(19)
(11) EP 4 151 577 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.03.2023  Patentblatt  2023/12

(21) Anmeldenummer: 22195435.7

(22) Anmeldetag:  13.09.2022
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65H 67/08(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B65H 67/081; B65H 2701/31
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 15.09.2021 DE 102021123885

(71) Anmelder: Rieter Automatic Winder GmbH
52531 Uebach-Palenberg (DE)

(72) Erfinder:
  • PERSEKE, Jörg
    41199 Mönchengladbach (DE)

(74) Vertreter: Weichel, Michaela 
Rieter Automatic Winder GmbH Carlstraße 60
52531 Übach-Palenberg
52531 Übach-Palenberg (DE)

   


(54) FADENVERLEGUNGSVORRICHTUNG FÜR EINE FADENVERBINDUNGSEINHEIT EINER KREUZSPULEN HERSTELLENDEN TEXTILMASCHINE


(57) Die Erfindung betrifft eine Fadenverlegungsvorrichtung (18) für eine Fadenverbindungseinheit einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine, mit einem Greiferrohr (1) mit einer mit Saugluft beaufschlagbaren Greiferrohrmündung (8), einer an dem Greiferrohr (1) angeordneten Greiferrohrklappe (2), die zwischen einer die Greiferrohrmündung (8) freigebenden Öffnungsstellung und einer die Greiferrohrmündung (8) verschließenden Verschlussstellung verstellbar ist und einem im Bereich der Greiferrohrklappe (2) angeordneten Fadenverlegungshaken (3). Um eine Fadenverlegungsvorrichtung bereitzustellen, bei der die Wahrscheinlichkeit einer Fadenumschlingung des Greiferrohres oder der Greiferrohrklappe gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Fadenverlegungsvorrichtungen deutlich reduziert ist, ist vorgesehen, dass der Fadenverlegungshaken (3) derart angeordnet ist, dass er in der Verschlussstellung der Greiferrohrklappe (2) über eine Außenfläche der Greiferrohrklappe (2) vorsteht und in der Öffnungsstellung der Greiferrohrklappe (2) zumindest bündig zur Außenfläche oder gegenüber dieser zurückversetzt angeordnet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Fadenverlegungsvorrichtung für eine Fadenverbindungseinheit einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine, mit
  • einem Greiferrohr mit einer mit Saugluft beaufschlagbaren Greiferrohrmündung,
  • einer an dem Greiferrohr angeordneten Greiferrohrklappe, die zwischen einer die Greiferrohrmündung freigebenden Öffnungsstellung und einer die Greiferrohrmündung verschließenden Verschlussstellung verstellbar ist und
  • einem im Bereich der Greiferrohrklappe angeordneten Fadenverlegungshaken.


[0002] Bei Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen wird ein Faden von einer Ablaufspule auf eine Kreuzspule überführt. Als Ablaufspule kommen dabei bspw. auf einer Ringspinnmaschine hergestellte Spinnkopse in Frage, deren Faden zur besseren Weiterverarbeitung auf Kreuzspulen umgespult wird.

[0003] Bei derartigen Textilmaschinen werden im Falle eines Fadenbruchs oder bei einem Wechsel der Ablaufspulen eine Fadenverbindungsautomatik und ggf. eine Kopswechselautomatik aktiviert. Dabei wird zunächst eine Saugdüse der Fadenverbindungseinheit an die Oberfläche der langsam gegen die Wickelrichtung drehenden Auflaufspule gelegt. Nach dem Erfassen des Oberfadens schwenkt die Saugdüse in ihre Ausgangslage, in der die Saugdüsenöffnung unterhalb einer Spleißvorrichtung positioniert ist und legt dabei den Oberfaden in eine Spleißvorrichtung ein.

[0004] Im Wesentlichen zeitgleich mit der Saugdüse schwenkt ein Greiferrohr der Fadenverlegungsvorrichtung, die ebenfalls Bestandteil der Fadenverbindungseinheit ist, aus seiner Ausgangsposition, in der dieses während des normalen Spulbetriebs angeordnet ist, zunächst in eine untere Aufnahmeposition und nimmt dort einen bis dahin in einem Fadenspanner oder in einer Klemmvorrichtung gehaltenen, von der Ablaufspule abgezogenen Unterfaden auf. Anschließend schwenkt dann das Greiferrohr in eine obere Übergabeposition und bringt dabei den Unterfaden mit. Beim Einschwenken des Greiferrohrs in seine Übergabeposition wird der Unterfaden in der Spleißvorrichtung positioniert.

