[0001] Die Erfindung betrifft eine Fadenverlegungsvorrichtung für eine Fadenverbindungseinheit
einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine, mit
- einem Greiferrohr mit einer mit Saugluft beaufschlagbaren Greiferrohrmündung,
- einer an dem Greiferrohr angeordneten Greiferrohrklappe, die zwischen einer die Greiferrohrmündung
freigebenden Öffnungsstellung und einer die Greiferrohrmündung verschließenden Verschlussstellung
verstellbar ist und
- einem im Bereich der Greiferrohrklappe angeordneten Fadenverlegungshaken.
[0002] Bei Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen wird ein Faden von einer Ablaufspule
auf eine Kreuzspule überführt. Als Ablaufspule kommen dabei bspw. auf einer Ringspinnmaschine
hergestellte Spinnkopse in Frage, deren Faden zur besseren Weiterverarbeitung auf
Kreuzspulen umgespult wird.
[0003] Bei derartigen Textilmaschinen werden im Falle eines Fadenbruchs oder bei einem Wechsel
der Ablaufspulen eine Fadenverbindungsautomatik und ggf. eine Kopswechselautomatik
aktiviert. Dabei wird zunächst eine Saugdüse der Fadenverbindungseinheit an die Oberfläche
der langsam gegen die Wickelrichtung drehenden Auflaufspule gelegt. Nach dem Erfassen
des Oberfadens schwenkt die Saugdüse in ihre Ausgangslage, in der die Saugdüsenöffnung
unterhalb einer Spleißvorrichtung positioniert ist und legt dabei den Oberfaden in
eine Spleißvorrichtung ein.
[0004] Im Wesentlichen zeitgleich mit der Saugdüse schwenkt ein Greiferrohr der Fadenverlegungsvorrichtung,
die ebenfalls Bestandteil der Fadenverbindungseinheit ist, aus seiner Ausgangsposition,
in der dieses während des normalen Spulbetriebs angeordnet ist, zunächst in eine untere
Aufnahmeposition und nimmt dort einen bis dahin in einem Fadenspanner oder in einer
Klemmvorrichtung gehaltenen, von der Ablaufspule abgezogenen Unterfaden auf. Anschließend
schwenkt dann das Greiferrohr in eine obere Übergabeposition und bringt dabei den
Unterfaden mit. Beim Einschwenken des Greiferrohrs in seine Übergabeposition wird
der Unterfaden in der Spleißvorrichtung positioniert.
[0005] Zur Aufnahme des Unterfadens weist das Greiferrohr endseitig eine Greiferrohrklappe
auf, die beim Schwenken des Greiferrohres in die Aufnahmeposition mittels einer Schaltkulisse
in ihre Öffnungsstellung verstellt wird, in der Unterdruck den Unterfaden in das Greiferrohr
einsaugt. Beim Verlassen der Aufnahmeposition des Greiferrohres wird die Greiferrohrklappe
wieder geschlossen und klemmt den Faden, sodass dieser sicher in die Spleißvorrichtung
überführt werden kann. Beim Hochschwenken des Greiferrohres in die Übergabeposition
schneidet das Greiferrohr mit dem Fadenverlegungshaken den Spannweg des Oberfadens,
nimmt diesen Faden mit und positioniert ihn funktionsgerecht in der Spleißeinrichtung.
Beim Einfahren in die Übergabeposition wird die Greiferrohrklappe geöffnet, sodass
Oberfaden und Unterfaden gestrafft in der Spleißvorrichtung eingelegt sind.
