(19)
(11) EP 4 151 822 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.03.2023  Patentblatt  2023/12

(21) Anmeldenummer: 22186157.8

(22) Anmeldetag:  21.07.2022
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 1/70(2006.01)
E04G 21/18(2006.01)
E04F 21/00(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
E06B 1/702; E04G 21/1841; E04F 21/0007
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 20.09.2021 DE 102021124217

(71) Anmelder: R&R Heide GmbH
86415 Mering (DE)

(72) Erfinder:
  • Heide, Robert
    85235 Pfaffenhofen (DE)

(74) Vertreter: Charrier Rapp & Liebau 
Patentanwälte PartG mbB Fuggerstraße 20
86150 Augsburg
86150 Augsburg (DE)

   


(54) MONTAGEVORRICHTUNG FÜR DIE MONTAGE EINER AUSSENFENSTERBANK


(57) Die Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung (1) für die Montage einer Außenfensterbank (2) mit einem Stützkörper (6), der eine hintere Anlagefläche (8) zur Anlage an einer Außenseite (9) eines Fensterrahmens (4), eine gegenüber der hinteren Anlagefläche (8) unter einem vorgegeben Winkel α geneigte untere Anlagefläche (11) zur Anlage einer Oberseite (12) der Außenfensterbank (2) und ein Halteelement (13) zur form- und/oder kraftschlüssigen Halterung des Stützkörpers (6) an dem Fensterrahmen (4) aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung für die Montage einer Außenfensterbank.

[0002] Die an der Außenseite von Gebäuden angeordneten und in der Regel aus einem Aluminiumblech bestehenden Außenfensterbänke werden üblicherweise mit einer vorgegebenen, nach außen abfallenden Neigung montiert, um den Ablauf von Regenwasser zu gewährleisten. Bei der Montage der Außenfensterbänke wird zwischen die Unterseite der Außenfensterbank und dem Unterbau ein Montageschaum oder Montagekleber eingebracht, der nach der Aushärtung für eine feste und gedämmte Verbindung sorgt. Da sich der Montageschaum bei der Aushärtung jedoch ausdehnt, muss die Außenfensterbank vor der Aushärtung des Montageschaums z.B. durch seitlich angebrachte Keile oder Stützen fixiert werden, um ein Anheben der Außenfensterbank zu verhindern und die geforderte Neigung beizubehalten. Eine solche vorherige Fixierung erfordert jedoch einen entsprechend hohen Montageaufwand.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Montagevorrichtung zu schaffen, die eine einfache und dennoch exakte Montage einer Außenfensterbank ermöglicht.

[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Montagevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0005] Die erfindungsgemäße Montagevorrichtung enthält einen Stützkörper, der eine hintere Anlagefläche zur Anlage an einer Außenseite eines Fensterrahmens, eine gegenüber der hinteren Anlagefläche unter einem vorgegeben Winkel α geneigte untere Anlagefläche zur Anlage einer Oberseite der Außenfensterbank und ein Halteelement zur form- und/oder kraftschlüssigen Halterung des Stützkörpers an dem Fensterrahmen aufweist. Durch die form- und/oder kraftschlüssige Halterung des Stützkörpers an dem Fensterrahmen mit der definierten Anlage an der Außenseite des Fensterrahmens und der vorgegebenen Neigung der unteren Anlagefläche kann der Stützkörper als definierte und stabile Anlage für die Außenfensterbank dienen. Über die stabile und mit dem gewünschten Neigungswinkel exakt positionierte untere Anlagefläche des Stützkörpers kann ein durch Aushärten des Montageschaums bedingtes Anheben der Außenfensterbank auch ohne Keile oder zusätzliche Stützen vermieden werden. Durch den zur Montage unterhalb der Außenfensterbank eingebrachten und sich während der Aushärtung ausdehnenden Montageschaum wird die nach vorne geneigte Abdeckung der Außenfensterbank mit ihrer Oberseite an die untere Anlagefläche des am Fensterrahmen stabil abgestützten Stützkörpers angedrückt, wodurch sich eine genaue Ausrichtung der Außenfensterbank mit der gewünschten Neigung ergibt. Mit Hilfe des Halteelements kann der Stützkörper auf einfache Weise klemmend an dem Fensterrahmen fixiert und nach der Montage auch besonders einfach und schnell wieder demontiert werden.

[0006] In einer besonders zweckmäßigen Ausführung kann das Halteelement als Vorsprung zum formschlüssigen Eingriff in ein entsprechendes Gegenelement am Fensterrahmen ausgeführt sein. Durch den formschlüssigen Eingriff des Halteelements in das entsprechende Gegenelement am Fensterrahmen kann auf einfache und dennoch effektive Weise verhindert werden, dass sich der Stützkörper verschiebt und die untere Anlagefläche angehoben wird.

