[0001] Die Erfindung betrifft ein Schlupferkennungsverfahren für eine Wäschebehandlungsmaschine
und eine Wäschebehandlungsmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 7.
[0002] Die bekannten Wäschebehandlungsmaschinen umfassen dabei ein Gehäuse, eine in dem
Gehäuse um eine Drehachse drehbare Trommel zur Aufnahme von Wäsche, einen Riemenantrieb
mit einem eine Antriebswelle aufweisenden Motor und einen die Antriebswelle und die
Trommel drehmomentübertragend verbindenden Riemen und eine Steuerung zur Ansteuerung
des Motors. Da Schlupf zu Reibung zwischen Riemen und Riemenantrieb führt, besteht
die Gefahr, dass der Riemen durchgescheuert wird. Dies zöge dann neben den Ausfallzeiten
der Wäschebehandlungsmaschine eine kostspielige und aufwendige Reparatur für den Benutzer
nach sich. Dies gilt es zu verhindern.
[0003] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, ein Schlupferkennungsverfahren für eine
Wäschebehandlungsmaschine und eine Wäschebehandlungsmaschine bereitzustellen.
[0004] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Schlupferkennungsverfahren mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst, wonach das Verfahren die folgenden Verfahrensschritte
in der angegebenen Reihenfolge aufweist:
Betrieb der Wäschebehandlungsmaschine in dem Betriebszustand und Überwachung, ob mindestens
eine vorher festgelegte Messstartbedingung vorliegt;
Abschalten des Drehmoments des Motors für eine vorher festgelegte Messzeitdauer, falls
die Messstartbedingung vorliegt;
Messung eines Drehzahlgradienten des Motors in Abhängigkeit der Zeit während der Messzeitdauer;
Vergleich des gemessenen Drehzahlgradienten mit einem vorher festgelegten Grenzwert
nach Ablauf der Messzeitdauer;
Überprüfung, ob eine Überschreitung des Grenzwerts durch den gemessenen Drehzahlgradienten
vorliegt;
einer vorher festgelegten Funktion der Wäschebehandlungsmaschine, wenn der gemessene
Drehzahlgradient den Grenzwert überschritten hat oder Rücksprung zum ersten
Verfahrensschritt, falls der gemessene Drehzahlgradient den Grenzwert nicht überschritten
hat.
[0005] Erfindungsgemäß ist unter "Abschalten des Drehmoments des Motors" zu verstehen: Die
Drehzahlregelung wird abgeschaltet, die Stromregelung bleibt aber aktiv, sie regelt
aber auf den Sollwert 0 (d- und q-Strom). Da die Regelung im "Eingriff" bleibt, kann
sie auch den Drehzahlabfall ermitteln. Anderenfalls wäre ein Drehzahlsensor erforderlich,
der aber aus Kostengründen nicht eingesetzt werden soll.
[0006] Ferner wird dieses Problem durch eine Wäschebehandlungsmaschine mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 7 gelöst. Bei der erfindungsgemäßen Wäschebehandlungsmaschine
kann es sich beispielsweise um eine Waschmaschine, einen Wäschetrockner oder einen
sogenannten Waschtrockner, also ein Kombinationsgerät zum Waschen und zum Trocknen
von Wäsche, ausgebildet sein. Die erfindungsgemäße Wäschebehandlungsmaschine kann
als ein Haushaltsgerät oder ein gewerbliches Gerät, also eine Wäschebehandlungsmaschine
für den professionellen Einsatz, ausgebildet sein. Insbesondere kann die Wäschebehandlungsmaschine
zur Behandlung von Textilien ausgebildet sein. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0007] Der mit der Erfindung erreichbare Vorteil besteht insbesondere darin, dass ein Schlupferkennungsverfahren
für eine Wäschebehandlungsmaschine und eine Wäschebehandlungsmaschine verbessert sind.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung des Schlupferkennungsverfahrens für eine
Wäschebehandlungsmaschine und der Wäschebehandlungsmaschine ist es möglich, einen
an sich ungewünschten Schlupf zwischen dem Riemen auf der einen Seite und der Antriebswelle
des Motors auf der anderen Seite bei dem Betrieb der erfindungsgemäßen Wäschebehandlungsmaschine
rechtzeitig zu detektieren und automatisch geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten. Denkbare
Gegenmaßnahmen bzw. vorher festgelegte Funktionen der Wäschebehandlungsmaschine beinhalten
beispielsweise ein Stoppen des Motors, ein Signalisieren des erkannten Schlupfes,
damit ein Benutzer entsprechend reagieren kann, und/oder das Einleiten einer temporären
oder andauernden Reversierbewegung der Trommel, um die Blockade zu lösen.
[0008] Dies hat den wesentlichen Vorteil, dass eine Beeinträchtigung der Funktion der erfindungsgemäßen
Wäschebehandlungsmaschine oder sogar eine Beschädigung der erfindungsgemäßen Wäschebehandlungsmaschine,
insbesondere des Riemenantriebs, wirksam verhindert ist. Ein Schlupf zwischen dem
Riemen und der Antriebswelle des Motors kann sich insbesondere bei ungünstiger Wäscheverteilung
in der Trommel der Wäschebehandlungsmaschine ergeben. Aufgrund der vorgenannten ungünstigen
Wäscheverteilung blockiert die Trommel, es kommt zum Schlupf zwischen dem Riemen und
der Antriebswelle und es besteht die Gefahr, dass die Antriebswelle den Riemen im
ungünstigsten Fall durchscheuert, so dass der Riemen reißt. Schlupf liegt immer dann
vor, wenn der Riemen das von der Antriebswelle abgegebene Drehmoment nicht mehr aufnehmen
kann. Ein Riemenriss zieht eine aufwendige und damit zeit- und kostenintensive Reparatur
nach sich. Hier schafft die Erfindung Abhilfe.
[0009] Grundsätzlich ist das erfindungsgemäße Schlupferkennungsverfahren in weiten geeigneten
Grenzen frei wählbar. Entsprechend lässt sich das erfindungsgemäße Schlupferkennungsverfahren
leicht auf verschiedenste Anwendungsfälle anpassen, ohne dass das Prinzip des erfindungsgemäßen
Schlupferkennungsverfahrens verändert werden muss.
[0010] Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Schlupferkennungsverfahrens
sieht vor, dass mindestens eine vorher festgelegte Messstartbedingung als eine vorher
festgelegte Betriebszeitdauer ausgebildet ist, während der die Wäschebehandlungsmaschine
in deren Betriebszustand mit eingeschaltetem Motor betrieben worden ist. Auf diese
Weise ist das erfindungsgemäße Schlupferkennungsverfahren auf schaltungstechnisch
besonders einfache Art realisierbar. Bei der vorgenannten Betriebszeitdauer muss es
sich nicht zwingend um eine Betriebszeitdauer während eines einzigen Betriebszustands
der Wäschebehandlungsmaschine handeln. Denkbar ist auch, dass die vorgenannte Betriebszeitdauer
als eine akkumulierte Betriebszeitdauer ausgebildet ist, so dass diese Betriebszeitdauer
über eine Mehrzahl von Betriebszuständen der Wäschebehandlungsmaschine, also eine
Mehrzahl von Wäschebehandlungsvorgängen mittels der Wäschebehandlungsmaschine, ermittelt
wird.
[0011] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Schlupferkennungsverfahrens
sieht vor, dass mindestens eine vorher festgelegte Messstartbedingung als ein Überschreiten
eines vorher festgelegten Messstartdrehmoments des Motors ausgebildet ist, wobei das
Messstartdrehmoment als ein Bruchteil eines mit dem Riemenantrieb maximal übertragbaren
Drehmoments ausgebildet ist, bevorzugt, dass das Messstartdrehmoment 85% des mit dem
Riemenantrieb maximal übertragbaren Drehmoments beträgt. Bei niedrigeren Drehmomenten,
also bei Drehmomenten unterhalb des vorher festgelegten Messstartdrehmoments, ist
die Gefahr eines Schlupfes praktisch nicht gegeben. Hierdurch ist die Durchführung
der Messung des Drehzahlgradienten während der Messzeitdauer in sinnvoller Weise beschränkt,
so dass beispielsweise eine ungewünschte Geräuschemission bei der Durchführung der
Messung des Drehzahlgradienten auf ein Minimum reduziert ist. Ferner ist dadurch die
Energieeffizienz der erfindungsgemäßen Wäschebehandlungsmaschine verbessert, ohne,
dass die Funktionalität der erfindungsgemäßen Schlupferkennung beeinträchtigt ist.
[0012] Alternativ oder zusätzlich zu den vorgenannten Messstartbedingungen sind auch andere
Messstartbedingungen grundsätzlich denkbar. Ferner ist es beispielsweise möglich,
die beiden genannten Messstartbedingungen, also einerseits die vorher festgelegte
Betriebszeit der Wäschebehandlungsmaschine in deren Betriebszustand mit eingeschaltetem
Motor und andererseits das Überschreiten eines vorher festgelegten Messstartdrehmoments
des Motors während des Betriebs der erfindungsgemäßen Wäschebehandlungsmaschine, miteinander
zu kombinieren. Denkbar ist jedoch auch, dass die vorgenannten Messstartbedingungen
jeweils oder zusammen mit mindestens einer weiteren Messstartbedingung kombiniert
werden.
[0013] Eine andere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Schlupferkennungsverfahrens
sieht vor, dass die Messzeitdauer kleiner oder gleich 2000 ms, bevorzugt kleiner oder
gleich 1000 ms, besonders bevorzugt kleiner oder gleich 100 ms beträgt. Auf diese
Weise ist eine an sich ungewünschte Beeinflussung des Betriebszustands der erfindungsgemäßen
Wäschebehandlungsmaschine durch die Messung des Drehzahlgradienten wesentlich reduziert.
Dies gilt besonders für die bevorzugte und insbesondere für die besonders bevorzugte
Ausführungsform dieser Weiterbildung.
[0014] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Schlupferkennungsverfahrens
sieht vor, dass der Grenzwert einem Rückgang der Drehzahl um 500 Umdrehungen/Minute
während der Messzeitdauer, bevorzugt pro 100 ms der Messzeitdauer, entspricht. Hierdurch
ist eine deutliche Abgrenzung des Grenzwerts für den Drehzahlgradienten von bei mit
Wäsche beladenen oder unbeladenen Trommeln von Wäschebehandlungsmaschinen üblichen
Rückgängen von Drehzahlen nach einem Ausschalten des Motors des Riemenantriebs ermöglicht.
Dies gilt insbesondere für die bevorzugte Ausführungsform dieser Weiterbildung.
[0015] Eine andere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Schlupferkennungsverfahrens
sieht vor, dass während der Messzeitdauer eine Drehzahlregelung des Motors ausgeschaltet
ist. Auf diese Weise ist es möglich, die während des Betriebszustands der Wäschebehandlungsmaschine
übliche Regelung für eine Wäschebehandlungsmaschine zur Regelung der Drehzahl des
Motors des Riemenantriebs zum Antrieb der Trommel mit lediglich geringen Modifikationen
auf das erfindungsgemäße Schlupferkennungsverfahren anzupassen.
[0016] Grundsätzlich ist die erfindungsgemäße Wäschebehandlungsmaschine nach Art, Funktionsweise,
Material und Dimensionierung in weiten geeigneten Grenzen frei wählbar. Siehe hierzu
beispielsweise die diesbezüglichen Ausführungen in der Beschreibungseinleitung.
[0017] Entsprechend der letztgenannten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Schlupferkennungsverfahrens
sieht eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Wäschebehandlungsmaschine
vor, dass die Steuerung derart ausgebildet und eingerichtet ist, dass eine Drehzahl
des Motors in dem Betriebszustand der Wäschebehandlungsmaschine mittels der Steuerung
regelbar ist, wobei die Drehzahlregelung des Motors während der Messzeitdauer ausschaltbar
und nach einem Ablauf der Messzeitdauer wieder automatisch einschaltbar ist. Wie oben
bereits erläutert, sind hierdurch lediglich geringe Modifikationen zur Anpassung an
das erfindungsgemäße Schlupferkennungsverfahren erforderlich. Beispielsweise ist es
somit möglich, bereits existierende Baureihen von Wäschebehandlungsmaschinen ohne
viel Aufwand auf erfindungsgemäße Wäschebehandlungsmaschinen umzurüsten oder nachzurüsten,
so dass das erfindungsgemäße Schlupferkennungsverfahren durchführbar ist.
[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Wäschebehandlungsmaschine in teilweiser
Darstellung,
- Figur 2
- ein erstes Drehzahl-Zeit-Diagramm, in dem der Drehzahlgradient des Motors des Ausführungsbeispiels
in Abhängigkeit der Zeit für die Wäschebehandlungsmaschine im unbeladenen Zustand
und mit unblockierter Trommel dargestellt ist,
- Figur 3
- ein zweites Drehzahl-Zeit-Diagramm, in dem der Drehzahlgradient des Motors des Ausführungsbeispiels
in Abhängigkeit der Zeit für die Wäschebehandlungsmaschine im mit Wäsche beladenen
Zustand und mit unblockierter Trommel dargestellt ist und
- Figur 4
- ein drittes Drehzahl-Zeit-Diagramm, in dem der Drehzahlgradient des Motors des Ausführungsbeispiels
in Abhängigkeit der Zeit für die Wäschebehandlungsmaschine im mit Wäsche beladenen
Zustand und mit blockierter Trommel dargestellt ist.
[0019] In den Fig. 1 bis 4 ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Wäschebehandlungsmaschine
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Schlupferkennungsverfahrens rein exemplarisch
dargestellt.
[0020] Die Wäschebehandlungsmaschine 2 ist als ein Haushaltswäschetrockner für Textilien
ausgebildet und umfasst ein Gehäuse 3, eine in dem Gehäuse 3 um eine Drehachse 4 drehbare
Trommel 6 zur Aufnahme von als Textilien ausgebildeter Wäsche 8, einen Riemenantrieb
10 mit einem eine Antriebswelle 12 aufweisenden Motor 14 und einen die Antriebswelle
12 und die Trommel 6 drehmomentübertragend verbindenden Riemen 16 und eine nicht dargestellte
Steuerung zur Ansteuerung des Motors 14. Die Antriebswelle 12 weist hier ein mit dem
Riemen 16 in Eingriff befindliches, nicht dargestelltes Ritzel auf. Ferner ist der
Motor 14 auf dem Fachmann an sich bekannte Art und Weise mittels einer Feder 18 an
dem Gehäuse 3 der Wäschebehandlungsmaschine 2 derart federnd gelagert, dass der Riemen
16 zwischen der Trommel 6 und dem Motor 14, nämlich der Antriebswelle 12, mittels
der Feder 18 vorgespannt ist. Darüber hinaus weist die Steuerung der Wäschebehandlungsmaschine
2 eine Drehzahlregelung zur Regelung der Drehzahl des Motors 14 in einem Betriebszustand
der Wäschebehandlungsmaschine 2 mit eingeschaltetem Motor 14 auf. Entsprechend wird
der Motor 14 mittels der vorgenannten Regelung derart bestromt, dass die Drehzahl
einen beispielsweise in einem in der Steuerung ablaufenden Automatikprogramm zum Betrieb
der Wäschebehandlungsmaschine 2 festgelegten Wert annimmt oder beibehält.
[0021] Nachfolgend werden die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Wäschebehandlungsmaschine
2 und das erfindungsgemäße Schlupferkennungsverfahren gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
anhand der Fig. 1 bis 4 näher erläutert.
[0022] Zunächst befindet sich die Wäschebehandlungsmaschine 2 in einem Nicht-Betriebszustand
und der Motor 14 ist ausgeschaltet.
[0023] Ein nicht dargestellter Benutzer belädt die Trommel 6 auf dem Fachmann an sich bekannte
Art und Weise mit der als Textilien ausgebildeten Wäsche 8 und wählt an einer nicht
dargestellten Bedienblende der Wäschebehandlungsmaschine 2 ein Automatikprogramm zur
Behandlung der Wäsche 8, nämlich zur Trocknung der in der Trommel 6 befindlichen Wäsche
8, aus und startet das Automatikprogramm auf ebenfalls bekannte Weise.
[0024] Nachdem der Benutzer das Automatikprogramm gestartet hat wird die Wäschebehandlungsmaschine
2 in einen Betriebszustand überführt und der Motor 14 wird mittels der Steuerung eingeschaltet.
Der Motor 14 treibt mittels dessen Antriebswelle 12 den mit der Antriebswelle 12 drehmomentübertragend
verbundenen Riemen 16 an, so dass der ebenfalls mit der Trommel 6 drehmomentübertragend
verbundene Riemen 16 die Trommel 6 um die Drehachse 4 dreht. Damit die vorgenannten
drehmomentübertragenden Verbindungen einerseits zwischen der Antriebswelle 12 und
dem Riemen 16 und andererseits zwischen dem Riemen 16 und der Trommel 6 auch bei Vibrationen
der Trommel 6 im Betriebszustand der Wäschebehandlungsmaschine 2 funktionssicher gewährleistet
sind, ist der Riemen 16 mittels der Feder 18 zwischen der Antriebswelle 12 des Motors
14 und der Trommel 6 vorgespannt.
[0025] Solange das von dem Motor 14 erzeugte Drehmoment auf die vorgenannte Art und Weise
mittels des Riemens 16 an die Trommel 6 übertragen werden kann, liegt kein Schlupf
des Riemens 16 vor. Entsprechend kommt es im Wesentlichen auch nicht zu einer ungewünschten
Relativbewegung zwischen der Antriebswelle 12 des Motors 14 und dem Riemen 16. Kann
der Riemen 16 das von dem Motor 14 erzeugte Drehmoment jedoch nicht mehr auf die Trommel
6 übertragen, beispielsweise weil die Trommel 6 aufgrund von einer ungünstigen Verteilung
der Wäsche 8 in der Trommel 6 blockiert ist, kommt es zu einem Schlupf zwischen der
Antriebswelle 12 des Motors 14 und dem Riemen 16 und damit zu einer an sich ungewünschten
Bewegung der Antriebswelle 12 relativ zu dem Riemen 16. Wird dieser Schlupf nicht
rechtzeitig erkannt und beseitigt, so kann es vorkommen, dass die Antriebswelle 12
den Riemen 16 durchscheuert und der Riemen 16 letztlich reißt. Eine aufwendige und
damit zeit- und kostenintensive Reparatur wäre die Folge.
[0026] Um einen Schlupf des Riemens 16 rechtzeitig zu erkennen und abzuhelfen ist es nun
gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel in dem Betriebszustand der Wäschebehandlungsmaschine
2 mit eingeschaltetem Motor 14 vorgesehen, dass mittels der Steuerung automatisch
überwacht wird, ob mindestens eine vorher festgelegte Messstartbedingung vorliegt.
[0027] Bei dem erfindungsgemäßen Schlupferkennungsverfahren gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
kann die mindestens eine vorher festgelegte Messstartbedingung als eine vorher festgelegte
Betriebszeitdauer ausgebildet sein, während der die Wäschebehandlungsmaschine in deren
Betriebszustand mit eingeschaltetem Motor betrieben worden ist.
[0028] Denkbar ist aber auch, dass mindestens eine vorher festgelegte Messstartbedingung
als ein Überschreiten eines vorher festgelegten Messstartdrehmoments des Motors ausgebildet
ist, wobei das Messstartdrehmoment als ein Bruchteil eines mit dem Riemenantrieb maximal
übertragbaren Drehmoments ausgebildet ist, beispielsweise, dass das Messstartdrehmoment
85% des mit dem Riemenantrieb maximal übertragbaren Drehmoments beträgt.
[0029] Ist mindestens eine der mindestens einen vorher festgelegten Messstartbedingung erfüllt,
beispielsweise eine der beiden vorgenannten Messstartbedingungen, wird der Motor 14
für eine vorher festgelegte Messzeitdauer ausgeschaltet, also mittels der Steuerung
stromlos geschaltet. Die Messzeitdauer beträgt hier kleiner oder gleich 2000 ms, nämlich
100 ms.
[0030] Grundsätzlich ist das Abschalten des Drehmoments des Motors 14 während der Messzeitdauer
in weiten geeigneten Grenzen frei wählbar. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
wird das Ausschalten des Motors 14 während der Messzeitdauer auf schaltungstechnisch
besonders einfache Art und Weise dadurch realisiert, dass eine Drehzahlregelung des
Motors 14 während der Messzeitdauer ausgeschaltet ist.
[0031] Entsprechend ist die Steuerung der Wäschebehandlungsmaschine 2 derart ausgebildet
und eingerichtet, dass eine Drehzahl des Motors 14 in dem Betriebszustand der Wäschebehandlungsmaschine
2 mittels der Steuerung regelbar ist, wobei die Drehzahlregelung des Motors 14 während
der Messzeitdauer ausschaltbar und nach einem Ablauf der Messzeitdauer wieder automatisch
einschaltbar ist.
[0032] Während der nun laufenden Messzeitdauer, also der 100 ms, wird ein Drehzahlgradient
des Motors 14 in Abhängigkeit der Zeit gemessen.
[0033] Bei unbeladener und nicht blockierter Trommel 6 würde sich der aus dem in der Fig.
2 dargestellten Drehzahl-Zeit-Diagramm ersichtliche Drehzahlgradient ergeben. In dem
Drehzahl-Zeit-Diagramm der Fig. 2 ist auf der Ordinate die Drehzahl in Umdrehungen
pro Minute/1000 und auf der Abszisse die Zeit in Sekunden aufgetragen. Gleiches gilt
für die nachfolgend erläuterten Drehzahl-Zeit-Diagramme der Fig. 3 und 4.
[0034] Wie aus der Fig. 2 hervorgeht, nimmt die Drehzahl nach dem Ausschalten des Motors
14 zum Zeitpunkt 0 s in der Messzeitdauer von 100 ms um 214 Umdrehungen pro Minute
ab. Also reduziert sich die Drehzahl des Motors 14 in den 100 ms unmittelbar nach
dem Ausschalten des Motors 14 in diesem Fall um 214 Umdrehungen pro Minute.
[0035] In dem vorliegenden Fall, in dem die Trommel 6 in dem Betriebszustand der Wäschebehandlungsmaschine
2 mit Wäsche 8 beladen und nicht blockiert ist, ergibt sich der aus der Fig. 3 ersichtliche
Verlauf für den Drehzahlgradienten. Die Drehzahl nimmt hier, nach dem Ausschalten
des Motors 14 zum Zeitpunkt 0 s, in der Messzeitdauer von 100 ms um 255 Umdrehungen
pro Minute ab. Der Rückgang der Drehzahl ist also im Vergleich zu dem Fall gemäß der
Fig. 2, bei dem die Trommel 6 nicht beladen ist, etwas größer.
[0036] Sollte der an sich ungewünschte Fall vorliegen, dass die mit Wäsche 8 beladene Trommel
6 während des Betriebszustands der Wäschebehandlungsmaschine 2, also bei eingeschaltetem
Motor 14, beispielsweise durch eine ungünstige Verteilung der Wäsche 8 in der Trommel
6 blockiert ist, kann das von dem Motor 14 erzeugte Drehmoment mittels des Riemens
16 nicht an die Trommel 6 übertragen werden. Zwischen der Antriebswelle 12 des Motors
14 und dem Riemen 16 kommt es zum Schlupf. Dieser Fall ist in der Fig. 4 exemplarisch
dargestellt. Wie daraus ersichtlich ist, nimmt die Drehzahl hier, nach dem Ausschalten
des Motors 14 zum Zeitpunkt 0 s, in der Messzeitdauer von 100 ms um 700 Umdrehungen
pro Minute ab. Der Rückgang der Drehzahl ist also im Vergleich zu dem Fall gemäß der
Fig. 2 und auch im Vergleich zu dem Fall gemäß der Fig. 3 erheblich größer.
[0037] Entsprechend führen die oben vorgenannten Fälle, insbesondere die praktischen Fälle
der Fig. 3 und 4, bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Schlupferkennungsverfahrens
gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel zu unterschiedlichen Ergebnissen.
[0038] Wird der gemessene Drehzahlgradient nach Ablauf der Messzeitdauer von 100 ms nach
dem Ausschalten des Motors 14 mit dem vorher festgelegten Grenzwert, nämlich einem
Rückgang der Drehzahl des Motors 14 um 500 Umdrehungen pro Minute innerhalb von 100
ms, verglichen, so ergibt sich für den Fall gemäß der Fig. 4, also den Fall mit Schlupf
zwischen der Antriebswelle 12 des Motors 14 und dem Riemen 16, ein Rückgang der Drehzahl
des Motors 14 um 700 Umdrehungen pro Minute innerhalb der Messzeitdauer von 100 ms.
Der gemessene Drehzahlgradient liegt in diesem Fall also deutlich über dem Grenzwert
von 500 Umdrehungen pro Minute innerhalb von 100 ms.
[0039] Entsprechend wird in diesem Fall mittels der oben genannten Überwachung des Drehzahlgradienten
des Motors 14 eine Überschreitung des Grenzwerts durch den gemessenen Drehzahlgradienten
ermittelt.
[0040] Aufgrund der vorgenannten Überschreitung des Grenzwerts für den Drehzahlgradienten
des Motors 14 wird somit mittels der Steuerung automatisch festgestellt, dass zwischen
der Antriebswelle 12 des Motors 14 und dem Riemen 16 ein Schlupf vorliegt. Bei dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel ist es vorgesehen, dass in diesem Fall eine vorher
festgelegte Funktion der Wäschebehandlungsmaschine 2, nämlich eine vorher festgelegte
Reduzierung der Drehzahl des Motors 14, erfolgt.
[0041] Im Unterschied dazu stellt sich die Sachlage in dem Normalfall gemäß der Fig. 3,
als wenn kein Schlupf zwischen Antriebswelle 12 des Motors 14 und dem Riemen 16 vorliegt,
wie folgt dar:
Wird der gemessene Drehzahlgradient nach Ablauf der Messzeitdauer von 100 ms nach
dem Ausschalten des Motors 14 mit dem vorher festgelegten Grenzwert, nämlich einem
Rückgang der Drehzahl des Motors 14 um 500 Umdrehungen pro Minute innerhalb von 100
ms, verglichen, so ergibt sich für den Fall gemäß der Fig. 3 lediglich ein Rückgang
der Drehzahl des Motors 14 um 255 Umdrehungen pro Minute innerhalb der Messzeitdauer
von 100 ms. Der gemessene Drehzahlgradient liegt in diesem Fall also deutlich unter
dem Grenzwert von 500 Umdrehungen pro Minute innerhalb von 100 ms.
[0042] Entsprechend wird in diesem Fall mittels der oben genannten Überwachung des Drehzahlgradienten
des Motors 14 eine Überschreitung des Grenzwerts durch den gemessenen Drehzahlgradienten
nicht ermittelt.
[0043] Aufgrund dessen wird mittels der Steuerung automatisch festgestellt, dass zwischen
der Antriebswelle 12 des Motors 14 und dem Riemen 16 kein Schlupf vorliegt und in
dem Schlupferkennungsverfahren gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel erfolgt
der automatische Rücksprung zum ersten Verfahrensschritt des Schlupferkennungsverfahrens,
also der Betrieb der Wäschebehandlungsmaschine 2 in dem Betriebszustand mit eingeschaltetem
Motor 14 und Überwachung, ob mindestens eine vorher festgelegte Messstartbedingung
vorliegt.
[0044] Die Erfindung ist nicht auf das vorliegende Ausführungsbeispiel beschränkt. Beispielsweise
sei hier auf die diesbezüglichen Ausführungen in der Beschreibungseinleitung verwiesen.
[0045] Insbesondere ist die Erfindung nicht auf die vorliegenden konstruktiven, fertigungstechnischen
und schaltungstechnischen Details des vorliegenden Ausführungsbeispiels begrenzt.
1. Schlupferkennungsverfahren für eine Wäschebehandlungsmaschine (2), wobei eine Trommel
(6) der Wäschebehandlungsmaschine (2) mittels eines Riemenantriebs (10) mit einem
eine Antriebswelle (12) aufweisenden Motor (14) und einen die Antriebswelle (12) des
Motors (14) und die Trommel (6) drehmomentübertragend verbindenden Riemen (16) in
einem Betriebszustand der Wäschebehandlungsmaschine (2) mit eingeschaltetem Motor
(14) angetrieben wird, wonach das Verfahren die folgenden Verfahrensschritte in der
angegebenen Reihenfolge aufweist:
- Betrieb der Wäschebehandlungsmaschine (2) in dem Betriebszustand und Überwachung,
ob mindestens eine vorher festgelegte Messstartbedingung vorliegt;
- Abschalten des Drehmoments des Motors (14) für eine vorher festgelegte Messzeitdauer,
falls die Messstartbedingung vorliegt;
- Messung eines Drehzahlgradienten des Motors (14) in Abhängigkeit der Zeit während
der Messzeitdauer;
- Vergleich des gemessenen Drehzahlgradienten mit einem vorher festgelegten Grenzwert
nach Ablauf der Messzeitdauer;
- Überprüfung, ob eine Überschreitung des Grenzwerts durch den gemessenen Drehzahlgradient
vorliegt;
- Auslösung einer vorher festgelegten Funktion der Wäschebehandlungsmaschine (2),
wenn der gemessene Drehzahlgradient den Grenzwert überschritten hat oder
- Rücksprung zum ersten Verfahrensschritt, falls der gemessene Drehzahlgradient den
Grenzwert nicht überschritten hat.
2. Schlupferkennungsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine vorher festgelegte Messstartbedingung als eine vorher festgelegte
Betriebszeitdauer ausgebildet ist, während der die Wäschebehandlungsmaschine (2) in
deren Betriebszustand mit eingeschaltetem Motor (14) betrieben worden ist.
3. Schlupferkennungsverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine vorher festgelegte Messstartbedingung als ein Überschreiten eines
vorher festgelegten Messstartdrehmoments des Motors (14) ausgebildet ist, wobei das
Messstartdrehmoment als ein Bruchteil eines mit dem Riemenantrieb (10) maximal übertragbaren
Drehmoments ausgebildet ist, bevorzugt, dass das Messstartdrehmoment 85% des mit dem
Riemenantrieb (16) maximal übertragbaren Drehmoments beträgt.
4. Schlupferkennungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Messzeitdauer kleiner oder gleich 2000 ms, bevorzugt kleiner oder gleich 1000
ms, besonders bevorzugt kleiner oder gleich 100 ms beträgt.
5. Schlupferkennungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Grenzwert einem Rückgang der Drehzahl um 500 Umdrehungen/Minute während der Messzeitdauer,
bevorzugt pro 100 ms der Messzeitdauer, entspricht.
6. Schlupferkennungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass während der Messzeitdauer eine Drehzahlregelung des Motors (14) ausgeschaltet ist.
7. Wäschebehandlungsmaschine (2), umfassend ein Gehäuse (3), eine in dem Gehäuse (3)
um eine Drehachse (4) drehbare Trommel (6) zur Aufnahme von Wäsche (8), einen Riemenantrieb
(10) mit einem eine Antriebswelle (12) aufweisenden Motor (14) und einen die Antriebswelle
(12) und die Trommel (6) drehmomentübertragend verbindenden Riemen (16) und eine Steuerung
zur Ansteuerung des Motors (14), dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung und der Motor (14) derart aufeinander abgestimmt ausgebildet sind,
dass das Schlupferkennungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 durchführbar
ist.
8. Wäschebehandlungsmaschine (2) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung derart ausgebildet und eingerichtet ist, dass eine Drehzahl des Motors
(14) in dem Betriebszustand der Wäschebehandlungsmaschine (2) mittels der Steuerung
regelbar ist, wobei die Drehzahlregelung des Motors (14) während der Messzeitdauer
ausschaltbar und nach einem Ablauf der Messzeitdauer wieder automatisch einschaltbar
ist.