[0006] Während des normalen Spulbetriebs ist das Greiferrohr in seiner Ausgangsposition
in Abstand zum normalen Fadenlauf angeordnet. In dieser Position hat das Greiferrohr
einen so großen Abstand von dem laufenden Faden, dass sich bspw. nach einem Fadenbruch
der herabfallende Faden nicht um das Greiferrohr oder die Greiferrohrklappe wickeln
soll, sondern an dem Greiferrohr vorbeifällt. Es hat sich jedoch gezeigt, dass der
Faden nach einem Bruch oder Schnitt häufig nicht in seinem regulären Lauf verbleibt,
sondern sich aufgrund der Fadenspannung, die schlagartig nachlässt, unkontrolliert
bewegen kann. Der Abstand vom regulären Fadenlauf bietet demnach keinen ausreichenden
Schutz vor Umschlingungen des Greiferrohres oder der Greiferrohrklappe. Die nachfolgenden
Prozesse werden durch diese Umschlingung negativ beeinflusst, was dazu führt, dass
keine sichere Erfassung des Unterfadens und damit auch keine sichere Spleißverbindung
hergestellt werden kann. Im ungünstigsten Fall führt die Umschlingung zu einer Stillsetzung
der Textilmaschine, was einen manuellen Eingriff des Bedienpersonals zu dessen Inbetriebnahme
erforderlich macht.
[0007] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fadenverlegungsvorrichtung
bereitzustellen, bei der die Wahrscheinlichkeit einer Fadenumschlingung des Greiferrohres
oder der Greiferrohrklappe gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Fadenverlegungsvorrichtungen
deutlich reduziert ist.
[0008] Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Fadenverlegungsvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0009] Die erfindungsgemäße Fadenverlegungsvorrichtung für eine Fadenverbindungseinheit
weist das Greiferrohr mit der mit Saugluft beaufschlagten Greiferrohrmündung, die
zwischen der die Greiferrohrmündung freigebenden Öffnungsstellung und der die Greiferrohrmündung
verschließenden Verschlussstellung verstellbar angeordnete Greiferrohrklappe sowie
den im Bereich der Greifferrohrklappe angeordneten Fadenverlegungshaken auf. Als Bestandteil
einer Fadenverbindungseinheit dient die Fadenverlegungsvorrichtung in der eingangs
beschriebenen Weise dazu, den Unterfaden von einer unterhalb der Spleißvorrichtung
angeordneten Position zur Verbindung mit einem Oberfaden in einer Spleißvorrichtung
anzuordnen, wobei bei der Positionierung des Unterfadens in der Spleißvorrichtung
durch Verschwenken des Greiferrohres der Fadenverlegungshaken den Spannweg des in
der Spleißvorrichtung angeordneten Oberfadens schneidet und diesen funktionsgerecht
in der Spleißvorrichtung positioniert.
[0010] Kennzeichnend für die erfindungsgemäße Fadenverlegungsvorrichtung ist, dass der Fadenverlegungshaken
derart angeordnet ist, dass dieser in der Verschlussstellung der Greiferrohrklappe
über eine Außenfläche der Greiferrohrklappe vorsteht und in der Öffnungsstellung der
Greiferrohrklappe zumindest bündig zur Außenfläche oder gegenüber dieser zurückversetzt
angeordnet ist, sodass der Fadenverlegungshaken dann nicht über die Außenfläche der
Greiferrohrklappe hinausragt.
[0011] In der Verschlussstellung der Greiferrohrklappe steht der Fadenverlegungshaken über
die Außenfläche der Greiferrohrklappe vor und gewährleistet somit zuverlässig, dass
bei einer Verstellung des Greiferrohres in die Übergabeposition, in der die Greiferrohrklappe
geschlossen ist, der Oberfaden zuverlässig über den Fadenverlegungshaken in die Spleißvorrichtung
gedrückt wird. Gleichzeitig birgt der Fadenverlegungshaken jedoch das Risiko einer
Umschlingung der Greiferrohrklappe, was zu Störungen der Textilmaschine führen kann.
[0012] Zur Vermeidung einer Umschlingung ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Fadenverlegungshaken
in der Öffnungsstellung der Greiferrohrklappe zumindest bündig zu Außenfläche oder
gegenüber dieser zurückversetzt angeordnet ist. Hierdurch werden ggf. in der Ausgangsposition
des Greiferrohrs vorhandene Umschlingungen der Greiferrohrklappe infolge eines Zusammenwirkens
des Unterfadens mit dem Fadenverlegungshaken automatisiert beseitigt. Aus einer Verstellung
des Greiferrohrs in die Aufnahmeposition, in der die Greiferrohrklappe zur Aufnahme
des Unterfadens in der Greiferrohrmündung geöffnet wird, resultiert, dass der Fadenverlegungshaken
gegenüber der Außenfläche zurückgezogen wird, bis dieser zumindest bündig zur Außenfläche
oder gegenüber dieser zurückversetzt angeordnet ist, wodurch der Fadenverlegungshaken
mit etwaigen die Greiferrohrklappe umgebenden Umschlingungen außer Eingriff gelangt.