[0007] Das Halteelement kann zweckmäßigerweise an einem hinteren Ansatz des Stützkörpers angeordnet sein und nach oben vorstehen. Das Halteelement kann z.B. als stegförmige Nase zum formschlüssigen Eingriff in ein nutförmiges Gegenelement an der Unterseite eines Absatzes am unteren Ende des Fensterrahmens ausgebildet sein. Um eine gute Halterung zu gewährleisten, kann das als stegförmige Nase ausgebildete Halteelement vorzugsweise eine etwas geringere Breite als das nutförmige Gegenelement am Fensterrahmen aufweisen. Dadurch kann der Stützkörper besonders sicher an dem Fensterrahmen gehalten werden. Eine klemmende Halterung des Stützkörpers am Fensterrahmen kann aber auch auf andere Weise erfolgen. So kann z.B. der unter einen Absatz des Fensterrahmens greifende hinterer Ansatz des Stützkörpers aus einem elastischen Material bestehen, so dass durch Verformung des Absatzes bei der Montage eine klemmende Halterung ermöglicht wird. Außerdem könnte der mit dem Fensterrahmen in Eingriff gelangende Ansatz mit einem reibungserhöhenden Material beschichtet oder aus einem Material mit hoher Reibung bestehen, so dass eine unerwünschte Verschiebung des Stützkörpers verhindert wird.

[0008] In einer fertigungstechnisch einfachen Ausführung kann der Stützkörper z.B. L-förmig ausgeführt sein und einen nach oben ragenden Stützschenkel mit der hinteren Anlagefläche sowie einen nach vorne ragenden Anlageschenkel mit der unteren Anlagefläche enthalten. Der Stützkörper kann aber auch eine Dreiecksform oder eine andere geeignete Grundform mit den entsprechend ausgerichteten Stütz- und Anlageflächen aufweisen.

[0009] Die untere Anlagefläche des Stützkörpers ist vorzugsweise um einen Winkel α von 95° gegenüber der hinteren Anlagefläche geneigt. Die während der Montage an der unteren Anlagefläche anliegende Abdeckung des Außenfensterbretts weist somit eine nach unten abfallende Neigung von 5° auf.

[0010] Der Stützkörper kann zweckmäßigerweise aus Kunststoff oder einem anderen geeigneten Material bestehen.

[0011] Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
Figur 1
eine Montagevorrichtung Verbindungseinrichtung in einer Perspektivansicht und
Figur 2
die in Figur 1 gezeigte Montagevorrichtung in einer Montagestellung.


[0012] In Figur 1 ist eine Montagevorrichtung 1 zur Montage einer Außenfensterbank 2 in einer Seitenansicht dargestellt. Die üblicherweise aus einem Aluminiumblech bestehende Außenfensterbank 2 weist in an sich bekannter Weise eine hintere Abkantung 3 zur Befestigung an einem Fensterrahmen 4 und eine nach unten geneigte Abdeckung 5 zur Abdeckung eines Mauer- bzw. Fassadenabsatzes auf.

[0013] Die in Figur 2 in einer Perspektivansicht gezeigte Montagevorrichtung 1 enthält einen hier L-förmig ausgebildeten Stützkörper 6, der einen nach oben ragenden Stützschenkel 7 mit einer hinteren Anlagefläche 8 zur Anlage an einer Außenseite 9 des Fensterrahmens 4, einen nach vorne ragenden Anlageschenkel 10 mit einer gegenüber der hinteren Anlagefläche 8 unter einem vorgegeben Winkel α geneigten unteren Anlagefläche 11 zur Anlage einer Oberseite 12 der Abdeckung 5 der Außenfensterbank 2 und ein Halteelement 13 zur klemmenden Halterung des Stützkörpers 6 an dem Fensterrahmen 4 aufweist.

[0014] Beim gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Halteelement 13 als nach oben vorstehende Nase an einem hinteren Ansatz 14 des Stützkörpers 6 zum formschlüssigen Eingriff in eine in Figur 1 gezeigtes nutförmiges Gegenelement 15 am Fensterrahmen 4 ausgeführt. Das nutförmige Gegenelement 15 ist an der Unterseite eines Absatzes 16 am unteren Ende des Fensterrahmens ausgeführt. Das als nach oben vorstehende, stegförmige Nase ausgebildete Halteelement 13 weist eine etwas geringere Breite als das nutförmige Gegenelement 15 am Fensterrahmen auf. Die untere Anlagefläche 11 ist mit einem Winkel α zwischen 92° und 97° gegenüber der hinteren Anlagefläche 8 geneigt. Vorzugsweise beträgt der Winkel α 95°, so dass die während der Montage an der unteren Anlagefläche anliegende Abdeckung 5 des Außenfensterbretts eine nach unten abfallende Neigung von 5° enthält.

