[0001] Die Erfindung betrifft ein Druckgusswerkzeug mit einem Einlegeteil für die Herstellung
eines gekühlten Motorengehäuses vorzugsweise eines Elektromotorengehäuses sowie das
Herstellverfahren eines gekühlten Motorengehäuses und die Verwendung des Druckgusswerkzeugs
zur Herstellung eines gekühlten Motorengehäuses, beinhaltend mindestens eine feststehende
Formhälfte und mindestens eine bewegliche Formhälfte, wobei eine der beiden Formhälften
einen zylindrisch erstreckenden Ringspalt mit einer Mittelachse aufweist, wobei die
beweglich angeordnete Formhälfte parallel zur Mittelachse verschiebbar angeordnet
ist.
[0002] Gekühlte Motorengehäuse weisen einen Aussenmantel wie auch einen Innenmantel auf
zwischen denen ein ringsum verlaufender Spalt gebildet ist, der der Kühlung dient,
bzw. darin das Kühlmedium zirkuliert.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind Druckgusswerkzeuge bekannt bei denen Teile zum Umgiessen
eingelegt werden.
[0004] Die
DE 199 43 247 C1 offenbart eine Druckgussform bei der ein Einlegeteil teilweise umgossen wird. Beim
Einlegeteil handelt es sich um ein kompaktes, massiv ausgebildetes Werkstück, das
in die Form eingelegt und mit einem Anpresser in der Form positioniert wird.
[0005] In der
DE 100 54 330 ist ein Verfahren offenbart zur Herstellung eines Verbundgussteils, das als Lagerschild
ausgebildet ist.
[0006] Der Nachteil am Stand der Technik besteht darin, dass nur massive Teile eingegossen
werden können, es ist nicht bekannt ein gekühltes Motorengehäuse im Druckgussverfahren
herzustellen bzw. es sind keine solche Druckgusswerkzeuge bekannt, die die Herstellung
von dünnwandigen, konzentrisch verlaufenden Wandungen ermöglichen ohne einen weiteren
Prozessschritt nach dem Giessen anzuwenden.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung ein Druckgusswerkzeug zu entwickeln sowie dessen Anwendung
zur Herstellung eines gekühlten Motorengehäuses sowie ein Herstellverfahren bei dem
keine weiteren Verfahrensschritte zur Anbringung einer Innenwand in einem gekühlten
Motorengehäuse benötigt werden bzw. ein gekühltes Motorengehäuse in einem Verfahrensschritt
hergestellt werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass im sich zylindrisch erstreckenden
Ringspalt ein Einlegeteil angeordnet ist, wobei das Einlegeteil als dünnwandige Büchse
ausgebildet ist und wobei das eine Ende der Büchse in einen Formhohlraum, der durch
die feststehende und bewegliche Formhälfte gebildet ist, hineinragt und beim Vergiessen
des Gussmaterials zumindest teilweise vom Gussmaterial formschlüssig umgeben wird.
Die Büchse erstreckt sich vorzugsweise über die komplette Länge des Ringspalts.
[0009] Das erfindungsgemässe Druckgusswerkzeug für die Herstellung eines gekühlten Motorengehäuses,
vorzugsweise eines Elektromotorengehäuses, beinhaltet mindestens eine feststehende
Formhälfte und mindestens eine bewegliche Formhälfte.
[0010] Ein gekühltes Motorengehäuse weist einen Innen- und Aussenmantel auf zwischen denen
sich ein ringsum verlaufender Spalt bildet in dem das Kühlmedium zirkuliert. Mit Hilfe
des erfindungsgemässen Druckgusswerkzeugs wird die Herstellung eines solchen Gehäuses
mit zwei dünnwandigen, konzentrisch angeordneten, zylinderförmigen Wandungen ermöglicht.
[0011] Einer der beiden Formhälften weist einen sich zylindrisch erstreckenden Ringspalt
mit einer Mittelachse auf, wobei die beweglich angeordnete Formhälfte parallel zur
Mittelachse verschiebbar angeordnet ist. Im sich zylindrisch erstreckenden Ringspalt
der Formhälfte, ist ein Einlegeteil angeordnet, wobei das Einlegeteil als Büchse ausgebildet
ist. Die Büchse ist dünnwandig ausgebildet und dient dem Bilden des Innenmantels eines
gekühlten Motorengehäuses. Das eine Ende der Büchse ragt in den Formhohlraum hinein,
der durch die feststehende und bewegliche Formhälfte gebildet ist, und beim Vergiessen
des Gussmaterials zumindest teilweise vom Gussmaterial formschlüssig umgeben ist.
[0012] Die Büchse weist vorzugsweise eine am Aussendurchmesser rundum verlaufende Fase auf.
Die Fase der Büchse liegt an einer Fase in einer der Formhälften an, wodurch der zylindrisch
verlaufende Ringspalt abgedichtet wird. Dadurch wird vermieden, dass Gussmaterial
in den Ringspalt fliesst und sich am Mantel der Büchse anordnet.
[0013] Die Büchse weist mindestens an einem Ende eine Verdickung der Wandstärke auf, wobei
die Verdickung vorzugsweise zumindest einen teilweise rundum verlaufenden Kragen bildet.
Das heisst, die Büchse weist an mindestens einem Ende eine Zunahme der Wandstärke
über eine bestimmte Länge auf. Die Verdickung der Wandstärke muss sich nicht über
den kompletten Umfang erstecken, jedoch in einer bevorzugten Ausgestaltung erstreckt
sich die Wandstärkenverdickung über den kompletten Umfang. Die Wandstärkenverdickung
ragt in den stirnseitig angeordneten Formhohlraum hinein, wobei der Formhohlraum durch
die feststehende und bewegliche Formhälfte gebildet wird und die Wandstärkenverdickung
beim Vergiessen des Gussmaterials zumindest teilweise vom Gussmaterial formschlüssig
umgeben wird. Der stirnseitig angeordnete Formhohlraum mit der hineinragenden Wandstärkenverdickung
der Büchse bildet den Formhohlraum für die eine Stirnseite des Motorengehäuses, die
durch das hineinfliessende Gussmaterial dann zumindest als teilweise geschlossene
Stirnseite ausgebildet ist. Oder die Büchse weist mindestens an einem Ende einen partiellen
Boden auf, wobei der partielle Boden in den Formhohlraum hineinragt. Auch hier bildet
dann der stirnseitig angeordnete Formhohlraum mit dem hineinragenden partiellen Boden
der Büchse die eine Stirnseite des Motorengehäuses.
[0014] Als vorteilhaft hat sich gezeigt, wenn die einteilige, dünnwandige Büchse, aus einer
an einem Ende angeordneten Wandstärkenverdickung oder einem partiellen Boden und einem
Mantel gebildet ist, wobei im Übergang zwischen Verdickung und Mantel oder zwischen
partiellem Boden und Mantel eine Fase angeordnet ist, wobei die Fase der Abdichtung
des zylindrisch erstreckenden Ringspalts dient.
[0015] Die vorzugsweise metallische, dünnwandige Büchse dient der Bildung des Innenmantels
des Motorengehäuses und wird durch das zumindest teilweise Umgiessen der Wandstärkenverdickung
oder des partiellen Bodens formschlüssig mit dem restlichen Teil des Motorengehäuses
verbunden bzw. darin eingegossen, wodurch das Motorengehäuse einteilig ausgebildet
ist, wobei es zwei unterschiedliche Materialien enthält. Einerseits ein Gussmaterial,
vorzugsweise eine Leichtmetalllegierung wie beispielsweise eine Aluminium- oder Magnesiumlegierung
und ein Pressmaterial, vorzugsweise aus einer Leichtmetalllegierung wie beispielsweise
eine Aluminium- oder Magnesiumlegierung. Als besonders bevorzugt hat sie gezeigt,
wenn die Werkstoffe des Guss- und Pressmaterials dieselbe Werkstoffbasis haben, das
heisst, wenn das Guss- und Pressmaterial jeweils aus einer Aluminium- oder Magnesiumlegierung
hergestellt sind. Die Fase gewährleistet, dass kein Gussmaterial in den Ringspalt
läuft bzw. kein Gussmaterial am Mantel des Einlegeteils bzw. der Büchse anhaftet.
[0016] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform hat sich gezeigt, wenn der sich zylindrisch
erstreckende Ringspalt am offenen Ende in der Formhälfte eine rundum verlaufende Fase
aufweist. Der Ringspalt ist vorzugsweise in der bewegbaren Formhälfte angeordnet,
was das Einlegen der Büchse erleichtert. Die Fase ermöglicht neben der Dichtfunktion
auch eine optimale Zentrierung der Büchse, welches die korrespondierende Fase aufweist.
[0017] Es ist vorteilhaft, wenn die rundumlaufende Fase am Ringspalt, mit der Fase an der
Büchse korrespondiert und dadurch der Ringspalt dicht abgeschlossen ist und kein Gussmaterial
in den Ringspalt fliesst. Durch die Abdichtung kann eine genügend grosse Toleranz
zwischen der Büchse bzw. der Wandstärke des Mantels und der Ringspaltbreite vorgesehen
werden, was einerseits das Einlegen erleichtert und andererseits beim Vergiessen einen
gewissen Verzug der Büchse zugesteht und die Büchse dennoch ausformbar bleibt. Zudem
ermöglicht die optimale Abdichtung über schräg angeordnete Flächen bzw. Fasen eine
optimale Zentrierung der Büchse im Ringspalt.
[0018] Es hat sich als vorteilhaft gezeigt, wenn das erfindungsgemässe Druckgusswerkzeug
zur Bildung des Gehäusemantels einen nach aussen hin zum Ringspalt konzentrisch versetzt
angeordneten Formhohlraum aufweist. Vorzugsweise wird dieser Formhohlraum zur Bildung
des Gehäusemantels mit Hilfe von Schiebern und mindestens einer Formhälfte gebildet.
Dies ermöglicht das Anbringen eines anforderungsgerechten Rippenbildes oder von Anschraubbutzen
oder sonstigen Verstärkungen am Gehäuse.
[0019] Vorzugsweise erstreckt sich der Formhohlraum zur Bildung des Gehäusemantels, der
zylindrische Ringspalt und die darin angeordnete Büchse über dieselbe Länge. Das heisst,
der Innen- und Aussenmantel des gekühlten Motorengehäuses weisen dieselbe Länge auf
bzw. Enden auf der gegenüberliegenden Stirnseite der Wandstärkenverdickung oder des
partiellen Bodens bündig bzw. auf derselben Höhe.
[0020] Als bevorzugte Ausführungsform hat sich auch gezeigt, wenn das Druckgusswerkzeug
mehrere Schieber aufweist. Dies ermöglicht das Anbringen eines anforderungsgerechten
Rippenbildes oder von Anschraubbutzen oder sonstigen Verstärkungen am Gehäuse.
[0021] Als bevorzugte Ausführungsform hat sich gezeigt, wenn die Büchse mindesten zwei rundum
verlaufende Fasen aufweist, wobei die Fasen gegengleich ausgerichtet sind und mit
den Fasen im Druckgusswerkzeug korrespondieren bzw. am Druckgusswerkzeug dichtend
anliegen. Durch die gegengleiche Ausrichtung bzw. die Neigung der Fasen in die unterschiedlichen
Richtungen wird die Büchse optimal zentriert und an mindestens zwei Stellen abgedichtet.
[0022] Vorzugsweise weist die Büchse mit partiellem Boden an der Unterseite des partiellen
Bodens Rippen zu dessen Versteifung auf. Zudem übertragen die Rippen, das durch den
Elektromotor entstehende Drehmoment, auf den gegossenen Aussenmantel des Gehäuses.
Es ist vorteilhaft, wenn die Rippen in regelmässigen Abständen vom Zentrum her radial
nach aussen ausgerichtet sind.
[0023] Die Aufgabe wird ebenso dadurch gelöst, dass der Ringspalt mit einer Fase am Einlegeteil
und einer korrespondierenden Fase am Ringspalt abgedichtet wird und gussmaterialfrei
bleibt.
[0024] Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung eines gekühlten Motorengehäuses vorzugsweise
Elektromotorengehäuse aus Leichtmetallverbundguss beinhaltend folgende Schritte:
- Bereitstellen einer Druckgussform, vorzugsweise aus mindestens zwei Formhälften, mit
einer in eine Formhälfte des Druckgusswerkzeugs in einen Ringspalt eingelegten Büchse,
wobei die eine Formhälfte bewegbar angeordnet ist,
- Verschliessen des Druckgusswerkzeugs, vorzugsweise durch verschieben einer Formhälfte
parallel zur Mittelachse X des Ringspalts,
- Füllen des Druckgusswerkzeugs mit einer Leichtmetalllegierung, wobei die Wandstärkenverdickung
oder der partielle Boden der Büchse zumindest teilweise formschlüssig vom Gussmaterial
umgeben wird. Wobei der Ringspalt über eine Fase an der Büchse mit einer korrespondierenden
Fase am Ringspalt abgedichtet wird und gussmaterialfrei bleibt.
[0025] Es ist vorteilhaft, wenn in die eine Formhälfte die Büchse derart in den Ringspalt
eingelegt wird, dass die am einen Ende der Büchse angeordnete Wandstärkenverdickung
oder der partielle Boden in einen Formhohlraum ragt, der die eine Seite des Motorengehäuses
bildet bzw. die Form der Stirnseite des Motorengehäuses, welche mit Gussmaterial gefüllt
wird und dass die eine Stirnseite des Motorengehäuses bildet.
[0026] Vorzugsweise strömt das Gussmaterial über einen dafür vorgesehenen Anguss in die
Druckgussform, wobei der Anguss an die Stirnseite des Motorengehäuses anschliessest,
die zumindest teilweise geschlossen ist.
[0027] Es ist vorteilhaft, wenn die Büchse in die verschiebbar angeordnete Formhälfte eingelegt
wird. Dies erleichtert die Zugänglichkeit und das Einlegen der Büchse.
[0028] Die Aufgabe wird auch dadurch gelöst, dass das gekühlte Motorengehäuse einen Innenmantel
aufweist, wobei der Innenmantel durch ein eingegossenes Einlegeteil gebildet wird,
wobei das Einlegeteil als dünnwandiger Hohlzylinder ausgebildet ist. Die erfindungsgemässe
Verwendung der Druckgussform dient der Herstellung eines gekühlten Motorengehäuses,
wobei das gekühlte Motorengehäuse einen Innenmantel aufweist, wobei der Innenmantel
durch eine eingegossene Büchse gebildet ist, wobei die Büchse als dünnwandig ausgebildet
ist.
[0029] Ein erfindungsgemässes gekühltes Motorengehäuse weist einen Innen- und Aussenmantel
auf zwischen denen sich ein ringsum verlaufender Spalt bildet in dem das Kühlmedium
zirkuliert. Das erfindungsgemässe Motorengehäuse weist zwei dünnwandige, konzentrisch
angeordnete, zylinderförmige Wandungen auf, die jeweils den Innen- und Aussenmantel
des Gehäuses bilden.
[0030] Es ist vorteilhaft, wenn die Büchse des Motorengehäuses, welches zur Bildung des
Innenmantels dient aus einem metallischen Werkstoff besteht, vorzugsweise Aluminium
oder Magnesium bzw. einem Aluminium- oder Magnesiumblech korrespondierend mit der
verwendeten Gusslegierung, wie bereits oben erwähnt. Der Aussenmantel wird durch das
Gussmaterial gebildet und ist vorzugsweise aus einer Leichtmetalllegierung, vorzugsweise
eine Aluminium- oder Magnesiumlegierung.
[0031] Das erfindungsgemässe gekühlte Motorengehäuse ist vorzugsweise als ein Leichtmetallverbundgussbauteil
ausgebildet. Es besteht also neben dem Leichtmetallgussmaterial auch aus einem weiteren
metallischen Material vorzugsweise einem Leichtmetall, das bereits in das Druckgusswerkzeug
eingelegt wurde und vom Leichtmetallgussmaterial derart umschlossen wird, dass das
gekühlte Motorengehäuse als einteiliges Leichtmetallverbundgussteil ausgebildet ist.
[0032] Des Weiteren ist es von Vorteil, wenn sich der Innen- und Aussenmantel über dieselbe
Länge erstrecken.
[0033] Alle Ausgestaltungmöglichkeiten sind untereinander frei kombinierbar, sowohl die
Merkmale des Druckgusswerkzeugs, des Verfahrens wie auch der Verwendung zur Herstellung
zum gekühlten Motorengehäuse.
[0034] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Figuren beschrieben, wobei
sich die Erfindung nicht nur auf das Ausführungsbeispiel beschränkt. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines erfindungsgemässen Druckgusswerkzeugs im Längsschnitt mit einer
Büchse mit Wandstärkenverdickung,
- Fig. 2
- eine Detailansicht der Wandstärkenverdickung der Büchse eingegossen,
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemässes gekühltes Motorengehäuse mit einer
Büchse mit Wandstärkenverdickung,
- Fig. 4
- eine Ansicht eines erfindungsgemässen Druckgusswerkzeugs im Längsschnitt mit einer
Büchse mit partiellem Boden,
- Fig. 5
- eine Detailansicht der Büchse mit partiellem Boden eingegossen und
- Fig. 6
- einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemässes gekühltes Motorengehäuse mit einer
Büchse mit partiellem Boden.
[0035] Die in Fig. 1 und 4 dargestellten Zeichnungen zeigen ein erfindungsgemässes Druckgusswerkzeug
1 in einer Schnittansicht. Das Druckgusswerkzeug 1 dient der Herstellung eines gekühlten
Motorengehäuses 12, wobei ein gekühltes Motorengehäuse eine innere 13 und äussere
Wandung 17 aufweist, zwischen denen das Kühlmedium zirkuliert. Das Druckgusswerkzeug
1 beinhaltet mindestens eine feststehende und mindestens eine bewegliche bzw. verschiebbare
Formhälfte 2, 3. Wobei in einer der beiden Formhälften 2, 3 ein zylindrisch erstreckender
Ringspalt 4 angeordnet ist mit einer Mittelachse X. Die bewegliche Formhälfte 3 ist
parallel zur Mittelachse X verschiebbar angeordnet. Im Ringspalt 4 ist ein Einlegeteil
5 angeordnet, das als Büchse ausgebildet ist und sich vorzugsweise über die komplette
Länge des Ringspalts 4 erstreckt. Die Büchse 5 weist am einen Ende eine Wandstärkenverdickung
6, wie in Fig. 1 gezeigt, auf oder einen partiellen Boden 6, wie in Fig. 4 gezeigt.
Wobei die Wandstärkenverdickung 6 oder der partielle Boden 6 in den Formhohlraum 9
hineinragt. Der stirnseitig angeordnete Formholraum 9 bildet die Kavität zur Bildung
der Stirnseite des Motorengehäuses 12 in die die Wandstärkenverdickung 6 oder der
partielle Boden 6 der Büchse hineinragt und dadurch vom Gussmaterial zumindest teilweise
formschlüssig umschlossen wird. Vorzugsweise verläuft die Wandstärkenverdickung 6
der Wandung der Büchse entlang des kompletten Umfangs durchgehen.
[0036] Aus der Detailansicht in Fig. 2 ist gut ersichtlich, dass im Übergangsbereich der
Büchse 5 zwischen der Wandstärkenverdickung 6 und dem Mantel 10 der Büchse 5 eine
Fase 7 angeordnet ist. Diese dient einerseits der Abdichtung wie auch der Zentrierung.
Analog weist die Formhälfte 3 bzw. der Ringspalt 4 am offenen Ende eine Fase 8 auf,
die mit der Fase 7 an der Büchse korrespondiert und dadurch den Ringspalt 4 derart
abdichtet, dass kein Gussmaterial in den Ringspalt 4 fliesst und am Mantel 10 der
Büchse 5 anhaftet. Zudem bilden die rundum verlaufenden Fasen 7, 8 einen Konus der
der Zentrierung der Büchse 5 dient. Vorzugsweise weist die Büchse 5 wie auch der Ringspalt
4 gegengleich gerichtete Fasen auf. In dieser Ausführungsform sind die beiden Fasen
auf beiden Seiten angeordnet und nach innen und aussen gerichtet eine Fase 7, 8 auf.
[0037] Der im Druckgusswerkzeug 1 angeordnete, konzentrisch zum Ringspalt 4 verlaufende,
Formhohlraum 11 bildet die Form für den Gehäuseaussenmantel bzw. die äussere Wandung
17 des Motorengehäuses. Zur Entformung des gekühlten Motorengehäuses 12 weist das
Druckgusswerkzeug 1 vorzugsweise Schieber 15 auf. Der Anguss 14 des erfindungsgemässen
Druckgusswerkzeugs 1 ist vorzugsweise auf der Seite des Formhohlraums 9 angeordnet,
welcher die Stirnseite des teileweise geschlossenen Motorengehäuses 12 bildet.
[0038] Fig. 3 zeigt das fertiggestellte gekühlte Motorengehäuse 12 mit einer Büchse 5 die
eine Wandstärkenverdickung 6 zur formschlüssigen Verbindung mit dem Gussmaterial aufweist.
Die Büchse 5 bildet den Innenmantel 13 des Motorengehäuses 12 und durch das Gussmaterial
wird die äussere Wandung gebildet.
[0039] Fig. 4 zeigt die Schnittansicht durch ein erfindungsgemässes Druckgusswerkzeug 1
mit einer eingelegten Büches 5, wobei die Büchse 5 an einem Ende einen partiellen
Boden 6 aufweist. Dieser ragt in den Hohlraum 9, der durch die beiden Formhälften
2,3 gebildet wird, hinein. Die Fase 7, die am Aussenumfang der Büchse 5 angeordnet
ist, korrespondiert mit der Fase 8 an der Formhälfte und dichtet dadurch den Ringspalt
4 ab. Dies verhindert, dass Gussmaterial in den Ringspalt 4 hineinfliesst, was vermeidet,
dass am der Mantel 10 der Büchse 5 Gussmaterial anhaftet.
[0040] Fig. 5 zeigt einen detaillierten Ausschnitt der Büchse 5 mit partiellem Boden. Hier
ist gut ersichtlich das die Büchse 5 zwei umlaufende Fasen 7 aufweist. Die eine ist
nahe der Mantelfläche 10 angeordnet und die andere im Endbereich des partiellen Bodens
6. Die Fasen 7 verlaufen gegengleicht wie auch die entsprechenden Fasen 8 im Druckgusswerkzeug
1.
[0041] In Fig. 6 ist gut ersichtlich, dass die Stirnseite des Motorengehäuses 12 teilweise
durch den partiellen Boden 6 der Büchse gebildet ist und der andere Teil durch Gussmaterial.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Druckgusswerkzeug
- 2
- Formhälfte
- 3
- Formhälfte, beweglich, verschiebbar
- 4
- Ringspalt
- 5
- Büchse
- 6
- Wandstärkenverdickung / partieller Boden
- 7
- Fase Büchse
- 8
- Fase Ringspalt
- 9
- Formhohlraum
- 10
- Mantel Büchse
- 11
- Formhohlraum für Gehäusemantel aussen
- 12
- Gekühltes Motorengehäuse
- 13
- Innenmantel / innere Wandung
- 14
- Anguss
- 15
- Schieber
- 16
- Rippen
- 17
- Äussere Wandung / Gehäusemantel
- 18
- Stirnseite Motorengehäuse
1. Druckgusswerkzeug mit Einlegeteil (1) für die Herstellung eines gekühlten Motorengehäuses
vorzugsweise eines Elektromotorengehäuses beinhaltend, mindestens eine feststehende
Formhälfte (2) und mindestens eine bewegliche Formhälfte (3), wobei eine der beiden
Formhälften (2, 3) einen zylindrisch erstreckenden Ringspalt (4) mit einer Mittelachse
(X) aufweist, wobei die beweglich angeordnete Formhälfte (3) parallel zur Mittelachse
(X) verschiebbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass im sich zylindrisch erstreckenden Ringspalt (4) ein Einlegteil (5) angeordnet ist,
wobei das Einlegeteil (5) als Büchse ausgebildet ist, wobei das eine Ende der Büchse
in einen Formholraum (9), der durch die feststehende und bewegliche Formhälfte (2,
3) gebildet ist, hineinragt und beim Vergiessen des Gussmaterials zumindest teilweise
vom Gussmaterial formschlüssig umgeben wird.