[0005] Zur Aufnahme des Unterfadens weist das Greiferrohr endseitig eine Greiferrohrklappe auf, die beim Schwenken des Greiferrohres in die Aufnahmeposition mittels einer Schaltkulisse in ihre Öffnungsstellung verstellt wird, in der Unterdruck den Unterfaden in das Greiferrohr einsaugt. Beim Verlassen der Aufnahmeposition des Greiferrohres wird die Greiferrohrklappe wieder geschlossen und klemmt den Faden, sodass dieser sicher in die Spleißvorrichtung überführt werden kann. Beim Hochschwenken des Greiferrohres in die Übergabeposition schneidet das Greiferrohr mit dem Fadenverlegungshaken den Spannweg des Oberfadens, nimmt diesen Faden mit und positioniert ihn funktionsgerecht in der Spleißeinrichtung. Beim Einfahren in die Übergabeposition wird die Greiferrohrklappe geöffnet, sodass Oberfaden und Unterfaden gestrafft in der Spleißvorrichtung eingelegt sind.

[0006] Während des normalen Spulbetriebs ist das Greiferrohr in seiner Ausgangsposition in Abstand zum normalen Fadenlauf angeordnet. In dieser Position hat das Greiferrohr einen so großen Abstand von dem laufenden Faden, dass sich bspw. nach einem Fadenbruch der herabfallende Faden nicht um das Greiferrohr oder die Greiferrohrklappe wickeln soll, sondern an dem Greiferrohr vorbeifällt. Es hat sich jedoch gezeigt, dass der Faden nach einem Bruch oder Schnitt häufig nicht in seinem regulären Lauf verbleibt, sondern sich aufgrund der Fadenspannung, die schlagartig nachlässt, unkontrolliert bewegen kann. Der Abstand vom regulären Fadenlauf bietet demnach keinen ausreichenden Schutz vor Umschlingungen des Greiferrohres oder der Greiferrohrklappe. Die nachfolgenden Prozesse werden durch diese Umschlingung negativ beeinflusst, was dazu führt, dass keine sichere Erfassung des Unterfadens und damit auch keine sichere Spleißverbindung hergestellt werden kann. Im ungünstigsten Fall führt die Umschlingung zu einer Stillsetzung der Textilmaschine, was einen manuellen Eingriff des Bedienpersonals zu dessen Inbetriebnahme erforderlich macht.

[0007] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fadenverlegungsvorrichtung bereitzustellen, bei der die Wahrscheinlichkeit einer Fadenumschlingung des Greiferrohres oder der Greiferrohrklappe gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Fadenverlegungsvorrichtungen deutlich reduziert ist.

[0008] Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Fadenverlegungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

[0009] Die erfindungsgemäße Fadenverlegungsvorrichtung für eine Fadenverbindungseinheit weist das Greiferrohr mit der mit Saugluft beaufschlagten Greiferrohrmündung, die zwischen der die Greiferrohrmündung freigebenden Öffnungsstellung und der die Greiferrohrmündung verschließenden Verschlussstellung verstellbar angeordnete Greiferrohrklappe sowie den im Bereich der Greifferrohrklappe angeordneten Fadenverlegungshaken auf. Als Bestandteil einer Fadenverbindungseinheit dient die Fadenverlegungsvorrichtung in der eingangs beschriebenen Weise dazu, den Unterfaden von einer unterhalb der Spleißvorrichtung angeordneten Position zur Verbindung mit einem Oberfaden in einer Spleißvorrichtung anzuordnen, wobei bei der Positionierung des Unterfadens in der Spleißvorrichtung durch Verschwenken des Greiferrohres der Fadenverlegungshaken den Spannweg des in der Spleißvorrichtung angeordneten Oberfadens schneidet und diesen funktionsgerecht in der Spleißvorrichtung positioniert.