[0015] Zur Montage eines Außenfensterbretts 2 unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Montagevorrichtung kann das Außenfensterbrett 2 gemäß Figur 1 zunächst auf einen Mauer- oder Fassadenabsatz unterhalb des Fensterrahmens 4 aufgelegt und über die Abkantung 5 mit Hilfe von Schrauben oder anderen geeigneten Befestigungselementen an dem unteren Ende des Fensterrahmens befestigt werden. Je nach Länge des Außenfensterbretts 2 können dann zwei oder mehrere der Montageelemente 1 mit ihrer untere Anlagefläche 11 in einer gegenüber der in Figur 1 gezeigten Position gedrehten Stellung auf das Außenfensterbrett 2 aufgelegt und anschließend gemäß Figur 1 so gedreht werden, dass deren hinterer Ansatz 14 des Stützkörpers 6 unter den Absatz 16 gelangt und das nasenförmige Halteelement 13 zum formschlüssigen Eingriff in die Nut 15 an der Unterseite des Fensterrahmens 4 gelangt. Durch den Eingriff des nasenförmigen Halteelements 13 in die Nut 15 des Fensterrahmens 4 wird der Stützkörper 6 mit seiner Anlagefläche 8 an der Außenseite 9 des Fensterrahmens 4 gehalten und ein Anheben des nach vorne ragenden Anlageschenkels 10 wird vermieden. Anschließend kann der unter dem Außenfensterbrett 2 befindliche Hohlraum mit einem Montageschaum aufgefüllt werden. Wenn sich der Montageschaum bei der Aushärtung ausdehnt, wird das Außenfensterbrett 2 mit der Oberseite 12 der nach vorne ragenden Abdeckung 5 gegen die untere Anlagefläche 11 des stabil gehaltenen Stützkörpers 6 gedrückt und weist somit nach der Aushärtung des Montageschaums die gewünschte Ausrichtung auf.

Bezugszeichenliste



[0016] 
1
Montagevorrichtung
2
Außenfensterbank
3
Abkantung
4
Fensterrahmen
5
Abdeckung
6
Stützkörper
7
Stütz schenkel
8
Hintere Anlagefläche
9
Außenseite
10
Anlageschenkel
11
Untere Anlagefläche
12
Oberseite
13
Halteelement
14
Ansatz
15
Gegenelement
16
Absatz



Ansprüche

1. Montagevorrichtung (1) für die Montage einer Außenfensterbank (2), gekennzeichnet durch einen Stützkörper (6), der eine hintere Anlagefläche (8) zur Anlage an einer Außenseite (9) eines Fensterrahmens (4), eine gegenüber der hinteren Anlagefläche (8) unter einem vorgegeben Winkel α geneigte untere Anlagefläche (11) zur Anlage einer Oberseite (12) der Außenfensterbank (2) und ein Halteelement (13) zur form- und/oder kraftschlüssigen Halterung des Stützkörpers (6) an dem Fensterrahmen (4) aufweist.
 
2. Montagevorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das am Stützkörper (6) angeordnete Halteelement (13) als Vorsprung zum formschlüssigen Eingriff in ein entsprechendes Gegenelement (15) am Fensterrahmen (4) ausgeführt ist.
 
3. Montagevorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (13) an einem hinteren Ansatz (14) des Stützkörpers (6) angeordnet ist.
 
4. Montagevorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (13) als stegförmige Nase zum formschlüssigen Eingriff in ein nutförmiges Gegenelement (15) an der Unterseite eines Absatzes (16) des Fensterrahmens (4) ausgebildet ist.
 
5. Montagevorrichtung (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das als stegförmige Nase ausgebildete Halteelement (13) eine etwas geringere Breite als das nutförmige Gegenelement (15) am Fensterrahmen (4) aufweist.
 
6. Montagevorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkörper (6) einen nach oben ragenden Stützschenkel (7) mit der hinteren Anlagefläche (8) und einen nach vorne ragenden Anlageschenkel (10) mit der unteren Anlagefläche (11) enthält.
 
7. Montagevorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Anlagefläche (11) um einen Winkel α von 95° gegenüber der hinteren Anlagefläche (8) geneigt ist.
 
8. Montagevorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkörper (6) aus Kunststoff besteht.
 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht