff und dergleichen handeln.
[0010] Die Kartusche umfasst eine hohlzylindrische Kartuscheninnenwand und eine koaxial
(d. h. mit der gleichen Zylinderachse) um diese herum angeordnete Kartuschenaußenwand,
die zumindest innenseitig ebenfalls zylindrisch ausgebildet ist. Somit weist die Kartusche
eine radial von der Kartuscheninnenwand begrenzte Innenkammer zum Aufnehmen der ersten
Komponente der Mehrkomponentenmasse sowie eine radial zwischen der Kartuscheninnenwand
und der Kartuschenaußenwand angeordnete Außenkammer zum Aufnehmen der zweiten Komponente
der Mehrkomponentenmasse auf. Auch wenn bei der nachfolgenden Erläuterung der Erfindung
und in den Ansprüchen meist nur die Rede von diesen zwei Kammern für zwei Komponenten
ist, können im Inneren der Kartusche stets noch weitere (Teil-)Kammern für weitete
Komponenten der Mehrkomponentenmasse vorgesehen sein, die in demselben Auspressvorgang
aus der Kartusche ausgebracht und dabei mit der ersten und der zweiten Komponenten
vermischt werden.
[0011] An einer von ihren zwei (in axialer Richtung) entgegengesetzten Stirnseiten weist
die Kartusche eine Kartuschenfrontwand auf, die die Innenkammer und die Außenkammer
in axialer Richtung fest verschließt und dabei eine Ausbringöffnung für die erste
Komponente im Bereich der Innenkammer sowie eine Ausbringöffnung für die zweite Komponente
im Bereich der Außenkammer aufweist.
[0012] Insbesondere umfasst die Kartusche ferner einen die Innenkammer rückseitig (d. h.
zur anderen Stirnseite der Kartusche hin) verschließenden und axial darin bewegbaren
Innenkolben sowie einen die Außenkammer ebenfalls rückseitig verschließenden und axial
darin bewegbaren Außenkolben. Dabei ist der Innenkolben zum Auspressen der ersten
Komponente aus der Innenkammer und der Außenkolben zum Auspressen der zweiten Komponente
aus der Außenkammer durch ein simultanes axiales Bewegen beider Kolben zur Kartuschenfrontwand
hin ausgebildet (dies wird hierin als Auspressvorgang bezeichnet).
[0013] Für diesen Auspressvorgang umfasst das System eine Stützstruktur, die zum Aufnehmen
und Halten der Kartusche beim Auspressen der Masse daraus ausgebildet ist und hierzu
eine zumindest teilweise rohrabschnittförmige Seitenwand aufweist, die an deren erster
Stirnseite zumindest teilweise durch eine zum Abstützen der Kartuschenfrontwand ausgebildete
Stützstrukturfrontwand verschlossen ist. Diese Seitenwand ist in ihrem Innendurchmesser
derart in axialer und/oder radialer Richtung der Stützstruktur variierend oder verstellbar
(d. h. durch eine geeignete Krafteinwirkung im System oder von außen variierbar) ausgestaltet,
dass dadurch sowohl ein Ringspalt (d. h. Spiel) zwischen der Kartuschenaußenwand und
der Seitenwand beim Einführen und Entnehmen der Kartusche in/aus der Stützstruktur
besteht oder einstellbar ist, als auch ein enges Anliegen der Seitenwand an der Kartuschenaußenwand
(d. h. ohne den genannten Ringspalt dazwischen) für die Dauer eines Auspressvorgangs
besteht oder einstellbar ist. Diese Stützstruktur kann somit sowohl ein einfaches
Einführen/Entnehmen der Kartusche als auch ein enges Anliegen an diese im Auspressfall
zur Vermeidung des eingangs beschriebenen störenden Pumpverhaltens (d. h. elastischen
Rückstellverhaltens) der Kartusche zugleich ermöglichen.
[0014] Im Folgenden werden einige verschiedene Konstruktionsmöglichkeiten aufgezeigt werden,
um den Ringspalt zwischen Kartusche und Stützstruktur in dieser Weise variabel zu
gestalten:
Gemäß einer ersten Ausführungsform ist die Kartuschenaußenwand auch außenseitig zylindrisch
ausgebildet (vgl. Fig. 1). Dabei ist die Seitenwand der Stützstruktur als ein in axialer
Richtung geschlitztes zylindrisches Rohr, insbesondere aus elastisch verformbarem
Material (z. B. Stahl), ausgebildet. Die Stützstruktur weist zudem einen von außen
betätigbaren Schließ- und Öffnungsmechanismus für diesen Schlitz auf, derart dass
das Rohr beim geöffneten Schlitz einen Innendurchmesser aufweist, der um eine vorbestimmte
doppelte Ringspaltbreite größer als ein Außendurchmesser der Kartuschenaußenwand ist,
während das Rohr beim geschlossenen Schlitz eng an der Kartuschenaußenwand anliegt.
Somit legt sich die Stützstruktur durch das Schließen ihres Schließ- und Öffnungsmechanismus
komplett an die Kartusche, ein Pumpen der Kartusche bei Druckbeaufschlagung wird verhindert
und die Masse kann ausgepresst werden. Die genannte vorbestimmte Ringspaltbreite kann
beispielsweise gerade so groß sein, dass ein reibungsloses Einlegen und Entnehmen
der Kartusche in die bzw. aus der Stützstruktur ermöglicht ist.
[0015] Insbesondere kann der Schließ- und Öffnungsmechanismus für den Schlitz dabei als
ein Keilsystem ausgebildet sein (vgl. Fig. 2-4). Dieses umfasst einen axial geschlitzten
Innenkeil aus zwei Keilhälften, die außenseitig am Rohr zu beiden Seiten von dessen
Schlitz befestigt sind und sich in axialer Richtung des Rohrs keilförmig verjüngen.
Ferner umfasst das Keilsystem einen den Innenkeil außenseitig umschließenden und axial
darauf verschiebbaren Außenkeil mit zwei gegenüberliegenden, dem Innenkeil zugewandten
keilförmigen Innenflanken. Die keilförmigen Innenflanken des Außenkeils sind so ausgebildet,
dass sie beim axialen Verschieben des Außenkeils in einer Richtung die beiden Keilhälften
des Innenkeils in Umfangrichtung zueinander schieben, bis der Schlitz im Rohr dadurch
schließt. Durch die axiale Verschiebung des Außenkeils in die andere Richtung lässt
sich der Innenkeil, und mit diesem auch der Schlitz im Rohr, wieder öffnen.
[0016] Insbesondere kann die Stützstruktur bei dieser Ausführungsform einen integrierten
Deckel aufweisen, der zwischen einem geöffneten Zustand zum Einlegen und Herausnehmen
der Kartusche und einem geschlossenen Zustand zum Halten der Kartusche in der Stützstruktur
und zum Durchführen eines Auspressvorgangs verstellbar ist. Dabei kann der Schließ-
und Öffnungsmechanismus für den Schlitz mechanisch an den Deckel gekoppelt sein, indem
im geöffneten Zustand des Deckels auch der Schlitzt geöffnet ist und im geschlossenen
Zustand des Deckels auch der Schlitzt geschlossen ist.
