[0001] Die Erfindung betrifft ein Entnahmesystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruch 1.
[0002] Ein derartiges Entnahmesystem ist aus der
DE 10 2021 116 140 bekannt. Dieses Entnahmesystem dient zum Befüllen und Entleeren von Behältern, insbesondere
von Fässern, die mit flüssigen Chemikalien befüllt sind. Das Entnahmesystem umfasst
einen Entnahmekopf, der an einem Tauchrohr eines Behälters befestigt werden kann.
Mittels des Entnahmekopfs ist Flüssigkeit über das Tauchrohr aus dem Behälter entnehmbar
oder Flüssigkeit dem Behälter zuführbar. Der Entnahmekopf ist durch eine Verschiebebewegung
in einer Befestigungsstellung am Tauchrohr fixierbar. Die Befestigungsstellung kann
mittels eines optischen Sensors eine Sollposition des Tauchrohrs am Entnahmekopf kontrolliert
werden.
[0003] Alternativ kann der Entnahmekopf am Tauchrohr festgeschraubt werden.
[0004] Generell weist der Entnahmekopf einen von einer Wand begrenzten Flüssigkeitskanal
auf, der in der Befestigungsstellung des Entnahmekopfs mit dem Tauchrohr verbunden
ist, so dass Flüssigkeit über das Tauchrohr und den Flüssigkeitskanal aus dem Behälter
entnommen werden kann oder dem Behälter zugeführt werden kann.
[0005] Ein Problem besteht hierbei darin, dass dann, wenn nach Entnahme von Flüssigkeit
aus dem Behälter oder Zufuhr von Flüssigkeit in den Behälter der Entnahmekopf vom
Tauchrohr gelöst und abgenommen wird, ein Rest von Flüssigkeit aufgrund der Kapillarwirkung
zunächst im Flüssigkeitskanal verbleibt. Die Flüssigkeit fließt dann erst bei abgenommenem
Entnahmekopf unkontrolliert aus dem Flüssigkeitskanal. Damit gelangt die Flüssigkeit
unkontrolliert in die Umgebung oder in Kontakt mit einem anderen Behälter.
[0006] Dies birgt die Gefahr von Kontaminationen, insbesondere wenn es sich bei der Flüssigkeit
um gesundheitsgefährdende Spezialchemikalien handelt.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Entnahmesystem der eingangs genannten
Art bereitzustellen, das eine erhöhte Funktionalität und Funktionssicherheit aufweist.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte
Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen beschrieben.
[0009] Die Erfindung betrifft ein Entnahmesystem für einen ein Tauchrohr aufweisenden Behälter,
der zur Aufnahme einer Flüssigkeit ausgebildet ist, mit einem Entnahmekopf, welcher
am Tauchrohr befestigbar ist. Flüssigkeit ist über das Tauchrohr und den Entnahmekopf
aus dem Behälter entnehmbar oder Flüssigkeit ist dem Behälter zuführbar. Der Entnahmekopf
weist einen Flüssigkeitskanal auf, in welchem die dem Behälter entnommene oder zugeführte
Flüssigkeit geführt ist. In der den Flüssigkeitskanal begrenzenden Wand ist eine Öffnung
vorgesehen, wobei bei am Tauchrohr befestigten Entnahmekopf die Öffnung derart verschlossen
ist, dass sie gegen ein Eindringen von Gas oder Flüssigkeit gesichert ist, und wobei
bei Lösen des Entnahmekopfs vom Tauchrohr die Öffnung nicht mehr verschlossen ist,
so dass über die Öffnung Gas in den Flüssigkeitskanal gelangt.
[0010] Die Öffnung kann verschiedene Formen bzw. Querschnitte, wie z. B. kreisförmig, oval,
polygonal, schlitzförmig aufweisen. Insbesondere bildet die Öffnung eine Bohrung.
Ohne Beschränkung der Allgemeinheit wird im Folgenden auf eine Öffnung in Form einer
Bohrung Bezug genommen.
[0011] Das Gas, das über die nicht verschlossene Bohrung in den Flüssigkeitskanal gelangen
kann, ist insbesondere von Luft gebildet, was jedoch nicht zwingend ist. Ohne Beschränkung
der Allgemeinheit wird im Folgenden auf Gas in Form von Luft Bezug genommen.
[0012] Der Begriff verschlossen umfasst generell eine Abkopplung der Öffnung, d. h. Bohrung
von Gas bzw. Luft, d. h. gasdichte Abtrennung von gas- bzw. luftführenden Strukturen,
insbesondere kanalartigen Strukturen. Dabei müssen die hierfür vorgesehenen Verschlussmittel
nicht an der Bohrung selbst angeordnet sein, sondern müssen dieser lediglich räumlich
zugeordnet sein.
[0013] Ist der Entnahmekopf des erfindungsgemäßen Entnahmesystems am Tauchrohr eines Behälters
befestigt, d. h. in eine Befestigungsstellung am Tauchrohr eingebracht und dort vorzugsweise
gesichert bzw. verriegelt, bildet das Tauchrohr mit dem Flüssigkeitskanal einen durchgehenden
Kanal, über welchen Flüssigkeit aus dem Behälter entnommen bzw. diesem zugeführt wird.
[0014] Dabei verläuft der Flüssigkeitskanal koaxial zum Tauchrohr in Längsrichtung des Entnahmekopfs
und des Tauchrohrs.
[0015] Die erfindungsgemäß in der Wand des Flüssigkeitskanals des Entnahmekopfs vorgesehene
Bohrung ist dann verschlossen, so dass keine Luft von außen in den Flüssigkeitskanal
eindringen kann, was die Entnahme oder Zufuhr von Flüssigkeit beeinträchtigen würde.
[0016] Die Wand des Flüssigkeitskanals bildet dabei vorteilhaft eine Mantelfläche des Flüssigkeitskanals
aus, die in der Befestigungsstellung des Entnahmekopfs vom Tauchrohr umgeben ist.
[0017] Wird der Entnahmekopf vom Tauchrohr gelöst, so wird noch während des Lösens des Entnahmekopfs
aus seiner Befestigungsstellung, also noch dann, wenn sich der Flüssigkeitskanal noch
im Bereich des Tauchrohrs befindet, insbesondere der Flüssigkeitskanal noch in das
Tauchrohr ragt, der Verschluss der Bohrung aufgehoben. Die Aufhebung des Verschlusses
der Bohrung erfolgt allein durch die Verschiebebewegung des Entnahmekopfs relativ
zum Tauchrohr. Eine solche Verschiebebewegung tritt sowohl dann auf, wenn der Entnahmekopf
mit einer reinen Verschiebebewegung am Tauchrohr fixiert wird, als auch dann, wenn
der Entnahmekopf am Tauchrohr festgeschraubt wird, denn auch dann wird eine resultierende
Relativverschiebung des Entnahmekopfs relativ zum Tauchrohr erhalten.
[0018] Da bei Lösen des Entnahmekopfs vom Tauchrohr der Verschluss der Bohrung aufgehoben
ist, dringt von außen Luft über die Bohrung in den Flüssigkeitskanal. Dieses Eindringen
von Luft in den Flüssigkeitskanal verhindert ein Festsetzen von Flüssigkeit im Flüssigkeitskanal
aufgrund der Kapillarwirkung der Flüssigkeit im Tauchrohr.
[0019] Damit wird bei Lösen des Entnahmekopfs vom Tauchrohr, also wenn der Flüssigkeitskanal
noch in das Tauchrohr ragt, ein vollständiges Entleeren der Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitskanal
des Entnahmekopfs erzielt. Damit ist gewährleistet, dass dann, wenn der Entnahmekopf
vom Tauchrohr abgenommen wird, keine Flüssigkeitsreste mehr im Entnahmekopf, insbesondere
im Flüssigkeitskanal mehr vorhanden sind. Ein unkontrolliertes Auslaufen von Flüssigkeit
aus dem Entnahmekopf und eine dadurch bedingte Beeinträchtigung, insbesondere Kontaminierung
der Umgebung, wird damit vermieden.
[0020] Damit wird die Funktionalität und insbesondere Funktionssicherheit des erfindungsgemäßen
Entnahmesystems signifikant erhöht. Diese Vorteile werden mit einem äußerst geringen
konstruktiven Aufwand realisiert, da als zusätzliche Komponente im Wesentlichen nur
eine Bohrung im Flüssigkeitskanal des Entnahmekopfs vorgesehen werden muss.
[0021] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist in einer Wand das Tauchrohr wenigstens
eine Belüftungsöffnung vorgesehen, wobei bei am Tauchrohr befestigten Entnahmekopf
die verschlossene Bohrung von der Belüftungsöffnung entkoppelt ist. Bei Lösen des
Entnahmekopfs vom Tauchrohr gelangt Luft von der Belüftungsöffnung über die Bohrung
in den Flüssigkeitskanal.
[0022] Insbesondere können mehrere in Umfangsrichtung des Entnahmekopfs in Abstand zueinander
angeordnete Belüftungsöffnungen vorgesehen sein.
[0023] Diese Belüftungsöffnungen sind vorteilhaft dazu vorgesehen, in dem Entnahmekopf eingeleitete
und in diesem geführte Luft, die zur Belüftung des Tauchrohrs dient, wenn dieses entleert
wird, nach außen abzuleiten.
[0024] Die Belüftungsöffnungen werden erfindungsgemäß dazu genutzt, dass bei Lösen des Entnahmekopfs
vom Tauchrohr Luft über wenigstens eine Belüftungsöffnung Luft in die Bohrung und
dann in den Flüssigkeitskanal geleitet wird, wodurch die Kapillarwirkung der Flüssigkeit
aufgehoben wird und dadurch verhindert wird, dass bei Ablösen des Entnahmekopfs vom
Tauchrohr Flüssigkeit im Flüssigkeitskanal verbleibt.
[0025] Ist dagegen der Entnahmekopf am Tauchrohr befestigt, ist die oder jede Belüftungsöffnung
von der Bohrung entkoppelt, so dass keine Luft über die Bohrung in den Flüssigkeitskanal
gelangt, was den Flüssigkeitstransfer durch den Flüssigkeitskanal bei Befüllen oder
Entleeren des Behälters behindern würde.
[0026] Vorteilhaft ist an der Außenseite der den Flüssigkeitskanal begrenzenden Wand eine
Dichtung vorgesehen, mittels derer die Bohrung verschlossen ist, wenn der Entnahmekopf
am Tauchrohr befestigt ist.
[0027] Mit der Dichtung, die vorteilhaft in Umfangsrichtung der den Flüssigkeitskanal begrenzenden
Wand umlaufend angeordnet ist, kann auf einfache Weise ein Verschließen und Freigeben
der Bohrung realisiert werden.
[0028] Hierbei wird ausgenutzt, dass sich die Lage der Dichtung relativ zur Lage der Belüftungsöffnung
ändert, wenn der Entnahmekopf vom Tauchrohr gelöst wird.
[0029] Dabei ist die Dichtung relativ zur Bohrung so positioniert, dass bei am Tauchrohr
befestigten Entnahmekopf die Dichtung zwischen der Bohrung und der Belüftungsöffnung
liegt, wodurch die Dichtung ein Eindringen von Luft über die Belüftungsöffnung in
die Bohrung verhindert. Vorteilhaft ist die Dichtung dicht oberhalb der Bohrung angeordnet.
[0030] Bei Lösen des Entnahmekopfs vom Tauchrohr liegt die Dichtung außerhalb des Bereichs
zwischen der Belüftungsöffnung und der Bohrung.
[0031] Dies wird durch die Relativbewegung der Dichtung des Entnahmekopfs relativ zum Tauchrohr
erreicht, wodurch die Dichtung mit der Bohrung relativ zu den Belüftungsöffnungen
verschoben wird.
[0032] Gemäß einer konstruktiv vorteilhaften Ausgestaltung weist der Entnahmekopf einen
Grundkörper auf, wobei ein oberer Abschnitt des Flüssigkeitskanals im Grundkörper
verläuft und wobei ein unterer Abschnitt über den unteren Rand des Grundkörpers nach
unten hervorsteht.