Die Umschlingungen können dann in einfacher Weise über die Greiferrohrklappe abgleiten,
sodass Störungen durch Umschlingungen zuverlässig vermieden werden.
[0013] Bei einer anschließenden Verstellung des Greiferrohres in die Übergabeposition wird
dann die Greiferrohrklappe beim Verlassen der unteren Aufnahmeposition geschlossen,
wodurch der in der Greiferrohrmündung angeordnete Unterfaden auch mechanisch an der
Greiferrohrklappe gesichert ist. Der Fadenverlegungshaken gelangt wieder in eine über
die Außenfläche vorstehende Position, sodass dieser dann im Bereich der Übergabeposition
zuverlässig den Oberfaden in die Spleißvorrichtung drückt.
[0014] Die erfindungsgemäße Fadenverlegungsvorrichtung verhindert somit zuverlässig Störungen
aufgrund von Umschlingungen des Greiferrohres im Bereich der Greiferrohrklappe bzw.
bestehende Umschlingungen infolge eines Zusammenwirkens mit dem Fadenverlegungshaken
werden selbsttätig aufgelöst, nachdem die Umschlingungen im Falle einer Anordnung
der Greiferrohrklappe in der Öffnungsstellung in einfacher Weise über die Oberfläche
der Greiferrohrklappe abgleiten können. Gleichzeitig wird gewährleistet, dass über
den Fadenverlegungshaken der Oberfaden zuverlässig in der Spleißeinrichtung positioniert
wird.
[0015] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Fadenverlegungsvorrichtung
ein Fadenführungselement auf, das derart im Bereich der Greiferrohrklappe angeordnet
ist, dass es in der Verschlussstellung der Greiferrohrklappe über die Außenfläche
der Greiferrohrklappe vorsteht und in der Öffnungsstellung der Greiferrohrklappe zumindest
bündig zur Außenfläche oder gegenüber dieser zurückversetzt angeordnet ist.
[0016] Das Fadenführungselement dient bei bestimmten mit Rundmagazinen ausgestatteten Textilmaschinen
dazu, abweichend zu den Fällen eines "normalen" Fadenbruchs, nämlich bei einem Kopswechsel,
den Unterfaden in der Spleißeinrichtung einzulegen. Bei einem Kopswechsel, bei einer
auf einem Aufsteckdorn angeordneten Leerhülse oder einem Kops, der ohne spezielle
Vorbereitung nicht weiter abgespult werden kann, wird dieser über ein Transportband
abtransportiert. Anschließend wird das Rundmagazin einer Wechselvorrichtung weitergeschaltet,
sodass einer der Reservekopse in die Abgabeposition des Rundmagazins gebracht wird
und über eine im Magazinboden befindliche Öffnung, die Kopsrutsche sowie die Zentrierklappe
auf den in der Aufnahmeposition geschwenkten Aufsteckdorn gelangt. Der Aufsteckdorn
schwenkt anschließend mit der neuen Ablaufspule in die Abspulstellung zurück. Das
in der zentralen Saugdüse des Rundmagazins gehaltene Fadenende der Ablaufspule bildet
dabei einen Unterfadenstrang, der durch einen Hilfsgreifer in Richtung eines Fadenspanners
verlegt und dort gehalten wird.
[0017] Zum Zeitpunkt des Kopswechsels steht das Greiferrohr in seiner beabstandet vom regulären
Fadenlauf angeordneten Ausgangsposition. Nach dem Einwechseln der neuen Ablaufspule
schwenkt das Greiferrohr in die obere Übergabeposition, wobei die Greiferrohrmündung
eine Kreisbahn beschreibt. Die im Bereich der Greiferrohrmündung angeordnete Greiferrohrklappe
erfasst mit ihrem Fadenführungselement den Unterfaden und verlegt ihn in Richtung
der Spleißeinrichtung. Da die Kreisbahn auch die Bahn des Oberfadens kreuzt, wird
mit dem am Greiferrohr angeordneten Fadenverlegungshaken auch der Oberfaden erfasst
und ebenfalls in Richtung der Spleißvorrichtung verlegt. Bei der Ausgestaltung der
Fadenverlegungsvorrichtung mit einem Fadenverlegungshaken und einem Fadenführungselement
steht in der Verschlussstellung der Greiferrohrklappe der Fadenverlegungshaken üblicherweise
von einer Vorderseite der Greiferrohrklappe vor, wohingegen das Fadenführungselement
über eine Rückseite der Außenfläche vorsteht.
[0018] Die Anordnung des Fadenführungselements derart, dass es in der Öffnungsstellung der
Greiferrohrklappe zumindest bündig zur Außenfläche oder gegenüber dieser zurückversetzt
angeordnet ist, gewährleistet im Falle der Verwendung eines Fadenführungselements,
dass an diesem sich möglicherweise bildende Umschlingungen bei der Öffnung der Greiferrohrklappe
über die Außenfläche selbsttätig abgestreift werden können, nachdem die Umschlingungen
in der Öffnungsstellung mit dem Fadenführungselement außer Eingriff gelangen. Im Falle
der Ausgestaltung der Fadenverlegungsvorrichtung mit einem Fadenführungselement ergänzend
zum Fadenverlegungshaken werden somit ebenfalls in zuverlässiger Weise Störungen aufgrund
unerwünschter Umschlingungen der Greiferrohrklappe vermieden und gleichzeitig der
Einsatzbereich der Fadenverlegungsvorrichtung gesteigert.
[0019] Die Anordnung des Fadenverlegungshakens und/oder des Fadenführungselements derart,
dass diese in der Verschlussstellung über die Außenfläche der Greiferrohrklappe vorstehen
und in der Öffnungsstellung gegenüber dieser zumindest bündig oder zurückgezogen angeordnet
sind, sodass Umschlingungen vermieden, bzw. selbsttätig aufgelöst werden, ist grundsätzlich
frei wählbar. Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen,
dass die Greiferrohrklappe zwischen der Öffnungsstellung und der Verschlussstellung
verschwenkbar an einem mit dem Greiferrohr verbundenen Klappenträger angeordnet ist,
wobei der Klappenträger derart mit dem Fadenverlegungshaken und/oder dem Fadenführungselement
verbunden ist, dass diese in der Verschlussstellung durch eine schlitzartige Durchtrittsöffnung
an der Greiferrohrklappe hindurchragen und in der Öffnungsstellung zurückgezogen in
der Durchtrittsöffnung angeordnet sind.
[0020] Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung sind der Fadenverlegungshaken und/oder das
Fadenführungselement mit dem Klappenträger verbunden oder einstückig mit diesem ausgestaltet.
In der Verschlussstellung der Greiferrohrklappe ragen dabei der Fadenverlegungshaken
und/oder das Fadenführungselement durch eine angepasste schlitzartige Durchtrittsöffnung
an der Greiferrohrklappe hindurch und stehen in der Verschlussstellung über die Außenfläche
der Greiferrohrklappe vor. Die Greiferrohrklappe ist ihrerseits verschwenkbar mit
dem Klappenträger verbunden, wobei bei einer Verstellung der Greiferrohrklappe aus
der Verschlussstellung in die Öffnungsstellung der Fadenverlegungshaken und/oder das
Fadenführungselement derart relativ in der schlitzartigen Durchtrittsöffnung, welche
sich in Schwenkrichtung der Greiferrohrklappe erstreckt, verstellt werden, dass diese
in der Öffnungsstellung derart in der schlitzartigen Durchtrittsöffnung angeordnet
sind, dass diese nicht mehr über die Außenfläche der Greiferrohrklappe vorstehen.