[0017] Gemäß einer zweiter Ausführungsform ist die Kartuschenaußenwand außenseitig konisch
ausgebildet und verjüngt sich zur Kartuschenfrontwand hin mit einer vorbestimmten
Konussteigung (vgl. Fig. 5a-5b). Dabei verjüngt sich auch die Seitenwand der Stützstruktur
innenseitig konisch zur Stützstrukturfrontwand hin mit derselben Konussteigung wie
die Kartuschenaußenwand und besitzt an der Stützstrukturfrontwand den gleichen Innendurchmesser
wie ein Außendurchmesser der Kartuschenaußenwand an der Kartuschenfrontwand. Durch
diese Geometrie besteht während des Einführens der Kartusche in die Stützstruktur
und des Entnehmens der Kartusche daraus ein Ringspalt zwischen der Kartuschenaußenwand
und der Seitenwand, der sich erst beim Anschlag der Kartuschenfrontwand an der Stützstrukturfrontwand
vollständig schließt. Somit legt sich auch hier die Stützstruktur für den Auspressvorgang
komplett an die Kartusche, sodass die Masse ohne störendes Rückstellverhalten der
Kartuschenaußenwand ausgepresst werden kann.
[0018] Insbesondere kann sich die Stützstruktur bei dieser Ausführungsform entlang einer
axialen Trennlinie in deren Seitenwand zum Herausnehmen der darin eingelegten Kartusche
öffnen und wieder schließen lassen (vgl. Fig. 6). Hierzu kann sie zwei voneinander
in reversibler Weise entlang dieser axialen Trennlinie trennbare Seitenwandsegmente
aufweisen, die sich jeweils nur über ein Teilwinkelsegment in Umfangrichtung erstrecken
und beispielsweise über ein axiales Scharnier oder ein anderes Drehgelenk entlang
einer axialen Verbindungslinie, die in Umfangrichtung abseits der Trennlinie liegt,
drehbar miteinander verbunden sind. Dies kann auch zum Einlegen der Kartusche in die
Stützstruktur genutzt werden, um es noch weiter zu vereinfachen.
[0019] Gemäß einer dritten Ausführungsform ist die Kartuschenaußenwand außenseitig konisch
ausgestaltet und erweitert sich zur Kartuschenfrontwand hin mit einer vorbestimmten
Konussteigung (vgl. Fig. 7). Dabei ist die Stützstrukturfrontwand als ein reversibel
schließbarer Deckel zum Öffnen der Stützstruktur zum Einlegen der Kartusche über die
erste Stirnseite der Stützstruktur und zum Verschließen der Stützstruktur für die
Dauer eines Auspressvorgangs ausgebildet. Die Seitenwand der Stützstruktur setzt sich
aus einem zylindrischen Außenrohr und einem in dieses eingesetzten und darin axial
verschiebbar gelagerten Innenrohr zusammen. Das Innenrohr erweitert sich innenseitig
konisch zur Stützstrukturfrontwand hin mit derselben Konussteigung wie die Kartuschenaußenwand
und besitzt an der Stützstrukturfrontwand den gleichen Innendurchmesser wie ein Außendurchmesser
der Kartuschenaußenwand an der Kartuschenfrontwand. Die Stützstruktur besitzt dabei
an ihrer zweiten Stirnseite eine Axialdruckeinrichtung (beispielsweise in Form einer
Feder, die das Innenrohr in axialer Richtung mit Federkraft belastet), die zum Andrücken
des Innenrohrs an den geschlossenen Deckel ausgebildet ist. Somit legt sich auch hier
die Stützstruktur für den Auspressvorgang komplett an die Kartusche, sodass die Masse
ohne störendes Rückstellverhalten der Kartuschenaußenwand ausgepresst werden kann.
[0020] Gemäß einer vierten Ausführungsform ist die Kartuschenaußenwand auch außenseitig
zylindrisch ausgebildet. Dabei setzt sich die Seitenwand der Stützstruktur zusammen
aus einem Außenrohr, das sich innenseitig konisch zur Stützstrukturfrontwand hin mit
einer vorbestimmten Konussteigung verjüngt, sowie einem darin axial verschiebbar gelagerten
(und insbesondere vollständig herausnehmbaren) Innenrohr, das innenseitig zylindrisch
ausgebildet ist und zum Verändern seines Durchmessers mehrfach axial geschlitzt ist.
(Die genannte Außenrohrgeometrie kann beispielsweise aus Herstellungs- oder Stabilitätsgründen
durch eine geeignete konische rohrförmige Innenschicht erzielt werden, die in einem
stabilen zylindrischen Außenrohr dauerhaft befestigt ist, beispielsweise wie in Fig.
8.)
[0021] Dabei verjüngt sich das Innenrohr außenseitig konisch zur Stützstrukturfrontwand
hin mit derselben Konussteigung wie das Außenrohr und besitzt beim Anliegen an der
Stützstrukturfrontwand vollständig geschlossene Schlitze und den gleichen Innendurchmesser
wie ein Außendurchmesser der Kartuschenaußenwand. Die Stützstruktur besitzt dabei
an ihrer zweiten Stirnseite eine Axialdruckeinrichtung (beispielsweise in Form einer
Feder, die das Innenrohr in axialer Richtung mit Federkraft belastet), die zum Andrücken
des Innenrohrs an die Stützstrukturfrontwand ausgebildet ist. Somit legt sich auch
hier die Stützstruktur für den Auspressvorgang komplett an die Kartusche, sodass die
Masse ohne störendes Rückstellverhalten der Kartuschenaußenwand ausgepresst werden
kann.
[0022] Insbesondere kann das Innenrohr bei dieser Ausführungsform an der zweiten Stirnseite
der Stützstruktur radial nach innen ragende Mitnahmehaken aufweisen, die axial hinter
dem Außenkolben der in der Stützstruktur eingelegten Kartusche angeordnet sind (vgl.
Fig. 8). Die Mitnahmehaken ragen dabei radial hinter den Außenkolben, sodass der Außenkolben,
wenn er nach dem Auspressvorgang zum Herausnehmen der Kartusche zurückgezogen wird,
das Innenrohr der Stützstruktur über die Mitnahmehaken mitnimmt und aus dem Außenrohr
zieht. Dadurch öffnen sich zugleich die Schlitze des Innenrohrs und es bildet sich
ein Ringspalt zwischen der Kartuschenaußenwand und der Seitenwand der Stützstruktur,
der das Herausnehmen erleichtert.
[0023] Gemäß einer fünften Ausführungsform ist die Kartuschenaußenwand auch außenseitig
zylindrisch ausgebildet. Dabei setzt sich die Seitenwand der Stützstruktur zusammen
aus einem zylindrischen Außenrohr, mehreren darin axial verschiebbar gelagerten Außenringen,
die sich in axialem Querschnitt jeweils trapez- oder dreieckförmig nach innen (d.
h. zur Zylinderachse hin) verjüngen und mit deren breiten Seiten an einer Innenseite
des Außenrohrs anliegen, sowie mehreren in axialer Richtung jeweils abwechselnd mit
den Außenringen angeordneten Innenringen, die radial teilweise zwischen die Außenringe
ragen und sich dabei in axialem Querschnitt jeweils trapez- oder dreieckförmig nach
innen verbreitern (vgl. Fig. 9). Jeder Innenring weist zum Verändern seines Durchmessers
mehrere über seinen Umfang verteilte radiale Einschnitte oder Einkerbungen auf (vgl.
Fig. 10), sodass er durch axiales Zusammenschieben der angrenzenden Außenringe radial
nach innen gedrückt werden kann und sein Innendurchmesser dadurch bis zur Gleichheit
mit dem Außendurchmesser der Kartuschenaußenwand reduzierbar ist, sodass er gegen
die Außenwand der in der Stützstruktur eingelegten Kartusche gepresst wird. Hierzu
besitzt die Stützstruktur an ihrer zweiten Stirnseite eine Axialdruckeinrichtung (beispielsweise
in Form einer Feder, die die Außenringe in axialer Richtung mit Federkraft belastet),
die zum axialen Zusammenschieben der Außenringe zur Stützstrukturfrontwand hin ausgebildet
ist.
[0024] Insbesondere können die Innenringe an ihren der Kartusche zugewandten breiten Innenseiten
geometrisch derart komplementär zur Geometrie der Kartuschenaußenwand ausgebildet
sein und geometrisch derart zum genannten Zusammenwirken mit den Außenringen ausgelegt
sein, dass sie beim Anliegen an der Kartuschenaußenwand diese vollständig abdecken
und dadurch vollflächig beim Auspressvorgang radial abstützen.
[0025] Gemäß einer sechsten Ausführungsform ist die Kartuschenaußenwand auch außenseitig
zylindrisch ausgebildet. Dabei setzt sich die Seitenwand der Stützstruktur zusammen
aus einem zylindrischen Außenrohr und einem am Außenrohr über dessen gesamten radialen
Umfang und zumindest teilweise auch an der Stützstrukturfrontwand innenseitig anliegenden
hydraulischen Kissen, welches mit einem fließfähigen Medium gefüllt ist (vgl. Fig.
11).
[0026] Dabei ist das hydraulische Kissen derart ausgebildet und dimensioniert, dass es bei
der in der Stützstruktur eingelegten Kartusche deren gesamte Außenwand und zumindest
einen Teil der Kartuschenfrontwand umschließt. Dabei ist sein Innendurchmesser in
seinem unbelasteten Zustand, der vor und bei dem Einführen der Kartusche in die Stützstruktur
vorherrscht, um eine vorbestimmte doppelte Ringspaltbreite größer als ein Außendurchmesser
der Kartuschenaußenwand. Hingegen kommt das Kissen in seinem belasteten Zustand, der
mit dem Beginn eines Auspressvorgangs und dem damit einhergehenden Anpressen der Kartuschenaußenwand
an die Stützstrukturfrontwand eintritt, durch das sofortige Entweichen/Verdrängen
des fließfähigen Mediums aus Frontwandabschnitten in Seitenwandabschnitte des Kissens
zum engen Anliegen an der gesamten Kartuschenaußenwand. Somit legt sich auch hier
die Stützstruktur für den Auspressvorgang komplett an die Kartusche, sodass die Masse
ohne störendes Rückstellverhalten der Kartuschenaußenwand ausgepresst werden kann.
Die genannte vorbestimmte Ringspaltbreite kann beispielsweise so groß sein, dass dadurch
ein reibungsloses Einlegen und Entnehmen der Kartusche in die bzw. aus der Stützstruktur
ermöglicht ist.
[0027] Insbesondere kann das fließfähige Medium zumindest bei Drücken, die bei einem Auspressvorgang
im System erreichbar sind, weitgehend inkompressibel sein, sodass es beim Anpressen
der Kartuschenaußenwand an die Stützstrukturfrontwand gleich zu Beginn des Auspressvorgangs
aus den Frontwandabschnitten in die Seitenwandabschnitte des Kissens verdrängt wird,
bis sich der zwischen dem Kissen und der Kartuschenaußenwand verbleibender Ringspalt
schließt. Hierzu kann sich beispielsweise ein Gel oder eine Flüssigkeit als fließfähiges
Medium eignen. Grundsätzlich können sich aber auch bestimmte Gase für die beschriebene
Funktionalität eignen, die zwar kompressibel sind, jedoch bei steigendem Druck in
den Frontwandabschnitten des Kissens rasch in die Seitenwandabschnitte ausweichen
können und diese dadurch ebenfalls radial anschwellen lassen.
[0028] Die Kartuscheninnenwand und die Kartuschenaußenwand können vorliegend jeweils einen
kreisförmigen Querschnitt besitzen. Dies ist jedoch für das hierin dargelegte Funktionsprinzip
nicht zwingend erforderlich, sodass grundsätzlich auch andere Querschnittsformen,
wie beispielsweise elliptisch oder rechteckig, implementierbar sein können.
[0029] Zumindest die Kartuscheninnenwand und/oder die Kartuschenaußenwand der Kartusche
können aus Kunststoff ausgebildet sein. Es kann insbesondere die gesamte Kartusche
aus Kunststoff gefertigt sein, wobei deren einzelne Bestandteile aus dem gleichen
oder unterschiedlichen Kunststoffarten sein können. Es können jedoch grundsätzlich
auch andere Materialien, wie beispielsweise Metall, verwendet werden. Das Gleiche
kann entsprechend auch für die Stützstruktur gelten.
[0030] Bei einer spezifischen Ausgestaltung besitzt die Kartuschenfrontwand auf ihrer von
der Innen- und der Außenkammer abgewandten Seite einen Anschlussstutzen, in den die
Ausbringöffnungen der Innen- und der Außenkammer jeweils münden und der zum Anschließen
eines Mischers zum Mischen der verschiedenen Komponenten der Mehrkomponentenmasse
beim Auspressvorgang ausgebildet ist.
[0031] Die obigen Aspekte der Erfindung und deren Ausführungsformen und spezifische Ausgestaltungen
werden nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Beispiele weiter erläutert.
Die Zeichnungen sind schematisch gehalten. Sie können, müssen jedoch nicht als maßstabsgetreu
zu verstehen sein. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Längsschnitt eines Systems gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht einer geschlitzten Stützstruktur des Systems der Fig.
1 mit einem Keilverschluss bei geöffnetem Schlitz;
- Figur 3
- einen halben radialen Querschnitt der Stützstruktur der Fig. 2 mit dem Keilverschluss
bei geöffnetem Schlitz;
- Figur 4
- axiale Seitenansicht der Stützstruktur der Fig. 2 mit Blick auf deren Keilverschluss
bei geöffnetem und geschlossenem Schlitz;
- Figur 5a-b
- einen Längsschnitt eines Systems gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung
mit Ringspalt zwischen Kartusche und Stützstruktur beim Einführen der Kartusche (a)
und ohne Ringspalt bei der vollständig eingesetzten Kartusche (b);
- Figur 6
- einen Querschnitt des Systems der Fig. 5a-b bei einer entlang einer axialen Trennlinie
geöffneten Seitenwand der Stützstruktur;
- Figur 7
- einen Längsschnitt eines Systems gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung;
- Figur 8
- einen Längsschnitt eines Systems gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung;
- Figur 9
- einen Längsschnitt eines Systems gemäß einer fünften Ausführungsform der Erfindung;
- Figur 10
- einen radialen Querschnitt eines Innenrings der Stützstruktur der Fig. 9; und
- Figur 11
- einen Längsschnitt eines Systems gemäß einer sechsten Ausführungsform der Erfindung.
[0032] Fig. 1 zeigt in einem axialen Längsschnitt ein Beispiel eines Systems 1 gemäß einer
ersten Ausführungsform der Erfindung, in welchem eine Koaxialkartusche 2 zum Auspressen
der darin aufgenommenen Mehrkomponentenmasse in eine Stützstruktur 3 eingelegt ist,
deren Seitenwand 13 als ein einteilig geschlitztes Rohr mit einem axialen Schlitz
14 (der nur in den Ansichten der Fig. 2 bis 4 zu sehen ist) und einem Keilverschluss
(Keilsystem) als Schließ- und Öffnungsmechanismus (vgl. Fig. 2-4) für den Schlitz
14 ausgebildet ist.
[0033] Die Kartusche 2 umfasst eine hohlzylindrische Kartuscheninnenwand 4 und eine um diese
herum angeordnete hohlzylindrische Kartuschenaußenwand 5 mit einer gemeinsamen Zylinderachse
A, wodurch eine radial von der Kartuscheninnenwand 4 begrenzte Innenkammer 6 sowie
eine radial zwischen der Kartuscheninnenwand 4 und der Kartuschenaußenwand 5 angeordnete
Außenkammer 7 gebildet sind. In der Innenkammer 6 ist eine erste Komponente der auszubringenden
Mehrkomponentenmasse aufgenommen, während in der Außenkammer 7 eine zweite Komponente
der Mehrkomponentenmasse aufgenommen ist (nicht dargestellt).
[0034] An der in Fig. 1 rechts liegenden ersten Stirnseite der Kartusche 2 verschließt ihre
Kartuschenfrontwand 8 die Innenkammer 6 und die Außenkammer 7, wobei jeweils eine
Ausbringöffnung pro Kammer in der Kartuschenfrontwand 8 ausgebildet ist. Die beiden
Ausbringöffnungen münden in einen Anschlussstutzen 9, der in der Kartuschenfrontwand
8 auf deren von der Innen- und der Außenkammer 6, 7 abgewandten Seite ausgebildet
ist und zum Anschließen (z. B. durch Aufsetzten oder Aufschrauben) eines Mischers
(nicht dargestellt) zum Mischen der ersten und der zweiten Komponente der Mehrkomponentenmasse
beim Auspressvorgang ausgebildet ist.
[0035] Des Weiteren umfasst die Kartusche 2 einen die Innenkammer 6 rückseitig verschließenden
und axial darin bewegbaren Innenkolben 10 und einen die Außenkammer 7 rückseitig verschließenden
und axial darin bewegbaren Außenkolben 11, durch deren simultane axiale Bewegung in
Fig. 1 nach rechts die Mehrkomponentenmasse aus der Kartusche 2 durch die Ausbringöffnungen
der Kartuschenfrontwand 8 ausgepresst werden kann (Auspressvorgang). Die Stützstruktur
3 ist an deren in Fig. 1 rechts liegenden ersten Stirnseite durch eine in diesem Beispiel
einstückig mit der Seitenwand 13 ausgebildeten Stützstrukturfrontwand 15 verschlossen
(mit Ausnahme einer Öffnung, durch die der Anschlussstutzen 9 der Kartusche 2 nach
außen ragt). Die Stützstrukturfrontwand 15 dient zum Abstützen der Kartuschenfrontwand
8 beim Auspressvorgang.
[0036] Wie in Fig. 1 gezeigt, ist ein Innendurchmesser der Stützstruktur 3 bei geöffnetem
Schlitz 14 (in Fig. 2-4 gezeigt) um eine vorbestimmte doppelte Ringspaltbreite größer
als ein Außendurchmesser der Kartusche 2, sodass ein zylindrischer Ringspalt 12 zwischen
der Kartuschenaußenwand 5 und der Seitenwand 13 der Stützstruktur 3 verbleibt, der
das Einlegen der Kartusche 5 in die Stützstruktur 3 erleichtert.
[0037] Um den Ringspalt 12 veränderlich zu gestalten, ist die Seitenwand 13 der Stützstruktur
3 in Fig. 1 als ein geschlitztes zylindrisches Rohr, vorzugsweiße gefertigt aus einem
elastisch verformbaren Material (z. B. Stahl), ausgebildet. Der im aufgefederten Zustand
gemäß Fig. 1 geöffnete axiale Schlitz 14 ist in dem Längsschnitt der Fig. 1 nicht
zu sehen und wird nachfolgend anhand von Figuren 2-4 erläutert:
Fig. 2 bis 4 zeigen den Schlitz 14 und seinen rein beispielhaft als ein Keilsystem
ausgebildeten Schließ- und Öffnungsmechanismus in drei verschiedenen Ansichten. Hierzu
zeigt Fig. 2 die Stützstruktur 3 der Fig. 1 in einer perspektivischen Ansicht, Fig.
3 in einem halben radialen Querschnitt und Fig. 4 in einer Seitenansicht mit Blick
auf den Schlitz 14 und das Keilsystem.
[0038] Der Schlitz 14 erstreckt sich in Längsrichtung des Rohres. Die Breite des Schlitzes
14 ist dabei beispielsweise mit ca. 5 mm ausreichend bei einem Rohrdurchmesser von
ca. 113 mm. Die Schlitzbreite ist entsprechend dem Rohrdurchmesser geeignet zu wählen,
um einen ausreichenden Ringspalt 12 zum Einlegen/Entnehmen der Kartusche 2 sowie einen
ausreichenden Weg zum Spannen der Stützstruktur 3 zu gewährleisten und ein enges Anliegen
der Stützstruktur 3 an die Kartusche 2 für den Auspressvorgang zu ermöglichen.
[0039] Das Schließen und Öffnen des Schlitzes 14 durch das Spannen des einteiligen, geschlitzten
Rohres kann dabei mittels eines Keilsystems aus einem ebenfalls geschlitzten Innenkeil
16, der auf dem Rohr befestigt ist und aus zwei sich zu beiden Seiten des Schlitzes
14 axial erstreckenden Keilhälften 16a und 16b besteht, und einem auf dem Innenkeil
16 axial verschiebbaren, die beiden Keilhälften 16a und 16b umschließenden Außenkeil
17 mit keilförmigen Innenflanken 17a und 17b ermöglicht werden.
[0040] Ist der Außenkeil 17 in axialer Richtung zurückgeschoben, öffnet sich das geschlitzte
Rohr dabei durch Federwirkung seines Materials. Der Ringspalt 12 (Fig. 1) ist somit
gewährleistet. Wird der umschließende Außenkeil 17 auf die beiden darunterliegenden
Keilhälften 16a und 16b des Innenkeils 16 geschoben, schließt sich der Spalt 14 in
der Seitenwand 13, und der Ringspalt 12 der Fig. 1 wird eliminiert. Somit kann ein
festes Umschließen der Stützstruktur 3 um die Kartusche 2 ermöglicht werden. Die beschriebenen
geöffneten und geschlossenen Stellungen aller beteiligten Elemente sind in Fig. 4
jeweils durch gestrichene Linien angedeutet.
[0041] Gemäß einer besonders günstigen spezifischen Ausgestaltung des Systems 1 ist die
Bewegung des umschließenden Außenkeils 17 mit dem Schließen eines Deckels (nicht extra
dargestellt) am Auspressgerät (d. h. Stützstruktur 3) gekoppelt, der zum reversiblen
Öffnen der Stützstruktur zum Einlegen und Entnehmen der Kartusche 2 vorgesehen ist.
Ist dieser Deckel geöffnet, hat sich ein Ringspalt 12 zwischen Kartusche 2 und Stützstruktur
3 ausgebildet und die Kartusche 2 kann eingeschoben werden. Wird der Deckel geschlossen,
zieht sich der umschließende Außenkeil 17 über die Stützstruktur 3, und der Ringspalt
12 schließt sich dadurch. Somit legt sich die Stützstruktur 3 komplett an die Kartusche
2, ein Pumpen der Kartusche 2 bei Druckbeaufschlagung wird verhindert und die Masse
kann ausgepresst werden.
[0042] Bei der nachfolgenden Beschreibung weiterer Beispiele des Systems 1 der hierin dargelegten
Art anhand der Figuren 5a-11 wird nur auf die Unterschiede zu der in Fig. 1-4 beschriebenen
ersten Ausführungsform eingegangen. Im Übrigen kann für die Kartusche 2 und für die
Stützstruktur 3 sinngemäß das Gleiche gelten, wie weiter oben mit Bezug auf Fig. 1
beschrieben.
[0043] Figur 5a-5b zeigen jeweils einen Längsschnitt eines Systems 1 gemäß einer zweiten
Ausführungsform der Erfindung mit Ringspalt 12 zwischen Kartusche 2 und Stützstruktur
3 beim Einführen oder Entnehmen der Kartusche 2 (Fig. 5a) und ohne Ringspalt 12 bei
der vollständig eingesetzten Kartusche 2 (Fig. 5b). Ein handliches Einlegen und Entnehmen
der Kartusche 2 bei gleichzeitiger Eliminierung des Ringspaltes 12 bei eingelegter
Kartusche 2 ist hier durch eine außenseitig konische Ausgestaltung der Kartusche 2
und eine innenseitig konische Ausgestaltung der Stützstruktur 3 mit möglichst genau
derselben Konussteigung erzielbar.
[0044] Dabei spitzt sich die Kartusche 2 durch eine konische Außenwandung nach vorne hin
zu (d. h. zur Kartuschenfrontwand 8). Gleiche geometrische Ausgestaltung hat auch
die Stützstruktur 3, welche sich ebenfalls nach vorne hin verjüngt (d. h. zur Stützstrukturfrontwand
15). Die Winkel der Kartuschenaußenwand 5 sowie der Seitenwand 13 der Stützstruktur
3 sind dabei identisch. Die Kartuscheninnenwand 4 kann dabei zylindrisch verbleiben
und erfordert keinerlei konische Ausgestaltung. Hierbei ist jedoch eine Beschickung
des Auspressgerätes (Stützstruktur 3) nicht von vorne möglich. Das Einlegen der Kartusche
2 kann stattdessen axial von hinten oder von der Seite in eine in Fig. 6 skizzierte
zweigeteilte Stützstruktur 3 erfolgen. Eine Zweiteilung der konisch ausgestalteten
Seitenwand 13 bietet dabei den Vorteil, dass die Kartusche 2 nach deren Druckbeaufschlagung
(d. h. nach dem Auspressvorgang) leichter wieder entfernt werden kann.
[0045] Fig. 6 zeigt einen Querschnitt des Systems 1 der Fig. 5a-b bei einer entlang einer
axialen Trennlinie 18 geöffneten Seitenwand 13 der Stützstruktur 3. Die Seitenwand
13 besitzt hierzu zwei voneinander in reversibler Weise entlang der axialen Trennlinie
18 trennbare Seitenwandsegmente 13a und 13b, die entlang einer axialen Verbindungslinie
19 (beispielsweise in Form eines Scharniers), die in Umfangrichtung abseits der Trennlinie
18 liegt, drehbar miteinander verbunden sind.
[0046] Fig. 7 zeigt einen Längsschnitt eines Systems 1 gemäß einer dritten Ausführungsform
der Erfindung. Um ein Einlegen der Kartusche 2 von vorne zu gewährleisten, verjüngt
sich hier die Kartusche 2 im Unterschied zu Fig. 5a-5b nach hinten, und nicht nach
vorne. Hierzu besitzt die Seitenwand 13 der Stützstruktur 3 ein bewegliches konisches
Element in Form eines konischen Innenrohrs 20, das in ein zylindrisches Außenrohr
21 eingesetzt ist. Das Innenrohr 20 ist dabei mittels einer an der zweiten Stirnseite
der Stützstruktur 3 angeordneten Axialdruckeinrichtung 30 in Form von Federn belastet
und axial verschiebbar im Außenrohr 21 gelagert.
[0047] Tritt Kontakt zwischen Kartusche 2 und dem konischen Innenrohr 20 auf, schiebt sich
das gesamte Gebilde weiter in die umschließende Stützstruktur 3, bis die Kartuschenfrontwand
8 bündig mit der Seitenwand 13 der Stützstruktur 3 abschließt und die Stützstrukturfrontwand
15 in Form eines Deckels geschlossen werden kann. Mit dieser Ausführungsform kann
der Einfluss etwaiger Durchmessertoleranzen bei der Kartusche 2 bzw. der Stützstruktur
3 reduziert oder eliminiert werden. Das Herausnehmen der leeren Kartusche 2 kann dabei
von den Kolben 10/11 der Kartusche 2 oder des Auspressgeräts unterstütz werden, indem
diese die leere Kartusche 2 aus dem umschließenden Konus des Innenrohrs 20 nach vorn
bei geöffneter Stützstrukturfrontwand 15 (Deckel) drücken.
[0048] Fig. 8 zeigt einen Längsschnitt eines Systems 1 gemäß einer vierten Ausführungsform
der Erfindung. Um auf eine konische Gestaltung der Kartusche 2 verzichten zu können,
sind hier zwei konische Elemente in der Seitenwand 13 der Stützstruktur 3 vorgesehen:
ein konisches Außenrohr 22 und ein konisches Innenrohr 23. Das konische Außenrohr
22 setzt sich in diesem Beispiel aus einem zylindrischen Außenrohr 22a und einer fest
damit verbundenen, sich nach vorn konisch verjüngenden rohrförmigen Innenschicht 22b,
deren Bewegung axial oder radial bezüglich des zylindrischen Außenrohrs 22a nicht
möglich ist, zusammen.
[0049] Das bewegliche konische Innenrohr 23, das die Kartusche 2 umschließt, ist dabei mehrfach
axial geschlitzt (nicht dargestellt), um seine Durchmesserveränderung zum engen Anliegen
an der Kartusche 2 für den Auspressvorgang zu ermöglichen. Es ist zudem axial beweglich
innenseitig auf dem konischen Außenrohr 22 gelagert und mit einer Axialdruckeinrichtung
30 (ähnlich wie in Fig. 7) federbelastet, um bei eingelegter Kartusche 2 diese vollflächig
zu unterstützen. Um die Kartusche 2 einlegen und wieder entfernen zu können, können
die Kolben 10/11 der Kartusche 2 oder des Auspressgerätes das konische Innenrohr 23
anhand seiner radial und axial hinter den Kolben 11 greifenden Mitnahmehaken 24 bei
der Rückfahrt der Kolben 10/11 wieder zurückziehen und somit einen Ringspalt 12 ähnlich
der Fig. 1 ausbilden. Bei Vorfahrt der Kolben 10/11 geben diese die axiale Bewegung
des konischen Innenrohrs 23 wieder frei und die Federn der Axialdruckeinrichtung 30
drücken das Innenrohr 23 in den Konus des Außenrohrs 22. Dabei verengt sich der Durchmesser
des mehrfach geschlitzten Innenrohrs 23, wodurch er sich an die Kartusche 2 anlegt
und der Ringspalt 12 eliminiert wird, wie in Fig. 8 gezeigt.
[0050] Fig. 9 zeigt einen Längsschnitt eines Systems 1 gemäß einer fünften Ausführungsform
der Erfindung. Sie zeigt eine weitere Möglichkeit einer konischen Ausgestaltung der
Seitenwand 13 der Stützstruktur 3 bei einer zylindrischen Kartusche 2 durch die Anwendung
vieler konischer Innenringe 25, welche durch geeignetes Auftrennen in radialer Richtung
(beispielsweise durch radiale Einschnitte 33 wie in Fig. 10) im Durchmesser veränderlich
sind. Eine axiale Kraft F, die beispielsweise durch Federn einer Axialdruckeinrichtung
30 wie in Fig. 7 oder 8 bewirkt werden kann, drückt die konischen Innenringe 25 mit
deren in axialer Richtung beidseitig konisch ausgestalteten Oberflächen 26 gegen angrenzende
Außenringe 27, die ebenfalls in axialer Richtung beidseitig konisch ausgestaltete
Oberflächen 28 besitzen und dabei mit deren breiten Seiten 29 an einem zylindrischen
Außenrohr 31 der Stützstruktur 3 anliegen, an dem sie axial verschiebbar gelagert
sind.
[0051] Die axiale Kraft F schiebt die Außenringe 27 axial zusammen, wodurch die jeweils
dazwischen liegenden Innenringe 25 durch Zusammenwirkung der konischen Oberflächen
26 und 28 nach innen gedrückt werden (wie durch radiale Pfeile veranschaulicht). Dies
bedingt zugleich eine reversible Durchmesserreduzierung der Innenringe 25 durch das
elastische Verschließen von deren radialen Einschnitten 33 (Fig. 10). Die Innenringe
25 liegen infolgedessen mit deren breiten Innenseiten 32 an der Kartusche 2 an und
eliminieren den Ringspalt 12 (Fig. 1). Beim Aufheben der axialen Kraft F erhöht sich
durch die Federwirkung der radialen Einschnitte 33 der Innenringe 25 deren Durchmesser,
und ein Ringspalt 12 zwischen der Stützstruktur 3 und der Kartuschenaußenwand 5 entsteht
wieder (vgl. Fig. 1). Somit ist das handliche Einlegen oder Entnehmen der Kartusche
2 ermöglicht.
[0052] Fig. 10 zeigt einen radialen Querschnitt eines Innenrings 25 der Stützstruktur 3
der Fig. 9. Dargestellt in eine beispielhafte gleichmäßige Verteilung von radialen
Einschnitten 33, die eine elastische Durchmesserveränderung des Innenrings 25 ermöglichen.
Hierzu sind in diesem Beispiel viele radiale Einschnitte 33 jeweils abwechselnd außen-
und innenseitig im Innenring 25 vorgesehen, die den Innenring 25 jeweils nur etwa
bis zur Hälfte seiner radialen Dicke oder nur teilweise darüber hinaus auftrennen.
[0053] Fig. 11 zeigt einen Längsschnitt eines Systems 1 gemäß einer sechsten Ausführungsform
der Erfindung, die eine weitere Ausgestaltung einer Stützstruktur 3 mit variablem
Innendurchmesser bei einer zylindrisch ausgestalteten Kartuschenaußenwand 5 veranschaulicht.
Hier variiert der Innendurchmesser der Seitenwand 13 der Stützstruktur durch hydraulische
Wirkung. Hierzu umfasst die Seitenwand 13 ein zylindrisches Außenrohr 31, in dessen
Innerem ein hydraulisches Kissen 34 eingelegt ist, welches die Kartusche 2 sowohl
im Umfang als auch an der vorderen Anpressfläche (d. h. an der Kartuschenfrontwand
8) umschließt. Wird Druck von hinten auf die in der Kartusche 2 befindlichen Kolben
10/11 aufgebracht, drückt die Kartusche 2 dabei auf den stirnseitigen Frontwandabschnitt
35 des hydraulischen Kissens mit einer Anpresskraft F1 in Höhe der seitens des Auspressgerätes
gestellten Auspresskraft. Das im Kissen 34 befindliche fließfähige Medium wird dabei
in den hinteren, d. h. die Kartuschenaußenwand 5 umfassenden, Seitenwandabschnitt
36 des Kissens 34 verdrängt, wodurch seine Dicke radial nach innen größer und der
Innendurchmesser entsprechend kleiner wird, sodass das das Kissen 34 vollumfänglich
zum Anliegen an die Kartusche 2 kommt und dabei einen durch Pfeile angedeuteten radialen
Druck auf diese ausübt. Somit schließt sich der im unbelasteten Zustand des Systems
1 vorherrschende Ringspalt 12 (vgl. Fig. 1), sodass eine Ausdehnung der Kartusche
2 unter Druckbeaufschlagung verhindert ist.
1. System (1) zum Aufbewahren und Ausbringen einer fließfähigen Mehrkomponentenmasse,
umfassend:
- eine Koaxialkartusche (2) mit einer hohlzylindrischen Kartuscheninnenwand (4) und
einer koaxial um diese angeordneten, zumindest innenseitig zylindrischen Kartuschenaußenwand
(5), mit einer radial von der Kartuscheninnenwand (4) begrenzten Innenkammer (6) für
eine erste Komponente und einer radial zwischen der Kartuscheninnenwand (4) und der
Kartuschenaußenwand (5) liegenden Außenkammer (7) für eine zweite Komponente der Masse;
sowie mit einer Kartuschenfrontwand (8), die beide Kammern (6, 7) an einer ersten
Stirnseite der Kartusche (2) fest verschließt und jeweils eine Ausbringöffnung pro
Kammer aufweist; und
- eine Stützstruktur (3), die zum Aufnehmen und Halten der Kartusche (2) beim Auspressen
der Masse daraus ausgebildet ist und hierzu eine zumindest teilweise rohrabschnittförmige
Seitenwand (13) aufweist, die an deren erster Stirnseite zumindest teilweise verschlossen
ist durch eine zum Abstützen der Kartuschenfrontwand (8) ausgebildete Stützstrukturfrontwand
(15);
- wobei ein Innendurchmesser der Seitenwand (13) derart in axialer und/oder radialer
Richtung der Stützstruktur (3) variiert oder verstellbar ist, dass dadurch sowohl
ein Ringspalt (12) zwischen der Kartuschenaußenwand (5) und der Seitenwand (13) beim
Einführen und Entnehmen der Kartusche (2) in/aus der Stützstruktur (3) besteht oder
einstellbar ist, als auch ein enges Anliegen der Seitenwand (13) an der Kartuschenaußenwand
(5) für die Dauer eines Auspressvorgangs besteht oder einstellbar ist.
2. System (1) nach Anspruch 1, wobei
- die Kartusche (2) ferner einen die Innenkammer (6) rückseitig verschließenden und
axial darin bewegbaren Innenkolben (10) und einen die Außenkammer (7) rückseitig verschließenden
und axial darin bewegbaren Außenkolben (11) aufweist; und
- der Innenkolben (10) zum Auspressen der ersten Komponente aus der Innenkammer (6)
und der Außenkolben (11) zum Auspressen der zweiten Komponente aus der Außenkammer
(7) durch ein simultanes axiales Bewegen beider Kolben (10, 11) zur Kartuschenfrontwand
(8) hin in der Stützstruktur (3) ausgebildet sind.
3. System (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei
- die Kartuschenaußenwand (5) auch außenseitig zylindrisch ist;
- die Seitenwand (13) der Stützstruktur (3) als ein in axialer Richtung geschlitztes
zylindrisches Rohr ausgebildet ist; und
- die Stützstruktur (3) einen von außen betätigbaren Schließ- und Öffnungsmechanismus
für diesen Schlitz (14) aufweist, derart dass das Rohr beim geöffneten Schlitz (14)
einen Innendurchmesser aufweist, der um eine vorbestimmte doppelte Ringspaltbreite
größer als ein Außendurchmesser der Kartuschenaußenwand (5) ist, während das Rohr
beim geschlossenen Schlitz (14) eng an der Kartuschenaußenwand (5) anliegt.
4. System (1) nach Anspruch 3, wobei
- der Schließ- und Öffnungsmechanismus für den Schlitz (14) als ein Keilsystem ausgebildet
ist, umfassend:
- einen axial geschlitzten Innenkeil (16) aus zwei Keilhälften (16a, 16b), die außenseitig
am Rohr zu beiden Seiten von dessen Schlitz (14) befestigt sind und sich in axialer
Richtung des Rohrs keilförmig verjüngen; sowie
- einen den Innenkeil (16) außenseitig umschließenden und axial darauf verschiebbaren
Außenkeil (17) mit zwei gegenüberliegenden, dem Innenkeil (16) zugewandten keilförmigen
Innenflanken (17a, 17b), die bei der axialen Verschiebung des Außenkeils (17) in eine
Richtung die beiden Keilhälften (16a, 16b) des Innenkeils (16) in Umfangrichtung zueinander
schieben, bis sich der Schlitz (14) im Rohr dadurch schließt; während durch die axiale
Verschiebung des Außenkeils (17) in die andere Richtung der Innenkeil (16) und mit
diesem auch der Schlitz (14) im Rohr sich wieder öffnen lassen.
5. System (1) nach Anspruch 3 oder 4, wobei
- die Stützstruktur (3) einen integrierten Deckel aufweist, der zwischen einem geöffneten
Zustand, der zum Einlegen der Kartusche (2) in die Stützstruktur (3) und zum Herausnehmen
der Kartusche (2) aus der Stützstruktur (3) ausgelegt ist, und einem geschlossenen
Zustand, der zum Halten der Kartusche (2) in der Stützstruktur (3) und zum Durchführen
eines Auspressvorgangs ausgelegt ist, verstellbar ist; und
- der Schließ- und Öffnungsmechanismus für den Schlitz (14) mechanisch an den Deckel
gekoppelt ist, derart dass im geöffneten Zustand des Deckels auch der Schlitzt (14)
geöffnet ist und im geschlossenen Zustand des Deckels auch der Schlitzt (14) geschlossen
ist.
6. System (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei
- die Kartuschenaußenwand (5) außenseitig konisch ist und sich zur Kartuschenfrontwand
(8) hin mit einer vorbestimmten Konussteigung verjüngt; und
- die Seitenwand (13) der Stützstruktur (3) sich innenseitig konisch zur Stützstrukturfrontwand
(15) hin mit derselben Konussteigung wie die Kartuschenaußenwand (5) verjüngt und
an der Stützstrukturfrontwand (15) den gleichen Innendurchmesser wie ein Außendurchmesser
der Kartuschenaußenwand (5) an der Kartuschenfrontwand (8) besitzt;
- sodass während des Einführens der Kartusche (2) in die Stützstruktur (3) ein Ringspalt
(12) zwischen der Kartuschenaußenwand (5) und der Seitenwand (13) besteht, der sich
erst beim Anschlag der Kartuschenfrontwand (8) an der Stützstrukturfrontwand (15)
vollständig schließt.
7. System (1) nach Anspruch 6, wobei
- sich die Stützstruktur (3) entlang einer axialen Trennlinie (18) in deren Seitenwand
(13) zum Herausnehmen der darin eingelegten Kartusche (2) öffnen und wieder schließen
lässt, indem sie zwei voneinander in reversibler Weise entlang dieser axialen Trennlinie
(18) trennbare Seitenwandsegmente (13a, 13b) aufweist, die entlang einer axialen Verbindungslinie
(19), die in Umfangrichtung abseits der Trennlinie (18) liegt, drehbar miteinander
verbunden sind.
8. System (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei
- die Kartuschenaußenwand (5) außenseitig konisch ist und sich zur Kartuschenfrontwand
(8) hin mit einer vorbestimmten Konussteigung erweitert;
- die Stützstrukturfrontwand (15) als ein reversibel schließbarer Deckel zum Öffnen
der Stützstruktur (3) zum Einlegen der Kartusche (2) über die erste Stirnseite der
Stützstruktur (3) und zum Schließen der Stützstruktur (3) für die Dauer eines Auspressvorgangs
ausgebildet ist;
- die Seitenwand (13) der Stützstruktur (3) sich zusammensetzt aus einem zylindrischen
Außenrohr (21) und einem in dieses eingesetzten und darin axial verschiebbar gelagerten
Innenrohr (20);
- das Innenrohr (20) sich innenseitig konisch zur Stützstrukturfrontwand (15) hin
mit derselben Konussteigung wie die Kartuschenaußenwand (5) erweitert und an der Stützstrukturfrontwand
(15) den gleichen Innendurchmesser wie ein Außendurchmesser der Kartuschenaußenwand
(5) an der Kartuschenfrontwand (8) besitzt; und
- die Stützstruktur (3) an ihrer zweiten Stirnseite eine Axialdruckeinrichtung (30)
aufweist, die zum Andrücken des Innenrohrs (20) an den geschlossenen Deckel ausgebildet
ist.
9. System (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei
- die Kartuschenaußenwand (5) auch außenseitig zylindrisch ist;
- die Seitenwand (13) der Stützstruktur (3) sich zusammensetzt aus einem Außenrohr
(22), das sich innenseitig konisch zur Stützstrukturfrontwand (15) hin mit einer vorbestimmten
Konussteigung verjüngt, sowie einem darin axial verschiebbar gelagerten Innenrohr
(23), das innenseitig zylindrisch ist und zum Verändern seines Durchmessers mehrfach
axial geschlitzt ist;
- das Innenrohr sich außenseitig konisch zur Stützstrukturfrontwand (15) hin mit derselben
Konussteigung wie das Außenrohr (22) verjüngt und beim Anliegen an der Stützstrukturfrontwand
(15) vollständig geschlossene Schlitze und den gleichen Innendurchmesser wie ein Außendurchmesser
der Kartuschenaußenwand (5) besitzt; und
- die Stützstruktur (3) an ihrer zweiten Stirnseite eine Axialdruckeinrichtung (30)
aufweist, die zum Andrücken des Innenrohrs (23) an die Stützstrukturfrontwand (15)
ausgebildet ist.
10. System (1) nach Anspruch 9 in Verbindung mit Anspruch 2, wobei
- das Innenrohr (23) an der zweiten Stirnseite der Stützstruktur (3) radial nach innen
ragende Mitnahmehaken (24) aufweist, die axial hinter dem Außenkolben (11) der in
der Stützstruktur (3) eingelegten Kartusche (2) angeordnet sind;
- derart dass der Außenkolben (11), wenn er nach dem Auspressvorgang zum Herausnehmen
der Kartusche (2) zurückgezogen wird, das Innenrohr (23) der Stützstruktur (3) über
seine Mitnahmehaken (24) mitnimmt und aus dem Außenrohr (22) zieht, wodurch sich zugleich
die Schlitze des Innenrohrs (23) öffnen und ein Ringspalt (12) zwischen der Kartuschenaußenwand
(5) und der Seitenwand (13) der Stützstruktur (3) bildet.
11. System (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei
- die Kartuschenaußenwand (5) auch außenseitig zylindrisch ist;
- die Seitenwand (13) der Stützstruktur (3) sich zusammensetzt aus einem zylindrischen
Außenrohr (31), mehreren darin axial verschiebbar gelagerten Außenringen (27), die
sich in axialem Querschnitt jeweils trapez- oder dreieckförmig zur Zylinderachse (A)
hin verjüngen und mit deren breiten Seiten (29) an einer Innenseite des Außenrohrs
(31) anliegen, sowie mehreren in axialer Richtung jeweils abwechselnd mit den Außenringen
(27) angeordneten Innenringen (25), die radial teilweise zwischen die Außenringe (27)
ragen und sich dabei in axialem Querschnitt jeweils trapez- oder dreieckförmig zu
der Zylinderachse (A) hin erweitern;
- jeder Innenring (25) zum Verändern seines Durchmessers mehrere über seinen Umfang
verteilte radiale Einschnitte (33) aufweist, derart dass er durch axiales Zusammenschieben
der angrenzenden Außenringe (27) radial nach innen gedrückt werden kann und sein Innendurchmesser
dadurch bis zur Gleichheit mit dem Außendurchmesser der Kartuschenaußenwand (5) reduzierbar
ist, sodass er gegen die Außenwand (5) der in der Stützstruktur (3) eingelegten Kartusche
(2) gepresst wird; und
- die Stützstruktur (3) an ihrer zweiten Stirnseite eine Axialdruckeinrichtung (30)
aufweist, die zum axialen Zusammenschieben der Außenringe (27) zur Stützstrukturfrontwand
(15) hin ausgebildet ist.
12. System (1) nach Anspruch 11, wobei
- die Innenringe (25) an ihren der Kartusche (2) zugewandten breiten Innenseiten (32)
geometrisch derart mit der Geometrie der Kartuschenaußenwand (5) übereinstimmen und
geometrisch derart zum genannten Zusammenwirken mit den Außenringen (27) ausgelegt
sind, dass sie beim Anliegen an der Kartuschenaußenwand (5) diese vollständig abdecken
und dadurch vollflächig beim Auspressvorgang radial abstützen.
13. System (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei
- die Kartuschenaußenwand (5) auch außenseitig zylindrisch ist;
- die Seitenwand (13) der Stützstruktur (3) sich zusammensetzt aus einem zylindrischen
Außenrohr (31) und einem am Außenrohr (31) über dessen gesamten radialen Umfang und
zumindest teilweise auch an der Stützstrukturfrontwand (15) innenseitig anliegenden
hydraulischen Kissen (34), welches mit einem fließfähigen Medium gefüllt ist;
- das hydraulische Kissen (34) derart ausgebildet und dimensioniert ist, dass es bei
der in der Stützstruktur (3) eingelegten Kartusche (2) deren gesamte Außenwand (5)
und zumindest einen Teil der Kartuschenfrontwand (8) umschließt, wobei sein Innendurchmesser
in seinem unbelasteten Zustand, der vor und bei dem Einführen der Kartusche (2) in
die Stützstruktur (3) vorherrscht, um eine vorbestimmte doppelte Ringspaltbreite größer
als ein Außendurchmesser der Kartuschenaußenwand (5) ist, wohingegen in seinem belasteten
Zustand, der mit dem Beginn eines Auspressvorgangs und dem damit einhergehenden Anpressen
der Kartuschenaußenwand (5) an die Stützstrukturfrontwand (15) eintritt, das Kissen
(34) durch das sofortige Entweichen des fließfähigen Mediums aus seinem Frontwandabschnitt
(35) in seinen Seitenwandabschnitt (36) zum engen Anliegen an der gesamten Kartuschenaußenwand
(5) kommt.
14. System (1) nach Anspruch 13, wobei
- das fließfähige Medium zumindest bei Drücken, die bei einem Auspressvorgang im System
(1) erreichbar sind, inkompressibel ist.