[0033] Zumindest ein Teil des oberen Abschnitts des Flüssigkeitskanals ist von einem Belüftungskanal
umgeben. Bei am Entnahmekopf befestigten Tauchrohr umgibt dessen oberes Ende den unteren
Abschnitt des Flüssigkeitskanals.
[0034] Dabei ist vorteilhaft die Bohrung und die Dichtung im unteren Abschnitt des Flüssigkeitskanals
angeordnet.
[0035] Der Belüftungskanal ist zweckmäßig konzentrisch zum Flüssigkeitskanal angeordnet.
[0036] Der am Tauchrohr befestigte Entnahmekopf führt über einen Belüftungsanschluss in
den Belüftungskanal eingeleitete Luft über die Belüftungsöffnung nach außen. Damit
wird verhindert, dass Luft aus dem Belüftungskanal in den Flüssigkeitskanal und das
Tauchrohr gelangt, was die Entnahme- oder Befüllvorgänge behindern würde.
[0037] Beim Lösen des Entnahmekopfs vom Tauchrohr gelangt jedoch Luft aus dem Belüftungskanal
in den Flüssigkeitskanal und auch in das Tauchrohr, wodurch das Ausführen von Flüssigkeit
aus dem Flüssigkeitskanal und dem Tauchrohr beschleunigt wird.
[0038] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- Schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Entnahmesystems.
- Figur 2:
- Einzeldarstellung des Entnahmekopfs des Entnahmesystems gemäß Figur 1.
- Figur 3:
- Einzeldarstellung des Tauchrohrs des Entnahmesystems gemäß Figur 1.
- Figur 4:
- Darstellung des Entnahmekopfs am Tauchrohr in seiner Befestigungsstellung. a) Gesamtdarstellung
b) vergrößerte Teildarstellung
- Figur 5:
- Darstellung des Entnahmekopfs am Tauchrohr bei Lösen aus der Befestigungsstellung
in einer ersten Phase. a) Gesamtdarstellung b) vergrößerte Teildarstellung
- Figur 6:
- Darstellung des Entnahmekopfs am Tauchrohr bei Lösen aus der Befestigungsstellung
in einer zweiten Phase. a) Gesamtdarstellung b) vergrößerte Teildarstellung
[0039] Figur 1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Entnahmesystems
1 für transportable Behälter 2, die insbesondere von Fässern oder dergleichen gebildet
sein können. In dem jeweiligen Behälter 2 wird eine Flüssigkeit 3 gelagert. Bei in
derartigen Behältern 2 gelagerten Flüssigkeiten 3 handelt es sich insbesondere um
flüssige Spezialchemikalien.
[0040] Das Entnahmesystem 1 umfasst einen Entnahmekopf 4, das an einem Tauchrohr 5 befestigt
werden kann. Das Tauchrohr 5 ist in einem Spundkopf 6, der in einer Behälteröffnung
des Behälters 2 sitzt, gelagert und so fest mit dem Behälter 2 verbunden. Die Längsachse
des Tauchrohrs 5 verläuft in vertikaler Richtung.
[0041] Der Entnahmekopf 4 dient zur Entnahme von Flüssigkeit 3 aus dem Behälter 2. Ebenso
kann dieser zur Befüllung von Behältern 2 genutzt werden. Hierzu weist der Entnahmekopf
4 an seinem oberen Ende einen Flüssigkeitsanschluss 4a auf. An diesem Flüssigkeitsanschluss
4a wird eine Leitung 7 angeschlossen, die zu einer Pumpe 8 führt. Die Leitung 7 kann
in Form eines Schlauchs ausgebildet sein. Die Pumpe 8 wird von einer nicht dargestellten
Steuereinheit gesteuert.
[0042] Der Entnahmekopf 4 ist in Figur 2 in einer Einzeldarstellung dargestellt. Der Entnahmekopf
4 weist einen ein Gehäuse bildenden Grundkörper 4b auf, an dessen oberen Ende der
Flüssigkeitsanschluss 4a vorgesehen ist. An das untere Ende schließt ein Rückschlagventil
9 an, welches an die Oberseite eines Flüssigkeitskanals 10 anschließt. Der Flüssigkeitskanal
10 verläuft entlang der Längsachse des Entnahmekopfs 4 und weist eine hohlzylindrische
Form auf. Der Flüssigkeitskanal 10 ist dabei von einer Wand 11 begrenzt.
[0043] Ein oberer Abschnitt des Flüssigkeitskanals 10 des Entnahmekopfs 4 verläuft im Grundkörper
4b und ist dort durch einen Belüftungskanal 12 vom Rest des Grundkörpers 4b abgegrenzt.
Der Belüftungskanal 12 umschließt die Wand 11 des Flüssigkeitskanals 10. Der Belüftungskanal
12 verläuft konzentrisch zum Flüssigkeitskanal 10. Über einen Belüftungsanschluss
13, der seitlich am Grundkörper 4b des Entnahmekopfs 4 ausmündet, wird dem Belüftungskanal
12 Luft 14 zugeführt, wie insbesondere aus den Figuren 4b, 5b, 6b ersichtlich. Ein
unterer Abschnitt des Flüssigkeitskanals 10 steht nach unten über den unteren Rand
des Grundkörpers 4b hervor.
[0044] In diesem unteren Abschnitt des Flüssigkeitskanals 10 befindet sich eine Bohrung
15, die die Wand 11 des Flüssigkeitskanals 10 in radialer Richtung durchsetzt. Dicht
oberhalb dieser Bohrung 15 befindet sich ein Dichtung 16. Die Dichtung 16 läuft in
Umfangsrichtung an der Wand 11 des Flüssigkeitskanals 10 und steht geringfügig über
die Außenseite der Wand 11 hervor.
[0045] Am unteren Ende des Grundkörpers 4b des Entnahmekopfs 4 ist ein Gewinde 17 vorgesehen,
mit dem der Entnahmekopf 4 am Tauchrohr 5 festgeschraubt werden kann.
[0046] Das Tauchrohr 5 ist in Figur 3 in einer Einzeldarstellung dargestellt. Das Tauchrohr
5 weist einen hohlzylindrischen Rohrkörper 18 und ein Kopfteil 19 an der Oberseite
des Rohrkörpers 18 auf.
[0047] Im Bereich des unteren Endes des Kopfteils 19 befinden sich Belüftungsöffnungen 20,
die äquidistant in Umfangsrichtung des Kopfteils 19 in Abstand zueinander vorgesehen
sind. Im Kopfteil 19 befindet sich weiterhin ein Innengewinde 21 zum Ausschrauben
an das Gewinde 17 des Entnahmekopfs 4. Anstelle einer Schraubverbindung zwischen Entnahmekopf
4 am Tauchrohr 5 sind auch andere Befestigungsmöglichkeiten möglich, beispielsweise
derart, dass der Entnahmekopf 4 durch eine reine Verschiebebewegung am Tauchrohr 5
fixiert wird.
[0048] An der Außenseite des Kopfteils 19 befindet sich ein Außengewinde 22 zum Einschrauben
in den Spundkopf 6.
[0049] Die Funktion des Entnahmesystems 1 mit dem Entnahmekopf 4 am Tauchrohr 5 ist in den
Figuren 4a, 4b, 5a, 5b, 6a, 6b dargestellt.
[0050] Die Figuren 4a, 4b zeigen den am Tauchring 5 festgeschraubten Entnahmekopf 4. Der
Entnahmekopf 4 befindet sich dann in einer Befestigungsstellung, die mit Verriegelungsmitteln
gesichert sein kann und/oder mit einer Sensorik überwacht wird.
[0051] Befindet sich der Entnahmekopf 4 in dieser Befestigungsstellung, kann Flüssigkeit
3 über das Tauchrohr 5 und den Flüssigkeitskanal 10 des Entnahmekopfs 4, die koaxial
verlaufend aneinander anschließen und einen gemeinsamen Kanal bilden, aus dem Behälter
2 entnommen werden oder dem Behälter 2 zugeführt werden. Der Kanal ist demzufolge
zur Aus- oder Einleitung von Flüssigkeit 3 vollständig mit Flüssigkeit 3 gefüllt.
[0052] Wie die Figuren 4a, 4b zeigen, ist in der Befestigungsstellung die Dichtung 16 zwischen
den Belüftungsöffnungen 20 und der Bohrung 15 angeordnet. Die Bohrung 15 ist damit
durch die Dichtung 16 verschlossen. Demzufolge wird Luft 14, die über den Belüftungsanschluss
13 dem Belüftungskanal 12 zugeführt wird, über die Belüftungsöffnung 20 ausgeleitet,
ohne dass diese Luft 14 zur Bohrung 15 gelangt, so dass auch keine Luft 14 in den
Flüssigkeitskanal 10 gelangt.
[0053] Die Figuren 5a, 5b zeigen die Situation, wenn der Entnahmekopf 4 vom Tauchrohr 5
gelöst wird, in dem der Entnahmekopf 4 vom Tauchrohr 5 abgeschraubt wird. Dabei ist
der Entnahmekopf 4 nur geringfügig aus der Befestigungsstellung gelöst, d. h. der
Entnahmekopf 4 ist noch auf dem Tauchrohr 5 gelagert, so dass der Flüssigkeitskanal
10 mit dem Tauchrohr 5 noch einen durchgehenden Kanal zur Leitung 7 von Flüssigkeit
3 bildet.
[0054] Da der Entnahmekopf 4 etwas vom Tauchrohr 5 abgeschraubt wurde, hat sich der Entnahmekopf
4 geringfügig in axialer Richtung gegenüber dem Tauchrohr 5 bewegt. Durch diese Axialbewegung
haben sich die Dichtung 16 und die Bohrung 15 des Entnahmekopfs 4 relativ zu den Belüftungsöffnungen
20 des Tauchrohrs 5 in axialer Richtung so bewegt, dass nun die Dichtung 16 im Bereich
der Belüftungsöffnung 20 liegt. Die Bohrung 15 ist damit nicht mehr verschlossen,
so dass nun Luft 14 aus dem Belüftungskanal 12 über den Bereich der Belüftungsöffnung
20 zur Bohrung 15 gelangt und damit in den Flüssigkeitskanal 10 geleitet wird. Dies
ist in den Figuren 5a, 5b durch Eindringen von Luftblasen 14a in die im Flüssigkeitskanal
10 befindliche Flüssigkeit 3 veranschaulicht.
[0055] Durch das Eindringen der Luftblasen 14a wird ein Anhalten von Flüssigkeit 3 an der
Wand 11 des Flüssigkeitskanals 10 infolge der Kapillarwirkung verhindert. Die Flüssigkeit
3 löst sich damit schnell und vollständig von der Wand 11, so dass nach kurzer Zeit,
wie in den Figuren 6a, 6b dargestellt, die gesamte Flüssigkeit 3 nicht nur aus dem
Tauchrohr 5, sondern auch komplett aus dem Flüssigkeitskanal 10 ausgeleitet wird,
und zwar bevor der Entnahmekopf 4 vom Tauchrohr 5 abgelöst wird.
Bezugszeichenliste
[0056]
- (1)
- Entnahmesystem
- (2)
- Behälter
- (3)
- Flüssigkeit
- (4)
- Entnahmekopf
- (4a)
- Flüssigkeitsanschluss
- (4b)
- Grundkörper
- (5)
- Tauchrohr
- (6)
- Spundkopf
- (7)
- Leitung
- (8)
- Pumpe
- (9)
- Rückschlagventil
- (10)
- Flüssigkeitskanal
- (11)
- Wand
- (12)
- Belüftungskanal
- (13)
- Belüftungsanschluss
- (14)
- Luft
- (14a)
- Luftblasen
- (15)
- Bohrung
- (16)
- Dichtung
- (17)
- Gewinde
- (18)
- Rohrkörper
- (19)
- Kopfteil
- (20)
- Belüftungsöffnung
- (21)
- Innengewinde
- (22)
- Außengewinde
1. Entnahmesystem (1) für einen ein Tauchrohr (5) aufweisenden Behälter (2), der zur
Aufnahme einer Flüssigkeit (3) ausgebildet, mit einem Entnahmekopf (4), welcher am
Tauchrohr (5) befestigbar ist, so dass Flüssigkeit (3) über das Tauchrohr (5) und
den Entnahmekopf (4) aus dem Behälter (2) entnehmbar oder Flüssigkeit (3) dem Behälter
(2) zuführbar ist, wobei der Entnahmekopf (4) einen Flüssigkeitskanal (10) aufweist,
in welchem die dem Behälter (2) entnommene oder zugeführte Flüssigkeit (3) geführt
ist, dadurch gekennzeichnet, dass in der den Flüssigkeitskanal (10) begrenzenden Wand (11) eine Öffnung vorgesehen
ist, wobei bei am Tauchrohr (5) befestigten Entnahmekopf (4) die Öffnung so verschlossen
ist, dass sie gegen ein Eindringen von Gas gesichert ist, und wobei bei Lösen des
Entnahmekopfs (4) vom Tauchrohr (5) die Öffnung nicht mehr verschlossen ist, so dass
über die Öffnung Gas in den Flüssigkeitskanal (10) gelangt.
2. Entnahmesystem (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Wand des Tauchrohrs (5) wenigstens eine Belüftungsöffnung (20) vorgesehen
ist, wobei bei am Tauchrohr (5) befestigten Entnahmekopf (4) die verschlossene Öffnung
von der Belüftungsöffnung (20) entkoppelt ist, und wobei bei Lösen des Entnahmekopfs
(4) vom Tauchrohr (5) Gas von der Belüftungsöffnung (20) über die Öffnung in den Flüssigkeitskanal
(10) gelangt.
3. Entnahmesystem (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der Außenseite der den Flüssigkeitskanal (10) begrenzenden Wand (11) des Entnahmekopfs
(4) eine Dichtung (16) vorgesehen ist, mittels derer die Öffnung verschlossen ist,
wenn der Entnahmekopf (4) am Tauchrohr (5) befestigt ist.
4. Entnahmesystem (1) nach einem der Anspruche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei am Tauchrohr (5) befestigten Entnahmekopf (4) die Dichtung (16) zwischen der
Öffnung und der Belüftungsöffnung (20) liegt.
5. Entnahmesystem (1) nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (16) dicht oberhalb der Öffnung angeordnet ist.
6. Entnahmesystem (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (16) in Umfangsrichtung der Außenseite der Wand (11) umlaufend angeordnet
ist.
7. Entnahmesystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei Lösen des Entnahmekopfs (4) vom Tauchrohr (5) dieser in axialer Richtung gegenüber
dem Tauchrohr (5) verschoben wird, wobei durch diese Verschiebebewegung der Verschluss
der Öffnung aufgehoben wird.
8. Entnahmesystem (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei Lösen des Entnahmekopfs (4) vom Tauchrohr (5) durch die Verschiebebewegung des
Entnahmekopfs (4) relativ zum Tauchrohr (5) die Dichtung (16) aus dem Bereich zwischen
Öffnung und Belüftungsöffnung (20) heraus bewegt wird.
9. Entnahmesystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Entnahmekopf (4) einen Grundkörper (4b) aufweist, wobei ein oberer Abschnitt
des Flüssigkeitskanals (10) im Grundkörper (4b) verläuft und wobei ein unterer Abschnitt
über den unteren Rand des Grundkörpers (4b) nach unten hervorsteht.
10. Entnahmesystem (1) nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil des oberen Abschnitts des Flüssigkeitskanals (10) von einem Belüftungskanal
(12) umgeben ist, und dass bei am Entnahmekopf (4) befestigten Tauchrohr (5) dessen
oberes Ende den unteren Abschnitt des Flüssigkeitskanals (10) umgibt.
11. Entnahmesystem (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung und die Dichtung (16) im unteren Abschnitt des Flüssigkeitskanals (10)
angeordnet sind.
12. Entnahmesystem (1) nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Belüftungskanal (12) konzentrisch zum Flüssigkeitskanal (10) angeordnet ist.
13. Entnahmesystem (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass bei am Tauchrohr (5) befestigten Entnahmekopf (4) über einen Belüftungsanschluss
(13) in den Belüftungskanal (12) eingeleitete Gas über die Belüftungsöffnung (20)
nach außen geführt ist.