[0021] Diese Ausgestaltung der Erfindung gewährleistet in besonders zuverlässiger Weise
eine ebene Außenfläche der Greiferrohrklappe in der Öffnungsstellung derselben, wodurch
Umschlingungen zuverlässig über die Greiferrohrklappe abgleiten können. Die Verwendung
einer schlitzartigen Durchtrittsöffnung gewährleistet dabei in besonderem Maße, dass
die Außenfläche frei von Umschlingungen begünstigenden Vorsprüngen ausgebildet ist.
[0022] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Greiferrohrklappe
einen an einer Außenseite des Klappenträgers anliegenden Führungsabschnitt aufweist.
Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Greiferrohrklappe
an einer der Greiferrohrmündung abgewandten Seite des Klappenträgers anliegt, wodurch
in besonders zuverlässiger Weise eine störungsfreie Verschwenkbewegung der Greiferrohrklappe
zwischen der Öffnungsstellung und der Verschlussstellung gewährleistet wird. Einem
Verklemmen der Greiferrohrklappe aufgrund einer verkippenden Verschwenkbewegung zwischen
der Öffnungsstellung und der Verschlussstellung wird somit besonders zuverlässig vorgebeugt.
[0023] Die Greiferrohrklappe verschließt in der Verschlussstellung die Greiferrohrmündung
und gibt diese in der Öffnungsstellung frei, sodass dann in der Aufnahmeposition über
eine an der Greiferrohrmündung anliegende Saugströmung der Unterfaden aufgenommen
werden kann. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist dabei
vorgesehen, dass die Greiferrohrklappe ein die Greiferrohrmündung in der Verschlussstellung
verschließendes Verschlusselement aufweist, welches besonders bevorzugt eine an die
Greiferrohrmündung angepasste Form aufweist, insbesondere als ein in der Verschlussstellung
konzentrisch zur Greiferrohrmündung angeordneter Stopfen ausgebildet ist. Die Verwendung
eines entsprechend angepassten Verschlusselements gewährleistet in besonders zuverlässiger
Weise, dass in der Verschlussstellung der Greiferrohrklappe die Greiferrohrmündung
verschlossen ist, wodurch die Saugströmung unterbrochen wird und gleichzeitig eine
zuverlässige mechanische Klemmung eines in der Greiferrohrmündung angeordneten Unterfadens
gewährleistet wird. Darüber hinaus kann bei einer entsprechenden Ausgestaltung des
Verschlusselements in besonders zuverlässiger Weise gewährleistet werden, dass die
Greiferrohrklappe unter der Wirkung des anstehenden Unterdrucks an der Greiferrohrmündung
verschlossen wird.
[0024] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Greiferrohrklappe
einen mit einer Steuerkulisse in Eingriff bringbaren Steuernocken aufweist. Gemäß
dieser Ausgestaltung der Erfindung dient der Steuernocken dazu, die Greiferrohrklappe
im Bereich der Aufnahmeposition sowie der oberen Übergabeposition zuverlässig zu öffnen,
wobei hierzu der Steuernocken mit entsprechenden, an der Textilmaschine angeordneten
Kulissen in Eingriff gelangt und dabei im Zusammenwirken mit den Kulissen eine Verschwenkbewegung
der Greiferrohrklappe bewirkt. Auf separate Öffnungsvorrichtungen zur Verstellung
der Greiferrohrklappe kann somit verzichtet werden, wobei über den Steuernocken und
die entsprechende Ausgestaltung der Kulissen eine zuverlässige Bewegung der Greiferrohrklappe
zwischen der Öffnungsstellung und der Verschlussstellung in der Aufnahmeposition sowie
Übergabeposition gewährleistet werden kann.
[0025] Zur Anordnung des Klappenträgers an dem Greifrohr ist nach einer vorteilhaften Ausgestaltung
vorgesehen, dass der Klappenträger ein Klemmelement zur lösbaren Befestigung des Klappenträgers
an dem Greifrohr aufweist. Die Verwendung des Klemmelements, bspw. eines das Greiferrohr
im Bereich der Greiferrohrmündung koaxial umschließenden Klemmrings ermöglicht eine
einfache und zuverlässige Montage der verschwenkbar mit dem Klappenträger verbundenen
Greiferrohrklappe an dem Greiferrohr. Über das Klemmelement kann dabei die Position
der Greiferrohrklappe in besonders exakter Weise gegenüber der Greiferrohrmündung
ausgerichtet werden. Zudem ermöglicht die Verwendung eines Klemmelements einen einfachen
Austausch der Greiferrohrklappe im Falle einer Beschädigung.