2. Druckgusswerkzeug (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Büchse (5) mindestens eine am Aussendurchmesser rundum verlaufende Fase (7) aufweist,
wobei die Fase (7) der Büchse (5) an einer Fase (8) der Formhälfte (2, 3) dichtend
anliegt und die Fase (7) den zylindrisch erstreckenden Ringspalt (4) abdichtet.
3. Druckgusswerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Büchse (5) an einem Ende eine Wandstärkenverdickung (6) oder einen partiellen
Boden aufweist, wobei die Wandstärkenverdickung (6) oder der partielle Boden in den
Formholraum (9) hineinragt.
4. Druckgusswerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Büchse (5) einen Mantel (10) aufweist, wobei die Fase (7) im Übergangsbereich
zwischen der Wandstärkenverdickung (6) und dem Mantel (10) oder dem partiellen Boden
und dem Mantel (10) angeordnet ist.
5. Druckgusswerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der sich zylindrisch erstreckende Ringspalt (4) am offenen Ende in der Formhälfte
(2, 3) eine rundumlaufende Fase (8) aufweist.
6. Druckgusswerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die rundumlaufende Fase (8) am Ringspalt (4) mit der Fase (7) an der Büchse (5) korrespondiert
und dadurch der Ringspalt (4) dicht abgeschlossen ist und kein Gussmaterial in den
Ringspalt (4) fliesst.
7. Druckgusswerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckgusswerkzeug (1) zur Bildung des Gehäusemantels einen nach aussen hin zum
Ringspalt (4) konzentrisch versetzt angeordneten Formhohlraum (11) aufweist.
8. Druckgusswerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Formhohlraum (11) zur Bildung des Gehäusemantels, der zylindrische Ringspalt
(4) und die darin angeordnete Büchse (5) sich über dieselbe Länge erstrecken.
9. Druckgusswerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckgusswerkzeug (1) mehrere Schieber aufweist.
10. Druckgusswerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dass die Büchse mindesten
zwei rundum verlaufende Fasen (7) aufweist, wobei die Fasen (7) gegengleich ausgerichtet
sind und mit den Fasen im Druckgusswerkzeug korrespondieren bzw. am Druckgusswerkzeug
dichtend anliegen.
11. Verfahren zur Herstellung eines gekühlten Motorengehäuses (12) vorzugsweise Elektromotorengehäuses
aus Leichtmetallverbundguss beinhaltend folgende Schritte:
• Bereitstellen einer Druckgussform (1) mit einer in einer Formhälfte (2, 3) des Druckgusswerkzeugs
in einen Ringspalt (4) eingelegten Büchse, (5) vorzugsweise nach einem der Ansprüche
1 bis 10,
• Verschliessen des Druckgusswerkzeugs (1),
• Füllen des Druckgusswerkzeugs (1) mit einer Leichtmetalllegierung, wobei ausschliesslich
ein Ende der Büchse zumindest teilweise formschlüssig vom Gussmaterial umgeben wird,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ringspalt (4) mit mindestens einer Fase (7) am Einlegeteil und einer korrespondierenden
Fase (8) am Ringspalt (4) abgedichtet wird und gussmaterialfrei bleibt.
12. Verwendung der Druckgussform (1) zur Herstellung eines gekühlten Motorengehäuses (12)
nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das gekühlte Motorengehäuse (12) einen Innenmantel (13) aufweist, wobei der Innenmantel
(13) durch eine eingegossene Büchse (5) gebildet wird, wobei die Büchse (5) als dünnwandige
Büchse ausgebildet ist.
13. Verwendung der Druckgussform (1) zur Herstellung eines gekühlten Motorengehäuses (12)
nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Büchse aus einem metallischen Werkstoff besteht, vorzugsweise Aluminium oder
Magnesium.
14. Verwendung der Druckgussform (1) zur Herstellung eines gekühlten Motorengehäuses (12)
nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Büchse und das gegossene Gehäuse dieselbe Werkstoffbasis aufweisen, vorzugsweise
auf Aluminium- oder Magnesiumbasis.
15. Verwendung der Druckgussform (1) zur Herstellung eines gekühlten Motorengehäuses (12)
nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das gekühlte Motorengehäuse (12) als ein Leichtmetallverbundgussbauteil ausgebildet
ist.