[0010] Kennzeichnend für die erfindungsgemäße Fadenverlegungsvorrichtung ist, dass der Fadenverlegungshaken derart angeordnet ist, dass dieser in der Verschlussstellung der Greiferrohrklappe über eine Außenfläche der Greiferrohrklappe vorsteht und in der Öffnungsstellung der Greiferrohrklappe zumindest bündig zur Außenfläche oder gegenüber dieser zurückversetzt angeordnet ist, sodass der Fadenverlegungshaken dann nicht über die Außenfläche der Greiferrohrklappe hinausragt.

[0011] In der Verschlussstellung der Greiferrohrklappe steht der Fadenverlegungshaken über die Außenfläche der Greiferrohrklappe vor und gewährleistet somit zuverlässig, dass bei einer Verstellung des Greiferrohres in die Übergabeposition, in der die Greiferrohrklappe geschlossen ist, der Oberfaden zuverlässig über den Fadenverlegungshaken in die Spleißvorrichtung gedrückt wird. Gleichzeitig birgt der Fadenverlegungshaken jedoch das Risiko einer Umschlingung der Greiferrohrklappe, was zu Störungen der Textilmaschine führen kann.

[0012] Zur Vermeidung einer Umschlingung ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Fadenverlegungshaken in der Öffnungsstellung der Greiferrohrklappe zumindest bündig zu Außenfläche oder gegenüber dieser zurückversetzt angeordnet ist. Hierdurch werden ggf. in der Ausgangsposition des Greiferrohrs vorhandene Umschlingungen der Greiferrohrklappe infolge eines Zusammenwirkens des Unterfadens mit dem Fadenverlegungshaken automatisiert beseitigt. Aus einer Verstellung des Greiferrohrs in die Aufnahmeposition, in der die Greiferrohrklappe zur Aufnahme des Unterfadens in der Greiferrohrmündung geöffnet wird, resultiert, dass der Fadenverlegungshaken gegenüber der Außenfläche zurückgezogen wird, bis dieser zumindest bündig zur Außenfläche oder gegenüber dieser zurückversetzt angeordnet ist, wodurch der Fadenverlegungshaken mit etwaigen die Greiferrohrklappe umgebenden Umschlingungen außer Eingriff gelangt. Die Umschlingungen können dann in einfacher Weise über die Greiferrohrklappe abgleiten, sodass Störungen durch Umschlingungen zuverlässig vermieden werden.

[0013] Bei einer anschließenden Verstellung des Greiferrohres in die Übergabeposition wird dann die Greiferrohrklappe beim Verlassen der unteren Aufnahmeposition geschlossen, wodurch der in der Greiferrohrmündung angeordnete Unterfaden auch mechanisch an der Greiferrohrklappe gesichert ist. Der Fadenverlegungshaken gelangt wieder in eine über die Außenfläche vorstehende Position, sodass dieser dann im Bereich der Übergabeposition zuverlässig den Oberfaden in die Spleißvorrichtung drückt.

[0014] Die erfindungsgemäße Fadenverlegungsvorrichtung verhindert somit zuverlässig Störungen aufgrund von Umschlingungen des Greiferrohres im Bereich der Greiferrohrklappe bzw. bestehende Umschlingungen infolge eines Zusammenwirkens mit dem Fadenverlegungshaken werden selbsttätig aufgelöst, nachdem die Umschlingungen im Falle einer Anordnung der Greiferrohrklappe in der Öffnungsstellung in einfacher Weise über die Oberfläche der Greiferrohrklappe abgleiten können. Gleichzeitig wird gewährleistet, dass über den Fadenverlegungshaken der Oberfaden zuverlässig in der Spleißeinrichtung positioniert wird.

[0015] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Fadenverlegungsvorrichtung ein Fadenführungselement auf, das derart im Bereich der Greiferrohrklappe angeordnet ist, dass es in der Verschlussstellung der Greiferrohrklappe über die Außenfläche der Greiferrohrklappe vorsteht und in der Öffnungsstellung der Greiferrohrklappe zumindest bündig zur Außenfläche oder gegenüber dieser zurückversetzt angeordnet ist.

[0016] Das Fadenführungselement dient bei bestimmten mit Rundmagazinen ausgestatteten Textilmaschinen dazu, abweichend zu den Fällen eines "normalen" Fadenbruchs, nämlich bei einem Kopswechsel, den Unterfaden in der Spleißeinrichtung einzulegen. Bei einem Kopswechsel, bei einer auf einem Aufsteckdorn angeordneten Leerhülse oder einem Kops, der ohne spezielle Vorbereitung nicht weiter abgespult werden kann, wird dieser über ein Transportband abtransportiert. Anschließend wird das Rundmagazin einer Wechselvorrichtung weitergeschaltet, sodass einer der Reservekopse in die Abgabeposition des Rundmagazins gebracht wird und über eine im Magazinboden befindliche Öffnung, die Kopsrutsche sowie die Zentrierklappe auf den in der Aufnahmeposition geschwenkten Aufsteckdorn gelangt. Der Aufsteckdorn schwenkt anschließend mit der neuen Ablaufspule in die Abspulstellung zurück. Das in der zentralen Saugdüse des Rundmagazins gehaltene Fadenende der Ablaufspule bildet dabei einen Unterfadenstrang, der durch einen Hilfsgreifer in Richtung eines Fadenspanners verlegt und dort gehalten wird.

[0017] Zum Zeitpunkt des Kopswechsels steht das Greiferrohr in seiner beabstandet vom regulären Fadenlauf angeordneten Ausgangsposition. Nach dem Einwechseln der neuen Ablaufspule schwenkt das Greiferrohr in die obere Übergabeposition, wobei die Greiferrohrmündung eine Kreisbahn beschreibt. Die im Bereich der Greiferrohrmündung angeordnete Greiferrohrklappe erfasst mit ihrem Fadenführungselement den Unterfaden und verlegt ihn in Richtung der Spleißeinrichtung. Da die Kreisbahn auch die Bahn des Oberfadens kreuzt, wird mit dem am Greiferrohr angeordneten Fadenverlegungshaken auch der Oberfaden erfasst und ebenfalls in Richtung der Spleißvorrichtung verlegt. Bei der Ausgestaltung der Fadenverlegungsvorrichtung mit einem Fadenverlegungshaken und einem Fadenführungselement steht in der Verschlussstellung der Greiferrohrklappe der Fadenverlegungshaken üblicherweise von einer Vorderseite der Greiferrohrklappe vor, wohingegen das Fadenführungselement über eine Rückseite der Außenfläche vorsteht.

[0018] Die Anordnung des Fadenführungselements derart, dass es in der Öffnungsstellung der Greiferrohrklappe zumindest bündig zur Außenfläche oder gegenüber dieser zurückversetzt angeordnet ist, gewährleistet im Falle der Verwendung eines Fadenführungselements, dass an diesem sich möglicherweise bildende Umschlingungen bei der Öffnung der Greiferrohrklappe über die Außenfläche selbsttätig abgestreift werden können, nachdem die Umschlingungen in der Öffnungsstellung mit dem Fadenführungselement außer Eingriff gelangen. Im Falle der Ausgestaltung der Fadenverlegungsvorrichtung mit einem Fadenführungselement ergänzend zum Fadenverlegungshaken werden somit ebenfalls in zuverlässiger Weise Störungen aufgrund unerwünschter Umschlingungen der Greiferrohrklappe vermieden und gleichzeitig der Einsatzbereich der Fadenverlegungsvorrichtung gesteigert.

[0019] Die Anordnung des Fadenverlegungshakens und/oder des Fadenführungselements derart, dass diese in der Verschlussstellung über die Außenfläche der Greiferrohrklappe vorstehen und in der Öffnungsstellung gegenüber dieser zumindest bündig oder zurückgezogen angeordnet sind, sodass Umschlingungen vermieden, bzw. selbsttätig aufgelöst werden, ist grundsätzlich frei wählbar. Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass die Greiferrohrklappe zwischen der Öffnungsstellung und der Verschlussstellung verschwenkbar an einem mit dem Greiferrohr verbundenen Klappenträger angeordnet ist, wobei der Klappenträger derart mit dem Fadenverlegungshaken und/oder dem Fadenführungselement verbunden ist, dass diese in der Verschlussstellung durch eine schlitzartige Durchtrittsöffnung an der Greiferrohrklappe hindurchragen und in der Öffnungsstellung zurückgezogen in der Durchtrittsöffnung angeordnet sind.

[0020] Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung sind der Fadenverlegungshaken und/oder das Fadenführungselement mit dem Klappenträger verbunden oder einstückig mit diesem ausgestaltet. In der Verschlussstellung der Greiferrohrklappe ragen dabei der Fadenverlegungshaken und/oder das Fadenführungselement durch eine angepasste schlitzartige Durchtrittsöffnung an der Greiferrohrklappe hindurch und stehen in der Verschlussstellung über die Außenfläche der Greiferrohrklappe vor. Die Greiferrohrklappe ist ihrerseits verschwenkbar mit dem Klappenträger verbunden, wobei bei einer Verstellung der Greiferrohrklappe aus der Verschlussstellung in die Öffnungsstellung der Fadenverlegungshaken und/oder das Fadenführungselement derart relativ in der schlitzartigen Durchtrittsöffnung, welche sich in Schwenkrichtung der Greiferrohrklappe erstreckt, verstellt werden, dass diese in der Öffnungsstellung derart in der schlitzartigen Durchtrittsöffnung angeordnet sind, dass diese nicht mehr über die Außenfläche der Greiferrohrklappe vorstehen.

[0021] Diese Ausgestaltung der Erfindung gewährleistet in besonders zuverlässiger Weise eine ebene Außenfläche der Greiferrohrklappe in der Öffnungsstellung derselben, wodurch Umschlingungen zuverlässig über die Greiferrohrklappe abgleiten können. Die Verwendung einer schlitzartigen Durchtrittsöffnung gewährleistet dabei in besonderem Maße, dass die Außenfläche frei von Umschlingungen begünstigenden Vorsprüngen ausgebildet ist.

[0022] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Greiferrohrklappe einen an einer Außenseite des Klappenträgers anliegenden Führungsabschnitt aufweist. Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Greiferrohrklappe an einer der Greiferrohrmündung abgewandten Seite des Klappenträgers anliegt, wodurch in besonders zuverlässiger Weise eine störungsfreie Verschwenkbewegung der Greiferrohrklappe zwischen der Öffnungsstellung und der Verschlussstellung gewährleistet wird. Einem Verklemmen der Greiferrohrklappe aufgrund einer verkippenden Verschwenkbewegung zwischen der Öffnungsstellung und der Verschlussstellung wird somit besonders zuverlässig vorgebeugt.

[0023] Die Greiferrohrklappe verschließt in der Verschlussstellung die Greiferrohrmündung und gibt diese in der Öffnungsstellung frei, sodass dann in der Aufnahmeposition über eine an der Greiferrohrmündung anliegende Saugströmung der Unterfaden aufgenommen werden kann. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist dabei vorgesehen, dass die Greiferrohrklappe ein die Greiferrohrmündung in der Verschlussstellung verschließendes Verschlusselement aufweist, welches besonders bevorzugt eine an die Greiferrohrmündung angepasste Form aufweist, insbesondere als ein in der Verschlussstellung konzentrisch zur Greiferrohrmündung angeordneter Stopfen ausgebildet ist. Die Verwendung eines entsprechend angepassten Verschlusselements gewährleistet in besonders zuverlässiger Weise, dass in der Verschlussstellung der Greiferrohrklappe die Greiferrohrmündung verschlossen ist, wodurch die Saugströmung unterbrochen wird und gleichzeitig eine zuverlässige mechanische Klemmung eines in der Greiferrohrmündung angeordneten Unterfadens gewährleistet wird. Darüber hinaus kann bei einer entsprechenden Ausgestaltung des Verschlusselements in besonders zuverlässiger Weise gewährleistet werden, dass die Greiferrohrklappe unter der Wirkung des anstehenden Unterdrucks an der Greiferrohrmündung verschlossen wird.

[0024] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Greiferrohrklappe einen mit einer Steuerkulisse in Eingriff bringbaren Steuernocken aufweist. Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung dient der Steuernocken dazu, die Greiferrohrklappe im Bereich der Aufnahmeposition sowie der oberen Übergabeposition zuverlässig zu öffnen, wobei hierzu der Steuernocken mit entsprechenden, an der Textilmaschine angeordneten Kulissen in Eingriff gelangt und dabei im Zusammenwirken mit den Kulissen eine Verschwenkbewegung der Greiferrohrklappe bewirkt. Auf separate Öffnungsvorrichtungen zur Verstellung der Greiferrohrklappe kann somit verzichtet werden, wobei über den Steuernocken und die entsprechende Ausgestaltung der Kulissen eine zuverlässige Bewegung der Greiferrohrklappe zwischen der Öffnungsstellung und der Verschlussstellung in der Aufnahmeposition sowie Übergabeposition gewährleistet werden kann.

[0025] Zur Anordnung des Klappenträgers an dem Greifrohr ist nach einer vorteilhaften Ausgestaltung vorgesehen, dass der Klappenträger ein Klemmelement zur lösbaren Befestigung des Klappenträgers an dem Greifrohr aufweist. Die Verwendung des Klemmelements, bspw. eines das Greiferrohr im Bereich der Greiferrohrmündung koaxial umschließenden Klemmrings ermöglicht eine einfache und zuverlässige Montage der verschwenkbar mit dem Klappenträger verbundenen Greiferrohrklappe an dem Greiferrohr. Über das Klemmelement kann dabei die Position der Greiferrohrklappe in besonders exakter Weise gegenüber der Greiferrohrmündung ausgerichtet werden. Zudem ermöglicht die Verwendung eines Klemmelements einen einfachen Austausch der Greiferrohrklappe im Falle einer Beschädigung.

[0026] Um eine störende Umschlingung der Greiferrohrklappe in besonderer Weise zu vermeiden, ist nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Greiferrohrklappe eine ebene und/oder konvexe Außenfläche aufweist. Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Außenfläche der Greiferrohrklappe keine eine Umschlingung begünstigende Vertiefung aufweist. Über eine ebene und/oder konvexe Außenfläche wird ein gutes Abgleiten von Umschlingungen in besonderer Weise begünstigt. Besonders vorteilhafterweise ist dabei vorgesehen, dass eine Vorderseite der Greiferrohrklappe, über die der Fadenverlegungshaken in der Verschlussposition vorsteht und eine Rückseite der Greiferrohrklappe, über die das optionale Fadenführungselement in der Verschlussposition hinausragt, über einen bogenförmig ausgebildeten Abschnitt der Außenfläche miteinander verbunden sind, wobei ein Innenwinkel zwischen der Vorderseite und der Rückseite der Greiferrohrklappe einen Winkel >90° aufweist, wodurch Umschlingungen in besonders zuverlässiger Weise vermieden werden.

[0027] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die Zeichnungen erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1
eine erste perspektivische Ansicht einer Fadenverlegungsvorrichtung mit einer in einer Verschlussstellung angeordneten Greiferrohrklappe;
Fig. 2
eine zweite perspektivische Ansicht der Fadenverlegungsvorrichtung von Figur 1;
Fig. 3
eine dritte perspektivische Ansicht der Fadenverlegungsvorrichtung von Figur 1;
Fig. 4
eine erste perspektivische Ansicht der Fadenverlegungsvorrichtung von Figur 1 mit der in einer Öffnungsstellung angeordneten Greiferrohrklappe;
Fig. 5
eine zweite perspektivische Ansicht der Fadenverlegungsvorrichtung von Figur 4;
Fig. 6
eine dritte perspektivische Ansicht der Fadenverlegungsvorrichtung von Figur 4;
Fig. 7
eine erste perspektivische Ansicht der Greiferrohrklappe der Fadenverlegungsvorrichtung von Figur 1 an einem Klappenträger;
Fig. 8
eine zweite perspektivische Ansicht der Greiferrohrklappe der Fadenverlegungsvorrichtung von Figur 1;
Fig. 9
eine dritte perspektivische Ansicht der Greiferrohrklappe der Fadenverlegungsvorrichtung von Figur 1;
Fig. 10
eine erste perspektivische Ansicht des an einem Greiferrohr der Fadenverlegungsvorrichtung von Figur 1 angeordneten Klappenträgers und
Fig. 11
eine zweite perspektivische Ansicht des Klappenträgers der Fadenverlegungsvorrichtung von Figur 1.


[0028] In Figur 1 ist eine Fadenverlegungsvorrichtung 18 für eine hier nicht dargestellte Fadenverbindungseinheit einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine in einer perspektivischen Ansicht dargestellt. Die Fadenverlegungseinheit 18 weist dabei ein abgewinkeltes Greiferrohr 1 auf, welches über eine hohle Greiferrohrwelle 7 mit einer Saugluftquelle an der Textilmaschine schwenkbar verbindbar ist.

[0029] An dem der Greiferrohrwelle 7 gegenüberliegenden Ende weist das Greiferrohr 1 eine Greiferrohrklappe 2 auf, die zwischen einer in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Verschlussstellung und einer in den Figuren 4 bis 6 dargestellten Öffnungsstellung verschwenkbar an einem mit dem Greiferrohr 1 verbundenen Klappenträger 5 gelagert ist. In der Verschlussstellung verschließt die Greiferrohrklappe 2 eine Greiferrohrmündung 8 des Greiferrohrs 1, wohingegen in der Öffnungsstellung der Greiferrohrklappe 2 diese die Greiferrohrmündung 8 freigibt. Zur verschwenkbaren Anordnung der Greiferrohrklappe 2 im Bereich der Greiferrohrmündung 8 dient dabei ein Bolzen 6, der die Schwenkachse der Greiferrohrklappe 2 bildet und sich durch gegenüberliegende Bolzenaufnahmen 10a, 10b der Greiferrohrklappe 2 erstreckt und an dem Klappenträger 5 in einer Bolzenaufnahme 9 befestigt ist (vgl. Figur 7 bis 9).

[0030] Zur Positionierung der Greiferrohrklappe 2 an dem Greiferrohr 1 gegenüber der Greiferrohrmündung 8 dient ein ringförmiger Klemmkörper 11, der über Schrauben 17 mit dem Klappenträger 5 verbunden ist und in der Montagestellung das Greiferrohr 1 koaxial umschließt.

[0031] In der in den Figuren 1 bis 3 und 7 dargestellten Verschlussstellung der Greiferrohrklappe 2 ragen ein Fadenverlegungshaken 3 sowie ein Fadenführungselement 4 durch eine schlitzförmige Durchtrittsöffnung 13 an der Greiferrohrklappe 2, sodass diese über eine Außenfläche 19 der Greiferrohrklappe 2 vorstehen. Der Fadenverlegungshaken 3 ragt dabei über eine Vorderseite 21 und das Fadenführungselement 4 über eine Rückseite 22 der Greiferrohrklappe 2 hinaus.

[0032] Bei einem Verschwenken des Greiferrohres 1 um die Längsachse der Greiferrohrwelle 7 gelangt ein Steuernocken 16 im Bereich einer unteren Aufnahmeposition und einer oberen Übergabeposition des Greiferrohres 1 mit einer hier nicht dargestellten Steuerkulisse an der Textilmaschine in Eingriff und bewirkt ein Verschwenken der Greiferrohrklappe 2 in die den Figuren 4 bis 6 dargestellte Öffnungsstellung, in der die Greiferrohrmündung 8 freigegeben wird. Bei der Verstellung der Greiferrohrklappe 2 in die Öffnungsstellung werden der Fadenverlegungshaken 3 sowie das Fadenführungselement 4 innerhalb der schlitzförmigen Durchtrittsöffnung 13 relativ in eine Position verlagert, in der diese gegenüber der Außenfläche 19 zurückgezogen angeordnet sind, d. h. nicht mehr über die Vorderseite 21 bzw. Rückseite 22 vorstehen. Ggf. vorhandene Umschlingungen, welche an dem Fadenverlegungshaken 3 und oder dem Fadenführungselement 4 anliegen, werden über die Außenfläche 19 der Greiferrohrklappe 2 abgestreift.

[0033] Zum Verschluss der Greiferrohrmündung 8 in der Verschlussstellung der Greiferrohrklappe 2 ist an einer Innenseite der Greiferrohrklappe 2 an einem Verschlusselementträger 15 ein an die Greiferrohrmündung 8 angepasstes Verschlusselement 12 angeordnet, welches in der Verschlussstellung konzentrisch zur Greiferrohrmündung 8 angeordnet ist. Das Verschlusselement 12 wird dabei über eine hier nicht dargestellte, in den Verschlusselementträger 15 einschraubbare Schraube an der Greiferrohrklappe 2 gehalten, welche sich durch eine Bohrung 14 an der Vorderseite 21 der Greiferrohrklappe 2 erstreckt.

[0034] Die Greiferrohrklappe 2 liegt mit einer Unterseite an einer Außenseite 20 des Klappenträgers 5 an, sodass eine zuverlässige Verschwenkbewegung um die durch den Bolzen 6 gebildete Schwenkachse gewährleistet ist.

Bezugszeichenliste



[0035] 
1
Greiferrohr
2
Greiferrohrklappe
3
Fadenverlegungshaken
4
Fadenführungselement
5
Klappenträger
6
Bolzen
7
Greiferrohrwelle
8
Greiferrohrmündung
9
Bolzenaufnahme (Klappenträger)
10a, 10b
Bolzenaufnahme (Greiferrohrklappe)
11
Klemmkörper
12
Verschlusselement
13
Durchtrittsöffnung
14
Bohrung
15
Verschlusselementträger
16
Steuernocken
17
Schraube
18
Fadenverlegungsvorrichtung
19
Außenfläche
20
Außenseite
21
Vorderseite
22
Rückseite



Ansprüche

1. Fadenverlegungsvorrichtung (18) für eine Fadenverbindungseinheit einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine, mit

- einem Greiferrohr (1) mit einer mit Saugluft beaufschlagbaren Greiferrohrmündung (8),

- einer an dem Greiferrohr (1) angeordneten Greiferrohrklappe (2), die zwischen einer die Greiferrohrmündung (8) freigebenden Öffnungsstellung und einer die Greiferrohrmündung (8) verschließenden Verschlussstellung verstellbar ist und

- einem im Bereich der Greiferrohrklappe (2) angeordneten Fadenverlegungshaken (3),

dadurch gekennzeichnet, dass
der Fadenverlegungshaken (3) derart angeordnet ist, dass er in der Verschlussstellung der Greiferrohrklappe (2) über eine Außenfläche (19) der Greiferrohrklappe (2) vorsteht und in der Öffnungsstellung der Greiferrohrklappe (2) zumindest bündig zur Außenfläche (19) oder gegenüber dieser zurückversetzt angeordnet ist.
 
2. Fadenverlegungsvorrichtung (18) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Fadenführungselement (4), das derart im Bereich der Greiferrohrklappe (2) angeordnet ist, dass es in der Verschlussstellung der Greiferrohrklappe (2) über die Außenfläche (19) der Greiferrohrklappe (2) vorsteht und in der Öffnungsstellung der Greiferrohrklappe (2) zumindest bündig zur Außenfläche (19) oder gegenüber dieser zurückversetzt angeordnet ist.
 
3. Fadenverlegungsvorrichtung (18) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Greiferrohrklappe (2) zwischen der Öffnungsstellung und der Verschlussstellung verschwenkbar an einem mit dem Greiferrohr (1) verbundenen Klappenträger (5) angeordnet ist, wobei der Klappenträger (5) derart mit dem Fadenverlegungshaken (3) und/oder dem Fadenführungselement (4) verbunden sind, dass diese in der Verschlussstellung durch eine schlitzartige Durchtrittsöffnung (13) an der Greiferrohrklappe (2) hindurchragen und in der Öffnungsstellung in der Durchtrittsöffnung (13) angeordnet sind.
 
4. Fadenverlegungsvorrichtung (18) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Greiferrohrklappe (2) einen an einer Außenseite (20) des Klappenträgers (5) anliegenden Führungsabschnitt aufweist.
 
5. Fadenverlegungsvorrichtung (18) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Greiferrohrklappe (2) ein die Greiferrohrmündung (8) in der Verschlussstellung verschließendes Verschlusselement (12) aufweist.
 
6. Fadenverlegungsvorrichtung (18) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (12) eine an die Greiferrohrmündung (8) angepasste Form aufweist, insbesondere als in der Verschlussstellung konzentrisch zur Greiferrohrmündung (8) angeordneter Stopfen ausgebildet ist.
 
7. Fadenverlegungsvorrichtung (18) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Greiferrohrklappe (2) einen mit einer Steuerkulisse in Eingriff bringbaren Steuernocken (16) aufweist.
 
8. Fadenverlegungsvorrichtung (18) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Klappenträger (5) einen Klemmkörper (11) zur lösbaren Befestigung des Klappenträgers (5) an dem Greiferrohr (1) aufweist.
 
9. Fadenverlegungsvorrichtung (18) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Greiferrohrklappe (2) eine ebene und/oder konvexe Außenfläche aufweist.
 




Zeichnung































Recherchenbericht









Recherchenbericht