[0026] Um eine störende Umschlingung der Greiferrohrklappe in besonderer Weise zu vermeiden,
ist nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Greiferrohrklappe
eine ebene und/oder konvexe Außenfläche aufweist. Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, dass die Außenfläche der Greiferrohrklappe keine eine Umschlingung
begünstigende Vertiefung aufweist. Über eine ebene und/oder konvexe Außenfläche wird
ein gutes Abgleiten von Umschlingungen in besonderer Weise begünstigt. Besonders vorteilhafterweise
ist dabei vorgesehen, dass eine Vorderseite der Greiferrohrklappe, über die der Fadenverlegungshaken
in der Verschlussposition vorsteht und eine Rückseite der Greiferrohrklappe, über
die das optionale Fadenführungselement in der Verschlussposition hinausragt, über
einen bogenförmig ausgebildeten Abschnitt der Außenfläche miteinander verbunden sind,
wobei ein Innenwinkel zwischen der Vorderseite und der Rückseite der Greiferrohrklappe
einen Winkel >90° aufweist, wodurch Umschlingungen in besonders zuverlässiger Weise
vermieden werden.
[0027] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die Zeichnungen
erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine erste perspektivische Ansicht einer Fadenverlegungsvorrichtung mit einer in einer
Verschlussstellung angeordneten Greiferrohrklappe;
- Fig. 2
- eine zweite perspektivische Ansicht der Fadenverlegungsvorrichtung von Figur 1;
- Fig. 3
- eine dritte perspektivische Ansicht der Fadenverlegungsvorrichtung von Figur 1;
- Fig. 4
- eine erste perspektivische Ansicht der Fadenverlegungsvorrichtung von Figur 1 mit
der in einer Öffnungsstellung angeordneten Greiferrohrklappe;
- Fig. 5
- eine zweite perspektivische Ansicht der Fadenverlegungsvorrichtung von Figur 4;
- Fig. 6
- eine dritte perspektivische Ansicht der Fadenverlegungsvorrichtung von Figur 4;
- Fig. 7
- eine erste perspektivische Ansicht der Greiferrohrklappe der Fadenverlegungsvorrichtung
von Figur 1 an einem Klappenträger;
- Fig. 8
- eine zweite perspektivische Ansicht der Greiferrohrklappe der Fadenverlegungsvorrichtung
von Figur 1;
- Fig. 9
- eine dritte perspektivische Ansicht der Greiferrohrklappe der Fadenverlegungsvorrichtung
von Figur 1;
- Fig. 10
- eine erste perspektivische Ansicht des an einem Greiferrohr der Fadenverlegungsvorrichtung
von Figur 1 angeordneten Klappenträgers und
- Fig. 11
- eine zweite perspektivische Ansicht des Klappenträgers der Fadenverlegungsvorrichtung
von Figur 1.
[0028] In Figur 1 ist eine Fadenverlegungsvorrichtung 18 für eine hier nicht dargestellte
Fadenverbindungseinheit einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine in einer perspektivischen
Ansicht dargestellt. Die Fadenverlegungseinheit 18 weist dabei ein abgewinkeltes Greiferrohr
1 auf, welches über eine hohle Greiferrohrwelle 7 mit einer Saugluftquelle an der
Textilmaschine schwenkbar verbindbar ist.
[0029] An dem der Greiferrohrwelle 7 gegenüberliegenden Ende weist das Greiferrohr 1 eine
Greiferrohrklappe 2 auf, die zwischen einer in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Verschlussstellung
und einer in den Figuren 4 bis 6 dargestellten Öffnungsstellung verschwenkbar an einem
mit dem Greiferrohr 1 verbundenen Klappenträger 5 gelagert ist. In der Verschlussstellung
verschließt die Greiferrohrklappe 2 eine Greiferrohrmündung 8 des Greiferrohrs 1,
wohingegen in der Öffnungsstellung der Greiferrohrklappe 2 diese die Greiferrohrmündung
8 freigibt. Zur verschwenkbaren Anordnung der Greiferrohrklappe 2 im Bereich der Greiferrohrmündung
8 dient dabei ein Bolzen 6, der die Schwenkachse der Greiferrohrklappe 2 bildet und
sich durch gegenüberliegende Bolzenaufnahmen 10a, 10b der Greiferrohrklappe 2 erstreckt
und an dem Klappenträger 5 in einer Bolzenaufnahme 9 befestigt ist (vgl. Figur 7 bis
9).
[0030] Zur Positionierung der Greiferrohrklappe 2 an dem Greiferrohr 1 gegenüber der Greiferrohrmündung
8 dient ein ringförmiger Klemmkörper 11, der über Schrauben 17 mit dem Klappenträger
5 verbunden ist und in der Montagestellung das Greiferrohr 1 koaxial umschließt.
[0031] In der in den Figuren 1 bis 3 und 7 dargestellten Verschlussstellung der Greiferrohrklappe
2 ragen ein Fadenverlegungshaken 3 sowie ein Fadenführungselement 4 durch eine schlitzförmige
Durchtrittsöffnung 13 an der Greiferrohrklappe 2, sodass diese über eine Außenfläche
19 der Greiferrohrklappe 2 vorstehen. Der Fadenverlegungshaken 3 ragt dabei über eine
Vorderseite 21 und das Fadenführungselement 4 über eine Rückseite 22 der Greiferrohrklappe
2 hinaus.
[0032] Bei einem Verschwenken des Greiferrohres 1 um die Längsachse der Greiferrohrwelle
7 gelangt ein Steuernocken 16 im Bereich einer unteren Aufnahmeposition und einer
oberen Übergabeposition des Greiferrohres 1 mit einer hier nicht dargestellten Steuerkulisse
an der Textilmaschine in Eingriff und bewirkt ein Verschwenken der Greiferrohrklappe
2 in die den Figuren 4 bis 6 dargestellte Öffnungsstellung, in der die Greiferrohrmündung
8 freigegeben wird. Bei der Verstellung der Greiferrohrklappe 2 in die Öffnungsstellung
werden der Fadenverlegungshaken 3 sowie das Fadenführungselement 4 innerhalb der schlitzförmigen
Durchtrittsöffnung 13 relativ in eine Position verlagert, in der diese gegenüber der
Außenfläche 19 zurückgezogen angeordnet sind, d. h. nicht mehr über die Vorderseite
21 bzw. Rückseite 22 vorstehen. Ggf. vorhandene Umschlingungen, welche an dem Fadenverlegungshaken
3 und oder dem Fadenführungselement 4 anliegen, werden über die Außenfläche 19 der
Greiferrohrklappe 2 abgestreift.
[0033] Zum Verschluss der Greiferrohrmündung 8 in der Verschlussstellung der Greiferrohrklappe
2 ist an einer Innenseite der Greiferrohrklappe 2 an einem Verschlusselementträger
15 ein an die Greiferrohrmündung 8 angepasstes Verschlusselement 12 angeordnet, welches
in der Verschlussstellung konzentrisch zur Greiferrohrmündung 8 angeordnet ist. Das
Verschlusselement 12 wird dabei über eine hier nicht dargestellte, in den Verschlusselementträger
15 einschraubbare Schraube an der Greiferrohrklappe 2 gehalten, welche sich durch
eine Bohrung 14 an der Vorderseite 21 der Greiferrohrklappe 2 erstreckt.
[0034] Die Greiferrohrklappe 2 liegt mit einer Unterseite an einer Außenseite 20 des Klappenträgers
5 an, sodass eine zuverlässige Verschwenkbewegung um die durch den Bolzen 6 gebildete
Schwenkachse gewährleistet ist.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Greiferrohr
- 2
- Greiferrohrklappe
- 3
- Fadenverlegungshaken
- 4
- Fadenführungselement
- 5
- Klappenträger
- 6
- Bolzen
- 7
- Greiferrohrwelle
- 8
- Greiferrohrmündung
- 9
- Bolzenaufnahme (Klappenträger)
- 10a, 10b
- Bolzenaufnahme (Greiferrohrklappe)
- 11
- Klemmkörper
- 12
- Verschlusselement
- 13
- Durchtrittsöffnung
- 14
- Bohrung
- 15
- Verschlusselementträger
- 16
- Steuernocken
- 17
- Schraube
- 18
- Fadenverlegungsvorrichtung
- 19
- Außenfläche
- 20
- Außenseite
- 21
- Vorderseite
- 22
- Rückseite
1. Fadenverlegungsvorrichtung (18) für eine Fadenverbindungseinheit einer Kreuzspulen
herstellenden Textilmaschine, mit
- einem Greiferrohr (1) mit einer mit Saugluft beaufschlagbaren Greiferrohrmündung
(8),
- einer an dem Greiferrohr (1) angeordneten Greiferrohrklappe (2), die zwischen einer
die Greiferrohrmündung (8) freigebenden Öffnungsstellung und einer die Greiferrohrmündung
(8) verschließenden Verschlussstellung verstellbar ist und
- einem im Bereich der Greiferrohrklappe (2) angeordneten Fadenverlegungshaken (3),
dadurch gekennzeichnet, dass
der Fadenverlegungshaken (3) derart angeordnet ist, dass er in der Verschlussstellung
der Greiferrohrklappe (2) über eine Außenfläche (19) der Greiferrohrklappe (2) vorsteht
und in der Öffnungsstellung der Greiferrohrklappe (2) zumindest bündig zur Außenfläche
(19) oder gegenüber dieser zurückversetzt angeordnet ist.
2. Fadenverlegungsvorrichtung (18) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Fadenführungselement (4), das derart im Bereich der Greiferrohrklappe (2) angeordnet
ist, dass es in der Verschlussstellung der Greiferrohrklappe (2) über die Außenfläche
(19) der Greiferrohrklappe (2) vorsteht und in der Öffnungsstellung der Greiferrohrklappe
(2) zumindest bündig zur Außenfläche (19) oder gegenüber dieser zurückversetzt angeordnet
ist.
3. Fadenverlegungsvorrichtung (18) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Greiferrohrklappe (2) zwischen der Öffnungsstellung und der Verschlussstellung
verschwenkbar an einem mit dem Greiferrohr (1) verbundenen Klappenträger (5) angeordnet
ist, wobei der Klappenträger (5) derart mit dem Fadenverlegungshaken (3) und/oder
dem Fadenführungselement (4) verbunden sind, dass diese in der Verschlussstellung
durch eine schlitzartige Durchtrittsöffnung (13) an der Greiferrohrklappe (2) hindurchragen
und in der Öffnungsstellung in der Durchtrittsöffnung (13) angeordnet sind.
4. Fadenverlegungsvorrichtung (18) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Greiferrohrklappe (2) einen an einer Außenseite (20) des Klappenträgers (5) anliegenden
Führungsabschnitt aufweist.
5. Fadenverlegungsvorrichtung (18) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Greiferrohrklappe (2) ein die Greiferrohrmündung (8) in der Verschlussstellung
verschließendes Verschlusselement (12) aufweist.
6. Fadenverlegungsvorrichtung (18) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (12) eine an die Greiferrohrmündung (8) angepasste Form aufweist,
insbesondere als in der Verschlussstellung konzentrisch zur Greiferrohrmündung (8)
angeordneter Stopfen ausgebildet ist.
7. Fadenverlegungsvorrichtung (18) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Greiferrohrklappe (2) einen mit einer Steuerkulisse in Eingriff bringbaren Steuernocken
(16) aufweist.
8. Fadenverlegungsvorrichtung (18) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Klappenträger (5) einen Klemmkörper (11) zur lösbaren Befestigung des Klappenträgers
(5) an dem Greiferrohr (1) aufweist.
9. Fadenverlegungsvorrichtung (18) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Greiferrohrklappe (2) eine ebene und/oder konvexe Außenfläche aufweist.